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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von ein-
und/oder mehrfach gestrichenen Substraten wie Papier und Pappe,
ausgenommen photographische Papiere und selbstklebende Etikettierpapiere.
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Das
Vorhangstreichverfahren ist ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Verfahren zur Beschichtung in der photographischen Industrie. Die
in der photographischen Industrie eingesetzten Emulsionen und Flüssigkeiten
weisen einen geringen Feststoffgehalt und eine nur geringe Viskosität auf, darüber hinaus
ist die Auftragsgeschwindigkeit sehr langsam und liegt bei unter
600 m/min. Bei der Herstellung von graphischen Papieren hingegen
werden pigmentierte Suspensionen mit hohem Feststoffgehalt und haben
Viskositäten
im Vergleich zu den in der photographischen Industrie eingesetzten
Suspensionen verwendet. Des Weiteren werden graphische Papiere meistens
mittels Blade-Streichen oder Filmpresse bei Geschwindigkeiten deutlich
oberhalb von 1000 m/min hergestellt. Sowohl das Blade-Auftragsverfahren
als auch das Filmpresse-Auftragsverfahren
weist Nachteile auf, die sich auf die Qualität des gestrichenen Papiers
auswirken. Im Falle von Blade-Auftragsverfahren kann z.B. die Aggregation
von Partikeln, induziert durch die hohen Scherraten unter dem Blade,
zu Streifen auf dem Papierstrich führen, welche die Papier- und
Kartonqualität
negativ beeinflussen. Des Weiteren beanspruchen die verwendeten
Streichfarben in der graphischen Industrie das eingesetzte Blade
so stark, so dass es zu einem relativ häufigen Austausch dieses Blade
kommt, um eine gleich bleibende Strichqualität auf dem Papier bzw. der Kartonage
zu gewährleisten.
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Darüber hinaus
wird die Strichverteilung auf der Papier- bzw. der Kartonoberfläche durch
die Unebenheiten des Papiersubstrats beeinflusst. Eine ungleichmäßige Strichverteilung
auf der Papieroberfläche
kann zu einer visuellen Druckungleichmäßigkeit, führen. Dieser Qualitätsfehler
wird auch als Mottling bezeichnet.
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Bei
dem oben erwähnten
Filmpressen-Auftragsverfahren liegt in der Regel ein eng begrenztes
Operationsfenster vor, welches durch die Oberflächeneigenschaften, die Porosität des zu
bearbeitenden Substrates bzw. durch den Streichfarbenfeststoffgehalt
bestimmt wird. Ferner muss für
jede Bahngeschwindigkeit bzw. für
jedes Strichgewicht das oben erwähnte
enge Operationsfenster neu erarbeitet werden. Bei nicht-optimierten Filmpressen-Streichfarbenrezepturen
kann es daher zu einem ungleich mäßig verlaufendem
Film-Splitting Muster auf der Oberfläche des zu beschichtenden Substrats
kommen, was wiederum zu einer schlechten Bedruckbarkeit desselben
führt.
Des Weiteren kann es zur Ausbildung kleiner Tropfen beim Filmpressen-Streichen
kommen, die sich wiederum auf das Substrat ablegen und eine Qualitätseinbuße des beschichteten
Substrates, sei es Papier, Pappe oder Karton darstellen.
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Das
beim Filmpresse-Auftragsverfahren erreichbare maximale Auftragsgewicht
ist ebenfalls geringer als das für
das Messerverfahren (Bladeverfahren). Diese Begrenzung ist besonders
ausgeprägt
bei hohen Auftragsgeschwindigkeiten auf das zu bearbeitende Substrat.
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Für die beiden
skizzierten Auftragsverfahren gilt, dass das Auftragsgewicht zwischen
Erhöhungen (Bergen)
und Vertiefungen (Tälern)
des zu beschichtenden Substrates ungleichmäßig verteilt ist, so dass die Druckfarbenannahme
unregelmäßig verläuft, was
zu dem oben bereits erwähnten
Mottling führen
kann. Aufgrund der hohen Auftragsgeschwindigkeiten sind sowohl das
Filmpressen-Verfahren als auch das Messerverfahren (Bladeverfahren)
sehr weit verbreitet bei der Herstellung von graphischen Papieren.
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Aus
JP 94/89437, JP 93/311931, JP 93/177816, JP 93/131718 sowie
EP 0 517 223 B1 sowie
EP-A 1 249 533 ist der Einsatz des Vorhangstreichverfahrens zur
Beschichtung von Papier mit einer oder mehreren pigmentierten Streichfarben
bekannt.
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So
geht aus
EP 0 517 223
B1 bereits ein Verfahren zur Herstellung von Streichdruckpapier
hervor. Das hergestellte Streichpapier wird insbesondere beim Drucken
verwendet, wobei aus der Beschichtungsflüssigkeit ein frei-fallender
Gießvorhang
erzeugt wird und das Druckrohpapier mit der entlüfteten Beschichtungsflüssigkeit
beschichtet wird, so dass der freifallende Gießvorhang der Beschichtungsflüssigkeit
auf das Beschichtungsrohpapier auftrifft. Dieses läuft kontinuierlich
in einer den frei-fallenden Gießvorhang
kreuzenden Richtung. Die Beschichtungsflüssigkeit umfasst mindestens
ein Pigment und mindestens ein Bindemittel, eine Konzentration zwischen
50 Gew.-% und 70 Gew.-% und eine Viskosität zwischen 700 und 4000 mPas.
Die Beschichtungsflüssigkeit
wird in einer Umgebung mit einem Wert des Vakuums des Sättigungsdampfdruckes oder
darunter und unter der Bedingung entlüftet, dass auf die Beschichtungsflüssigkeit
eine Scherung angewendet wird. Das Entlüftungsverhältnis der Blasen mit einem
Durchmesser zwischen 0,01 mm und 0,5 mm in der Beschichtungsflüssigkeit
beträgt
90 % oder auch mehr. Das Beschichtungsrohpapier weist eine Grundierungsschicht
auf, die mittels eines Beschichtungsverfahrens aufgebracht wird,
das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die ein Beschichtungsverfahren vom Klingentyp oder ein Beschichtungsverfahren
vom Walzentyp einschließt.
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Aus
EP 1 249 533 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von mehrfach beschichtetem Papier
oder Karton bekannt. Dieses Verfahren dient zur Herstellung mehrschichtig
beschichteter Papiere oder Kartons ausgenommen photographische Papiere
und selbstklebende Etikettierpapier. Die mehrfach beschichteten
Papiere bzw. Kartons sind insbesondere einsetzbar für Druck-,
Verpackungs- und für
Beschriftungszwecke, bei denen zumindest zwei aufzutragende Flüssigkeiten,
ausgewählt
aus wässrigen
Lösungen
oder Suspensionen als kombinierter, freifallender Vorhang zusammengeführt werden
und eine kontinuierliche Bahn von Rohpapier oder Rohkarton mit dem
kombinierten Beschichtungsfluid beschichtet wird.
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Der
Einsatz des Vorhangstreichverfahrens zur Veredelung von Papier und
Karton, wie in
EP 0
517 223 B1 und
EP
1 249 533 A1 dargestellt, ergibt eine verbesserte gestrichene
Oberflächenstruktur
im Vergleich zu herkömmlichen
Auftragsverfahren. Insbesondere erhöhte Auftragsgeschwindigkeiten
sind bei dem Vorhangstreich-Verfahren bei geringen Auftragsgewichten
nur schwierig zu realisieren, da der Flüssigkeitsvorhang dann instabil
wird. Ferner wird beim Auftreffen der Streichfarbe auf dem Papiersubstrat
die Streichfarbe während
des freien Falls umgelenkt und auf Substratgeschwindigkeit beschleunigt.
Bei diesem Vorgang treten lokal sehr hohe Scher- und Dehnraten im
Fluid auf. Das als freier Vorhang fallende Fluid kann dabei so stark beansprucht
werden, dass ein Aufreißen
des Fluidfilms durch Kavitationsblasen auftreten kann. Die Gefahr des
Aufreißens
steigt mit zunehmender Geschwindigkeit der Substratbahn, welche
die obere Grenze darstellt, bei der das Vorhangstreichverfahren
betrieben werden kann.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzbereiche
für das
Vorhangstreichverfahren für
pigmentierte Streichfarben zu erweitern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von ein- und/oder mehrfach gestrichenem
Papier und/oder Pappe außer
photographischen Papieren und selbstklebenden Etikettierpapiere,
die insbesondere geeignet sind zum Drucken, Verpacken und Beschriften
gelöst,
wobei das Substrat mit der Beschichtungsflüssigkeit eines freifallenden
Flüssigkeitsvorhangs
ein- oder mehrfach beschichtet wird und die Beschichtungsflüssigkeit
eine Dehnviskosität,
gemessen nach dem CaBER-Verfahren zwischen 1 und 1000 Pa·s bei
einer Hencky Dehnung zwischen 1 und 15 aufweist. Die bei Einsatz
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens bevorzugt eingesetzten Streichfarben weisen die nachfolgend
aufgeführten
Zusam mensetzungen auf. Alle angegebenen Prozentangaben beziehen
sich auf Trockengewichtsanteile.
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Als
Streichfarbe wird eine solche auf Basis von CaCO3 eingesetzt,
zum Beispiel eine 77 %ige Slurry von Calciumcarbonat mit einer Partikelgröße von 90
% < 2 μm (Hydrocarb
90 ME, verfügbar
von OMYA, Oftringen, Schweiz), sowie eine 74,6 % ige Clay Slurry
von Amazon Premium mit einer Partikelgröße von 98 % < 2 μm (Amazon
Plus verfügbar
von Kaolin International). Ferner können die Streichfarben einen
Binder A aus Styrol-Butadien-Latex enthalten (Styronal® D
536 lieferbar von der BASF AG, Ludwigshafen), 50 % in Wasser. Es
lassen sich ferner verschiedene Additive, zum Beispiel ein ASE-Verdicker
verfügbar über die
BASF AG (Additiv C) sowie alternativ oder in Kombination ein Additiv
A, Polyacrylamid Verdicker (40 Mol% Acrylsäure, 60 Mol% Acrylamid, 20
Millionen Molekulargewicht) sowie ein Additiv B, Polyacrylamid Verdicker
(40 Mol% Acrylsäure,
60 Mol% Acrylamid, 44 Millionen Molekulargewicht) beimischen. Ferner
umfassen die Streichfarben ein Tensid in Gestalt einer wässrigen
Lösung
von Natriumdialkylsulphosuccinate (Lumiten® I-DS
3525), ebenfalls lieferbar durch die BASF AG. Schließlich kann
den beim erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren eingesetzten Streichfarben ein optischer Aufheller zum
Beispiel in Gestalt von Blancophor® P,
lieferbar durch die Bayer AG, Leverkusen, beigemischt sein.
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Die
Dehnviskosität
der Beschichtungsflüssigkeit,
d.h. der Streichfarbe, liegt zwischen 1 und 1000 Pa·s, gemessen
nach dem CaBER-Verfahren bei einer Hencky Dehnung zwischen 1 und
15. Bevorzugt liegt die Dehnviskosität zwischen 5 und 500 Pa·s, gemessen
nach dem CaBER-Verfahren bei einer Hencky Dehnung zwischen 1 und
12 und besonders bevorzugt liegt die Dehnviskosität der Streichfarbe
zwischen 10 und 100 Pa·s,
gemessen nach dem CaBER-Verfahren bei einer Hencky Dehnung zwischen
1 und 8. Die Scherviskosität
(100 rpm Brookfield) der Beschichtungsflüssigkeit liegt zwischen 0 und
5000 mPa·s,
bevorzugt zwischen 0 und 2000 mPa·s und besonders bevorzugt
weist die Beschichtungsflüssigkeit
eine Scherviskosität
(100 rpm Brookfield) zwischen 0 und 1000 mPa·s auf.
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Die
Beschichtungsflüssigkeit
kann einen Feststoffgehalt aufweisen, der zwischen 40 und 75 % liegt, bevorzugt
zwischen 50 % und 75 % und besonders bevorzugt zwischen 60 % und
65 %.
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Der
freifallende Flüssigkeitsvorhang
umfasst zumindest ein Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Styrol-Butadien-Latexbinder, Ethylenacrylsäure-Wachsen, Polyethylen, Polyester,
Styrol-Acrylacrylate-Latexbinder, Styrolbutadienacrylnitril-Latexbinder, Styrolmaleinsäureanhydrid-Binder,
Styrolacrylatmaleinsäureanhydrid-Binder, Polysaccachride,
Proteine, Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohol, Polyvinylace tate,
Cellulose und Cellulosederivate. Der freifallende Flüssigkeitsvorhang
enthält
daneben organische und/oder anorganische Pigmente, ausgewählt aus
der Gruppe die Kaolin, Talkum, Calciumcarbonat, gefälltes Calciumcarbonat,
Titandioxid, Satinweiß,
synthetische Polymerpigmente, Zinkoxide, Bariumsulfate, Gips, Silika
und Aluminiumtrihydrate umfasst.
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Daneben
umfasst der freifallende Flüssigkeitsvorhang
von Streichfarbe Polyacrylamide, die ein Molekulargewicht Mw von
1 bis 50 Mio aufweisen, bevorzugt ein Molekulargewicht Mw von 5
bis 45 Mio und besonders bevorzugt enthält der freifallende Flüssigkeitsvorhang
Polyacrylamide, die ein Molekulargewicht Mw von 20 bis 40 Mio aufweisen.
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Die
Brookfield-Viskosität
des freifallenden Flüssigkeitsvorhangs
liegt zwischen 20 bis 5000 mPa·s,
bevorzugt zwischen 20 mPa·s
bis 2000 mPa·s
und besonders bevorzugt zwischen 20 mPa·s bis 1300 mPa·s (Spindel
Nr. 2).
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Das
Auftragsgewicht der Streichfarbe bezogen auf das Trockengewicht
auf dem Substrat liegt im Bereich zwischen 0,1 g/m2 bis
50 g/m2.
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Der
pH-Wert der oben skizzierten pigmentierten Streichfarbenformulierungen
wurde durch Zugabe von 10 %igen wässrigen NaOHN-Lösung auf
8,7 eingestellt. Der Feststoffgehalt der oben skizzierten Streichfarbenformulierungen
wurde durch Verdünnung
mit Wasser eingestellt.
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Bei
den in Streichfarben zugesetzten Additiven können Assoziatiwerdicker eingesetzt
werden. Assoziatiwerdicker sind allgemein hydrophob modifizierte
Polymerverdicker mit nebeneinander hydrophilen und hydrophoben Struktureinheiten.
Wichtige Vertreter dieser Verdickerklasse sind die Polyurethanverdicker
(= hydrophob modifizierte, ethoxylierte Urethane HEUR- oder PU-Verdicker)
und die HASE-Verdicker (= hydrophob modifizierte, alkaliquellbare
Emulsionen). Die Assoziatiwerdicker vermögen über hydrophobe Gruppen im Molekül an der
Oberfläche
der Bindemittelpartikel zu adsorbieren und mit zellartigen, assoziativen
Komplexen in der Wasserphase auszubilden. Damit lässt sich
die Viskosität
der Streichfarben bei mittlerer und hoher Scherrate in bindemittelreichen
Rezepturen gezielt anheben. Auch bei den Celluloseethern sind hydrophob
modifizierte Typen (HEER = hydrophob modifizierte Zelluloseether)
meist ausgehend von HEC oder EHEC verbreitet. Diese verdicken allerdings
eher konventionell und zeigen meist nur eine schwach assoziative
Wechselwirkung mit den Bindemittelpartikeln. Polyurethanverdicker
umfassen üblicherweise
Polyethylenglykole, die Isocyanate (zum Beispiel Hexamethylendiisocyanat)
und hydrophobe langkettige Alkohole aufweisende Polymere, die eine
Art Dreiblockstruktur aufweisen. In deren Mitte befin det sich der
eher hydrophile Polyurethanblock, die Kettenenden sind dagegen jeweils
durch den langkettigen Alkohol hydrophob modifiziert.
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Als
Verdicker für
Streichmassen oder Streichfarben kommen neben radikalischen (Co)Polymerisaten, übliche organische
und anorganische Verdicker, wie Hydroxyethylcellulose oder Bentonit
in Betracht.
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Als
Additive können
zudem ionische oder anionische Polyacrylamide eingesetzt werden
sowie Polyvinylformamide.
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Die
Herstellung von Bindemittelpolymerisaten ist nicht auf ein bestimmtes
Verfahren beschränkt.
Es können
vielmehr alle bekannten Verfahren zur Polymerherstellung herangezogen
werden. Vorzugsweise werden die Verfahren der Emulsionspolymerisation,
der Suspensionspolymerisation, der Microemulsionspolymerisation,
oder der Microsuspensionspolymerisation eingesetzt, die sich der
radikalischen Polymerisation bedienen.
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Zur
Auslösung
der Polymerisation eignen sich Polymerisationsinitiatoren, die entweder
thermisch oder photochemisch zerfallen, dabei Radikale bilden, und
so die Polymerisation auslösen.
Dabei sind unter den thermisch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren
solche bevorzugt, die zwischen 20 °C und 180 °C, insbesondere zwischen 50 °C und 90 °C zerfallen.
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Besonders
bevorzugte Polymerisationsinitiatoren sind Peroxide wie Dibenzoylperoxid,
Di-tert.-Butylperoxid, Perester, Percarbonate, Perketale, Hydroperoxide,
aber auch anorganische Peroxide wie H2O2, Salze der Peroxoschwefelsäure und
Peroxodischwefelsäure,
Azoverbindungen, Boralkylverbindungen sowie homolytisch zerfallende
Kohlenwasserstoffe.
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Die
Initiatoren und/oder Photoinitiatoren, die je nach den Anforderungen
an das zu polymerisierende Material in Mengen zwischen 0,01 und
15 Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponenten, eingesetzt
werden, können
einzeln oder, zur Ausnutzung vorteilhafter synergistischer Effekte,
in Kombination miteinander angewendet werden.
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Zur
Herstellung der für
diese Polymerisationsverfahren benötigten stabilen Dispersionen
werden in der Regel Schutzkolloide eingesetzt.
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Als
Schutzkolloide werden wasserlösliche
hochmolekulare organische Verbindungen mit polaren Gruppen, wie
Polyvinylpyrrolidon, Copolymerisate aus Vinylpropionat oder -acetat
und Vinylpyrrolidon, teilverseifte Copolymerisate aus einem Acrylester
und Acrylnitril, Polyvinylalkohole mit unterschiedlichen Restacetat-Gehalt,
Celluloseether, Gelatine, Blockcopolymere, modifizierte Stärke, niedermolekulare,
Carbon- und/oder Sulfonsäuregruppen-haltige
Polymerisate oder Mischungen dieser Stoffe verwendet. Als natürliche Schutzkolloide
kommen sämtliche
wasserlöslichen
Proteine, partiell abgebaute Proteine, wasserlösliche Celluloseether, native
Stärken,
abgebaute Stärken
und/oder chemisch modifizierte Stärken in Betracht. Wasserlösliche Celluloseether
sind beispielsweise Hydroxyethylcellulose und Methylcellulose. Als
natürliche
Stärken kommen
solche in Betracht, die durch Aufheizen im wässrigen Medium auf Temperaturen
oberhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärken erhältlich sind. Außerdem eignen
sich abgebaute Stärken,
die durch einen hydrolytischen, oxidativen oder enzymatischen Abbau
erhältlich
sind.
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Besonders
bevorzugte Schutzkolloide sind Polyvinylalkohole mit einem Restacetatgehalt
von unter 35, insbesondere 5 bis 39 Mol% und/oder Vinylpyrrolidon/Vinylpropionat-Copolymere
mit einem Vinylestergehalt von 35, insbesondere 5 bis 30 Gew.-%.
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Es
können
nichtionische oder auch ionische Emulgatoren, gegebenenfalls auch
als Mischung, verwendet werden. Bevorzugte Emulgatoren sind gegebenenfalls
ethoxylierte oder propoxylierte längerkettige Alkanole oder Alkylphenole
mit unterschiedlichen Ethoxylierungs- bzw. Propoxylierungsgraden
(z.B. Addukte mit 0 bis 50 mol Alkylenoxid) bzw. deren neutralisierte,
sulfatierte, sulfonierte oder phosphatierte Derivate. Auch neutralisierte
Dialkylsulfobernsteinsäureester
oder Alkyldiphenyloxid-Disulfonate sind besonders gut geeignet. Ferner
sind kationische Emulgatoren geeignet.
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Polymerisate
sind beispielsweise erhältlich
durch Polymerisation von Monomeren aus der Gruppe der Alkylester
von C3-C5 monoethylenischen
ungesättigten
Carbonsäuren
und einwertigen C1-C22-Alkoholen,
Hydroxyalkylester von C3-C5 monoethylenisch
ungesättigten
Carbonsäuren
und zweiwertigen C2-C4-Alkoholen, Vinylester
von gesättigten
C1-C18-Carbonsäuren, Ethylen,
Propylen, Isobutylen, C4-C24-α-Olefine,
Butadien, Styrol, α-Methylstyrol,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Tetrafluorethylen, Vinylidenfluorid,
Fluorethylen, Chlortrifluorethylen, Hexafluorpropen oder deren Mischungen.
Hierbei kann es sich um Homo- oder um Copolymerisate handeln.
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Vorzugsweise
eingesetzte Monomere sind Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat,
sec-Butylacrylat, tert.-Butylacrylat, Ethylhexylacrylat, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Vinylacetat,
Vinylpropionat, Styrol, Ethylen, Propylen, Butylen, Isobuten, Diisobuten
und Tetrafluorethylen, besonders bevorzugte Monomere sind Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Butylacrylat, Styrol, Methylmethacrylat und Vinylacetat.
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Der
anionische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass man
die den Copolymeren zugrunde liegenden Monomere – in Gegenwart von anionischen
Monomeren wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Styrolsulfonsäure,
Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
Vinylsulfonat und/oder Maleinsäure
und gegebenenfalls in Gegenwart von Emulgatoren und Schutzkolloiden
copolymerisiert.
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Der
anionische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann aber dadurch erzielt werden, dass man die Copolymerisation
in Gegenwart von anionischen Schutzkolloiden und/oder anionischen
Emulgatoren durchführt.
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Der
anionische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann aber auch dadurch erzielt werden, dass man die
fertigen Polymerisate in Gegenwart von anionischen Schutzkolloiden
und/oder anionischen Emulgatoren emulgiert bzw. dispergiert.
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Der
kationische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass man
die den Copolymeren zugrunde liegenden Monomere in Gegenwart von
kationischen Monomeren wie Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat,
Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminopropylacrylat,
Dimethylaminopropylmethacrylat, Diethylaminopropylacrylat, Dimethylaminobutylacrylat
und Diethylaminobutylacrylat und gegebenenfalls in Gegenwart von
Emulgatoren und Schutzkolloiden copolymerisiert.
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Der
kationische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann aber auch dadurch erzielt werden, dass man die
Copolymerisation in Gegenwart von kationischen Schutzkolloiden und/oder
kationischen Emulgatoren durchführt.
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Der
kationische Charakter der erwähnten
Polymerisate kann aber auch dadurch erzielt werden, dass man die
fertigen Poylmerisate in Gegenwart von kationischen Schutzkolloiden
und/oder kationischen Emulgatoren emulgiert bzw. dispergiert.
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Der
amphotere Charakter der erwähnten
Polymerisate kann dadurch erzielt werden, dass man die Copolymerisation
in Gegenwart von amphoteren Schutzkolloiden und/oder amphoteren
Emulgatoren durchführt.
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Der
amphotere Charakter der erwähnten
Polymerisate kann auch dadurch erzielt werden, dass man die fertigen
Polymerisate in Gegenwart von amphoteren Schutzkolloiden und/oder
amphoteren Emulgatoren emulgiert bzw. dispergiert.
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Bindemittel-Polymere
enthalten beispielsweise
- (a) 0 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 80 Gew.-%
mindestens eines schwer wasserlöslichen
beziehungsweise wasserunlöslichen
nichtionischen Monomer,
- (b) 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 55 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-% mindestens
eines Carboxylgruppen enthaltenden Monomeren oder deren Salze,
- (c) 0 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 3 Gew.-%, eines Sulfonsäure und/oder
Phosphonsäuregruppen enthaltenen
Monomeren und deren Salze,
- (d) 0 bis 55 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 5 Gew.-% mindestens
eines wasserlöslichen
nicht ionischen Monomeren,
- (e) 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-% mindestens
eines mehrfach ethylenisch ungesättigten Monomers
in
einpolymerisierbarer Form.
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Polymere,
die mindestens ein anionisches Monomer (b) oder (c) enthalten, können ohne
zusätzliche anionische
Emulgatoren oder Schutzkolloide eingesetzt werden. Polymere, die
weniger als 0,5 % anionischer Monomere enthalten, werden meistens
zusammen mit mindestens einem anionischen Emulgator oder Schutzkolloid
eingesetzt.
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Vorzugsweise
eingesetzte Hauptmonomere (a) sind C1-C20-Alkyl(meth)acrylate, Vinylester von bis
zu 20 C-Atome enthaltenen Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis
zu 20 C-Atomen, ethylenisch ungesättigte Nitrile, Vinylhalogenide,
Vinylether, von 1 bis 10 C-Atome
enthaltenen Alkoholen, aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis
8 C-Atomen und ein oder zwei Doppelbindungen oder Mischungen dieser
Monomere.
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Zu
nennen sind zum Beispiel (Meth)acrylsäurealkylester mit einem C1-C10-Alkylrest,
wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat,
und 2-Ethylhexylacrylat.
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Insbesondere
sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester geeignet.
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Vinylester
von Carbonsäuren
mit 1 bis 20 C Atomen sind z.B. Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat,
Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
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Als
vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α und β-Methylstyrol, α-Butylstyrol,
4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und vorzugsweise Styrol in Betracht.
Beispiele für
Nitrile sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
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Die
Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte ungesättigte Verbindungen,
bevorzugt Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
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Als
Vinylether zu nennen sind z.B. Vinylmethylether oder Vinylisobutylether.
Bevorzugt wird Vinylether von 1 bis 4-C Atome enthaltenen Alkoholen.
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Als
Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und ein oder 2 olefinischen
Doppelbindungen seien Ethylen, Propylen, Butadien, Isopren und Chloropren
genannt.
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Bevorzugte
Hauptmonomere sind C1-C10-Alkyl(meth)acrylate
und Mischungen der Alkyl(meth)acrylate mit Vinylaromaten, insbesondere
Styrol, oder Kohlenwasserstoffe mit 2 Doppelbindungen, insbesondere
Butadiene, oder Gemische von derartigen Kohlenwasserstoffe mit Vinylaromaten,
insbesondere Styrol.
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Bei
Gemischen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen (insbesondere Butadien)
mit Vinylaromaten (insbesondere Styrol) kann das Verhältnis z.B.
zwischen 10:90 bis 90:10, insbesondere 20:80 bis 80:20 liegen.
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Besonders
bevorzugte Hauptmonomere sind Butadien und die vorstehenden Mischungen
von Butadien und Styrol (kurz Polystyrolbutadien) oder C1-C10-Alkylmethacrylate
oder deren Mischungen mit Styrol (kurz Polyacrylate).
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Vorzugsweise
eingesetzte anionische Nebenmonomere (b) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, oder
Maleinsäurehalbester
von C1-C8-Alkoholen.
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Monomere
der Gruppe (c) sind beispielsweise Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Vinylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Vinylsulfonsäure sowie
die Alkali- und Ammoniumsalze dieser Monomere.
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Geeignete
Monomere (d) sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, N-Vinylformamid,
N-Vinylacetamid, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyloxazolidon, Methylpolyglykolacrylate,
Methylpolyglykolmethacrylate und Methylpolyglykolacrylamide.
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Geeignete
mehrfach ungesättigte
Monomere (e) sind beispielsweise Acrylester, Methacrylester, Allylether
oder Vinylether von mindestens zweiwertigen Alkoholen. Die OH-Gruppen der zugrundeliegenden
Alkohole können
dabei ganz oder teilweise verethert oder verestert sein; die Vernetzer
enthalten aber mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen. Beispiele sind
Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat.
Weitere ungesättigte
Monomere (e) sind z.B. Allylester ungesättigter Carbonsäuren, Divinylbenzol,
Methylenbisacrylamid und Divinylharnstoff.
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Solche
Copolymerisate können
nach dem bekannten Verfahren der Lösungs-, Fällungs-, Suspensions- oder
Emulsionspolymerisation der Monomeren unter Verwendung von radikalischen
Polymerisationsinitiatoren hergestellt werden. Vorzugsweise werden
die teilchenförmige
Reaktiv-Vernetzer enthaltenden Polymerisate nach dem Verfahren der
Emulsionspolymerisation in Wasser erhalten. Die Polymerisate haben
beispielsweise Molmassen von 1 000 bis 2 Millionen, vorzugsweise
5000 bis 500 000, meistens liegen die Molmassen der Polymerisate
in dem Bereich von 10 000 bis 150 000.
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Zur
Begrenzung der Molmassen der Polymerisate können übliche Regler bei der Polymerisation
zugesetzt werden. Beispiele für
typische Regler sind Mercaptoverbindungen wie Mercaptoethanol, Thioglycolsäure, tert.-Dodecylmercaptan,
tert.-Butylmercaptan und Mercaptopropyltrimethoxysilan.
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Die
Emulsionspolymerisation erfolgt in der Regel bei 30 °C bis 130 °C, vorzugsweise
50 °C bis
90 °C. Das
Polymerisationsmedium kann sowohl nur aus Wasser, als auch aus mit
Wasser mischbaren Flüssigkeiten wie
Methanol bestehen. Vorzugsweise wird nur Wasser verwendet. Die Emulsionspolymerisation
kann sowohl als Batchprozeß als
auch in Form eines Zulaufverfahrens, einschließlich Stufen- oder Gradientenfahrweise, durchgeführt werden.
Bevorzugt ist das Zulaufsverfahren, bei dem man einen Teil des Polymerisationsansatzes
vorlegt, auf die Polymerisationstemperatur erhitzt, anpolymerisiert
und anschließend
den Rest des Polymerisationsansatzes, üblicherweise über mehrere
räumliche
getrennte Zuläufe,
von denen einer oder mehrere die Monomeren in reiner oder emulgierter
Form enthalten, kontinuierlich, stufenweise oder unter Überlagerung eines
Konzentrationsgefälles
unter Aufrechtrechterhaltung der Polymerisation der Polymerisationszone
zuführt.
Bei der Polymerisation kann auch z.B. zur besseren Einstellung der
Teilchengröße vorgelegt
werden.
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Die
Art und Weise, in der der Initiator im Verlauf der radikalischen
wässrigen
Emulsionspolymerisation dem Polymerisationsgefäß zugegeben wird, ist bekannt.
Es kann sowohl vollständig
in das Polymerisationsgefäß vorgelegt,
als auch nach Maßgabe
seines Verbrauchs im Verlauf der radikalischen wässrigen Emulsionspolymerisation
kontinuierlich oder stufenweise eingesetzt werden. Im Einzelnen
hängt dies
von der chemischen Natur des Initiatorsystems als auch von der Polymerisationstemperatur
ab.
-
Vorzugsweise
wird ein Teil vorgelegt und der Rest nach Maßgabe des Verbrauchs der Polymerisationszone
zugeführt.
-
Zur
Entfernung der Restmonomeren wird üblicherweise auch nach dem
Ende des eigentlichen Emulsionspolymerisationsverfahrens, d. h.
nach einem Umsatz der Monomeren von mindestens 95 %, Initiator zugesetzt.
-
Die
einzelnen Komponenten können
dem Reaktor beim Zulaufverfahren von oben, in der Seite oder von
unten durch den Reaktorboden zugegeben werden.
-
Bei
der Emulsionspolymerisation werden wässrige Dispersionen des Polymeren
in der Regel mit Feststoffgehalten von 15 bis 75 Gew. %, bevorzugt
von 40 bis 75 Gew.-% erhalten.
-
Die
Herstellung von Verdickern auf Basis von Polyacrylamid ist nicht
auf ein bestimmtes Verfahren beschränkt. Es können vielmehr mehrere der bekannten
Verfahren zur Polymerherstellung herangezogen werden. Vorzugsweise
setzt man die Verfahren der inversen Emulsionspolymerisation oder
der inversen Microemulsionspolymerisation ein, die sich der radikalischen
Polymerisation bedienen.
-
Zur
Auslösung
der Polymerisation eignen sich Polymerisationsinitiatoren, die entweder
thermisch oder photochemisch zerfallen, Radikale bilden, und so
die Polymerisation auslösen.
Dabei sind unter den thermisch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren
solche bevorzugt, die zwischen 20 °C und 180 °C, insbesondere zwischen 20 °C und 90 °C zerfallen.
-
Mögliche Polymerisationsinitiatoren
sind öllösliche Peroxide
wie Dibenzoylperoxid, Di-tert.-Butylperoxid,
Perester, Percarbonate, Perketale, Hydroperoxide, aber auch anorganische
Peroxide wie H2O2,
Salze der Peroxoschwefelsäure
und Peroxodischwefelsäure,
Azoverbindungen, Boralkylverbindungen sowie homolytisch zerfallende
Kohlenwasserstoffe.
-
Besonders
bevorzugte Polymerisationsinitiatioren sind Redox-Initiatoren wie
Persulfat-Mercaptan-Systeme,
Persulfat-Sulfit-Systeme, Chlorbisulfit-Systeme und Wasserstoffperoxid-Eisen-Systeme.
-
Die
Initiatoren und/oder Photoinitiatoren, die je nach den Anforderungen
an das polymerisierende Material in Mengen zwischen 0,01 und 15
Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponenten eingesetzt werden,
können
einzeln oder, zur Ausnut zung vorteilhafter synergistischer Effekte,
in Kombination miteinander angewendet werden.
-
Zur
Herstellung der Wasser-in-Öl
Emulsion eignen sich eine Vielzahl von organischen Flüssigkeiten, umfassend
aromatische und aliphatische Substanzen wie Benzol, Xylol, Toluol,
Mineralöle,
Kerosin, Naphta. Besonders bevorzugte Öle zur Herstellung von Polyacrylamid-Emulsionen
sind gradkettige und verzweigte Paraffinöle, die aufgrund ihrer Unlöslichkeit
in Wasser, Intoxizität
und ihren hohen Flashpunkts geeignet für industrielle Anwendungen
sind. Zudem sind sie sehr kostengünstig.
-
Die übliche Menge
von Öl
in den eingesetzten Polyacrylamid-Emulsionen beträgt im Allgemeinen
zwischen 20 bis 50 Gew. % bezogen auf Wasser, 10 bis 40 Gew. % bezogen
auf Öl
und 20 bis 50 Gew.-% bezogen auf Polymer.
-
Zur
Herstellung der für
diese Polymerisationsverfahren benötigen stabilen Emulsionen werden
in der Regel nicht-ionische und ionische Emulgatoren eingesetzt.
-
Zur
Herstellung von Wasser-in-Öl-Emulsionen
sind Emulgatoren mit einem niedrigen HLB Wert geeignet, wobei HLB
als Abkürzung
für hydrophile-lypophile
Balance steht. Diese Substanzklasse ist in der Literatur umfangreich
beschrieben (beispielsweise in "The
Atlas HLB Surfactant Selector").
-
Bevorzugte
Emulgatoren sind Sorbitanester und ihre ethoxylierten Derivate.
Besonders bevorzugt sind Sorbitanmonooleate. Weitere geeignete Emulgatoren
zur Herstellung von Wasser-in-Öl
Macroemulsionen sind in
US 3,284,393 von
Vanderhoff et. al. beschrieben. Des Weiteren sind alle Emulgatoren
und Marcromoleküle geeignet,
die die Herstellung einer Wasser-in-Öl-Emulsion ermöglichen.
-
Die übliche Menge
von Emulgatoren in den eingesetzten Polyacrylamid-Emulsionen beträgt im Allgemeinen
zwischen 0,1 bis 30 Gew. %, vorzugsweise von 3 bis 15 Gew. %, bezogen
auf Öl.
-
Polyacrylamid-Verdickerpolymere
enthalten beispielsweise
- a) 0 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 80 Gew.-%
mindestens eines wasserlöslichen
nichtionischen Monomer,
- b) 0 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 60 Gew.-% mindestens eines Carboxylgruppen enthaltenden
Monomeren oder dessen Salze,
- c) 0 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 60 Gew.-% mindestens eines Sulfonsäure und/oder
Phosphonsäuregruppen
enthaltenden Monomeren oder dessen Salze,
- d) 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 1 Gew.-% mindestens eines
mehrfach ethylenisch ungesättigten Monomers
in
einpolymerisierbarer Form.
-
Vorzugsweise
eingesetzte wasserlösliche
nicht-ionische Monomer (a) sind beispielsweise C1-C8-(Alk)Acrylamide, Acrylamid, N-Vinylformamid,
N-Vinylacetamid, N-Vinylpyrrolidone, N-Vinyloxazolidon, Methylpolyglykolacrylate,
Methylpolyglykolmethyacrylate und Methylpolyglykolacrylamide.
-
Vorzugsweise
eingesetzte anionische Nebenmonomere (b) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, oder
Maleinsäurehalbester
von C1-C8-Alkoholen.
-
Monomere
der Gruppe (c) sind beispielsweise Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Vinylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure sowie
die Alkali- und Ammoniumsalze dieser Monomere.
-
Geeignete
mehrfach ungesättigte
Monomere (d) sind beispielsweise Acrylester, Methacrylester, Allylether
oder Vinylether von mindestens zweiwertigen Alkoholen. Die OH-Gruppen der zugrundeliegenden
Alkohole können
dabei ganz oder teilweise verethert oder verestert sein; die Vernetzer
enthalten aber mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen. Beispiele sind
Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat.
Weitere ungesättigte
Monomere (d) sind z.B. Allylester ungesättigter Carbonsäuren, Divinylbenzol,
Methylenbisacrylamid und Divinylharnstoff.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von anionischen Wasser-in-Öl-Verdickern
enthaltend C1-C8(Alk)Acrylamide
und Acrylamid umfasst die Hydrolyse von nicht-ionischen C1-C8(Alk)Acrylamiden
und Acrylamid-Derivaten.
-
Geeignete
Hydrolysesubstanzen sind beispielsweise Alkalimetallhydroxide oder
quarternäre
Ammoniumhydroxide. Besonders geeignete Hydrolyseagenzien sind Natrium-,
Kalium- und Lithiumhydroxid sowie Tetramethylammoniumhydroxid. Des
Weiteren sind alle Agenzien geeignet, die einen alkalischen pH-Wert
in wässriger
Lösung
ergeben.
-
Das
bevorzugte Verfahren der Hydrolyse von Verdickern, enthaltend C1-C8-(Alk)Acrylamide und
Acrylamide umfasst die langsame Zugabe der Hydrolysesubstanzen zu
der Polymer-Emulsion in Form einer wässrigen Lösung.
-
Hydrolyseagenzien
enthalten beispielsweise
0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20
bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 Gew.-% mindestens einer wässrigen
Alkalimetallhydroxidlösung.
-
Die
Konzentrationen der Hydrolyseagenzien, bezogen auf Gew.-% des polymeren
Verdickers, sind beispielsweise 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
4 bis 12 Gew.-%.
-
Die
genaue Konzentration variiert in Abhängigkeit des angestrebten Hydrolysegrades
des nicht-ionischen Verdickers.
-
Die
Hydrolyse-Reaktion wird beispielsweise bei einer Temperatur von
10 bis 70 °C,
vorzugsweise von 35 bis 55 °C,
durchgeführt.
Die Dauer der Hydrolyse ist abhängig
von den Reaktanden, deren Konzentration, Reaktionsbedingungen und
dem gewünschten
Hydrolysegrad.
-
Die
C1-C8-(Alk)Acrylamide
und Acrylamid-Derivate sind dann teilweise hydrolysiert. Der Hydrolysegrad liegt
beispielsweise zwischen 3 bis 80 %, vorzugsweise 5 bis 60 %, besonders
bevorzugt 10 bis 50 %.
-
Nach
der Hydrolyse-Reaktion des C
1-C
8-(Alk)Acrylamid-
und Acrylamid-Derivats verbleibt das Polymer in einer Wasser/Öl-Emulsion,
wie in
US 3,624,019 von
Anderson et al. beschrieben.
-
Solche
Copolymerisate können
nach dem bekannten Verfahren der Lösungs-, Fällungs-, Suspensions- oder
inversen Emulsionspolymerisation der Monomeren unter Verwendung
von radikalischen Polymerisationsinitiatoren hergestellt werden.
Vorzugsweise werden die C1-C8-(Alk)Acrylamid
und Acrylamide enthaltenen Polymerisate nach dem Verfahren der inversen
Emulsionspolymerisation in Wasser erhalten. Die Polymerisate haben
beispielsweise Molmassen von 1 bis 55 Millionen, vorzugsweise 20
bis 50 Millionen.
-
Zur
Erhöhung
der Molmassen der Polymerisate können
Tieftemperatur-Polymerisationsverfahren,
sowie Vernetzer eingesetzt werden.
-
Die
inversen Microemulsionen haben im Vergleich zu Macroemulsionen eine
thermodynamisch stabile Emulsion. Insbesondere sind Tropfendurchmesser
der wässrigen
Phase bei inversen Microemulsionen, die unterhalb von 2 μm, bevorzugt
bei unterhalt von 1 μm
liegen, geeignet. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen inversen
Micro-Emulsionspolymerisate
sind wie folgt zu erhalten:
Zur Auslösung der Polymerisation eignen
sich Polymerisationsinitiatoren, die entweder thermisch oder photochemisch
zerfallen, Radikale bilden und so die Polymerisation auslösen. Dabei
sind unter den thermisch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren
solche bevorzugt, die zwischen 20°C
und 180°C,
insbesondere zwischen 20°C
und 90°C
zerfallen.
-
Mögliche Polymerisationsinitiatoren
sind Peroxide, wie Dibenzoylperoxid, Di-tert.-Butylperoxid, Perester, Percarbonate,
Perketale, Hydroxyperoxide, aber auch anorganische Peroxide wie
H2O2, Salze der
Peroxoschwefelsäure
und Peroxodischwefelsäure,
Azoverbindungen, Boralkylverbindungen sowie homolytisch zerfallende
Kohlenwasserstoffe.
-
Besonders
bevorzugte Polymerisationsinitiatoren sind Redox-Initiatoren wie
Persulfat-Mercaptan-Systeme,
Persulfat-Sulfit-Systeme, Chlor-Bisulfit-Systeme und Wasserstoffperoxid-Eisen-Systeme.
Die Initiatoren und/oder Photoinitiatoren, die je nach den Anforderungen
an das polymerisierende Material in Mengen zwischen 0,01 und 15
Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponenten eingesetzt
werden, können
einzeln oder zur Ausnutzung vorteilhafter synergistischer Effekte
in Kombination miteinander angewendet werden.
-
Zur
Herstellung der Wasser-in-Öl-Microemulsion
eignet sich eine Vielzahl von organischen Flüssigkeiten, umfassend aromatische
und aliphatische Substanzen wie Benzol, Xylol, Toluol, Mineralöle, Kerosin,
Naphta und besonders gradkettige und verzweigte Paraffinöle, die
aufgrund ihrer Unlöslichkeit
in Wasser, ihrer Intoxizität
und ihres hohen Flashpunktes geeignet für industrielle Anwendungen
sind. Zudem sind sie sehr kostengünstig.
-
Die übliche Menge
von Öl
in den eingesetzten Polyacrylamid-Emulsionen beträgt im Allgemeinen
zwischen 25 bis 75 Gew.-% bezogen auf Wasser.
-
Zur
Herstellung der für
diese Polymerisationsverfahren benötigten stabilen inversen Microemulsionen werden
in der Regel nicht-ionische und ionische Emulgatoren eingesetzt.
-
Zur
Herstellung von Wasser-in-Öl-Microemulsionen
sind Emulgatoren mit einem niedrigen HLB-Wert geeignet, wobei HLB
als Abkürzung
für hydrophile-lypophile
Balance steht. Diese Substanzklasse ist in der Literatur umfangreich
beschrieben, wie beispielsweise in "The Atlas HLB-Surfactant Selector". Bevorzugte HLB liegen
im Bereich 8 bis 11. Außerhalb
dieses genannten Bereiches werden üblicherweise keine inversen
Microemulsionen erhalten.
-
Bevorzugte
Emulgatoren sind Sorbitanester und ihre ethoxylierten Derivate.
Besonders bevorzugt sind Polyoxyethylen-Sorbitan-Trioleate, Sorbitan-Trioleate,
Natrium-di-2-ethylhexylsulphsuccinate,
Natrium-isostearyl-2-lactate, Oleamidopropyldimethylamine sowie
Mischungen.
-
Neben
dem Austausch des richtigen Emulgators muss die Einsatzkonzentration
der Emulgatoren optimiert sein. Eine zu geringe Konzentration führt zu inversen
Macroemulsionen und zu hohe Konzentrationen zu überhöhten Kosten.
-
Die üblichen
Mengen von Emulgatoren in den eingesetzten Polyacrylamid-Emulsionen
beträgt
im Allgemeinen zwischen 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf Öl.
-
Polyacrylamidverdickerpolymere
enthalten beispielsweise
- a) 0 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 80 Gew.-%
mindestens eines wasserlöslichen
nicht-ionischen Monomers,
- b) 0 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 60 Gew.-% mindestens eines Carboxylgruppen enthaltenden
Monomeren oder deren Salze,
- c) 0 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 60 Gew.-% mindestens eines Sulfonsäure und/oder
Phosphonsäuregruppen
enthaltenden Monomeren oder deren Salze,
- d) 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 1 Gew.-% mindestens eines
mehrfach ethylenisch ungesättigten Monomers
in
einpolymerisierbarer Form.
-
Vorzugsweise
eingesetzte, wasserlösliche
nicht-ionische Monomere a) sind beispielsweise C1-C8-(Alk)acrylamide, Acrylamid, N-Vinylformamid,
N-Vinylacetamid, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyloxazolidon, Methylpolyglykolacrylat,
Methylpolyglykolmethacrylat und Methylpolyglykolacrylamid, N,N'-Dialkylacrylamid wie
beispielsweise Dimethylacrylamid, des weiteren Methylacrylat, Methylmethacrylat
und Acrylnitril.
-
Vorzugsweise
eingesetzte anionische Nebenmonomere gemäß b) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure oder
Maleinsäurehalbester
von C1-C8-Alkoholen.
-
Monomere
der Gruppe c) sind beispielsweise Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Vinylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Vinylsulfonsäure (doppelt?)
sowie die Alkali- und
Ammoniumsalze dieser Monomere.
-
Geeignete
mehrfach ungesättigte
Monomere gemäß d) sind
beispielsweise Acrylester, Methacrylester, Allylether oder Vinylether
von mindestens zweiwertigen Alkoholen. Die OH-Gruppen der zugrundeliegenden
Alkohole können
dabei ganz oder teilweise verethert oder verestert sein; die Vernetzer
enthalten jedoch mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen.
Beispiele sind Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat und Trimethylolpropantriacrylat.
Weitere ungesättigte
Monomere gemäß d) sind
zum Beispiel Allylester, ungesättigte
Carbonsäuren,
Divinylbenzol, Methylenbisacrylamid und Divinylharnstoff, N,N'-methylenbismethacrylamid,
N-Methylallylacrylamid.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von anionischen Wasser-in-Öl-Microemulsionsverdickern
enthaltend C1-C8(Alk)acrylamid
und Acrylamid umfasst die Hydrolyse von nicht ionischen C1-C8(Alk)acrylamiden und
Acrylamid-Derivaten. Geeignete Hydrolysesubstanzen sind beispielsweise
Alkalimetallhydroxid und qarternäre
Ammoniumhydroxide.
-
Besonders
geeignete Hydrolyseagenzien sind Natrium, Kalium und Lithiumhydroxid
sowie Tetramethylammoniumhydroxid.
-
Des
Weiteren sind alle Agenzien geeignet, die einen alkalischen pH-Wert
in wässriger
Lösung
ergeben.
-
Das
bevorzugte Verfahren der Hydrolyse von Verdickern enthaltend C1-C8(Alk)arylamid
und Acrylamid umfasst die langsame Zugabe der Hydrolysesubstanzen
zu der Polymeremulsion in Form einer wässrigen Lösung.
-
Hydrolyseagenzien
enthalten beispielsweise 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis
40 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 Gew.-% mindestens einer wässrigen
Alkalimetallhydroxidlösung.
-
Die
Konzentration der Hydrolyseagenzien, bezogen auf Gew.-% des polymeren
Verdickers liegt beispielsweise bei 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
bei 4 bis 12 Gew.-%. Die genaue Konzentration variiert in Abhängigkeit
des angestrebten Hydrolysegrades des nicht-ionischen Verdickers.
-
Die
Hydrolysereaktion wird beispielsweise bei einer Temperatur zwischen
10°C bis
70°C, vorzugsweise
zwischen 30°C
bis 55°C
durchgeführt.
Die Dauer der Hydrolyse ist abhängig
von den Reaktanden, deren Konzentration, Reaktionsbedingungen und
dem gewünschten
Hydrolysegrad.
-
Die
C1-C8(Alk)acrylamid-
und Acrylamid-Derivate sind dann teilweise hydrolysiert. Der Hydrolysegrad liegt
beispielsweise zwischen 3 bis 80%, vorzugsweise 5 bis 60%, besonders
bevorzugt 10 bis 50%.
-
Nach
der Hydrolysereaktion des C
1-C
8-(Alk)acrylamid-
oder Acrylamid-Derivats verbleibt das Polymer in einer Wasser-in-Öl-Emulsion,
wie beispielsweise in
US 3,624,019 von
Anderson et al. beschrieben.
-
Die
Polymerisate können
zum Beispiel Molmassen von 1000 bis 55 Millionen, vorzugsweise 20
bis 50 Millionen aufweisen. Zur Erhöhung der Molmassen der Polymerisate
können
Tieftemperatur-Polymerisationsverfahren sowie Vernetzer eingesetzt
werden.
-
Die
inverse Micro-Emulsionspolymerisation erfolgt in der Regel bei Temperaturen
zwischen 0°C
bis 130°C,
vorzugsweise 0°C
bis 60°C.
Das Polymerisationsmedium kann sowohl nur Wasser, als auch mit Wasser
mischbare Flüssigkeiten
wie zum Beispiel Methanol enthalten. Vorzugsweise wird nur Wasser
verwendet. Die Polymerisation kann sowohl als Batchprozeß als auch
in Form eines Zulaufverfahrens einschließlich Stufen- oder Gradientenfahrweise
durchgeführt
werden. Bevorzugt ist das Zulaufverfahren, bei dem man einen Teil
des Polymerisationsansatzes vorlegt, auf die Polymerisationstemperatur
erhitzt, anpolymerisiert und anschließend den Rest des Polymerisationsansatzes, üblicherweise über mehrere,
räumlich
getrennte Zuläufe, von
denen einer oder mehrere die Monomeren in reiner oder emulgierter
Form enthalten, kontinuierlich, stufenweise oder unter Überlagerung
eines Konzentrationsgefälles
unter Aufrechterhaltung der Polymerisation der Polymerisationszone
zuführt.
-
Die
Art und Weise, in der der Initiator im Verlauf der radikalischen
wässrigen
Emulsionspolymerisation dem Polymerisationsgefäß zugegeben wird, ist bekannt.
Es kann sowohl vollständig
in das Polymerisationsgefäß vorgelegt,
als auch nach Maßgabe
seines Verbrauchs im Verlauf der radikalischen wässrigen Emulsionspolymerisation kontinuierlich
oder stufenweise eingesetzt werden. Im Einzelnen hängt dies
von der chemischen Natur des Initiatorsystems als auch von der Polymerisationstemperatur
ab. Vorzugsweise wird ein Teil vorgelegt und der Rest nach Maßgabe des
Verbrauchs der Polymerisationszone zugeführt.
-
Zur
Entfernung der Restmonomeren wird üblicherweise auch nach dem
Ende des eigentlichen Emulsionspolymerisationsverfahrens, d. h.
nach einem Umsatz der Monomeren von min 95 %, Initiator zugesetzt.
-
Die
einzelnen Komponenten können
dem Reaktor beim Zulaufverfahren von oben, von der Seite oder von
unten durch den Reaktorboden zugegeben werden.
-
Bei
der inversen Emulsionspolymerisation und der inversen Mikroemulsionspolymerisation
werden Wasser-in-Öl-Emulsionen
des Polymeren in der Regel mit Feststoffgehalten von 10 bis 50 Gew.
%, bevorzugt von 20 bis 40 Gew.-% erhalten.
-
Die
Verdicker sind einzeln einsetzbar, wobei jedoch durchaus die Möglichkeit
besteht, Verdicker-Gemische einzusetzen.
-
Die
obenstehend beschriebenen Assoziatiwerdicker oder PAM's stellen eine Auswahl
von rheologischen Additiven dar, die der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Streichfarbenzusammensetzung zugesetzt werden können.
-
Mit
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Streichfarbe lassen sich im Rahmen eines Auftragsverfahrens auf
ein zu beschichtendes Substrat, wie beispielsweise Papier oder Pappe,
insbesondere die Streichdefekte erheblich minimieren, wie aus den
nachstehend aufgeführten
Beispielen im Einzelnen hervorgeht.
-
Die
Dehnviskosität
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Streichfarbe wird in einem sogenannten CaBER-Experiment bestimmt,
wobei ein Flüssigkeitsfaden
oder -film gebildet wird, dessen Dicke anschließend unter dem Einfluss der
Oberflächenspannung σ als dominanter
Kraft abnimmt. Die zeitliche Abnahme der Filmdicke Dmid(t)
wird gemessen. Hieraus wird gemäß folgenden
Beziehungen die Dehnviskosität ηE,app bestimmt.
-
-
Die
sich einstellende Streckrate ε (t)
ergibt sich gemäß:
-
Die
Dehnviskosität η
E,app = τ
E/ε stellt
sich demnach ein zu:
-
Ausführungsvariante/Beispiele
-
Die
Viskosität
der Streichfarben gemäß den nachstehend
aufgeführten
jeweiligen Formulierungen wurde mittels eines Brookfield-Viskosimeters
(RVT) ermittelt, lieferbar durch die Brookfield Engineering Laboratories,
Inc., Stoughton, Massachusetts USA, bei einer Temperatur von 25°C. Zur Messung
der Brookfield-Viskosität
wurden 600 ml der Dispersion in einen 1 l aufnehmenden Becher gegeben
und die Viskosität mit
Spindel Nr. 4 bei Spindelumdrehungszahl von 100 U/min gemessen.
Die Streichfarben gemäß der nachstehenden
Formulierungen wurden auf das Substrat (Papier, Karton) mittels
Curtain Coating aufgebracht.
-
Die
Ermittlung der Eigenschaften der mit den gemäß der nachstehenden Formulierungen
zu erhaltenen Streichfarben wurde anhand der folgenden Testprotokolle
durchgeführt:
-
– Papier Glanz
-
Papier
Glanz wird bei einem Einfallswinkel von 75° gemäß DIN 54 502 gemessen
-
– Prüfbau Offset
-
Das
Testergebnis ist ein Maß für die Fähigkeit
des Substrates, sei es Papier, sei es Kartonage, Druckfarbe anzunehmen,
ohne dass die Papieroberfläche
zum Rupfen neigt. Mit passes to fail ist die Anzahl der Versuche
identifiziert, die durchgeführt
werden können,
ohne dass das Substrat zum Rupfen neigt. Der Prüfbau Offset umfasst einen Prüfbau-Bedruckbarkeitsprüfer MUII,
eine Prüfbaueinfärbewalze,
Metalldruckscheiben von 40 mm Breite, eine Auftragspipette, mit
der 0,01 ml dosiert werden können,
sowie eine Auftragspipette, mit der 0,001 ml dosiert werden kann;
ferner lange Druckprobenträger
sowie eine Stoppuhr. Als Druckfarbe wurde Novavit 4F 713 Cyan von
Kast & Ehinger
eingesetzt. Aus den zu prüfenden
Substraten werden Proben mit einer Größe von 240 × 46 mm in der Längsrichtung
ausgeschnitten. Sie müssen
vor der Prüfung
mindestens 15 Stunden voneinander getrennt im Klimaraum aufgewahrt
worden sein.
-
Die
Prüfung
erfolgt derart, dass das Gerät
eingeschaltet wird und anschließend
auf eine der Einfärbewalzen
0,3 ml der Druckfarbe aufgegeben werden und anschließend ein
Lauf für
1 Min. erfolgt. Danach wird in die Halterung eine Druckscheibe eingesetzt
und 30 sec. lang eingefärbt.
Für jede
weitere Druckscheibe werden auf dieser Einfärbewalze 0,03 ml der Druckfarbe
nachgetragen, wonach wiederum ein Lauf von 30 sec. erfolgt, bevor
diese eingefärbt
wird. Die eingefärbte
Einfärbewalze
lässt sich
höchstens
20 Minuten verwenden. Der Liniendruck wird auf 800 N (= 200 N/cm)
eingestellt, die Druckgeschwindigkeit beträgt 1 m/s. Ein Papierstreifen
wird auf einen Druckprobenträger
aufgespannt und in den Kanal bis zum Anschlag vor das rechte Druckwerk
gelegt. Auf den rechten Druckwerkskern wird die eingefärbte Druckscheibe
aufgesetzt und mit der Betätigung
des Startknopfes wird der Druckvorgang gestartet. Falls mit der
Druckfarbenmenge der Deckungspunkt nicht erreicht wurde, muss die
Druckfarbenmenge sowie ihr Nachtrag auf 0,4 und 0,04 ml beziehungsweise
0,5 und 0,05 ml erhöht
weiden. Erst wenn bei dem Papierstreifen der Deckungspunkt erreicht
wurde, wird die weitere Prüfung
fortgesetzt.
-
Der
Druckprobenträger
mit dem bedruckten Papierstreifen wird in die Ausgangsstellung gebracht.
Dabei ist darauf zu achten, dass der Streifen nicht mit Fingern
oder anderen Gegenständen
berührt
wird. Nach einer festgelegten Zeitspanne, die in der Regel 10 sec.
beträgt,
wird der Druckvorgang ohne Austausch der Druckscheibe erneut gestartet.
Dies wird insgesamt 5 × wiederholt.
Nach jedem Durchgang wird das Rupfen auf der bedruckten Seite des
Papierstreifens visuell begutachtet. Tritt nach 6 Vorgängen kein
Rupfen auf, wird die Bestimmung in längeren Zeitabständen, so
zum Beispiel 20 sec. oder 30 sec. fortgeführt. Die benutzten Druckscheiben
und die Einfärbewalze
werden vor der nächsten
Verwendung mit Schwerbenzin gereinigt und mit einem Baumwolltuch
getrocknet.
-
Es
lässt sich
ein Ergebnis derart angeben, dass die Anzahl der Druckvorgänge gezählt wird
bis zum Auftreten des ersten Rupfens, der Farbauftrag in ml sowie
die Angabe des Zeitintervalls zwischen den einzelnen Durchgängen in
Sekunden.
-
– Rauhigkeit
des Papiers
-
Die
Rauhigkeit des gestrichenen Substrates, wie zum Beispiel Papier
wurde mittels eines Parker Printsurf Rauhigkeittesters ermittelt.
Eine Probe gestrichenen Papiers wird zwischen eine Cork-Melinexplatte
und einen Messkopf bei einem Druck von 1000 kPa eingeklemmt. Komprimierte
Luft wird mit einem Druck von 400 kPa auf das Substrat aufgegeben
und es erfolgt eine Messung der Leckage der Luft zwischen dem Messkopf und
der Oberfläche
des Substrates. Ein hohes Messergebnis deutet auf eine hohe Papierrauhigkeit
des gestrichenen Substrates – im
vorliegenden Falle Papier – hin.
-
– Strichgleichmäßigkeit
-
Die
zu prüfende
Substratprobe wird vollständig
für die
Dauer von 1 min in die Neocarminlösung MS „Fesago" (Merck Darmstadt) eingetaucht. Anschließend wird
die aus der Neocarminlösung
entnommene Substratprobe unter fließendem Trinkwasser solange
gespült,
bis keine Färbung
mehr vorliegt. Die Probe wird dann zwischen zwei Filterpapiere gelegt
und anschließend
in einem Trockner bei einer Temperatur von 90°C getrocknet. Das Aussehen der
angefärbten
Strichoberfläche
der Substratprobe wird visuell beurteilt.
-
– Auftragsgewicht
Einstellung
-
Das
Auftragsgewicht wird bei jedem Auftragsversuch anhand des Volumenflusses
des Streichfarbenvorhangs durch die Vorhangstreich-Aggregatdüse, der
Substratgeschwindigkeit, der Dichte der Streichfarbe und der Breite
des gestrichenen Papiers bestimmt.
-
– Streichfarben
Dichte
-
Die
Dichte der Streichfarbe wurde mittels eines Densitometers ermittelt.
-
– Dehnrheologie
Messung
-
Zur
Ermittlung der Dehnrheologie der Streichfarben wurde ein Haake CaBER
1 Gerät
der Firma ThermoElectron verwendet. Die Probenflüssigkeit (Streichfarbe) wird
dabei zwischen zwei Stempeln appliziert. Der Durchmesser der zylindrischen
Stempel beträgt
6 mm, der Spalt zwischen den Stempeln 3 mm und die Endspalthöhe 11 mm.
Innerhalb von 20 ms wird der Probenflüssigkeitstropfen von 3 mm auf
11 mm verstreckt. Hierbei bildet sich ein Flüssigkeitsfaden. Der Fadendurchmesser
(Dmid) wird mittels eines Lasermicrometers
in der Mitte zwischen den beiden Stempeln erfasst. Die Dehnviskosität wird anhand
der folgenden Formeln ermittelt.
-
Unter
der Annahme der Oberflächenspannung
(σ) als
treibende Kraft für
das Aufreißen
des Flüssigkeitsfilms
im CaBER-Experiment ergibt sich eine ansteigende Schubspannung gemäß den nachfolgenden
Beziehungen.
-
-
Die
sich einstellende Dehnrate ε(t)
ergibt sich gemäß:
-
Die
Dehnviskosität η
E,app = τ
E/ε berechnet
sich demnach wie folgt:
-
Als
Maß für die Verstreckung
des Flüssigkeitsfadens
beziehungsweise -films wird die sogenannte Hencky-Dehnung ε(t) berechnet:
-
Für die Berechnung
der rheologischen Größen anhand
dieser Gleichungen wird die Änderung
des Fadendurchmessers δDmid(t)/δt
numerisch aus den Messwerten Dmid(t) berechnet.
-
Literatur:
-
- 1. Entov, V.M. and Hinch, E.J., J. Non-Newt. Fluid Mech.,
72(1), 31 (1997)
- 2. McKinley, G.H. and Tripathi, A., J. Rheol., 44(3), 653 (2000).
- 3. Willenbacher, N., Proc. of the Int. Congress on Rheology,
Seoul, Korea (2004)
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In
der nachstehend wiedergegebenen Tabelle 1 ist ein Überblick über die
Formulierungen dargestellt.
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Tabelle
1 Überblick
der Formulierungen
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Die
Brookfield-Viskosität
der Formulierungen 1 bis 6 wurde mittels eines Brookfield-RVT-Viskosimeters
(erhältlich
von Brookfield Engineering Laboratories, Incl.) bei Raumtemperatur
von 25°C
gemessen. Zur Messung wurden 600 ml der Dispersion in einen 1 I-Becher
gegeben und die Viskosität
mit Spindel Nr. 4 bei einer Spindelumdrehungszahl von 100 n-1 gemessen.
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Beispiel 1
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Die
Formulierung mit der Nummer 1 wurde auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier mittels einfachen Vorhangstreichens
auf das Substrat bei einem Auftragsgewicht von 20 g/m bei einer
Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min appliziert. Des Weiteren
wurde bei konstantem Volumenstrom die Papierbahngeschwindigkeit auf
jeweils 1400, 1600 und 1800 m/min erhöht, so dass sich die in der
nachfolgenden Tabelle 2 wiedergegebenen Versuchspunkte einstellten.
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Tabelle
2 Überblick
Beispiel 1
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Die
sich einstellenden Ergebnisse sind in der nachstehend dargestellten
Tabelle 3 zusammengefasst.
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Tabelle
3 Überblick
Ergebnisse Beispiel 1a, 1b, 1c und 1d
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Die
der Tabelle 3 entnehmbaren Ergebnisse zeigen, dass sich bei Bahngeschwindigkeiten
oberhalb von 1400 m/min sehr viele Strichdefekte einstellten, bei
ansonsten guten Papiereigenschaften.
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Beispiel 2
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Die
Formulierung Nummer 2 gemäß der tabellarischen
Zusammenstellung in Tabelle 1 „Überblick
der Formulierungen" wurde
auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier mittels
einfachen Vorhangstreichens auf das Substrat mit einem Auftragsgewicht
von 20 g/m2 bei einer Papierbahngeschwindigkeit
von 1200 m/min aufgebracht. Des Weiteren wurde bei gleich bleibendem
Volumenstrom die Papierbahngeschwindigkeit auf jeweils 1400, 1600
und 1800 m/min erhöht,
so dass sich insgesamt vier Versuchspunkte, wie in Tabelle 4 einander gegenübergestellt,
einstellten.
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Tabelle
4 Überblick
Beispiele 2
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Die
Ergebnisse für
die Formulierung 2 bei Papierbahngeschwindigkeiten von 1200 bis
1800 m/min und abnehmendem Auftragsgewicht der aufzubringenden Streichfarbe
sind in der Tabelle 5 zusammengefasst.
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Tabelle
5 Überblick
Ergebnisse Beispiele 2a, 2b, 2c und 2d
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Aus
den in Tabelle 5 zusammengestellten Ergebnissen geht hervor, dass
bei Bahngeschwindigkeiten des Papiers oberhalb von 1400 m/min sehr
viele Strichdefekte bei ansonsten guten Papiereigenschaften auftreten.
Im Vergleich zur Formulierung 1 ist der Formulierung 2 eine geringere
Menge des Additivs A zugesetzt, was jedoch, wie aus Tabelle 5 hervorgeht,
nicht zu einer Verschlechterung der Strichdefekte bei gleicher Geschwindigkeit
der Papierbahn führt.
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Beispiel 3
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Die
Formulierung der Streichfarbe gemäß Nummer 3, vergleiche tabellarische Übersicht
gemäß Tabelle
1, wurde auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier
mittels einfachen Vorhangstreichens auf das zu bearbeitende Substrat
mit einem Auftragsgewicht von 20 g/m bei einer Papierbahngeschwindigkeit
von 1200 m/min aufgebracht. Des Weiteren wurde bei gleich bleibendem
Volumenstrom der Streichfarbe gemäß der Formulierung Nummer 3
die Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min auf jeweils 1400, 1600
und 1800 m/min erhöht,
so dass sich analog zu Beispiel 1 und Beispiel 2 vier Versuchspunkte
einstellten, die in der nachstehenden Tabelle 6 einander gegenübergestellt
sind.
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Tabelle
6 Überblick
Beispiele 3
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Die
sich einstellenden Resultate sind in Tabellenform der nachstehenden
Tabelle 7 zu entnehmen.
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Tabelle
7 Überblick
Ergebnisse Beispiele 3a, 3b, 3c und 3d
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Den
in Tabelle 7 zusammengestellten Ergebnissen ist zu entnehmen, dass
auch bei Bahngeschwindigkeiten von bis zu 1800 m/min keine Strichdefekte
auftreten, bei ansonsten guten Papiereigenschaften. Der Formulierung
3 ist gemäß der Tabelle
1 das Additiv B zugesetzt, wodurch eine signifikante Erhöhung der
Auftragsgeschwindigkeit erreicht werden konnte, wobei keine Strichdefekte
zu beobachten waren.
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Beispiel 4
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Die
Formulierung Nummer 4 gemäß der Tabelle
1 wurde auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier
mittels einfachen Vorhangstreichens mit einem Auftragsgewicht von
20 g/m bei einer Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min aufgebracht.
Des weiteren wurde analog zu den bereits erwähnten Beispielen 1, 2 und 3
bei gleich bleibendem Volumenstrom der Streichfarbe die Papierbahngeschwindigkeit
von 1200 m/min auf jeweils 1400, 1600 und 1800 m/min erhöht, so dass
sich insgesamt vier Versuchspunkte einstellen, die nachstehend in
der Tabelle 8 einander gegenübergestellt
sind.
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Tabelle
8 Überblick
Beispiele 4
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Die
sich einstellenden Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
9 einander gegenübergestellt.
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Tabelle
9 Überblick
Ergebnisse Beispiele 4a, 4b, 4c, 4d
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Die
Ergebnisse gemäß der Tabelle
9 zeigen, dass bei Bahngeschwindigkeiten bis zu 1400 m/min keine signifikanten
Strichdefekte zu beobachten sind bei ansonsten guten Papiereigenschaften.
In der Formulierung 4 wurde hingegen die Menge des Additivs B reduziert,
was sich gemäß den Ergebnissen
nach Tabelle 9 in einer Verringerung der maximalen Auftragsgeschwindigkeit
der Streichfarbe auswirkt.
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Beispiel 5
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Die
Streichfarbe mit der Formulierung gemäß Nummer 5 der Tabelle 1 wurde
auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier mittels
einfachen Vorhangstreichens auf das Substrat mit einem Auftragsgewicht
von 20 g/m bei einer Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min aufgebracht.
Des Weiteren wurde bei gleich bleibendem Volumenstrom die Papierbahngeschwindigkeit
von 1200 m/min auf jeweils 1400, 1600 und 1800 m/min erhöht, so dass
sich insgesamt vier Versuchspunkte, wie in Tabelle 10 einander gegenübergestellt,
einstellten.
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Tabelle
10 Überblick
Beispiele 5
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Die
sich einstellenden Ergebnisse sind der tabellarischen Übersicht
gemäß Tabelle
11 zu entnehmen.
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Tabelle
11 Überblick
Ergebnisse der Beispiele 5a, 5b, 5c, und 5d
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Die
Ergebnisse gemäß Tabelle
11 zeigen, dass bei Bahngeschwindigkeiten von bereits 1200 m/min sehr
viele Strichdefekte auftreten, wobei die Papiereigenschaften ansonsten
gut zu beurteilen sind. Somit ist das Additiv C (HASE-Thickener
(Sterocoll SL)) nicht für
Streichfarben geeignet, was auf das Auftreten der großen Anzahl
von Streichdefekten, selbst bei niedrigen Bahngeschwindigkeiten
des zu bearbeitenden Substrates zurückzuführen ist.
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Beispiel 6
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Die
Formulierung Nummer 6 der Streichfarbe gemäß der tabellarischen Übersicht
in Tabelle 1 wurde auf ein holzfreies 70 g/m2 Rohpapier
mittels einfachen Vorhangstreichens auf das Substrat mit einem Auftragsgewicht
von 20 g/m bei einer Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min aufgebracht.
Des Weiteren wurde analog zu den vorstehend diskutierten Beispielen,
bei gleich bleibendem Volumenstrom der aufzubringenden Streichfarbe,
die Papierbahngeschwindigkeit von 1200 m/min auf jeweils 1400, 1600
und 1800 m/min erhöht. Es
stellten sich insgesamt vier Versuchspunkte ein, die in der tabellarischen Übersicht
gemäß Tabelle
12 einander gegenübergestellt
sind.
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Tabelle
12 Überblick
Beispiele 6
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Die
Ergebnisse gemäß dem Beispiel
6 bei Einsatz der Formulierung 6 sind der tabellarischen Übersicht
gemäß Tabelle
13 zu entnehmen.
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Tabelle
13 Überblick
Ergebnisse Beispiele 6a, 6b, 6c, 6d
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Die
Ergebnisse gemäß der tabellarischen
Zusammenschau nach Tabelle 13 zeigen, dass bereits bei Bahngeschwindigkeiten
von 1200 m/min sehr viele Strichdefekte aufgetreten sind, wobei
die Papiereigenschaften im übrigen
für gut
befunden wurden. Die Reduktion des Additivs C, d.h. des ASE-Verdickers
führt gemäß den Ergebnissen
nach Tabelle 13 bei Beispiel 6 nicht zu einer signifikanten Verbesserung
der Strichdefekte. Somit sind ASE-basierende Verdickersysteme (Additiv
C) nicht für
das Vorhangstreichen geeignet, da bereits bei mittleren Bahngeschwindigkeiten
eine hohe Anzahl von Streichdefekten auf dem zu bearbeitenden Gut
auftritt.
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Wie
den Beispielen 1 bis 6 zu entnehmen ist, werden die besten Ergebnisse
bei Einsatz der Formulierung 3 erreicht. Es konnte eine signifikante
Erhöhung
der Auftragsgeschwindigkeit erreicht werden, wobei Strichdefekte
ausbleiben, vergleiche Ergebnisse gemäß Tabelle 7. Eine Reduktion
des Additivs B gemäß der Tabelle
1 Formulierung 4 von 0,17 auf 0,11 vermindert hingegen die maximale
Auftragsgeschwindigkeit, bis zu der sich keine Stricheffekte einstellen.
Zwar stellt sich bei Einsatz der Formulierung 4 bei Bahngeschwindigkeiten
von 1200 bzw. 1400 m/min keine Strichdefekte ein, jedoch lässt sich
bei einer Reduktion des Additivs B gemäß Formulierung 4 keine hohe
Auftragsgeschwindigkeitserhöhung
im Vergleich zur Formulierung 3 erreichen.
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Den 1 und 2 ist
eine Ausführungsvariante
einer Vorrichtung zum Auftragen von Streichmassen auf ein bahnförmiges Substrat
gemäß des Curtain-Coating-Verfahrens
zu entnehmen.
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Der
Darstellung gemäß 1 ist
eine Auftragsvorrichtung 1 zu entnehmen, mit welcher die
Oberseite eines bahnförmigen
Substrates 2 beschichtet wird. Ein aus einer Öffnung der
Auftragsvorrichtung 1 austretender Film 3 trifft
an einer Auftragsstelle 4 auf die Oberseite des bahnförmigen Substrates 2 auf.
Das bahnförmige Substrat 2 wird
in Förderrichtung 7 über eine
erste Umlenkwalze 5 und eine zweite Walze 6 geführt. Im
Bereich zwischen der ersten Umlenkwalze 5 und der zweiten
Walze 6 liegt die Auftreffstelle 4 des Filmes 3 auf
die Oberseite des bahnförmigen
Substrates 2.
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2 ist
die Auftragsvorrichtung 1 gemäß der Darstellung in 1 in
vergrößertem Maßstab zu
entnehmen.
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Die
Auftragsvorrichtung 1 umfasst einen Düsenkörper 8, an dessen
Unterseite sich eine Austrittsöffnung 9 befindet.
Die im Düsenkörper 8 bevorratete
Streichfarbe gemäß der in
den Beispielen 1 bis 6 erörterten Zusammensetzung tritt
in Form eines Filmes 3 aus der Austrittsöffnung 9 aus,
wobei sich der Film 3 in Richtung auf die Auftragsstelle 4 kontinuierlich
verjüngt
und an der Auftragsstelle 4 auf die Oberfläche 10 des
bahnförmigen
Substrates 2 auftrifft. Vor Austreten des Filmes 3 aus
der Austrittsöffnung 9 wird
der Film 3 beschleunigt und bildet sich an der Unterseite
der Austrittsöffnung 9,
senkrecht zur Zeichenebene verlaufend, als sich über die Breite des bahnförmigen Substrates 2 erstreckender
Vorhang aus. Nach dem Austritt des Filmes 3 aus der Austrittsöffnung 9 kontrahiert
sich dieser und wird an der Auftreffstelle 4 umgelenkt.
Die Oberfläche 10 des bahnförmigen Substrates 2 weist
eine Rauhigkeit 11 auf; entsprechend der Rauhigkeit 11 der
Oberfläche 10 des
bahnförmigen
Substrates bildet sich eine Filmdicke 12 der Streichfarbe
auf der Oberfläche 10 des
bahnförmigen
Substrates 2 aus. Bei dem bahnförmigen Substrat 2 kann
es sich um Papier, Karton oder auch um Kunststofffolien oder dergleichen
handeln. Zum Rückhalten
der von der Substratoberfläche
mitgerissenen Luftschicht dient ein Luftschaber 13.
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Bei
der Aufbereitung der Streichfarbe wird zunächst eine wässrige Pigment-Dispersion hergestellt. Dazu
werden Pigmente mit zugeführtem
Wasser gemischt, bis der gewünschte
Feststoffgehalt und die gewünschte
Viskosität
erreicht sind. Die Viskosität
der Slurry wird bevorzugt für
die Entgasung sehr niedrig eingestellt. Sie beträgt weniger als 500 mPa·s (Brookfield
100 Upm 20°C),
bevorzugt weniger als 200 mPa·s (Brookfield
100 Upm 20°C).
Als Pigmente können
z.B. Calciumcarbonat, Kaolin, Titandioxid oder Talkum eingesetzt
werden. Das Bindemittel kann der Pigment-Dispersion in den Behälter zugeführt werden,
falls es die nachfolgende Entgasung nicht störend beeinträchtigt.
Alternativ kann das Bindemittel auch erst nach der Entgasung zugemischt
werden. Die Entgasung erfolgt innerhalb einer Entgasungsvorrichtung,
in welcher die zugeführte
Dispersion bei Unterdruck versprüht
wird. Dabei werden die aus der Dispersion austretenden Gase, insbesondere
Luft aus dem Behälter
abgelassen. Damit die entgasbaren Komponenten aus der Dispersion, d.h.
der Streichfarbe austreten, wird die Dispersion bei sehr geringem
absolutem Druck über
eine große
Oberfläche
verteilt. Bevorzugt erfolgt die Vergrößerung der Oberfläche der
Streichfarbe (Dispersion) durch Versprühen mittels Düsen; alternativ
wäre auch
eine Vergrößerung der
Oberfläche über den
Einsatz von Schleudertellern denkbar.
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Der
mit Pigmenten versehenen Dispersion können anschließend der
Verdicker und die Additive unter Luftabschluss zugemischt werden.
Die Entgasungsvorrichtung kann zum Beispiel zwei in Reihe geschaltete Entgasungsstufen
enthalten, in denen die Streichfarbe kontinuierlich nacheinander
einer Entgasung unterzogen wird, bevor der Verdicker und die Additive
unter Luftabschluss zugemischt werden. Je nach Beschaffenheit der
Streichfarbe können
auch mehr als zwei, so zum Beispiel drei oder fünf Entgasungsstufen hintereinander geschaltet
sein. Die Entgasungsstufen enthalten Sprühentgaser mit einem evakuierbaren
Behälter.
Zur Konditionierung der Streichfarbe kann der ersten Entgasungsstufe
eine Temperiereinrichtung vorgeschaltet sein, in welcher durch Erhitzen
bzw. Abkühlen
die gewünschte
Temperatur der Streichfarbe eingestellt werden kann.
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- 1
- Auftragsvorrichtung
- 2
- bahnförmiges Substrat
- 3
- Film
- 4
- Auftragsstelle
- 5
- erste
Umlenkwalze
- 6
- zweite
Walze
- 7
- Förderrichtung
- 8
- Düsenkörper
- 9
- Austrittsöffnung
- 10
- Oberfläche Substrat
- 11
- Rauhigkeit
- 12
- Filmdicke
- 13
- Luftschaber