DE19824667A1 - Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern, welches insbesondere zur Abdichtung von Schadstellen mit Wasserdurchtritt vorteilhaft geeignet und auch bei bestehendem Fremdwasserfluß an der Schadstelle durchführbar ist. Die zur Abdichtung eingesetzten Materialien sind vorzugsweise auf das Material des Baukörpers abgestimmt und sind insbesondere bei einem Baukörper aus Beton mineralischer Art, so daß mit der Abdichtung zugleich auch eine Verfestigung des Baukörpers erfolgt. Bei dem Verfahren werden zuerst Hohlräume in und hinter der Schadstelle mit einem preisgünstigen Vorfüllmaterial, insbesondere Sand, ausgefüllt und danach wird ein wasserfestes Bindemittel in das Vorfüllmaterial verpreßt. Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird angegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung von Schadstellen, insbe
sondere Schadstellen mit Wasserdurchtritt, in Wandungen von Baukörpern und
eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Schadstellen mit Wasserdurchtritt in Wandungen von Baukörpern treten bei
spielsweise in Kanälen und Schächten auf. Insbesondere können Schadstellen
aufgrund von Erosion des Baukörpers durch außen strömendes Fremdwasser
und/oder aufgrund nicht fachgerechter Herstellung des Baukörpers, vor allem
bei Baukörpern aus Ortbeton, entstehen.
Schadstellen mit Wasserdurchtritt in Kanälen und Schächten gelten gemäß
gesetzlicher Regelungen als erheblich und müssen saniert werden, da zum
einen eindringendes Fremdwasser den Kläranlagenbetrieb durch höhere Was
sermengen belastet und zu höheren Abgagen führt und zum anderen Abwässer
durch Schadstellen in das Grundwasser eindringen und dieses verschmutzen
können.
Durch die gesetzliche Verpflichtung zur Kontrolle von Kanälen und zur Sanie
rung festgestellter Schadstellen besteht ein erheblicher Bedarf an Verfahren
zur Abdichtung solcher Schadstellen.
Bekannt ist beispielsweise die Abdichtung von Schadstellen durch Ausschäu
men mit einem aushärtenden Kunststoffschaum, beispielsweise aus Polyuret
han, evtl. in Verbindung mit einem Kunstharz. Die Langzeitstabilität solcher
Abdichtungen wird teilweise in Frage gestellt, kann aber wegen zu geringer
Erfahrung noch nicht fundiert beurteilt werden. Ferner bekannt ist die Abdich
tung mittels Mehrkomponentengelen, für welche bezüglich der Langzeitstabili
tät entsprechendes gilt. Für Abdichtungsmaterialien mit feuchtigkeitsabhängi
ger Volumenänderung wie sie häufig bei den Mehrkomponentengelen zu be
obachten ist, kann bei zeitweise fehlendem Fremdwasser durch Schrumpfung
eine teilweise Loslösung der Abdichtung vom Baukörper auftreten, was erneut
zu Undichtigkeit führen kann.
Eine Abdichtung von Schadstellen wird auch durch Auftrag von schnellhärten
dem wasserfestem Spezialmörtel auf die Ränder einer offenen Schadstelle
vorgenommen, wobei aber lediglich eine oberflächige Abdichtung erfolgt und
eine seitliche und tiefere Ausdehnung der Schadstelle über die konkrete Öff
nung hinaus nicht saniert wird und daher die Gefahr besteht, daß die Schad
stelle nach kurzer Zeit neben der Abdichtung wieder aufbricht. Den beschrie
benen bekannten Verfahren gemeinsam ist der hohe Preis des zur Abdichtung
eingesetzten Materials.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Abdichtung von Schadstellen, insbesondere Schadstellen mit
Wasserdurchtritt, anzugeben, welche eine zuverlässige lang anhaltende Ab
dichtung gewährleisten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Patentanspruch i, eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens im Patentanspruch 13 beschrieben. Die Un
teransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in einem ersten Schritt mittels
eines Vorfüllmaterials Hohlräume in und hinter der Schadstelle aufgefüllt. Da
bei wird in diesen Hohlräumen ggf. befindliches Wasser verdrängt und eine
Strömung durch die Hohlräume unterbunden. Durch das nachfolgend zuge
führte Bindemittel, welches das Vorfüllmaterial durchsetzt, entsteht beim Aus
härten ein kompakter erosionsstabiler Abdichtkörper. Vorzugsweise sind Vor
füllmaterial und Bindemittel so auf das Material des Baukörpers abgestimmt,
daß Abdichtkörper und Baukörper bauartgleich aufgebaut sind. Insbesondere
sind bei einem Baukörper aus Beton und dgl. Vorfüllmaterial und Bindemittel
vorteilhafterweise mineralisch. Neben dem Aufbau eines stabilen Abdichtkör
pers ergibt sich dann vorteilhafterweise auch eine Verfestigung des Baukörpers
im Bereich dessen Grenzfläche zum Abdichtkörper und eine dauerhafte Ver
bindung der beiden Körper.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere auch bei bestehender
Fremdwasserströmung und/oder bei über eine Durchbruchsöffnung seitlich
weitergehender Schadstelle vorteilhaft einsetzbar. Das Verfahren kann durch
die Verwendung eines preisgünstigen Vorfüllmaterials wie beispielsweise Sand
mit geringen Kosten durchgeführt werden. Eine durch eine bestehende Strö
mung anfänglich bewirkte teilweise Fortspülung von Vorfüllmaterial und/oder
die Ausfüllung größerer Hohlräume ist dann mit nur geringer Kostenbelastung
verbunden.
Beim Einbringen des eine körnige, faserige oder vergleichbare Struktur aufwei
sende Vorfüllmaterials wird dieses bei einer bestehenden Strömung durch den
Hohlraum hinter der Schadstelle mit der Strömung teilweise abtransportiert bis
sich eine Strömungsengstelle mit Vorfüllmaterial zusetzt, wodurch die Strö
mung verringert wird und durch Absetzen weiteren Vorfüllmaterials bis zur
Ausfüllung des Hohlraums im wesentlichen zum Stillstand kommt. Das Vor
füllmaterial wird vorzugsweise unter Druck eingebracht und dadurch dicht ge
packt. Die Einbringung des Vorfüllmaterials kann durch Einsatz von Druckluft
unterstützt werden, wobei die Druckluft vorteilhafterweise in der Nähe der
Schadstelle zugefügt wird und durch den beschleunigten Transport des Vor
füllmaterials insbesondere eine schnellere Auffüllung der Hohlräume ermög
licht.
Das Bindemittel, das vorzugsweise ein wasserfester Zement, ein sogenannter
Unterwasserleim oder dgl. ist und sich unter der Einwirkung des Fremdwassers
nicht entmischt, wird vorteilhafterweise gleichfalls unter Druck zugeführt und
durchsetzt das eingebrachte Vorfüllmaterial, wobei das Fremdwasser weitge
hend aus dem Vorfüllmaterial verdrängt wird.
Vorfüllmaterial und Bindemittel werden vorteilhafterweise durch eine Öffnung
durch die Wandung des Baukörpers, insbesondere an oder bei der Schadstel
le, eingebracht bzw. zugeführt, wobei vorzugsweise für beide Materialien ein
gemeinsamer Einfüllstutzen benutzt wird, der beispielsweise mittels Befesti
gungsmitteln an der Innenseite der schadhaften Wandung oder durch Abstüt
zen gegen eine gegenüberliegende Wandung gegen Ausziehen aus der Öff
nung bei den bei der Durchführung des Verfahrens auftretenden Kräften ge
halten ist. Geeignete Befestigungsmittel sind dem Fachmann geläufig.
Eine zur Durchführung des Verfahrens vorteilhaft geeignete Vorrichtung umfaßt
eine Pumpenanordnung, welche insbesondere eine Mörtelpumpe
(Dickstoffpumpe) zum Fördern des Vorfüllmaterials zur Schadstelle enthält.
Das Vorfüllelement wird vorteilhafterweise mit einem Förderfließmittel ver
mischt, um auch über längere Strecken über eine Förderzuleitung, beispiels
weise von einer außen befindlichen Pumpe durch einen Schacht in einen Kanal
zur Schadstelle gefördert werden zu können.
Vorzugsweise umfaßt die Pumpenanordnung zwei verschiedene Pumpen für
das Vorfüllmaterial einerseits und das dünnflüssigere Bindemittel andererseits.
Für beide Materialien können sowohl Handpumpen als auch Maschinenpum
pen eingesetzt werden, wobei aber zumindest für das Vorfüllmaterial eine Ma
schinenpumpe bevorzugt ist.
Der Förderdruck beim Einbringen des Vorfüllmaterials und/oder beim Zuführen
des Bindemittels kann vorteilhafterweise überwacht und aus dem Druckverlauf
der Fortgang der jeweiligen Maßnahme verfolgt und schließlich abgebrochen
werden. Ein allmählicher Druckanstieg ist typisch für einen ordnungsgemäßen
Verlauf des Verfahrens, wogegen ein sprunghafter Druckanstieg ein Anzeichen
für eine Störung wie beispielsweise eine Verstopfung der Zuleitung sein kann.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Beispiele unter Bezugnah
me auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Schadstelle
Fig. 2 die Einbringung von Vorfüllmaterial in die Schadstelle nach Fig. 1
Fig. 3 die sanierte Schadstelle
Fig. 4 eine Einrichtung für die Einbringung von Vorfüllmaterial
Fig. 5 eine Einrichtung für die Zuführung von Bindemittel
Fig. 6 eine Gesamtvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Bei der in Fig. 1 im Querschnitt skizzierten Anordnung sei ein Baukörper BK,
beispielsweise ein Kanalrohr aus Beton angenommen, bei welchem ein Teil der
Außenwand abgebrochen und/oder durch außen strömendes Fremdwasser FW
weggespült und ein Durchbruch D in der Rohrwand entstanden ist. Hauptursa
chen hierfür sind meistens unsachgemäße Ausführung von Ortsbetonarbeitung
z. B. durch zu geringe Verdichtung und/oder qualitativ unzureichendes Material.
Typisch ist die Auswaschung von Feinteilen mit nachfolgendem Teilweisen An
streben des Betons und Auftreten von Undichtigkeiten.
Durch den Durchbruch D kann zum einen Fremdwasser FW in den Kanal ein
strömen, zum anderen kann aber auch Abwasser AW aus dem Kanal austreten
und beispielsweise eine Grundwasserverunreinigung bewirken. Die Schad
stelle dehnt sich auf der Außenseite des Baukörpers BK seitlich über den
Durchbruch hinaus aus und bildet zwischen dem schadhaften Baukörper BK
und dem Untergrund U einen von Fremdwasser durchströmten Hohlraum HR,
in welchem typischerweise noch grobe Bestandteile G des Betons der Schad
stelle lose oder mit nur schwacher Verbindung vorliegen und wegen fehlender
Feinteile des Betons von Fremdwasser durchströmt sind. Die seitliche Ausdeh
nung von Schadstellen ist häufig wesentlich größer als im Beispiel der Skizze
angenommen.
In der Skizze nach Fig. 2 ist der Durchbruch D durch manuell eingefügte ge
bräuchliche Schnellzementmasse SZ bis auf eine Öffnung O, in welcher ein
Einfüllstutzen ST durch die Baukörperwandung geführt ist, eingeengt. Der
Einfüllstutzen ST ist über nicht eingezeichnete Mittel in der Baukörperwandung
gehalten. Der Durchbruch kann auch vollständig geschlossen und der Einfüll
stutzen an anderer Position im Bereich der Schadstelle durch eine gesonderte
Bohrung eingeführt sein. Der Einfüllstutzen ragt vorteilhafterweise nicht oder
nur wenig in den Hohlraum ein.
Über den Einfüllstutzen ST wird druckluftunterstützt Vorfüllmaterial VF in den
Hohlraum eingefüllt. Dieses setzt sich teilweise am Untergrund U ab und wird
teilweise durch die in Fig. 1 von links nach rechts verlaufend eingezeichnete
Fremdwasserströmung fortgespült. Durch Anhäufung von Vorfüllmaterial in der
Nähe des Einfüllstutzens und/oder durch Verkeilen des körnigen Vorfüllmateri
als (oder Verfilzen eines faserigen Vorfüllmaterials) in einer strömungsabwärts
befindlichen Engstelle wird die Strömung und damit die Fortspülung von einge
brachtem Vorfüllmaterial verringert, was wiederum die Auffüllung des Hohl
raums HR mit neu eingebrachtem Vorfüllmaterial beschleunigt. Die Verwen
dung von Druckluft beschleunigt zum einen die Auffüllung des Hohlraums
durch verbesserten Materialtransport durch den engen Einfüllstutzen und be
wirkt zum anderen eine dichte Packung des eingebrachten Vorfüllmaterials. Mit
zunehmendem Füllgrad des Hohlraums mit Vorfüllmaterial kann die Druckluft
zufuhr gedrosselt werden. Bei weitgehend gefülltem Hohlraum kann durch den
hohen Förderdruck der zur Einbringung des Vorfüllmaterials eingesetzten
Mörtelpumpe oder dgl. noch eine Nachverdichtung des eingebrachten Vor
füllmaterials im Hohlraum erfolgen. Bei der Einbringung des Vorfüllmaterials
unter Druck kann ggf. auch gleichzeitig eine Verfestigung loser Untergrundbe
reiche erfolgen.
Nach Abschluß des Einbringens des Vorfüllmaterials sei angenommen, daß
der Hohlraum bei der Schadstelle im wesentlichen vollständig mit Vorfüllmate
rial ausgefüllt ist, welches mit Fremdwasser durchsetzt ist. Durch die vollstän
dige Ausfüllung des Hohlraums mit dicht gepacktem Vorfüllmaterial ist die
Strömung des Fremdwassers im Bereich der Schadstelle praktisch unterbun
den. In das eingebrachte und dicht gepackte Vorfüllmaterial wird dann durch
den Einfüllstutzen ST ein Bindemittel BM zugeführt und unter Druck verpresst.
Zuvor kann der Einfüllstutzen von Vorfüllmaterial befreit werden, was bei
spielsweise mittels eines sogenannten Einsticheisen erfolgen kann. Das Bin
demittel verteilt sich unter hydrostatischem Druck im Vorfüllmaterial und ver
drängt dabei das Fremdwasser, ohne sich durch dessen Einwirkung zu entmi
schen. Es sei angenommen, daß das Bindemittel weitgehend das gesamte
Vorfüllmaterial durchsetzt. Über das Vorfüllmaterial hinausdringendes Binde
mittel dringt in den Untergrund ein und/oder wird durch Fremdwasser fortge
spült. Umweltbelastungen sind durch bevorzugte Verwendung eines minerali
schen Bindemittels oder eines entsprechend ausgewählten anderen Bindemit
tels nicht zu befürchten. Vorteilhafterweise trägt an die Grenzfläche zum
schadhaften Baukörper belangendes Bindemittel sowohl zu einer dauerhaft
guten Verbindung des Baukörpers mit dem Vorfüllmaterial als auch zu einer
Verfestigung des Baukörpermaterials an der Grenzfläche selbst bei. Nach Aus
härtung des Bindemittels mit dem Vorfüllmaterial liegt ein kompakter und sta
biler, großflächig fest mit dem Baukörper verbundener Abdichtkörper AK vor,
der eine zuverlässig lang anhaltende Abdichtung der Schadstelle bei gleichzei
tiger Verfestigung des Baukörpers gewährleistet. Der Einfüllstutzen wird vor
zugsweise in der Öffnung belassen und nahe der Innenwand abgetrennt.
In Fig. 4 ist eine Einrichtung zum Einbringen von Vorfüllmaterial skizziert, bei
welcher ein Einfüllstutzen 2/1, der auch zugleich Einfüllschlauch sein kann
mittels einer Verspannung 2/2 an einem Ausgangsanschluß eines Verschluß
hahns 2/3 befestigt ist. Der Einfüllstutzen mit Verschlußhahn wird auch als In
jektionsrute bezeichnet. An einen Eingangsanschluß des Verschlußhahns 2/3
ist über eine Schnellkupplung 2/4 eine insbesondere als Materialschlauch 4
ausgebildete Zuleitung für das Vorfüllmaterial angeschlossen. Über eine weite
re Schnellkupplung 2/6 des Verschlußhahns ist ein Druckluftschlauch aus
schließbar. Eine Einrichtung zur Sicherheitsabschaltung der Mörtelpumpe bei
Verschließen des Verschlußhahns ist über eine Kupplung 2/5 anschließbar.
Die Sicherheitsabschaltung ist an sich bekannt.
Fig. 5 zeigt eine der Fig. 4 im Prinzip ähnliche Einrichtung zur Zuführung von
Bindemittel. Dabei ist in dem Einfüllstutzen 2/1 ein Einfüllschlauch 3/1 einer
Bindemittel-Injektionsrute eingeführt und verspannt. Der Einfüllschlauch 3/1 ist
wiederum mit dem Ausgangsanschluß eines Verschlußhahns 3/3 verbunden
und mittels einer Verspannung 3/2 auf diesem befestigt. Dem Verschlußhahn
3/3 ist über eine Schnellkupplung 3/4 über eine Zuleitung Bindemittel von einer
Pumpe zugeführt. Über eine Schnellkupplung 3/6 kann ein Druckluftschlauch
an dem Verschlußhahn angeschlossen werden, wobei bei der Zuführung von
Bindemittel Druckluft vorzugsweise lediglich für die Ansaugung von Bindemittel
durch die Zuleitung am Eingangsanschluß des Verschlußhahns eingesetzt
wird. Der Verschlußhahn sieht wieder eine Kupplung 3/5 für den Anschluß ei
ner Sicherheitsabschaltung vor.
Bei der in Fig. 6 skizzierten Gesamtvorrichtung ist eine Injektionsrute 2 für das
Vorfüllmaterial in eine Bohrung eines Baukörpers 1 eingesetzt. In einem
Zwangsmischer 10 wird Sand 11 mit einem Fließmittel 12 zu einem durch eine
Mörtelpumpe 9 förderbaren Vorfüllmaterial vermischt. Das Vorfüllmaterial wird
über eine Zuleitung 4 der Injektionsrute 2 zugeleitet und über den Einfüllstut
zen hinter den Baukörper eingebracht. Der Vorgang des Einbringens durch den
Einfüllstutzen kann durch Druckluft, die von einem Kompressor 8 über einen
Druckluftschlauch 7 der Injektionsrute 2 zugeleitet ist, unterstützt werden. Die
Druckluftzufuhr ist vorzugsweise durch ein nicht eingezeichnetes Absperr- und
Dosierventil regulierbar. Der Materialdruck kann über ein Manometer 5 über
wacht und zur Steuerung der Materialzufuhr durch die Mörtelpumpe herange
zogen werden. Eine Leitung 6 verbindet den Verschlußhahn mit einer Einrich
tung zur Sicherheitsabschaltung der Mörtelpumpe.
Nach dem Einbringen des Vorfüllmaterials wird die Injektionsrute 2 von dem
Einfüllstutzen, der in der Öffnung des Baukörpers verbleibt, gelöst, der Einfüll
stutzen mit einem Einsticheisen oder dgl. durchstoßen und von Vorfüllmittel
freigeräumt und die Bindemittel-Injektionsrute mit ihrem Einfüllschlauch in den
Einfüllstutzen eingeführt und verspannt. Über die Mörtelpumpe 9 oder eine
zweite Pumpe wird das Bindemittel durch den Einfüllstutzen in das einge
brachte Vorfüllmaterial verpresst. Nach dem Verpressen des Bindemittels wird
die Bindemittel-Injektionsrute entfernt und der Einfüllstutzen an der Innenwand
des Baukörpers abgetrennt. Der Einfüllstutzen verbleibt in der Wandung des
Baukörpers 1 und besteht vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen
Material.
Die Erfindung ist nicht auf die im Detail beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Wei
se abwandelbar.
Claims (20)
1. Verfahren zum Abdichten von Schadstellen, insbesondere Schadstellen mit
Wasserdurchtritt, in Wandungen von Baukörpern, bei welchem in die
Schadstelle und/oder einen Raum hinter der Schadstelle ein Vorfüllmaterial
eingebracht und danach ein mit dem Vorfüllmaterial aushärtendes, insbe
sondere wasserfestes Bindemittel zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorfüllmate
rial und-das Bindemittel durch eine Öffnung in der Baukörperwandung ein
gebracht bzw. zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vor
füllmaterial unter Druck eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderdruck
des Vorfüllmaterials überwacht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vor
gang des Einbringens des Vorfüllmaterials nach Maßgabe des Verlaufs des
Drucks abgebrochen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorfüllmaterial mit Druckluftunterstützung eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorfüllmaterial zuvor mit einem Förderfließmittel vermischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Sand als Vorfüllmaterial verwandt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel durch die selbe Wandöffnung wie das Vorfüllmaterial zuge
führt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel unter Druck zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführ
druck des Bindemittels überwacht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines mineralischen Bindemittels.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch einen durch die Baukörperwandung geführten und abge
stützten Einfüllstutzen und eine Pumpenanordnung mit Zuleitungen für Vor
füllmaterial und Bindemittel zu dem Einfüllstutzen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpen
anordnung getrennte Pumpen für Vorfüllmaterial und für Bindemittel umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch eine Mörtel
pumpe zur Einbringung des Vorfüllmaterials.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß eine gemeinsamer Einfüllstutzen für Vorfüllmaterial und Bindemittel vor
gesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß getrennte
Zuleitungen für Vorfüllmaterial und Bindemittel alternativ an den Einfüllstut
zen anschließbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, gekennzeichnet durch
einen Verschlußhahn zwischen Zuleitung für Vorfüllmaterial bzw. Bindemittel
und Einfüllstutzen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekennzeichnet durch
einen an den Verschlußhahn anschließbaren Druckluftkompressor.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, gekennzeichnet durch
Einrichtungen zur Drucküberwachung des Vorfüllmaterials bzw. des Binde
mittels.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19824667A DE19824667C2 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
DE29824638U DE29824638U1 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Vorrichtung zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
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ID=7869692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19824667A Expired - Fee Related DE19824667C2 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19824667C2 (de) |
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Katalog "DESOI 6" 1997, S. 1-45 und Preisliste 1997, S. 1-6 der Fa. Desoi GmbH, 36148 Kalbach * |
Pat. Abstr. of JP, M-1293, 1992, Vol. 16, No. 374 JP 4-118 467 * |
Also Published As
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