DE1014957B - Textilhilfsmittel auf Basis von wasserloeslichen Mischpolymerisaten - Google Patents

Description

• Textilhilfsmittel auf Basis von wasserlöslichen Mischpolymerisaten Es ist schon vorgeschlagen worden, die in üblicher Weise aus Gemischen von ungesättigten Carbonsäureamiden untereinander oder aus ungesättigten Carbonsäureamiden im Gemisch mit anderen polymerisierbaren Verbindungen hergestellten und darauf bei höherer Temperatur in wäßrigem oder wasserhaltigem Medium nachbehandelten wasserlöslichen Mischpolymerisate zur Herstellung und Stabilisierung von Dispersionen zu verwenden.
• Es wurde gefunden daß sich die in üblicher Weise aus Gemischen von ungesättigten Carbonsäureamiden untereinander oder aus ungesättigten Carbonsäureamiden im Gemisch mit anderen polymerisierbaren Verbindungen hergestellten und darauf bei höherer Temperatur in wäßrigem oder wasserhaltigem Medium nachbehandelten wasserlöslichen Mischpolymerisate vorzüglich als Textilhilfsmittel für Textilien animalischer, vegetabilischer und synthetischer Herkunft, insbesondere als Schlichten, Appretur- und Verdickungsmittel eignen.
• Unter Mischpolyrnerisaten, deren Verwendung Gegenstand dieser Erfindung ist, sind alle wasserlöslichen Mischpolymerisate mit einem Gehalt an a, ß-ungesättigten Carbonsäureamiden oder Dicarbonsäureamiden zu verstehen, die durch eine Nachbehandlung in wäßriger oder wasserhaltiger Lösung durch Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 50°, bis sich der k-Wert erhöht hat, beständige wäßrige Lösungen ergeben. Dieses Verfahren ist Gegenstand der Patentanmeldung B 35753 IVc/39b.
• Als Schlichten haben die neuen Mittel den Vorteil, daß sie bei großer Ausgiebigkeit die Fasern gut glätten und auf ihnen festhaften, ohne diese in unerwünschtem Maße zu versteifen. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß die Mittel nicht schmieren und daher die Maschinen nicht verschmutzen. Trotz der großen Haftfestigkeit lassen sich die nach der Erfindung geschlichteten Fasern auch nach längerem Liegen leicht wieder entschlichten.
• Als Appreturmittel verleihen sie den Textilien einen besonders vollen und festen Griff. Sie bilden eine vorzügliche Grundlage für eine nachfolgende Behandlung mit Formaldehyd oder Methylolgruppen enthaltenden Verbindungen, z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten. Durch diese Nachbehandlung werden die Appreturen sehr gut waschbeständig.
• Die in Wasser oder wasserhaltigem Medium in der Wärme nachbehandelten Mischpolymerisate der obenerwähnten Art sind hochviskos. Sie eignen sich daher auch gut als Verdickungsmittel in Druckpasten für den Farb- und Ätzdruck. Die Drucke haben ausgezeichnete Farbtiefe und Schärfe der Konturen. In bezug auf Brauchbarkeit und Ausgiebigkeit übertreffen sie die meisten bisherigen Verdickungsmittel. Bei Mitverwendung der bisher üblichen Verdickungsmittel, z. B. Stärke, Tragant, Gummiarabikum oder polymeren Carbonsäuren, kann ein Teil von diesen durch Birnen bedeutend geringeren Anteil der erfindungsgemäßen Verdickungsmittel ersetzt werden. Hervorzuheben ist bei den neuen Textilhilfsmitteln besonders noch die Beständigkeit gegen Mikroorganismen und gegen extreme Witterungsbedingungen.
• Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
• Beispiel 1 Man behandelt Kalikogewebe 10 Minuten lang bei gewöhnlicher Temperatur in einer Flotte, die 51/o eines Mischpolymerisates aus 6511/o Methacrylsäureamid, 30% Vinylpyrrolidon und 5% Fumarsäurediamid, das in 10%iger wäßriger Lösung 10 Stunden auf 95° erhitzt worden ist, enthält. Hierauf wird ohne zu spülen abgequetscht und getrocknet. Das Gewebe besitzt einen vollen Griff.
• Beispiel 2 Ein Viskosestran.g wird in einer Flotte, die 5 g je Liter eines Mischpolymerisates aus 70% Methacrylsäureamid, 15% Acrylsäureamid und 150/a Vinylpyrrolidon, das in 15°/oiger wäßriger Lösung 30 Stunden auf 95° erhitzt worden ist, enthält, bei gewöhnlicher Temperatur 10 Minuten lang behandelt, ohne zu spülen abgeschleudert, gut ausgeschlagen und getrocknet. Die Kunstseidenfäden sind durch die Behandlung gesteift, glatt und elastisch sowie genügend geschlossen, so daß sie sich als Kette in der Weberei gut verarbeiten lassen. Die Schlichte läßt sich infolge ihrer Wasserlöslichkeit auch nach längerem Liegen leicht entfernen.
• Beispiel 3 Man teigt 100 g Dibrompyranthrenteig, 16%ig, mit 150 g einer 10°/eigen wäßrigen Lösung eines Misehpolymerisates aus 60°/0 Methacrylsäu,reamid, 5% Diäthylacrylsäureamid und 35% Vinylpyrrolidon, die 30 Stunden lang auf 95° erhitzt worden ist, 330 g Weizenstärkeverdickung und 100 g Glycerin an und gibt 150 g Kaliumcarbonat und 90 g Natriumsulfoxylatformaldehyd zu, druckt, dämpft 5 Minuten im Mather-Platt, spült, seift und stellt wie üblich fertig. Man erhält lebhaften Orangedruck.
• Beispiel 4 Man druckt auf- ein mit Naphtholrot GR (S c h u 1 tz, Farbstofftabellen, - 1923, _ Nr. 166) gefärbtes Wollgewebe eine Druckpaste auf, die 100 g NatriumsuIfoxylatfo.rmaldehyd, 100 g Zinkoxyd, 1 : 1, und 800 g einer 5%igen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisates aus 65% Methacrylsäureamid und 35% Acrylsäureamid, das in 15%iger wäßriger Lösung im geschlossenen Gefäß 5 Stunden auf 120° erhitzt worden ist, enthält, dämpft 5 Minuten im Mather-Platt" spült und stellt wie üblich fertig. Man erhält eine Weißätze auf rotem Grund.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung von wasserlöslichen Mischpolymerisaten mit einem Gehalt an ungesättigten Carbonsäureamiden, deren Herstellung Gegenstand der Patentanmeldung B 35753 IVc/39b ist, als Textilhilfsmittel, insbesondere als Schlichten, Appretur- und Verdickungsmittel.
2. 2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Appreturen durch Nachbehandlung mit Formaldehyd, seinen Derivaten oder Abkömmlingen, z. B. Methylolharnstoff; -melamin und urethan, fixiert werden.