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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auflegen von vorabgelängten Materialstreifen
für Reifenbauteile
auf eine rotierende Reifenaufbautrommel, wobei der Materialstreifen
mittels einer ein Förderband
oder dergleichen aufweisenden Fördereinrichtung
synchron zur rotierenden Reifenaufbautrommel bewegt wird und auf
dem oberen Bereich der Reifenaufbautrommel positioniert wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Auflegen von vorabgelängten Materialstreifen für Reifenbauteile
auf eine rotierende Riefenaufbautrommel, wobei die Vorrichtung eine
ein Förderband
aufweisende Fördereinrichtung
zum Positionieren des Materialstreifens auf dem oberen Bereich der Reifenaufbautrommel
aufweist.
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Es
ist bekannt, vorabgelängte
Reifenaufbauteile, wie beispielsweise eine Karkasseinlage, die Innenschicht,
eine Gürtellage,
Seitenstreifen oder sonstige Profile und Streifen mittels eines
sogenannten Servicers, welcher üblicher
Weise ein Förderband
aufweist, auf eine Reifenaufbautrommel bzw. auf die auf dieser bereits
aufgebrachten Reifenbauteile aufzubringen bzw. aufzulegen. Die Rotationsbewegung
der Trommel wird dabei auf die Transportbewegung des Förderbandes
entsprechend abgestimmt. Dabei ist es auch bekannt, den vorderen
Endabschnitt des Materialstreifes mittels einer Greifeinrichtung
zu erfassen und auf den oberen Bereich der Trommel aufzulegen. Die
Greifeinrichtung fährt
anschließend
zum Materialstreifenende, um dieses aufzunehmen und zur Trommel
zu führen.
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Üblich sind
auch Vorrichtungen, bei welchen das Material des Reifenbauteils
der Reifenaufbautrommel als Streifen zugeführt wird, welcher erst nach
dem Aufbringen abgeschnitten wird, was zeitaufwändiger ist, als die Verwendung
von vorabgelängten
Materialstreifen. Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise
aus der
DE 41 26 308
A1 bekannt. Die hier beschriebene Bandwickeleinrichtung
arbeitet mit einem ortsfesten und mit einen in Längsrichtung zu bewegenden Schneidbrett
sowie mit einer sich hin und her bewegenden Schneideeinrichtung zum
Abschneiden des Bandes nach dem Aufbringen auf die Trommel. Beide
Schneidbretter sind mit Saugöffnungen
versehen, um das Band in seiner Lage festzulegen. Aus der
US 4,769,104 A ist
eine Vorrichtung bekannt, bei der mittels eines Förderbandes
ein vorabgelängter
mit Stahlkorden verstärkter Materialstreifen
der Reifenaufbautrommel an der Unterseite zugeführt wird. Bei gestopptem Förderband wird
der Materialstreifen auf dem Förderband
mittels einer Zentriereinrichtung ausgerichtet, und anschließend mittels
Elektromagneten in der ausgerichteten Lage am Förderband gehalten. Das Zentrieren
und Ausrichten des Materialstreifen erfolgt in einer Anzahl von
Schritten, die in einer bestimmten Aufeinanderfolge das Betätigen der
Zentriereinrichtung und ein schrittweises Aktivieren der Elektromagneten
erfordert. Diese bekannte und aufwändige Einrichtung ist nur für Reifenaufbaumaterialien
geeignet, die Stahlkord enthalten, beispielsweise für Gürtellagen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass es bzw. sie auf besonders
rationelle Weise ein exaktes Aufbringen eines Materialstreifens
auf eine Reifenaufbautrommel gestattet.
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Was
das Verfahren betrifft wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der auf dem Förderband
positionierte Materialstreifen an beiden Endabschnitten erfasst
und fixiert wird, im fixierten Zustand auf die Reifenaufbautrommel
transportiert wird bis der vordere Endabschnitt aufgelegt ist, anschließend der
vordere Endabschnitt freigelassen wird, wobei die Fixierung des
rückwärtigen Endabschnittes
erst nach Vollendung des Auflegevorganges gelöst wird.
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Was
die Vorrichtung betrifft wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass sie eine vordere und eine rückwärtige Greifeinrichtung
für den vorderen
und den rückwärtigen Endabschnitt
des Materialstreifens aufweist, wobei die Greifeinrichtungen synchron
zur Trommelrotation verfahrbar sind.
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Die
Erfindung ermöglicht
es daher, den Spleiß-
bzw. den Stoßbereich
eines vorabgelängten und
auf die Reifenaufbautrommel aufgebrachten Materialstreifens präzise herzustellen.
Dadurch ist es auch möglich,
die Zykluszeit zum Aufbringen des Materialstreifens gegenüber jener
der bekannten Verfahren und Vorrichtungen zu verringern.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht ferner gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
auch vor, dass, falls es erforderlich ist, der auf dem Förderband
positionierte Materialstreifen bezüglich der Lage seiner vorderen
und rückwärtigen Randkanten ausgerichtet
wird.
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Die
zum Erfassen des Materialstreifens vorgesehenen Greifeinrichtungen
sind vorzugsweise mit dem Förderband
und der Reifenaufbautrommel synchron bewegbar, um das Aufbringen
des Materialstreifens auf die Reifenaufbautrommel exakt durchführen zu
können.
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Es
gibt eine Anzahl von Möglichkeiten,
den Materialstreifen an den Greifeinrichtungen fixiert zu halten.
Eine besonders bevorzugte Ausführung
sieht vor, dass die Greifeinrichtungen den Materialstreifen mittels
Saugeinrichtungen über
Saugöffnungen
oder dergleichen halten.
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Es
erübrigt
sich das gesonderte Vorsehen von Einrichtungen zum Ausrichten des
Materialstreifens, wenn gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung das Ausrichten von den Greifeinrichtungen durchgeführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann besonders einfach und funktionssicher ausgeführt werden.
So ist es beispielsweise lediglich erforderlich, dass die Greifeinrichtungen
senkrecht und parallel zur Ebene des Förderbandes verfahrbar sind.
Wird der Materialstreifen durch Ansaugen an den Greifeinrichtungen
gehalten, so können
diese Greifeinrichtungen mit Leisten versehen werden, die eine Reihe von
Saugöffnungen
aufweisen.
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Bei
einer besonders einfache Ausführung
einer Einrichtung zum Ausrichten des Materialstreifens sind die
Greifeinrichtungen jeweils mit einer mit der vorderen und der rückwärtigen Stirnseite
des Materialstreifens in Kontakt bringbaren Ausrichtleiste versehen.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand
der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben.
Dabei zeigen
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1 bis 6 aufeinander
folgende Arbeitsschritte beim Auflegen von Materialstreifen auf eine
Reifenaufbautrommel,
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7 zeigt
eine Draufsicht auf die Vorrichtungsbestandteile entsprechend dem
in 2 gezeigten Verfahrensschritt und
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8 eine
Draufsicht auf die Vorrichtungsbestandteile gemäß dem in 5 gezeigten
Verfahrensschritt.
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Beim
Aufbau von Reifenkarkassen auf einer Reifenaufbautrommel ist es üblich, einige
Bestandteile als vorab abgelängte
Materialstreifen mittels einer Servicereinrichtung zur Reifenaufbautrommel
zu transportieren und auf die Außenseite der Reifenaufbautrommel
bzw. auf die dort bereits aufgebrachten Reifenbauteile aufzubringen.
Aus vorabgelängten Materialstreifen
erstellte Reifenaufbauteile können beispielsweise
die Innenschicht, eine Karkasseinlage, eine Gürtellage, Seitenstreifen oder
dergleichen sein.
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Ein
Servicer weist üblicher
Weise eine Fördereinrichtung 1 auf,
wie sie in 1 bis 8 dargestellt
ist und welche beispielsweise ein endloses, um zwei Walzen 3 gelegtes
Förderband 2 umfasst. Der
Antrieb des Förderbandes 2 ist
nicht Gegenstand der Erfindung und kann auf herkömmliche Weise ausgeführt sein.
Gemäß 1 ist
auf die Oberseite des Förderbandes 2 das
bereits vorabgelängte platten-
oder streifenförmige
Material 4, welches zumindest im Wesentlichen eine Rechteckform
aufweist, gelegt. Oberhalb des Förderbandes 1 sind
mittels nicht dargestellter, nicht Gegenstand dieser Erfindung bildende
und auf herkömmliche
Weise ausgeführte
und in 7 und 8 angedeutete Führungseinrichtungen 10, 11 für eine vordere
Greifeinrichtung 5 und eine rückwärtige Greifeinrichtung 6 angeordnet.
Die Greifeinrichtungen 5, 6 sind senkrecht zum
Förderband 2 und
in der Ebene des Förderbandes 2 bewegbar
bzw. verfahrbar. 1 zeigt die vordere und die
rückwärtige Greifeinrichtung 5, 6 in
einer Position knapp oberhalb der vorderen und der rückwärtigen Kante
des Materialstreifens 4. Die Greifeinrichtungen 5, 6 weisen
bei der dargestellten Ausführungsform
jeweils eine quer zur Transportrichtung des Förderbandes 2 verlaufende
und in ihrer Länge
zumindest der Breite des Materialstreifens 4 entsprechende
Leiste 7, 8 auf. An der vorderen Kante der Leiste 7 der
vorderen Greifeinrichtung 5 und an der rückwärtigen Kante
der Leiste 8 der rückwärtigen Greifeinrichtung 6 ist
jeweils eine senkrecht zur Ebene des Förderbandes 2 verlaufende
Ausrichtleiste 9, 15 angebracht, deren dem Materialstreifen 4 zugewandte
Seite mit der vorderen bzw. der rückwärtigen Stirnseite der vorderen
und rückwärtigen Kanten
des Materialstreifens 4 in Kontakt bringbar ist. Jede Leiste 7, 8 ist
ferner mit einer Anzahl von senkrecht zur Ebene des Förderbandes 2 verlaufenden
Saugöffnungen 11, 12 versehen,
derart, dass der vordere bzw. der rückwärtige Endabschnitt des Materialstreifens 4 durch
Ansaugen an der jeweiligen Greifeinrichtung 5, 6 gehalten
werden kann. Anstelle von Leisten kann eine kammartig ausgeführte oder
auf andere Weise segmentierte Einrichtung vorgesehen sein.
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2 zeigt
eine Position, in welcher die beiden Greifeinrichtungen 5, 6 bereits
die vorderen und die rückwärtigen Endabschnitte
des Materialstreifens 4 erfasst haben. Dazu sind beide
Leisten 7 vorerst vertikal abgesenkt und anschließend horizontal
an die Kanten des Materialstreifens 4 herangeführt worden.
Die quer zur Transportrichtung des Förderbandes 2 ausgerichteten
Leisten 7, 8 richten daher auch die vordere und
die rückwärtige Kante
des Materialstreifens 4 entsprechend aus. Dabei kann der
Materialstreifen 4 durch den Ausrichtvorgang lokal leicht gewellt
werden, was jedoch für
den weiteren Ablauf des Verfahrens nicht von Belang ist.
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7 zeigt
eine Draufsicht auf die in 1 gezeigten
Bauteile der Fördereinrichtung
sowie eine Draufsicht auf die Reifenaufbautrommel 13. Die
Führungseinrichtungen 10, 11 sind
mittels nicht dargestellter Antriebe und Synchronisiereinrichtungen
in der Lage, die beiden Greifeinrichtungen 5, 6 auf
die Rotation der Trommel 13 und die einzelnen Verfahrensschritte
abgestimmt zu bewegen.
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Der
Auflegevorgang wird nun anhand der 3 bis 6 näher erläutert.
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Der über die
Saugöffnungen
der vorderen und der rückwärtigen Greifeinrichtung 5, 6 erfasste Materialstreifen 4 wird
mittels der vorderen Greifeinrichtung 5 mit seinem vorderen
Endabschnitt auf den oberen Bereich der Reifenaufbautrommel 13 entweder
von oben her oder tangential aufgelegt. Sobald der vordere Abschnitt
des Materialstreifens 4 auf der Reifenaufbautrommel 13 aufliegt
(siehe 3), lässt die
vordere Greifeinrichtung 5 den Streifen 4 frei.
Anschließend
wird die vordere Greifeinrichtung 5 in vertikaler Richtung
vom Materialstreifen 4 abgehoben. Diese Lage ist in 4 gezeigt.
Während
des Auflegens des Materialstreifens 4 auf die Reifenaufbautrommel 13 wird
die Synchronbewegung des Förderbandes 2,
der rückwärtigen Greifeinrichtung 6 und der
Trommel 13 fortgesetzt. Eine Rolle 14 drückt dabei
den Materialstreifen 4 gegen die Oberseite der Aufbautrommel 13.
Wie 5 zeigt wird schließlich das von der rückwärtigen Greifeinrichtung 6 noch
immer erfasste Materialstreifenende mit dem Materialstreifenanfang überlappt.
Durch die anfangs durchgeführte
definierte Ausrichtung des Materialstreifens 4 ist auch
die Überlappung
im Spleißbereich
auf erwünschte
Weise definiert. Anstelle einer Überlappung
kann auch vorgesehen sein, dass der Materialstreifen 4 in
einer Länge
ausgeführt
wird, die ein stumpfes Aneinanderstoßen der Materialstreifenenden
zur Folge hat. Wie 6 zeigt, kann nun auch die rückwärtige Greifeinrichtung 6 vom
Materialstreifen 4 gelöst
und abgehoben werden.
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8 zeigt
eine 5 entsprechende Lage in Draufsicht. Der Materialstreifen 4 ist
bereits vollständig
auf die Reifenaufbautrommel 13 aufgebracht worden, die
beiden Greifeinrichtungen 5, 6 befinden sich in
einer abgehobenen Position und übereinander.
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Anstelle
von Saugerleisten können
die Greifeinrichtungen an sich bekannte Nadelgreifer oder dergleichen
aufweisen. Das Ausrichten der Materialkanten durch Ausrichtleisten
kann entfallen oder auf andere Weise erfolgen. So kann das streifenförmige Material
vom Förderband 2 auf
die Reifenaufbautrommel 13 gefahren werden und die Auflegeposition
durch einen optischen Sensor, auch über die Breite des Materialstreifens,
erfasst werden. Der Materialendbereich wird ebenfalls optisch über seine Breite
erfasst und von Vakuumsaugern, Nadelgreifern oder dergleichen erfasst.
Durch ein entsprechendes Verschieben kann nun das erfasste Materialstreifenende
parallel zum Materialstreifenanfang ausgerichtet werden. Während des
Auflegens auf die Reifenaufbautrommel wird das Materialstreifenende synchron
mitgeführt
und mit definierter Spleißüberlappung
oder stumpf auf der Reifenaufbautrommel fixiert. Die Korrektur einer
nicht exakt ausgerichteten Materialvorder- oder hinterkante kann
auch ohne Sensor erfolgen, beispielsweise durch Recken.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
wird ein rechteckiger Materialstreifen verwendet. Es gibt jedoch
auch Materialstreifen, die mit einem Schrägschnitt überlappend oder stumpf gespleißt werden. Auch
in diesem Fall kann ein Fixieren und/oder Ausrichten in der gewünschten
Position der vorderen und der rückwärtigen Kante
des Materialstreifens, wie beschrieben, erfolgen, wobei in diesem
Fall die Greifeinrichtungen entsprechend schräg zur Transportrichtung des
Förderbandes
ausgerichtet werden.