DE3432802C2 - Vorrichtung für die Bein- oder Armmuskulaturübung einer auf einem Bett liegenden Person - Google Patents
Vorrichtung für die Bein- oder Armmuskulaturübung einer auf einem Bett liegenden PersonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Bein- oder
Armmuskulaturübung einer auf einem Bett liegenden Person.
Aus der US 3 884 463 ist eine Vorrichtung für die Bein- oder
Armmuskulaturübung einer Person bekannt, die einen Balgen mit an
seinen Enden angebrachten Beschlägen zum Angreifen oder zum
Festschnallen von Bein- oder Armteilen aufweist. Der Balgen ist
mit einem Ventil versehen, aus dem Luft aus dem Balgen heraus
und in den Luft - gegebenenfalls mit unterschiedlicher
Strömungsrate - in den Balgen hinein beim Auseinanderziehen
oder Zusammendrücken des Balgens strömen kann. Diese
Vorrichtung ist nicht für die Bein- oder Armmuskulaturübung
einer auf einem Bett liegenden Person ausgebildet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung für die Bein-
oder Armmuskulaturübung einer auf einem Bett liegenden Person
anzugeben, die besonders für eine solche
Person ausgebildet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung gekennzeichnet
durch einen Balgen zwischen einem an oder neben dem Bett in
einer um eine horizontale Achse wählbaren Winkellage
festzulegenden Beschlag und einem für das Ansetzen eines Fußes
oder einer Hand der Person ausgebildeten Element, dessen
Widerstand beim Ansaugen von Luft in den Balgen und beim
Ausstoßen von Luft aus dem Balgen durch Ventilsteuerung
einstellbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 eine Fig. 1 ähnliche Darstellung, bei welcher
jedoch die Beschlag-Platte der Vorrichtung für
die Übung speziell der Wadenmuskulatur unter
einem Winkel zum Fußansetz-Element angebracht
ist;
Fig. 3 eine Stirnseitenansicht der Vorrichtung, von
der Seite des Fußes eines Patienten her gesehen.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung gemäß der Erfin
dung besteht aus drei Hauptteilen, nämlich einem Beschlag 1
zur Anbringung der Vorrichtung in zweckmäßiger Weise, damit
eine im oder auf dem Bett liegende Person die Vorrichtung
in vorgesehener Weise benutzen kann, beispielsweise am Fußende
eines Bettgestells, einem mit seinem einen Ende mit dem Be
schlag 1 verbundenen, einer Beinbewegung einen Widerstand
entgegensetzende Balgen 2 sowie einem am
anderen Ende des Balgens 2 angebrachten Element 3 (Fußplatte, Pedal),
gegen die eine Person einen Fuß so ansetzen kann, daß der
Fuß einerseits bei einer Streckbewegung des Beins unter Aus
übung eines Drucks sicher auf der Fußplatte ruht und anderer
seits der Fuß bei einer Beugebewegung des Beins die Fußplatte
zurückzieht und dabei eine Zugkraft auf die Fußplatte ausüben
kann.
Das Element 3 besitzt vorzugsweise eine längliche, der
Form des Fußes grob angepaßte Form, und sie kann aus Holz
oder einem beliebigen anderen geeigneten Werkstoff hergestellt
sein. Vorzugsweise ist sie mit längsverlaufenden Randleisten 4
versehen, die etwas über die Fußabstützfläche des Elementes 3
hinausragen und damit dem Fuß Seitenhalt geben. An die Rand
leisten schließt sich ein Leistenteil 4a an, der speziell
zur Abstützung der Ferse dient und daher gemäß Fig. 1 so
geformt ist, der er an der Stelle, die in der bestimmungsge
mäßen Lage der Vorrichtung den tiefsten Punkt der Fußplatte
bildet, die größte Höhe besitzt, um von dieser Stelle aus
mit fortlaufend abnehmender Höhe in die Randleisten 4 über
zugehen. Offensichtlich kann das Element 3 auch so geformt
sein, daß sie der Fußsohle (bzw. genauer gesagt, der gesamten
Fußunterseite) genauer angepaßt ist, und sie kann auch mit
einem weichen Material belegt sein, um ein Wundscheuern zu
verhindern.
Für die Durchführung von Beugebewegungen des Beins, um auf
das Element 3 sowie den Balgen 2 eine Zugwirkung auszuüben,
ist das Element 3 mit nicht dargestellten Riemen oder Bän
dern, vorzugsweise Velcro-Bändern, zur Verbindung des Fußes
mit der Fußplatte versehen. Gemäß Fig. 1 und 2 sind in der
Fußplatte Schlitze oder Langlöcher 5 für die Anbringung sol
cher Riemen oder Bänder vorgesehen. Zum Üben der Armmuskulatur
wird das Element 3 mit einem geeigneten Knopf oder Griff
(nicht dargestellt) versehen.
Der Balgen 2 ist von herkömmlicher Ausführung und braucht
daher nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Er kann einen
kreisförmigen oder mehreckigen Querschnitt besitzen, und
er ist vorzugsweise aus einem verschleißfesten künstlichen
oder natürlichem Werkstoff hergestellt.
Der Beschlag 1 weist eine Platte 6 auf, deren distale (körper
nahe) Stirnfläche in Fig. 1 und 2 gestrichelt eingezeichnet
ist, und an welcher das Ende des Balgens auf eine für den
Fachmann offensichtliche Weise befestigt ist. Ein im wesent
lichen dreieckiger Abschnitt 7, bevorzugt in Form einer ziem
lich dünnen Scheibe aus z. B. Stahlblech oder dergleichen,
ist an der vom Balgen 2 abgewandten Seite der Platte 6 längs
eines Durchmessers derselben und unter einem rechten Winkel
zu ihr angebracht. Erforderlichenfalls kann der dreieckige
Abschnitt 7 mit Versteifungsrippen 8 versehen sein. Der Ab
schnitt 7 ist schwenkbar am Fußende eines Betts anbringbar,
beispielsweise mit Hilfe einer eine Bohrung 9 im Abschnitt
durchsetzenden Schraube oder einer entsprechenden Achse (nicht
dargestellt). Weiterhin ist der Abschnitt 7 mit einem bogen
förmigen Langloch 10 versehen, das in bezug auf die Bohrung
9 (deren Lage wiederum durch die gewünschte Anbringung am
Bett des Bettgestells bestimmt wird) bezüglich Lage, Länge
und Ausrichtung so angeordnet ist, daß der Abschnitt 7 aus
der Stellung gemäß Fig. 1 relativ zu Balgen 2 und Element
3 in eine praktisch der Stellung gemäß Fig. 2 entsprechende
Stellung drehbar ist, wobei das Langloch 10 von einer nicht
dargestellten Arretiervorrichtung, z. B. einem mit einer
Flügelmutter zusammenwirkenden Schraubbolzen, durchsetzt
wird und damit der Abschnitt 7 in der gewünschten Lage oder
Winkelstellung festlegbar ist. Wenn diese Lage der Stellung
gemäß Fig. 2 entspricht, ermöglicht die Vorrichtung ein Üben
oder Stärken der Wadenmuskulatur, weil dabei, wie ohne weite
res ersichtlich ist, die in Fig. 2 gezeigte schräge Stellung
der Platte 6 des Beschlags 1 gegenüber Balgen 2 und Element
3 ein Rückwärts- und Vorwärtsdrehen des Fußes um das Fußgelenk
erlaubt, wofür die Wadenmuskeln benutzt werden. Bei dieser
Tätigkeit der Wadenmuskeln wird Blut in die Beinvenen gepumpt;
eine bettlägrige oder auf einem Bett liegende Person kann
somit durch regelmäßige Betätigung der Wadenmuskulatur die
Gefahr für Thrombose verringern.
Damit der mit dem Element 3 verbundene Fuß auf den Beschlag
1 zu und von ihm hinweg nach vorn und hinten bewegt werden
kann, während Luft in den Balgen 2 eingesaugt bzw. aus ihm
ausgetrieben wird, muß letzterer ersichtlicherweise mit ir
gendeiner Ventileinrichtung versehen sein. Diese besteht
bei der dargestellten Ausführungsform aus zwei Ventilen 11,
die auf beiden Seiten des Elementes 3 an einer den Balgen
2 am Fußende anschließenden Platte 12 angeordnet sind. Jedes
Ventil besteht aus einer Klappe 13, die über eine gewünschte
Strecke drehbar ist, um einen zugeordneten, in der Platte
12 ausgebildeten Schlitz 14 zu verschließen.
Auf diese Weise kann der Luftansaug- und -ausstoßwiderstand
des Balgens beliebig eingestellt werden. Eines der Ventile
ist zudem ein bevorzugt nicht speziell dargestelltes Rück
schlagventil, das nur ein Ansaugen, nicht aber ein Ausstoßen
von Luft zuläßt. In diesem Fall liefert der Balgen beim Zu
sammendrücken einen größeren Widerstand als beim Ausziehen,
d. h. die Streckbewegung erfordert eine größere Kraft als
die Biegbewegung; dies ist deshalb vorteilhaft, weil die
Streckmuskeln stärker trainiert werden sollen als die Beuge
muskeln. Ersichtlicherweise können weitere Ventilmittel vorge
sehen sein, um die Möglichkeit einer Einstellung des Wider
stands des Balgens 2 für Beuge- und Streckbewegungen und
der Beziehung zwischen den für diese beiden Bewegungsarten
erforderlichen Kräften zu verbessern.
Obgleich die erfindungsgemäße Vorrichtung vorstehend für
die Benutzung durch eine auf einem Bett
liegende Person beschrieben ist, ist dieser Ausdruck nicht
in seinem engsten Sinn auszulegen. Die Vorrichtung kann viel
mehr vorteilhaft z. B. auf dem Gebiet der medizinischen Vor
sorgung in der Wohnung des Patienten und in Trainingseinrich
tungen eingesetzt werden, wo die Vorrichtung von vorübergehend
im Bett liegenden Personen oder dergleichen benutzt werden
kann. In der Wohnung kann die Vorrichtung normalerweise nicht
an einem Bettgestell angebracht werden, weil gewöhnliche
Betten in der Regel nicht stabil genug sind. Statt dessen
kann die Vorrichtung in solchen Fällen an einer Wand montiert
werden. In einer Trainings- oder Sporthalle kann die Vorrich
tung vorteilhaft an Wandstangen befestigt werden.
In physiologischen Laboratorien kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung z. B. für die Durchführung von Belastungstests
eingesetzt werden, indem zwei Balgen mittels eines mit Druck-
oder Strömungsmesser versehenen Luftschlauches miteinander
verbunden werden. Die Durchführung solcher Tests mittels
eines Trainings-Fahrrads ("Heimtrainers"), wie dies derzeit
häufig der Fall ist, erweist sich als sehr mühsam und umständ
lich wegen all der Schläuche und Leitungen, die mit den
Untersuchungspersonen verbunden sind.
Claims (7)
1. Vorrichtung für die Bein- oder Armmuskulaturübung einer auf
einem Bett liegenden Person, gekennzeichnet durch
einen Balgen (2) zwischen einem an oder neben dem Bett in
einer um eine horizontale Achse wählbaren Winkellage
festzulegenden Beschlag (1) und einem für das Ansetzen eines
Fußes oder einer Hand der Person ausgebildeten Element (3),
dessen Widerstand beim Ansaugen von Luft in den Balgen (2)
und beim Ausstoßen von Luft aus dem Balgen (2) durch
Ventilsteuerung einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Ventile (11) vorhanden sind, die zur
Einstellung eines gewünschten Luftströmungswiderstands
einstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der Ventile (11) ein Rückschlagventil
ist, das nur ein Ansaugen von Luft in den Balgen (2) zuläßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Beschlag (1) mit einer Endwand (6) dem
Balgens (2) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beschlag (1) eine mit der Endwand (6) des Balgens (2)
verbundene, unter einem rechten Winkel zu der Endwand (6)
verlaufende Scheibe (7) aufweist, die mit dem Ende eines
Bettgestells oder einem festen Element in der Nähe des Betts
in einer lotrechten Ebene schwenkbar und in der gewünschten
Winkellage arretierbar zu verbinden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Element (3) , das mit einer Stirnwand
(12) am halterungsfreien Ende des Balgens (2) verbunden ist,
zumindest weitgehend der Form und Größe des Fußes oder der
Hand angepaßt ist und Mittel (5) zur Verbindung des Fußes mit
ihr oder einen Handgriff aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Element (3) bei Ausbildung als
Fußansetzelement eine Leiste (4, 5) zur seitlichen Abstützung
des Fußes aufweist.
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