Die Erfindung betrifft eine Anpressvorrichtung am Füllrohr einer Füllmaschine für hüllenartige Behältnisse, insbesondere einer Wurstmaschine, mit einem Dimensionierring, der das Füllrohr umfasst, auf welchen das Behältnis angeordnet ist.
Die bisher bekannten Anpressvorrichtungen der eingangs genannten Art sind so ausgebildet, dass das bewegte Behältnis zwischen Werkzeugen gepresst wird, die gegenüber dem Füllrohr eine Relativbewegung in axialer Richtung ausführen können. Durch die Einstellung des Druckes zwischen diesen Werkzeugen kann der auf das Behältnis, beispielsweise eine Schlauchhülle, einwirkende Abzugswiderstand geändert werden, wodurch sich bei der Herstellung von Würsten die Grösse der gefüllten Würste einstellen lässt. Eine automatische Einstellung der Grösse der gefüllten Würste ist auch dadurch zu erreichen versucht worden, dass der Druck zwischen den axialbeweglichen Werkzeugen durch die gefüllte Wurst reguliert wird. Der diesbezügliche Stand der Technik ist aus den US-Patentschriften 3 454980 und 3 545 038 ersichtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anpressvorrichtung zu schaffen, bei welcher der auf die Hülle für ein bestimmtes Produkt ausgeübte Abzugswiderstand von Hand sehr genau eingestellt werden kann, deren Aufbau einfach ist und die billiger hergestellt werden kann, als bekannte Vorrichtungen dieser Art.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Dimensionierring aus einem Elastomer ist und einen dünnen Ansatz aufweist, der an der Aussenwand des Behältnisses anliegt, und dass ferner eine Verstellvorrichtung zu radialen Einwärtspressen des dünnen Ansatzes gegen das Behältnis vorgesehen ist.
Die Anpressvorrichtung ist vorzugsweise mit einer genau arbeitenden Einstelleinrichtung versehen, die während des Füllbetriebes betätigt werden kann, und die sehr genau in Anpassung an das abzufüllende Produkt eingestellt werden kann, so dass mit ihr eine optimale Gleichförmigkeit des abgepackten Erzeugnisses hinsichtlich seiner Dimensionierung und seiner Verpackungsqualität erzielt wird.
In der nachfolgenden Beschreibung, in Verbindung mit der Zeichnung, wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 die Austrittsseite eines Füllrohres mit Anpressvorrichtung für das zu füllende Behältnis;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung:
Fig. 3 eine Seitenansicht der Anpressvorrichtung für das Behältnis zusammen mit einem Abschnitt einer unter Druck gefüllten Wursthülle, in gegenüber Fig. 1 und 2 vergrössertem Massstab und teilweise im Schnitt;
Fig. 4 ein noch stärker vergrösserter Ausschnitt aus dem geschnittenen Teil der Fig. 3.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ein Füllrohr 1 einer Füllvorrichtung ersichtlich, die am einen Ende des Füllrohres ein nicht dargestelltes Stopfwerkzeug aufweist, mit dessen Hilfe eine Emulsion, die in eine Hülle 2 eingebracht werden soll, durch das Füllrohr 1 extrudiert wird. Die Hülle 2 ist auf dem Füllrohr 1 zusammengeschoben gespeichert und wird beim Ausdrücken der Emulsion aus dem freien Füllrohrende 3 vom Füllrohr I abgezogen und mit der Emulsion unter Druck gefüllt.
Am äusseren freien Ende des Füllrohres 1 ist die Anpressvorrichtung angeordnet, die ein Torgehäuse 5 aufweist, das eine im wesentlichen rechteckige Form hat und im Bereich seines einen Endes mit einer Öffnung versehen ist, in welcher ein Anschlagring 6 angeordnet ist. Der Anschlagring 6 weist eine gestufte Aussenwandung auf, an deren Stufung eine Ringschulter 7 des Torgehäuses 5 anliegt (Fig. 3).
Auf der von dem Anschlagring 6 entfernten Seite ist das Torgehäuse 5 mit einer ein Aussengewinde aufweisenden Buchse 10 versehen, die an einem gerändelten Endbereich von Hand erfasst und in einen Gewindeteil der Öffnung des Torgehäuses 5 eingeschraubt werden kann. Die Innenwandung der Buchse 10 ist komplementär zur Aussenwandung eines Dimensionierringes 12 geformt, so dass bei einer Drehung der Buchse der Dimensionierring 12 axial in Richtung auf den Anschlagring 6 oder von ihm weg bewegt wird.
Der Dimensionierring 12 besteht aus einem Hauptringkörper 15 und einem anschliessenden kegelstumpfförmigen Ansatz 16, der sich nach aussen zu einer ringförmigen Kante verjüngt, die zur Anlage gegen den Aussenrand der Hülle 2 vorgesehen ist. Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der kegelstumpfförmige Ansatz 16 auch auf seiner Innenseite konisch ausgebildet, so dass er nur im Bereich seines freien Endes zur Anlage an die Hülle 2 gelangt.
Der Anschlagring 6 ist in dem Bereich, in welchen der Aussenrand des Ansatzes 16 ragt, mit einer Rundung 17 versehen, so dass die Aussenwand des Ansatzes 16 auf den Anschlagring 6 weich aufgleiten kann. Fig. 3 lässt erkennen, dass bei einem Einschrauben der Buchse 10 in das Torgehäuse 5 durch Drehen der Buchse im Uhrzeigersinn, der Dimensionierring 12 axial in Richtung auf die Rundung 17 des Anschlagringes 6 bewegt wird, so dass die äussere Kante des Ansatzes 16 durch die Rundung 17 radial einwärts gegen die Aussenwand der Hülle 2 gepresst wird. Der Dimensionierring 12 und der Anschlagring 6 sind aus einem Elastomer gefertigt, das leichter verformbar ist als ein Metall. so dass eine radial einwärts gerichtete Verformung des Ansatzes 16 in einer messbaren Grösse erreicht wird.
Ausserdem sollte das Material einen extrem niedrigen Reibungskoeffizienten und eine ausreichende Gleitfähigkeit haben, damit sichergestellt ist, dass kein plötzlicher Stopp oder eine Verlangsamung der Abzugsbewegung der Hülle vom Füllrohr eintritt. Dadurch wird vermieden, dass plötzliche Durchmesservergrösserungen beispielsweise in gefüllten Würsten auftreten.
Das Material für den Anschlagring 6 und insbesondere für den Dimensionierring 12 ist ausserdem so gewählt, dass diese Teile verschleissfest sind und optimale Elastizitätseigenschaften aufweisen und nach ihrer Verformung wieder in ihre ursprüngliche Form zurückfedern.
Es hat sich gezeigt, dass sich hierzu ein festes elastisches Kunststoffmaterial wie Polytetrafluoräthylen eignet, dessen bekannte Eigenschaften den vorstehend genannten Erfordernissen entsprechen. Dieser Werkstoff hat einen Elastizitätsmodul von ungefähr 4218 kg/cm2, und lässt sich unter Belastung ausreichend verformen, so dass dem Dimensionierring 12 eine merkliche Verformung zur Erzielung der radialen Einwärtsbewegung erteilt werden kann.
Das Torgehäuse 5 ist in einer Horizontalebene verschwenkbar angeordnet und hierzu an seinem von der Füllstelle entfernten Ende auf einem Achsbolzen 20 gelagert, der durch einen Block 21 hindurchgeführt ist, der mittels Schrauben 22 (Fig. 2) mit einem geeigneten starren Teil 24 verbunden ist. Auf der dem Teil 24 abge wandten Seite ist am Block 21 mittels Schrauben 25 ein Führungsteil 26 befestigt, in welchem ein Riegel 29 mit aus Fig. 1 ersichtlichen vergrösserten Enden, oder ein anderes Sperrelement, verschiebbar gelagert ist. Wenn sich der Riegel 29 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung befindet, wird das Torgehäuse 5 in seiner Betriebsstellung vor dem Füllrohr 1 gehalten.
Durch ein Verschieben des Riegels 29 nach links kann das Torgehäuse 5 mit der Anpressvorrichtung für die Hülle vom Füllrohr in die in Fig. 2 mit gestrichelten Linien eingezeichnete Stellung weggeschwenkt werden, um beispielsweise die Hüllen 2 zu wechseln. Die Freigabestellung des Riegels 29 ist in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet.
Ein aus Polytetrafluoraethylen gefertigter Dimensionierring 12 verhält sich unter Belastung so, dass er eine gleichmässige Änderung des Abzugswiderstandes für die Hülle und damit eine Änderung der Dimensionen der gefüllten Hüllen erlaubt, wie am besten aus dem vergrösserten Schnittbild der Fig. 4 ersichtlich ist, das den kegelstumpfförmigen Ansatz 16 zeigt. Die Verformung des Dimensionierringes 12 ist so, dass die grösste Krafteinwirkung auf die Hülle 2 durch einen Bereich des kegelstumpfförmigen Ansatzes 16 ausgeübt wird, der etwas einwärts vom freien Innenrand des Ansatzes 16 liegt, und dass sich der äusserste Rand des Ansatzes 16 nach aussen gegen die Innenwandung des Anschlagringes 6 an der mit der Bezugsziffer 32 bezeichneten Stelle auswölbt.
Dies ergibt den Vorteil, dass die Hülle 2, falls erforderlich, auch umgekehrt in Richtung auf das Stopfwerkzeug gezogen werden kann, ohne dass der freie Rand des Ansatzes 16 eine solche Rückwärtsbewegung verhindert.
Eine solche Einstellbewegung kann beim Aufbringen einer neuen Hülle 2 wünschenswert sein.
Die Vorteile bei der Verwendung von Kunststoffma- terial mit Polytetrafluoräthylen ähnlichen Eigenschaften ergeben sich teilweise aus dem Umstand, dass der Elasti zitätsmodui von Polytetrafluoräthylen ausreichend klein ist, um eine merkliche radiale Einwärtsbewegung des Dimensionierringes 12 gegen die Hülle 2 zu erzielen, und gleichzeitig ausreichend hoch ist, um die volle Wiederherstellung der ursprünglichen Form zu gewährleisten, nachdem die Belastung, die zu der Verformung geführt hat, weggenommen wird.
Dazu kommen die bekannten Eigenschaften von Polytetrafluoräthylen, wie der niedrige Reibungskoeffizient, seine Gleitfähigkeit und seine chemische Beständigkeit
In den meisten Fällen ist es nicht erforderlich, die Einstellung der Buchse 10 zu ändern, wenn das Torgehäuse 5 in seine in Fig. 2 mit gestrichelten Linien eingezeichnete Offenstellung verschwenkt werden soll. Dies ist eine Folge der Relativstellung des Achsbolzens 20 zur Druckstelle des Dimensionierringes 12, der nahe am Füllrohrende 3 liegt. Durch eine Abrundung des Aussenrandes des Füllrohrendes 3, wie in Fig. 4 an der Stelle 33 angedeutet ist, lässt sich ein glattes Aufschieben des Dimensionierringes 12 über das Füllrohrende 3 beim Rückverschwenken des Torgehäuses 5 in seine Betriebsstellung erreichen.
Die konisch verlaufende Innenwandung des Dimensionierringes 12 bewirkt sowohl eine gute Einfühmng des Füllrohres beim Schliessen des Torgehäuses 5 als auch eine klare Freigabe des Torgehäuses 5 beim Verschwenken in dessen Offenstellung. Das Aufbringen einer neuen Hülle 2 auf das Füllrohr 1 ist deshalb mit keiner grossen Unterbrechung des Füllbetriebs verbunden.
Vorzugsweise werden sowohl die Innenseite als auch die Aussenseite des Füllrohres 1 mit Polytetrafluoräthylen beschichtet. Die innere Beschichtung bewirkt eine Verminderung des Reibungswiderstandes der durch das Rohr ausfliessenden Emulsion. Insbesondere wird dadurch eine eSchmierbildung > ) verhindert, worunter man auf dem einschlägigen Fachgebiet die besonders starke Bewegung des in der Füllmasse enthaltenen Fettes nach aussen zum Innenrand der Hülle versteht, durch die das äussere Erscheinungsbild der Wurstware beeinträchtigt werden kann. Die Aussenbeschichtung des Füllrohres 1 begünstigt den gleichmässigen Abzug der Hülle 2 über den ganzen Umfang des Füllrohres, wodurch eine gleichmässige Form der erzeugten Ware, beispielsweise Wurstware, erzielt wird.