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Die Erfindung betrifft eine Fußheberorthese mit einem das Strecken des Fußes entgegenwirkenden Federelement.
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Aus der
DE 200 05 737 U1 ist eine Fußheberorthese bekannt, die einstückig aus einem biegeelastischen Kunststoffmaterial hergestellt ist und die Federstahl-Drahteinlagen aufweist. Über einen Klettbandverschluss ist die Orthese in einem Unterschenkelbereich des Orthesenträgers an demselben festlegbar. Nachteilig an der bekannten Orthese ist, dass sie bis in einen Sohlenbereich des Fußes führt und daher stets zusammen mit dem Fuß in den Schuh eingeführt werden muss. Das Schuhwerk muss demzufolge an die Orthese angepasst sein, was das Anbringen oder Einsetzen von speziellen Schuhsohlen erfordert.
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Aus der
DE 10 2004 019 007 A1 ist eine Fußheberorthese mit einem Federelement bekannt, wobei das Federelement in einem aus Silikon bestehenden Grundkörper integriert ist. Der Grundkörper umgibt den Fuß mit Ausnahme der Ferse und den Zehen vollständig, so dass eine Anpassung von Innensohlen des Schuhwerks an die Orthese erforderlich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Fußheberorthese derart weiterzubilden, dass ein universeller Einsatz am Schuhwerk gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Manschette, die in einem Unterschenkelbereich des Orthesenträgers lösbar an dem Bein desselben befestigt ist, vorgesehen ist, und dass ein erstes Ende des Federelements mit der Manschette und ein zweites Ende des Federelementes mit einem Schuhwerk des Orthesenträgers verbunden sind.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die gewünschte Federwirkung der Fußheberorthese erzielt wird, ohne dass ein Teil der Fußheberorthese in das Schuhwerk eingesetzt werden müsste. Die Fußheberorthese weist zum einen eine Manschette auf, die im Wesentlichen oberhalb eines Fußgelenkes, und zwar in einem Unterschenkelbereich des Orthesenträgers festlegbar ist. Zusätzlich weist die Fußheberorthese ein solches Federelement auf, dass zum einen mit der Manschette und zum anderen mit dem Schuhwerk verbunden ist. Grundgedanke der Erfindung ist es somit, eine räumliche Trennung zwischen einer Manschette oder einem Grundkörper der Fußheberorthese einerseits und dem Federelement andererseits herbeizuführen. Darüber hinaus dient das Schuhwerk als Verbindungspunkt bzw. Befestigungspunkt für das Federelement. Hierbei macht sich die Erfindung zunutze, dass üblicherweise an einer Oberseite des Fußes regelmäßig im Zungenbereich Mittel vorgesehen sind, die ein Befestigen des Federelementes an dem Schuhwerk ermöglichen. Vorteilhaft ist die Orthese unabhängig von dem Schuhwerk anlegbar. Für das Schuhwerk sind keine gesonderten Sohlen erforderlich, um einen Höhenausgleich zwischen den Füßen herbeizuführen. Der Orthesenträger kann auf eine gleiche und gewohnte Fußbettgestaltung der Innensohle seines Schuhwerks zurückgreifen. Dadurch, dass die Federkraft an dem Schuhwerk selbst angreift, kann der Fußrücken des Schuhträgers nicht an den Innenschuh gezogen werden, was bei Patienten mit Sensibilitätsstörungen des Fußrückens vorteilhaft ist. Die Fußheberorthese passt sich gut den Gehbewegungen des Orthesenträgers an und erleichtert somit das „normale” Gehen, wobei der Fuß zusammen mit dem Schuhwerk abrollen kann; die natürliche Abrollachse bleibt erhalten. Auch wird die vorhandene Muskelarbeit nicht behindert.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zweites Ende des Federelementes an einer Lasche des Schuhs oder an Schnurösen desselben befestigbar. Vorteilhaft wird hierdurch ein schnelles und einfaches Anlegen der Orthese gewährleistet. Es muss lediglich die Manschette am Unterschenkel befestigt sein. Durch Verbinden des zweiten Federelementendes an der Lasche bzw. Schnurösen ist das Anlegen der Orthese abgeschlossen. Insbesondere wird hierdurch ein Wechseln von Schuhen begünstigt, da lediglich die zweiten Enden des Federelementes gelöst und wieder angesetzt werden müssen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Manschette als ein flächiges Band ausgebildet, das vorzugsweise durch einen Klettverschluss an dem Unterschenkel festlegbar ist. Das flächige Band ist vorzugsweise aus einem textilen Material hergestellt und kann farblich an das Schuhwerk angepasst sein. Es lässt sich somit unauffällig tragen, ohne dass erkennbar ist, dass es sich um ein medizinisches Hilfsmittel handelt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Federelement als ein elastisches Band ausgebildet. Es kann die Ausbildung nach einem Schnürband aufweisen, was die Einstellung hinsichtlich der Federkraft und der Befestigung an dem Schuhwerk erleichtert.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Vorderansicht einer am Unterschenkel eines Orthesenträgers angebrachten Fußheberorthese in einer angelegten Position nach einer ersten Ausführungsform,
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2 eine perspektivische Vorderansicht einer Fußheberorthese in einer teilweise angelegten Position nach einer zweiten Ausführungsform,
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3 eine perspektivische Vorderansicht der Fußheberorthese gemäß 2 in einer angelegten Position,
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4 eine perspektivische Vorderansicht einer teilweise am Unterschenkel eines Orthesenträgers angebrachten Fußheberorthese nach einer dritten Ausführungsform und
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5 eine Vorderansicht der Fußheberorthese gemäß 4 in der angelegten Position.
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Eine Fußheberorthese 1 besteht im Wesentlichen aus einer Manschette 2 und einem Federelement 3.
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Die Manschette 2 kann als ein flächiges Band ausgebildet sein, das im Unterschenkelbereich um ein Bein des Orthesenträgers umlegbar und mittels eines Klettverschlusses 4 fixierbar ist. Die Manschette 2 besteht vorzugsweise aus einem textilartigen nachgebenden Material. Die Manschette 2 weist vorzugsweise eine solche Erstreckung in Beinrichtung auf, dass eine sichere und für den Träger angenehme Fixierung derselben gewährleistet ist.
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Das Federelement 3 ist vorzugsweise aus einem elastischen Band gebildet, beispielsweise Gummiband.
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Das Federelement 3 ist nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung gemäß der 1 an einem ersten Ende 5 bzw. an einer ersten Seite des Federelementes 3 lösbar an der Manschette 2 befestigt. Die Manschette 2 weist hierzu an gegenüberliegenden Seitenbereichen jeweils einen pilzförmigen Knopf 6 auf, um den das Federelement 3 schlaufenförmig umlegbar ist.
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Zum anderen ist das Federelement 3 an einem zweiten Ende 7 bzw. an einer zweiten Seite lösbar mit mindestens zwei Schnurösen 8 eines Schuhwerks 9 befestigt. Hierzu weisen die zweiten Enden 7 des Federelementes 3 Haken 10 auf, die jeweils in die Schnurösen 8 eingreifen. Wie aus 1 zu ersehen ist, besteht das Federelement 3 aus einem ersten Band 11, dessen Enden jeweils um die Knöpfe 6 umgelegt ist. Darüber hinaus weist das Federelement 3 zwei weitere Bänder 12, 12' auf, die jeweils um das erste Band 11 umgelegt und mit ihren Enden an zwei Schnurösen 8 jeweils einer Schnurösenreihe 13, 13' verbunden sind. Durch die Länge der Bänder 11, 12, 12' wird die auf den Fuß des Schuhträgers wirkende Federkraft eingestellt. Zur Erhöhung der Federkraft können die zweiten Bänder 12, 12' auch an weiter vorne liegenden Schnurösen 8 der Schnurösenreihen 13, 13' befestigt sein. Vorzugsweise sollten die zweiten Bänder 12, 12' symmetrisch zu einer längs der Zunge 14 verlaufenden Mittelebene M Zunge 14 derselben verlaufen, um eine gleichmäßige Federkraftwirkung auf den Schuh 9 auszuüben.
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Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gemäß den 2 und 3 ist eine Fußheberorthese 21 vorgesehen, die die gleiche Manschette 2 gemäß der ersten Ausführungsform, jedoch ein unterschiedlich ausgebildetes Federelement 23 aufweist.
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Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform wird das Federelement 23 nicht an Schnurösen, sondern an einer Lasche 24 des Schuhwerks 9 befestigt. Eine solche Lasche 24 ist insbesondere bei Sportschuhen in einer Zunge 25 des Schuhwerks 9 integriert. Alternativ kann eine solche Lasche 24 auch zusätzlich und nachträglich an einem Schuh angebracht werden, wobei die Lasche 24 nach Umlegen um eine oder mehrere Schnürsenkel 26 durch rastendes Verbinden ihrer Enden festgelegt ist.
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Wie aus den 2 und 3 ersichtlich ist, weist das Federelement 23 neben dem ersten Band 11, das in gleicher Weise wie nach der ersten Ausführungsform an der Manschette 2 befestigt ist, ein weiteres zweites Band 27 auf, das zum einen durch die Lasche 24 und zum anderen um das erste Band 11 herumgelegt ist.
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Zum Anlegen der Orthese 21 muss somit zuerst das zweite Band 27 durch die Lasche 24 gezogen werden. Dann wird das erste Band 11 durch die endseitigen Schlaufen des zweiten Bandes 27 hindurchgesteckt und endseitig an den gegenüberliegenden Knöpfen 6 festgelegt. Dies erfolgt üblicherweise nach Einsetzen des Fußes in das Schuhwerk 9. Abschließend braucht lediglich die Manschette 2 vorzugsweise vorderseitig mittels des Klettverschlusses 4 festgelegt werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß den 4 und 5 kann im Unterschied zu der zweiten Ausführungsform der Erfindung ein Federelement 33 aufweisen, bei dem ein erstes Band 34 nicht lösbar, sondern fest über einen Nietkopf mit einer Manschette 32 verbunden ist. In dieser Ausführungsform ist eine Lasche 35 offen ausgebildet, so dass das zweite Band 27 in eine vorgegebene Arbeitsposition unter Anlage an einem hinteren Bereich 36 der Lasche 35 einsetzbar ist. Die Manschette 32 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel bauchig oder wulstförmig mit einem Polster 37 ausgebildet, so dass die auf den Unterschenkel wirkenden Druckkräfte verringert sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20005737 U1 [0002]
- DE 102004019007 A1 [0003]