DE3727752A1 - Verfahren zum herstellen einer stuetzwand - Google Patents

Verfahren zum herstellen einer stuetzwand

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer nur zeitweilig wasserdichten Stützwand für Baugruben­ umschließungen, Tiefbauwerke od.dgl., die von grundwasser­ führenden Bodenschichten umgeben sind, mit tragenden, in wasserundurchlässige Bodenschichten einbindenden, dauernd dichten Wandteilen, zwischen denen Ausnehmungen angeordnet sind, die während der Herstellung des Bauwerks wasser­ undurchlässig und nach Beendigung der Bauarbeiten wasser­ durchlässig sind.
Für die Herstellung von Tiefbauwerken in wasserführenden Bodenschichten sind trockene Baugruben erforderlich, die durch dichte Stützwände hergestellt werden, welche z.B. in wasserundurchlässige Bodenschichten einbinden und den Grundwasserzulauf zur Baugrube verhindern. Bei langgestreck­ ten, derart gegen Grundwasserzufluß geschützten Baugruben, wie z.B. für in offener Bauweise erstellte Straßentunnel oder U-Bahn-Bauwerke, bewirkt eine dauernde Sperrung des Grundwasserstromes eine Beeinflussung des Wasserhaushaltes der umliegenden Gebiete. Die Störung des Wasserhaushaltes wird um so größer, je mehr sich der Winkel zwischen Bau­ werkstrasse und Grundwasserstrom einem rechten Winkel nä­ hert. Um die ursprünglichen Grundwasserverhältnisse nach Fertigstellung des Bauwerkes wiederherzustellen, müssen deshalb im Boden verbleibende Stützwände, die Baugruben­ umschließungen waren oder Teil des Bauwerkes selbst geworden sind, wieder durchlässig gemacht werden, damit sie den Grund­ wasserstrom nicht mehr oder nicht wesentlich sperren.
Es ist bekannt (DE-Zeitschrift "Forschung+Praxis, U-Verkehr und unterirdisches Bauen", 1980, S. 112-120), in als Bau­ grubenumschließungen dienenden Stützwänden, die in wasser­ undurchlässige Bodenschichten einbinden, im Bereich der grund­ wasserführenden Bodenschichten Schlitze frei zu lassen, in denen das durchlässige Bodenmaterial während der Bauzeit ver­ eist und hierdurch wasserundurchlässig gemacht wird. Nach Fer­ tigstellung des Bauwerkes werden die Vereisungsmaßnahmen auf­ gehoben, so daß das Bodenmaterial in den Schlitzen auftaut und für den Grundwasserstrom wieder durchlässig wird.
Dieses bekannte Verfahren, das eine Vereisung verhältnismäßig großer Bodenräume über eine unter Umständen sehr lange Bau­ zeit hinweg erfordert, ist außerordentlich aufwendig, da ein großer Maschinenpark und erhebliche Energiemengen erforder­ lich sind. Außerdem können die in den zu vereisenden Boden­ schlitzen oder Bodenfenstern installierten Vereisungsaggre­ gate nach der Fertigstellung des Bauwerkes nicht wieder­ gewonnen werden.
Um den durch eine Baugrubenumschließung gesperrten Grund­ wasserstrom nach der Fertigstellung des Bauwerkes wiederher­ zustellen, ist es auch schon bekannt, z.B. in einer Bohr­ pfahlwand Fenster vorzusehen, die während der Bauzeit durch einen entropie-elastischen Körper verschlossen werden, die von einem Druckmittel aufgebläht werden (DE-PS 30 35 060). Nach der Fertigstellung des Bauwerkes wird der zunächst von dem elastischen Körper ausgefüllte Hohlraum durch eine beson­ dere Leitung, die zu diesem Hohlraum führt, mit einem wasser­ durchlässigen Material verfüllt.
Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die Größe der Fenster von der Größe der aufblasbaren Körper bestimmt wird und hierdurch beschränkt ist.
Um die Grundwasserströmung durch eine wasserdichte Baugruben­ umschließung nach Fertigstellung des Bauwerkes wiederherzu­ stellen, ist es auch schon bekannt, in der wasserdichten Wand einen mit Filterkies gefüllten Kasten vorzusehen, der in die undurchlässige Bodenschicht einbindende Seitenwände hat, die nach oben herausgezogen werden können (DE-PS 30 26 462). Für die herausziehbaren Seitenwände sind Führungen in Form von Walzstahlprofilen erforderlich, welche die im Boden verblei­ benden Wandteile begrenzen und nicht wiedergewonnen werden können. Wenn die herausziehbaren Seitenwände und ihre Füh­ rungen aus Stahl bestehen, kann die bekannte Konstruktion dort nicht verwendet werden, wo das Grundwasser auch als Trinkwasser genutzt wird. Ferner entstehen durch das Heraus­ ziehen der Seitenwände des Filterkastens Hohlräume im Boden, die unkontrollierte Setzungen zur Folge haben können.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren der eingangs näher erläuterten Art anzu­ geben, mit dem sehr einfach eine Stützwand hergestellt wer­ den kann, die während der Herstellung des Bauwerkes dicht ist und nach Fertigstellung des Bauwerkes große Bereiche für den Durchfluß des Grundwassers wieder freigibt, die keinerlei Wartung bedürfen und keine Betriebskosten ver­ ursachen.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß nach dem Herstellen der die Ausnehmung begrenzenden, dauernd dich­ ten Wandteile der Boden in der Ausnehmung bis in die wasser­ undurchlässige Schicht hinein ausgehoben und durch minerali­ sches Dichtungsmaterial ersetzt wird, das eine Dichtlamelle bildet, daß dann das Bauwerk hergestellt und ggf. ein vorhan­ dener Arbeitsraum zwischen diesem und der Stützwand mit einem wasserdurchlässigen Bodenmaterial ausgefüllt und danach das Dichtwandmaterial in der Ausnehmung ausgehoben und durch ein rolliges Filtermaterial ersetzt wird.
Der Ersatz des Bodens im Bereich der Ausnehmungen durch ein mineralisches Dichtungsmaterial ermöglicht eine zuverlässige Abdichtung der zu erstellenden Baugrube während der Bauzeit. Es kann nach Fertigstellung des Bauwerkes dann leicht wieder ausgehoben und durch rolliges Filtermaterial ersetzt werden, welches den Raum der Ausnehmung vollständig ausfüllt und in der Folgezeit einerseits Setzungen des Baugrundes verhindert und andererseits den Grundwasserstrom wieder weitgehend frei durch die Stützwand hindurchfließen läßt. Hierbei sind keine besonderen Maßnahmen, weder zur Aufrechterhaltung der Dichtig­ keit während der Bauzeit, noch zur Gewährleistung der Durch­ lässigkeit nach Abschluß der Bauarbeiten, erforderlich.
Da das mineralische Dichtungsmaterial, für das in erster Linie nach der Erfindung ein Bentonit-Zement-Wasser-Gemisch verwendet wird, beim Ausheben der Ausnehmung auch in die diese seitlich begrenzenden Erdwände eindringt, ist es zweck­ mäßig, die Ausnehmung in etwas geringerer Dicke herzustellen, als es der Dicke der benachbarten Wandteile entspricht. Wenn das Fenster dann später mit der gleichen Dicke wie die be­ nachbarten Wandteile wieder ausgehoben wird, wird auch das in den benachbarten Boden eingedrungene mineralische Dich­ tungsmaterial mit entfernt, so daß keine Rückstände an Dich­ tungsmaterial im Boden verbleiben, die nach dem Einfüllen des Filterkieses in die Ausnehmung die Grundwasserströmung be­ hindern können.
Um das in der Ausnehmung befindliche Dichtungsmaterial vor äußeren Einflüssen zu schützen, ist es vorteilhaft, die Aus­ nehmung nach dem Aushub des Bodens auf ihrer dem Bauwerk zu­ gewandten Seite mit einem Bewehrungsgewebe abzudecken, das an den Rändern der benachbarten Wandteile befestigt wird. Das Bewehrungsgewebe kann ein Baustahlgewebe sein. Es ist aber auch möglich, ein Gewebe aus kunststoffummantelten Glasfasern oder anderen Fasern zu verwenden, das auf einen Rahmen gespannt wird, der an den benachbarten Wandteilen befestigt wird.
Anschließend wird die Ausnehmung zweckmäßig mit einer Schicht aus Spritzbeton, Asphalt oder einem anderen erhärtenden Mate­ rial überzogen, welche die Ränder der benachbarten Wandteile übergreift. Diese Überzugschicht, die während des Bodenaus­ hubes der Baugrube nach und nach, aber auch erst nach voll­ ständigem Aushub aufgebracht werden kann, kann nach Fertig­ stellung des Bauwerkes leicht entfernt werden, soweit sie nicht in dieses als Dichtungs- oder Schutzschicht integriert wird.
Um eine bessere Standfestigkeit der Dichtlamelle zu errei­ chen und sehr breite Ausnehmungen vorsehen zu können, ist es zweckmäßig, die Dichtlamelle mit Profilstahlelementen zu be­ wehren, die vor dem Einbringen des mineralischen Dichtungs­ materials in die Ausnehmung eingestellt werden, aber auch nachträglich in das Dichtmaterial eingebracht werden können. Als Bewehrungselemente können Spundbohlen, Stahlrohre oder Walzprofilträger verwendet werden, die vorzugsweise als ge­ schlossene Wand im Inneren des mineralischen Dichtungsmate­ rials ausgebildet werden und wieder nach oben herausgezogen werden können, bevor das Dichtungsmaterial wieder aus der Ausnehmung ausgehoben und die Ausnehmung mit Filterkies verfüllt wird.
Um das Herausziehen der Profilstahlelemente zu erleichtern, werden diese zweckmäßig mit einem Trenn- oder Gleitmittel um­ geben. Als Trennmittel kann Polystyrolschaum verwendet werden, mit dem die Profilstahlelemente ummantelt werden und der nur eine geringe Eigenfestigkeit besitzt und zusammen mit der mineralischen Dichtungsmasse wieder aus der Ausnehmung ent­ fernt werden kann.
Da die im Boden verbleibenden Dichtwandteile nicht nur den hinter ihnen anstehenden Erd- und Wasserdruck, sondern auch mindestens einen Teil der auf die Dichtlamelle wirkenden Erd- und Grundwasserlasten aufnehmen müssen, ist es insbesondere bei breiten Dichtlamellen zweckmäßig, die dichten Wandteile in der Nähe ihrer die Dichtlamelle begrenzenden Ränder rück­ zuverankern. Dies kann beispielsweise mit Erdankern gesche­ hen, die in den hinter der Stützwand anstehenden gewachsenen Boden eingreifen. Bei sehr breiten Ausnehmungen kann es auch zweckmäßig sein, an den Rändern der dauernd dichten Wandteile mindestens eine Gurtung zu befestigen, welche die Ausnehmung auf der dem zu erstellenden Bauwerk zugewandten Seite über­ deckt und die an der Dichtlamelle anliegenden Aussteifungen abstützt. In Verbindung mit einer Profilstahlbewehrung kön­ nen hierdurch fast beliebig breite Ausnehmungen in der Stütz­ wand hergestellt werden, die zeitweilig dicht sind, nach dem Ersetzen des Dichtmaterials durch einen rolligen Filterkies jedoch große Durchflußquerschnitte für den Grundwasserstrom zur Verfügung stellen.
Die Stützwand wird zweckmäßig als Schlitzwand zwischen Leit­ wänden hergestellt, wobei die dauernd dichten Wandteile in Stahlbeton hergestellt und gegen den zwischen ihnen angeord­ neten Ausnehmungsbereich durch Schalungsrohre abgegrenzt werden, die nach dem Erhärten des Betons und vor dem Ausheben der Ausnehmung entfernt werden. Die Ränder der dauernd dich­ ten Wandteile werden hierdurch als im Horizontalschnitt halb­ runde Rinne ausgebildet, die das in die Ausnehmung eingefüll­ te Dichtungsmaterial klauenartig umgreift und in die das Dichtungsmaterial und ggf. auch die Profilstahlbewehrung ein­ bindet. Um den Aushub einer Ausnehmung zu erleichtern, die dünner ist als die seitlich anschließenden, dauernd dichten Wandteile, werden im Ausnehmungsbereich an den Innenseiten der Leitwände Distanzplatten zur Führung eines schmaleren Aushubgreifers angeordnet, die später wieder entfernt wer­ den. Die Ausnehmung kann im Schutz einer Stützflüssigkeit ausgehoben werden, die anschließend durch das Dichtungs­ material ersetzt wird (Zweiphasenverfahren). Es ist aber auch möglich, die Ausnehmung im Schutz des Dichtungsmate­ rials selbst auszuheben, das dann in der Ausnehmung ver­ bleibt (Einphasenverfahren). Beim Ausbaggern des minerali­ schen Dichtungsmaterials wird die Ausnehmung dann in voller Breite der Stützwand ausgehoben, so daß auch dasjenige an­ stehende Erdreich mit ausgehoben wird, in das von der Aus­ nehmung her Dichtungsmaterial eingedrungen ist.
Nach der Herstellung des Bauwerks in der trockenen Baugrube werden die Ausnehmungen in der gleichen Wandstärke wie die tragenden Wandteile unter Bentonitstützung ausgehoben. Das somit entfernte mineralische Dichtungsmaterial wird dann durch ein rolliges, auf den anstehenden Baugrund abgestimm­ tes Filtermaterial ersetzt. Vor dem Einbringen des Filter­ materials können Spülrohre mit kleinen Durchmessern eingebaut werden, durch welche später Wasser unter hohem Druck einge­ spritzt wird, das den Bentonit-Filterkuchen zerstört, der der sich an den Erdwänden gebildet hat. Es ist zweckmäßig, das Filtermaterial im Kontraktorverfahren in die Ausnehmung einzubringen, wobei das Filtermaterial mit Rohren am Boden der Ausnehmung eingebracht wird und die Rohre, deren Auslauf­ enden immer im eingebrachten Filtermaterial steckenbleiben, beim Einfüllen langsam hochgezogen werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann auch dort angewendet werden, wo die Stützwand als Bohrpfahlwand mit einander über­ lappenden Pfahlbohrungen hergestellt wird, von denen dann einzelne als Ausnehmungen dienen, während die die Ausnehmun­ gen begrenzenden Pfahlbohrungen mit Stahlbeton gefüllt werden und die tragenden Stützwandteile bilden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen das Verfahren nach der Erfindung an einem Beispiel näher er­ läutert wird. Es zeigt:
Fig. 1 die Tunnelröhre eines U-Bahntunnels, die sich in einer wasserführenden Bodenschicht befindet und von nach der Erfindung herge­ stellten Stützwänden seitlich begrenzt wird, in einem schematischen Querschnitt,
Fig. 2 bis 6 Horizontal-Teilschnitte einer der seitlichen Stützwände in verschiedenen, zeitlich auf­ einanderfolgenden Herstellungsphasen und
Fig. 7 andere Ausführungsformen der Profilstahl­ bewehrung für die nur zeitweilig wirksamen Dichtlamellen in den Stützwänden in hori­ zontalen Teilquerschnitten.
In Fig. 1 ist mit 10 ein unterirdisches Bauwerk, nämlich die Tunnelröhre für eine Untergrundbahn, bezeichnet, die sich vollständig in einer grundwasserführenden Bodenschicht 11 be­ findet, deren ungestörter Grundwasserspiegel OW sich unterhalb der Oberkante des Geländes OG befindet. Das Grundwasser ist durch Pfeile 12 angedeutet und fließt quer zur Längsrichtung des Bauwerkes 10 in der wasserdurchlässigen Bodenschicht 11 auf der Oberfläche OU einer wasserundurchlässigen Bodenschicht 13 entlang.
Um das Grundwasser 12 von der Baugrube 34 fernzuhalten, in der das Bauwerk 10 errichtet wird, sind längs der Seiten­ wände 10 a des zu errichtenden Bauwerkes Stützwände 14 vor­ gesehen, die den seitlichen Erd- und Wasserdruck aufnehmen und von der Geländeoberkante OG bis in die wasserundurch­ lässige Bodenschicht 13 reichen. Die Stützwände 14 sind bei dem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel als Betonschlitzwände ausgeführt, können aber auch Bohrpfahl­ wände sein. Beide Schlitzwände haben in horizontalem Abstand voneinander angeordnete, von der Oberkante OG des Geländes bis in die wasserundurchlässige Schicht 13 reichende Ausneh­ mungen 15, die während des Aushubes der Baugrube 34 und der Herstellung des Bauwerkes 10 mit einem mineralischen Dich­ tungsmaterial 16 gefüllt sind. Nach Fertigstellung des Bau­ werkes 10 und Verfüllen der Baugrube 34 werden die Ausnehmun­ gen mit einem rolligen Filtermaterial 17, beispielsweise ei­ nem Filterkies, gefüllt. Während der Bauarbeiten bilden die Stützwände 14 dann durchgehende, geschlossene Dichtwände, welche das Grundwasser von der Baugrube 34 und dem zu erstel­ lenden Bauwerk 10 fernhalten. Später sind sie nach Fertig­ stellung des Bauwerkes 10 im Bereich ihrer Ausnehmungen 15 vollständig durchlässig, so daß sie wieder vom Grundwasser­ strom 12 durchflossen werden können, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Bei der Herstellung der Stützwände 14 wird nach der Erfindung wie folgt vorgegangen:
Zunächst werden der Trasse des Bauwerkes 10 folgend unmittel­ bar neben den später zu erstellenden Seitenwänden 10 a des Bauwerkes nach einem an sich bekannten Verfahren Betonschlitz­ wände im Boden hergestellt, die von der Geländeoberkante OG bis in die wasserundurchlässige Bodenschicht 13 reichen. Die Herstellung erfolgt hierbei derart, daß die Schlitzwände in Längsrichtung in mehreren Abschnitten derart hergestellt wer­ den, daß zwischen je zwei benachbarten Wandteilen 18 und 19 der gewachsene Boden zunächst auf einer mehr oder weniger großen Länge l stehen bleibt. Gegenüber dem in der Flucht der Schlitzwand stehengebliebenen Boden 20 werden die Schlitz­ wandteile 18 und 19 mit Rohren 21 abgeschalt, die nach dem Einbringen und Erhärten des Stahlbetons der Wandteile 18 und 19 wieder nach oben herausgezogen werden, wie dies beim Her­ stellen von Betonschlitzwänden an sich bekannt ist. Nach dem Erhärten des Betons der in Abschnitten hergestellten Schlitz­ wand bilden die Wandteile 18 und 19 tragende und dauernd dichte Stützwandteil, die in der wasserundurchlässigen Schicht 13 eingebunden sind und auf ihrer Rückseite, d.h. in der der Baugrube 34 gegenüberliegenden Seite im anstehen­ den Boden verankert werden können, wie dies an sich bekannt ist.
Nach dem Ziehen der Großrohre 21 wird der Boden 20 zwischen den dauernd dichten Wandteilen 18 und 19 bis in die wasser­ undurchlässige Schicht 13 hinein ausgehoben. Hierzu wird ein Schlitzwandgreifer verwendet, der schmaler ist als der Schlitz­ wandgreifer, der für den Aushub der Bodenschlitze für die dauernd dichten Wandteile 18 und 19 eingesetzt wurde. Zu sei­ ner Führung werden auf den Innenseiten der Leitwände 22, die sich über die ganze Länge der Schlitzwand erstrecken und der Führung der Schlitzwandgreifer für die in Stahlbeton herge­ stellten Wandteile 18 und 19 dienen, Distanzplatten 23 be­ festigt. Hierdurch wird die zwischen den dauernd dichten Wandteilen 18 und 19 hergestellte Ausnehmung 15 etwas schma­ ler als die Wandteile 18 und 19, die Dicke d der Ausnehmung 15 ist also kleiner als die Dicke D der Wandteile 18 und 19.
Nach dem Aushub bzw. während des Aushebens der Ausnehmung 15 wird diese zwischen den Wandteilen 18 und 19 mit einem mine­ ralischen Dichtungsmaterial gefüllt. Dieses Dichtungsmaterial, für das ein Bentonit-Zement-Wasser-Gemisch verwendet wird, greift in die die Ausnehmung 15 an den Seiten halbkreisförmig umfassenden Seitenränder 18 a und 19 a der Wandteile 18 und 19 ein.
Nach dem Ausheben der Baugrube 34 bis zu der für den Bau des Bauwerkes 10 erforderlichen Tiefe wird die mit dem Dichtmate­ rial 16 gefüllte Ausnehmung 15 auf ihrer dem Bauwerk 10 zuge­ wandten Seite 15 a mit Baustahlgewebematten 24 überspannt, die im Bereich der Ränder 18 a und 19 b der Wandteile 18 und 19 an diesen befestigt werden. Danach wird diese Wandseite 15 a der Dichtlamelle 16 mit einer Schicht 25 aus Spritzbeton über­ zogen, welche auch die Randbereiche der Betonwandteile 18 und 19 übergreift, wie dies in Fig. 4a dargestellt ist. Die Beton­ wandteile 18 und 19 sind in ihren Randbereichen mit Ankern 26 in dem hinter der Schlitzwand anstehenden gewachsenen Boden verankert oder werden zwischen den Wänden 14 gegeneinander ausgesteift.
Anstelle von Baustahlgewebematten kann zur Abdeckung schmaler Dichtlamellen auch ein Glasfasergewebe verwendet werden, das auch mit Asphalt überzogen werden kann.
Da die Standfestigkeit der Dichtlamelle nur durch Gewölbe­ wirkung erreicht wird, ist die Breite dieser in Fig. 4a dar­ gestellten Dichtlamellen begrenzt. Die Ausnehmungen zwischen den dauernd dichten Betonwandteilen 18 und 19 können jedoch erheblich größer gemacht werden, wenn das Dichtmaterial eine Innenbewehrung erhält, wie sie in Fig. 4b dargestellt ist.
Für die Innenbewehrung der Dichtlamellen 16 sind Profilstahl­ elemente 27 vorgesehen, die bei der in Fig. 4b dargestellten Ausführungsform aus trapezförmigen Spundbohlen bestehen, die mit ihren Schlössern 27 a ineinandergreifen und zu einer sich über die ganze Länge 1 der Ausnehmung 15 erstreckenden Spund­ wand verbunden sind. Die Spundbohlen 27 sind mit Polystyrol­ schaum 28 ummantelt und werden vor bzw. nach dem Einbringen des Dichtungsmaterials 16 in die Ausnehmung 15 eingestellt. Die Polystyrolschaum-Ummantelung 28 wirkt als Trenn- oder Gleitmittel, welches das Herausziehen der Profilstahlelemente 27 erleichtert, wenn nach dem Herstellen des Bauwerkes 10 die Dichtwirkung aufgehoben und das Dichtmaterial wieder entfernt werden soll.
Um den auf die Dichtlamelle 16 wirkenden Erd- und Wasserdruck auch bei sehr langen Dichtlamellen aufzunehmen und zuverläs­ sig auf die mit Ankern 26 im Boden verankerten, tragenden Stahlbetonwandteile 18 und 19 zu übertragen, können auf der der Baugrube 34 zugewandten Seite Gurtungen 29 vorgesehen werden, die bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus Walzprofilträgern bestehen, die bis in die Randbereiche der Wandteile 18 und 19 reichen und dort an diesen befestigt sind. Da die Wandlamelle 16, wie weiter oben beschrieben, etwas dünner ausgeführt ist als die benachbarten Wandteile 18 und 19, sorgen Distanzbretter 30 für eine dichte Anlage der Wandlamelle 16 an den Gurtungen 29.
Für die Innenbewehrung der Dichtlamelle 16 können anstelle einer durchgehenden Spundwand auch einzelne Spundwandteile oder andere Profilstahlelemente, wie I-Walzprofilträger oder Stahlrohre, verwendet werden, die auch mit einem Trenn- oder Gleitmittel umgeben sein können, wie dies in den Fig. 7a, b und c schematisch dargestellt ist.
Nachdem das Bauwerk 10 fertiggestellt, etwa vorhandene Gur­ tungen 29 und Aussteifungen 30 beseitigt und die Baugrube 34 mit einem durchlässigen Bodenmaterial verfüllt worden ist, wird das mineralische Dichtungsmaterial 16 in der Ausnehmung 15 zusammen mit dem seitlich anschließenden Boden in der Dicke D der anschließenden Wandteile 18 und 19 ausgehoben, wobei eine etwa vorhandene Innenbewehrung vorher nach oben herausgezogen wird. Der Spritzbeton 25 und seine Baustahl­ gewebearmierung 24 wurden in die Seitenwand 10 a des Bauwerkes 10 integriert; sie müssen deshalb nicht entfernt werden.
Der Aushub der Ausnehmung 15 erfolgt im Schutz einer Stütz­ flüssigkeit. Vorzugsweise wird eine Bentonitsuspension ver­ wandt, die auf die geologischen Verhältnisse abgestimmt ist (Fig. 5).
Nach dem Einstellen von Spülrohren wird dann im Schutz der Stützflüssigkeit 31 ein rolliges Filtermaterial 17, beispiels­ weise ein Filterkies mit geeigneter Kornabstufung, in die Aus­ nehmung 15 im Kontraktorverfahren eingebracht. Hierbei wird der Filterkies nicht im freien Fall in die Stützflüssigkeit geschüttet, sondern durch Rohre direkt auf den Boden der Aus­ nehmung gebracht, wobei Sorge getragen wird, daß die Rohrenden immer von Kies umgeben bleiben. Der aufsteigende Filterkies verdrängt die Bentonitsuspension nach oben. Nach dem Füllen der Ausnehmung 15 mit dem Filtermaterial 17 wird dieses dann mit Wasser unter hohem Druck, das aus den Spülrohren ausge­ spritzt wird, von zurückgebliebenen Stützflüssigkeitsresten befreit, so daß die volle Durchlässigkeit des Filtermaterials gewährleistet ist. Die Spülrohre können anschließend wieder herausgezogen werden, so daß keinerlei Fremdkörper im Boden verbleiben.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebe­ nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfin­ dung zu verlassen. Beispielsweise ist es auch möglich, die Stützwand als Pfahlwand auszubilden, wobei einzelne Bohrlöcher die Ausnehmungen bilden, in denen zunächst ein Dichtmaterial und später ein Filterkies eingefüllt wird. Die Stützwand nach der Erfindung kann auch für Baugrubenumschließungen verwendet werden, die sich in größerem Abstand vom zu erstellenden Bau­ werk befinden. Der Raum zwischen Bauwerk und Stützwand wird dann zunächst mit durchlässigem Bodenmaterial gefüllt, bevor das Dichtungsmaterial aus den Ausnehmungen ausgehoben und durch Filterkies ersetzt wird.

Claims (16)

1. Verfahren zum Herstellen einer nur zeitweilig wasserdich­ ten Stützwand für Baugrubenumschließungen, Tiefbauwerke od.dgl., die von grundwasserführenden Bodenschichten um­ geben sind, mit tragenden, in wasserundurchlässige Boden­ schichten einbindenden, dauernd dichten Wandteilen, zwi­ schen denen Ausnehmungen angeordnet sind, die während der Herstellung des Bauwerkes wasserundurchlässig und nach Beendigung der Bauarbeiten wasserdurchlässig sind, da­ durch gekennzeichnet, daß nach dem Herstellen der die Ausnehmung (15) begrenzenden, dauernd dichten Wandteile (18, 19) der Boden in der Ausnehmung (15) bis in die wasserundurchlässige Schicht (13) hinein ausgehoben und durch mineralisches Dichtungsmaterial (16) ersetzt wird, das eine Dichtlamelle bildet, daß dann das Bauwerk (10) hergestellt und ggf. ein vorhandener Arbeits­ raum zwischen diesem und der Stützwand (14) mit einem was­ serdurchlässigen Bodenmaterial ausgefüllt und danach das Dichtwandmaterial (16) in der Ausnehmung (15) ausgehoben und durch ein rolliges Filtermaterial (17) ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als mineralisches Dichtungsmaterial ein Bentonit-Zement-Wasser-Gemisch verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (15) in etwas geringerer Dicke (d) hergestellt und mit minerali­ schem Dichtungsmaterial (16) gefüllt wird, als der Dicke (D) der benachbarten Wandteile (18, 19) entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (15) nach dem Aushub des Bodens (20) auf ihrer dem Bauwerk (10) zugewandten Seite (15 a) mit einem Bewehrungsgewebe (24) abgedeckt wird, das an den Randbereichen der benachbarten Wandteile (18, 19) befestigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Dichtmate­ rial (16) gefüllte Ausnehmung (15) vor dem Herstellen des Bauwerkes (10) auf der diesem zugewandten Seite (15 a) mit einer Schicht (25) aus Spritzbeton, Asphalt oder einem an­ deren erhärtenden Material überzogen wird, welches die Randbereiche der benachbarten Wandteile (18, 19) über­ greift.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlamelle (16) mit Profilstahlelementen (27) bewehrt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilstahlelemente (27) vor bzw. nach dem Einbringen des mineralischen Dich­ tungsmaterials (16) in die Ausnehmung (15) eingestellt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilstahlelemente (27) von einem Trenn- oder Gleitmittel (28) umgeben sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennmittel Poly­ styrolschaum verwendet wird, der an den Profilstahlelemen­ ten (27) befestigt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die dichten Wandteile (18, 19) in der Nähe ihrer Ränder (18 a, 19 a) rückverankert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den Randbereichen der dauernd dichten Wandteile (18, 19) mindestens eine Gurtung (29) befestigt wird, welche die Ausnehmung (15) auf der dem zu erstellenden Bauwerk (10) zugewandten Seite (15 a) überdeckt und die an der Dichtlamelle (16) anliegenden Aussteifungen (30) abstützt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Ausheben des Dichtungsmaterials (16) die Ausnehmung (15) mit einer Stützflüssigkeit (31) gefüllt und das rollige Filtermate­ rial (17) in die Ausnehmung eingebracht wird, wonach die hierbei nicht verdrängte Stützflüssigkeit (31) mit einem Hochdruckwasserstrahl ausgespült wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial (16) und der seitlich anschließende Boden in einer der Dicke (D) der dauernd dichten Wandteile entsprechenden Dicke ausgehoben wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand (14) als Schlitzwand zwischen Leitwänden (22) hergestellt wird, wo­ bei die dauernd dichten Wandteile (18, 19) in Stahlbeton hergestellt und gegen den zwischen ihnen angeordneten Aus­ nehmungsbereich durch Schalungsrohre (21) abgegrenzt wer­ den, die nach dem Erhärten des Betons und vor dem Ausheben und Verfüllen der Ausnehmung (15) entfernt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Leitwände (22) im Ausnehmungsbereich Distanzplatten (23) zur Führung eines schmaleren Aushubgreifers angeordnet werden, um einen Schlitz herzustellen, dessen Dicke (d) kleiner ist als die Dicke (D) der Stahlbetonwandteile (18, 19).
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand als Bohr­ pfahlwand mit einander überlappenden Pfahlbohrungen her­ gestellt wird, von denen einzelne als Ausnehmungen dienen, während die die Ausnehmungen begrenzenden Pfahlbohrungen mit Stahlbeton gefüllt werden.
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