DE102004013726A1 - Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser - Google Patents

Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser Download PDF

Info

Publication number
DE102004013726A1
DE102004013726A1 DE200410013726 DE102004013726A DE102004013726A1 DE 102004013726 A1 DE102004013726 A1 DE 102004013726A1 DE 200410013726 DE200410013726 DE 200410013726 DE 102004013726 A DE102004013726 A DE 102004013726A DE 102004013726 A1 DE102004013726 A1 DE 102004013726A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vacuum
building
filling material
sealing
boreholes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200410013726
Other languages
English (en)
Inventor
Franz Britze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE200410013726 priority Critical patent/DE102004013726A1/de
Publication of DE102004013726A1 publication Critical patent/DE102004013726A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D31/00Protective arrangements for foundations or foundation structures; Ground foundation measures for protecting the soil or the subsoil water, e.g. preventing or counteracting oil pollution
    • E02D31/02Protective arrangements for foundations or foundation structures; Ground foundation measures for protecting the soil or the subsoil water, e.g. preventing or counteracting oil pollution against ground humidity or ground water

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser durch Einbringen von dichtenden Substanzen in den einen Baukörper umgebenden Bodenraum und ist insbesondere geeignet, Bauwerke nachträglich gegen ansteigendes Grundwasser abzusichern. DOLLAR A Die Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser vorzuschlagen, mit dem eine großflächige Abdichtung der im Untergrund befindlichen Außenwände des Bauwerkes ermöglicht wird, ohne dass dabei die Untergrundstrukturen wesentlich gestört werden, wird erfindungsgemäß gelöst, indem das Material des Untergrundes ohne wesentliche Veränderung seiner Grundstruktur abgedichtet wird, indem vorhandene Kornzwischenräume unter Zuhilfenahme eines Vakuums mit einem wasserundurchlässigen Porenbefüllmaterial, das nach dem Einfüllen in die Kornzwischenräume dort aushärtet, vollständig ausgefüllt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser durch Einbringen von dichtenden Substanzen in den einen Baukörper umgebenden Bodenraum und ist insbesondere geeignet, Bauwerke nachträglich gegen ansteigendes Grundwasser abzusichern.
  • Neu errichtete Gebäude werden gegen das Eindringen von Wasser durch verschiedene Wannenkonstruktionen, die mit der Errichtung der Fundamente in den Untergrund eingebracht werden, geschützt, indem das Bauwerk innerhalb des durch Materialien eingegrenzten Raumes errichtet wird.
  • Wenn jedoch das Wassers nach Errichtung des Bauwerkes eintritt, was seine Ursache im Ansteigen des Grundwassers nach der Auflassung von Bergwerken oder Tagebauen oder den Anstau von Flussläufen haben kann oder durch das Nachlassen der Schutzwirkung ursprünglicher Dämmschichten bedingt sein kann, wird es zwingend erforderlich, das Bauwerk nachträglich abzudichten.
  • Hierfür ist eine Anzahl unterschiedlicher Verfahren vorgeschlagen worden.
  • Nach dem in der DE 33 35 487 A dargestellten Verfahren wird wie folgt vorgegangen:
    Eine Hochdruck-Injektionspumpe steht über eine Injektionsleitung mit mehreren Zweigleitungen in Verbindung. Jede Zweigleitung ist mit einem Injektionspacker verbunden, der in einer Mauerwerksbohrung dicht eingesetzt ist. In die nebeneinander liegenden Mauerwerksbohrungen wird gleichzeitig ein hydrophobierendes Injektagemittel eingepresst, das sich im Mauerwerk ausbreitet und eine ununterbrochene Sperre gegen aufsteigende Mauerfeuchtigkeit bildet. In jeder Zweigleitung ist ein Einzel-Regelventil, ein Einzel-Manometer und ein Rückschlagventil angeordnet. Die Rückschlagventile bewirken, dass der Druckaufbau in jeder Zweigleitung getrennt überwacht werden kann, ohne dass sich die Drücke in den Zweigleitungen gegenseitig beeinflussen. Hiermit lassen sich bei porösen Wänden Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit erzeugen. Voraussetzung hierfür ist, dass das Mauerwerk ausreichend durchlässige Kapillaren aufweist, durch die sich das mit Hochdruck eingespritzte Injektagemittel in der Wand ausbreiten kann. Das Verfahren ist jedoch nicht für drückendes Wasser geeignet.
  • Ein Injektionsgerät, mit dem auf einfache und auch dem Laien mögliche Art ein- und zweikomponentige Injektagematerialien in Baustoffstrukturen eingebracht werden können, wird in der DE 4228501 A1 beschrieben. Das Gerät besteht aus einer Ein- oder Mehrkammerkartusche, die das Injektagematerial enthält und mit Druck beaufschlagt ist und einem dazu passenden Packerssystem. Hiermit sind ebenso wie mit dem in der DE 197 28 088 A1 beschriebenen „Verfahren zur Sanierung von Bauteilen" Risse in Mauerwerk oder Beton, durch die Feuchtigkeit eindringen könnte, zu verschließen. Nach dieser Erfindung wird mindestens eine Bohrung in das Mauerwerk oder in den Beton eingebracht, die den oder die Risse schneidet. In die Bohrungen wird einen Packer so einführt, dass vor dem Packer ein Hohlraum verbleibt, der eine Verbindung zu dem Riss oder den Rissen hat, und aus dem Packer eine gel-bildende Flüssigkeit in den Hohlraum vor dem Packer und in den Riss oder die Risse injiziert. Hierzu wird vorgeschlagen, dass als gel-bildende Flüssigkeit eine Wasserglaslösung eingesetzt wird, die im Packer selbst, vor dem Einspeisen in den Packer oder beim Austreten aus dem Packer mit Estern oder mit einer wäßrigen Härterlösung vermischt wird, die eine oder mehrere der folgenden Komponenten enthält: Alkalimetall-Aluminat, Salze von Erdalkalimetall-Kationen, saure wasserlösliche Salze, Glyoxal, organische Säuren oder deren Verbindungen, die Hydroxidionen zu binden vermögen. Auch dieses Verfahren ist lediglich zum Verschluss von undichten Stellen im Mauerwerk geeignet.
  • Auch das in der DE 198 24 667 beschriebene Verfahren ist nur zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern geeignet. Die zur Abdichtung eingesetzten Materialien sind vorzugsweise auf das Material des Baukörpers abgestimmt und sind insbesondere bei einem Baukörper aus Beton mineralischer Art, so dass mit der Abdichtung zugleich auch eine Verfestigung des Baukörpers erfolgt. Bei dem Verfahren werden zuerst Hohlräume in und hinter der Schadstelle mit einem preisgünstigen Vorfüllmaterial, insbesondere Sand, ausgefüllt, und danach wird ein wasserfestes Bindemittel in das Vorfüllmaterial verpresst. Dieses Verfahren ist für die Abdichtung von Schadstellen mit Wasserdurchtritt vorteilhaft geeignet und auch bei bestehendem Fremdwasserfluss an der Schadstelle durchführbar. Da hierfür das Vorfüllmaterial und das Bindemittel durch Öffnungen in der Wandung des Baukörpers mit Hochdruck in den Untergrund gepresst wird, besteht bei großflächiger Anwendung die Gefahr, dass die Statik des Gebäudes gestört wird.
  • Eine ganz andere Vorgehensweise zur nachträglichen horizontalen und vertikalen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser schlägt die DE 100 30 595 A1 vor. Diese Erfindung beinhaltet ein Verfahren, insbesondere zur Herstellung einer allseitigen wasserdichten Umfassungskonstruktion, zum Schutz gegen in der Höhe auch schwankend anstehendes drückendes Wasser. Ziel ist es, das bestehende Bauwerk gegen den möglichen oder bereits vorhandenen Eintritt von drückendem Wasser zu schützen.
  • Das Verfahren wird zum Bestandsschutz von Bauwerken gegenüber drückendem Wasser und zur nachträglichen Abdichtung von Lagerstätten mit Grundwasser-Gefährdungspotential sowie auch zur Keller-Neuherstellung eingesetzt. Kennzeichnend für das Verfahren ist insbesondere, dass eine horizontale Dichtungsschicht mittels neuer Werkzeuge durch Erdreichverdrängung technisch ausführbar und wirtschaftlich vertretbar ist. Weiterhin ist für das Verfahren kennzeichnend, dass durch den spezifischen Einsatz auch selbst entwickelter, mineralischer Einpress- bzw. Verfüll-Massen (wie Flugaschen-Zement-Gemische) mittels spezifischen Einbringungsgeräten letztlich eine wirksame und dauerhafte Abdichtung mit vergleichsweise geringem wirtschaftlichen Aufwand gewährleistet werden kann.
  • Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird angegeben. Zur Durchführung des Verfahrens muss das Bauwerk mindestens an einer Seite vollständig freigelegt werden, so dass die unter dem Bauwerk zu platzierende Dichtungslage streifenweise von der Seite aus eingebracht werden kann. Gegenüber dem zuvor dargestellten Verfahren, bei dem das Dichtungsmaterial durch in die Wände eingebrachte Bohrungen in den Untergrund gepresst werden soll, ist hier ein wesentlich höherer Aufwand der Baustellenvorbereitung notwendig. Vielfach steht der hierfür benötigte Raum neben dem Bauwerk nicht zur Verfügung. Auch hier kommt es durch das Einpressen der streifenförmigen Dichtungsschicht zu einer Störung in der Struktur des Untergrundes und somit zu einer statischen Belastung des Bauwerkes.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser vorzuschlagen, mit dem eine großflächige Abdichtung der im Untergrund befindlichen Außenwände des Bauwerkes ermöglicht wird, ohne dass dabei die Untergrundstrukturen wesentlich gestört werden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
  • Mit den in den Unteransprüchen beschriebenen Verfahrensmerkmalen ist es möglich, das Verfahren den jeweiligen geologischen und statischen Bedingungen anzupassen. Kennzeichnend für das Verfahren ist, dass das Material des Untergrundes ohne wesentliche Veränderung seiner Grundstruktur abgedichtet wird, indem vorhandene Kornzwischenräume unter Zuhilfenahme eines Vakuums mit einem wasserundurchlässigen Porenbefüllmaterial, das nach dem Einfüllen in die Kornzwischenräume dort aushärtet, vollständig ausgefüllt werden.
  • Dazu wird das Grundwasser mit bekannten Verfahren auf ein unter der Sole des Baukörpers liegenden Pegel abgesenkt und über den Zeitraum der unmittelbaren Abdichtungsarbeiten gehalten.
  • Hierzu wird entsprechend der Erfindung insbesondere vorgeschlagen, dass die Grundwasserabsenkung erfolgt, indem in einem Abstand von 1 bis 5 m vorzugsweise 2 m zum Baukörper (1) Vakuumlanzen (2) bis zur Tiefe des für die Arbeiten benötigten Grundwasserpegels in den Untergrund eingebracht werden.
  • Über einen im Untergrund ausgebildeten elliptoidischen Vakuumkörper (6) wird dabei das anstehende Grundwasser gefasst und über eine Pump-Anlage einer Vorflut zugeführt.
  • In die Wände des Baukörpers werden bis in den Bodenraum durchdringende Bohrlöcher zur Infiltration des Untergrundes eingebracht. Zum Einbringen des Porenbefüllmaterials wird der am Baukörper anstehende Erdstoff mit Unterdruck beaufschlagt.
  • Für eine sichere Prozessführung ist es sinnvoll, hierfür einen zweiten, separaten Vakuumkreis zu verwenden. Um den Vakuumkörper an den vertikalen Außenflächen des Baukörpers (1) zu erzeugen, werden weitere Vakuumlanzen (3) zwischen den für die Grundwasserabsenkung verwendeten Vakuumlanzen (2) und den Außenflächen des Baukörpers, vorzugsweise in einem Abstand von 1 m zur Außenfläche des Baukörpers so in den Untergrund eingebracht, dass diese während des Einfüllens des Porenbefüllmaterials in der Höhe verschoben werden können, so dass der durch sie gebildete elliptoidische Vakuumkörper (6) über die Außenfläche des Baukörpers (1) geführt werden kann.
  • Unterhalb der Bauwerkssole wird der Vakuumkörper aufgebaut, indem durch einzelne für die Einleitung des Porenbefüllmaterials vorgesehene Bohrlöcher (4) Vakuumlanzen (5) in den Untergrund eingebracht werden. Um eine Sandführung in die Vakuumanlage zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, Brunnenfilter zu verwenden.
  • Es ist aber auch möglich, dass hierfür die zur Einleitung des Porenbefüllmaterials vorgesehenen Bohrlöcher (4) verwendet werden, indem das Vakuum über Anschlussschläuche, die zur Einleitung des Porenbefüllmaterials genutzt werden, in den Untergrund eingeleitet wird. In diesem Falle ist es jedoch sinnvoll, Vorkehrungen zu treffen, die in einen Austrag des Erdstoffes über die Bohrlöcher (4) verhindern.
  • Nach dem Anlegen des Vakuums wird über Bohrlöcher, die mit bekannten Injektionspackern versehen sind, in den vakuumbeaufschlagten Bodenraum hinein ein Porenbefüllmaterial eingefüllt. Dabei saugt das Vakuum das als viskose Flüssigkeit vorliegende Porenbefüllmaterial in die Kornzwischenräume des Erdstoffes, wo es wasserundurchlässig aushärtet und zur Ausbildung von Injektionskörpern (7) führt. Die Einleitung des Porenbefüllmaterials erfolgt am besten abschnittsweise, von der Mitte des Baukörpers (1) aus.
  • Als Porenbefüllmaterial werden verzögert aushärtende Gele vorgeschlagen. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, ein Zweikomponenten-Acrylat-Gel zu verwenden.
  • Als technologisch günstig hat sich in Versuchen erwiesen, dass als Porenbefüllmaterial eingesetzte Gel nach 20 bis 60 Minuten vorzugsweise nach 30 bis 40 Minuten verzögert aushärtet.
  • Nach Abschluss der Einleitung des Porenbefüllmaterials werden die hierfür benutzten Bohrlöcher (4) bis in eine Tiefe von 5 bis 20 cm vorzugsweise 15 cm mechanisch gesäubert und mit einem dem Baukörper (1) angepassten Material wie beispielsweise Beton oder Mörtel gefüllt.
  • Schließlich werden die Packer abgebaut, die Bohrlöcher verschlossen und die Wasserhaltung zurückgenommen.
  • Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen 1 in Form eines Ausführungsbeispiels beschrieben werden.
  • Dabei zeigt
  • 1 einen Querschnitt durch eine Gebäudeecke 1 mit anliegenden Vakuumlanzen 2/3 und Bohrlöchern 4.
  • Um die Schwachstelle im Bauwerk und Baugrund bearbeiten zu können, die durch Anstieg des Grundwassers auf den mit WS 1 gekennzeichneten Pegel entstanden ist, wird in einem ersten Arbeitsschritt eine Grundwasserabsenkung unter Vakuumeinfluss hergestellt.
  • Durch die installierte Anlage muss die Haltung des abgesenkten Wasserspiegels über den Zeitraum der unmittelbaren Abdichtungsarbeiten ständig störungsfrei gewährleistet sein.
  • Bei den durchgeführten Versuchen wurden die Vakuumlanzen aus handelsüblichem 32 mm starken PE-Rohr 1, abgelängt auf 6,00 m hergestellt.
  • Das Ende des Rohres wurde angeschrägt, um den bei anstehendem Unterdruck zu erwartenden Verschluss der Rohröffnung gegen die Bodenverschlusskappe des 2'' starken Brunnenfilters 2a zu verhindern.
  • Der Brunnenfilter 2a hat die Aufgabe, eine Sandführung in die Vakuumanlage zu vermeiden.
  • Über dem sich bildenden elliptoidischen Vakuumkörper 6 wird das anstehende Grundwasser gefasst und über die Anlage einer Vorflut zugeführt. Da diese Unterdruckbeaufschlagung von ihrer Wirkungsweise her ausschließlich von der Wasserförderung beansprucht wird, kann dieser Vakuumkreislauf nicht für die Unterdruckkomponente der Erdstoffdichtungsausbildung verwendet werden. Ausschlaggebend dafür ist die Einhaltung eines Abstandes von mindestens 1,00 m zwischen dem höchsten Punkt der Absenkkurve und dem Baukörper.
  • Als günstigster Abstand der Vakuumlanzen 2 zur Wasserfassung in sandigen Böden hat sich die mittlere Entfernung von 2,00 m erwiesen.
  • Über einen zweiten, separaten Vakuumkreis, wird der unmittelbar an der Schwachstelle anstehende Erdstoff mit Unterdruck beaufschlagt.
  • Im vorliegenden Fall wurden die Vakuumlanzen 3, wie zuvor beschrieben, hergestellt, wobei jedoch der Filterteil 2a so lang dimensioniert wurde, dass ein Herausziehen des Rohres 2 dazu führt, dass der elliptoidische Vakuumkörper an der vertikalen Außenfläche der Schwachstelle im Abstand von ca. 1,00 m entlang geführt werden kann.
  • Dieser Abstand sollte nicht wesentlich unterschritten werden, da sonst bei lang eingestellter Reaktionszeit des Befüllmaterials ein Ansaugen in den zweiten Vakuumkreis einsetzen kann.
  • Die Unterdruckbeaufschlagung der horizontalen Bodenschicht unterhalb der Bauwerkssohle kann über die für die Niederdruckinjektion vorgesehenen Bohrlöcher vorgenommen werden.
  • Dazu wurden allerdings speziell angefertigte Vakuumlanzen 5 mit Außendurchmessern bis 15,00 mm und einer Eintauchtiefe von ca. 0,50 m unterhalb der Außensohle verwendet.
  • Da augenscheinlich die Durchlässigkeit der Böden in vertikaler Richtung geringer ist als in horizontaler Ausrichtung, kann hierbei näher an die Konstruktionsaußenseite herangegangen werden.
  • Die Vakuumeinleitung kann selbstverständlich auch über die Injektionsbohrungen 4 ohne Vakuumlanzen vorgenommen werden, wobei dann allerdings mit geeigneten Mitteln eine Bodenkornmitführung in die Vakuumanlage zu vermeiden ist.
  • Die Porenraumbefüllung erfolgt abschnittsweise aus der Mitte der Schwachstelle heraus. Im Interesse eines optimalen Materialeinsatzes und der gegenseitigen Abstützung der durch einstufige Injektion entstehenden Bodenkörper muss der zweite Vakuumkreis nicht ständig in seiner erforderlichen Gesamtheit ausgeführt werden. In zeitlicher Abfolge muss lediglich immer dort ein Umgebungsvakuum im Erdstoff vorhanden sein, der unmittelbar mit dem Porendichtmaterial befüllt wird.
  • In den vakuumbeaufschlagten Bodenraum hinein wird über die mit handelsüblichen Injektionspackern mit Flachkopfnippeln ausgebauten Bohrungen 4 die Injektion über eine Pumpe vorgenommen.
  • Sinnvollerweise verwendet man eine 2-Komponentenpumpe, bei der die beiden Komponenten des verwendeten Acrylat-Gels unmittelbar in der Pumpe gemischt werden.
  • Die Einpressung der mit 7 mPas festgestellten Viskosität des Porenbefüllmaterials wird solange durchgeführt, bis ein Materialaustritt in den benachbarten Bohrlöchern 4 zu beobachten ist.
  • Der anzustrebende Bohrloch- und Reihenabstand kann nur subjektiv und auf der Basis von gesammelten Erfahrungen festgelegt werden.
  • Nach den vorgenommenen Feldversuchen liegt das geeignete Rastermaß für einen versetzten Bohrloch- und Reihenabstand bei sandigen Böden zwischen 50 ... 100 mm, wobei eine vertikale Arbeitsrichtung von innen nach außen und eine horizontale Arbeitsrichtung von unten nach oben eingehalten wurde.
  • Nach Abschluss der Befüllungen werden die Bohrlöcher 4 bis in eine Tiefe von ca. 15,00 cm vom verwendeten Injektionsmaterial mechanisch gesäubert, mit Wasser gereinigt und mit einem dem Baukörper 1 angepassten Material verfüllt. Im Allgemeinen erfüllen Beton oder Maurermörtel die Anforderungen.
  • Dann wird der zweite Vakuumkreislauf abgebaut, und auch hierbei entstandene Löcher und Öffnungen müssen materialgerecht wieder verfüllt werden.
  • Die Wasserhaltung kann nun langsam zurückgenommen werden. Dazu sollte das Vakuum über einen längeren Zeitraum gegen Null gefahren werden, damit das langsam ansteigende Wasser im Falle einer Fehlstelle in der entstandenen Kornskelett-integrierten-Erdstoffdichtung diesen Fehler unmittelbar mit dem wiederansteigenden Wasserspiegel durch sichtbare Feuchtigkeitserscheinungen an den Innenseiten der Konstruktionsteile signalisieren kann.
  • In diesen Fällen kann sofort eine Nachinjektion an der entsprechenden Stelle auch ohne Vakuumeinfluss vorgenommen werden, da davon auszugehen ist, dass es sich um eine räumlich sehr begrenzte Schadstelle handelt.
  • Erst nachdem die Dichtheit in der gesamten Höhe der von außen drückenden Wassermenge nachgewiesen ist, kann dann auch der erste Vakuumkreislauf abmontiert werden. Die verbleibenden Bodenlöcher an den Stellen der gezogenen Vakuumlanzen 2 werden höhen- und lagengerecht verfüllt.

Claims (12)

  1. Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser durch Einbringen von dichtenden Substanzen in den einen Baukörper 1 umgebenden Bodenraum, dadurch gekennzeichnet, dass das in Grundwasser mit bekannten Verfahren auf einen unter der Sole des Baukörpers 1 liegenden Pegel abgesenkt und über den Zeitraum der unmittelbaren Abdichtungsarbeiten gehalten wird, dass in die Wände des Baukörpers 1 diese bis in den Bodenraum durchdringende Bohrlöcher 4 zur Infiltration des Untergrundes eingebracht werden, dass der am Baukörper 1 anstehende Erdstoff mit Unterdruck beaufschlagt wird, dass anschließend über Bohrlöcher 4, die mit bekannten Injektionspackern versehen sind, in den vakuumbeaufschlagten Bodenraum hinein ein Porenbefüllmaterial eingefüllt wird, durch das die Kornzwischenräume des Erdstoffes wasserundurchlässig zur Ausbildung von Injektionskörpern 7 ausgefüllt werden, dass darauf die Packer abgebaut und die Bohrlöcher 4 verschlossen werden und die Wasserhaltung zurückgenommen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundwasserabsenkung erfolgt, indem in einem Abstand von 1 bis 5 m vorzugsweise 2 m zum Baukörper 1 Vakuumlanzen 2 bis zur Tiefe des für die Arbeiten benötigten Grundwasserpegels in den Untergrund eingebracht werden, über die durch einen im Untergrund ausgebildeten elliptoidischen Vakuumkörper 6 das anstehende Grundwasser gefasst und über eine Anlage einer Vorflut zugeführt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der am Baukörper 1 anstehende Erdstoff mit Unterdruck über einen zweiten, separaten Vakuumkreis beaufschlagt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung des Vakuumkörpers an den vertikalen Außenflächen des Baukörpers 1 weitere Vakuumlanzen 3 zwischen den für die Grundwasserabsenkung verwendeten Vakuumlanzen 2 und den Außenflächen des Baukörpers, vorzugsweise in einem Abstand von einem Meter zur Außenfläche des Baukörpers, so in den Untergrund eingebracht werden, dass diese während des Einfüllens des Porenbefüllmaterials in der Höhe verschoben werden können, so dass der durch sie gebildete elliptoidische Vakuumkörper 6 über die Außenfläche des Baukörpers 1 geführt werden kann.
  5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufbau des Vakuumkörpers unterhalb der Bauwerkssole einzelne der für die Einleitung des Porenbefüllmaterials vorgesehenen Bohrlöcher 4 verwendet werden, indem durch sie Vakuumlanzen 5 in den Untergrund eingebracht werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufbau des Vakuumkörpers unterhalb der Bauwerkssole einzelne der für die Einleitung des Porenbefüllmaterials vorgesehenen Bohrlöcher 4 verwendet werden, indem das Vakuum über Anschlussschläuche, die zur Einleitung des Porenbefüllmaterials genutzt werden in den Untergrund eingeleitet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Vorkehrungen getroffen werden, die einen Austrag des Erdstoffes über die Bohrlöcher 4 verhindern.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitung des Porenbefüllmaterials abschnittsweise, von der Mitte des Baukörpers 1 aus erfolgt.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Porenbefüllmaterial verzögert aushärtende Gele, vorzugsweise ein Zweikomponenten-Acrylatgel verwendet wird.
  10. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als Porenbefüllmaterial eingesetzter Gel nach 20 bis 60 Minuten vorzugsweise nach 30 bis 40 Minuten verzögert aushärtet. Er
  11. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschluss der Einleitung des Porenbefüllmaterials die hierfür benutzten Bohrlöcher 4 bis in eine Tiefe von 5 bis 20 cm vorzugsweise 15 cm mechanisch gesäubert werden und mit einem dem Baukörper 1 angepassten Material gefüllt werden.
  12. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Brunnenfilter benutzt werden, werden um eine Sandführung in die Vakuumanlage zu vermeiden.
DE200410013726 2004-03-18 2004-03-18 Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser Withdrawn DE102004013726A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410013726 DE102004013726A1 (de) 2004-03-18 2004-03-18 Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410013726 DE102004013726A1 (de) 2004-03-18 2004-03-18 Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102004013726A1 true DE102004013726A1 (de) 2005-10-13

Family

ID=34982827

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410013726 Withdrawn DE102004013726A1 (de) 2004-03-18 2004-03-18 Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004013726A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2388383A2 (de) 2010-05-20 2011-11-23 Robert Kramar Verfahren und Vorrichtung zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen eines Bauwerks
DE102012108037A1 (de) * 2012-08-30 2014-03-06 Tutech Innovation Gmbh System aus einer schwingenden Struktur und einem Baugrund sowie Verfahren zu dessen Herstellung
EP3569583A1 (de) 2018-05-15 2019-11-20 PS2G GmbH Bauwerkshydrophobierungs-kit-of-parts und dessen verwendung sowie flüssiges bauwerkshydrophobierungsmittel und dessen verwendung

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3921938A1 (de) * 1989-07-04 1991-01-17 Willich F Gmbh & Co Verfahren zur stabilisierung von lockerboeden mit organomineralharzen
DE19837055A1 (de) * 1998-08-17 2000-03-02 Koester Bauchemie Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen von Materialien hinter Bauteilen
DE10148730A1 (de) * 2001-10-02 2003-04-30 Tracto Technik Verfahren zum Herstellen eines zusammenhängenden Einpreßkörpers durch Injektionen im Baugrund

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3921938A1 (de) * 1989-07-04 1991-01-17 Willich F Gmbh & Co Verfahren zur stabilisierung von lockerboeden mit organomineralharzen
DE19837055A1 (de) * 1998-08-17 2000-03-02 Koester Bauchemie Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen von Materialien hinter Bauteilen
DE10148730A1 (de) * 2001-10-02 2003-04-30 Tracto Technik Verfahren zum Herstellen eines zusammenhängenden Einpreßkörpers durch Injektionen im Baugrund

Non-Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
De-Lit.: Grundbau-Taschenbuch, Vierte Auflage, Teil 2, Pkt. 5 Grundwasserabsenkung durch Schwer- kraft *
Pkt. 5.1 Anwendungsbereich und Grundlagen, S. 373 bis 377 *
Pkt. 6 Entwässerung durch Unterdruck *
Pkt. 6.1 Anwendungsbereich und Grundlagen: S. 403 bis 405 *

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2388383A2 (de) 2010-05-20 2011-11-23 Robert Kramar Verfahren und Vorrichtung zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen eines Bauwerks
DE102010021111A1 (de) 2010-05-20 2011-11-24 Robert Kramar Verfahren und Vorrichtung zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen eines Bauwerks
DE102012108037A1 (de) * 2012-08-30 2014-03-06 Tutech Innovation Gmbh System aus einer schwingenden Struktur und einem Baugrund sowie Verfahren zu dessen Herstellung
EP3569583A1 (de) 2018-05-15 2019-11-20 PS2G GmbH Bauwerkshydrophobierungs-kit-of-parts und dessen verwendung sowie flüssiges bauwerkshydrophobierungsmittel und dessen verwendung
WO2019219337A1 (de) 2018-05-15 2019-11-21 Ps2G Bauwerkshydrophobierungs-kit-of-parts und dessen verwendung sowie flüssiges bauwerkshydrophobierungsmittel und dessen verwendung

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2428497A1 (de) Verfahren zum abdichten von rissen und hohlraeumen in verschiedenen arten von bauwerken, z.b. bauwerken im fels, aus beton, ziegelmauerwerk und holz
EP0471158B1 (de) Anlage zur Sicherung einer Deponie gegen vagabundierendes Austreten von Sickerwasser und verfahrensmässige Massnahmen
DE2011823A1 (de) Verfahren zur Erzeugung wasserdichter Barrieren
DE3535320A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum setzen eines stab-, draht- oder rohrfoermigen einbauteils in eine bodenformation mit drueckendem wasser
EP0157188B1 (de) Verfahren zur Sanierung von Stützmauern
DE102004013726A1 (de) Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes Wasser
DE2712869C2 (de) Verfahren zum Vermeiden von Wassereinbrüchen in untertägige Hohlräume
DE3335487A1 (de) Vorrichtung zur hochdruckinjektion in mauerwerksbohrungen
DE3427978C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertaegigen Strecken,insbesondere im Salzgebirge
DE19806923C1 (de) Verfahren zur Abdichtung einer Brunnenbohrung
AT391905B (de) Injektionsverfahren zur bodenverbesserung im lockergestein, insbesondere zur verfestigung von wenig wasserdurchlaessigen und/oder wasserun- durchlaessigen, d. h. bindigen boeden und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
EP1362955B1 (de) Verfahren zur nachträglichen Isolierung von Gebäudeteilen und/oder Einrichtungen
DE19604525A1 (de) HDI-Sohle mit Filterauflage
DE102005062215B3 (de) Verfahren zum nachträglichen Abdichten einer Fuge zwischen benachbarten Betonblöcken
EP1108855B1 (de) Tragfähiges Dichtgewölbe für die Abdichtung unterirdischer Tunnelbauten
DE4036103C2 (de)
DE3512709A1 (de) Verfahren zum herstellen und abdichten eines brunnens sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens und brunnen
DE4116096C2 (de) Sicherungsverfahren für Altlasten in Form einer schräggestellten, umlaufenden, muldenförmigen Dichtschüssel, die als Abdichtung nachträglich darunter hergestellt wird
AT135768B (de) Verfahren und Einrichtung zum Einpressen von Füll- oder Dichtungsmaterial in rissigen Beton, zerklüftetes Gestein od. dgl.
DE19837055C2 (de) Injektionsvorrichtung und Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen
DE2357709A1 (de) Verfahren zum einbinden einer schlitzwand und eine bewehrung zur durchfuehrung dieses verfahrens
DE19617196C1 (de) Verfahren zur Injektion von schnellreagierenden Zweikomponentensystemen, insbesondere Polyurethansystemen, zum Abdichten oder Verfestigen von Gebirge oder Erdreich sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3621019A1 (de) Verfahren zur herstellung eines tunnelbauwerks
DE3241726C2 (de) Verfahren zum Abdichten der Fugen zwischen den Betonierabschnitten einer im Endzustand einseitig freigelegten Schlitzwand
DE3444682C1 (de) Verfahren zum nachträglichen Einbringen von dünnwandigen Dichtelementen in bestehende Schlitzwände

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8139 Disposal/non-payment of the annual fee