DE19824667C2 - Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von BaukörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Schadstellen, insbe
sondere Schadstellen mit Wasserdurchtritt, in Wandungen von Baukörpern
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Schadstellen mit Wasserdurchtritt in Wandungen von Baukörpern treten bei
spielsweise in Kanälen und Schächten auf. Insbesondere können Schadstellen
aufgrund von Erosion des Baukörpers durch außen strömendes Fremdwasser
und/oder aufgrund nicht fachgerechter Herstellung des Baukörpers, vor allem
bei Baukörpern aus Ortbeton, entstehen.
Schadstellen mit Wasserdurchtritt in Kanälen und Schächten gelten gemäß
gesetzlicher Regelungen als erheblich und müssen saniert werden, da zum
einen eindringendes Fremdwasser den Kläranlagenbetrieb durch höhere Was
sermengen belastet und zu höheren Abgagen führt und zum anderen Abwäs
ser durch Schadstellen in das Grundwasser eindringen und dieses verschmut
zen können.
Durch die gesetzliche Verpflichtung zur Kontrolle von Kanälen und zur Sanie
rung festgestellter Schadstellen besteht ein erheblicher Bedarf an Verfahren
zur Abdichtung solcher Schadstellen.
Bekannt ist beispielsweise die Abdichtung von Schadstellen durch Ausschäu
men mit einem aushärtenden Kunststoffschaum, beispielsweise aus Polyuret
han, evtl. in Verbindung mit einem Kunstharz. Die Langzeitstabilität solcher Ab
dichtungen wird teilweise in Frage gestellt, kann aber wegen zu geringer Erfah
rung noch nicht fundiert beurteilt werden. Ferner bekannt ist die Abdichtung
mittels Mehrkomponentengelen, für welche bezüglich der Langzeitstabilität ent
sprechendes gilt. Für Abdichtungsmaterialien mit feuchtigkeitsabhängiger Vo
lumenänderung, wie sie häufig bei den Mehrkomponentengelen zu beobachten
ist, kann bei zeitweise fehlendem Fremdwasser durch Schrumpfung eine teil
weise Loslösung der Abdichtung vom Baukörper auftreten, was erneut zu Un
dichtigkeit führen kann.
Eine Abdichtung von Schadstellen wird auch durch Auftrag von schnellhärten
dem wasserfestem Spezialmörtel auf die Ränder einer offenen Schadstelle
vorgenommen, wobei aber lediglich eine oberflächige Abdichtung erfolgt und
eine seitliche und tiefere Ausdehnung der Schadstelle über die konkrete Öff
nung hinaus nicht saniert wird und daher die Gefahr besteht, daß die Schad
stelle nach kurzer Zeit neben der Abdichtung wieder aufbricht. Den beschriebe
nen bekannten Verfahren gemeinsam ist der hohe Preis des zur Abdichtung
eingesetzten Materials.
Die DE-AS 10 61 498 beschreibt ein Verfahren zum Füllen von Rissen in Beton
und Mauerwerk, bei welchem eine aushärtende polymere Flüssigkeit von der
Oberfläche eines Bauwerks in einen dort mündenden Riß eingegossen oder
eingepreßt wird. Weite Risse können vor, während oder nach dem Einfüllen der
Flüssigkeit mit körnigen Feststoffen aufgefüllt werden.
Aus Patent Abstracts of Japan, M-1293, 1992, Vol. 16, No 374, JP 4-118 467 A
ist eine Anordnung zur Injektion einer Zweikomponenten-Polymer-Flüssigkeit in
Risse eines Bauwerks beschrieben, bei welcher über getrennte Leitungen
gleichzeitig zwei Komponenten in eine Sacklochbohrung geleitet und dort ver
mischt werden, um als aushärtbare Mischung in einen Riß einzufließen. Eine
ähnliche Anordnung ist im Katalog "DESOI 6", 1997, Seiten 20/21 und Seite
30.1, der Firma Desoi GmbH, Kalbach zur Verfestigung von Betonbauwerken
mit Haarrissen beschrieben.
Sacklochbohrungen sind auch typischerweise eingesetzt zur Verfestigung oder
Feuchtigkeits-Absperrung bestehender Mauerwerke, wobei dann in die Sack
lochbohrungen über angesetzte Packer unter Druck ein dünnflüssiges Ab
dichtmittel, insbesondere eine Silikatlösung zugeführt wird, welches das Mau
erwerk durchtränkt, festigt und gegen Feuchtigkeit absperrt. Der Verlauf des
Tränkens kann durch Überwachen des Drucks in den Zuführleitungen über
wacht werden. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 33 35 487 C2
bekannt.
Bei einem aus der US 5 671 581 bekannten Verfahren zur Abdichtung eines
Beton-Bauteils gegen eindringendes Wasser wird eine Bohrung in die Bauteil-
Wandung eingebracht und Zementschlamm durch ein in die Bohrung einge
setztes Rohr gepumpt. Der Zementschlamm erhärtet während einer Standzeit
von beispielsweise einem Tag. Danach wird der Rohransatz mit Zementpulver
oder einer speziellen Mischung gefüllt und diese noch verdichtet.
In der DE-PS 671 454 ist ein Verfahren zum Füllen und Abdichten von Hohl
räumen in Böden oder Mauerwerken beschrieben, welches insbesondere auch
bei starker Wasserströmung durch solche Hohlräume geeignet sein soll. Dabei
werden über zwei getrennte Zuführleitungen gleichzeitig wenigstens zwei Kom
ponenten eines Abdichtmaterials dem Hohlraum zugeführt. Eine der Kompo
nenten besteht aus einer Bitumen- oder Asphaltsuspension oder -emulsion, die
andere Komponente hat die Eigenschaft, die Suspension oder Emulsion zu
zerstören, die sich dabei bildenden Partikel zu agglomerieren und der dabei
entstehenden Masse eine mehr oder minder faserige Struktur mitzuteilen. Die
zweite Komponente kann ein koagulierender Binder wie Zement, Kalk oder
Gips sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ab
dichten von Schadstellen, insbesondere Schadstellen mit Wasserdurchtritt, an
zugeben, welches eine zuverlässige lang anhaltende Abdichtung gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist im Patentan
spruch 1 angegeben. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltun
gen und Weiterbildungen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in einem ersten Schritt mittels
eines Vorfüllmaterials Hohlräume in und hinter der Schadstelle aufgefüllt. Dabei
wird in diesen Hohlräumen ggf. befindliches Wasser verdrängt und eine Strö
mung durch die Hohlräume unterbunden. Durch das nachfolgend zugeführte
Bindemittel, welches das Vorfüllmaterial durchsetzt, entsteht beim Aushärten
ein kompakter erosionsstabiler Abdichtkörper. Vorzugsweise sind Vorfüllmate
rial und Bindemittel so auf das Material des Baukörpers abgestimmt, daß Ab
dichtkörper und Baukörper bauartgleich aufgebaut sind. Insbesondere sind bei
einem Baukörper aus Beton und dgl. Vorfüllmaterial und Bindemittel vorteilhaf
terweise mineralisch. Neben dem Aufbau eines stabilen Abdichtkörpers ergibt
sich dann vorteilhafterweise auch eine Verfestigung des Baukörpers im Bereich
von dessen Grenzfläche zum Abdichtkörper und eine dauerhafte Verbindung
der beiden Körper.
Der Förderdruck beim Einbringen des Vorfüllmaterials und gegebenenfalls beim
Zuführen des Bindemittels wird überwacht und aus dem Druckverlauf wird der
Fortgang der jeweiligen Maßnahme verfolgt und schließlich abgebrochen. Ein
allmählicher Druckanstieg ist typisch für einen ordnungsgemäßen Verlauf des
Verfahrens, wogegen ein sprunghafter Druckanstieg ein Anzeichen für eine
Störung wie beispielsweise eine Verstopfung der Zuleitung sein kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere auch bei bestehender
Fremdwasserströmung und/oder bei einer Durchbruchsöffnung seitlich einer
weitergehenden Schadstelle vorteilhaft einsetzbar. Das Verfahren kann durch
die Verwendung eines preisgünstigen Vorfüllmaterials wie beispielsweise Sand
mit geringen Kosten durchgeführt werden. Eine durch eine bestehende Strö
mung anfänglich bewirkte teilweise Fortspülung von Vorfüllmaterial und/oder
die Ausfüllung größerer Hohlräume ist dann mit nur geringer Kostenbelastung
verbunden.
Beim Einbringen des eine körnige, faserige oder vergleichbare Struktur aufwei
sende Vorfüllmaterials wird dieses bei einer bestehenden Strömung durch den
Hohlraum hinter der Schadstelle mit der Strömung teilweise abtransportiert bis
sich eine Strömungsengstelle mit Vorfüllmaterial zusetzt, wodurch die Strö
mung verringert wird und durch Absetzen weiteren Vorfüllmaterials bis zur
Ausfüllung des Hohlraums im wesentlichen zum Stillstand kommt. Das Vor
füllmaterial wird hierbei unter Druck eingebracht und dadurch dicht gepackt. Die
Einbringung des Vorfüllmaterials kann durch Einsatz von Druckluft unterstützt
werden, wobei die Druckluft vorteilhafterweise in der Nähe der Schadstelle zu
gefügt wird und durch den beschleunigten Transport des Vorfüllmaterials ins
besondere eine schnellere Auffüllung der Hohlräume ermöglicht.
Das Bindemittel, das vorzugsweise ein wasserfester Zement, ein sogenannter
Unterwasserleim oder dgl. ist und sich unter der Einwirkung des Fremdwassers
nicht entmischt, wird vorteilhafterweise gleichfalls unter Druck zugeführt und
durchsetzt das eingebrachte Vorfüllmaterial, wobei das Fremdwasser weitge
hend aus dem Vorfüllmaterial verdrängt wird.
Vorfüllmaterial und Bindemittel werden durch eine Öffnung durch die Wandung
des Baukörpers an oder bei der Schadstelle eingebracht bzw. zugeführt, wobei
vorzugsweise für beide Materialien ein gemeinsamer Einfüllstutzen benutzt
wird, der beispielsweise mittels Befestigungsmitteln an der Innenseite der
schadhaften Wandung oder durch Abstützen gegen eine gegenüberliegende
Wandung gegen Ausziehen aus der Öffnung bei den bei der Durchführung des
Verfahrens auftretenden Kräften gehalten ist. Geeignete Befestigungsmittel
sind dem Fachmann geläufig.
Eine zur Durchführung des Verfahrens vorteilhaft geeignete Vorrichtung umfaßt
eine Pumpenanordnung, welche insbesondere eine Mörtelpumpe (Dickstoff
pumpe) zum Fördern des Vorfüllmaterials zur Schadstelle enthält. Das Vorfül
lelement wird vorteilhafterweise mit einem Förderfließmittel vermischt, um auch
über längere Strecken über eine Förderzuleitung, beispielsweise
von einer außen befindlichen Pumpe durch einen Schacht in einen Kanal
zur Schadstelle gefördert werden zu können.
Vorzugsweise umfaßt die Pumpenanordnung zwei verschiedene Pumpen für
das Vorfüllmaterial einerseits und das dünnflüssigere Bindemittel andererseits.
Für beide Materialien können sowohl Handpumpen als auch Maschinenpum
pen eingesetzt werden, wobei aber zumindest für das Vorfüllmaterial eine Ma
schinenpumpe bevorzugt ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Beispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Schadstelle
Fig. 2 die Einbringung von Vorfüllmaterial in die Schadstelle nach Fig. 1
Fig. 3 die sanierte Schadstelle
Fig. 4 eine Einrichtung für die Einbringung von Vorfüllmaterial
Fig. 5 eine Einrichtung für die Zuführung von Bindemittel
Fig. 6 eine Gesamtvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Bei der in Fig. 1 im Querschnitt skizzierten Anordnung sei ein Baukörper BK,
beispielsweise ein Kanalrohr aus Beton angenommen, bei welchem ein Teil der
Außenwand abgebrochen und/oder durch außen strömendes Fremdwasser FW
weggespült und ein Durchbruch D in der Rohrwand entstanden ist. Hauptursa
chen hierfür sind meistens unsachgemäße Ausführung der Ortbetonarbeiten,
z. B. durch zu geringe Verdichtung, und/oder qualitativ unzureichendes Material.
Typisch ist die Auswaschung von Feinteilen mit nachfolgendem Auftreten von
Undichtigkeiten.
Durch den Durchbruch D kann zum einen Fremdwasser FW in den Kanal ein
strömen, zum anderen kann aber auch Abwasser AW aus dem Kanal austreten
und beispielsweise eine Grundwasserverunreinigung bewirken. Die Schadstelle
dehnt sich auf der Außenseite des Baukörpers BK seitlich über den Durchbruch
hinaus aus und bildet zwischen dem schadhaften Baukörper BK und dem Un
tergrund U einen von Fremdwasser durchströmten Hohlraum HR, in welchem
typischerweise noch grobe Bestandteile G des Betons der Schadstelle lose
oder mit nur schwacher Verbindung vorliegen und wegen fehlender Feinteile
des Betons von Fremdwasser durchströmt sind. Die seitliche Ausdehnung von
Schadstellen ist häufig wesentlich größer als im Beispiel der Skizze angenom
men.
In der Skizze nach Fig. 2 ist der Durchbruch D durch manuell eingefügte ge
bräuchliche Schnellzementmasse SZ bis auf eine Öffnung O, in welcher ein
Einfüllstutzen ST durch die Baukörperwandung geführt ist, eingeengt. Der Ein
füllstutzen ST ist über nicht eingezeichnete Mittel in der Baukörperwandung
gehalten. Der Durchbruch kann auch vollständig geschlossen und der Einfüll
stutzen an anderer Position im Bereich der Schadstelle durch eine gesonderte
Bohrung eingeführt sein. Der Einfüllstutzen ragt vorteilhafterweise nicht oder
nur wenig in den Hohlraum ein.
Über den Einfüllstutzen ST wird druckluftunterstützt Vorfüllmaterial VF in den
Hohlraum eingefüllt. Dieses setzt sich teilweise am Untergrund U ab und wird
teilweise durch die in Fig. 1 von links nach rechts verlaufend eingezeichnete
Fremdwasserströmung fortgespült. Durch Anhäufung von Vorfüllmaterial in der
Nähe des Einfüllstutzens und/oder durch Verkeilen des körnigen Vorfüllmateri
als (oder Verfilzen eines faserigen Vorfüllmaterials) in einer strömungsabwärts
befindlichen Engstelle wird die Strömung und damit die Fortspülung von einge
brachtem Vorfüllmaterial verringert, was wiederum die Auffüllung des Hohl
raums HR mit neu eingebrachtem Vorfüllmaterial beschleunigt. Die Verwen
dung von Druckluft beschleunigt zum einen die Auffüllung des Hohlraums durch
verbesserten Materialtransport durch den engen Einfüllstutzen und bewirkt zum
anderen eine dichte Packung des eingebrachten Vorfüllmaterials. Mit zuneh
mendem Füllgrad des Hohlraums mit Vorfüllmaterial kann die Druckluftzufuhr
gedrosselt werden. Bei weitgehend gefülltem Hohlraum kann durch den hohen
Förderdruck der zur Einbringung des Vorfüllmaterials eingesetzten Mörtelpum
pe oder dgl. noch eine Nachverdichtung des eingebrachten Vorfüllmaterials im
Hohlraum erfolgen. Wegen der Einbringung des Vorfüllmaterials unter Druck
kann ggf. auch gleichzeitig eine Verfestigung loser Untergrundbereiche erfol
gen.
Nach Abschluß des Einbringens des Vorfüllmaterials sei angenommen, daß der
Hohlraum bei der Schadstelle im wesentlichen vollständig mit Vorfüllmaterial
ausgefüllt ist, welches mit Fremdwasser durchsetzt ist. Durch die vollständige
Ausfüllung des Hohlraums mit dicht gepacktem Vorfüllmaterial ist die Strömung
des Fremdwassers im Bereich der Schadstelle praktisch unterbunden. In das
eingebrachte und dicht gepackte Vorfüllmaterial wird dann durch den Einfüll
stutzen ST ein Bindemittel BM zugeführt und unter Druck verpresst. Zuvor kann
der Einfüllstutzen von Vorfüllmaterial befreit werden, was beispielsweise mittels
eines sogenannten Einsticheisens erfolgen kann. Das Bindemittel verteilt sich
unter hydrostatischem Druck im Vorfüllmaterial und verdrängt dabei das
Fremdwasser, ohne sich durch dessen Einwirkung zu entmischen.
Es sei angenommen, daß das Bindemittel weitgehend das gesamte
Vorfüllmaterial durchsetzt. Über das Vorfüllmaterial hinausdringendes Binde
mittel dringt in den Untergrund ein und/oder wird durch Fremdwasser fortge
spült. Umweltbelastungen sind durch bevorzugte Verwendung eines minerali
schen Bindemittels oder eines entsprechend ausgewählten anderen Bindemit
tels nicht zu befürchten. Vorteilhafterweise trägt an die Grenzfläche zum
schadhaften Baukörper gelangendes Bindemittel sowohl zu einer dauerhaft
guten Verbindung des Baukörpers mit dem Vorfüllmaterial als auch zu einer
Verfestigung des Baukörpermaterials an der Grenzfläche selbst bei. Nach Aus
härtung des Bindemittels mit dem Vorfüllmaterial liegt ein kompakter und sta
biler, großflächig fest mit dem Baukörper verbundener Abdichtkörper AK vor,
der eine zuverlässig lang anhaltende Abdichtung der Schadstelle bei gleichzei
tiger Verfestigung des Baukörpers gewährleistet. Der Einfüllstutzen wird vor
zugsweise in der Öffnung belassen und nahe der Innenwand abgetrennt.
In Fig. 4 ist eine Einrichtung zum Einbringen von Vorfüllmaterial skizziert, bei
welcher ein Einfüllstutzen 2/1, der auch zugleich Einfüllschlauch sein kann,
mittels einer Verspannung 2/2 an einem Ausgangsanschluß eines Verschluß
hahns 2/3 befestigt ist. Der Einfüllstutzen mit Verschlußhahn wird auch als In
jektionsrute bezeichnet. An einen Eingangsanschluß des Verschlußhahns 2/3
ist über eine Schnellkupplung 2/4 eine insbesondere als Materialschlauch 4
ausgebildete Zuleitung für das Vorfüllmaterial angeschlossen. Über eine weite
re Schnellkupplung 2/6 des Verschlußhahns ist ein Druckluftschlauch aus
schließbar. Eine Einrichtung zur Sicherheitsabschaltung der Mörtelpumpe bei
Verschließen des Verschlußhahns ist über eine Kupplung 2/5 anschließbar. Die
Sicherheitsabschaltung ist an sich bekannt.
Fig. 5 zeigt eine der Fig. 4 im Prinzip ähnliche Einrichtung zur Zuführung von
Bindemittel. Dabei ist in dem Einfüllstutzen 2/1 ein Einfüllschlauch 3/1 einer
Bindemittel-Injektionsrute eingeführt und verspannt. Der Einfüllschlauch 3/1 ist
wiederum mit dem Ausgangsanschluß eines Verschlußhahns 3/3 verbunden
und mittels einer Verspannung 3/2 auf diesem befestigt. Dem Verschlußhahn
3/3 ist über eine Schnellkupplung 3/4 über eine Zuleitung Bindemittel von einer
Pumpe zugeführt. Über eine Schnellkupplung 3/6 kann ein Druckluftschlauch
an dem Verschlußhahn angeschlossen werden, wobei bei der Zuführung von
Bindemittel Druckluft vorzugsweise lediglich für die Ansaugung von Bindemittel
durch die Zuleitung am Eingangsanschluß des Verschlußhahns eingesetzt wird.
Der Verschlußhahn sieht wieder eine Kupplung 3/5 für den Anschluß einer Si
cherheitsabschaltung vor.
Bei der in Fig. 6 skizzierten Gesamtvorrichtung ist eine Injektionsrute 2 für das
Vorfüllmaterial in eine Bohrung eines Baukörpers 1 eingesetzt. In einem
Zwangsmischer 10 wird Sand 11 mit einem Fließmittel 12 zu einem durch eine
Mörtelpumpe 9 förderbaren Vorfüllmaterial vermischt. Das Vorfüllmaterial wird
über eine Zuleitung 4 der Injektionsrute 2 zugeleitet und über den Einfüllstutzen
hinter den Baukörper eingebracht. Der Vorgang des Einbringens durch den
Einfüllstutzen kann durch Druckluft, die von einem Kompressor 8 über einen
Druckluftschlauch 7 der Injektionsrute 2 zugeleitet ist, unterstützt werden. Die
Druckluftzufuhr ist vorzugsweise durch ein nicht eingezeichnetes Absperr- und
Dosierventil regulierbar. Der Materialdruck wird über ein Manometer 5 über
wacht und zur Steuerung der Materialzufuhr durch die Mörtelpumpe herange
zogen. Eine Leitung 6 verbindet den Verschlußhahn mit einer Einrichtung zur
Sicherheitsabschaltung der Mörtelpumpe.
Nach dem Einbringen des Vorfüllmaterials wird die Injektionsrute 2 von dem
Einfüllstutzen, der in der Öffnung des Baukörpers verbleibt, gelöst, der Einfüll
stutzen mit einem Einsticheisen oder dgl. durchstoßen und von Vorfüllmittel
freigeräumt und die Bindemittel-Injektionsrute mit ihrem Einfüllschlauch in den
Einfüllstutzen eingeführt und verspannt. Über die Mörtelpumpe 9 oder eine
zweite Pumpe wird das Bindemittel durch den Einfüllstutzen in das einge
brachte Vorfüllmaterial verpresst. Nach dem Verpressen des Bindemittels wird
die Bindemittel-Injektionsrute entfernt und der Einfüllstutzen an der Innenwand
des Baukörpers abgetrennt. Der Einfüllstutzen verbleibt in der Wandung des
Beukörpers 1 und besteht vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen
Material.
Die Erfindung ist nicht auf die im Detail beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Wei
se abwandelbar.
Claims (8)
1. Verfahren zum Abdichten von Schadstellen, insbesondere Schadstellen
mit Wasserdurchtritt, in Wandungen von Baukörpern, bei welchem Ab
dichtmaterial durch eine Öffnung in der Baukörperwandung der dahinter sich aus
dehnenden, einen Hohlraum oder Hohlräume bildenden Schadstelle zu
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein Vorfüllmaterial unter
Druck zugeführt und der Förderdruck dabei überwacht wird, daß die Zu
führung des Vorfüllmaterials nach Maßgabe des Verlaufs des Förder
drucks abgebrochen wird und daß danach ein mit dem Vorfüllmaterial
aushärtendes wasserfestes Bindemittel zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vor
füllmaterial mit Druckluftunterstützung eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vorfüllmaterial zuvor mit einem Förderfließmittel vermischt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Sand als Vorfüllmaterial verwandt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel durch dieselbe Wandöffnung wie das Vorfüllmaterial
zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel unter Druck zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführ
druck des Bindemittels überwacht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines mineralischen Bindemittels.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE29824638U DE29824638U1 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Vorrichtung zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
DE19824667A DE19824667C2 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
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DE19824667A1 DE19824667A1 (de) | 1999-12-16 |
DE19824667C2 true DE19824667C2 (de) | 2002-06-20 |
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ID=7869692
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19824667A Expired - Fee Related DE19824667C2 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Verfahren zum Abdichten von Schadstellen in Wandungen von Baukörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19824667C2 (de) |
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1998
- 1998-06-03 DE DE19824667A patent/DE19824667C2/de not_active Expired - Fee Related
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Katalog "DESOI 6" 1997, S. 1-45 und Preisliste 1997, S. 1-6 der Fa. Desoi GmbH, 36148 Kalbach * |
Pat. Abstr. of JP, M-1293, 1992, Vol. 16, No. 374 JP 4-118 467 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19824667A1 (de) | 1999-12-16 |
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