DE102004019007A1 - Orthese - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Orthese, die zumindest ein Federelement besitzt, dessen Federkraft bei angelegter Orthese einem Strecken des Fußes entgegenwirkt, wobei die Orthese einen einstückigen Grundkörper besitzt, der strumpfartig geformt ist, und das Federelement oder die Federelemente am Grundkörper angeordnet ist oder sind und/oder integraler Bestandteil des Grundkörpers ist oder sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Orthese zur Versorgung von Personen mit Fußheberschwäche, mit zumindest einem Federelement, dessen Federkraft bei angelegter Orthese einem Strecken des Fußes entgegenwirkt.
- Aufgrund einer Fußheberschwäche, hervorgerufen durch unterschiedliche Erkrankungen, ist es den betroffenen Personen regelmäßig nicht möglich, ohne Hilfsmittel gegen zu können. Eines dieser Hilfsmittel sind die vorgenannten Orthesen.
- Aus dem Stand der Technik sind unterschiedlichste Lösungen bekannt, wobei derzeit starre Orthesen, textile Orthesen oder deren Kombination auf dem Markt erhältlich sind.
- Als Beispiel für eine textile Orthesen steht die
DE 200 18 575 U1 , die neben der Unterstützung der Fußhebung auch eine Verbesserung beim Abrollen bei zentraler Fußheberparese dient. Diese textile Orthese umfasst einen elastischen Strumpf und mehrere insbesondere am Sohlenbereich des Strumpfes mit einem Ende befestigte Zügel. Die Zügel umschlingen den Fuß und sind oberhalb des Knöchels fixiert. Die Handhabung und der Tragekomfort dieser Orthese ist bei unterschiedlichsten Einsatzzwecken unzureichend. Die Verhinderung der Gefahr vom seitlichen Umknicken ist nur sehr bedingt gegeben. - Die
DE 199 41 368 A1 beschreibt eine Orthese mit starrem Rahmen und einem Gelenk, welches das Fußbett mit der Kno chelschiene verbindet. Bei angelegter Orthese ist ermöglicht, dass ein Strecken und Beugen des Fußes möglich ist. Am Fußbrett ist ein Federelement angeordnet, dessen Federkraft einem Strecken des Fußes entgegenwirkt. Der starre Rahmen verursacht Probleme beim Tragen von Schuhwerk. Insbesondere das Gelenk unterliegt bei Dauergebrauch einem erhöhten Verschleiß. Das starre Fußbett ermöglicht keine Sensibilisierung der Fußsohle. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Orthese der vorgenannten Art vorzuschlagen, welche einen hohen Tragekomfort besitzt, eine Sensibilisierung der Fußsohle ermöglicht, zur Erhaltung der Restfunktionen der Muskulatur des Unterschenkels beiträgt und welche sich auch industriell herstellen läßt.
- Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Orthese gelöst, die zumindest ein Federelement besitzt, dessen Federkraft bei angelegter Orthese einem Strecken des Fußes entgegenwirkt, wobei die Orthese einen einstückigen Grundkörper besitzt, der strumpfartig geformt ist, und das Federelement oder die Federelemente am Grundkörper angeordnet ist oder sind und/oder integrales Bestandteil des Grundköpers ist oder sind.
- Erfindungswesentlich ist dabei die Kombination aus einem einstückigen Grundkörper und der besonderen Anordnung der oder des Federelementes.
- Grundsätzlich werden zwei prinzipielle Ausgestaltungen des Federelementes vorgeschlagen, so dass sich eine Vielzahl von neuen Designmöglichkeiten eröffnet. Außerdem wird in überraschend einfacher Art und Weise eine Orthese bereitgestellt, die höchsten Tragekomfort gewährleistet. Der Fuß bleibt auch mit der Orthese weitestgehend bewegbar.
- Die erfindungsgemäße Orthese kann insbesondere zur Versorgung bei Fußheberschwächen sowie bei der Lagerungsprophylaxe Verwendung finden.
- Der relativ einfache Aufbau der Orthese ermöglicht sowohl eine individuelle Fertigung für einen speziellen Kunden, aber auch industrielle Fertigung und Konfektionierung für einen unbestimmten Kunden. Natürlich ist auch ermöglicht eine industriell gefertigte Orthese in einer entsprechenden Werkstatt individuell anzupassen Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen an, ohne diese zu beschränken.
- Bevorzugt ist, dass der Grundkörper weitestgehend aus elastischem Material, besonders bevorzugt aus Silicon oder einem siliconartigen Material, besteht. Mit dieser Materialauswahl ist eine gute Beweglichkeit und eine gute Stabilisierung des Fußes gesichert. Die Eigenschaften des Silikons sicher eine gute Wärme- und Feuchtigkeitsbeständigkeit. Eine einfache und hygienische Reinigung der Orthese ist möglich.
- Weiterhin bevorzugt ist, dass das Federelement zumindest einen Federkörper besitzt, der aus Silikon oder einem silikonartigen Material oder einem Gemisch oder Verbund mit einem Material, welches durch seine Federkraft bei angelegter Orthese einem Strecken des Fußes entgegenwirkt, besteht. Auf die Vorteile von Silikon wird erneut hingewiesen, wobei auch die gute Verarbeitbarkeit erwähnt wird.
- Neben dem Einsatz von Silikon und ähnlichen Werkstoffen sind diese auch in verstärkter Form, d.h. es sind an sich bekannte Verstärkungsmittel in der elastischen Masse enthalten, im Sinne der Erfindung einsetzbar. Zur Verstärkung im vorgenannten Sinne sind übliche metallische oder nichtmetallische Federmaterialien bzw. deren Ausformungen einsetzbar, die die vorgenannte Funktionalität gewährleisten.
- Alternativ können diese Federmaterialien allein, dann versehen mit einem entsprechenden Korrosionsschutz, auf dem Grundkörper aufgebracht werden. Erfolgt dies in lösbarer Form können beispielsweise auch Federelemente mit unterschiedlicher Vorspannung in Abhängigkeit vom sich verändernden Grad der Fußheberschwäche des Kunden eingesetzt werden.
- Bevorzugt ist, dass ein ein- oder mehrteiliger Federkörper dorsal angeordnet ist. Damit kann die erforderliche Vorspannung im Bereich vom Mittelfuß über den Span sicher und effektiv in Dorsalflexion gerichtet werden. Die Stützfunktionen können bezogen auf bestimmte Bereiche, beispielsweise eine flächenhafte Anordnung, gezielt unterstützt werden.
- Alternativ ist bevorzugt, dass ein ein- oder mehrteiliger Federkörper dorsal und zumindest ein Federkörper medial und/oder lateral angeordnet ist oder sind. Bei dieser Anordnung der Federkörper ist eine erweiterte Aufteilung der Federkraft, die ein Anheben der Fußspitzen in Richtung Schienbein bewirkt, gegeben.
- Die Federelemente, wobei dieses zumindest einen Federkörper umfasst, bzw. die Federkörper realisieren im Sinne der Erfindung hauptsächlich die funktionsbedingte Federkraft (Vorspannung). Außerdem realisieren diese gleichzeitig auch erwünschte Stützfunktionen. Gerade die medial und lateral angeordneten Federkörper wirken einem seitlichen Umknicken wirksam entgegen.
- Bevorzugt ist weiterhin, dass der Grundkörper zumindest einen Bereich besitzt, wo bei angelegter Orthese keine Druckkraft unmittelbar auf den dortigen Bereich des Fußes einwirkt. Damit wird insbesondere verhindert, dass an druckempfindlichen Stellen, wie im Bereich der Fußspitzen, medial und/oder lateral der Knöchelgelenke und im Bereich der Ferse, unerwünschte Druckstellen auftreten.
- In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, dass im Wadenbereich ein Stützelement angeordnet oder eingearbeitet ist.
- Bezüglich eines einfachen An- bzw. Ablegens der Orthese ist zweckmäßig, dass der Grundkörper ein Verschlusselement, vorzugsweise einen Klettverschluss, besitzt.
- Die Unteransprüche 12 bis 16 beziehen sich auf eine prinzipielle Ausgestaltungsmöglichkeit, die darauf abzielt, dass der Grundkörper zumindest einen Bereich besitzt, der weitestgehend aus elastischem Gewebe, wobei es sich insbesondere um ein textiles Gewebe handelt, besteht.
- Dabei ist bevorzugt, dass das Federelement, das Stützelement und/oder das Verschlußelement integrale Bestandteile des Grundkörpers sind. Dies kann beispielsweise der Art realisiert sein, indem diese Elemente aus solchen Materialien bestehen, die in das Gewebe oder die Gewebestruktur einbringbar sind, ohne ihre Funktionalität zu verändern.
- Die erfindungsgemäße Orthese kann damit auch bezüglich ihrer äußeren Erscheinung eine strumpfähnliche Form aufweisen, wobei modische Gestaltungsmöglichkeiten bestehen.
- Dies hat für den Träger der Orthese den Vorteil, dass diese für Dritte nicht so offensichtlich sind.
- In dem Fall, wo keine individuelle Anfertigung für nur einen speziellen Kunden erfolgt, ist bevorzugt, dass die Orthesen in unterschiedlichen Größen hergestellt werden, wobei diese sich insbesondere im Fesselumfang unterscheiden. Jeweils eine solche Größe hat einen Fesselumfang von ca. 17 bis 19 cm oder 19 bis 21 cm oder 21 bis 23 cm oder 23 bis 25 cm oder 25 bis 27 cm oder 27 bis 29 cm. Damit wird eine industrielle Fertigung bzw. Konfektionierung für den Endverbraucher oder die Werkstätten für Orthesen ermöglicht.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung.
- Es zeigt:
-
1 eine schematische Seitenansicht einer Orthese, -
2 eine schematische Ansicht mit Blick auf den Wadenbereich einer anderen Orthese und -
3 eine schematische Seitenansicht einer dritten Orthese. - In
1 ist in einer schematischen Seitenansicht eine erfindungsgemäße Orthese1 dargestellt, die einen einteiligen Grundkörper3 besitzt, der strumpfartig geformt ist und welcher im wesentlichen aus Silikon (35 Shore) besteht. Der obere Bereich des Grundkörpers3 endet unterhalb des Wadenbauches. Im Bereich4 der Fußspitzen und der halb des Wadenbauches. Im Bereich4 der Fußspitzen und der Ferse besitzt der Grundkörper3 kein Material. - Das mehrteilige Federelement
2 , welches einen einteiligen, ersten Federkörper21 und zwei einteilige Federkörper22 besitzt, besteht aus Silicon (65 Shore), ist auf dem Grundkörper3 angeordnet und wirkt durch seine Federkraft bei angelegter Orthese 1 einem Strecken des Fußes entgegen. Der Federkörper21 , verlaufend vom Mittelfußbereich über den Span bis in den Bereich des oberen Endes der Orthese1 , ist mit dem Grundkörper3 unlösbar verbunden. Der obere Bereich des Federkörpers21 und der angrenzende Bereiche des oberen Endes der Orthese1 ist zum Zwecke des besseren An- und Ablegens der Orthese1 vertikal geteilt und mit einem üblichen Verschlusselement5 , beispielsweise einem Klettverschluss, in1 nicht dargestellt, versehen. - Die Federkörper
22 , wobei in1 nur einer von beiden dargestellt ist, sind medial und lateral, d.h. an der Fußinnen- und Außenseite, angeordnet. Diese sind außerdem der Art angeordnet, dass der Federkörper22 jeweils nicht über die Knöchelgelenke führt, um dort Druckstellen zu verhindern. Der mediale Federkörper22 endet aus diesem Grund außerdem Mitte Kleinzehenballen. -
2 zeigt eine schematische Ansicht mit Blick auf den Wadenbereich einer anderen Orthese1 , welche der Orthese1 gemäß1 entspricht, wobei zusätzlich im Wadenbereich ein Stützelement7 vertikal verlaufend angeordnet ist. Das Stützelement7 besteht aus Silicon (65 Shore). - In
3 ist in einer schematischen Seitenansicht eine erfindungsgemäße Orthese1 dargestellt, die einen einteiligen Grundkörper3 besitzt, der strumpfartig geformt ist und weitestgehend aus elastischem, textilen Gewebe, beispielsweise aus einem für elastische Bandagen üblichen Material, besteht. Der obere Bereich des Grundkörpers3 endet unterhalb des Wadenbauches. Im Bereich4 der Fußspitzen und der Ferse besitzt der Grundkörper3 kein Material. Im Bereich der Fußsohle ist ein die Sensibilisierung des Fußes förderndes Element8 angeordnet. Der Grundkörper3 ist zwischen den Teilen21 und22 des mehrteilige Federelement2 außen mit Silikon beschichtet, wobei im Bereich der Knöchel eine textile Einarbeitung6 angeordnet ist, welche die natürliche Transpiration nicht wesentlich behindert. - Das mehrteilige Federelement
2 , welches einen einteiligen, ersten Federkörper21 und zwei einteilige Federkörper22 besitzt, besteht aus Silicon (65 Shore), ist auf dem Grundkörper3 angeordnet und wirkt durch seine Federkraft bei angelegter Orthese1 einem Strecken des Fußes entgegen. Der Federkörper21 , verlaufend vom Mittelfußbereich über den Span bis in den Bereich des oberen Endes der Orthese1 , ist mit dem Grundkörper3 unlösbar verbunden. Wird diese Orthese1 industriell hergestellt, ist bevorzugt, dass diese ein Wadenband besitzt, welches individuell verstellbar ist und der Versen- und Wadenbereich eine textile Einarbeitung ist, welche eine verbesserte Anpassung der jeweiligen Größe, beispielsweise mit einem Fesselumfang von 19 bis 21 cm, an den jeweiligen Fuß ermöglicht.
Claims (16)
- Orthese zur Versorgung von Personen mit Fußhebelschwäche, mit zumindest einem Federelement (
2 ), dessen Federkraft bei angelegter Orthese (1 ) einem Strecken des Fußes entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Orthese (1 ) einen einstückigen Grundkörper (3 ) besitzt, der strumpfartig geformt ist, und dass das Federelement (2 ) oder die Federelemente (2 ) am Grundkörper (3 ) angeordnet ist oder sind und/oder integrales Bestandteil des Grundköpers (3 ) ist oder sind. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) weitestgehend aus elastischem Material, besonders bevorzugt aus Silicon oder einem siliconartigen Material, besteht. - Orthese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) zumindest einen Federkörper besitzt, der aus Silicon oder einem siliconartigen Material oder einem Gemisch oder Verbund mit einem Material, welches durch seine Federkraft bei angelegter Orthese (1 ) einem Strecken des Fußes entgegenwirkt, besteht. - Orthese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein- oder mehrteiliger Federkörper (
21 ) dorsal angeordnet ist. - Orthese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein- oder mehrteiliger Federkörper (
21 ) dorsal und zumindest ein Federkörper (22 ) medial und/oder lateral angeordnet ist oder sind. - Orthese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) zumindest einen Bereich (4 ) besitzt, wo bei angelegter Orthese (1 ) keine Druckkraft unmittelbar auf den dortigen Bereich des Fußes einwirkt. - Orthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Bereich (
4 ) des Grundkörpers (3 ) im Bereich der Fußspitzen, medial und/oder lateral der Knöchelgelenke und/oder im Bereich der Ferse angeordnet ist. - Orthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Bereich (
4 ) des Grundkörpers frei von Material ist oder aus einem Material besteht, welches die natürliche Transpiration nicht wesentlich behindert. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Orthese (
1 ) Einarbeitungen (6 ) von textilen Gestricken oder Gewirken im Bereich der medialen und lateralen Knöchelgelenke, im Bereich des Orthesenabschlusses, dem Bereich der Wade und/oder Fußsohlen besitzt. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Wadenbereich ein Stützelement (
7 ) angeordnet oder eingearbeitet ist. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) ein Verschlusselement (5 ), vorzugsweise einen Klettverschluss, besitzt. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) im Bereich der Fußsohle ein die Sensibilisierung des Fußes förderndes Element (8 ) besitzt. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) zumindest einen Bereich besitzt, der weitestgehend aus elastischem, textilen Gewebe besteht. - Orthese nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) ein integraler Bestandteil des Grundkörpers (3 ) ist und/oder auf diesem angeordnet ist. - Orthese nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
3 ) zumindest einen Bereich (4 ) besitzt, wo bei angelegter Orthese (1 ) keine Druckkraft unmittelbar auf den dortigen Bereich des Fußes einwirkt. - Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Orthese (
1 ) einen Fesselumfang von ca. 17 bis 19 cm oder 19 bis 21 cm oder 21 bis 23 cm oder 23 bis 25 cm oder 25 bis 27 cm oder 27 bis 29 cm besitzt.
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