DE2135544C3 - Einrichtung zur Absperrung untertagiger Gasspeicher im Salzgebirge - Google Patents
Einrichtung zur Absperrung untertagiger Gasspeicher im SalzgebirgeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Absperrung untertägiger Gasspeicher im Salzgebirge, welche
dort eingesetzt werden soil, wo alte Schächte und Grubenbaue auf Grund ihrer geologischen Beschaffenheit
zur Gasspeicherung verwendet werden können.
Bekannt sind Betonpfropfen oder Mauer- und Betondämme, die als Absperrung in Schächten oder
Strecken errichtet wurden.
Nach DE-PS 1 98 375 ist bekannt, zur Absperrung von Strecken im Stein- oder Kalisalz, mindestens zwei
Dämme zu setzen, zwischen welche von über Tage aus eine mit dem anstehenden Salz gesättigte Lösung
eingeleitet und unter Druck gehalten wird.
Ein weiteres Verfahren sieht vor, unterirdische Räume als Flüssiggasspeicher dadurch abzusperren,
indem um den Speicher und die zugehörige Verschlußplatte Wasser injiziert wird, das nach Gefrieren um den
Speicherraum eine dichte Zone bildet
Es wurde auch eine Methode beschrieben, bei welcher zur Verbesserung der Dichtheit ein Betonpfropfen mit
aufgebrachten Schichten aus Kies, Sand und Ton und darüber anstehendem Wasser, das durch seinen
hydrostatischen Druck den entsprechenden Gegendruck zum zu erwartenden Gasdruck aufbringt,
angewandt wird.
Nach US-PS 29 81 070 ist gleichfalls eine Absperrung von Gasspeichern bekannt, welche in einer zum
Speicher führenden Strecke, die von einem außerhalb des Speichers liegenden Schacht vorgetrieben wurde,
eingesetzt ist, aus Beton mit Blechverschalung besteht,
einen größeren Querschnitt als die Strecke besitzt und deren im Zentrum liegender Personendurchgang mit
Verschlußplatten dicht verschlossen ist
Diese bekannten Absperrzungen gegenüber Gas zeigen den Mangel, daß bei den Anschlußstellen der
Dichtungen ans Gebirge, bei den Betonpfropfen oder Mauer- und Betondämmen keine sichere Dichtheit
erzielbar ist, und daß bei Wasser im Salzgebirge Auslaugungen möglich sind. Auch nachträglich durchgeführte
Injektionen vermögen diesen Nachteil nicht zubeheben.
Undichtigkeiten treten auch besonders bei den durch die Absperrung führenden Rohrleitungen auf.
Das Beheben der Undichtigkeit von Beton gegenüber gespanntem Gas, besonders an den Anschlußstellen und
Berührungsflächen bei durchgehenden Rohrleitungen, durch z. B. auf den Betonpfropfen aufgebrachte Kies-
und Tonschichten, die gegen den Gasdruck mit einer durch den hydrostatischen Druck als Belastung
wirkenden Wassersäule beaufschlagt sind, zeigt bezüg-Hch
ihrer Anwendbarkeit im Salzgebirge den Mangel, daß das Wasser durch unkontrollierbare Auslaugungen
Klüfte schafft die eine Dichtheit mit Sicherheit nicht erreichen !dssen.
Ein weiterer Nachteil der mit hydrostatischen Druck belasteten Dichtungen ist die eng begrenzte Anwendbarkeit,
da die für eine Speicherung in Frage kommenden Schächte selten tief genug und über die
gesamte Teufe dicht sind, um den benötigten hydrostatischen Druck als Dichtungsbeschwerung nutzen zu
können.
Außer diesen Nachteilen besteht insgesamt der Mangel, daß eine Undichtigkeit bzw. Umläufigkeit der
Abdichtungssysteme in keinem Fall für im Salzgebirge liegende Speicher beeinflußbar ist
Es ist folglich der Zweck der Erfindung, unter Vermeidung der oben beschriebenen Mängel, dem
Bedarf nach unterirdischen Gasspeichern gerecht zu werden und in nach dem derzeitigen Stand der Technik
nicht sicher zu dichtenden Salzbergwerken Gas-Speichermöglichkeiten zu erschließen.
Der Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, eine Absperrung zu schaffen, die neben ausreichender
Dichtheit eine größere Sicherheit biete!, in gleicher Art für Schächte und Strecken angewandt werden kann und
so eine evtl. erforderliche Nachdichtung ohne Unterbrechen der Gasspeicherung ermöglicht
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht indem z. B. in einem Schacht in einer gegenüber Gas
ausreichend dichten Steinsalzschicht eine den gesamten Schachtquerschnitt überspannende, stählerne, glockenförmige
Absperrung eingebaut wird. Hierzu ist es erforderlich, einen zylindrischen Ausbruch, dessen
Durchmesser beispielsweise 1,5 mal ursprünglichen Schachtdurchmesser beträgt herzustellen. In diesen
Ausbruch wird nun die Absperrung eingesetzt Diese setzt sich zusammen aus einer den dichten Anschluß
zum Gebirge herstellenden ringförmigen Dehnungskammer, die dicht an der Firste des Ausbruchs angesetzt
ist und beim Einbau auf Stützen, später im eingebrachten Beton lagert Den inneren Durchmesser der
Dehnungskammer verschließt eine mit ihr dicht verschweißte Abdeckplatte, durch welche alle entsprechenden
Rohrleitungen führen und so gasdicht ver-
schweißt werden können. Der äußere Durchmesser der
Dehnungskammer ist mit einer Zarge dicht verbunden, die im geringen Abstand vom Gebirge liegend bis in
einen in der Sohle des Ausbruchs eingebrachten Ringschlitz hineinreicht
Diese Einrichtung wird auf der Druckseite eines tragenden Betonpfropfens angeordnet und bis zur Sohle
des Ausbruchs reichend mit Beton ausgefüllt
Die Absperrung wird erreicht, indem der Spalt zwischen Oberseite Dehnungskammer und Gebirge mit
einem gegenüber Gas beständigen Dichtungsmaterial, beispielsweise einer Epoxydharzschicht gefüllt und die
Dehnungskammer, die nach über Tage mit einer Druckleitung verbunden ist, mit einem Druck beaufschlagt
wird. Dabei wird durch die Ausdehnung der Dehnungskammer das Dichtungsmaterial fest ans
Gebirge angepreßt und verdichtet auf Grund des Druckes auch die beim Aufbrechen aufgelockerte
Randzone des Salzgebirges. Zur größeren Sicherheit wurde vor dieser Absperrung eine weitere in den
Ringschlitz eingebrachte Dichtung aus Schichten wie Soleton, Bitumen und Solezemeni-Suspension, in
welche die in den Ringschlitz hineinragende Zarge eingesetzt ist, angeordnet.
Der verbleibende Hohlzylinder zwischen Zarge und Gebirge, der gleichfalls nach über Tage mit einer
Druckleitung verbunden ist, kann nun mit einer gesättigten Flüssigkeit, z. B. einer Soletonspülung,
ebenfalls unter Druck gesetzt werden, da der Hohlzylinder nach oben und unten durch eine Dichtung jo
verschlossen ist Dies bewirkt, daß die Flüssigkeit /4Je
Randgebiete des angerissenen Gebirges stützt, in Risse eindringt und diese zusetzt bzw. dichtet, die Dichtungsschichten im Ringschlitz auf der Sohle des Ausbruches
zusammendrückt und entgegen dem Gasdruck belastet. Dabei wird der Druck der Flüssigkeit höher als der
Gasdruck gewählt, so daß auch die gefährdeten Randgebiete und evtl. gasdurchlässigen aufgelockerten
Randzonen des Ausbruches eher von Flüssigkeit durchwandert werden als vom Gas.
Sollte eine Undichtigkeit festgestellt werden, besteht die Möglichkeit der Druckerhöhung der Flüssigkeit.
Zum anderen besteht die Möglichkeit, Injektionen vornehmen zu können, ohne durch diese Nachbehandlung
der gesamten Absperrung und des anschließenden Gebirges die Gasspeicherung zu unterbrechen. Dabei
wird stets darauf zu achten sein, daß die Flüssigkeit und die Injektionsmedien im Salzgebirge keine Auslaugungen
verursachen.
Gemäß der Erfindung besteht die Möglichkeit, die gesamte Absperrung entsprechend den geologischen
Bedingungen zu variieren, indem anstelle der Dehnungskammer in der Firste des ausgebrochenen
Hohlraumes gleichfalls eine Ringschlitzabdichtung, in welche die Zarge hineinreicht, angeordnet wird. Dies
wäre zum Beispiel günstig, wenn die Scherfestigkeit des Gebirges für die Druckbelastung durch die Dehnungskammer
als nicht ausreichend befunden würde. Hierbei wäre der Innendurchmesser der Zarge mit einer
Abdeckplatte zu verschließen, die für die Absperrung des Gesamtquerschnittes, die U .hrdurchführung und
die gasdichte Verschweißung nötig ist.
Bei stabilem, festgewachsenem Salzgebirge kann in Äquivalenz hierzu auch die untere, auf der Sohle des
Ausbruchs liegende Ringschlitzdichtung durch eine zweite Dehnungskammer ersetzt werden.
Eine dritte Variante bildet die Verwendung nur einer Dehnungskammer, die an Firste und Sohle des
Ausbruchs anliegt, mit Dichtungsmaterial beschichtet ist und mit der Abdeckplatte den gesamten Querschnitt
verschließt In einer geringen Entfernung von der vertikalen zylindrischen Wandung des Ausbruchs
angeordnet, verbleibt auch hier ein zwischen den Abdichtungen liegender Hohlraum für Beschickung mit
Druckspülung zum Verdichten der Randzone bzw. zur evtl. Bekämpfung eines Gasdurchtritts durch Druckerhöhung
in der Dehnungskarrimer, Erhöhung des Druckes der gesättigten Flüssigkeit oder durch Injektion
erhalten.
Ferner ist die Möglichkeit gegeben, die Lage der Dehnungskammer zur Horizontalen zu variieren.
Die Darlegung des Erfindungsgedankens erfolgte für einen Einbau der Absperrung in einem Schacht eines
Salzbergwerkes. Die Absperrung in einer Strecke erfolgt analog der in einem Schacht, nur daß der
ausgebrochene Hohlraum und alle entsprechenden Einbauten in horizontaler Lage angeordnet sind und
Firste und Sohle als vom Speicher abgewandte und zum Speicher hin befindliche Wand betrachtet werden
müssen.
Dabei ist bei einem Einbau der Absperrung in horizontaler Lage der Variante mit zwei oder nur einer
Dehnungskammer ohne Anwendung der Ringschlitzdichtung der Vorrang zu geben.
Die Betonpfropfen, -dämme oder -ausfüllungen werden, um Salzauslaugungen zu vermeiden bzw. einen
guten Anschluß zu erzielen, mit einem Beton ausgeführt, der mit einer aus dem anstehenden Salz gesättigten Sole
angemacht wird.
Die technischen und ökonomischen Vorteile sind gemäß der Erfindung darin zu sehen, daß die
Rohrleitungen bei der Durchführung durch die Absperrung dicht verschweißt werden können, der gesamte
Querschnitt des Schachtes dicht verschlossen ist, die Dichtung zum Gebirge durch Erhöhung des Druckes in
der Dehnungskammer von über Tage aus nachträglich verbessert werden kann, indem durch die Dehnung das
Dichtungsmaterial fester ans Gebirge gedrückt wird. Ein weiterer Vorzug besteht darin, daß aufgelockertes
Gebirge gedichtet und durch solegesättigte Flüssigkeit zugesetzt werden kann und nachdichtende Injektionen
möglich sind. Der ökonomische Aufwand bei der erfindungsgemäßen Absperrung ist bei größerer Sicherheit
geringer als bei den bisher bekannten Absperrungen, macht es überhaupt erst möglich, bei höheren
Drücken im Salzgebirge (bis 50 at) eine Gassperrung vorzunehmen und hat den Vorteil der Anwendung in
gleicher Art in Strecken und Schächten.
Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In der Zeichnung zeigt, jeweils im Schnitt
F i g. 1 eine Abdichtung mit einer Dehnungskammer und einer Schlitzdichtung,
F i g. 2 eine Abdichtung nur mit Schlitzdichtungen
F i g. 3 eine Abdichtung mit zwei Dehnungskammern
F i g. 4 eine Abdichtung mit nur einer Dehnungskammer.
F i g. 1 zeigt eine unterhalb eines tragenden Betonpfropfens 2 in einem zylindrischem Ausbruch 1
eingebaute Gasabsperrung, die in einem Steinsalzhorizont eines Salzschachtes eingebracht wurde. Diese
Absperrung setzt sich zusammen aus der auf Stützen 3 gelagerten Dehnungskammer 4, der den inneren
Durchmesser verschließenden Abdeckplatte 5 und der am äußeren Durchmesser der Dehnungskammer 4
angesetzten Zarge 6, die im Abstand vom Gebirge
verlaufend und einen Hohlzylinder 7 bildend in einem auf der Sohle des Ausbruchs 1 eingebrachten Ringschlitz
8 endet. In diesen sind beiderseits der Zarge 6 Dichtungsschichten 9, wie z. B. Soleton 9a, Bitumen 96
und Solezementsuspension 9c eingebracht. Den verbindenden Anschluß ans Gebirge an der Firste des
Ausbruchs 1 erzielt das in den Zwischenraum zwischen Dehnungskammer 4 und Firste eingebrachte Dichtungsmaterial
10. Nach Abschluß der Montage, Anschluß und Verlegung der einzelnen Leitungen nach über Tage, wie
Druckleitung 11 zur Dehnungskammer 4, die als Injektionsleitung zum Hohlzylinder 7 führende Druckleitung
12, die Leitung 13 für die gesättigte Flüssigkeit, die dicht unter der Dehnungskammer 4 in den
Hohlraum 7 mündet, und die Ein- und Ausspeiseleitung 14, wird der innere Raum 15 der Zarge 6 bis zur Sohle
des Ausbruchs, in dessen Höhe der ursprüngliche Schacht z. B. mit einer Abdeckung verschlossen ist, mit
Solebeton ausgefüllt.
Weiterhin besteht noch die Möglichkeit, nach F i g. 2 die oben beschriebene Ringschlitzabdichtung 8 auch in
der Firste des Ausbruchs 1 oder wie in Fig.3 dargestellt, die Anwendung der Dehnungskammer 4 auf
der Sohle des Ausbruchs 1 anzuordnen.
Eine weitere Variante zeigt Fig.4, in welcher die
Absperrung nur aus einer Dehnungskammer 4 besteht, deren Anschluß an Firste und Sohle des Ausbruchs 1 mit
Dichtungsmaterial 10 abgedichtet wurde, so daß der Hohlzylinder 7 zwischen den zwei Dichtungsschichten
10 erhalten bleibt.
Die Dehnungskammer 4 kann auch in anderer Lage als der dargestellten angeordnet sein.
Die Anwendung in einer Strecke ist nicht beschrieben worden, da hierfür die oben für den Einbau in einen
Schacht gegebenen Ausführungen zutreffen und die Zeichnung nach Fig. 1 bis Fig. 4, um 90° gedreht
betrachtet, als Darstellung dienen kann, wobei den gemäß Fig.3 und Fig.4 dargelegten Varianten der
Vorzug zu geben ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zur Absperrung untertägiger Gasspeicher im Salzgebirge mit Hilfe eines Ausbruches
im Speicherzugang, in dem ein betongefüllter Stahlzylinder mit Abdeckplatte abdichtend eingebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß um die Abdeckplatte (5) eine an eine Druckleitung
(11) angeschlossene, ringförmige Dehnungskammer
(4) angeschweißt ist, die gegen den Ausbruch (1) mit
einem gegenüber Gas beständigen Dichtungsmaterial (10), wie Epoxydharz begrenzter Elastizität,
•abgedichtet ist, wobei im Abstand vom Gebirge verlaufend ein Hohlraum (7) gebildet wird, der über
eine Rohrleitung (12 bzw. 13) mit einer unter Druck stehenden, gesättigten Flüssigkeit gefüllt ist
2. Einrichtung zur Absperrung untertägiger Gasspeicher im Salzgebirge mit Hilfe eines Ausbruches
im Speicherzugang, in dem ein betongefüllter Stahlzylinder mit Abdeckplatte abdichtend eingebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den Zylinder bildenden Zargen (6) über die Abdeckplatte
(5) hinaus bis in einen Ringschlitz (8) verlängert sind und in diesem mit Dichtungsschichten (9), wie
Soleton (9a), Bitumen (9b) und Solezementsuspension (9cji verdämmt sind, wobei im Abstand vom
Gebirge verlaufend ein Hohlraum (7) gebildet wird, der über eine Rohrleitung (12 bzw. 13) mit einer
unter Druck stehenden, gesättigten Flüssigkeit gefüllt ist.
3. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (7) von je einer
der vorgenannten Dichtungen — Dehnungskammer (4), verlängerte Zarge (6) — begrenzt ist
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungskammer (4) beidseitig
mit Dichtungsmaterial (10) beschichtet gegen den Ausbruch (1) anliegt und den Hohlraum (7) begrenzt
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