DE2712869C2 - Verfahren zum Vermeiden von Wassereinbrüchen in untertägige Hohlräume - Google Patents
Verfahren zum Vermeiden von Wassereinbrüchen in untertägige HohlräumeInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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- E21F16/00—Drainage
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Description
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Vermeidung von Wassereinbrüchen in untertägige Hohlräume mit Hilfe von vorher
auf der einer Wasser-Speichereinheit zugewendeten · Seite des Hohlraumes einzubringenden Untersuchungsstrecken
und/oder -Bohrlöchern, mit denen zutretendes Wasser entfernt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Strecken
und/oder Bohrlöcher in die den aufzufahrenden i"
Hohlraum von der Wasserspeicherschicht trennenden Schichten im Abstand vom herzustellenden
Hohlraum und derart eingebracht werden, daß — zum Erkennen und gegebenenfalls Abdichten von
Wasserzuflüssen — die beim Auffahren des Hohl- π
raumes in den Schichten auftretenden Gebirgsbewegungen schon vorher zum Teil ausgelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Strecken bzw. Bohrlöchern auftretenden Wasserzuflüsse und gegebenenfalls -0
diese Bohrlöcher mit sich verfestigendem Dichtungsmaterial verschlossen werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Abdichten
des wasserführenden Bohrloches die diesem benach- -"<
harten Bohrlöcher mit Dichtungsmaterial verschlossen werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermeiden von Wassereinbrüchen in ut.tertägi^e Hohlräume mit
Hilfe von vorher auf der eine/ Wasserspeicherschicht
zugewendeten Seite des Hohlraumes inzubringenden Untersuchungssirecken und/oder -Bohrlöchern, mit
denen zutretendes Wasser entfernt werden kann.
Grubengebäude und sonstige unterirdische Hohlräume sind häufig Wassereinbrüchen ausgesetzt. Zur
Sicherheit für Leben und Material muß Wassereinbrüchen vorgebeugt werden oder zumindest müssen ihre
schädlichen Folgen vermieden werden.
Es ist bekannt, beim Auffahren von Strecken oder Querschlägen, die auf unterirdische Ansammlungen von
Wasser oder schädlichen Gasen stoßen könnten. Bohrlöcher von einer gewissen Länge vom Ort der
aufzufahrenden Strecke aus nach vorn und nach den Seilen, nach Bedarf auch nach oben und unten, der
Auffahrung voraufgehen zu lassen. Ein solches Vorbohren ermöglicht in der Regel durch aus den Bohrlöchern
austretende Wassertröpfchen das rechtzeitge Erkennen einer Annäherung an Wässersäcke, so daß entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können. Die Vorbohreinrichtung kann mit Abschluß- und Abzapfvorrichtungen
ausgestattet sein, so daß durch Anbohren einer Wasseransammlung zufließendes Wasser abgeleitet
werden kann. Insbesondere für die Erschließung unterirdischer Lagerstätten vom Tage her ist es auch
bekannt, vorher Wasserlösungsslollen zur Wasserabführung einzubringen.
... Ferner ist es insbesondere für Schächte bekannt, 'wasserdurchlässiges Gebirge durch Zementierung oder
durch chemische Verfestigungsverfahren zu versteinen.
,Dies kann nach dem Abteufen des Schachtes zu dessen
: Sicherung oder auch vor dem Abteufen erfolgen, um den Schacht trocken niederbringen zu können. Bei
diesem Verfestigungsverfahren kann das Gebirge angebohrt werden, um die wasserführenden Klüfte
y~>
65 unmittelbar aufzuschließen, !η die Bohrung wird ein
Rohr eingebracht, durch welches hindurch das Verfestigungsmittel eingepreßt wird.
Weitere bekannte Verfahren zur vorbeugenden Sicherung eines aufzufahrenden Hohlraums sind darauf
gerichtet, durch Abänderung der hydrogeologischen Gegebenheiten in der Gebirgsumgebung des geplanten
Hohlraumes die Möglichkeit eines Wassereinbruchs im voraus auszuschließen. Zu diesem Verfahren zählen die
Wasserabdämmung und die Wasserspiegelabsenkung. Eine vorbeugende Wasserabdämmung kann z. B. durch
Abdichtung bzw. Versteinung der Schichten zwischen dem zu sichernden Hohlraum und den Wasserspeichern
oder durch eine vor dem Auffahren des Hohlraumes gel aute Mauerung (Spundwand, Schalwand, Senkmauer)
erreicht werden.
Bei der vorbeugenden Wasserspiegelabsenkung dagegen werden den geplanten Hohlraum gefährdende
Wasserspeicher angezapft und bis zur hinreichenden Absenkung des Wasserspiegels des Wasserspeichers
en!« assert. Obwohl die Wasserspiegeiabsenkung aus
sicherheitstechnischen Gesichtspunkten heraus vorteilhaft ist. besieht jedoch ein besonderer Nachteil darin,
daß sie häufig schwere und nicht voraussehbare und mittelbare Umweltschäden zur Folge hat. Solche
Umweltschäden sind z. B. die Austro .knung von Brunnen und Quellen bzw. die Verminderung ihrer
Wasserergiebigkeit. gegebenenfalls das Auftreten von Erdsenkungen, die Beschädigung von Landwirtschaftskulturen und dergleichen mehr. In Ungarn z. B. sind
infolge der bei den Bauxilgruben im Südgebiet des Dunantuler Mittelgebirges angewendeten vorbeugenden
Wasserspiegelabsenkung mehrere wichtige Quellen ausgetrocknet und auch die Wasserergiebigkeit der
weltberühmten Heilquellen von Heviz hat abgenommen. Aufgrund solcher Erfahrungen werden im
Nordgebiet des Dunantuler Mittelgebirges in erster Linie auch weiterhin die Verfahren der nachträglichen
Sicherung aufgefahrener Hohlräume vflfewendet. um
einer Gefährdung der weltberühmten Heilquellen von Budapest vorzubeugen.
Die Gefährdung von untertägigen Hohlräumen durrh Wassereinbrüche ist besonders groß, wenn die I lohlräume
in der Nachbarschaft einer Wasserspeicherschicht aufgefahren werden sollen und durch das Auffahren in
den die Wasserspeicherschicht von dem aufzufahrenden Hohlraum trennenden Schichten Gebirgsbewegungen
ausgelöst und dadurch Spalte oder Klüfte und dergleichen geöffnet werden können, durch die
hindurch Wasserzuflüsse aus der Wasserspeicherschicht an den Ort des Hohlraumes zutreten können. Die
Erfindung ist auf die Vermeidung von Wassereinbrüchen in unter derartigen Bedingungen aufzufahrende
Hohlräume gerichtet.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit
welchem Wassereinbrüche aufgrund von Wasserzuflüssen, die durch beim Auffahren des Hohlraumes in den
diesen von der Wasserspeicherschicht trennenden Schichten auftretende Gebirgsbewegungen ausgelöst
werden, ohne wesentliche Absenkung des Wasserspie-" gels der iWasserspeicherschicht weitgehend vermieden
werden können.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Strecken und/oder Bohrlöcher in die den aufzufahrenden
Hohlraum von der Wasserspeicherschicht trennenden Schichten im Abstand vom herzustellenden
Hohlraum und derart eingebfachl werden, daß — zum
Erkennen und gegebenenfalls Abdichten von Wasserzuflüssen — die beim Auffahren des Hohlraumes in den
Schichten auftretenden Gebirgsbewegungen schon vorher zum Teil ausgelöst werden.
Durch die erfindungsgemäße Auslösung von Gebirgs- ■>
bewegungen werden eventuelle Schwachstellen in den den aufzufahrenden Hohlraum von der Wasserspeicherschicht
trennenden Schichten gebrochen, so daß solche Schwachstellen durch Wassereinbruch in die Strecken
und/oder Bohrlöcher erkannt und an ihnen frühzeitig i»
Gebirgsverfestigungen durchgeführt werden können. Dadurch sind die nachfolgende Herstellung des
Hohlraumes und dieser selbst durch Wassereinbröche weniger gefährdet. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren ausgelöste Wasserzufiüsse werden in den r>
Strecken und/oder Bohrlöchern aufgefangen und können daraus abgeleitet werden, so daß sie vom Ort
des aufzufahrenden Hohlraumes ferngehalten werden. Aufgrund des hydraulischen Widerstandes in den den
aufzufahrenden Hohlraum von der Wasserspeicher- 2«
schicht trennenden Schichten ist die Ergiebigkeit von durch die vorzeitigen Gebirgsbewegungen aufgelösten
Wasserzuflüssen aus der Wasserspeicherschicht im allgemeinen wesentlich geringer als die Wassermenge,
die für eine vorbeugende Wasserspiegelabsenkung ?>
gezapft werden müßte. Daher entstehen durch das erfindungsgemäße Verfahren keine aggressiven Eingriffe
in die hydrogeologischen Gegebenheiten der Umgebung.
Die Untersuchungsstrecken und/oder -Bohrlöcher i" können in einfachen mechanisierbaren Verfahren
hergestellt werden. In den Strecken bzw. Bohrlöchern auftretende Wasserzuflüsse und gegebenenfalls diese
Bohrlöcher selbst können mit sich selbst verfestigendem Dichtungsmaterial verschlossen werden. Vorzugsweise s">
werden hierbei auch die dem wasserführenden Bohrloch benachbarten Bohrlöcher mit sich selbst verfestigendem
Dichtungsmaterial verschlossen, und zwar bevor das wasserführende Bohrloch selbst abgedichtet wird. Die
anderen nicht wasserführenden Bohrlöcher können mit 4"
einem körnigen Versatzmaterial wieder verfüllt werden.
Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die schematische Draufsicht eines Strebbaues.
F i g. 2 den Schnitt des Strebbaues nach F i g. 1 gemäß ·<'·
der Linie H-II,
Fig. 3 die schematische Draufsicht eines anderen Strebbaues.
F i g. A den Schnitt des Strebbaues nach F i g. 3 gemäß
der Linie IV-IV. >"
Fig. 5 den Vertikalschnitt der Gebirgsumgebung eines geplanten Tunnels.
Fig. 6 die schematische Draufsicht eines weiteren Strebbaues.
F i g. 7 den Schnitt des Strebbaues nach F i g. 6 gemäß si
der Linie VIl-VIl.
F i g. 8 den Schnitt des Strebbaues nach F i g. 6 gemäß der Linie VIIl-VIIl,
F i g. 9 die schematische Draufsicht eines mit Untersuchungs-Bohrlöchern
versehenen Strebbaues. fen
Fig. 9a einen Vertikalschnitt des Strebbaues nach F i g. 9 senkrecht zu den Abbaustrecken,
F i g. 9b einen gestuften VertikaJschnitt des Strebbaues
nach Fig. 9 durch eine Abbaustrecke und eine Enlwässerungsstrecke, b5
Fig. 10 die Anwendung einer mit einer Abdeckglokkc
versehenen Einspritzleitung am Ort eines Wassereinbruches,
Fig. 11 die Anwendung eines sich schwellend verfestigenden Materials zur Abdichtung der Einspritzleilungund
Fig. 12 die Anwendung eines sich schwellend verfestigenden Materials bei einem Mehrfachwassereinbruch.
Der Strebbau gemäß den F i g. 1 und 2 besteht, wie üblich, aus einem Streb 1 und aus zwei Abbaustrecken 2,
3, die zueinander parallel und senkrecht zu dem Streb 1 verlaufen. Da die abzubauende Lagerstätte 4 geneigt ist
(Fig.2), liegt die Abbaustrecke 2 tiefer als die Abbaustrecke 3. Das unmittelbare Liegende der
Lagerstätte 4 ist eine aus Ton bestehende Wassersperrschicht 5, unter der sich eine Wasserspeicherschicht 6
befindet.
Die Dicke der Wassersperrschicht 5 reicht nicht aus, um von der Wasserspeicherschicht 6 ausgehende
Wassereinbrüche zu verhindern. Um Wassereinbrüche gleichwohl am Ort des Strebes 1 zu vermeiden, werden
dem Streb 1 vorangehend von der 'iefer gelegenen Abbaustrecke 2 aus in die Wasaersperrschicht 5
Bohrlöcher 8 eingebracht, die annähernd parallel zu der Liegendfläche 7 und parallel oder schräg zu dem Streb 1
verlaufen. Wo der Strebbau eine Verwerfung 9 durchquert (die Stelle der Querung kann beim
Auffahrt.·! der Abbaustrecken 2, 3 bestimmt werden),
werden zu beiden Seiten der Verwerfung 9 Bohrlöcher 8 eingebracht. An anderen Stellen werden die Bohrlöcher
8 in einer von der voraussichtlichen Wasserergiebigkeit abhängigen Dichte eingebracht.
Durch die dem Streb 1 vorangehende Herstellung der Bohrlöcher 8 werden die beim Auffahren des Hohlraumsystems
auftretenden Gebirgsbewegungen in der Wassersperrschicht 5 zum Teil bereits vorher ausgelöst,
so daß Wasserzuflüsse. falls sie durch solche Gebirgsbewegungen freigesetzt werden, bereits vorher ausgelöst
und in den Bohrlöchern 8 aufgefangen werden. Das Wasser wird aus den Bohrlöchern 8 durch die
Abbaustrecke 2 und ein an sich bekanntes (hier nicht gezeigtes) Wassersammlerstreckensystem zur Hauptwasserhaltung
abgeleitet.
Bei dem Strebbau gemäß den Fig. 3 und 4. der
ebenfalls aus einem Streb 1 und aus zwei Abb.iustrecken
2,3 besteht, werden die Bohrlöcher 10 in die Lagerstätte
4 selbst eingebracht. In diejenigen Bohr'öcher 10. in
denen Wasserzuflüsse auftreten, werden Rohrleitungen 11 eingebaut. Die Bohrlöcher 10 hingegen, in denen
keine Wasserzuflüsse auftreten, werden mit Hilfe einer
bekannten pneumatischen Versatzanlage 12 mit einem körnigen Versatzmaterial 13 verfüllt.
In F i g. 5 ist der zu sichernde Hohlraum ein Tunnel 14 mit großem Querschnitt. Der Tunnel 14. dessen
geplanter Querschnitt gezeigt ist. soll in einer aus rissiger. Mergel bestehenden Wassersperrschicht 5
aufgefahren werden, an die eine tektonisch durch e:ne
Wechselfläche 15 begrenzte, aus Karst beuchende wasserhaltige Schicht 6 anschließt. Der Tunnel 14 ist aus
der Wasserspeicherschicht 6 stammenden Wassereinbrüchen ausgesetzt, weil die Schutzwirkung der
Wassersperrschicht 5 nicht ausreicht. Daher wird in der unmittelbaren Nähe der geplanten Tunnellinie, dem
Auffahren des Tunnels 14 vorangehend, eine Entwässerungsstrecke 17 derart vorgetrieben, daß die gleichen
Wasser- und Gebirgsbewegungsvorgänge ausgelöst werden, wie sie andernfalls durch das Auffahren des
Tunnels 14 selbst hervorgerufen wurden. Dadurch ausgelöste Wasserzuflüsse werden in der Entwässerungsstrecke
17 aufgefangen und aus dieser abgeleitet.
Parallel zu der Entwässerungsstrecke 17 wird in dem geplanten Querschnitt des Tunnels 14 ein Sohlstollcn 18
angelegt, dessen Front der Front der Entwässerungsstrecke 17 um IO bis 50 m vorangeht. Der Sohlstollen 18
liegt höher als die Entwässerungsstrecke 17 und ist mit ihr durch in Abständen von 50 bis 150 m angeordnete
Aufbrüche 19 verbunden. Der Sohlstollen 18 bildet daher die Zufluchlsstrecke für die Entwässerungsstrekke
17 und dient gleichzeitig auch zur Wetterführung. Der Tunnel 14 wird der Front des Sohlstollens 18 in
beliebigem Folgeabstand folgend aufgefahren. Die Entwässerungsstrecke 17 kann zur Wasserableitung,
Bewetterung und technischen Bedienung beibehalten werden.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen ein Beispiel für die gemeinsame Anwendung des vorbeugenden Auslösens
von Gebirgsbewegungen und des bekannten nachträglichen Wasserlösens. Hier ist die unmittelbare Liegendschicht
des aus dem Streb 1 und den Abbaustrecken 2,3 bestehenden Sirphhaues eine Wssscrspcrrscincni aus
Ton. Die Dicke der zur Wassersperrschicht 5 ändert sich längs des Strebbaues in bedeutendem Maße (Fig.8).
Links m den Fig. 6 und 7 ist die Wahrscheinlichkeit eines Wassereinbruches gering. Hier ist also die
Anwendung des vorbeugenden Auslösens von Gebirgsbewegungen zum vorzeitigen Freisetzen von Wasserzuflüssen
nicht unbedingt erforderlich. Es ist hier zweckmäßiger, von einer liefer ausgetriebenen Entwäs·
serungsstrecke 20 aus nachträglich nach Bedarf
Bohrlöcher 21 vorzutreiben und durch diese gegebenenfalls zutretendes Wasser abzuleiten. Rechts in den
Fig. 6 und 7 hingegen ist die Dicke der Wassersperrschicht 5 geringer. Die Wahrscheinlichkeit eines
Wassereinbruches ist daher hoch, so daß hier das vorbeugende Auslösen von Gebirgsbewegungen angewendet
wird und zwar derart, daß dem Streb 1 vorangehend Bohrlöcher 8. die zweckmäßig von der
Entwässerungsstrecke 20 ausgehend, entlang der Liegendfiäche 7 der Lagerstätte 4 eingebracht werden.
Soll nicht nur der Streb 1, sondern auch die Abbaustrecke 2 vorbeugend geschützt werden, so muß
die Front der Entwässerungsstrecke 20 der Front der Abbaustrecke 2 mindestens um einige Meter vorangehen.
Zusätzlich zu den Bohrlöchern 8 können in deren Umfeld auch wasserlösende Bohrlöcher 21 nachträglich
angelegt werden.
Die Fig. 9. 9a und 9b erläutern eine weitere vorteilhafte Durchführungsart des vorbeugend Gebirgsbewegungen
zum vorzeitigen Freisetzen von eventuellen Wasserzuflüssen auslösenden Verfahrens. Die
Abbaustrecken 2, 3 des gezeigten Strebbaues sind mit einer Hauptzufiuchtsstrecke 30 verbunden. Die tiefer
beidseitig angeordneten Entwässerungsstrecken 20 sind an eine Hauptentwässerungsstrecke 31 angeschlossen.
Von den beiden Entwässerungsstrecken 20 ausgehend sind im wesentlichen horizontale Bohrlöcher 81,
ausgetrieben. Die mit 81 bezeichneten Bohrlöcher lösen Wasser aus, weil sie im Bereich eines Wassereinbruches
32 angelegt sind. In diese Bohrlöcher 81 werden Zementierrohre 83 eingeführt durch die ein sich
verfestigendes Dichtungsmaterial eingepreßt wird. Die Bohrlöcher 82. die kein Wasser auslösen, werden mit
Versatzmaterial ausgefüllt Beim Auffahren gehen die Entwässerungsstrecken 20 den Abbaustrecken 2,3 stets
voraus.
Das Einspritzen des Dichtungsmaterials in die
wasserführenden Bohrlöcher 81 wird zuerst in dem dem Wassereinbruch 32 benachbarten Bohrlöchern durchgeführt
und erst nach der Verfestigung des eingespritzten Dichtungsmaterials wird direkt in das wasserauslösendc
'· Bohrloch eingespritzt. Das Einspritzen wird so lange vorgenommen, bis eine rasche Zunahme des Einspritzdruckes
den Beginn der Erhärtung des eingespritzten Materials bzw. die Ausfüllung der größeren Hohlräume
und das Eindringen des Materials in die diese speisenden kleineren Gänge anzeigt.
In einigen Fällen (z. B. bei einem Strebbau) müssen die
zum vorbeugenden Freisetzen von potentiellen Wasserzuflüssen dienenden Bohrlöcher verhältnismäßig dicht
nebeneinander angelegt werden. Dadurch brechen die ii Kohlepfeiler zwischen den Bohrlöchern nach einer
gewissen Zeit. Das ist aus dem Gesichtspunkt der Auslösung der gewünschten Gebirgsbewegungen von
Vorteil, kann sich jedoch an der Mündung der Bohrlöcher für das spätere Einspritzen von Dichtungs-
-'" material ungünstig auswirken. In diesen Fällen wird zuerst nur jedes zweite Bohrloch vorgetrieben, dessen
Mündung mit einem Dichtungsmaterial gefüllt wird. In das Dichtungsmaterial wird ein Einspritzrohr für das
spätere Einspritzen eingelegt. Die dazwischenliegenden Bohrlöcher werden erst nach Verfestigung des Dichtungsmaterials
vorgetrieben.
Die Fig 10 bis 12 zeigen weitere Beispiele für die Abdichtung der wasserauslösenden Bohrlöcher. Im Fall
der Fig. 10 und 11 liegt innerhalb eines Bohrloches 120
ein örtlicher Wassereinbruch 121 vor. Auf die Mündung dieses Wassereinbruches 121 wird eine Abdeckglocke
122 gesetzt, die mittels einer hydraulischen oder mechanischen (z. B. mit einer Schraubspindel versehenen)
Druckeinheit 123 in das die Mündung des Wassereinbruches umgebende Gestein hineingepreßt
und dadurch festgelegt wird. An die Abdeckglocke 122 wird ein Einspritzrohr 124 großen Durchmessers
(geringen Strörnüngswiderstandes) angeschlossen, das
mit einem Hauptschieber 125 und einem Einspritzleitungsanschluß 126 versehen ist.
Dann wird in den Raum des Bohrloches 120 rings der Abdeckglocke 122 und des Einspritzrohres 124 mittels
eines nicht dargestellten Schaumgenerators ein sich schwellend verfestigendes Material 127 (z. B. kalt
*ΐ schäumendes Polyurethan) eingespritzt (Fig. 11). Nach
Erhärtung dieses Materials 127 werden der Hauptschieber 125 stufenweise geschlossen und das Einspritzrohr
124 mit der Einspritzleitung verbunden. Nach dem Abbinden des eingespritzten, sich verfestigenden
Dichtungsmaterials können der aus dem sich schwellend verfestigenden Material hergestellte Damm und die
Einspritzvorrichtung entfernt werden.
Ist der Wassereinbruch weniger lokalisiert (Fig. 12).
so wird im Bohrloch 120 zuerst hinter dem Wassereinbruch 121 ein Damm aus einem sich schwellend
verfestigenden Material 127 gebildet, wonach das Wasser an der anderen Seite des Wassereinbruches
mit Hilfe eines Einspritzrohres 124 gesammelt wird, das ebenfalls von dem sich schwellend verfestigenden
Material 127 umgeben ist Nach der Verfestigung des
Materials 127 werden der Hauptschieber 125 geschlossen und die Einspritzung des Dichtungsmaterials
durchgeführt Ist der Wassereinbruch in der Nähe des Bohrlochtiefsten, so wird der erste Damm von diesem
selbst gebildet
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND(S) Int. Cl. 3:E21F16/00DEUTSCHES PATENTAMT@ Aktenzeichen: (g) Anmeldetag:tOffenlegungstag: Veröffentlichungstag der Patenterteilung:P 27 12 869.4-24
24. 3.77
8-12. 7718. 8.83Innerhalb von 3 Monaten nach Veröffentlichung der Erteilung kann Einspruch erhoben werdenUnionspriorität: @ 07.04.76 HU BA-339527.10.76 HU BA-3395(73) Patentinhaber:Központi Bänyäszati Fejlesztesi Intezet, Budap&öt, HU; Tatabänyai Szenbänyäk, 2800 Tatabänya. HU; Aluminiumipari Tervezö es Kutato Intezet, Budapest, HUVertreter:Viering, H., Dipl.-Ing.; Jentschura, R., Dipl.-Ing., Pat.-Anw., 8000 München Erfinder:Kapolyi, Laszlo, Dipl.-Bergbau.-Ing.; Schmieder, Antal, Dipl.-Berbau.-Ing.; Kesserü, Zsolt, Dipi.-Bergbau.-ing., Budapest, HU, Soiymos, Andras, Dipl.-Bergbau.-Ing.; Gerber, Pal, Dipl.-Geologe Dr., Tatabänya, HU; Szebenyi, Ferenc, Dipl.-Bergbau.-Ing.; Soiymos, Mihaly, Dipl.-Bergbau.-Ing., Budapest, HUIm Prüfungsverfahren entgegengehaltene Druckschriften nach § 44 PatG:DE-AS 20 32101 CH 4 90 576 CH 4 47 256 FR 13 37 055 Heise, Herbst, Fritzsche, »Lehrbuch der Bergbaukunde«, 1. Bd., 1949,S. 141-143,306,307,352,353. - 2. Bd., 1950, S. 258-271, »Bergbautechnik, 1955, S. 251-253;Verfahren zum Vermeiden von Wassereinbrüchen in untertägige Hohlräumecn ep coIM PATENTANSPRUCH Ί ZEILE 3 MUSS ES ANSTELLE VON "UASSER-SPEICHEREINHEIT" RICHTIG HEIßEN "UASSER-SPEICHERSCHICHT"IN SPALTE 3, ZEILE 25 UURDE ZUISCHEN DEN UOERTERN "EINE VORBEUGENDE" DAS UORT "UIRKSAME" U. IN SPALTE 4/ ZEILE S3 ZUISCHEN DEN UOERTERN "QUERSCHNITT GEZEIGT" DAS UORT "GESTRICHELT" AUSGELASSEN.BUNDESDRUCKEREI 06 83 308 133/161
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