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Die
Erfindung betrifft ein Nahrungsmittelprodukt mit pastösem Füllgut, insbesondere
ein Wurstprodukt, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 34, eine
Anordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 16 sowie eine Hülle nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 18.
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Das
Befüllen
von schlauchförmigen
Hüllen mit
pastösem
Füllgut
ist insbesondere bei der Wurstherstellung beispielsweise aus den
Dokumenten
DE 195
19 394 C2 und
DE
100 01 423 C2 bekannt. Dabei wird das Füllgut, z. B. Wurstbrät, in eine Fülleinrichtung
gegeben, aus der das Füllgut
durch ein Füllrohr
in eine anfangsseitig verschlossene, schlauchförmige Hülle eingefüllt wird. Derartige Hüllen sind
beispielsweise aus den Dokumenten
DE 100 47 772 A1 und
DE 196 45 276 A1 bekannt.
Die Hülle umschließt das Füllrohr zumindest
bereichsweise. Der sich füllende
Hüllenbereich
zieht durch den Impuls des Einfüllens
weiteres Hüllenmaterial
von einem Volrat nach. Da das Hüllenmaterial
auf dem Füllrohr
in der Regel sehr gleitfähig
ist, wird das Nachziehen der Hülle üblicherweise
begrenzt. Hierzu wurde eine Hüllbremse
entwickelt, die das Füllrohr
und den darauf befindlichen Hüllenschlauch
ringförmig
umgibt und das Hüllen material
mit geringer, permanent gleichbleibender Andruckkraft auf das Füllrohr drückt. Nachdem
die gewünschte
Füllmenge
des Wurstproduktes eingefüllt
ist, wird eine Schließvorrichtung
aktiviert, die das Ende der zuvor befüllten sowie den Anfang der
als nächstes
zu füllenden
Hülle verschließt und voneinander
trennt. Der Füllvorgang beginnt
anschließend
von neuem.
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Die
Füllmenge
derartig hergestellter Wurstrodukte mit pastösem Füllgut ist stets gleich. Da
jedoch der Durchmesser der schlauchförmigen Hülle geringfügig schwankt, ist die Länge des
fertigen Wurstprodukts und des zu deren Herstellung jeweils verwendeten
Hüllenmaterials
unterschiedlich. In bestimmten Fällen
ist jedoch die Herstellung von längenkonstanten
Wurstprodukten erwünscht.
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Aus
der
DE 36 08 983 C2 ist
eine Anordnung zur Herstellung von Wurstprodukten mit einem aufgebrachten
Bilddruck bekannt. Der Bilddruck ist vom Streudruck zu unterscheiden.
Beim Streudruck wird der gleiche Aufdruck in verhältnismäßig kurzem
Abstand auf einem zusammenhängenden
Hüllenvorrat angebracht
und die einzelnen, damit hergestellten Wurstprodukte haben diesen
Aufdruck zumeist mehrfach, einige Aufdrucke jedoch oft nur teilweise.
Beim Bilddruck hingegen ist auf jedem Wurstprodukt in der Regel
nur ein Aufdruck und dieser immer vollständig.
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Der
Bilddruck auf dem Wurstprodukt in der
DE 36 08 983 C2 hat stets einen gleichbleibenden Abstand
von den Enden des Wurstprodukts. Hierzu sind an dem schlauchförmigen Hüllenmaterial
zur Herstellung der Wurstprodukte in Abständen Markierungen angebracht,
die im Verlauf der Bewegung der Hülle in Befüllrichtung eine Aktivierungsposition
erreichen und dort von einer Sensoreinrichtung erkannt werden. Bei
der Aktivierungsposition wird jeweils der Füllvorgang unterbrochen und
das Ende der zuvor befüllten
sowie der Anfang der als nächstes
zu füllenden
Hülle verschlossen
und voneinander getrennt.
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Die
Länge des
Hüllenmaterials
zur Herstellung derartiger Wurstprodukte ist zwar stets konstant, die
Wurstprodukte haben jedoch den Nachteil einer schwankenden Füllmenge,
da der Durchmesser des Hüllenschlauches
geringfügig
variiert.
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Die
Erfindung befaßt
sich mit dem Problem, ein Nahrungsmittelprodukt mit pastösem Füllgut nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 34, insbesondere ein Wurstprodukt,
zu entwickeln, das eine erhöhte
Verbraucherakzeptanz aufweist, eine Anordnung und ein Verfahren
zu dessen Herstellung bereitzustellen und eine Hülle, insbesondere zur Verwendung
in der Anordnung und/oder dem Verfahren, zur Verfügung zu
stellen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Nahrungsmittelprodukt mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 34, durch eine Anordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
16 sowie durch eine Hülle
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 18.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
weist eine Hülle
und eine Feststellbremse auf, wobei die Feststellbremse eine das
Nachziehen der Hülle
vollständig
verhindernde Stoppstellung einnehmen kann und die zudem über eine
erste Verbindung mit der Sensoreinrichtung und über eine zweite Verbindung mit
der Fülleinrichtung
verbunden ist. In der Stoppstellung der Feststellbremse ist es möglich, den
Füllvorgang
solange fortzusetzen, bis eine vorgegebene Füllmenge erreicht ist, ohne
gleichzeitig weiteres Hüllenmaterial
von einem Vorrat nachzuziehen. Dabei dehnt sich die Hülle insbesondere
in radialer Richtung aus. Sobald eine Markierung die Aktivierungsposition
erreicht, wird von der Sensoreinrichtung über die erste Verbindung ein
Aktivierungssignal an die Feststellbremse übermittelt, und diese nimmt die
Stoppstellung ein. Erst wenn eine vorgegebene Füllmenge erreicht ist, gibt
die Fülleinrichtung über die
zweite Verbindung ein Endsignal an die Feststellbremse ab, und diese
verläßt die Stoppstellung
daraufhin wieder. Dabei kann die vorgebbare Füllmenge der End füllmenge
des Nahrungsmittelprodukts oder Teilen der Endfüllmenge entsprechen. Die Länge des verwendeten
Hüllenmaterials
und die Füllmenge
sind bei jedem so hergestellten Nahrungsmittelprodukt gleich. Hierdurch
ist eine Standardisierung der Länge und
der Füllmenge
des Nahrungsmittelproduktes möglich,
wodurch die Akzeptanz beim Verbraucher erhöht ist.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Fülleinrichtung eine Steuerung
für die
Füllmenge
aufweist und die Steuerung mit der Festellbremse über die
zweite Verbindung und mit der Sensoreinrichtung über eine dritte Verbindung
verbunden ist. Dadurch ist es möglich,
das Stoppen der Nachziehbewegung an definierten Positionen mit der
bis zu dieser Position erwünschten
Füllmenge
zu synchronisieren. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
die Schließvorrichtung
nicht bei jeder Markierung bzw. in Verbindung mit jedem Aktivierungssignal tätig werden
soll.
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Die
in der Steuerung eingestellte vorgebbare Füllmenge kann beispielsweise
von der Anzahl der Markierungen abhängen, die die Aktivierungsposition seit
Herstellungsbeginn des gerade in Herstellung befindlichen Nahrungsmittelprodukts
bereits durchlaufen haben. Bei einem im wesentlichen zylindrischen
Nahrungsmittelprodukt dessen Anfang und Ende mit einer Markierung
zusammenfällt
und das durch die auf ihm angebrachten Markierungen im wesentlichen
in vier gleich große
Zylinder unterteilt ist, könnte
für die
erste Markierung, die nach dem Verschließen des Hüllenanfangs ein Aktivierungssignal auslöst, eine
Füllmenge
von 25% der Endfüllmenge, für die zweite
Markierung eine Füllmenge
von 50% der Endfüllmenge,
für die
dritte Markierung eine Füllmenge
von 75% der Endfüllmenge
und für
die vierte Markierung die Endfüllmenge
des fertigen Nahrungsmittelprodukts vorgegeben sein. Anschließend beginnt
das Abzählen
erneut. Je nach Konsistenz des Füllguts,
der Form des Nahrungsmittelprodukts oder sonstiger Herstellungsbedingungen
kann es jedoch auch sinnvoll sein, daß die vorgegebene Füllmenge von
dieser linearen Füllmenge
abweicht und dadurch insgesamt das Füllergebnis verbessert ist.
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Mit
Hilfe dieser Ausgestaltung der Anordnung ist es möglich, das
Stoppen der Hülle,
bis eine vorgegebene Füllmenge
erreicht ist, innerhalb einer Nahrungsmittelproduktlänge in mehrere Stopp-/Nachfüllvorgänge zu unterteilen
und dadurch sowohl eine gleichmäßigere Prallheit
der befüllten Hülle und
damit des Nahrungsmittelprodukts als auch eine gleichmäßigere Dehnung
der Hülle über die
gesamte Länge
des Nahrungsmittelprodukts zu erreichen.
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Alternativ
oder ergänzend
zu dieser Ausgestaltung können
an der Hülle
Markierungen verschiedener Art angebracht sein, wobei die Art einer
Markierung jeweils von dem Abstand zu wenigstens einer weiteren
Markierung abhängt.
Die Art der Markierung wird von der Sensoreinrichtung erkannt und über die dritte
Verbindung an die Steuerung der Fülleinrichtung signalisiert.
Dabei gibt die Art der Markierung der Steuerung die vorgegebene
Füllmenge
an, wobei diese die Endfüllmenge
des Nahrungsmittelprodukts sein kann und die Markierung daher eine
Art Hauptmarkierung oder Endmarkierung bildet oder wobei die vorgegebene
Füllmenge
auch einem Bruchteil der Endfüllmenge
entsprechen kann und die entsprechende Markierung deshalb eine Art
Zwischenmarkierung bildet. Jede Zwischenmarkierung ist an der Hülle zweckmäßigerweise
zwischen zwei Hauptmarkierungen angebracht. Erreicht eine Zwischenmarkierung
die Aktivierungsposition, wird das Nachziehen der Hülle solange
durch die die Stoppstellung einnehmende Feststellbremse vollständig unterbunden,
bis der mit der Zwischenmarkierung verbundene, in der Steuerung
der Fülleinrichtung
eingegebene Bruchteil der Endfüllmenge
eingefüllt
ist. Die Schließvorrichtung
wird jedoch nicht aktiviert, da die Endfüllmenge noch nicht eingefüllt ist.
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Die
verschiedenen Arten der Markierungen können beispielsweise in der
Verwendung unterschiedlicher Farben für die Markierungen bestehen, die
von der Sensoreinrichtung erfaßt
und unterschieden werden können.
Die Art kann jedoch auch durch unterschiedliche elektromagnetische
Eigenschaften der Markierungen oder andere Unterscheidungsformen
bestimmt sein.
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Die
Erfindung weist vorzugsweise eine Hüllbremse auf, die das Nachziehen
der Hülle
in einer Nachziehstellung abgebremst zuläßt und dadurch den Fülldruck
erhöht,
mit der die Hülle
des Nahrungsmittelprodukts befüllt
wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Hüllbremse
mit der Feststellbremse identisch bzw. in dieser integriert, so daß die Feststellbremse
sowohl die Stoppstellung als auch die Nachziehstellung einnehmen
kann.
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Zudem
können
alle aufgeführten
Verbindungen nicht nur direkt sondern auch indirekt über andere
Bauteile der Anordnung verlaufen. So könnte die zweite Verbindung
beispielsweise derart ausgebildet sein, daß die Fülleinrichtung das Endsignal über die Sensoreinrichtung
oder die Schließvorrichtung
an die Feststellbremse signalisiert. Oder die Verbindungen werden
ganz oder teilweise zunächst
in einer Steuerungsanlage oder einem Verteiler zusammengeführt und
gehen von dort zum jeweiligen Empfänger. Zahlreiche weitere indirekte
Verbindungsarten sind ebenfalls einsetzbar und können die Steuerungstechnik der
Anordnung vereinfachen und/oder verbessern.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Anordnung weist die Fülleinrichtung
ein oder mehrere weitere, nicht in einer Füllstellung befindliche Füllrohre
auf. Lediglich das in Füllstellung
befindliche Füllrohr
ist aktiv am Füllvorgang
beteiligt. Die weiteren Füllrohre
werden mit einem neuen Hüllvorrat
versehen und somit für
den Füllvorgang
vorbereitet. Sobald der Hüllvorrat
des in Füllstellung
befindlichen aktiven Füllrohres
verbraucht ist, wird das zuvor in der Füllstellung befindliche Füllrohr aus
dieser Stellung herausgebracht und eines der weiteren Füllrohre
in die Füllstellung überführt. Die
Umordnung der Füllrohre
erfolgt vorzugsweise durch eine Schwenkbewegung. Während der
Schwenkbewegung führen alle
Füllrohre
eine Bewegung auf einer gleichen Kreisbahn durch. Ist die Fülleinrichtung
beispielsweise mit zwei Füllrohren bestückt, vollziehen
die beiden Füllrohre
während
des Verschwenkens eine kreisförmige
Bewegung um 180° auf
der gleichen Kreisbahn.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Sensoreinrichtung wenigstens
zwei Sensoren auf, die vorzugsweise voneinander im wesentlichen gleichmäßig um das
Füllrohr
beabstandet sind. Weist die Sensoreinrichtung zwei Sensoren auf,
liegen sich diese bevorzugt genau gegenüber. Durch die Anordnung von
wenigstens zwei Sensoren in Verbindung mit einer vollständig umlaufenden
Markierung auf der Hülle
kann die Sensoreinrichtung mit Vorteil so geschaltet sein, daß erst dann
ein Aktivierungssignal abgegeben wird, wenn alle Sensoren die Markierung erkennen.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die Sensoreinrichtung nicht
fälschlicherweise
auf der Hülle befindliche
Strukturen oder Farben, insbesondere einen auf der Hülle befindlichen,
nicht als Markierung ausgelegten Druck, als Markierung erkennt.
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Die
Sensoren sind vorzugsweise von dem Füllrohr weg und auf dieses zu
bewegbar ausgebildet. Hierdurch ist das Beschicken des Füllrohres
mit einem neuen Hüllvorrat
vereinfacht. Weist die Fülleinrichtung
mehr als ein Füllrohr
auf, wobei sämtliche Füllrohre
auf einer gleichen Kreisbahn verschwenkbar ausgebildet sind. So
sind die Sensoren der Sensoreinrichtung jeweils von dem in Füllstellung
befindlichen Füllrohr
weg und außerhalb
der Kreisbahn der Füllrohre
verbringbar. Hierdurch stören
die Sensoren das Verschwenken der Füllrohre nicht. Die Sensorbeweglichkeit
ist selbstverständlich
auch für
die Ausgestaltung der Sensoreinrichtung mit nur einem Sensor vorsehbar.
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Die
Hülle der
Anordnung hat einen σ5-Wert im Bereich von 0,3 bis 25 N/mm2, bevorzugt im Bereich zwischen 1,2 und
10 N/mm2 und besonders bevorzugt im Bereich
zwischen 2 und 5 N/mm2. Der σ5-Wert
(Spannungswert) gibt die bei einer Dehnung von 5% vorhandene Zugspannung σ an. Dabei
ist die Zugspannung die auf den kleinsten gemessenen Anfangsquerschnitt
eines Probekörpers
bezogene Zugkraft zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Versuches. Die
Messung des σ5-Wertes erfolgt dabei entsprechend der DIN-Norm
53455 an der gewässerten
Hülle und
in Querrichtung bezüglich
des mit der Hülle herzustellenden
Nahrungsmittelproduktes, also hinsichtlich dessen radialer Dehnung. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, daß gerade
dieser Bereich des σ5-Wertes das Funktionieren der Anordnung
insgesamt sicherstellt. Bei einem geringeren σ5-Wert können die
Nahrungsmittelprodukte im Verlauf von Folgeprozessen, z. B. Kochen
oder Räuchern,
faltig werden und erreichen nicht die vom Verbraucher erwünschte Prallheit.
Auch wird eine gleichmäßige Befüllung erschwert.
Bei größeren σ5-Werten
hat sich gezeigt, daß die
Hülle des
Nahrungsmittelproduktes während
der fortgesetzten Befüllung
mit der Feststellbremse in Stoppstellung und damit während der radialen
Dehnung der Hülle
platzen kann. Sowohl die mangelnde Prallheit als auch das Platzen
sind nicht erwünscht.
Die Hülle
mit diesen speziellen σ5-Werten ist gezielt auf ein Zusammenwirken
in der Anordnung mit der Feststellbremse und dem fortgesetzten Befüllen in
der Stoppstellung der Feststellbremse abgestimmt.
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Besonders
vorteilhaft weist der σ5-Wert der Hülle über die gesamte Länge des
Hüllenvorrats
eine Toleranz von weniger als ± 5%
auf. Hierdurch zeigen die mit der Hülle hergestellten Nahrungsmittelprodukte
eine gleichmäßige Prallheit
und einen gleichmäßigen Durchmesser.
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An
der Hülle
sind in Abständen,
insbesondere in gleichbleibenden Abständen, wiederkehrende Markierungen
angebracht. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Hülle erstrecken
sich die Markierungen zumindest im wesentlichen ringförmig um
den gesamten Umfang des mit der Hülle hergestellten Nahrungsmittelprodukts.
Hierdurch ist die Erfassung der Markierungen mit Hilfe der Sensoreinrichtung
der Anordnung deutlich verbessert. Die Markierungen sind zweckmäßigerweise
quer zur Längserstreckung der
Hülle angebracht.
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Die
Markierung kann ihrer Art nach ein herkömmlicher Farbdruck sein. Die
Farbe der Markierung hebt sich dabei mit Vorteil von der Farbe der Hülle und
auf der Hülle
angebrachter Elemente ab. Hierdurch können Fehlauslösungen der
Sensoreinrichtung verhindert werden. Unerwarteter Weise zeigte sich,
daß die
Verwendung einer gelblichen Textilhülle mit einem überwiegend
grünen
Bilddruck und einer dunkelblauen Markierung besonders gut für die Erkennung
durch die Sensoreinrichtung geeignet ist. Es ist jedoch auch vorsehbar,
daß die
Markierung aus einer nur unter UV-Licht sichtbaren oder fluorezierenden
Farbe besteht oder metallhaltige Pigmente aufweist. Auch kann die
Markierung aus mehreren dünnen
Strichen in der Art eines Strickcodes bestehen und zusätzliche
Informationen bereithalten. Eine weitere vorsehbare Art der Markierung
kann in einer aufgeschäumten
Struktur bestehen, die sich von der übrigen Hüllenoberfläche abhebt. Die Art der auf
der Hülle
angebrachten Markierungen kann einheitlich oder auch verschieden
sein, wobei durch die verschiedenen Arten der Markierungen zusätzliche Informationen
aufgenommen werden, mit deren Hilfe z. B. die bei dieser Markierungsart
vorgegebene Füllmenge
festgelegt werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülle ein
Trägermaterial
auf. Das Trägermaterial
kann dabei ein Gewebe, Gewirke, verfestigtes Vlies oder Spinnvlies
aus Naturfaser, synthetischen Fasern oder Gemischen davon sein. Als
Naturfasern eignen sich dabei besonders Baumwollfasern, Cellulosefasern,
Wolle oder Seide. Vorzugsweise ist das Trägermaterial auf einer oder
beiden Seiten beschichtet oder auf sonstige Weise oberflächenbehandelt.
Die Beschichtung erfolgt bevorzugt mit einem Acrylatharz, einem
Kunststoffblend, einem Polyvinylacetat, einer Silikon-Dispersion
oder regenerierter Cellulose sowie Mischungen dieser Verbindungen. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, daß durch
die Beschichtungsbedingungen, wie der Verstreckung des Trägermaterials,
sowie durch die Kombination von Trägermaterial und Beschichtungsmedium
die Hülle
gezielt auf den gewünschten σ5-Wert
eingestellt werden kann. Die Hülle
mit dem Trägermaterial
hat bevor zugt eine Dicke von 50 bis 200 μm.
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Die
Hülle kann
jedoch auch aus einem ein- oder mehrschichtigen Material auf Polymerbasis
bestehen. Je nach verwendetem Material hat die Hülle in diesem Fall bevorzugt
eine Wandstärke
von 20 bis 180 μm.
Alternativ kann auch eine Hülle
auf Cellulosehydratbasis mit oder ohne Trägermaterial Verwendung finden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülle wenigstens
einen in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden
Bilddruck auf. Dabei kann die Markierung Teil des Bilddrucks sein. Hierdurch
ist die Markierung als solche am fertigen Nahrungsmittelprodukt
von dem Verbraucher nicht zu erkennen. Um die Qualität des Bilddrucks
insbesondere bei einer Hülle
mit einem textilen Trägermaterial
zu erhöhen,
ist der Bilddruck bevorzugt mit einer Grundierung hinterlegt. Auch
kann bei Verwendung eines textilen Trägermaterials dieses ganz oder teilweise
kalandriert sein und dadurch eine glattere Oberfläche aufweisen.
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Die
Hülle liegt
unmittelbar vor dem Befüllen als
Schlauch vor. Hierbei kann bereits der Hüllenvorrat schlauchförmig ausgebildet
sein und ist dann während
der Herstellung der Nahrungsmittelverpackungen auf dem Füllrohr der
Anordnung dieses umschließend
abgelegt. Die Hülle
kann jedoch auch als Flachware vorliegen, die erst auf dem Füllrohr zu
einem Schlauch geformt und durch ein Verkleben oder Verschweißen fixiert
wird.
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Die
Markierung und/oder der Bilddruck ist bevorzugt auf der Oberfläche der
Hülle aufgedruckt. Alternativ
können
die Markierung und/oder der Bilddruck jedoch auch bereits vor der
Schlauchherstellung auf ein Trägermaterial
der Hülle
aufgedruckt sein, wobei das Trägermaterial
anschließend
mit einer transparenten Beschichtung versehen wird, durch die die
Bedruckung hindurchscheint. Hierdurch kann der aufwendigere Druck
auf der fertigen Hülle entfallen.
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Die
zu einem Schlauch geformte Hülle
hat bevorzugt eine im wesentlichen zylindrische Form. Es sind jedoch
auch beliebige andere Formen, z. B. Fettendenform oder Wellenform,
vorsehbar.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den
im folgenden beschriebenen schematisch in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Anordnung
in teilweise geschnittener Darstellung zu Beginn der Herstellung
eines Nahrungsmittelprodukts,
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2 Anordnung
gemäß 1 bei
weiter fortgeschrittener Befüllung,
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3 Anordnung
gemäß 1 mit
der Feststellbremse in Stoppstellung,
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4 Anordnung
gemäß 3 mit
radial gedehnter Hülle
des Nahrungsmittelprodukts,
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5 Anordnung
gemäß 4 mit
der Feststellbremse in Nachziehstellung,
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6 Anordnung
gemäß 5 beim
Verschließen
und voneinander Abtrennen des Endes der zuvor befüllten sowie
des Anfangs der als nächstes zu
füllenden
Hülle,
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7 eine
erfindungsgemäße Hülle im abgerollten
Zustand,
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8 ein
Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Nahrungsmittelprodukt
in der Seitenansicht und
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9 ein
erfindungsgemäßes Nahrungsmittelprodukt
entsprechend 8 halbiert durch einen schräg zur Längsachse
des Nahrungsmittelprodukts geführten
Schnitt.
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Die 1 bis 6 zeigen
insgesamt eine erfindungsgemäße Anordnung 2 in
aufeinander folgenden Arbeitsstellungen während der Herstellung eines
Nahrungsmittelprodukts 4 und veranschaulichen somit auch
eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der Beginn
der Herstellung des Nahrungsmittelprodukts 4 ist in 1 dargestellt.
Die Anordnung 2 weist eine Fülleinrichtung 6 mit
einem Füllrohr 8 auf,
aus dem in den Zeichnungen nicht dargestelltes Füllgut in eine schlauchförmige Hülle 10 mit
verschlossenem Anfang 12 eingefüllt wird.
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Das
Füllgut
hat dabei eine pastöse
Konsistenz, wobei pastös
in dem Sinne zu verstehen ist, daß das Füllgut innerhalb eines Nahrungsmittelprodukts 4 aus
mehreren Teilen besteht, die während des
Befüllens
der Hülle 10 aneinander
vorbeigleiten können.
Die Teile können
auch fest sein. Das Füllgut kann
z. B. Wurstbrät
oder eine andere breiartige Masse, aber auch von mehlartiger, körniger oder
erbsenartiger Konsistenz sowie Größe sein.
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Während des
Befüllens
der Hülle 10 wird weiteres
Hüllenmaterial
von einem Vorrat 14 nachgezogen. Der Vorrat 14 kann
ebenfalls bereits als Schlauch geformt sein und liegt dann bevorzugt
in gestauchter Form vor, z. B. als Raupe, wobei ein Vorrat 14 der
schlauchförmigen
Hülle 10 auf
das Füllrohr 8 gestülpt ist.
Der Vorrat 14 kann jedoch auch von einer Flachfolie gebildet
werden, die erst auf dem Füllrohr 8 zu
einem Schlauch geformt und verschweißt wird. Letztere Variante
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
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An
der Hülle 10 sind
in Abständen
wiederkehrende Markierungen 16 angebracht, die sich während des
Befüllens
der Hülle 10 in
Folge deren Nachziehens in Befüllrichtung 18 auf
dem Füllrohr 8 bewegen
(2). Dabei erreichen die Markierungen 16 eine
Aktivierungsposition, bei der sie jeweils von einer Sensoreinrichtung 20 erkannt
werden (3). Die Sensoreinrichtung 20 gibt
daraufhin über
eine erste Verbindung 22 ein Aktivierungssignal an eine Feststellbremse 24 mit
einem Stellglied 26 ab, woraufhin die Feststellbremse 24 eine
das Nachziehen der Hülle 10 vollständig verhindernde
Stoppstellung einnimmt (3 und 4). Der
Füllvorgang
wird dabei nicht unterbrochen. Als Stellglied 26 sind insbesondere
hydraulische oder pneumatische Zylinderanordnungen bekannter Art
vorgesehen. Da in der Stoppstellung der Feststellbremse 24 kein
weiteres Hüllenmaterial 10 von
dem Vorrat 14 nachgezogen wird, dehnt sich die Hülle 10 des
in Herstellung befindlichen Nahrungsmittelprodukts 4. Die
Dehnung der Hülle 10 ist
in 4 durch die vorherige Form des Nahrungsmittelprodukts 4 mit
einer gestrichelten Linie und der anschließend im Durchmesser erweiterten
Form des Nahrungsmittelprodukts 4 mit einer durchgezogenen
Linie veranschaulicht. Die Ausdehnung der Hülle 10 erfolgt dabei
insbesondere in radialer Richtung 28 des Nahrungsmittelprodukts 4.
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Erst
wenn eine vorgegebene Füllmenge
eingefüllt
ist, signalisiert die Fülleinrichtung 6 der
Feststellbremse 24 über
eine zweite Verbindung 32 mit einem Endsignal, die Stoppstellung
zu verlassen (5).
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Wie
in 6 dargestellt, wird abschließend das Ende 34 der
zuvor befüllten
Hülle 10 sowie
der Anfang 12 der als nächstes
zu füllenden
Hülle 10 verschlossen.
Hierzu wird bevorzugt eine Schließvorrichtung 36 verwendet,
die im Doppel-Clip-Verfahren arbeitet. Es sind jedoch auch andere übliche Schließvorrichtungen
einsetzbar. Das Ende 34 der zuvor befüllten Hülle 10 und der Anfang 12 der
als nächstes zu
füllenden
Hülle 10 können miteinander
verbunden bleiben oder sie werden mit Hilfe eines Trennmessers 38 voneinander
getrennt.
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Um
das Nachziehen der Hülle 10 während des
Befüllens
abzubremsen, kann die Anordnung eine Hüllbremse aufweisen, die das
Nachziehen in einer Nachziehstellung abbremst, aber nicht stoppt. Bevorzugt
ist die Hüllbremse
mit der Feststellbremse 24 identisch, wie in den Figuren
dargestellt. Die Feststellbremse 24 kann dann sowohl die
Nachziehstellung (1 und 2 sowie 5 und 6)
als auch die Stoppstellung (3 und 4)
einnehmen.
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Die
Feststellbremse 24 weist ein Andruckelement 40 auf,
das in der Nachziehstellung die Hülle 10 radial auf
das Füllrohr 8 drückt. Zur
Einnahme der Stoppstellung ist das Andruckelement 40 parallel
zur Längsachse 42 des
Füllrohrs 8 in
Richtung auf einen Anlagebereich 44 des Füllrohrs 8 beweglich
ausgebildet und drückt
in der Stoppstellung die Hülle 10 auf diesen
Anlagebereich 44 (3 und 4).
Dabei ist das Andruckelement 40 bevorzugt ringförmig ausgebildet
und weist eine Andruckfläche 46 auf,
die mit Vorteil im wesentlichen parallel zu einer Anlagefläche 48 des
Anlagebereichs 44 angeordnet ist und in der Stoppstellung
flächig
auf die Anlagefläche 48 trifft, wobei
die Andruckfläche 46 und
die Anlagefläche 48 bevorzugt
jeweils konisch ausgebildet sind.
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Während der
Bewegung des Andruckelementes 40 von der Nachziehstellung
der Feststellbremse 24 in die Stoppstellung und anschließend wieder
zurück
wird gleichzeitig im Füllgutstrom
außen
befindliches Füllgut
im Bereich einer Mündung 50 des
Füllrohrs 8 in
das Wurstinnere befördert. Durch
diesen Vorgang, der im Bereich der Wurstherstellung als Umkrempeln
des Füllgutes
bzw. der Wurstmasse bezeichnet wird, kann eine unerwünschte durch
Fett verursachte Schlierenbildung im Inneren des Nahrungsmittelprodukts 4 unmittelbar unterhalb
der Hülle 10 wirksam
verhindert werden.
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Im
Bereich der Aktivierungsposition ist an dem Füllrohr 8 ein Vorentraffer 52 angeordnet,
der das Hüllenmaterial 10 vor
dem Vorbeiziehen an der Sensoreinrichtung 20 glättet und
dadurch das Erkennen der Markierungen 16 durch die Sensoreinrichtung 20 verbessert.
Dieser Vorentraffer 52 ist bevorzugt ein auf das Füllrohr 8 aufgeschobener
Kern mit zylindrischem Außendurchmesser,
der im wesentlichen dem Innendurchmesser des ungedehnten Hüllenmaterials 10 entspricht.
Das Hüllenmaterial 10 weist
einen in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden
Bilddruck 54 auf, das auf dem fertigen Nahrungsmittelprodukt 4 stets
etwa den gleichen Abstand zu den Enden bzw. zu dem Anfang 12 und
dem Ende 34 des Nahrungsmittelprodukts 4 hat (6). Die
Markierungen 16 können
durch den Bilddruck 54 gebildet sein.
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Die
erste Verbindung 22 und die zweite Verbindung 32 können sowohl
elektrische und/oder elektronische als auch mechanische oder hydraulische Verbindungen
sein. Die Position der Sensoreinrichtung 20 ist bevorzugt
im wesentlichen parallel zur Längsachse 42 des
Füllrohrs 8 einstellbar.
Darüber ist
auch die Lage der Aktivierungsposition der Markierungen 16 wählbar und
an unterschiedliche Nahrungsmittelproduktlängen anpaßbar.
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7 zeigt
eine erfindungsgemäße Hülle 10 im
abgerollten, nicht zu einem Schlauch geformten Zustand. Der Bereich
zwischen zwei Markierungen 16, 16' bestimmt die Umfangsfläche eines
aus der Hülle 10 hergestellten
Nahrungsmittelprodukts 4. Zwischen zwei Markierungen 16, 16' sind zwei gleiche
Bilddrucke 54, 54' aufgebracht,
die jeweils das gleiche Abstandsmaß A zu der ihnen jeweils näher liegenden
Markierung 16, 16' haben.
Zudem ist die Orientierung der beiden Bilddrucke 54, 54' spiegelverkehrt
zueinander, d. h. um 180° um
eine Gerade 55, die die Längsachse 56 des Nahrungsmittelproduktes 4 im
rechten Winkel schneidet, gedreht. Wie in 8 dargestellt,
ist die Umfangslage der beiden Bilddrucke 54, 54' auf einem mit
der Hülle 10 hergestellten
Nahrungsmittelprodukt 4 genau gegenüberliegend.
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Durch
diese Anordnung der beiden Bilddrucke 54, 54' auf der Hülle 10 ist
es möglich,
aus einem mit der Hülle 10 hergestellte
Nahrungsmittelprodukt 4 durch einen schräg zur Längsachse 56 des
Nahrungsmittelprodukts 4 geführten Schnitt zwei identische
Hälften
zu erhalten (9). Dabei ist sowohl die äußere Form
beider Hälften
identisch als auch die Ausrichtung und Lage der Bilddrucke 54, 54' relativ zur
Schnittfläche 58, 58'. Ein Kaufinteressent
bzw. Verbraucher einer derart ausgebildeten Hälfte des Nahrungsmittelprodukts 4 bzw.
eines derartigen Nahrungsmittelprodukts 4 mit schräger Anschnittfläche 58, 58' kann mit einem
Blick den Füllinhalt
des Nahrungsmittelprodukts 4 und die Information des Bilddrucks 54, 54 visuell
erfassen. Dies ist auch dann vorteilhaft, wenn das Nahrungsmittelprodukt 4 in
einer hier nicht dargestellten, nur teilweise transparenten Umverpackung
angeboten wird, wobei der transparente Bereich der Umverpackung
dann den Bilddruck 54, 54' und die Anschnittfläche 58, 58' oder zumindest
Teile davon zeigt. Der Bilddruck 54, 54' ist fest mit
der Hülle 10 verbunden
und bleibt daher während
der gesamten Lebensdauer des Nahrungsmittelprodukts 4 erhalten.