DE19522150C1 - Verfahren zur Erstellung einer Baugrube mit einer Grundwasserabsperrung - Google Patents
Verfahren zur Erstellung einer Baugrube mit einer GrundwasserabsperrungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung einer
Baugrube mit einer Grundwasserabsperrung, mit der ver
hindert wird, daß Grundwasser in die Baugrube eindringt.
Bei Tiefbaumaßnahmen ist es sehr häufig notwendig, Baugru
ben bis unter einen Grundwasserspiegel auszuheben. Bei der
artigen Baugruben besteht das Problem, daß ohne geeignete
Gegenmaßnahme Grundwasser in die Baugrube drückt und diese
somit volläuft. Dies erschwert Arbeiten in der Baugrube
oder macht diese sogar unmöglich.
Zur Vermeidung des Eindringens von Grundwasser ist es be
kannt, die Baugrube mit einer sogenannten Dichtwanne zu um
schließen. Die Dichtwanne weist eine im wesentlichen hori
zontal verlaufende Dichtsohle und eine damit dicht verbun
dene, im wesentlichen vertikal verlaufende Baugrubenum
schließung auf. Die Baugrubenumschließung muß sowohl dicht
sein als auch große statische Kräfte aufnehmen. Die Baugru
benumschließung wird beispielsweise als Schlitzwand oder
dichte Pfahlwand ausgeführt.
Üblicherweise werden zur Aufnahme großer Stützkräfte Verti
kalwände an Baugruben mit Zugelementen abgestützt, welche
von der Baugrube her durch die Vertikalwand hindurch in den
umgebenden Bodenbereich eingebracht werden und so die Ver
tikalwand im Boden verankern.
Ein derartiges Verankerungsverfahren ist gerade dann mit
großen Risiken verbunden, wenn auf die Baugrubenum
schließungswände ein hoher Wasserdruck aus dem Grundwasser
wirkt.
Werden diese Wände zur Herstellung von Injektionsankern
durchbohrt, so besteht die Möglichkeit, daß das hinter der
Wand anstehende Wasser durch die Bohrung strömt und dabei
größere Mengen Boden mit dem Wasser ins Innere der Baugrube
gefördert werden. Dieser Bodenentzug kann zu Setzungen im
Bereich hinter dieser Baugrubenumschließung führen und
erhebliche Schäden an der umliegenden Bebauung verursachen.
Aufgrund dieser Tatsache sind zahlreiche Patente bekannt,
die dafür sorgen, daß beim Durchbohren von Baugrubenum
schließungswänden die Durchdringungsbohrungen mit aufwendi
gen Konstruktionen versehen werden, welche während des rei
nen Bohrvorgangs und auch nach Einführen des Zuggliedes und
dem Rückziehen der Verrohrung den Wasserzutritt absperren.
All diese Verfahren sind sehr kosten- und zeitintensiv und
erweisen sich leider nicht immer als funktionsfähige
Lösung.
Um diese Risiken zu minimieren, geht man daher auch Wege,
bei denen man diese Baugrubenumschließungen so biegesteif
ausführt, daß sie nur mehr im Kopfbereich und oberhalb des
Grundwasserspiegels verankert werden müssen und auf Veran
kerungen im Bereich des Grundwassers verzichtet werden
kann. Aufgrund der starken Beanspruchungen dieser Baugru
benumschließungswände müssen diese im Falle einer Schlitz
wand oder Bohrpfahlwand in sehr dicken Querschnitten her
gestellt werden. Bei tieferen Baugruben kann dies bedeuten,
daß die Schlitzwände bis zu 2 m dick werden und bis zu 30 m
Tiefe reichen.
Aus der österreichischen Ingenieur-Zeitschrift, Heft 10,
Oktober 1973, Seiten 329, 330 ist ein Verfahren bekannt,
nach dem an den Baugrubenbegrenzungen Dichtungswände aus
erhärtender Stützflüssigkeit bis in den undurchlässigen
Bodenhorizont hinein hergestellt werden. Eine eventuell
statisch notwendige Stützwand aus Fertigteilen wird in ei
nen Schlitz in der Dichtungswand eingeführt. Die Stützwand
braucht nicht so tief zu reichen, wie die billigere Dich
tungswand. Erdanker sind überhalb des Grundwasserspiegels
durch die Stütz- und Dichtungswand geführt.
Einerseits sind derartige massive Dichtwände unter dem Ge
sichtspunkt des Arbeits- und Materialaufwandes bei der Er
stellung sehr aufwendig. Andererseits sind massive
Dichtwände auch unter dem Gesichtspunkt der
späteren Aufhebung von Absperrmaßnahmen als besonders nach
teilig anzusehen. Zur Vermeidung einer dauernden Be
einträchtigung des Grundwasserstromes wird es häufig gefor
dert, die Grundwasserabsperrungen nach Beendigung der Bau
maßnahmen zu entfernen. Hierzu muß eine Dichtwand wieder
ganz beseitigt oder zumindest so durchbrochen werden, daß
eine ausreichende Grundwasserdurchgängigkeit gewährleistet
ist, was jedoch bei stark bewehrten Wänden kaum möglich
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
besonders kostengünstiges Verfahren zur Baugrubenerstellung
mit Grundwasserabsperrung zu schaffen, bei dem einerseits
eine zuverlässige Abdichtung der Baugrube gegen Eindringen
von Grundwasser und andererseits nach Abschluß der Bau
maßnahmen die Absperrung der Grundwasserstromes
einfach wieder aufgehoben werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach
dem Anspruch 1 gelöst, welches die Verfahrensschritte auf
weist:
- a) Erstellen einer Dichtwanne bestehend aus einer Dicht sohle und seitlichen Dichtwänden, welche im wesentlichen nur eine Dichtfunktion besitzen,
- b) Einbringen von Stützwandelementen mit statisch tragender Funktion in einen Bodenbereich innerhalb der Dichtwanne,
- c) Sicherstellen eines gleichen Grundwasserpegels innerhalb und außerhalb der Dichtwanne,
- d) Verankern der Stützwandelemente mittels erster Verankerungs elemente, welche durch die Dichtwände hindurch in einen Bodenbereich außerhalb der Dichtwanne reichen, wobei der Ansatzpunkt der ersten Verankerungselemente oberhalb des Grundwasserpegels liegt,
- e) Abdichten der Durchgänge der Verankerungselemente durch die Dichtwände unter Beibehaltung des gleichen Grundwasserpegels innerhalb und außerhalb der Dichtwanne und
- f) Ausheben der Baugrube innerhalb der Stützwandelemente
unter begleitendem Absenken des Grundwasserpegels in der
Baugrube.
Das Ausheben der Baugrube kann, wenn erforderlich, unter lagenweisem Einbau von weiteren Verankerungselementen erfolgen, welche die seit lichen Dichtwände nicht mehr durchdringen.
Ein erster Aspekt der Erfindung liegt darin, als seitliche
Dichtwand entweder eine gefräste oder gegreiferte Einpha
sen-Dichtwand zu verwenden oder diese als eine Schmalwand
mit einer relativ geringen Stärke auszubilden. Beide Wände
werden aus einer selbsterhärtenden Stützsuspension erstellt,
welche in einen Schlitz oder Bohrungen im Boden eingebracht
wird.
Die Schmalwand kann insbesondere mit einem Rüttelträger,
einer Fräse oder einem Greifer und einem wenig härtenden
Material hergestellt werden.
So entsteht eine relativ dünne durchgehende Dichtwand mit
geringer Festigkeit, die jedoch im wesentlichen keine
Stützfunktion auszuüben braucht. Eine derartige Dichtwand
ist unter dem Gesichtspunkt des Arbeits- und Materialauf
wandes kostengünstig zu erstellen und kann im Vergleich zu
massiven, dicken Betonwänden mit Bewehrung auch relativ
einfach später wieder entfernt werden.
Die Stützfunktion wird gemäß einem weiteren Aspekt der Er
findung durch separate und zusätzliche Stützwandelemente
ausgeführt. Diese Stützwandelemente bilden sozusagen eine
zweite Wand, welche innerhalb der Dichtwanne angeordnet
ist. Die Stützwandelemente übernehmen hierbei jedoch keine
wesentliche Dichtfunktion. Zur ersten Verankerung der
Stützwandelemente werden Zugelemente verwendet, welche sich
durch die seitlichen Dichtwände hindurch erstrecken und im
Bodenbereich bis außerhalb der Dichtwanne verankert werden.
Die ersten Verankerungselemente werden dabei zu einem Zeit
punkt eingebracht, zu dem innerhalb und außerhalb der
Dichtwanne noch ein gleicher Grundwasserspiegel besteht, in
folgedessen von einem Ansatzpunkt aus, der über dem Grund
wasserspiegel liegt. Die Stützwand kann als Spundwand,
Trägerhohlverbau, Pfahlwand, insbesondere eine aufgelöste
Pfahlwand, oder Beton-Schlitzwand ausgebildet werden.
Obwohl die Dichtwand durchbohrt wird, kann ihre Dichtigkeit
durch Einbringen von Dichtmitteln im Bereich der Durchboh
rung in einfacher Weise wieder hergestellt werden. Aufgrund
des gleichen Grundwasserspiegels innerhalb und außerhalb
der Dichtwanne findet an den Durchbohrungsstellen keine
Durchströmung statt und das Dichtmittel verbleibt an den
Durchbohrungsstellen und kann dort aushärten.
Die Dichtwanne erhält so wieder ihre volle Dichtfunktion.
Die Baugrube kann nun innerhalb des Bereiches, welcher von
der Stützwand umschlossen ist, weiter bis unter den Grund
wasserspiegel ausgehoben werden. In der Dichtwanne verblie
benes Grundwasser kann aus der Baugrube abgepumpt werden,
wobei ein Nachdrücken von neuem Grundwasser aus dem Bereich
außerhalb der Dichtwanne durch diese zuverlässig verhindert
wird.
Die ersten Verankerungselemente durchdringen
die Stützwandelemente von einem Ansatzpunkt oberhalb des
Grundwasserspiegels. Somit können die Geräte
zum Einbringen der Verankerungselemente, insbesondere Bohr
geräte, problemlos oberhalb des Grundwasserspiegels ange
ordnet werden. Dies gewährleistet ein einfaches und schnel
les Arbeiten, da keine Maßnahme gegen drückendes Wasser
getroffen werden müssen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besteht darin, daß weitere Verankerungselemente la
genweise eingebaut werden, welche die seitlichen Dichtwände
durchdringen. Dadurch wird eine zusätzliche Befestigung und
Versteifung der Stützwandelemente erreicht.
Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, daß das Abdichten der
Durchdringungsstelle des Verankerungselements in der Dicht
wand durch Injizieren eines Dichtmittels, inbesondere einer
aushärtenden Suspension ausgeführt wird. Die Injektion kann
dabei während des Einbringens des Verankerungselementes er
folgen oder durch zusätzliche Verpreßeinrichtungen. Es wird
somit sichergestellt, daß das Dichtmittel genau an die
Durchdringungsstellen in der Dichtwand gelangt.
Es ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung, daß die Stützwandelemente mit einem Abstand von den
Dichtwänden angeordnet werden, so daß ein Bodenbereich zwi
schen den Dichtwänden und den Stützwandelementen verbleibt.
Durch den Abstand zwischen Dichtwand und Stützwand wird
ermöglicht, daß später im Zuge des Aushubs der Baugrube in
diesem Zwischenraum zusätzliche, tieferliegende Veranke
rungselemente eingebaut werden können, welche die Dichtwand
nicht mehr durchdringen, um die angesprochenen Abdichtungs
probleme zu vermeiden.
Hierdurch wird einer Durchbiegung der Stützwandelemente
entgegengewirkt und die Stützwand insgesamt stabilisiert.
Die zusätzlichen Verankerungselemente können zudem im Zuge
der Grundwasserabsenkung seitlich nacheinander jeweils von
oberhalb des Grundwasserspiegels problemlos eingebracht
werden.
Erfindungsgemäß werden bei einer vorteilhaften Weiterbil
dung die Stützwandelemente in einem Bodenbereich oberhalb
der Dichtsohle angeordnet und gegebenenfalls der Boden im
Fußbereich der Stützwandelemente durch Injizierung einer
aushärtenden Suspension verbessert. Dies kann nötig sein,
wenn durch die Vertikalkomponenten der Verankerungselemente
die Gefahr besteht, daß die Stützwandelemente vertikal in
den Boden hinein gedrückt werden. Besonders beim Einsatz
von Spundwänden kann dies zweckmäßig sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, daß
von den Stützwandelementen ein zweiter Bereich komplett um
schlossen wird, in welchem die Baugrube ausgehoben wird.
Die Baugrube wird dabei unmittelbar von den Stützwandele
menten in Form einer geschlossenen Stützwand begrenzt.
Desweiteren besteht eine besonders vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung darin, daß die Stützwandelemente einen aus
baubaren Verbau, inbesondere eine Spundwand, bilden. Die
Stützwandelemente können beispielsweise auch aus Standard-
Metallprofilen mit einem U- oder Doppel-T-Profilquerschnitt
bestehen, welche im Abstand angeordnet sind und zwischen
denen sich eine Ausfachung befindet.
Dies hat eine positive Auswirkung sowohl auf den Material
verbrauch als auch auf den Arbeitsaufwand. Insbesondere
wenn eine Aufhebung der Grundwasserabsperrung nach Abschluß
der Baumaßnahmen gefordert ist, können die Profile in ein
facher Weise wieder aus dem Boden gezogen werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die Dichtwand aus einer
gefrästen oder gegreiferten Einphasen-Dichtwand und einem
langsam erhärtenden Material besteht. Das Material besteht
im wesentlichen aus Wasser, Bentonit, Bindemittel und aus
Feinteilen des anstehenden Bodens. In einer anderen
Ausführungsform besteht die Dichtungswand aus einer
gerüttelten Schmalwand, welche dadurch entsteht, daß ein
Stahlprofilträger sukzessive in den Boden eingerüttelt wird
und beim Ziehen mit einer Schmalwandsuspension verfüllt
wird. Da das Dichtwandmaterial nur eine verhältnismäßig ge
ringe Festigkeit erreicht, kann die Dichtwand nach der Nut
zung der Baugrube mit geringem Aufwand wenigstens teilweise
wieder ausgebohrt werden. Auf diese Weise wird dem Grund
wasserstrom wieder eine freie Fließmöglichkeit gegeben.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung ist vorgesehen, daß als Verankerungsmittel Zugele
mente, insbesondere Anker, Stabverpreßpfähle, Klein
bohrpfähle oder Bodennägel eingesetzt werden. Die vorge
nannten Zugelemente stellen Standardlösungen dar, die somit
eine zuverlässige und kostengünstige Verankerung gewähren.
In vorteilhafter Weise ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch weitergebildet, daß die Dichtsohle als Hochdruck-
Injektionssohle oder Weichgelsohle ausgeführt wird. Durch
diese Sohlenausführungen wird auch eine zuverlässige Ab
dichtung zu den seitlichen Dichtwänden erreicht.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht zudem
darin, daß im Bodenbereich zwischen den Dichtwänden und den
Stützwandelementen Entlastungsbrunnen eingebracht werden.
Durch diese Entlastungsbrunnen kann in dem Bodenbereich
zwischen Dichtwand und Stützwand verbliebenes Grundwasser
besonders schnell abgesenkt werden. Eine gute Entlastung
wird dadurch erreicht, daß der Brunnen bis unter die
vorgesehenen Tiefe der Baugrube abgeteuft wird.
Vorzugsweise wird der Abstand zwischen der Dichtwand und
den Stützwandelementen so gewählt, daß die statisch erfor
derlichen zusätzlichen Verankerungselemente eingebaut wer
den können, ohne die Dichtwand zu durchbohren.
Die Erfindung wird nunmehr mit einer in der Zeichnung dar
gestellten bevorzugten Ausführungsform weiter erläutert. In
der Zeichnung zeigt die einzige Figur in stark schemati
sierter Weise einen Querschnitt einer Baugrube mit einer
Grundwasserabsperrung, welche nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erstellt wurde.
Verfahrensgemäß wird zunächst eine Dichtwanne 10 mit einer
Dichtsohle 11 und Dichtwänden 12 erstellt. Die Dichtsohle
11 wird mittels eines Injektionsverfahrens aus einer Weich
gelmasse oder einem aushärtenden Material erstellt. Die ho
rizontal verlaufende Dichtsohle 11 umschließt gemeinsam mit
den vertikal verlaufenden Dichtwänden 12 in einem Boden 13
einen inneren Bodenbereich 23, 24. Die Dicht- oder Schmal
wand 12 reicht dabei von der Oberfläche des Bodens 13
unter einen Grundwasserspiegel 15 bis zu der Dichtsohle 11
und ist mit dieser dicht verbunden.
Nach dem Erstellen der Dichtwanne 10 wird in dem inneren
Bodenbereich 23, 24 eine Stützwand aus Stützwandelementen
14 eingebracht. Die einzelnen benachbarten Stützwandelemen
te 14 sind allein nach statischen Gesichtspunkten aus
gewählt, wobei die Dichtigkeit untergeordnet ist.
Die Stützwandelemente 14 sind in diesem Ausführungsbeispiel
Metallprofile, welche eine ausbaubare Spundwand bilden. Die
Stützwandelemente 14 sind innerhalb der Dichtwanne 10 ange
ordnet und verlaufen beabstandet zur Dichtwand 12.
Die Stützwandelemente 14 reichen nicht bis zur Dichtsohle
11, so daß ein Bodenbereich zwischen dem unteren Ende der
Stützwandelemente und der Dichtsohle verbleibt. Zur
Erhöhung der vertikal aufnehmbaren Lasten der Stützwandele
mente sind diese mit Injektionskörpern 19 im Fußbereich un
terstützt.
Nach dem Erstellen der Dichtwanne 10 und dem Einbringen der
Stützwandelemente 14 wird eine Baugrube 20 zunächst bis in
den Bereich des Grundwasserspiegels 15 ausgehoben. Es wird
angemerkt, daß der Grundwasserspiegel 15 innerhalb und
außerhalb der Dichtwanne 10 noch das gleiche Niveau auf
weist. Von einem Ansatzpunkt 25 oberhalb des Grundwasser
spiegels 15 werden anschließend erste Verankerungselemente
16 durch die Stützwandelemente 14 und die Dichtwände 12
hindurch eingebracht. Die Verankerungselemente 16 werden
bis in einen Bodenbereich 22 außerhalb der Dichtwanne 10
verankert und nehmen einen Teil der Kräfte auf, welche auf
die Stützwandelemente 14 wirken. Bei der gezeigten
Ausführung sind ein oder zwei Zugelemente beispielhaft dar
gestellt.
Aufgrund des Einbringens der ersten Verankerungselemente 16
entstehen Durchgänge 18 in der Dichtwand 12, welche
zunächst die Dichtfunktion der Dichtwanne 10 beeinträchti
gen. Zur Wiederherstellung der vollen Dichtfunktion wird in
dem Bereich der Durchgänge 18 ein Dichtmittel eingebracht,
nach dessen Aushärtung die Dichtwand 12 wieder dicht ge
schlossen ist. Eine wesentliche Bedingung für das erfolg
reiche Abdichten der Durchgänge 18 besteht darin, daß
während des Einbringens und Aushärtens des Dichtmittels der
Grundwasserspiegel 15 innerhalb der Dichtwanne 10 gleich
bleibt. Auf diese Weise wird ein Druckunterschied vermie
den, welcher ansonsten zur Ausspülung des Dichtmittels aus
den Durchgängen 18 führen würde.
Nach dem erneuten Abdichten der Dichtwanne 10 wird die Bau
grube 20 weiter bis unter den Grundwasserspiegel 15 abge
teuft. Parallel zu dem Ausheben der Baugrube 20 kann nun
mehr sich in der Baugrube 20 sammelndes Grundwasser abge
pumpt werden.
Da die Dichtwanne 10 ein Nachlaufen von Grundwasser in den
Bodenbereich 23, 24 innerhalb der Dichtwanne 10 verhindert,
sinkt der Grundwasserpegel innerhalb der Dichtwanne 10
und damit innerhalb der ausgehobenen Baugrube 20.
Mit zunehmender Tiefe der Baugrube 20 oder des Grundwasser
pegels 15 in der Baugrube 20 werden zusätzliche Veranke
rungselemente 17 durch die Stützwandelemente 14 in den Bo
denbereich 23 eingebracht, welcher zwischen der Dichtwand
12 und den Stützwandelementen 14 liegt. Die Ansatzpunkte
der zusätzlichen Verankerungselemente 17 liegen dabei über
dem jeweils momentanen Grundwasserpegel 15 in der Baugrube
20. Durch diese zusätzlichen Verankerungselemente 17 wird
eine zusätzliche Befestigung und Versteifung der Stützwand
elemente 14 erreicht. Die Baugrube 20 kann so bis zu einer
gewünschten Tiefe ausgehoben werden. Die Sohle 21 der Bau
grube 20 liegt dabei noch oberhalb der Dichtsohle 11 und
der Fußelemente 19 der Stützwandelemente 14. Der so ver
bliebene Bodenbereich 24 zwischen der Sohle 21 und der
Dichtsohle 11 sowie der Bodenbereich 23 zwischen der
Schmalwand 12 und den Stützwandelementen 14 dienen als Auf
last für die Dichtsohle 11.
Da im Bodenbereich 23 verbliebenes Grundwasser nur relativ
langsam in die Baugrube 20 abfließt, von wo es abgepumpt
werden kann, kann zusätzlich in den Bodenbereich 23 ein
oder mehrere Entlastungsbrunnen eingebracht werden. Hier
durch wird Grundwasser aus dem Bodenbereich 23 direkt abge
pumpt, wodurch ein Nachfluten von Grundwasser aus dem Bo
denbereich 23 in die Baugrube 20 reduziert wird.
Nachdem die vorgesehene Baumaßnahme in der Baugrube 20 ab
geschlossen ist, können die Stützwandelemente 14 wieder ab
gebaut und einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Zur
Wiederherstellung der Grundwasserdurchgängigkeit durch die
Dichtwanne 10 kann die relativ dünne und mit einer geringen
Festigkeit versehene Dichtwand 12 relativ einfach entfernt
oder ausgebohrt werden. Somit kann der Ausgangszustand in
bezug auf den Grundwasserspiegel in einer besonders einfa
chen und materialsparenden Weise wiederhergestellt werden,
obwohl zuvor eine stabile und zuverlässige Dichtwanne er
stellt wurde.
Claims (13)
1. Verfahren zur Erstellung einer Baugrube (20) mit ei
ner Grundwasserabsperrung, welches die Verfahrens
schritte aufweist:
- a) Erstellen einer Dichtwanne (10) bestehend aus einer Dichtsohle (11) und seitlichen Dichtwänden (12), welche im wesentlichen nur eine Dicht funktion besitzen,
- b) Einbringen von Stützwandelementen (14) mit statisch tragender Funktion in einen Bodenbereich (23, 24) innerhalb der Dichtwanne (10),
- c) Sicherstellen eines gleichen Grundwasserpegels (15) innerhalb und außerhalb der Dichtwanne (10),
- d) Verankern der Stützwandelemente (14) mittels erster Verankerungselemente (16), welche durch die Dicht wände (12) hindurch bis in einen Bodenbereich (22) außerhalb der Dichtwanne (10) reichen, wobei der Ansatzpunkt (25) der ersten Verankerungselemente (16) oberhalb des Grundwasserpegels (15) liegt,
- e) Abdichten der Durchgänge (18) der Verankerungs elemente (16) durch die Dichtwände (10) unter Beibe haltung des gleichen Grundwasserpegels (15) inner halb und außerhalb der Dichtwanne (10), und
- f) Ausheben der Baugrube (20) innerhalb der Stütz wandelemente (14) unter begleitendem Absenken des Grundwasserpegels (15) in der Baugrube (20).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Verankerungselemente lagenweise
eingebaut werden, welche die seitlichen Dichtwände
(12) durchdringen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdichten durch Injizieren eines Dicht
mittels, insbesondere einer aushärtenden Suspension,
ausgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwandelemente (14) mit einem solchen Ab stand von den Dichtwänden (12) angeordnet werden,
daß ein Bodenbereich (23) zwischen den Dichtwänden (12) und den Stützwandelementen (14) verbleibt.
daß die Stützwandelemente (14) mit einem solchen Ab stand von den Dichtwänden (12) angeordnet werden,
daß ein Bodenbereich (23) zwischen den Dichtwänden (12) und den Stützwandelementen (14) verbleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwandelemente (14) in dem Bodenbereich
(23) zwischen den Dichtwänden (12) und den Stütz
elementen (14) mit zusätzlichen Verankerungselemen
ten (17) verankert werden, wobei die zusätzlichen
Verankerungselemente (17) entsprechend dem absinken
den Grundwasserpegel (15) innerhalb der Baugrube
(20) lagenweise eingebaut werden, ohne daß die seit
lichen Dichtwände (12) durchbrochen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwandelemente (14) in einem Bodenbereich
(23, 24) oberhalb der Dichtsohle (11) mit Abstand zu
dieser angeordnet werden
und
daß die Stützwandelemente (14) mit einem Fußelement (19) versehen werden.
daß die Stützwandelemente (14) mit einem Fußelement (19) versehen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den Stützwandelementen (14) ein Bodenbereich
komplett umschlossen wird, in welchem die
Baugrube (20) ausgehoben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwandelemente (14) einen ausbaubaren
Verbau, insbesondere eine Spundwand, bilden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtwände (12) aus einem Betonmaterial
und mit einer relativ geringen Dicke, insbesondere
in einem Dickenbereich von ca. 40 cm, ausgeführt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Verankerungselemente (16, 17) Zugelemente,
insbesondere Anker, Stabverpreßpfähle, Kleinbohr
pfähle oder Bodennägel, eingesetzt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtsohle (11) als Hochdruck-Injektions
sohle oder Weichgelsohle ausgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bodenbereich (23) zwischen den Dichtwänden
(12) und den Stützwandelementen (14) ein Entlas
tungsbrunnen eingebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtwände (12) und die Stützwandelemente
(14) um ein Maß beabstandet werden, welches etwa
der Länge der Stützwandelemente (14) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995122150 DE19522150C2 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zur Erstellung einer Baugrube mit einer Grundwasserabsperrung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1995122150 DE19522150C2 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zur Erstellung einer Baugrube mit einer Grundwasserabsperrung |
Publications (2)
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DE19522150C1 true DE19522150C1 (de) | 1996-10-24 |
DE19522150C2 DE19522150C2 (de) | 2000-06-15 |
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ID=7764664
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DE1995122150 Expired - Fee Related DE19522150C2 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zur Erstellung einer Baugrube mit einer Grundwasserabsperrung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19522150C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1995-06-19 DE DE1995122150 patent/DE19522150C2/de not_active Expired - Fee Related
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