DE19750122A1 - Mikrobizid wirksame Oberflächen - Google Patents

Mikrobizid wirksame Oberflächen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft mikrobizid wirksame Oberflächen auf Bauteilen und Fertigerzeugnissen, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Derartige Oberflächen sind immer dann von Interesse, wenn die entsprechenden Bauteile und Fertigerzeugnisse, insbesondere in feuchter Atmosphäre und in mehr oder weniger engen Gehäusen über längere Zeit einem verstärkten Mikroorganismenbefall ausgesetzt sind. Die Mikroorganismen siedeln sich auf der Oberfläche an, wo sie ideale Bedingungen für ihre Vermehrung vorfinden und dann teils geruchsbildende, unangenehme Stoffe freisetzen teils sogar ein Gesundheitsrisiko darstellen. Solche pathologischen Keime sind insbesondere für geschwächte Personen problematisch.
Im folgenden werden die Auswirkungen derartigen Mikroorganismenbefalls und die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile beispielhaft anhand des Auftretens modriger Gerüche auf der Oberfläche von Klimaanlagen insbesondere in Kraftfahrzeugen beschrieben.
Wird eine Klimaanlage nach längerer Stillstandszeit wieder eingeschaltet, kann für kurze Zeit ein unangenehm modriger, muffiger Geruch wahrgenommen werden. Der Grund für eine derartige Geruchsbelästigung ist u. a. in der Ablagerung kleinster Teilchen unterschiedlicher Herkunft auf den Verdampferlamellen und den Gehäuseinnenflächen der Klimaanlage zu suchen. Insbesondere Mikroorganismen und Pilze siedeln sich auf diesen Flächen an, deren katabole Stoffwechselprodukte dann die unangenehmen Gerüche verursachen. Im Stand der Technik wurde eine Vielzahl von Vorschlägen gemacht, damit die Betreiber einer solchen Anlage nicht mehr unmittelbar solchen unangenehmen Gerüchen ausgesetzt werden.
In der DE 195 17 336 wird vorgeschlagen, den auf Pilzbefall im Kondenswasser auf dem abgekühlten Verdampfer zurückzuführenden unangenehmen Geruch dadurch zu vermindern, daß der Verdichter der Klimaanlage auf eine bestimmte Temperatur abgekühlt wird, die dann ihrerseits die über den Verdampfer streichende Luft abkühlt, was die Geruchsbildung einschränkt.
Ein dem entgegengesetzter Lösungsvorschlag wird in der US-A 5,385,028 gemacht, wo nach dem Abstellen der Klimaanlage die Flußrichtung des Kältemittels umgekehrt wird, wodurch erhitztes Kältemittel in den Verdampfer strömt, um dort die Lamellen des Verdampfers aufzuheizen. Dadurch werden die Geruchsstoffe schnell vertrieben.
In der DE 41 05 724 wird vorgeschlagen, die im Luftstrom enthaltenen Geruchs- und Schadstoffe mittels eines Filters zu adsorbieren. Der Filter ist so ausgelegt, daß für ein möglichst breites Spektrum von Geruchs- bzw. Schadstoffen ein Filtereffekt entsteht, der auf der raschen Adsorption der Geruchs- bzw. Schadstoffe und ihrer allmählichen, stark verzögerten Desorption beruht. Dadurch wird bewirkt, daß eine kurzfristig hohe Konzentration an Geruchs- bzw. Schadstoffen in eine extrem niedrige, dafür aber lang anhaltende Emission umgewandelt wird, die bei genügend großer Verdünnung unterhalb einer vorgegebenen Geruchs- bzw. Belästigungsschwelle bleibt.
In der DE 32 22 983 wird die von Luft überstrichene Fläche der lamellenartigen Rippen eines Wärmetauschers zumindest bereichsweise mit einer Geruchs- bzw. Schadstoffe beseitigenden Substanz, vorzugsweise Aktivkohle, belegt. Damit soll eine Geruchsminderung erreicht werden.
Ferner sind noch Klimaanlagen mit desodorierenden Mitteln und für Kraftfahrzeuge solche mit einer automatischen Düsenverschwenkung im Fahrgastraum bekannt.
Diese Ausführungsformen sind teils technisch sehr kompliziert und bei Verwendung von Adsorbentien nur bedingt wirksam. Darüber hinaus bleibt die eigentliche Ursache der Geruchsbildung bestehen. Die Stoffe, welche den Geruch bewirken werden meist nur bis unter die Geruchsempfindung verdünnt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, kritische Oberflächen so auszubilden, daß eine durch Mikroorganismen verursachte unangenehme oder gar schädliche Beeinträchtigung gering ist oder gar nicht erst eintreten kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein einfaches, kostengünstiges Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem Oberflächen zu diesem Zweck entsprechend ausgerüstet werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Ausstattung kritischer Oberflächen gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 gelöst, verfahrensgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 23 oder 30. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im speziellen Beispiel wird von folgendem Ablauf der Geruchsbildung ausgegangen, der für jede nicht-stationäre Ausführungsform einer Klimaanlage mit einem Verdampfer für ein Kältemittel zu erwarten ist, hier aber an einer Klimaanlage für Kraftfahrzeuge beschrieben wird: während der Fahrt des Kraftfahrzeugs, bzw. bei eingeschalteter Lüftung, durchströmt von außen eingeführte Luft oder bei Umluftbetrieb die im Fahrzeuginnenraum umgewälzte Luft ständig den Verdampfer der Klimaanlage. Dies geschieht auch bei abgeschalteter Klimaanlage und unabhängig von der Einstellung der Heizung. Der Luftstrom trägt gewöhnlich geringe Mengen unterschiedlicher geruchsbildender anorganischer und organischer Stoffe in allen drei Aggregatzuständen (fest, flüssig, gasförmig) mit sich, deren Konzentration meist so gering ist, daß die Insassen des Kraftfahrzeugs einen Geruch nicht mehr wahrnehmen können.
Infolge der Luftströmung findet an den Oberflächen des Verdampfers ständig ein Adsorptions- und Desorptionsvorgang statt, wobei die Adsorption zunächst überwiegt. Dies führt zu einer Belagbildung auf den luftumströmten Oberflächen des Verdampfers und auf der Innenseite des den Verdampfer beherbergenden Gehäuses. In diesem Belag sind gewöhnlich geruchsintensive Komponenten enthalten, deren Konzentration zwar allein noch nicht ausreicht die Geruchsschwelle zu überschreiten, bei der eine deutliche unangenehme Geruchsempfindung hervorgerufen wird, sie ist aber doch so hoch, daß die Geruchsschwelle durch die verstärkende Wirkung von Mikroorganismen, die sich ebenfalls auf dem Belag ansiedeln, deutlich überschritten wird.
Wird die Klimaanlage, insbesondere nach längerem Stillstand, eingeschaltet, so wird der Verdampfer innerhalb sehr kurzer Zeit stark abgekühlt. Gleichzeitig kondensiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf in der über die Lamellen strömenden Luft und schlägt sich als Kondenswasser in einem dünnen Film auf der Oberfläche der Lamellen nieder. Der sich bildende Wasserfilm löst die an der Verdampferoberfläche anhaftenden geruchsintensiven Stoffe an und aktiviert den Stoffwechsel der ebenfalls anhaftenden Mikroorganismen, was eine verstärkte Bildung geruchsintensiver Stoffe zur Folge hat. Gleichzeitig unterliegt der Wasserfilm unter dem Einfluß des über die Lamellen streichenden Luftstroms einem ständigen Auf- und Abbau durch Verdunstung bzw. Aerosolbildung. Dadurch werden dann auch die geruchsintensiven Stoffe in verhältnismäßig hoher Konzentration an den Luftstrom abgegeben und gelangen mit diesem in den Fahrgastraum. Durch die Wirkung der Mikroorganismen wird der Transport von geruchsintensiven Stoffen im Luftstrom dann so erhöht, daß der für die Fahrzeuginsassen wahrnehmbare Schwellenwert für diese Stoffe erheblich überschritten wird, was über mehr oder weniger kurze Zeit zur Wahrnehmung des unangenehmen modrig-muffigen Geruches führt.
Aus diesem Ablauf der Geruchsbildung erklärt sich, daß die bekannten Maßnahmen zur Geruchsverhinderung, wie z. B. ein Spülen und Erhitzen des Verdampfers, nur beschränkt wirksam sein können. Ebenso wird offensichtlich, daß aufgrund der Vielzahl der möglichen geruchsintensiven Stoffe Adsorbentien auch nur bedingt die Konzentration derselben unter das Wahrnehmungsniveau absenken können.
Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß durch das Einbetten eines oligodynamisch wirksamen Schwermetalls oder Halbschwermetalls und/oder einer in Wasser schwerlöslichen Metallverbindung in eine Trägerschicht auf kritischen Oberflächen die dort anhaftenden Mikroorganismen abgetötet bzw. in ihrem Wachstum so gestört werden, daß sie zusätzlich keine geruchsintensiven Stoffe mehr bilden können. Es wurde festgestellt, daß mit der vorliegenden Erfindung insbesondere pathologische Keime abgetötet werden, wobei nicht abgetötete Keime zumindest in ihrer Vermehrung geschwächt werden, so daß auch diese Keime sich nicht mehr massenhaft ausbreiten können.
Verdampfer von Klimaanlagen sind überwiegend aus Aluminiumlegierungen gefertigt und weisen als Korrosionsschutzmaßnahme an ihren äußeren Oberflächen eine Chromatierung auf, welche üblicherweise noch durch eine Versiegelung auf Silikatbasis ergänzt wird. Der Verdampfer und das Expansionsventil sind in einem Gehäuse, üblicherweise aus Polypropylen untergebracht.
Erfindungsgemäß wird auf die kritischen Oberflächen eine sehr dünne geeignete, insbesondere wasserdampfdurchlässige, polymere Trägerschicht, vorzugsweise aus einem Lack, aufgebracht, welche oligodynamisch wirksame Edel- oder Halbedelmetalle oder schwer wasserlösliche Verbindungen derselben enthält. Als Lacke kommen beispielsweise solche auf Basis von Epoxid, Polyurethan, Acrylharz, Celluloseacetobutyrat oder Polyester in Frage oder Kombinationslacke wie z. B. aus Polyester und Celluloseacetobutyrat. Als mikrobizide Stoffe können oligodynamisch wirksame Edel- oder Halbedelmetalle, bevorzugt metallisches Kupfer, insbesondere in Pulverform sowie schwerlösliche Silbersalze, wie beispielsweise Silberchlorid oder Silberoxid dienen.
Überraschend ist hierbei, daß die mikrobizide Wirksamkeit des Kupferpulvers im Lack bei vielen der geruchs- und/oder pathologisch relevanten Mikroorganismen deutlich höher ist als die von Kupferpulver selbst So werden bis zu 108-109 Bakterien (Keime) je cm2 auf PP/Celluloseester/Cu-Pulver abgetötet, deutlich mehr als die Neubesiedlungsrate.
Aufgrund des Lösungsdruckes der auf die kritische Oberfläche aufgetragenen Metalle oder Metallverbindungen in dem sich dort niederschlagenden Kondenswasser stellt sich im Kondenswasser eine geringe Konzentration an Schwermetallionen ein, die aber deutlich über der toxischen Grenzkonzentration der jeweiligen Schwermetallionen für die auf der Oberfläche angesiedelte Mikroflora liegt, wodurch die bereits vorhandenen Mikroorganismen abgetötet werden und eine Weiterbesiedlung verhindert wird. Von Vorteil ist hierbei eine gewisse Wasser(dampf)permeabilität des Lackes.
Prinzipiell können die erfindungsgemäßen mikrobizide Stoffe enthaltenden Lackschichten, gegebenenfalls unter vorherigem Auftragen eines Haftvermittlers, auf jede saubere Oberfläche, die z. B. aus Metall, Kunststoff, Glas, Keramik, Holz o. ä. bestehen kann, aufgetragen werden.
Das Auftragen der Lackschicht auf die Oberfläche kann mit jedem im Stand der Technik bekannten Verfahren erfolgen, z. B. mittels Streichen, Spritzen, Tauchen, Gießen u.ä. Der mikrobizide Wirkstoff kann entweder im Lack suspendiert sein und wird dann zusammen mit der Lackschicht auf die Oberfläche aufgebracht, oder er kann mittels geeigneter Verfahren nach dem Auftragen der Lackschicht, aber noch vor deren Aushärten aufgebracht werden. Im Falle von Metallen als mikrobizidem Wirkstoff können bewährte Metallisierungsverfahren, wie beispielsweise Metallspritzverfahren, oder Aufsprühen geeigneter Lösungen mittels Kathodenzerstäubung sowie stromloses Aufbringen auf chemischem Wege durch Aufspritzen von Salzlösungen in Gegenwart von Reduktionsmitteln, oder auch einfach Aufstreuen oder Pudern mit geeigneten Pulvern zum Einsatz kommen.
Zur Prüfung auf oligodynamische bzw. mikrobizide Wirksamkeit derartig beschichteter Oberflächen wurden beispielhaft mit Kupfer beschichtete Polypropylen-Platten, wie sie vorzugsweise als Gehäuse von Verdampfern verwendet werden, auf mikrobizide Wirkung hin überprüft. Getestet wurde mit zwei Bakterienarten, die in Vorversuchen am stärksten von Kupferpulver abgetötet wurden: Bacillus mesenteroides und Flavobacterium. Beispielsweise kann als mikrobizider Stoff ein Kupfer-Pulver mit Teilchendurchmessern von < 100 µm verwendet werden, vorzugsweise < 50 µm, besonders bevorzugt < 20 µm.
Die erfindungsgemäß beschichteten Musterplatten wurden mit einer trockenen Bürste abgebürstet und drei Tage lang in feuchte Kammern gelegt, die bei 36°C im Brutschrank aufbewahrt wurden. Dann wurden die Platten in der Mitte geteilt und zwei Tropfen einer Bakteriensuspension (in Nährlösung 4 Stunden vorbebrütet und auf 106 Keime/ml eingestellt) auf die jeweiligen Plattenhälften aufgetropft: auf die eine Hälfte Bacillus mesenteroides, auf die andere Hälfte Flavobakterien. Auf Glasobjektträgern wurden ähnlich angelegte Kontrollen angezüchtet. Die so beimpften Musterplatten und Kontrollen sind dann im Brutschrank in feuchten Petrischalen für 24-48 Stunden bei 36°C bebrütet worden. Anschließend wurden von der Oberfläche der Platten mittels einer Platinöse Sekundärkulturen (Blutagar, CLED) angelegt. Nach 24-72 Stunden erfolgte die tägliche Ablesung des Bakterien-Wachstums.
Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle dargestellt:
Es bedeuten:
PA: ein Lack auf Basis von Polyacryl
PU: ein Lack auf Basis von Polyurethan
PE/CAB: ein Kombinationslack auf Basis von Polyester (PE) und Celluloseacetobutyrat (CAB). PE/CAB = 1 : 1
Cu 99,8%: Kupferpulver mit einem Gehalt von mindestens 99,8% Cu (SD-Kupfer) mit einer Korngröße von im wesentlichen 5-20 µm
MP: ein spezielles Kupferpulver
S.O.: ein serienmäßiger Verdampfer eines Kfz
0 = kein Wachstum.
Wie aus der Tabelle ersichtlich, konnte auf Oberflächen mit mikrobizider Wirkung kein Bakterienwachstum nachgewiesen werden. Zwei Beschichtungen zeigten nur eine selektive Wirkung gegen Flavobakterien, die jedoch bereits zu einer deutlichen Minderung der Geruchsbelästigung führt, während herkömmliche Verdampferoberflächen sowohl nach mehrjährigem Einsatz als auch in ungebrauchtem Zustand sowie die Kontrollen keine mikrobizide Wirkung aufwiesen. Gleichgerichtete Wirkungen zeigten sich auch bei den Keimen Pseudomonas aeruginosa und Candida albicans, welche sich bei Vorversuchen etwas resistenter gegenüber metallischem Kupfer erwiesen, als die in der Tabelle aufgeführten Keime.
Derartige erfindungsgemäß ausgestattete und behandelte Oberflächen bieten dann den Vorteil, daß die eigentliche Ursache der Beeinträchtigung, nämlich die Besiedlung durch Mikroorganismen bereits in statu nascendi unterbunden wird, so daß keine nachgeschalteten Maßnahmen zur Vernichtung bereits angesiedelter Mikroorganismen mehr nötig sind.
Tabelle
Test auf mikrobizide Wirksamkeit von mit Cu-Pulver beaufschlagten Lacken auf Polypropylen-Oberflächen
Die Erfindung eignet sich vorteilhaft zum Einsatz in Klimaanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen. Vorteilhaft wird hier zumindest das Verdampfergehäuse innen mit der mikrobiziden Oberfläche ausgerüstet, da ca. 80% der Keime sich hier aufhalten. Ggf. kann auch der Verdampfer (die Lamellen) beschichtet werden.
Insbesondere die Verwendung von Kupferpulver (fein verteiltes Kupfer) ist geeignet, die Geruchsbelästigung von Klimaanlagen zu reduzieren.

Claims (37)

1. Mikrobizid wirksame Oberfläche auf Bauteilen oder Fertigerzeugnissen, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Oberfläche mit einer mikrobizide Stoffe enthaltenden Lackschicht überzogen ist.
2. Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus Metall, insbesondere Aluminium aufgetragen ist.
3. Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus anorganischem Material, insbesondere Stein oder Keramik aufgetragen ist.
4. Oberfläche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus Glas oder Glaskeramik aufgetragen ist.
5. Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus Kunststoff aufgetragen ist.
6. Oberfläche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus Polypropylen aufgetragen ist.
7. Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht auf eine Oberfläche aus Holz aufgetragen ist.
8. Oberfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Lackschicht auf Basis von Polyurethan oder Epoxid überzogen ist.
9. Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Lackschicht auf Basis von Acrylharz überzogen ist.
10. Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Lackschicht auf Basis von Celluloseacetobutyrat überzogen ist.
11. Oberfläche nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Schicht auf Basis von Polyesterlack überzogen ist.
12. Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Schicht aus einem Kombinationslack auf Basis von Polyester und Celluloseacetobutyrat überzogen ist.
13. Oberfläche nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Polyester/Celluloseacetobutyrat etwa 1 : 1 beträgt.
14. Oberfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff ein Metall oder eine Metallverbindung aus der Gruppe Edel- und Halbedelmetalle ist.
15. Oberfläche nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff Kupfer ist.
16. Oberfläche nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff eine in Wasser praktisch unlösliche Silberverbindung ist.
17. Oberfläche nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff Silberchlorid ist.
18. Oberfläche nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff Silberoxid ist.
19. Oberfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff pulverförmig ist.
20. Oberfläche nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff pulverförmig mit einer Korngröße überwiegend < 100 µm, vorzugsweise überwiegend < 50 µm und insbesondere überwiegend < 20 µm ist.
21. Oberfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Bestandteil einer Klimaanlage ist, insbesondere einer mobilen Klimaanlage.
22. Oberfläche nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Innenfläche eines Gehäuses und/oder die Lamellen eines Verdampfers der Klimaanlage bildet.
23. Verfahren zur Herstellung einer mikrobizid wirksamen Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß auf die saubere, gegebenenfalls zuvor gereinigte Oberfläche eine dünne Lackschicht und ein mikrobizider Stoff aufgetragen werden und die Lackschicht sodann ausgehärtet wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auftragen der Lackschicht ein Haftvermittler auf die Oberfläche aufgetragen wird.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff im Lack suspendiert gleichzeitig mit diesem aufgetragen wird.
26. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Lack in dünner Schicht aufgetragen wird und sodann der mikrobizide Stoff vor dem Aushärten der Lackschicht.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff in Pulverform auf die noch nicht ausgehärtete Lackschicht aufgestreut wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff mittels der Spritztechnik in Gegenwart eines Reduktionsmittels auf die Lackschicht aufgesprüht wird.
29. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Stoff mittels Kathodenzerstäubung auf die Lackschicht aufgetragen wird.
30. Verfahren zur Verminderung einer Geruchsbelästigung bei Klimaanlagen, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, indem ein mikrobizider Wirkstoff auf zumindest einen Teil der von einem durch die Klimaanlage geführten Luftstrom kontaktierten Oberfläche aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als mikrobizider Wirkstoff Kupferpulver auf die Oberfläche aufgebracht wird, und/oder daß der mikrobizide Wirkstoff von einer Lackschicht gehalten wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß der mikrobizide Wirkstoff in der Lackschicht verteilt, insbesondere dispergiert ist.
32. Oberfläche bzw. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht feuchtigkeitsdurchlässig ist.
33. Verwendung einer mikrobizide Stoffe enthaltenden Lackschicht auf Bauteilen oder Fertigerzeugnissen zur Verminderung oder Vermeidung von Gerüchen und/oder mikrobieller Besiedelung.
34. Verwendung von Kupferpulver auf Bauteilen oder Fertigprodukten, insbesondere in Klimaanlagen zur Verminderung oder Vermeidung von Gerüchen und/oder mikrobieller Besiedelung.
35. Verwendung von Kupferpulver in Klimaanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen.
36. Verwendung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupferpulver immobilisiert ist.
37. Verwendung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupferpulver in einer Oberfläche dispergiert ist.
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