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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Übungshürde, insbesondere Leichtathletik-Übungshürde mit
einem Gestell und zumindest einem von diesem abragenden Pfostenelement.
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Derartige
Hürden
sind in vielfältiger
Form und Ausführung
auf dem Markt bekannt und erhältlich.
Hürden,
insbesondere Übungshürden stellen
im Laufsport bzw. Wettkampfsport Hindernisse dar, die der Läufer mit
möglichst
keiner Verzögerung überwinden
muss. Die Hürden
sind aus Metall oder anderem geeigneten Material mit einer Hürdenlatte
aus Holz oder anderen Materialien hergestellt. Sie bestehen aus
zwei Füssen
und zwei höhenverstellbaren Pfostenelementen,
die einen durch eine oder mehrere Querstangen verstärkten rechtwinkligen
Rahmen bilden. Die Pfostenelemente sind am äusseren Ende der Füsse befestigt.
Die Hürden
sind derart hergestellt, dass die Kraft eines Gewichtes von mindestens 3,6
Kg gegen die Mitte des oberen Randes der Hürdenlatte erforderlich ist,
um diese umzuwerfen. Diese Hürden
können
in der Höhe
für jeden
Wettbewerber verstellbar sein. Die Gegengewichte sind derart zu verschieben,
dass auf jede Höhe
die Kraft eines Gewichtes von mindestens 3,6 Kg und höchstens
4,0 Kg erforderlich ist, um diese umzuwerfen. Die Hürdenlatte
muss hierzu an den ersten Enden fest verankert oder befestigt sein.
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Nachteilig
an derartigen Hürdenkonstruktionen
ist, dass diese starr sind und in Folge dessen insbesondere beim Üben Verletzungsmöglichkeiten
mit sich bringen.
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Ist
bspw. der Abstand des Läufers
zur Hürde zu
gering, so greift der Läufer
mit seinem Schwungbein die Hürde
mit einem zu kurzen Abstand an und bleibt mit der Fussspitze oder
Wade an der Latte hängen
und stützt
daraufhin.
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Ist
der Abstand des Läufers
zur Hürde
zu weit, so greift der Läufer
von einer zu grossen Entfernung die Hürde an und kann das Nachziehbein
nicht mehr seitlich über
die Hürde
ziehen, bleibt mit dem Knie oder dem Fuss des Nachziehbeines hängen oder
stürzt
ebenfalls, was unerwünscht
ist. Ein derartiger Sturz über
die Hürde
ist immer gefährlich
und kann sowohl schmerzhafte als auch sehr ernsthafte Verletzungen,
wie bspw. Arm- und/oder Beinbrüche, Luxationen
verschiedener Gelenke, Schürfwunden bis
hin zur Gehirnerschütterungen
nach sich ziehen, was unerwünscht
ist.
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Die
DE 1 917 739 U offenbart
eine Hürde
zu Übungszwecken,
bei welcher von einem waagrechten fest angeordneten Mittelteil senkrecht
nach oben und nach unten ausgerichtete Borsten, Streifen- oder Lappenelemente
abragen. Ein Durchlaufen der Hürde
ist nicht möglich.
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Die
US 2,119,808 offenbart eine
rein mechanische Übungshürde, deren
Lattenelement parallel zu einem Grundgestell verschwenkbar ist,
um eine Höhe
des Lattenelementes bei Berührung
zu reduzieren. Ein Durchlaufen der Übungshürde ist ebenfalls nicht möglich.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Übungshürde, insbesondere
eine Leichtathletik-Übungshürde der
eingangs genannten Art zu schaffen, welches die genannten Nachteile
beseitigt, und mit welcher auf sehr einfache und kostengünstige Weise
ein Üben
bei Minimierung der Verletzungsgefahr möglich ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe führt,
dass dem zumindest einem Pfostenelement ein elastisch verformbares
oder flexibel bewegbares Lattenelement, anschliesst, wobei dem Gestell
parallel zueinander beabstandete Pfostenelemente zugeordnet sind,
und endseits der Pfostenelemente jeweils ein elastisch verformbares
oder flexibel bewegbares Lattenelement vorgesehen ist und die beiden
Lattenelemente in etwa gleich lang und gegeneinander ausgerichtet sind.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
vorzugsweise zwei Lattenelemente flexibel bewegbar, ggf. über ein
Verbindungselement mit dem Pfostenelement verbunden sein und lassen
sich bei Berühren allseits
auseinander bewegen. Ist das Verbindungselement als Federelement
oder als elastisch verformbares Gummielement od. dgl. ausgebildet,
so wird nach dem Berühren
unmittelbar das Lattenelement in seine ursprüngliche waagrechte Ausgangsposition zurückbewegt.
Die Verletzungsgefahr, insbesondere die Sturzgefahr ist hiermit
beseitigt.
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Dabei
kann auch daran gedacht sein, als Lattenelement ein elastisch verformbares
weiches Element direkt, oder indirekt ggf. über ein Haltestück oder
ggf. über
ein Verbindungselement mit dem Pfostenelement zu verbinden. Hierauf
sei die Erfindung nicht beschränkt.
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Mit
der vorliegenden erfindungsgemässen Übungshürde werden
daher Ängste
und Hemmungen völlig
abgebaut. Das federnde Lattenelement, welches schon bei kleiner
Kraftwirkung nachgibt, weicht kurz aus und kehrt dann rasch wieder
in seine Ruhelage zurück.
Die geringe, für
die Auslenkung erforderliche Kraft, kann den Läufer nicht zum Sturz bringen,
er wird lediglich daran erinnert, dass er die Hürde berührt hat. Hierdurch kann er
viel sicherer, flacher und schneller die Hürde überlaufen, was den Übungsprozess
fördert.
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Unabhängig davon,
ob der Abstand des/der Athlet/in zur Hürde mit dem federnden Hürdenelement
zu gross oder zu kurz ist, kann die Hürde gefahrlos überquert
werden oder sogar durchquert werden, indem beide Lattenelemente
nachgeben und verschwenkt werden. Ein drastisches vor der Hürde abbremsen
oder ein seitliches Ausweichen kann durch das federnde Lattenelement
ebenfalls vermieden werden, was die Verletzungsgefahr auf ein Minimum
reduziert.
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Es
besteht auch kein schmerzhafter Kontakt mehr mit einer herkömmlichen
Holzlatte, so dass sich die Sportler in kürzester Zeit trauen viel flacher
und korrekter und damit auch viel schneller die Hürde zu überlaufen,
was zu einer wesentlichen Leistungssteigerung führt. Insbesondere wird hierdurch
ein didaktischer Vorteil erzielt, so dass von Anfang an, ein sehr korrekter
Bewegungsablauf bei der Hürdenüberquerung
gelehrt und gelernt werden kann, da der Läufer nicht mehr die Hürde aus
Angst überspringt
sondern überläuft.
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Ferner
ist von Vorteil bei der vorliegenden Erfindung, dass bspw. die einzelnen
Lattenelemente auf unterschiedliche Höhen gegenüber Pfosten eingestellt werden
könnten,
so dass auch mittels einer Hürde
unterschiedlich grosse Sportler gleichzeitig trainieren können. Dies
soll ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das Lattenelement
bspw. nach aussen um das Pfostenelement verschwenkbar ist, so dass elementare
Basisübungen,
des Hürdensprintes,
insbesondere das seitliche Überqueren
der Hürde
mit dem Nachzieh- bzw. Schwungbein geübt werden können, ohne das der Athlet Gefahr
läuft,
auf das Gestell bzw. die Füsse
der Hürde
zu treten. Insbesondere kann die erfindungsgemässe Übungshürde im Schulsport, Vereinssport, in
Leistungszentren, als Stützpunkte
für Leistungssport
Anwendung finden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass Trainigszeiten
bei erheblicher Leistungssteigerungen verkürzt werden können. Auch
soll daran gedacht sein, die Lattenelemente und/oder Pfostenelemente
in unterschiedlichen abweichenden Lackierungen zu versehen, um diese
als Übungshürde zu kennzeichnen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese in
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1 eine
schematisch dargestellte Vorderansicht auf ein Teil einer Übungshürde;
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2 eine
schematisch dargestellte Draufsicht auf ein Teil der Übungshürde im Bereich
von Pfostenelement und Lattenelement;
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3 eine
schematisch dargestellt Draufsicht auf eine Verbindungsmöglichkeit
von Pfostenelement, Haltestück
und Verbindungselement;
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4 eine
schematisch dargestellte perspektivische Ansicht der Übungshürde in einer
Ruhelage;
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5 eine
schematisch dargestellte Draufsicht der Übungshürde gemäss 4.
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Gemäss den 1 und 4 weist
eine erfindungsgemässe Übungshürde R ein
Gestell 1 auf, welches aus zwei Grundträgern 2 dazwischen
beabstandeten Traverse 3 gebildet ist, wobei das Gestell 1 auf
einen beliebigen Untergrund 4 aufstellbar ist. An die Grundträger 2 schliessen
vorzugsweise rechtwinklig Pfostenelemente 5 an und sind
fest oder wiederlösbar
mit dem Gestell 1, insbesondere mit den Grundträgern 2 verbunden.
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Endseits
an die Pfostenelemente 5, schliesst, wie insbesondere in 1 dargestellt
ist, ein Haltestück 6 an,
um ein Verbindungselement 7, vorzugsweise ausgebildet als
Federelement, aufzunehmen. Das Verbindungselement 7 ist,
wie es insbesondere aus den 4 und 5 hervorgeht,
parallel zum Untergrund 4 und parallel zur Traverse 3 ausgerichtet
und trägt
ein Lattenelement 8. Vorzugsweise sind an beiden Pfostenelementen 5 jeweils
zu einer Hürdenmitte
M ausgerichtete Lattenelemente 8 vorgesehen, die waagrecht über das
Verbindungselement 7 gehalten sind.
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Die
Lattenelemente 8 können
aus elastisch verformbaren Materialien, bspw. einem Kunststoffschaum
hergestellt sein. Sie können
jedoch auch als Rohrelemente od. dgl. ausgebildet sein und über das Verbindungselement 7 gegenüber den
feststehenden Pfostenelement 5 in dargestellter Doppelpfeilrichtung,
als Bewegungsrichtung X und Y, siehe 4 und 5,
allseits verschwenkbar sein, um bei Berühren, oder Druckbeaufschlagung
aus einer waagrechten Ruhelage in eine ausgeschwenkte Lage auszuschwenken.
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Ist
bspw. das Verbindungselement 7 als Federelement elastisch
verformbar ausgebildet, so lässt
sich jedes Lattenelement aus seiner waagrechten Ruhelage auslenken
und wieder automatisch in seine waagrechte Ruhelage zurückbewegen.
Dabei kann das Verbindungselement 7 bspw. ein elastisch verformbares
Gummielement, od. dgl. sein, welches das Lattenelement 8 trägt.
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Vorzugsweise
sind die Lattenelemente 8 gleich lang ausgebildet und liegen
stirnseitig in der Hürdenmitte
M nahe bei einander, ggf. ist ein Spalt S dazwischen gebildet.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird die herkömmliche einteilige Holzlatte
durch die vorzugsweise als Halblatten ausgebildeten Lattenelemente 8 ersetzt,
die in etwa der halben Länge
der einteiligen ursprünglichen
Latten entsprechen. Dabei können
die bisherigen verwendeten Pfostenelemente 5 weiterhin verwendet
werden, es wird nur die Holzlatte entfernt und die beiden Lattenelemente
werden an Stelle der Holzlatte direkt und/oder über das Verbindungselement 7 mit
dem Pfostenelement 5 verbunden.
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Um
stets eine waagrechte Ausrichtung der Lattenelemente 7 zu
gewährleisten
ist in dem Haltestück 6 gemäss 2 eine
Nut 9 vorgesehen, deren Breite den Massen der handelsüblichen
Hürdenpfosten
bzw. Pfostenelementen 5 entspricht.
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Um
die Lattenelemente 8 auch bei abweichenden Pfostenbreiten
verwenden zu können
wird gemäss 3 das
Haltestück 6 in
zwei Teile aufgeteilt, der eigentlichen Halteplatte 10 und
der Druckplatte 11, die je nach der Grösse der Pfostenbreite durch
zwei Befestigungselemente 12 verstellt werden kann. Bei
der Montage des Lattenelementes 8 an den Pfosten 5 wird
zunächst
die Halteplatte 10 im Bereich 13 an das Pfostenelement 5 angelegt
und durch das Befestigungselement 14 leicht befestigt.
Anschliessend wird das Befestigungselement 12 angezogen
und dann das Befestigungselement 14.
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Dabei
soll auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen, das Haltestück 6 bspw.
am Lattenelement 8 oder endseits am Pfostenelement 5 fest oder
wiederlösbar
anzuordnen bzw. zu befestigen.
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Dabei
kann das Haltestück 6 oder
das Lattenelement 8 das Verbindungselement 7 aufnehmen, welches
vorzugsweise als Federelement ausgebildet ist. Vorzugsweise wird
eine Zylinderfeder verwendet, die stets in ihrer zylindrischen Form
verbleibt und waagrecht und parallel zur Traverse 3, bzw.
rechtwinklig zum Pfostenelement 5 ausgerichtet ist und gegen
das benachbarte Pfostenelement 5 zeigt.