DE3427978C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertaegigen Strecken,insbesondere im Salzgebirge - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertaegigen Strecken,insbesondere im Salzgebirge

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DE3427978C1
DE3427978C1 DE3427978A DE3427978A DE3427978C1 DE 3427978 C1 DE3427978 C1 DE 3427978C1 DE 3427978 A DE3427978 A DE 3427978A DE 3427978 A DE3427978 A DE 3427978A DE 3427978 C1 DE3427978 C1 DE 3427978C1
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Christian Dr.-Ing. 3200 Hildesheim Schrimpf
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ZUM BAU und BETR VON ENDLAGERN
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirge, gemäß Oberbegriff en der Ansprüche 1 und 3.
Im untertägigen Bergbau fällt den Querschnittsabdichtungen, in horizontalen Grubenbauen als Dämme oder Dammbauwerke bezeichnet, die Aufgabe zu, Hohlräume gegenüber Belastungsmedien, die Flüssigkeiten oder Gase sein können, abzudichten. Dabei wird dem Dammbaustoff sowohl die statische wie auch die dichtende Funktion zugeordnet. Hinsichtlich der Dichtigkeit stellten sich besonders im Kali- und Steinsalzbergbau häufig Mißerfolge ein. Diese sind in erster Linie darauf zurückzuführen, daß es bei den herkömmlichen gebirgsverbundenen Querschnittsabdichtungen im Kontaktbereich zwischen Damm und Gebirge infolge zu hoher Zugspannungen zu Rißbildungen kommt.
Im Fall eines imperfekten, d. h. permeablen Kontaktes zwischen dem dichten Dammkörper und dichten Gebirge wird die Dichtigkeit mit Hilfe von zusätzlichen Dichtungselementen bzw. Dichtungsmaßnahmen erreicht.
Zusätzliche Dichtungselemente dienen entweder als Ringdichtungen für die Abdichtung der Kontaktzone am Umfang des Dammkörpers oder als Flächendichtung zur Abdichtung des ganzen Querschnittes einschließlich der Kontaktzone.
Vom physikalischen Kontaktmechanismus des Dichtungsmittels her unterscheidet man Dichtungen mit reiner Adhäsionswirkung und Dichtungen mit Überdruckwirkung.
3 4
Bei Dichtungen mit reiner Adhäsionswirkung hält Dammanlage durch das hinter dem Damm in dem ersof- und dichtet das Dichtungsmittel in fester Form, wie z. B. fenen Grubenraum stehende Wasser, das gewöhnlich Bitumen- oder Kunststoffbahnen und/oder Metallfolien, nicht aus gesättigter Sole oder Lösung besteht und das oder in plastisch bis zähflüssiger Form, wie /.. B. Ton, Salzgebirge auflöst, undicht wird und nicht mehrgehnl-Bilumcn oder Sandasphalt, mittels Klebewirkung und 5 ten werden kann, sind eine oder mehrere Rohrleitungen eigener Stoffdichtigkeit an den bzw. zwischen den zu vom Tage aus vorgesehen, über die ein zwischen zwei dichtenden undurchlässigen statischen Festkörpern. Dämmen oder Dammtüren eingeschlossener Raum mit Differentialbewegungen' zwischen Dammkörper und einer gesättigten Lösung derjenigen Salze, welche im Gebirge im Zuge der statischen Lastaufnahme und Querschlag oder der Strecke anstehen, gefüllt und unter Lastabtragung durch das Absperrbauwerk können die io Druck gehalten wird. Hierdurch soll erreicht werden, adhäsive Dichtwirkung beeinträchtigen. Ebenso können daß durch die vorhandenen Risse nur gesättigte Lösunörtliche bzw. zonale mechanische Überbeanspruchun- gen nach dem ersoffenen und nach dem geschützten gen der (originär dichten) statischen Widerlager die Grubenraum abfließen können und sich somit die vorWirkung einer Abdichtung beeinträchtigen, handenen Risse nicht vergrößern können. Da aber die Unter hohen mechanischen Beanspruchungen, hohen 15 innere Leibung des Dammes trotzdem mit der ungesät-Flüssigkeitsdrücken bzw. steilen Druckgradienten, aber tigten Einbruchslösung in Kontakt kommt, besteht die auch unter starken Verformungen bzw. Differentialbe- Gefahr von Umläufigkeiten.
wegungen unter Last können also rein adhäsiv wirkende Durch die DE-PS 2 39 992 sind ein Verfahren und eine Dichtungssysteme unter dem Einfluß verschiedener Be- Vorrichtung zur Sicherung von zu schützenden Gruschädigungsmechanismen ihre Wirksamkeit verlieren. 20 benräumen gegen ersoffene Grubenräume eines SaIz-Bei den Dichtungen mit Überdruckwirkungsweise bergwerks bekannt. Zur Erzielung einer Abdichtung ist stehen die Dichtungsmittel in fester Form, wie z. B. zwischen einer Dammtür und dem Wasser oder der Gummi- oder Kunststoffelemente oder in zähflüssiger Lauge ein Polster aus einem gegen Salze indifferenten Form, wie z. B. Bitumen, unter einem Überdruck gegen- gasförmigen oder flüssigen Körper vorgesehen. Als Gas über dem Druck des abzusperrenden flüssigen bzw. gas- 25 wird Luft und als Flüssigkeit Öl vorgeschlagen. Ein förmigen Belastungsmediums. Dieser Überdruck ver- Kompressor sorgt für die Aufrechterhaltung des Lufthindert das Eindringen des Mediums in Kontaktfugen. polsters. Da die Abdichtung gegenüber Gasdruck au-Etwaige Adhäsionseigenschaften des Dichtungsmateri- ßerordentlich schwierig ist und in söhligen oder als können diesen Dichtungsmechanismus unterstützen. schwach geneigten Strecken aufgrund der unterschied-Wenn und solange dieser Überdruck wirkt, behält 30 liehen Dichten von Luft und Salzlauge das Gaspolster eine solche Dichtung ihre Wirksamkeit. sich nicht über den gesamten Querschnitt aufbaut, ist
Der Überdruck dieser Dichtungsart gegenüber dem eine zufriedenstellende Abdichtung nicht zu erreichen. Druck der abzusperrenden Medien kann erzeugt wer- Die DD-PS 1 35 103 betrifft ein Verfahren zur Abden durch mechanisch wirkende Elemente, beispielswei- dichtung von Strecken in löslichen Gebirgsschichten. se Hydraulikzylinder, hydrostatische Überdruckwir- 35 Vor einem statischen Widerlager ist ein Hohlraumabkung und physikalisch-chemische Wirkungen durch schnitt mit gegenüber dem Salzgebirge inertem Materi-Quellen unter Überdruckentwicklung. al (z. B. Bitumen) und anschließend mit gegenüber dem Besondere Probleme ergeben sich beim Abdichten im Salzgebirge übersättigter Pufferlauge angeordnet. Kon-Salzgebirge, weil durch den Stoffaustausch zwischen vektion und Diffusion sind durch Ausfüllen des Hohl-Salzlauge und Gebirge Umläufigkeiten über das Gebir- 40 raumquerschnitts mit Haufwerk und Anordnung von ge auftreten. Sperrmauern mit versetzten Öffnungen gering gehalten. Die DE-PS 1 95 434 zeigt einen Dammverschluß, ins- Der ungesättigten Lauge wird die Möglichkeit zur Aufbesondere für Salzbergwerke, bei dem der Schacht oder Sättigung gegeben. Durch Anordnung eines Überdruckdie Strecke vor einer Dammtür mit Tübbings oder Mau- raumes, der mit einem gegenüber dem Gebirge und dem erwerk verkleidet ist. Die Dammtür legt sich mit ihrem 45 bitumeninerten Material (Silikonöl) gefüllt ist, soll ein Rahmen gegen einen Keilkranz. Die Abdichtung im Eindringen von Lauge in den Bereich der Abdichtpak-Kontaktbereich zwischen Keilkranz und dem Gebirge kungen verhindert werden, solange der Überdruck geerfolgt durch Pikotagen. Der Raum zwischen den Tüb- halten werden kann. Durch Rohrleitungen werden von bings und dem Gebirge wird mit Zement ausgefüllt. In der Luftseite Druckmessungen, Probenahmen und der Zementierung hinter den Tübbings oder dem Mau- 50 Nachverpressungen von Pufferlauge vorgenommen, erwerk sind Luftkammern gebildet, die als Untersu- Nachverpressungen von inerten Abdichtmedien durchchungs- und Preßkammern vorgesehen sind und dazu geführt und ein Überdruck gegenüber dem Laugendienen, die Güte und Zuverlässigkeit des Abschlusses druck erzeugt. Um Löseerscheinungen auszuschalten, bzw. der Abdichtung zwischen dem Zement und dem ist ein langer Hohlraumabschnitt mit einer Stoßraum-Gebirge zu untersuchen. Sollte sich herausstellen, daß 55 isolierung vorgesehen. Diese wird nicht vollständig bis beispielsweise infolge Haarfugen das abzuschließende an das statische Widerlager herangeführt, damit dem Wasser einsickert, so werden die Kammern mit Zement Abdichtmedium nicht die Möglichkeit genommen wird, verfüllt, um wieder eine einwandfreie Abdichtung her- den ausbruchsnahen Gebirgsbereich zu dichten. Um das zustellen, und man baut ein weiteres System von Tüb- Hinterkriechen der Stoßisolierung zu verhindern bzw. bings an, um sich eine neue Untersuchungskammer zu 60 einzuschränken, ist die Isolierung mehrere Male in raschaffen. Nachteilig ist, daß beim Anstehen nicht voll- dial verlaufende Richtungsschlitze eingebunden, die mit ständig gesättigter Salzlösungen infolge Hinterspülens Kunststoff verpreßt werden. Nachteilig ist, daß Überder Pikotagen eine dauerhafte Abdichtung nicht er- druck im Dichtungssystem immer dem Druck anstehenreicht werden kann. der Störfallmedien angepaßt werden muß, und zwar mit Aus der DE-PS 1 98 375 ist eine Grubendammanlage 65 Hilfe von Pumpen, welche nicht wartungsfrei sind, den für in Stein- oder Kalisalz oder dergleichen oder in an- erforderlichen Druck nicht über Jahre aufrechterhalten deren löslichen Gebirgsschichten stehende Querschläge können und nur einsetzbar sind, solange der Damm von oder Strecken bekannt. Um zu verhindern, daß die einer Seite befahrbar ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sowohl für den Normallastfall als auch für den Druckbelastungsfall eine selbstdichtende und wartungsfreie Abdichtung mit sehr langer Lebensdauer erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 3 gelöst.
Durch die erfindungsgemäßen Aufgabenlösungen ist gewährleistet, daß stets ein Dichtmittel-Überdruck gegenüber Druckbelastungen eines Belastungsmediums (Flüssigkeit und/oder Gas) vorhanden ist, sowohl im Falle geringer als auch hoher Druckbelastung durch das Belastungsmedium. Durch die erfindungsgemäße druckmäßige Verbindung zwischen Druckschacht und Belastungsmedium-Strecke ändert sich der Druck im Dichtungssystem unmittelbar mit dem Druck des Belastungsmediums, so daß sich stets selbstregelnd ein ausreichender Überdruck einstellt. Ein Einsatz von Pumpen ist überflüssig. Der vorgesehene Überdruck kann daher langfristig aufrechterhalten werden. Dichtmittelverluste, beispielsweise durch Widerlagerverschiebungen, Rißbildungen usw., die auch noch durch temperaturbedingte Viskositätsverringerungen begünstigt werden, werden durch die Dichtmittelsäule im Schacht, die einen Dichtmittelvorrat darstellt, selbsttätig ergänzt, so daß die Funktionstüchtigkeit der erfindungsgemäßen Abdichtung an den entscheidenden Kontaktstellen zwischen Dammbauwerk und Gebirge aufrechterhalten bleibt. Damit schafft die Erfindung ein inhärent sicheres Abdichtsystem.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen 2 und 4 bis 18 angegeben.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer gestrichelt eingezeichneten Variante, und
F i g. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Modifikationen.
Die in der Zeichnung (F i g. 1 und 2) dargestellte Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirge, weist zwischen einem stationären Widerlager 2 und einem Hilfsdamm 4 einen Hohlraum 6 auf, der mit einem flüssigen bis zähflüssigen Dichtmittel 7 gefüllt ist und einen Druckschacht 8 aufweist, in dem eine Dichtmittelsäule 10 mit einer Höhe h steht. Der Druckschacht 8 ist oben geschlossen ausgebildet
Das statische Widerlager 2 befindet sich auf der dem zu schützenden Streckenteil 12 zugewandten Seite des Hohlraumes 6, und der Hilfsdamm 4 schließt den Hohlraum 6 gegen den Streckenteil 14 mit dem eventuell zu erwartenden Belastungsmedium (Flüssigkeit und/oder Gas) ab.
Der über der Dichtmittelsäule 10 befindliche Teil des Druckschachtes ist über eine Verbindungsbohrung 16 mit dem Belastungsmedium — Streckenteil 14 verbunden.
Das statische Widerlager 2 gemäß F i g. 1 ist als paralleles, gebirgsverbundenes Widerlager und der Hilfsdamm als paralleler, gebirgsverbundener Damm ausgebildet. Andere bekannte Querschnittsformen des Widerlagers und des Hilfsdammes, wie ein- oder mehrfachkegelstumpfförmig, gezahnt usw. sind ebenfalls möglich.
Grundsätzlich ist jede Konstruktionsart möglich, die in der Lage ist, die auftretenden Druckbelastungen durch das Gebirge und Gase bzw. Flüssigkeiten aufzunehmen und in das umgebende Gebirge abzutragen.
Die F i g. 2 zeigt beispielhaft ein statisches Widerlager für Gas- bzw. Flüssigkeitsdruckbelastungen von ca. 100 bar in 4-fach-kegelstumpfförmiger Bauweise, das kraft- oder formschlüssig mit dem Gebirge verbunden ist. Das Widerlager kann beispielsweise eine Länge von ca. 13 m aufweisen und in Betonbauweise ausgeführt sein.
Der Hilfsdamm kann beispielsweise wegen der geringen Druckbelastung durch das Dichtmittel 1-fach-kegelstumpfförmig ausgebildet und kraft- oder formschlüssig mit dem Gebirge verbunden seih. Er kann beispielsweise eine Länge von ca. 4 m aufweisen und ebenfalls in Betonbauweise ausgeführt sein.
Im Falle eines formschlüssigen Verbundes kann eine Gleitschicht zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge aus Asphaltplatten vorgesehen werden.
Um Dichtmittelverlüste durch Eindringen von Dichtmittel in die Kontaktfugen zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge zu minimieren, können sowohl am statischen Widerlager als auch am Hilfsdamm hohlraumseitig Querschnittsabdichtungen 18 aus Sandasphalt vorgesehen werden, wie dies in der F ig. 2 schematisch dargestellt ist
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung zum Abdichten wirkt wie folgt
Im Normallastfall, wenn keine Druckbelastung durch ein anstehendes Belastungsmedium auftritt, steht das Dichtungsmittel im Hohlraum 6 zwischen dem statischen Widerlager 2 und dem Hilfsdamm 4 unter einem Überdruck, der sich aus dem hydrostatischen Druck der Dichtmittelsäule 10 der Höhe h ergibt und gegeben ist durch folgende Gleichung:
Pa = Pd- h-g, (1)
mit
Pa = Überdruck
Pd = Dichte des Dichtmittels
h = Höhe der Dichtmittelsäule
g = Erdbeschleunigung
Dieser Überdruck Pa entspricht auch dem maximalen Differenzdruck über dem Hilfsdamm, welcher statisch diesem Differenzdruck entsprechend ausgelegt ist.
Der Druckschacht 8 und das Streckenteil 14 für das Belastungsmedium bilden über die Verbindungsbohrung 16 ein System nach Art kommunizierender Röhren. Ist das Streckenteil 14 mit Belastungsflüssigkeit gefüllt und steigt der Flüssigkeitsdruck P0' so wird die Flüssigkeit abhängig von der Höhe dieses Druckes in der Verbindungsbohrung 16 hochgedrückt und in den Druckschacht gepreßt. Dort übt sie einen gegenüber dem Druck Po um
AP = Pf- h-g
reduzierten Druck auf die Dichtmittelsäule aus. Der resultierende absolute Druck P11 im Dichtmittel 7 am Hilfsdamm 8 beträgt dann
Pa = P0-AP+ P(r
Unabhängig von der Höhe des Flüssigkeitsdruckes im Lastfalle P0 stellt sich somit selbstregelnd über dem Hilfsdamm ein Differenzdruck bzw. im Hohlraum 6 ein
7 8
Überdruck ein, der gegenüber dem oben in der Glei- dere während der Zeit der Befahrbarkeit des Dammchung (1) angegebenen Überdruck für den Normalliist- bauwerk», vorgesehen werden. Notwendig sind solche fall um den hydrostatischen Druck der Belastungs-Flüs- Rohrleitungen allerdings nicht.
sigkeitssäule mit einer Höhe h in der Verbindungsboh- Als Dichtmittel werden flüssige bis zähflüssige Stoffe,
rung 16 verringert ist. Dieser Überdruck Pol ergibt sich 5 beispielsweise Bitumen und Asphalt, verwendet,
somit im Belastungsfall zu Als Dichtmittel können Asphalte aus Normenbitu
men und Kalksteinmehlfüller (Dichte: 1,4 t/m3) bzw.
Pol = h ■ (pd — Pf) · g (2) Sehwerspatmehlfüller (Dichte: 2,3 t/m3) eingesetzt wer-
mit den, wobei die gewünschte Asphaltdichte durch einen
Pf = Dichte der Flüssigkeit 10 entsprechenden Füllerzusatz zwischen den genannten
Werten eingestellt werden kann.
Ist das Belastungsfallmedium ein Gas, so ergibt sich Die Dichte einer gesättigten Salzlösung hängt von
ein Überdruck Pol von der Zusammensetzung ab und kann in der Größenord
nung von 1,35 t/m3 liegen.
Pol = h ■ (pd pG) · g (3) 15 Wählt man z. B. einen Überdruck Pq von 5 bar, so
mit muß die Höhe h der Dichtmittelsäule (Dichte des
pe = Dichte des Gases Asphalts z. B.: 1,8 t/m3) ca. 29 m betragen. Daraus resul
tiert ein Überdruck Pol im Belastungsfall durch Flüssig-
Um stets einen Überdruck im Lastfalle zu haben, muß keiten (Dichte: 1,35 t/m3) von ca. 1,3 bar. Im Falle der /■>/?>/?f und >pagewählt werden. 20 Druckbelastung durch Gase gilt aufgrund der geringen
Ist der Druck der Belastung-Flüssigkeit nicht so groß, Dichte von Gasen praktisch Po = Pol·
daß die Flüssigkeit in den Druckschacht gedrückt wird, Der Druckschacht 8 ist in der Zeichnung als oben
so stellt sich ein Überdruck ein, der gegenüber dem geschlossener Schacht dargestellt. Er kann grundsätz-Überdruck im Normalfall ohne Druckbelastung durch lieh beliebig hoch sein und auch bis zur Erdoberfläche eine Belastungs-Flüssigkeit um den sich aus der jeweili- 25 11 geführt werden, wie dies gestrichelt in der Fig. 1 gen Standhöhe hf der Flüssigkeit in der Verbindungs- angedeutet ist. Der Druckschacht kann ausgebaut oder bohrung 16 ergebenden hydrostatischen Druck verrohrt sein. Eine Verrohrung wird insbesondere bei
einer Führung bis zur Erdoberfläche erfolgen.
Pf = Af · pF ■ g (4) Der Durchmesser des Druckschachtes kann grund-
30 sätzlich beliebig sein. Er richtet sich im wesentlichen
verringert ist. nach den zu erwartenden Dichtmittelverlusten. Mit zu-
Der Überdruck für diesen Fall ergibt sich also zu nehmendem Durchmesser nimmt der Einfluß der Dichtmittelverluste auf die Höhe der Dichtmittelsäule h ab. Pol = Po — Pf = g (h · Pd — Af · Pf) (5) Der Durchmesser kann beispielsweise 3 m betragen.
35 Die Verbindung zwischen Druckschacht 8 und Strek-
In der Gleichung (5) ist Pol positiv für kenteil 14 kann außer als Bohrung 16, wie oben beschrieben, auch als bergmännisch aufgefahrene Strek- h ■ pi)>hp · Pf- ken 20 und Schächte 22 ausgebildet sein, wie dies in der
F i g. 2 strichpunktiert eingezeichnet ist.
Man erkennt hieraus, daß der Abstand der Einmün- 40 Die Verbindung, ob als Bohrung oder als Strecke und dung der Verbindungsbohrung in den Druckschacht für Schacht ausgebildet, kann — wie der Schacht — ausge-Belastungsfallflüssigkeit zum Pegel des Dichtmittels im baut oder verrohrt sein.
Druckschacht 8 nicht so groß werden darf, daß Die Verbindung zwischen oberem Teil des Druck
schachtes und dem Streckenteil 14 kann außer durch
h ■ po< hF ■ pF 45 eine Bohrung 16 oder einen Schacht 20 und eine Strecke
22 auch durch eine Rohrverbindung 24 (gestrichelt in
wird, weil dann ein Differenzdruck von 0 über dem der Fig.2 eingezeichnet) vom Streckenteil 14 durch Hilfsdamm oder ein Unterdruck im Hohlraum 6 ent- den Hilfsdamm 4, durch den Hohlraum 6 und den steht, wodurch die Dichtwirkung der Abdichtvorrich- Schacht 8 bis in den oberhalb des Pegels der Dichtmittung aufgehoben wird. 50 telsäule 10 befindlichen Schachtteil erfolgen.
Bei gasförmigen Belastungsmedien gilt praktisch
stets die Gleichung (3). Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Sollten Dichtmittelverluste auftreten, beispielsweise
durch Widerlagerverschiebung im Belastungsfall oder
durch Eindringen von Dichtmittel in Risse und derglei- 55
chen, wobei die Verluste durch temperaturbedingte Viskositätsverringerungen noch begünstigt werden, so
werden diese aus der Dichtmittelsäule 10, die einen
Dichtmitteivorrat bildet, selbsttätig ausgeglichen. Damit
ist die beschriebene Abdichtvorrichtung besonders ge- 60
eignet für Endlagerbergwerke, in denen mit erhöhten
Temperaturen durch Nachzerfallswärme gerechnet
werden muß. Eine Wartung der später unter Umständen
nicht mehr zugänglichen Abdichtvorrichtung ist somit
nicht notwendig. 65
Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit der Abdichtvorrichtung können zusätzliche Rohrleitungen zum
Nachfüllen von Dichtmittel im Druckschacht, insbeson-
- Leerseite -

Claims (18)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abdichten von Dammbauwerken in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirge, bei dem in einen Hohlraum ein flüssiges Dichtmittel gefüllt und unter Überdruck gegenüber dem Druck eines Belastungsmediums gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtmittel mit einem voreingestellten Druck und dem vom Belastungsmedium ausgeübten Druck beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der voreingestellte Druck durch den hydrostatischen Druck einer Dichtmittelsäule erzeugt wird.
3. Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirge, mit einem mit Dichtmittel gefüllten und unter Überdruck gehaltenen Hohlraum, der zwischen einem zu schützenden Teil der Strecke und einem anderen Teil der Strecke angeordnet ist, in dem ein Belastungsmedium anstehen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (6) einen Druckschacht (8) aufweist, in dem das Dichtmittel (7) bis zu einer bestimmten Höhe (h) ansteht und dessen über dem Dichtmittelpegel befindlicher Teil mit der für das Belastungsmedium vorgesehenen Strecke (14) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum auf der benachbart zum zu schützenden Teil (12) der Strecke gelegenen Seite von einem an sich bekannten statischen Widerlager (2) und auf der gegenüberliegenden, dem Belastungsmedium zugewandten Seite von einem Hilfsdamm (4) begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das statische Widerlager (2) zur Aufnahme der statischen Gesamtlast ausgelegt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsdamm (4) zur Aufnahme des maximalen Differenzdruckes zwischen Druck im Hohlraum und Druck im Streckenteil (14) für das Belastungsmedium ausgelegt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das statische Widerlager (2) ein gebirgsverbundenes, paralleles oder mehrfach-kegelstumpfförmiges Widerlager ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsdamm als gebirgsverbundener, paralleler oder kegelstumpfförmiger Damm ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem formschlüssigen Verbund zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge eine Gleitschicht, bspw. aus Asphaltplatten, vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am statischen Widerlager (2) und/oder am Hilfsdamm hohlraumseitig zusätzliche Querschnittsabdichtungen (18), beispielsweise aus Sandasphalt, zum Verhindern eines Eindringen von Dichtmittel in die Kontaktfugen zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Druckschachtes (8) geschlossen ausgebildet ist
12. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckschacht (8) bis zur Erdoberfläche (11) geführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung des über der Dichtmittelsäule (10) befindlichen Druckschachtteiles und der Belastungsmedium-Strecke (14) ein im Gebirge ausgebildeter Kanal vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (16) etwa in Höhe des Dichtmittelpegels in den Druckschacht (8) mündet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal winklig, beispielsweise in Form bergmännisch aufgefahrener Strecken (20) und Schächte (22), oder als schräge Verbindungsbohrungen (16) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausbau oder eine Verrohrung des Druckschachtes (8) und/ oder des Verbindungskanals (16,20,22) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung des über der Dichtmittelsäule (10) befindlichen Druckschachtteiles und der Belastungsmedium-Strecke (14) eine von der Strecke (14) durch den Hilfsdamm (4), den Hohlraum (6) und den Schacht (8) bis oberhalb der Dichtmittelsäule (10) gelegte Rohrverbindung (24) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtmittel (7) eine größere Dichte aufweist als das Belastungsmedium.
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