DE10001423C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Därmen mit pastösem Füllmaterial - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Därmen mit pastösem FüllmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von Därmen mit pastösem
Füllmaterial wie Wurstbrät, bei dem ein pastöses Füllmaterial mittels einer
Füllpumpe durch ein Füllrohr gefördert wird, das Füllmaterial durch eine Austrittsöff
nung des Füllrohres austritt und in einen schlauchartigen Darm einströmt,
bei dem der zu befüllende auf das Füllrohr aufgezogene Darm das Füllrohr umgibt
und während des Befüllens mittels einer Darmschiebeeinrichtung in Richtung der
Längsachse des Füllrohres und in Richtung auf die Austrittsöffnung durch
Aufbringung einer Kraft verschoben wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Füllen von Därmen mit pastösem
Füllmaterial wie Wurstbrät, mit einem um seine Längsachse dreh- und antreibbaren
Füllrohr, auf das ein durch das Füllrohr befüllbarer Darm aufziehbar ist, so daß aus
dem Füllrohr austretendes Füllmaterial in den Darm einfüllbar ist, und mit einer
Darmschiebeeinrichtung zum Verschieben des auf das Füllrohr aufgezogenen Darms
in Richtung der Längsachse des Füllrohres.
Verfahren und Vorrichtungen zum Befüllen von Därmen mit Wurstbrät oder
ähnlichem pastösem Füllmaterial sind aus der fleischverarbeitenden Industrie
bekannt. Zur Herstellung von Würstchen mit einer Füllmaschine wird das Wurstbrät
aus einem Vorratsbehälter mit Hilfe einer Füllpumpe durch ein Füllrohr in einen
Kunst- oder Collagendarm eingefüllt. Vor dem Füllen des Darmes wird dieser im
gerafften oder geraupten Zustand auf das Füllrohr aufgezogen. Während des Füllens
mit Wurstbrät wird der Darm an einem Ende seines geraupten Abschnitts
abgezogen. Nachdem eine vorgebbare Menge von Wurstbrät mit Druck in den Darm
eingefüllt worden ist, wird zur Erzeugung einzelner Würstchen möglichst gleicher
Länge und gleichen Gewichts das Füllrohr um seine Längsachse gedreht, während
der Darm im Bereich der Austrittsöffnung des Füllrohres entweder "auf dem Rohr"
oder "vor dem Rohr" mit Hilfe einer Darmbremse festgehalten und auf diese Weise
an einer Rotation gehindert wird, so daß eine Abdrehstelle erzeugt wird. Durch
intermittierendes Rotieren des Füllrohres werden vereinzelte Würstchen erzeugt, die
anschließend weiterverarbeitet werden können.
Eine besondere Ausführungsform einer solchen Darmbremse ist aus US 4,970,758
bekannt. Bei dieser Darmbremse wird der gesamte zu befüllende Darm auf eine
Hülse aufgezogen, welche das Füllrohr umschließt und mittels eines pneumatischen
Antriebs axial hin und her bewegbar ist. An dem zur Austrittsöffnung des Füllrohres
weisenden Ende dieser Hülse ist eine Bemessungsscheibe befestigt, deren
Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser eines Druckrings, welcher
unbeweglich zwischen der Bemessungsscheibe und der Austrittsöffnung des
Füllrohrs montiert ist. Der zu befüllende Darm läuft zwischen Bemessungsscheibe
und Druckring hindurch, die dabei auftretenden und eine Bremswirkung ver
ursachenden Reibkräfte können beeinflußt werden, indem der Abstand zwischen der
Bemessungsscheibe und dem Druckring durch Axialverschiebung der Hülse
verändert wird.
Der geraffte, auf das Füllrohr aufgezogene Darm wird bei einigen Füllmaschinen an
seinem der Austrittsöffnung des Füllrohres gegenüberliegenden Ende an einem
sogenannten Darmmitnahmering fixiert, der dafür sorgt, daß der Darm bei Rotation
des Füllrohres zusammen mit diesem mitdreht. Hierzu kann der Darmmitnahmering
beispielsweise formschlüssig, aber axial verschiebbar an dem Füllrohr gelagert sein.
Während des Füllens des Darms verkürzt sich durch das Abziehen des Darms der
geraffte Abschnitt des Darms, so daß das der Austrittsöffnung des Füllrohres
gegenüberliegende Ende in Richtung der Austrittsöffnung verschoben wird. Dabei
wird der geraffte Darm mit (Zug-)Kräften beaufschlagt. Um ein Auseinanderbrechen
des gerafften Darms während des Befüllens zu verhindern, wird in der Praxis von
einem Bediener der Füllmaschine permanent manuell ein leichter Druck auf den
Darmmitnahmering und somit den gerafften Darm ausgeübt, um den Darm langsam
in Richtung auf die Austrittsöffnung des Füllrohres und die Darmbremse zu
schieben. Dieses manuelle Verschieben des Darmmitnahmerings erfordert Geschick
und hohe Aufmerksamkeit des Bedieners, so daß dieser während des Befüllens
ständig an der Maschine stehen muß und keine anderen Tätigkeiten ausüben kann.
Ferner besteht während der Rotation des Füllrohres und gegebenenfalls des
Darmmitnahmerings mit relativ hohen Drehgeschwindigkeiten eine Verletzungs
gefahr für einen Bediener.
Die zuvor beschriebenen Nachteile hat man dadurch zu vermeiden versucht, daß
eine Spiralfeder als Darmschiebeeinrichtung auf das Füllrohr aufgeschoben wird und
eine permanente Schubkraft auf den Darmmitnahmering und somit den geraupten
Darm aufbringt. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Druckfeder einerseits
unterschiedliche Kräfte ausübt in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Kompression
und daß für unterschiedliche Durchmesser des Füllrohres auch unterschiedliche
Druckfedern vorgehalten werden müssen, was eine hohe Teilevielfalt zur Folge hat.
Weiterhin ist nachteilig, daß die Reinigung der Druckfeder aufwendig ist, ins
besondere nach nicht auszuschließenden "Darmplatzern", bei den Wurstbrät unkon
trolliert austritt. Schließlich wird durch eine derartige Druckfeder auch die nutzbare
Länge des Füllrohres verringert, was zur Folge haben kann, daß längere Ab
drehrohre eingesetzt werden müssen, worunter die Produktqualität - aufgrund
höherer erforderlicher Förderdrücke im Wurstbrät - leidet und die Portioniergenau
igkeit verschlechtert wird. Ein manuelles Spannen der Druckfeder ist darüber hinaus
schwierig und zeitaufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und eine einfach zu bedienende und zuverlässige
Darmschiebeeinrichtung bzw. ein Darmschiebeverfahren bereitzustellen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch, daß die Kraft zum Verschieben des auf das Füllrohr aufgezogenen Darms
von einem bewegbar gelagerten und antreibbaren Schiebeelement mittelbar oder
unmittelbar auf den Darm aufgebracht wird, daß das Schiebeelement von einem in
einem Zylinder bewegbaren Kolben angetrieben wird, und daß die zum Antreiben
des Schiebeelements erforderliche Kraft mittels mindestens eines Magneten von
dem Kolben auf das Schiebeelement übertragen wird.
Die Erfindung löst die Aufgabe ferner bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch, daß die Darmschiebeeinrichtung einen in einem Zylinder bewegbaren
Kolben aufweist, daß außerhalb des Zylinders ein bewegbar gelagertes und an
treibbares Schiebeelement angeordnet ist und daß mittels mindestens eines mit dem
Kolben und/oder dem Schiebeelement gekoppelten Magneten eine Kraft von dem
Kolben auf das Schiebeelement zum Antrieb des Schiebeelements übertragbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren zum Füllen von Därmen
Weise eine Reihe von Vorteilen auf. Erfindungsgemäß wird die (Kolben-)Kraft
berührungslos auf ein bewegbar angeordnetes Schiebeelement übertragen, welches
vorzugsweise außerhalb des Zylinders angeordnet ist, während der Kolben innerhalb
des Zylinders bewegbar ist. Der bewegbare Kolben, der beispielsweise pneumatisch
oder hydraulisch angetrieben wird, kann geschützt vollständig innerhalb des
Zylinders liegen und die Kraft mittels eines Magnetfeldes auf das Schiebeelement
übertragen, das wiederum den auf das Füllrohr aufgezogenen gerafften Darm
während des Befüllens mit einer einstellbaren Kraft beaufschlagt und in Richtung
auf die Austrittsöffnung des Füllrohres schiebt. Ein Bediener der Füllmaschine kann
sich somit während der Befüllung anderen Arbeiten widmen und braucht nicht - wie
im Stand der Technik - manuell den geraupten Darm auf dem Füllrohr zu ver
schieben. Die mittels des erfindungsgemäßen Magneten übertragbare Kraft ist
einstellbar und konstant und nicht - wie im Stand der Technik - bei einer Spiralfeder
abhängig von dem jeweiligen Ausmaß an Kompression. Ferner kann eine bei her
kömmlichen Pneumatik- oder Hydraulikzylindern notwendige Kolbenstange zur
Kraftübertragung von dem Kolben und damit einhergehende Abdichtungsprobleme
zur fluiddichten Abdichtung der Kolbenstange vermieden werden. Statt dessen kann
der Kolben verschmutzungsfrei in einem im wesentlichen geschlossenen Zylinder
angeordnet sein und die Kraft berührungslos über das Magnetfeld übertragen
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
vorgesehen, daß an dem Kolben mindestens ein Dauermagnet befestigt ist,
und/oder daß an dem Schiebeelement mindestens ein Dauermagnet befestigt ist.
Falls alternativ entweder an dem Kolben oder dem Schiebeelement ein Magnet
befestigt ist, muß das jeweils andere Teil aus einem magnetischen Material
bestehen, so daß die Kraft übertragbar ist. Bei Verwendung von Magneten an
beiden Bauteilen läßt sich eine größere Kraft übertragen. Selbstverständlich muß
darauf geachtet werden, daß sich die Magneten anziehen.
Zur Erhöhung der von dem Kolben übertragbaren Kraft wird vorgeschlagen, daß
mehrere Magneten an dem Kolben und/oder dem Schiebeelement beabstandet
zueinander unter Zwischenschaltung jeweils einer Polscheibe angeordnet sind, so
daß die Magnetfelder "gebündelt" werden und die von dem Kolben auf das Schieb
element übertragbare magnetische Kraft verstärkt ist. Zweckmäßigerweise weist
der Kolben zwei mittels einer Verbindungsstange gekoppelte äußere Kolben
abschnitte auf, und sind der Magnet bzw. die Magneten zwischen beiden
Kolbenabschnitten angeordnet. Auf diese Weise ist ein einfach montierbarer,
kompakter Kolben verwirklicht. Eine weitere Verringerung der geometrischen
Ausmaße und eine einfache Befestigung der Magnete läßt sich dadurch erreichen,
daß ein oder mehrere ringförmige Magnet(e) innerhalb einer an der Innenseite des
Schiebeelements ausgebildeten Ausnehmung befestigt ist/sind.
Eine definierte, verschleißfreie und nur geringe Reibunskräfte aufweisende Lagerung
des Schiebeelements läßt sich dadurch realisieren, daß das Schiebeelement mittels
mindestens zweier Lager an dem Zylinder gelagert ist; alternativ könnte das
Schiebeelement auch gleitend an dem Zylinder gelagert sein.
Eine alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß der Zylinder als
vollständig geschlossenes Rohr ausgebildet ist, in dem der Kolben gleitend geführt
und abgedichtet ist. Den besonderen Hygieneanforderungen genügend ist der
Kolben innerhalb eines geschlossenen Rohres angeordnet. Eine Reinigung der
Vorrichtung mit Hilfe von Reinigungsflüssigkeiten ist problemlos möglich.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß der Zylinder der Darmschiebeeinrichtung im
wesentlichen parallel zum dem Füllrohr angeordnet ist und an dem Schiebeelement
der Darmschiebeeinrichtung eine sich in Richtung auf das Füllrohr erstreckende
Gabel oder ein Bügel befestigt ist, die die Kraft zum Schieben des auf das Füllrohr
aufgezogenen Darms von dem Schiebeelement mittelbar oder unmittelbar auf den
Darm überträgt. Der Zylinder kann parallel neben oder unterhalb oder sogar oberhalb
des Füllrohres angeordnet sein, während die Gabel zweckmäßigerweise rechtwinklig
von dem Zylinder absteht und die Schubkraft überträgt.
Die Vorrichtung wird in vorteilhafter Weise weitergebildet, indem ein mit dem
aufgezogenen Darm in Kontakt stehender Darmmitnahmering konzentrisch und axial
bewegbar relativ zum Füllrohr angeordnet ist und der Bügel zum Verschieben des
Darms mit dem Darmmitnahmering in Eingriff bringbar ist. Hierbei ergibt sich der
Vorteil, daß die Schubkraft zum Verschieben des Darms nicht unmittelbar auf den
Darm aufgebracht wird, sondern mittels des Darmmitnahmerings, der besondere
Fixiermittel aufweist, um den geraubten Darm lösbar zu fixieren. Zur Übertragung
der Schubkraft kann die Gabel auf konstruktiv einfache Weise in eine Nut, die an
dem Darmmitnahmering ausgebildet ist, geschoben werden.
Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der der Darmmitnahmering
zum Übertragen eines Drehmomentes von dem Füllrohr auf dem Darmmitnahmering
formschlüssig mit dem Füllrohr gekoppelt ist, so daß der gerausste Darm zusammen
mit dem Füllrohr in Rotation versetzt wird, so daß er nicht beschädigt oder zerstört
wird, wenn eine Abdrehstelle erzeugt wird.
Zur Erzeugung einer Abdrehstelle durch Rotation des Füllrohres ist zweckmäßiger
weise im Endbereich des Füllrohres eine Darmbremse mit einem Bremsring
angeordnet, der den Darm auf oder vor dem Rohr an einer Drehung hindert und an
dem gleichzeitig die Darmspannung und damit die Straffheit der gefüllten Wurst
eingestellt werden kann.
Zur Steuerung der erfindungsgemäßen Darmschiebeeinrichtung wird gemäß einer
Weiterbildung ein Schalter oder Sensor eingesetzt, der mit einer Steuerungsein
richtung zum Steuern der Darmschiebeeinrichtung gekoppelt ist, so daß durch ein
von dem Sensor bereitgestelltes Signal der Kolben der Darmschiebeeinrichtung in
eine gewünschte Stellung bewegbar ist. Vorzugsweise ist der Sensor ein Kontakt
schalter, der mit einem Deckel der Darmbremse zusammenwirkt, wobei durch
Öffnen des Deckels ein Signal von dem Sensor abgegeben wird, um den Kolben in
eine Ausgangsstellung zu verfahren. Bei Öffnung des Deckels fährt der Kolben
automatisch zurück in die Ausgangsstellung, so daß ein weiterer geraupter Darm
aufgezogen werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels einer Füll
maschine für die Wurstherstellung sowie einer dort eingesetzten Kolben/Zylinder
vorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Füllmaschine in einer Seitenansicht;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einer Darmschiebeeinrichtung;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2;
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine herkömmliche
Füllmaschine 1 mit einem trichterförmigen Vorratsbehälter 2 für pastöses
Füllmaterial wie Wurstbrät auf. Zum Befüllen des Vorratsbehälters 2 kann ein oberer
Abschnitt 3 mittels einer einen Pneumatikzylinder 5 aufweisenden Hubeinrichtung
7 verschwenkt werden, während ein unterer Abschnitt 9 des Vorratsbehälters 2
starr an einem Rahmen 4 der Füllmaschine 1 befestigt ist. Eine an dem Rahmen 4
gelagerte Füllpumpe (nicht dargestellt) fördert das Füllmaterial aus dem Vorrats
behälter 2 in ein Füllrohr 8, welches um seine Längsachse 11 drehbar und mittels
eines an dem Rahmen 4 montierten Abdrehgetriebes 6 intermittierend antreibbar ist.
Das Abdrehgetriebe 6 ist mit einem an dem Rahmen 4 befestigten Antriebsmotor
gekoppelt. Mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung (nicht dargestellt) und einer
Bedieneinrichtung 10 ist die Füllmaschine 1, insbesondere die Füllpumpe sowie der
Antrieb für das Abdrehgetriebe 6 und das Füllrohr 8 so steuerbar, daß eine
vorgebbare Menge an Füllmaterial je Zeiteinheit durch das Füllrohr 8 befördert wird.
Eine erfindungsgemäße Darmschiebeeinrichtung 12 sowie eine herkömmliche Darm
bremse 14 sind in Fig. 1 und detailliert in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist, ist auf das Füllrohr 8 ein geraffter oder geraupter Darm 13
manuell aufgezogen, der schlauchförmig ist und das Füllrohr 8 vollständig umgibt.
Ein Befestigungsabschnitt 15 ist fest mit dem Füllrohr 8 verbunden, der wiederum
mit dem Abdrehgetriebe 6 (vgl. Fig. 1) gekoppelt ist, so daß das Füllrohr 8
antreibbar ist. Während des Befüllens des Darms 13 strömt Füllmaterial aus einer
Austrittsöffnung 16 des Füllrohres 8 mit Druck in den Darm 13, der dabei von dem
Füllrohr abgezogen wird und aus dem gerafften Zustand auf dem Füllrohr 8 in einen
gefüllten Zustand kommt. Ist eine bestimmte Menge an Füllmaterial in den Darm 13
eingefüllt worden, wird von der Steuerungseinrichtung der Antrieb für das Füllrohr
8 eingeschaltet, so daß es um seine Längsachse 11 dreht.
Die Darmbremse 14 preßt während des Abdrehens den Darm 13 so gegen die
äußere Oberfläche des Füllrohres 8, daß der Darm im Bereich einer Abdrehstelle 18
zusammen mit dem Füllrohr 8 rotiert wird; bei mehrmaligem Wiederholen dieses
Vorgangs entstehen Würstchen 20. Die Darmbremse 14 weist ein äußeres
Halteglied 22, einen mittels eines Gewindes 24 in das Halteglied 22 einge
schraubten Verstellring 26 sowie einen metallischen Ring 28 auf, der eine innere,
konische Fläche 30 aufweist, die in Kontakt mit dem Darm 13 steht. Ein O-Ring 32
sorgt für eine Anpressung des Rings 28 gegenüber dem Verstellring 26. Der
Verstellring 26 kann axial durch Verdrehen in dem Gewinde 24 verschoben werden,
um auf diese Weise die Anpresskraft zwischen der konischen Fläche 32 des Rings
28 und einer an dem Endbereich des Füllrohres 8 befestigten Gummilippe 32
einstellen zu können.
Die erfindungsgemäße Darmschiebeeinrichtung 12 weist im wesentlichen eine
kolbenstangenlose, pneumatische Kolben/Zylindervorrichtung 34
und einen Bügel 36 auf und wirkt zur Übertragung der
Schubkraft auf den gerafften Darm 13 mit einem speziell angepaßten Darmmit
nahmering 38 zusammen.
Die in Fig. 2 gezeigte Kolben/Zylindervorrichtung 34 umfaßt einen als
metallisches Rohr ausgebildeten Zylinder 40, dessen Längsachse 41 parallel zur
Längsachse 11 des Füllrohres 8 verläuft und der beidseitig von mit einem
Rahmengestell verbundenen Lagerböcken 42, 44 gehalten wird. Mittels O-Ringen
48 ist der Zylinder 40 gegenüber den Lagerböcken 42, 44 abgedichtet und kann
über Druckluftkanäle 50, 52, die mit zwischengeschalteten Ventilen 58 mit einer
Druckluftquelle 53 verbindbar sind, mit einstellbaren Drücken beaufschlagt werden.
Über Leitungen 54, 56 sind die Druckluftkanäle 50, 52 mit dem Ventil 58
verbunden.
Innerhalb des Zylinders 40 ist ein aus mehreren Komponenten zusammengesetzter,
bewegbarer Kolben 46 angeordnet, der in Abhängigkeit von den auf die zuvor
beschriebene Weise herstellbaren Druckdifferenzen innerhalb des Zylinders 40 mit
einer Kraft beaufschlagbar und hin- und herbewegbar ist. Zwischen zwei mittels
einer Gewindestange 60 starr gekoppelten Kolbenabschnitten 62, 64 ist eine
bestimmte Anzahl ein Ausführungsbeispiel zehn ringförmige Dauermagneten 66
angeordnet, zwischen denen jeweils eine kreisringförmige Polscheibe 68 liegt, um
die Magnetfelder zu bündeln. O-Ringe 70, 72 dichten den Kolben 46 in dem
Zylinder 40 ab und sind in Nuten plaziert. An den gegenüberliegenden End
abschnitten der Kolbenabschnitte 62 bzw. 64 sind elastische Puffer 74, 76 aus
Gummi oder Leder mittels Schrauben befestigt und sorgen für eine Dämpfung beim
Auftreffen auf die Lagerböcke 42 bzw. 44.
Ein zylindrisches, hülsenartiges Schiebeelement 78 ist mittels zweier Wälzlager 80,
82 oder Gleitlager linear bewegbar an dem Zylinder 40 gelagert. Die Wälzlager 80,
sind mit Hilfe von Sicherungsringen axial an dem Schiebeelement 78 festgelegt, im
Falle des Wälzlagers 80 an einer Distanzhülse 84 anliegend. Innerhalb des
Schiebeelements 78 sind eine Vielzahl von im Ausführungsbeispiel sieben
ringförmigen Magneten 85 beabstandet zueinander unter Zwischenschaltung jeweils
einer ringförmigen Polscheibe 87 angeordnet, die jeweils einem an dem Kolben 46
angeordneten Magneten 66 bzw. Polscheibe 68 gegenüberliegen, so daß eine
Kraftübertragung mittels der von den Magneten 66 bzw. 85 bereitgestellten
Magnetfeldern von dem Kolben 46 auf das Schiebeelement 78 bzw. umgekehrt
durch den Zylinder 40 hindurch möglich ist. Die Polscheiben 68 bzw. 87 verstärken
die Magnetfelder und somit eine Kraftübertragung. Die Magneten 85 bzw.
Polscheiben 87 sind in das Schiebeelement 78 eingepaßt und zusätzlich durch die
Distanzhülse 84 gesichert. Alternativ kann das hülsenartige Schiebeelement 78
gleitend geführt sein auf den Zylinder 40.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Gabel 36 liegt an einem am Schiebeelement 78
ausgebildeten Absatz und ist axial mittels eines Sicherungsrings 86 gesichert. Die
Gabel 36 weist einen Endabschnitt 88 auf, der durch zwei zueinander be
abstandete Zinken gebildet ist und formschlüssig in und außer Eingriff mit dem
Darmmitnahmering 88 bringbar ist. Hierzu ist an einem axialen Ansatz 90 des
Darmmitnahmerings 38 eine umlaufende Nut 92 ausgebildet, in die der Endabschnitt
88 einlegbar ist. Auf diese Weise ist eine in Richtung der Längsachsen 41 bzw. 11
wirkende Kraft von dem Kolben 46 mittels der Vielzahl von Magnetfeldern auf das
Schiebeelement 78 und den Bügel 36 auf den Darmmitnahmering 38 und somit auf
den gerafften Darm 13 übertragbar. Zur Montage wird der Darmmitnahmering 38
auf das zuvor gelöste Füllrohr 8 oder Abdrehrohr 8 geschoben. Dabei werden die
Zinken des Endabschnitts 88 der Gabel 36 in die Nut 92 des Darmmitnahmerings
38 geschoben. Anschließend wird das Füllrohr 8 an dem Abdrehgetriebe 6 der
Füllmaschine 1 arretiert.
Die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
Zum Aufziehen eines gerafften Darms 13 auf das Füllrohr 8 wird die Darmbremse 14 von dem Füllrohr 8 entfernt. Der geraffte Darm wird auf das Füllrohr 8 aufgezogen und mit seinem Endabschnitt an einem ringförmigen, elastisch verformbaren Andruckelement 94 fixiert. Die Darmbremse 14 wird anschließend wieder in ihre Betriebsstellung gebracht.
Zum Aufziehen eines gerafften Darms 13 auf das Füllrohr 8 wird die Darmbremse 14 von dem Füllrohr 8 entfernt. Der geraffte Darm wird auf das Füllrohr 8 aufgezogen und mit seinem Endabschnitt an einem ringförmigen, elastisch verformbaren Andruckelement 94 fixiert. Die Darmbremse 14 wird anschließend wieder in ihre Betriebsstellung gebracht.
Das Füllmaterial wird mittels der Füllpumpe durch das Füllrohr 8 hindurchgefördert
und strömt in den Darm 13 durch die Austrittsöffnung 16 ein, während der Darm
13 vom Füllrohr 8 abgezogen wird. Dabei wird mittels der erfindungsgemäßen
Kolben/Zylindervorrichtung 34 eine weitgehende konstante Verschiebe-Kraft auf
den Darmmitnahmering 38 und somit auf den gerafften Darm 13 aufgebracht, so
daß dieser langsam in Richtung auf die Austrittsöffnung 16 des Füllrohrs 8
verschoben wird, um der Verkürzung des gerafften Darms 13 auf dem Füllrohr 8
aufgrund des Abziehens des Darms während der Befüllung Rechnung zu tragen. In
vorgebbaren Zeitabständen wird das Füllrohr 8 rotiert, so daß eine Abdrehstelle 18
erzeugt wird, indem der Darm 13 von dem Ring 28 an die Gummilippe 32 angepreßt
wird, so daß ein Drehmoment auf den Darm übertragen wird. Ist der auf das
Füllrohr 8 aufgezogene geraffte Darm 13 weitestgehend verbraucht - in diesem
Zustand befindet sich der Darmmitnahmering 38 benachbart zu der Darmbremse 14
und der Kolben 46 ist entsprechend weit verfahren worden - wird der letzte
unverbrauchte Abschnitt des gerafften Darms 13 von dem Füllrohr 8 abgezogen,
nachdem die Darmbremse 14 wieder von dem Füllrohr 8 gelöst wurde. Der zuvor
beschriebene Vorgang kann dann wiederholt werden.
Claims (15)
1. Verfahren zum Füllen von Därmen mit pastösem Füllmaterial wie Wurstbrät,
bei dem ein pastöses Füllmaterial mittels einer Füllpumpe durch ein Füllrohr (8)
gefördert wird,
das Füllmaterial durch eine Austrittsöffnung (16) des Füllrohres (8) austritt und in einen schlauchartigen Darm einströmt,
bei dem der zu befüllende auf das Füllrohr (8) aufgezogene Darm das Füllrohr (8) umgibt und mittels einer Darmschiebeeinrichtung (12) während des Befüllens in Richtung der Längsachse (11) des Füllrohres (8) und in Richtung auf die Austritts öffnung (16) durch Aufbringung einer Kraft verschoben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zum Verschieben des auf das Füllrohr (8) aufgezogenen Darms von einem bewegbar gelagerten und antreibbaren Schiebee lement (78) mittelbar oder unmittelbar auf den Darm aufgebracht wird,
daß das Schiebeelement (78) von einem in einem Zylinder (40) bewegbaren Kolben (46) angetrieben wird,
und daß die zum Antreiben des Schiebeelements (78) erforderliche Kraft mittels mindestens eines Magneten (66, 85) von dem Kolben (46) auf das Schiebeelement (78) übertragen wird.
das Füllmaterial durch eine Austrittsöffnung (16) des Füllrohres (8) austritt und in einen schlauchartigen Darm einströmt,
bei dem der zu befüllende auf das Füllrohr (8) aufgezogene Darm das Füllrohr (8) umgibt und mittels einer Darmschiebeeinrichtung (12) während des Befüllens in Richtung der Längsachse (11) des Füllrohres (8) und in Richtung auf die Austritts öffnung (16) durch Aufbringung einer Kraft verschoben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zum Verschieben des auf das Füllrohr (8) aufgezogenen Darms von einem bewegbar gelagerten und antreibbaren Schiebee lement (78) mittelbar oder unmittelbar auf den Darm aufgebracht wird,
daß das Schiebeelement (78) von einem in einem Zylinder (40) bewegbaren Kolben (46) angetrieben wird,
und daß die zum Antreiben des Schiebeelements (78) erforderliche Kraft mittels mindestens eines Magneten (66, 85) von dem Kolben (46) auf das Schiebeelement (78) übertragen wird.
2. Vorrichtung zum Füllen von Därmen mit pastösem Füllmaterial wie Wurst
brät, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1,
mit einem um seine Längsachse dreh- und antreibbaren Füllrohr (8), auf das ein durch das Füllrohr (8) befüllbarer Darm aufziehbar ist, so daß aus dem Füllrohr (8) austretendes Füllmaterial in den Darm einfüllbar ist,
und mit einer Darmschiebeeinrichtung (12) zum Verschieben des auf das Füllrohr (8) aufgezogenen Darms in Richtung der Längsachse (11) des Füllrohres (8),
dadurch gekennzeichnet, daß die Darmschiebeeinrichtung (12) einen in einem Zylinder (40) bewegbaren Kolben (46) aufweist, daß außerhalb des Zylinders (40) ein bewegbar gelagertes und antreibbares Schiebeelement (78) angeordnet ist und daß mittels mindestens eines mit dem Kolben (46) und/oder dem Schiebeelement (78) gekoppelten Magneten (66, 85) eine Kraft von dem Kolben (46) auf das Schiebeelement (78) zum Antrieb des Schiebeelements (78) übertragbar ist.
mit einem um seine Längsachse dreh- und antreibbaren Füllrohr (8), auf das ein durch das Füllrohr (8) befüllbarer Darm aufziehbar ist, so daß aus dem Füllrohr (8) austretendes Füllmaterial in den Darm einfüllbar ist,
und mit einer Darmschiebeeinrichtung (12) zum Verschieben des auf das Füllrohr (8) aufgezogenen Darms in Richtung der Längsachse (11) des Füllrohres (8),
dadurch gekennzeichnet, daß die Darmschiebeeinrichtung (12) einen in einem Zylinder (40) bewegbaren Kolben (46) aufweist, daß außerhalb des Zylinders (40) ein bewegbar gelagertes und antreibbares Schiebeelement (78) angeordnet ist und daß mittels mindestens eines mit dem Kolben (46) und/oder dem Schiebeelement (78) gekoppelten Magneten (66, 85) eine Kraft von dem Kolben (46) auf das Schiebeelement (78) zum Antrieb des Schiebeelements (78) übertragbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kolben (46) mindestens ein Dauermagnet (66)
befestigt ist, und/oder daß an dem Schiebeelement (78) mindestens ein Dauerma
gnet (85) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Magneten (66, 85) an dem Kolben (46)
und/oder dem Schiebeelement (78) beabstandet zueinander unter Zwischen
schaltung jeweils einer Polscheibe (68, 87) angeordnet sind, so daß die von dem
Kolben (46) auf das Schiebelement (78) übertragbare magnetische Kraft verstärkt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (46) zwei mittels einer Verbindungsstange
(60) gekoppelte äußere Kolbenabschnitte (62, 64) aufweist, und daß der Magnet
(66, 85) bzw. die Magneten (66, 85) zwischen beiden Kolbenabschnitten (62, 64)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere ringförmige Magnet(e) (85) innerhalb
einer an der Innenseite des Schiebeelements (78) ausgebildeten Ausnehmung
befestigt ist/sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeelement (78) mittels mindestens zweier
Lager (80, 82), vorzugsweise Wälzlager an dem Zylinder (40) gelagert ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (40) als vollständig geschlossenes Rohr
ausgebildet ist, in dem der Kolben (46) gleitend geführt und abgedichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (40) der Darmschiebeeinrichtung (12) im
wesentlichen parallel zu dem Füllrohr (8) angeordnet ist und an dem Schiebee
lement (78) der Darmschiebeeinrichtung (12) eine sich in Richtung auf das Füllrohr
(8) erstreckende Gabel (36) befestigt ist, die die Kraft zum Schieben des auf das
Füllrohr (8) aufgezogenen Darms von dem Schiebeelement (78) mittelbar oder
unmittelbar auf den Darm überträgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem aufgezogenen Darm in Kontakt stehender
Darmmitnahmering (38) konzentrisch und axial bewegbar relativ zum Füllrohr (8)
angeordnet ist, und daß die Gabel (36) zum Verschieben des Darms mit dem
Darmmitnahmering (38) in Eingriff bringbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Darmitnahmering (38) eine Nut (92) zur Aufnahme
eines Abschnitts (88) der Gabel (36) und ein elastisches Andruckelement (94) zum
Fixieren des aufgezogenen, gerafften Darms an dem Darmmitnahmering (38)
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Darmmitnahmering (38) zum Übertragen eines
Drehmomentes von dem Füllrohr (8) auf dem Darmmitnahmering (38) formschlüssig
mit dem Füllrohr (8) gekoppelt ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine im Endbereich des Füllrohrs (8) angeordnete Darm
bremse (14) mit einem Bremsring zum Hindern des Drehens des Darms.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Schalter oder Sensor (58), der mit einer Steuerungsein
richtung zum Steuern der Darmschiebeeinrichtung (12) gekoppelt ist, so daß durch
ein von dem Sensor (58) bereitgestelltes Signal der Kolben (46) der Darmschie
beeinrichtung (12) in eine gewünschte Stellung bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (58) ein Kontaktschalter ist, der mit einem
Deckel (22) der Darmbremse (14) zusammenwirkt, und daß durch Öffnen des
Deckels (22) ein Signal von dem Sensor (58) abgegeben wird, um den Kolben (46)
in eine Ausgangsstellung zu verfahren.
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