DE102005008860A1 - Streckvorrichtung für Spinnmaschinen - Google Patents

Streckvorrichtung für Spinnmaschinen Download PDF

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H5/00Drafting machines or arrangements ; Threading of roving into drafting machine
    • D01H5/18Drafting machines or arrangements without fallers or like pinned bars
    • D01H5/70Constructional features of drafting elements
    • D01H5/86Aprons; Apron supports; Apron tensioning arrangements

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Abstract

Die Streckvorrichtung ist vorgesehen für Spinnmaschinen und besteht aus wenigstens zwei mit Abstand zueinander angeordneten, zwischen sich eine Verzugszone für einen durchlaufenden Faserverband bildenden Walzenpaaren. Die Walzenpaare klemmen jeweils zwischen sich die Fasern, wobei wenigstens ein Walzenpaar umlaufende Riemchen trägt, die dem Faserverband im Bereich der Verzugszone anliegen. Die eine Walze des die Riemchen (11) tragenden Walzenpaars ist von einer feststehenden, im Querschnitt angenähert ovalen Gleitplatte (9, 12) gebildet, deren zur zugehörigen Walze (2) weisende Seite als plane Fläche ausgebildet ist. Das auf der Gleitplatte geführte Riemchen (11) ist als endlos gewebtes oder gestricktes Gewebeband ausgebildet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Streckvorrichtung für Spinnmaschinen, bestehend aus wenigstens zwei mit Abstand zueinander angeordneten, zwischen sich eine Verzugszone für einen durchlaufenden Faserverband bildenden Walzenpaaren, die jeweils zwischen sich die Fasern klemmen, wobei wenigstens ein Walzenpaar umlaufende Riemchen trägt, die dem Faserverband im Bereich der Verzugszone anliegen.
  • In der DE 37 01 149 C2 ist ein Streckwerk beschrieben, das mehrere Walzenpaare aufweist, wobei die Walzen jedes Paares gegeneinander gedrückt werden. Dabei wird im allgemeinen die obere Walze dadurch in Drehung versetzt, indem sie gegen die untere angetriebene Walze gedrückt wird. Der zu verstreckende Faserverband der in der Regel ein Faserbündel ist, läuft zwischen den Walzenpaaren hindurch.
  • Bei dem häufig verwendeten Dreiwalzen-Streckwerk werden die einzelnen Walzenpaare als Eingangswalzen, Mittelwalzen und Ausgangswalzenpaar bezeichnet. Der Abstand zwischen dem Eingangswalzenpaar und dem Mittelwalzenpaar wird üblicherweise als Vorverzugszone, der Abstand zwischen dem Mittelwalzenpaar und dem Ausgangswalzenpaar als Hauptverzugszone bezeichnet. Üblicherweise sind die Streckwerke mit mindestens einer Doppelriemchen-Verzugszone ausgestattet.
  • Um den Außenumfang jeder Mittelwalze ist jeweils ein endloses Gummiriemchen herumgeschlungen. Die unteren Walzen können auf einer durchgehenden Welle angeordnet, also gemeinsam angetrieben sein und somit durch mehrere aneinandergereihte Spinnstellen einer Spinnmaschine hindurchgeführt sein. Dabei bestehen die mit dem Faserbündel in Berührung stehenden angetriebenen Unterwalzenteile üblicherweise aus Metall. Der Außenumfang der Unterwalzen ist im Bereich der Faser bzw. des Unterriemchenlaufes mit einer Riffelung oder Kordelung versehen, um einen sicheren Eingriff mit dem Faserbündel oder dem Unterriemchen, sowie eine ausreichende Übertragung der Antriebskraft zu erhalten. Die oberen Walzen zweier benachbarter Spinnstellen können ebenfalls auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sein. Dabei ist der Außenmantelfläche der Ein- und Ausgangsoberwalze mit einem Gummibezug versehen. wie beispielsweise in der DE 11 15 160 B zu sehen ist, werden dort die für die Mittelwalzen vorgesehenen Riemchen über die Oberwalze geschlungen und über einen Käfig und dessen Umlenkkante geleitet.
  • Bei diesen bekannten Streckwerken wird das Unterriemchen von einer mit Kordelung versehenen Unterwalze angetrieben und über den Radius einer starren Umlenkschiene aus Stahl gezogen. Die Oberriemchen, welche über Oberwalze und den Käfig geschlungen sind und über dessen Umlenkkante gezogen werden, sind durch Friktion von der Unterwalze über das Unterriemchen angetrieben. Um eine sichere Mitnahme zu erhalten, ist ein hoher Anpreßdruck der Oberwalze mit Oberriemchen auf die von der gekordelten Unterwalze angetriebenen Unterriemchen erforderlich. Dies hat den Nachteil, dass Ober- und Unterriemchen durch die starre Umlenkung an Käfig und Umlenkschiene stark abgebremst werden. Der dadurch erforderliche hohe Anpreßdruck hat ein hohen Verschleiß der Unterriemchen zur Folge.
  • Um den hohen Unterriemchenverschleiß zu verringern, wird in ( DE 37 81 149 C2 ) eine Möglichkeit beschrieben, bei der der Außenumfang der Mittelwalze aus einem Gummi hergestellt ist und somit den Schlupf zwischen dem Gummi und dem Riemchen unterdrückt, so daß die Antriebskraft von der unteren auf die obere Mittelwalze über beide Riemchen übertragen werden kann. Demzufolge braucht die Außenumfangsfläche der Walze nicht mit Einkerbungen oder einer Riffelung versehen werden. Ferner verhindert die Elastizität des Gummis eine Abnutzung der Rückseite des Unterriemchens. Diese Maßnahme ist sehr aufwendig und löst die Ursache der Schwergängigkeit der Unterriemchen nicht.
  • Der hohe Anpreßdruck sowie die Abbremsung der Riemchen hat negative Auswirkungen auf Durchbiegung, Torsion und Antriebskraft der antreibenden Unterwalze, die über eine Vielzahl von Spinnstellen, über die gesamte Maschinenlänge gehend, angeordnet ist.
  • Die Umlenkung der Riemchen ist auch in der DE 11 15 160 und der EP 0 450 361 beschrieben und dargestellt. Zwischen der Käfigumlenkkante und der Unterriemchemührungsschiene wird ein Distanzstück bzw. eine Käfigstütze eingesetzt, um ein Abklemmen der Riemchen zu vermeiden. Um gute Spinnergebnisse zu erhalten, wird der Abstand möglichst klein gehalten, was wiederum den Nachteil von erhöhter Reibung und ungleichmäßiger Mitnahme der Oberriemchen zur Folge hat.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streckvorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ein energiesparenderer und verschleißfreierer Betrieb erreicht wird.
  • Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die eine Walze des die Riemchen tragenden Walzenpaars von einer feststehenden, im Querschnitt angenähert ovalen Gleitplatte gebildet ist, deren zur zugehörigen Walze weisende Seite als plane Fläche ausgebildet ist, und daß das auf der Gleitplatte geführte Riemchen als endlos gewebtes oder gestricktes Gewebeband ausgebildet ist.
  • Der dadurch erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß das Riemchen aufgrund seiner erfindungsgemäßen Struktur ohne großen Anpreßdruck von der angetriebenen Rolle mitgenommen wird, also relativ locker der Gleitplatte anliegen kann, so daß nur geringe Reibungskräfte und entsprechend niedrige Verluste auftreten können. Zugleich läßt sich die Länge der Verzugszone entsprechend der zu verarbeitenden Faser leicht anpassen, da wegen der planen Fläche der Gleitplatte lediglich die zugehörige Walze entsprechend verschoben werden muß.
  • In besonders vorteilhafter und daher bevorzugter Ausgestaltung ist das Gewebeband aus Kunststoffaden, insbesondere aus Polyamid- oder Polyesterfaden gefertigt.
  • Weiter ist es im Sinne der gestellten Aufgabe zweckmäßig, wenn die Gleitplatte sich zu ihrem in Laufrichtung der Fasern dem folgenden Walzenpaar gegenüberstehenden Rand hin verjüngt.
  • Um eine möglichst weitreichende Anpassungsmöglichkeit für die Länge der Verzugszone zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß die plane Fläche der Gleitplatte länger ist als die von dem Riemchen der zugehörigen Walze gebildete Anlagefläche.
  • Bei einer aus zwei Spinnstellen gebildeten Zwillingsanordnung kann die Gleitplatte sich gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung einstückig über beide Spinnstellen erstrecken.
  • Ebenso besteht jedoch die Möglichkeit, daß bei einer aus zwei Spinnstellen gebildeten Zwillingsanordnung entsprechend zwei Gleitplatten vorgesehen sind, die über einen Verbindungssteg miteinander verbunden sind.
  • Weiter hat es sich als vorteihaft erwiesen, wenn die Gleitplatte, insbesondere bei der Anwendung im Kammgarnstreckwerk und bei der Verspinnung im Durchzugsverfahren, an der der anderen Walze zugewandten, planen Anlagefläche mit einem Kanal für den Faserverband versehen ist.
  • Als eine günstige Ausgestaltung hat es dabei erwiesen, wenn der Kanal als im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung ausgebildet ist.
  • Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäß angestrebten Verringerung von Reibungsverlusten wird dadurch erreicht, daß das vorzugsweise der drehangetriebenen Walze anliegende Unterriemchen an seinem der Walze abgewandten Ende über einen Wälzkörper abläuft, der in einem Führungstisch drehbar gelagert angeordnet ist.
  • Dabei empfiehlt es sich, daß die Gleitlagerung im Führungstisch oder der Führungstisch selbst aus einem als Gleitlager für den Wälzkörper geeigneten Material besteht.
  • Um möglichst geringe Reibungsverluste und Störungen wegen Verschmutzung durch Fasern zu erreichen, ist der Wälzkörper vorteilhafterweise in einem als Zylinderschale ausgebildeten Lagerbett angeordnet, dem der Wälzkörper axial wenigstens über die gesamte Breite des Riemchens und radial über einen Winkel von etwa 90° anliegt.
  • Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn das Lagerbett am unteren Scheitelpunkt des Wälzkörpers beginnt und dort kein Keilspalt vorhanden ist.
  • Schließlich empfiehlt es sich bei einem sich über zwei Spinnstellen erstreckenden Führungstisch, daß dieser mit jeweils stirnseitig angeordneten Zapfen in einer Halterung schwenkbar gelagert ist, und daß ein Auflageelement vorgesehen ist, das den Führungstisch abstützt.
  • Alternativ kann aber auch für jede Spinnstelle ein eigener Führungstisch vorgesehen sein, wobei die beiden Führungstische einer Zwillingsanordnung auf einer gemeinsamen Schiene angeordnet sind.
  • Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
  • 1 einen Querschnitt durch eine Streckvorrichtung mit drei Walzenpaaren nach der Erfindung im Querschnitt,
  • 2 eine vergrößerte Detaildarstellung aus 1,
  • 3 eine Draufsicht auf die untere Walze des mittleren Walzenpaars aus 1,
  • 4 die Stirnansicht des Gegenstands nach 3,
  • 5 eine alternative Ausgestaltung des Gegenstands nach 1,
  • 6 eine Draufsicht auf die obere Walze des mittleren Walzenpaars aus 1 bzw. 5,
  • 7 eine alternative Ausführungsform zum Gegenstand nach 6,
  • 8 einen Längs- sowie einen Querschnitt durch den Gegenstand der 6 und 7,
  • 9 eine weitere Variante der unteren Walze des mittleren Walzenpaars,
  • 10 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach 9.
  • Die in der Zeichnung dargestellte Streckvorrichtung ist vorgesehen für Spinnmaschinen und besteht aus wenigstens zwei mit Abstand zueinander angeordneten Walzenpaaren. Diese Walzenpaare bilden zwischen sich eine Verzugszone für einen durchlaufenden Faserverband und klemmen dazu jeweils die zwischen ihnen durchlaufende Fasern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel, insbesondere gemäß 1, trägt eines, nämlich das mittlere Walzenpaar umlaufende Riemchen, die dem Faserverband im Bereich der Verzugszone anliegen. Die eine Walze des die Riemchen tragenden Walzenpaars ist von einer feststehenden, im Querschnitt angenähert ovalen Gleitplatte gebildet ist, deren zur zugehörigen Walze weisende Seite als plane Fläche ausgebildet ist. Dabei ist das auf der Gleitplatte geführte Riemchen als endlos gewebtes oder gestricktes Gewebeband ausgebildet.
  • Weiter ist ein mit einer Lagenadel vergleichbarer Wälzkörper 8 als Umlenkung für das Unterriemchen 10 in einen Unterriemchen-Führungstisch 7 eingeklipst. Der Führungstisch besteht aus einem als Gleitlager geeignetem Material. Die Gleitlagerung des Wälzkörpers 8, der bevorzugt einen Durchmesser von etwa 3 mm hat, ist so ausgebildet, daß der Wälzkörper 8 in einem als Zylinderschale ausgebildeten Lagerbett angeordnet ist, dem er axial wenigstens über die gesamte Breite des Riemchens und radial über einen Winkel von etwa 90° anliegt.
  • Der Wälzkörper 8 kann auch in ein Lagerteil bzw. einen Einzelführungstisch 15 eingesetzt sein, der wiederum im Abstand der Spindelteilung auf einer Schiene 16 befestigt ist.
  • Der Führungstisch 7 ist mit stirnseitig angeordneten Zapfen 21 in einem Bügel 18 bzw. einer Halterung schwenkbar gelagert, so daß bei Wickelbildung auf der Ausgangsunterwalze 1 ein Ausweichen nach oben möglich ist, ohne daß dabei das Unterriemchen 10 zerstört wird.
  • Der Wälzkörper 8 ist so positioniert, daß er in eingeklipstem Zustand mit seiner Außenfläche etwas über der Fläche des Führungstisches 7, 15 liegt. Der Führungstisch 7, 15 ist wiederum so angeordnet, daß seine Oberfläche etwas unter einer vom Außendurchmesser der Antriebswalze 2 einerseits und dem Wälzkörpers 8 andererseits gebildeten, gedachten Tangente liegt. Durch diese Anordnung wird das Unterriemchen 10 von der Antriebswalze 2 über den rotierenden Wälzkörper 8 gezogen, ohne daß das Unterriemchen 10 von einem nicht rotierendem Teil abgebremst wird. Die Reibung zwischen Unterriemchen 10 und Wälzkörper ist dabei größer als die zwischen dem Wälzkörper und der Gleitlagerung. Da das Unterriemchen 10 über den Wälzkörper 8 gezogen wird, ist der Kraftaufwand zum Antreiben des Unterriemchens 10 wesentlich geringer als wenn es – wie bisher üblich – mit seiner inneren Gleitfläche über den Radius einer Stahlschiene gezogen wird.
  • Das Unterriemchen 10 besteht in der Regel aus einer inneren gleitfähigeren Schicht und einer äußeren weicheren gummiartigen Schicht sowie einer inneren Gewebeeinlage. Da das Unterriemchen 10 nicht mehr über einen starren Umlenkradius gezogen wird, kann die innere Gleitschicht entfallen. Das Unterriemchen 10 kann an seiner Innenfläche aus dem gleichen, auf der Unterwalze 2 besser haftenden Material bestehen wie an seiner Außenfläche.
  • Die Kordelung oder Riffelung der Antriebswalze 2 ist wegen der wesentlich geringeren Antriebskraft und dem geänderten, ohne innere Gleitfläche bestehenden Unterriemchen 10 nicht mehr erforderlich. Der Verschleiß der Unterriemchen 10 ist wegen des Wegfalls der Kordelung somit erheblich reduziert. Das ist besonders bei Hochgeschwindigkeits-Spinnmaschinen – zum Beispiel bei pneumatischen Spinnmaschinen – von erheblichem Vorteil. Außerdem ist es möglich, die Unterriemchen 10 nach Abnutzung ihrer Außenfläche durch die zu verstreckenden Fasern einfach zu wenden, um so die Gebrauchsdauer weiter zu erhöhen.
  • Statt der bisher üblichen Oberriemchen aus gummiartigem Material wird ein aus Kunststoffäden, vorzugsweise aus Polyamid oder Polyester, endlos gewebtes oder gestricktes Gewebeband 11 verwendet.
  • Die Struktur des Gewebes sowie die Fadendicke und Flexibilität des Gewebebandes 11 kann entsprechend den spinntechnischen Erfordernissen angeglichen werden.
  • Wie weiter auch aus der 1 ersichtlich, wird der bisher bei Doppelriemchenstreckwerken übliche Oberriemchenhalter oder Käfig mit Druckwalze und Oberriemchen sowie die Käfigstütze durch eine Gleitplatte 9, 12 mit Gewebeband 11 ersetzt.
  • Das Gewebeband 11 umschlingt die Gleitplatte 9, 12, die aus einem harten gleitfähigen Material, vorzugsweise aus Kunststoff oder Preßmasse besteht. Die Gleitplatte 9 kann sich über zwei Spinnstellen erstrecken, also für die Aufnahme von zwei Gewebebändem ausgebildet sein. Es können aber auch getrennte Gleitplatten 12 für die Aufnahme von jeweils einem Gewebeband 11 vorgesehen sein; dann sind die Gleitplatten gemäß 7 durch einen Steg 13 im der Spindelteilung entsprechenden Abstand miteinander verbunden.
  • Die Gleitplatte – auch in der Ausgestaltung mit dem Verbindungssteg – ist an einem aufschwenkbaren Belastungsarm befestigt und kann durch diesen von den antreibenden Unterriemchen 10) abgehoben werden. In Betriebsstellung wird die Gleitplatte mit dem Gewebeband vom Belastungsarm auf die durch die Unterwalze angetriebenen Unterriemchen 10 gedrückt. Durch den sich ergebenden Druckpunkt 14 auf die Gleitplatte bzw. auf den Verbindungssteg ergibt sich durch die Hebelwirkung eine unterschiedliche Druckverteilung auf den Klemmpunkt 19 der Antriebswalze 2 und den Klemmpunkt 20 des Wälzkörpers 8, wobei der Druck auf den Wälzkörper nur gering ist.
  • Das über die Gleitplatte 9, 12 geführte Gewebeband 11 hat eine gute Gleitfähigkeit, so daß die Reibung bzw. die benötigte Antriebskraft wesentlich geringer ist als bei den bekannten Systemen mit Oberwalze, Käfig und Gummiriemchen. Durch Wegfall der Käfigstütze kann die Gleitplatte 9, 12 nahe an die Ausgangsoberwalze 4 herangeführt werden, was sich positiv auf die Spinnergebnisse auswirkt. Das Gewebeband 11 hat durch seine guten Laufeigenschaften und die Struktur des Gewebes ebenfalls positive Auswirkungen auf gleichmäßige Garnqualität aller Spinnstellen einer Maschine.
  • Bei Verspinnung von langen Fasern im Durchzugssystem, hauptsächlich im Kammgarnbereich, können die Gleitplatten 9, 12 auf ihrer Unterseite mit einem in Faserlaufrichtung verlaufenden Kanal 24 versehen sein, der als im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung ausgebildet sein kann.
  • Bei dem bei Kammgarnstreckwerken üblichen Durchzugsverfahren werden die Fasern vom Eingangswalzenpaar 3, 5 und dem Ausgangswalzenpaar 1, 4 geklemmt, so daß die Fasern vom Unterriemchen 10 und dem Gewebeband 11 nur kontrolliert geführt und nicht geklemmt werden.
  • Das Gewebeband 11 mit seiner Gewebestruktur drückt sich unter dem Anpreßdruck der Gleitplatten 9, 12 in das Unterriemchen 10 ein und ermöglicht somit eine formschlußähnliche, nahezu schlupffreie Mitnahme durch das Unterriemchen 10. Eine gleichmäßige und sichere Mitnahme des anstelle des Oberriemchens eingesetzten Gewebebandes 11 wird schon bei einem Anpreßdruck erreicht, der um die Hälfte geringer als bisher üblich ist.
  • Der geringere Druck wirkt sich vorteilhaft auf die Durchbiegung und Torsion der Antriebswalze 2 sowie den Energieverbrauch aus. Die Gleitplatten 9, 12 sind so ausgelegt, daß sie über den Klemmpunkt 19 in die Vorverzugszone in Richtung Eingangswalzenpaar 3, 5 reichen. Dies hat den Vorteil, daß bei einer Veränderung der Unterwalzenabstände das Gewebeband 11 mit dem Führungstisch 9, 12 beibehalten werden kann. Bei den bisher üblichen Systemen muß ein längerer Käfig mit im Durchmesser größeren Oberriemchen eingesetzt werden. Die Vergrößerung der Unterwalzenabstände ist bei Verspinnung von längeren Fasern (Mittelstapel) erforderlich.

Claims (14)

  1. Streckvorrichtung für Spinnmaschinen, bestehend aus wenigstens zwei mit Abstand zueinander angeordneten, zwischen sich eine Verzugszone für einen durchlaufenden Faserverband bildenden Walzenpaaren, die jeweils zwischen sich die Fasern klemmen, wobei wenigstens ein Walzenpaar umlaufende Riemchen trägt, die dem Faserverband im Bereich der Verzugszone anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Walze des die Riemchen (11) tragenden Walzenpaars von einer feststehenden, im Querschnitt angenähert ovalen Gleitplatte (9, 12) gebildet ist, deren zur zugehörigen Walze (2) weisende Seite als plane Fläche ausgebildet ist, und daß das auf der Gleitplatte geführte Riemchen (11) als endlos gewebtes oder gestricktes Gewebeband ausgebildet ist.
  2. Streckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebeband aus Kunststoffaden, insbesondere aus Polyamid- oder Polyesterfaden gefertigt ist.
  3. Streckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatte (9, 12) sich zu ihrem in Laufrichtung des Fadens dem folgenden Walzenpaar gegenüberstehenden Rand hin verjüngt.
  4. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die plane Fläche der Gleitplatte (9, 12) länger ist als die von dem Riemchen der zugehörigen Walze gebildete Anlagefläche.
  5. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer aus zwei Spinnstellen gebildeten Zwillingsanordnung die Gleitplatte (9, 12) sich einstückig über beide Spinnstellen erstreckt.
  6. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer aus zwei Spinnstellen gebildeten Zwillingsanordnung entsprechend zwei Gleitplatten (9, 12) vorgesehen sind, die über einen Verbindungssteg (13) miteinander verbunden sind.
  7. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitplatte (9, 12), insbesondere bei der Anwendung im Kammgarnstreckwerk und bei der Verspinnung im Durchzugsverfahren, an der der anderen Walze (2) zugewandten, planen Anlagefläche mit einem Kanal (24) für den Faden versehen ist.
  8. Streckvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (24) als im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung ausgebildet ist.
  9. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise der drehangetriebenen Walze (2) anliegende Unterriemchen (10) an seinem der Walze abgewandten Ende über einen Wälzkörper (8) abläuft, der in einem Führungstisch (7) drehbar gelagert angeordnet ist.
  10. Streckvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitlagerung im Führungstisch oder der Führungstisch (7) selbst aus einem als Gleitlager für den Wälzkörper (8) geeigneten Material besteht.
  11. Streckvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Wälzkörper (8) in einem als Zylinderschale ausgebildeten Lagerbett angeordnet ist, dem der Wälzkörper (8) axial wenigstens über die gesamte Breite des Riemchens und radial über einen Winkel von etwa 90° anliegt.
  12. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerbett am unteren Scheitelpunkt des Wälzkörpers (8) beginnt und dort kein Keilspalt vorhanden ist.
  13. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der sich über zwei Spinnstellen erstreckende Führungstisch (7) mit jeweils stirnseitig angeordneten Zapfen (21) in einer Halterung (18) schwenkbar gelagert ist, und daß ein Auflageelement (22) vorgesehen ist, das den Führungstisch (7) abstützt.
  14. Streckvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Spinnstelle ein eigener Führungstisch (7) vorgesehen ist und die beiden Führungstische (7) einer Zwillingsanordnung auf einer gemeinsamen Schiene (16) angeordnet sind.
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