DE1019638B - Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung und Verfilzung - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung und VerfilzungInfo
- Publication number
- DE1019638B DE1019638B DEB22603A DEB0022603A DE1019638B DE 1019638 B DE1019638 B DE 1019638B DE B22603 A DEB22603 A DE B22603A DE B0022603 A DEB0022603 A DE B0022603A DE 1019638 B DE1019638 B DE 1019638B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- resin
- bath
- goods
- solution
- textile
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D06M15/39—Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
- D06M15/423—Amino-aldehyde resins
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des an sich bekannten Verfahrens zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit
wollhaltiger Textilien gegen Schrumpfung und Verfilzung durch Einwirkung von Aminoplaste bildenden
Verbindungen.
Bei den bekannten Verfahren dieser Art wird das Harz üblicherweise durch Aufklotzen oder Mangeln aus wäßriger
Lösung auf das Gut aufgebracht. Man leitet hierzu eine fortlaufende Gewebebahn durch ein Bad und tränkt
sie mit der Lösung. Die dabei aufgenommene Menge hängt von der Saugkraft des Gewebes ab; zur Aufbringung
einer genügend großen Harzmenge muß eine ziemlich konzentrierte Badflüssigkeit verwendet werden.
Nach der Tränkung wird das Gewebe getrocknet und das Harz bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Häufig
werden dabei Katalysatoren oder Beschleuniger verwendet. Bei Verwendung von Melamin-Formaldehyd-Harzen
ist es auch bekannt, zunächst eine kolloidale Lösung des Harzes durch Zugabe einer Säure, wie Essig-,
Ameisen- oder Salzsäure, herzustellen, die man altern läßt, bis eine blau opaleszierende Lösung entsteht. Die
Härtung des Harzes wird dann im wesentlichen dadurch erreicht, daß das Gewebe nach dem Aufklotzen einer
solchen kolloidalen Lösung einfach getrocknet wird.
Die bekannten Verfahren sind speziell für die Veredelung wollhaltiger Textilien in Form zusammenhängender
Stücke in kontinuierlicher Arbeitsweise entwickelt, bei der der hohe Anlagenaufwand durch die zahlreichen Verfahrensgänge,
wie Klotzen, Mangeln und Trocknen über erhitzten Walzen bzw. mittels kontinuierlich arbeitender
Heißlufttrockner, erst durch große Durchsatzmengen wirtschaftlich wird. Die Aufbringung der Harzlösungen
oder kolloidalen Dispersionen mit Hilfe dieser bekannten Verfahren auf einzelne Textilwaren, wie Socken, Kleidungsstücke
oder andere Wollsachen, die nicht zusammenhängende Stücke bilden, ist jedoch unwirtschaftlich und
führt zu unbefriedigenden Resultaten.
Die Benutzung von Harzlösungen von verhältnismäßig hoher Konzentration bietet Schwierigkeiten infolge
ihrer begrenzten Haltbarkeit; auch bedeutet jeder Verlust eine erhebliche Einbuße an Harz. Ferner läßt sich
eine ungleichmäßige Verteilung der Harzlösung bei Einzelstücken infolge ungleichmäßiger Aufnahme, Trocknung,
Abtropfen od. dgl. nicht vermeiden. Das führt zu Stellen in der Ware, die einen Überschuß an Harz aufweisen
und an denen die veredelte Ware einen unerwünschten Griff erhält. Außerdem können infolge der
Tatsache, daß sich die Harze gegenüber Wollfarben substantiv verhalten, nachfolgende Einfärbungen eine ungleichmäßige
Durchfärbung der Ware zur Folge haben. Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Veredelungsverfahren
für insbesondere einzelne wollhaltige Textilwaren in Form nicht zusammenhängender Stücke
zu schaffen, das die angeführten Nachteile vermeidet.
Verfahren zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit
wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung und Verfilzung
Anmelder: British Industrial Plastics Limited, London
ig Vertreter: Dr. W. Müller-Bore, Patentanwalt,
Braunschweig, Am Bürgerpark 8
Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 26. Oktober 1951,
9. April und 17. Oktober 1952
Arthur Raymond Smith, London, ist als Erfinder genannt worden
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Gut in eine saure wäßrige
Lösung der Harzbildner und bzw. oder eines hydrophilen Vorkondensates bei einer Temperatur von 80 bis 100° so
lange untertaucht, bis es die gewünschte Harzmenge aufgenommen und fixiert hat, worauf überschüssige Lösung
entfernt und das Textilgut getrocknet wird. Die Entfernung des Flüssigkeitsüberschusses kann beispielsweise
durch Entzug des Wassers, z. B. durch einen Mangel- oder Rollprozeß, erfolgen, worauf das Gut ohne
Wässern getrocknet wird. Obwohl das Verfahren nach der Trocknung durch eine Nachbehandlung bei erhöhter
Temperatur abgeschlossen werden kann, ist eine solche Behandlung, falls überhaupt, nur durch geringe Vorteile
gerechtfertigt. Wenn eine Temperatureinwirkung auf die Ware erwünscht sein sollte, die oberhalb des Siedepunktes
der Harzlösung bei normalem Atmosphärendruck liegt, kann man die Wärmebehandlung auch unter
Druck vornehmen.
Die saure oder potentiell saure Verbindung wird dem Bad nach und nach, z. B. kontinuierlich tropfenweise oder
in kleinen Zeitabständen in kleineren Mengen, zugefügt. Man kann dem heißen Bad auch von Anfang an eine Ver-
703 805/333
3 4
bindung zusetzen, die allmählich Säure abspaltet, bei- Das Harz besitzt im Bad unter den erfindungsgemäßen
spielsweise ein Ammoniumsalz, das infolge der Um- Arbeitsbedingungen eine bestimmte Löslichkeit auch
Setzung des Ammoniumrestes mit Formaldehyd eine noch am Ende des Verfahrens; daher kommt es, daß sich
saure Reaktion bewirkt. Ein anderer Weg zur Einfüh- beispielsweise bei Verwendung einer Menge von 15%
rung weiterer benötigter Säure besteht in der Verwen- 5 Harz vom Wollgewicht nicht diese ganze Menge in die
dung sauer vorbehandelter Wolle, beispielsweise karboni- Ware einlagert, sondern die endgültige Harzmenge in der
sierten oder sauer gewalkten Gutes. Die Harzkomponen- Wollfaser von der Konzentration der Harzlösung abten
können in verschiedenen Mengenverhältnissen zur hängt. Geht man beispielsweise von 15% Harz vom
Verwendung gelangen. Es ist vorteilhaft, das Mengen- Warengewicht aus und löst diese Menge in so viel Flüssigverhältnis
der Aldehydkomponente des Harzes relativ 10 keit, daß das Verhältnis von Badflüssigkeit zur Ware 15:1
hoch zu wählen, beispielsweise bis zu 8 Mol Formaldehyd beträgt, so nimmt die Ware etwa 6 % Harz auf. Bei einer
auf 1 Mol Melamin. Verdünnung dieser Lösung auf das Verhältnis Badflüssig-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es keit zur Ware 30:1 beträgt die aufgenommene Harzmöglich, das ausgebrauchte Behandlungsbad mit Soda, menge nur ungefähr 2,5 %. Andererseits wird jedoch im
Ammoniak oder einem geeigneten anderen alkalischen *5 wesentlichen etwa der gleiche Grad von Schrumpfechtheit
Mittel zu neutralisieren, während es noch nahezu Siede- erzielt, ob man nun 30% Harz vom Warengewicht bei
temperatur besitzt, und von neuem für die Weiterbehand- einem Verhältnis von 30:1 zwischen Badflüssigkeit und
lung von Textilwaren zu benutzen, nachdem der ver- Ware, 20 % Harz bei einem Verhältnis von 20:1 oder
brauchte Harzgehalt ersetzt worden ist, wobei die erfor- 15% Harz bei einem Verhältnis von 15:1 anwendet,
derliche Säure erneut hinzugefügt werden muß. Selbst- 20 Zweifellos ist es am wirtschaftlichsten, das Verhältnis
verständlich braucht man bei Verwendung von Ammo- von Badflüssigkeit zur behandelten Ware so klein wie
niak zur Neutralisierung des Bades keine frische Säure möglich zu halten. So kann man beispielsweise bei einem
hinzuzusetzen, weil Säure frei wird, sobald das gebildete Umlauf der Badflüssigkeit dieses Verhältnis bis auf etwa
Ammoniumsalz mit dem Harz bei erneuter Erhitzung 10:1 herunterdrücken. Ist die gesamte Säuremenge von
reagiert. 25 Anfang an zusammen mit dem Harz in dem heißen Bad
Beispielsweise sei angenommen, daß man ein Bad mit zugegen, so scheidet sich leicht ein gewisser Anteil des
einer Harzmenge von 20 % von dem behandelten Waren- Harzes auf der Oberfläche der Ware ab. Das beeingewicht
und einem Verhältnis der Badflüssigkeit zum trächtigt zwar in keiner Weise die Schrumpfechtheit der
Warengewicht von 20:1 verwendet. Das wollhaltige Wolle, kann aber nachteilig für den Griff und das Aus-Textilgut
wird in der beschriebenen Weise nach An- 3° sehen der Ware sein, z. B. auf dunkelgefärbten Textilien
säuern durch Erhitzen des Bades bis zum Sieden behan- ein unerwünschtes weißliches Aussehen hervorrufen. In
delt. Hierbei werden 6 % Harz, bezogen auf das Waren- seltenen Fällen ist diese Erscheinung mit staubartiger
gewicht, von der Ware aufgenommen, die dadurch Ablösung der oberflächlichen Harzabscheidung verschrumpffest
gemacht wird. Darauf wird das ausge- bunden. Sie kann gemäß der Erfindung dadurch bebrauchte
Behandlungsbad mit einer Sodalösung neutrali- 35 kämpft werden, daß man dem Harzbad ein nicht dissosiert
und eine gleiche Warenmenge darin behandelt, ziierendes Dispergiermittel zufügt, wie z. B. Kondennachdem
lediglich 6 % Harz, bezogen auf das Gutgewicht, sationsprodukte von Polyäthylenoxyd mit Fettalkoholen
zugesetzt und das Bad in derselben Weise wie zuvor oder Phenolen. Außerdem kann jede unerwünschte Oberwieder
angesäuert worden ist. Dieses Vorgehen läßt sich flächenabscheidung von Harz durch eine Nachbehandlung
beliebig oft in gleicher Weise unter wiederholter Neutrali- 4° mit verdünnter Säure beseitigt werden, beispielsweise
sierung des Bades, Zugabe weiterer Harzmengen usw. einer Nachbehandlung von 5 Minuten in 0,l%iger Phoswiederholen.
Praktisch ist der Zahl der Wiederholungen phorsäure bei 45°.
in diesem Fall natürlich durch den zunehmenden Gehalt Als Säuren dienen mehrbasische Säuren, wie z. B.
des Bades an Natriumsalzen eine Grenze gesetzt. Diese Schwefelsäure, Phosphorsäure, Oxalsäure und Weinsäure,
Grenze fällt jedoch fort, wenn für die Neutralisation 45 die eine Schrumpf festigkeit ergeben, welche etwa der mit
Ammoniak verwendet wird. einbasischen Säuren erzielten entspricht. Gibt man die
Als Harzbildner dienen vorzugsweise Melamin und Säure kalt zu der Harzlösung und läßt diese stehen, bis
Formaldehyd oder Harnstoff und Formaldehyd. Die zu- sich eine blaue Opaleszenz entwickelt, so kann diese
letzt genannte Harzgattung besitzt eine höhere Wasser- Lösung sogar gekocht werden, ohne daß sich Harz abfestigkeit
und gibt deshalb bei der Durchführung des 50 scheidet. Nur dann, wenn eine solche Lösung in Gegenerfindungsgemäßen
Verfahrens bessere Ergebnisse; doch wart von Wolle zum Sieden gebracht wird, bildet sich ein
kann auch die zuerst genannte Harzgattung Verwendung gelatinöser Niederschlag und sind die schrumpffesten
finden. Eigenschaften, die der Wolle erteilt sind, von minderem
Das Behandlungsbad kann zusätzlich Farbstoffe für Wert.
das Textilgut enthalten. Beispielsweise kann ein saurer 55 Ein besonderer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfin-Farbstoff
im Bad zugegen sein, so daß während der Ver- dung gegenüber den bekannten Verfahren ist seine große
edelung gleichzeitig eine Färbung der Textilware erfolgt, Einfachheit. Da der gesamte Vorgang in dem Behandwobei
die Waschechtheit der Färbung erhöht wird. So lungsbad abläuft und keine Nachhärtung des Harzes
kann das erfindungsgemäße Verfahren wenigstens zum während der anschließenden Trocknung erforderlich ist,
Teil mit einer Chromfärbung der Textilware kombiniert 60 genügen zu seiner Durchführung Anlagen, die in Strumpfwerden,
wobei die Ware mit einer Chrombeize (Bichromat fabriken und dergleichen zur Verfügung stehen, wie z. B.
und Reduktionsmittel) vorbehandelt wird, woran sich Färbeanlagen, so daß sich Färben und Veredeln miteindie
Einführung des Farbstoffes und des Harzes in die ander verbinden läßt. Schwierigkeiten bei der gleich-Ware
aus dem heißen Bad anschließt. Auch können Färb- mäßigen Verteilung des Harzes auf das Textilgut treten
stoff und Harz zuerst aus dem heißen Bad in die Ware 65 nicht auf. Eine hohe Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
eingeführt und die Ware anschließend der Chrombeizung gemäß der Erfindung wird vor allem dadurch erreicht,
unterworfen werden. Ferner ist es möglich, daß sich das daß sich das ausgebrauchte Behandlungsbad wieder
Harz, der Farbstoff und die Chrombeize (Natrium- oder benutzen läßt, wobei die Ergebnisse einer solchen wieder-Kaliumchromat
und Ammoniumsulfat) sämtlich gleich- holten Badbenutzung ebenso günstig wie beim erstenmal
zeitig in dem heißen Bad befinden. 70 sind.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert, in denen die verschiedenen Behandlungsweisen von
wollhaltigen Textilwaren beschrieben werden.
Die in den Beispielen erwähnten Farbstoffe sind nach dem von der »Society of Dyers and Colourists of Bradford,
England« aufgestellten Farbindex bestimmt, es entspricht Lissamine Green VS der Index-Farbe 735,
Carbolan Blue 2 RS der Index-Farbe 289 und SoIochrome Azurine BS der Index-Farbe 720.
Die Prüfungsergebnisse der Verfilzungs- und Schrumpfungsfestigkeit
beim Waschen der behandelten Proben sind nur in einzelnen Beispielen für sich angegeben. Für
die anderen Beispiele sind die Prüfungsergebnisse in Tabellenform am Schluß zusammengefaßt. Die Auflockerung
der Prüfstücke erfolgte nach den Verfahrens-Vorschriften der britischen Militärnorm BS/BOT/30, die
in »British Standards Handbook« Nr. 11, 1949, S. 181 und 182, beschrieben sind.
Ein Stück weißwollener Strumpfware im Gewicht von 48 g wird in einem angesäuerten Bad von 1 440 ecm
Wasser behandelt, in dem 9,6 g Dimethylol-Harnstoff gelöst sind. Die Badlösung wurde zuvor zum Sieden
erhitzt und die Ware völlig eingetaucht. Über einen Zeitraum von 45 Minuten setzt man 200 ecm l°/oige Essigsäure
tropfenweise dem Bad nach. Man hält die Badlösung dann noch weitere 15 Minuten am Kochen, spült
die Ware und trocknet.
Harz | Verhältnis | 1 | Flächenprozente der | 180 Minuten | |
in°/o | von Bad- zu | 1 | Schrumpfung bei | 21,8 | |
Waregewicht | 1 | Waschbehandlung unter | 16,0 | ||
Nr. der | 10 | 1 | den vorgeschriebenen | 5,1 | |
Probe | 15 | 20 | 1 | Bedingungen BS/BOT/30 für |
23,8 |
20 | 20 | 1 | 90 Minuten | 13,1 | |
1 | 10 | 20 | 1 | 11,6 | 9,5 |
2 | 20 | 40 | 1 | 5,8 | 6,4 |
3 | 30 | 40 | 1 | 1,6 | 4,4 |
4 | 10 | 40 | 1 | 12,8 | 0,3 |
5 | 15 | 20 | 1 | 5,8 | 23,8 |
6 | 20 | 20 | 1 | 5,4 | 8,5 |
IA | 10 | 20 | 3,1 | 4,8 | |
2A | 20 | 40 | 2,4 | ||
3A | 30 | 40 | Nil | ||
4A | 40 | 12,4 | |||
5A | 3,4 | ||||
6A | 1,7 | ||||
Sechs Probestücke weißwollener Strumpfware werden mit Trimethylolmelamin unter Verwendung folgender
Prozentsätze des Harzes vom Gewicht der Ware und folgender Gewichtsverhältnisse von Badflüssigkeit zur
Ware behandelt.
40
45
Probe Nr. | Trimethylolmelamin vom Gewicht der Wolle in°/o |
Verhältnis von Bad flüssigkeit zu Ware |
1 |
1 | 10 | 20 : 1 | 1 |
2 | 15 | 20 | 1 |
3 | 20 | 20 | 1 |
4 | 10 | 40 | 1 |
5 | 20 | 40 | |
6 | 30 | 40 |
Bei jedem dieser sechs Versuche wird die erforderliche Harzmenge in der erforderlichen Wassermenge bei 95 bis
100° gelöst, die Ware in die Lösung eingebracht, nachdem 4% Eisessig vom Gewicht der Wolle in Form einer
l°/oigen Lösung in zehn gleichen Anteilen in Abständen von je 2 Minuten zugegeben sind. Die Temperatur wird
auf 95 bis 100° gehalten und schließlich das Bad noch weitere 40 Minuten auf dieser Temperatur gehalten.
Es werden dann in gleicher Weise wie die Proben 1 bis 6 sechs weitere Warenproben gleicher Art behandelt, die
mit den Nummern 1 A bis 6 A bezeichnet wurden. Dabei wird jedoch in jedem Fall die doppelte Menge 37%iges
Formalin von der benutzten Trimethylolmelaminmenge dem Bad vor der Einbringung der Ware zugegeben.
Dadurch wird das Molverhältnis von Formaldehyd zu Melamin von 3:1 auf 8:1 erhöht.
Die so behandelten Probestücke sind mit folgenden Ergebnissen untersucht worden:
Ein Probestück einer weißwollenen Strumpfware im Gewicht von 45 g wird in einem Bad folgender Zusammensetzung
behandelt:
l%ige Lösung von Lissamine Green VS ... 46 ecm
Glaubersalz 5 g
10%ige Schwefelsäure 23 ecm
Trimethylolmelamin 7 g
37°/oiges Formalin 14 ecm
mit Wasser aufgefüllt auf 900 ecm
Das Trimethylmelamin wird in einem Teil des Wassers unter Aufkochen gelöst und dem Bad zugesetzt, das die
übrigen Bestandteile enthält und auf etwa 50° gehalten wird. Die Ware wird nun in das Bad eingetaucht und die
Temperatur während eines Zeitraums von 30 Minuten allmählich bis zum Siedepunkt gesteigert. Die Badlösung
wird dann noch 1 Stunde lang auf dem Siedepunkt gehalten. Während dieser Zeit findet eine zufriedenstellende
Einfärbung der Ware statt, die schließlich gespült und getrocknet wird.
Eine gleiche Warenprobe im Gewicht von 46 g wird in einem Bad folgender Zusammensetzung behandelt:
l°/oige Lösung von Carbolan Blue 2 RS. .. 92 ecm
Ammoniumacetat 2 g
Trimethyhnelamin 7 g
37°/oiges Formalin 14 ecm
mit Wasser aufgefüllt auf 900 ecm
Das Trimethylolmelamin wird in einem Teil des Wassers gelöst und diese Lösung dem Bad zugesetzt, das die
übrigen Bestandteile enthält und eine Temperatur von 50° besitzt. Die Ware wird im Bad untergetaucht, die Temperatur
über 30 Minuten auf 95 bis 100° gesteigert und bei dieser Temperatur weitere 60 Minuten gehalten. Die
Ware wird schließlich gespült und getrocknet.
Eine gleiche Wollware im Gewicht von 45 g wird durch Behandlung in einem Bad folgender Zusammensetzung
gebeizt:
5°/0ige Lösung von Natriumdichromat.... 9 ecm
l%ige Lösung von gereinigtem Weinstein 46 ecm Wasser 850 ecm
Das Bad wird auf 50° erwärmt, die Ware darin untergetaucht
und die Temperatur während weiterer 15 Minuten bis zum Siedepunkt gesteigert. Die Siedetemperatur
wird während weiterer 90 Minuten aufrechterhalten. Die Ware wird dann gespült und in ein zweites Bad folgender
Zusammensetzung gebracht:
l°/oige Lösung von Solochrome Azurine BS 46 ecm
Netzmittel · 9 ecm
Trimethylolmelamin 7 g
37°/oiges Formalin 14 ecm
l°/oige Essigsäure 176 ecm
mit Wasser aufgefüllt auf 920 ecm
15
Das Trimethylolmelamin wird beim Siedepunkt in einem Teil des Wassers gelöst und die Lösung dem Bad
zugegeben, das die übrigen Bestandteile enthält und eine Temperatur von 40° besitzt. Diese Temperatur wird
langsam über 45 Minuten bis auf 95° gesteigert und dann für weitere 60 Minuten zwischen 95 und 100° gehalten.
Die Ware wird schließlich gespült und getrocknet.
Eine gleiche Warenprobe im Gewicht von 50 g wird 30 Minuten lang in kochender n/10-Schwefelsäure behandelt.
Die Ware wird gründlich gespült und in ein Bad gebracht, das aus einer angesäuerten siedenden Lösung
von 10 g Trimethylolmelamin in 1000 ecm Wasser besteht. Das Bad wird 1 Stunde lang im Sieden gehalten,
die Ware herausgenommen, gespült und getrocknet.
Ergebnisse von Waschprüfungen
40
Die Prüfungsergebnisse der Widerstandsfähigkeit der behandelten Proben gegen Schrumpfung und Verfilzung
beim Waschen sind mit Ausnahme der bereits im vorstehenden am Ende der betreffenden Beispiele gegebenen
Ergebnisse in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. In jedem Fall sind die Prüfstücke aufgelockert und in
einer Haushaltswaschmaschine in einer 0,2°/0igen Seifenlösung
bei 50° jeweils 15 Minuten und 35 Minuten gewaschen. In jedem einzelnen Fall ist eine unbehandelte
Vergleichsprobe der Ware gleichzeitig geprüft, und auch diese Prüfzahlen sind in der folgenden Tabelle enthalten.
Prozent-Flächenschrumpfung bei Waschbehandlung | Behandelt | ι | '■■ Behandelt | |
Bei | 15,2 | 35 Minuten | 31,2 | |
spiel | in Waschmaschine währenc | -1,3*) | tlnbehandelt | 14,1 |
15 Minuten | 6,7 | 41,0 | 18,7 | |
1 | Unbehandelt | 6,5 | 40,5 | 18,2 |
3 | 26,0 | 5,2 | 40,5 | 14,0 |
4 | 23,5 | 33,5 | ||
5 | 23,5 | 45,7 | ||
6 | 22,6 | |||
16,5 |
*) Vergrößerung der Abmessungen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit einzelner wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung
und Verfilzung durch Einwirkung von Aminoplaste bildenden Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gut in eine saure wäßrige Lösung der Harzbildner und bzw. oder eines hydrophilen
Vorkondensates bei einer Temperatur von 80 bis 100° so lange untertaucht, bis es die gewünschte
Harzmenge aufgenommen und fixiert hat, worauf überschüssige Lösung entfernt und das Textilgut
getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung Säuren allmählich nachgesetzt werden, während die Textilware darin untergetaucht
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, daduich gekennzeichnet,
daß das ausgebrauchte Behandlungsbad neutralisiert und von neuem für die Weiterbehandlung
von Textilware benutzt wird, nachdem der verbrauchte Harzgehalt ersetzt worden ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Harzbildner
Melamin und Formaldehyd dienen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad zusätzlich
Farbstoffe für das Textilgut enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bad ein
nicht dissoziierendes Dispergiermittel zugefügt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 475 422,611 360,628605; USA.-Patentschrift Nr. 2 485 250.
Britische Patentschriften Nr. 475 422,611 360,628605; USA.-Patentschrift Nr. 2 485 250.
Entgegengehaltene ältere Rechte:
Deutsches Patent Nr. 808 705.
Deutsches Patent Nr. 808 705.
© 709 806/533 11.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2515751A GB727660A (en) | 1951-10-26 | 1951-10-26 | A process for improving the felting shrinkage resistance of wool or wool-containing textile materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1019638B true DE1019638B (de) | 1957-11-21 |
Family
ID=10223145
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB22603A Pending DE1019638B (de) | 1951-10-26 | 1952-10-24 | Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung und Verfilzung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1019638B (de) |
FR (1) | FR1071163A (de) |
GB (1) | GB727660A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0058138A3 (de) * | 1981-02-11 | 1984-09-12 | Ciba-Geigy Ag | Verfahren zur Fixierung von Wollgarnen |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB475422A (en) * | 1935-12-28 | 1937-11-18 | John Wilfred Brown | An improved process for the treatment of wool and fabrics containing wool |
GB611360A (en) * | 1946-04-29 | 1948-10-28 | Wolsey Ltd | Improvements in or relating to the treatment of wool and the like to reduce felting and shrinking |
GB628605A (en) * | 1946-01-19 | 1949-09-01 | Monsanto Chemicals | Improvements in or relating to processes of reducing the shrinkage of woollen and worsted fabrics and yarns, and the improved woollen and worsted fabrics resulting therefrom |
DE808705C (de) * | 1947-06-28 | 1951-07-19 | Onderzoekings Inst Res | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Wolle und anderen Tierhaaren |
-
1951
- 1951-10-26 GB GB2515751A patent/GB727660A/en not_active Expired
-
1952
- 1952-10-24 DE DEB22603A patent/DE1019638B/de active Pending
- 1952-10-24 FR FR1071163D patent/FR1071163A/fr not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB475422A (en) * | 1935-12-28 | 1937-11-18 | John Wilfred Brown | An improved process for the treatment of wool and fabrics containing wool |
GB628605A (en) * | 1946-01-19 | 1949-09-01 | Monsanto Chemicals | Improvements in or relating to processes of reducing the shrinkage of woollen and worsted fabrics and yarns, and the improved woollen and worsted fabrics resulting therefrom |
GB611360A (en) * | 1946-04-29 | 1948-10-28 | Wolsey Ltd | Improvements in or relating to the treatment of wool and the like to reduce felting and shrinking |
US2485250A (en) * | 1946-04-29 | 1949-10-18 | Wolsey Ltd | Treatment of wool and the like |
DE808705C (de) * | 1947-06-28 | 1951-07-19 | Onderzoekings Inst Res | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Wolle und anderen Tierhaaren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB727660A (en) | 1955-04-06 |
FR1071163A (fr) | 1954-08-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE871885C (de) | Verfahren zur Verminderung der Verfilz- und Schrumpfneigung von Wolle | |
DE898658C (de) | Verfahren zur Herstellung von Proteinfaeden | |
DE1019638B (de) | Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit wollhaltiger Textilwaren gegen Schrumpfung und Verfilzung | |
DE939683C (de) | Verfahren zur Herstellung von haltbaren, mechanisch erzeugten Appretureffekten auf Cellulosematerial bzw. Seide | |
DE872784C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Knitterechtheit von aus Cellulose bestehenden Textilien | |
DE1469473A1 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Aufnahmefaehigkeit bei Cellulosefasern | |
AT136377B (de) | Veredlungsverfahren für vegetabilische Textilien. | |
DE725864C (de) | Verfahren zum Schrumpf- und Knitterfestmachen von Textilwaren | |
DE1594821C3 (de) | Verfahren zum Bleichen von Textilien | |
DE599477C (de) | Verfahren zur Veredelung von tierischen Fasern | |
AT132696B (de) | Verfahren, um Wollfasern mit Al2 (SO4)3 wasserabstoßend zu machen. | |
DE849094C (de) | Verfahren zum Faerben von tierischen Fasern sowie von Fasern, die sich faerberisch aehnlich verhalten | |
AT225143B (de) | Verfahren zum Bedrucken von Cellulosefasern | |
AT166913B (de) | Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut | |
DE461833C (de) | Verfahren zur Herstellung von Lignonderivaten | |
DE969011C (de) | Verfahren zum Knitterfestausruesten von cellulosehaltigem Textilgut | |
AT146476B (de) | Verfahren zur Herstellung geformter Muster auf Textilstoffen. | |
AT202104B (de) | Verfahren zum Mattieren von Textilprodukten | |
AT231398B (de) | Verfahren zum Färben oder Bedrucken stickstoffhaltiger Fasern | |
AT270576B (de) | Mindestens teilweise aus Cellulosefasern bestehendes Textilgut mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE923606C (de) | Verfahren zum Veredeln von Fasern und Faserstofferzeugnissen | |
DE1619099A1 (de) | Verfahren zur Erhoehung der Schrumpffestigkeit von Wolle | |
DE930746C (de) | Verfahren zur Behandlung von Textilstoffen, insbesondere aus regenerierter Cellulose | |
AT139438B (de) | Verfahren zum Veredeln von Wolle. | |
DE896937C (de) | Verfahren zum Mottenfestmachen von Wolle |