DE2543997A1 - Verfahren zum einpressen eines insbesondere rohrfoermigen baukoerpers in einen erddamm o.dgl. - Google Patents
Verfahren zum einpressen eines insbesondere rohrfoermigen baukoerpers in einen erddamm o.dgl.Info
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Description
- Verfahren zum Einpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers in einen Erddamm od. dgl.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers in einen Erddamm od.dgl., bei dem das Erdreich an der Ortsbrust während des Einpressens fortschreitend abgebaut und abgefördert wird. Es ist bekannt, Rohre und Stollen durch einen Erddamm oder in andere Erdbauwerke zu pressen, wobei der im Inneren des Rohres anstehende Erdkern kontinuierlich abgebaut und das gelockerte Haufwerk abgeführt wird. Beim Einpressen solcher Rohre und Stollen ist es bei größeren Rohrlängen schwierig, die Richtung genau beizubehalten. Insbesondere bei Stollen mit größerem Querschnitt und stark wechselnden Bodenformationen besteht die Gefahr, daß der Stollen beim Vortrieb fällt, d.h. bestrebt ist, in der Gradiente eine Krümmung nach unten zu bilden.
- Durch die deutsche Patentschrift 1 220 879 ist auch bereits ein Verfahren zum nachträglichen Einbau eines UnterfClhrungsbauwerkes bekannt, das einen an seiner Unterseite offenen Querschnitt hat und mit seinen Seitenwänden in vorher im Damm ausgehobenen Schlitzen in den zu unterfahrenden Damm eingeschoben wird. Um ein zielgenaues Einfahren des Baukörpers zu ermöglichen, werden bei dem bekannten Verfahren zu beiden Seiten des Dammes einander gegenüberliegende Fundamente hergestellt und mit den Damm durchdringenden Trägern verbunden, welche die Fahrbahn für das einzuschiebende Bauwerk bilden. Dieses bekannte Verfahren ist nur bei Bauwerken von verhältnismäßig geringer Länge anwendbar, die ein nicht zu hohes Gewicht haben und nur einer verhältnismäßig schmalen Gleitbahn bedürfen. Außerdem ist es erforderlich, den zu unterfahrenden Damm im Bereich der Seitenwände des Bauwerkes über den Trägern aufzuschlitzen, um die Gleitbahn für das Bauwerk freizulegen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben, mit dem auch Bauwerke großen Querschnittes und von erheblicher Länge zielgenau ins Erdreich eingepreßt werden können.
- Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß das Erdreich im Bereich der Sohle an mindestens zwei im Abstand voneinander liegenden Stellen im Schutz von Schildkonstruktionen der Ortsbrust gegenüber voreilend abgebaut wird und daß im Schutz dieser Schilde Gleitbahnen hergestellt werden, auf denen sich der Baukörper während des Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützt.
- Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß der einzuschiebende Baukörper auch im Erdreich ein festes Fundament vorfindet, auf dem er entlanggleitet und sich im endgültigen Zustand abstützen kann. Hierdurch werden Verlagerungen des Bauwerkes beim Einschieben verhindert und nachträgliche Setzungen weitgehend vermieden, da insbesondere bei wenig tragfähigem Baugrund dieser unter den Gleitbahnen im Schutz der Schildkonstruktionen vorverdichtet werden kann. Durch die Verwendung der Vortriebsschilde wird der Vorbau der Gleitbahnen durch den Abbau der Ortsbrust nicht behindert, insbesondere kann kein Gestein oder Erdreich in den Vorbau der Gleitbahnen hereinbrechen oder diese verschütten.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur beim Vortrieb von vollständig geschlossenen Baukörper anwendbar, sondern es eignet sich auch zum Einpressen von Bauwerken in Dämme od.dgl., bei denen der Erdkern in nach oben offener Baugrube entfernt wird0 In diesem Falle dienen die Schildkonstruktionen als Abdeckung und zum Schutz der dem Bauwerk voreilend hergestellten Gleitbahnen gegen hereinbrechendes Gestein und Erdreich.
- Die Gleitbahnen können aus vorgefertigten Betonteilen oder in Ortbeton hergestellt werden. Bei bestimmten Bodenarten kann es auch zweckmäßig sein, die Gleitbahnen durch Verfestigung des anstehenden Baugrundes herzustellen oder sie auf einem derart verfestigten Untergrund zu verlegen.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann auf die Gleitbahnen eine durchgehende Gleitschicht aus Metall, Kunststoff od.dgl. aufgetragen werden. Diese Gleitschicht besteht zweckmäßig aus Metall- oder Kunststoffolien, die beim Einschieben des Baukörpers von einer Rolle auf den Gleitbahnen abgerollt werden. Hierbei können die Metallfolien aus nichtrostendem Blech, beispielsweise aus einem V2A-Material, bestehen und zusätzlich mit einem Schmiermittel versehen sein. Als Kunststoffolien eignen sich insbesondere solche aus Polytrifluorchloräthylen od. dgl.
- Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einem Ä'usführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein zum Einschieben in einen Damm bereites Unterführungsbauwerk im Längs schnitt, Fig0 2 den Gegenstand der Fig. 1 im Grundriß und Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 im Querschnitt nach Linie III-III.
- In den Zeichnungen ist mit 10 ein im Querschnitt als rechteckiges, geschlossenes Rohr ausgebildetes UnterfUhrungsbauwerk aus Stahlbeton oder Spannbeton bezeichnet, das als Ganzes quer zur Längsachse einer Eisenbahnlinie 11 durch einen Eisenbahndamm 12 getrieben werden soll. Das Unterführungsbauwerk 10 befindet sich unmittelbar neben dem Bahndamm 12, in dessen Böschung 13 im Bereich der Seitenwände 14 des einzuschiebenden Bauwerkes 10 bis zur Sohlplatte 15 reichende Schlitze 16 und 17 ausgehoben sind, die seitlich durch Spundwände 18 gesichert und an der dem Damm 12 zugekehrten Stirnseite durch eine Kopfverschalung 19 gegen hereinbrechendes Erdreich geschützt sind. In die Schlitze 16 und 17 greifen die keilförmigen Seitenwände 20 eines an der dem Damm zugewandten Stirnseite 21 des Bauwerkes 10 befestigten Schnabels 22 ein, die am oberen Rand 23 durch eine Aussteifung 24 miteinander verbunden und gegeneinander abgestützt sind.
- Die Sohlplatte 15 des Bauwerkes 10 ist an ihrem vorderen Rand 25 mit einer Abschrägung 26 versehen. An zwei im Abstand voneinander liegenden Stellen, nämlich unter den Seitenwänden 14 des Bauwerkes 10 sind an der vorderen Stirnwand 21 Schildkonstruktionen 28 befestigt, die mit den Seitenwänden 20 des Schnabels 22 durch Anker 29 fest verbunden und durch Rahmenkonstruktionen 30 ausgesteift sind. Die Schilde 28 erstrecken sich etwa 2 bis 3 m über die Stirnseite 21 hinaus, so daß während des Abbaues ihre Brust 31 vor der durch die Stirnseite 21 des Bauwerkes 10 definierten Ortsbrust 32 liegt.
- Die Seitenwände 20 des Schnabels 22 haben ebenso wie die Sohlplatte 15 eine Abschrägung 33 und sind am vorderen, unteren Rand 34 mit einer Schneide 35 versehen, die von einem halbierten I-Profil gebildet wird.
- Das Einpressen des Baukörpers 10 in den Damm 12 vollzieht sich auf folgende Weise: Nach dem Entfernen des Verbaues 19 und der Aussteifungen der Spundwände 18 wird das Bauwerk 10 mit Hilfe von an dessen hinterer Stirnseite 36 angesetzten hydraulischen Preßvorrichtungen 37 in Richtung des Pfeiles 38 in den Bahndamm 12 gedrückt. Hierbei wird das Erdreich unter den Schrägflächen der Seitenwände 20 des Schnabels 22 und im Bereich zwischen diesen Seitenwänden fortlaufend gelöst und entweder nach oben oder durch das Bauwerk 10 hindurch abgefördert. Beim Vorschieben gleitet der Baukörper 10 mit seiner Sohlplatte 15 auf in den Erdschlitzen 16 bereits verlegten Gleitbahnen 40, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel von vorgefertigten, profilierten Spannbetonbalken 41 gebildet werden, die auf dem gewachsenen Untergrund 42 verlegt sind und auf deren Oberfläche eine Gleitschicht 43 aufgetragen ist, die aus einer Metallfolie besteht. Die Metallfolie 44 wird von Rollen 45 abgewickelt, die in Nischen 46 in der Sohlplatte 15 untergebracht sind.
- Sobald die Brust 31 der Schilde 28 das anstehende Erdreich des Dammes 12 erreicht, wird im Bereich der Schilde 28 das anstehende Erdreich im Bereich der Schildbrust und der Schildsohle entfernt, so daß weitere Fertigteile 42 als Gleitbahn verlegt werden können, die den Baukörper 10 dann während des weiteren Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützen, Man erkennt, daß die Schilde 28 dem Abbau der normalen Ortsbrust 32 voreilen, so daß der Arbeitsraum für die Herstellung der Gleitbahnen 40 immer freigehalten wird.
- Anstelle der Betonfertigteile 42 können die Gleitbahnen 40 auch in Ortbeton lamellenweise hergestellt werden. Es ist auch möglich, den Untergrund 42 durch Injizieren von Zementmilch oder anderen erhärtenden Stoffen zu verfestigen, so daß sich ein tragfähiges Fundament für das einzuschiebende Bauwerk 10 ergibt.
- Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise ist es möglich, den im Bereich des Unterführungsbauwerkes liegenden Erdkern zwischen den Seitenwänden 20 des Schnabels 22 nach oben zu entfernen, oder das anfallende Haufwerk vollständig durch das Unterfuhrungsbauwerk 10 hindurch zum rückwärtigen Ende auszutragen. Es ist auch möglich, auf den Schnabel 22 ganz zu verzichten und keine voreilenden Schlitze herzustellen, wenn das Bauwerk auf entsprechend stabilen Führungskonstruktionen gelagert wird.
- L e e r s e i t e
Claims (6)
- Ansprüche Verfahren zum Einpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers in einen Erddamm od.dgl., bei dem das Erdreich an der Ortsbrust während des Einpressens fortschreitend abgebaut und abgefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdreich im Bereich der Sohle (15) an mindestens zwei im Abstand voneinander liegenden Stellen im Schutz von Schildkonstruktionen (28) der Ortsbrust (32) gegenüber voreilend abgebaut wird und daß im Schutz dieser Schilde (28) Gleitbahnen (40) hergestellt werden, auf denen sich der Baukörper (10) während des Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) aus vorgefertigten Betonteilen (41) hergestellt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) in Ortbeton hergestellt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) durch Verfestigung des anstehenden Baugrundes (42) hergestellt werden.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Gleitbahnen (40) eine durchgehende Gleitschicht (43) aus Metall, Kunststoff od.dgl.aufgetragen wird.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitschicht (43) Metall- oder Kunststoffolien (44) verwendet werden, die beim Einschieben des Baukörpers (10) von einer Rolle (45) auf den Gleitbahnen (40) abgerollt werden0
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- 1975-10-02 DE DE19752543997 patent/DE2543997C2/de not_active Expired
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