DE2063468C3 - Übungsgerät zur Stärkung der Muskulatur - Google Patents
Übungsgerät zur Stärkung der MuskulaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Übungsgerät zur Stärkung der Muskulatur, mit zwei elastischen Seilzügen, die an
ihrem einen Ende befestigt und an ihrem anderen Ende V)
mit den Gliedern einer übenden Person verbindbar sind und über Umlenkrollen laufen.
Ein bekanntes Gerät dieser Art kann mit einem Expander verglichen werden, jedoch nicht für horizontale
Bewegung der Arme, sondern für vertikale r"
Bewegung. Das Gerät besteht aus einer Bodenplatte, auf dem der Übende steht und an der Umlenkrollen für
zwei Seilzüge befestigt sind, die am einen Ende Handgriffe für den Übenden tragen und mit ihren
anderen Enden an festen Verankerungspunkten hefe- «>
stigt sind. Damit kann man die Armmuskulatur, ähnlich wie beim Gewichthebertraining, belasten und somit
kräftigen. Andere Körperteile, wie z. B. die Wirbelsäule und die Beckengelenke, werden praktisch nicht bewegt;
sie werden aber noch zusätzlich zu der durch das h'-Körpergewicht
gegebenen Belastung, und zwar in etwa in der gleichen Richtung, belastet.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bestimmte, stark beanspruchte Teile des menschlichen
Körpers durch unbelastete, d.h. nicht durch ihre üblichen Betätigungsmechanismen hervorgerufene Bewegung
im Falle von Abnützungs- und sonstigen Krankheitserscheinungen gebessert oder gar geheilt
werden können. Dazu gehören insbesondere die der Wirbelsäule zugeordneten Muskeln und Bänder, unter
anderem auch die Beckengelenke.
Aufgabe der Erfindung isi daher die Schaffung eines Übungsgeräts, bei dem die zu stärkenden Muskeln,
speziell die an der Wirbelsäule angreifenden Muskeln und auch Bänder, durch Bewegung gestärkt werden
könne, jedoch durch Bewegung praktisch ohne Belastung oder zumindest nur unter einer geringfügigen
Belastung, die aber anders geartet ist als die durch das Körpergewicht bei normaler Bewegung des Körpers
hervorgerufene Belastung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Übungsgerät nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand
oberhalb einer Liegefläche für die übende Person ein Querrohr angebracht ist, daß die Umlenkrollen für die
Seilzüge an dem Querrohr verschiebbar sind und daß im Abstand unterhalb des Querrohres Gegenlieferungen
für die Seilzüge angeordnet sind. Die über ihre gesamte Länge elastischen Seilzüge, deren wirksame Länge
durch die Umlenkrollen und durch die unterhalb derselben vorgesehenen Gegenhalterungen praktisch
verdoppelt wird, führen dazu, daß sich die von den Seilzügen auf die damit verbundenen Glieder der
übenden Person ausgeübten Gegenkräfte bei Bewegung dieser Glieder nur recht wenig verändern. Bei der
Übung können also Muskeln und Bänder mit nur ganz geringfügiger Belastung bewegt werden, wobei diese
Belastung zusätzlich noch in ganz anderer Richtung wirksam wird, als bei der normalen Gewichtsbelastung
des meschlichen Körpers und der üblicherweise bei den normalen Bewegungen des menschlichen Körpers
hervorgerufenen Belastung. Die Querverstellbarkeit der Umlenkrollen an dem Querrohr führt iü einer großen
Vielseitigkeit des Übungsgeräts nach der Erfindung, weil dadurch der Zugwinkel, also die Zugrichtung der
Seilzüge geändert werden kann, um eine Vielzahl von der jeweiligen Behandlungsbedürftigkeit des Übenden
angepaßte Übungen durchführen zu können. Damit können auch verschiedene therapeutische Wirkungen
hervorgerufen werden. Als Beispiel sei erwähnt die Behandlung von Hüftleiden, beispielsweise X-Beinigkeit,
wo die Umlenkrollen zuerst eng beieinander stehen müssen, um dann, nach Eintritt von Erfolgen bei der
Erstbehandlung bzw. den ersten Behandlungen, die Zugrichtung, d. h. also die Umlenkrollen, immer weiter
nach außen verlagern zu können.
Infolge seiner Einfachheit kann das Übungsgerät nach der Erfindung in vorteilhafter Weise zum Selbstbehandeln
bei Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen, zum Training schlaffer Muskulatur der Beine und der Arme
sowie des Bauches und des Rückens angewandt werden. Dabei wirkt das Übungsgerät dynamisch und reflektorisch
auf die gesamte Körpermuskulatur. Durch Aufhängen der Beine mittels der Seilzüge wird eine
Entspannung des Beckens und der Lendenwirbelsäule erreicht. Besonders vorteilhaft ist das Übungsgerät zur
heilgymnastischen Behandlung einer erkrankten oder abgenutzten Wirbelsäule anwendbar.
Um ein einheitliches, einstückiges Gerät zu erhalten, ist es in weiterer Ausbildung der Erfindung zweckmäßig,
wenn senkrecht zum Querrohr eine Befestigungsstange angeordnet ist, welche die Gegenhalterungen für die
Seilzüge trägt.
Gerade für die Verwendung des Geräts in der Wohnung des Übenden kann das Querrohr an seinen
Enden Druckstücke mit Verstellhülsen zum Einklemmen in einen Türrahmen aufweisen. Solche Konstruk- ϊ
tionen sind bereits vielfach bekannt für die Befestigung von Schaukeln in Türrahmen.
Die Verschiebbarkeit der Umlenkrollen an dem Querrohr kann nach der Erfindung in einfachster Weise
dadurch verwirklicht werden, daß die Umlenkrollen an ι» verschiebbaren Schiebehülsen angebracht sind.
Das Querrohr kann aus zwei lösbar miteinander verbundenen Hälften bestehen, die miteinander verschraubt
oder mit einer Mittelhülse verbunden sind. Dadurch benötigt die erfindungsgemäße Vorrichtung π
im auseinandergenommenen Zustand nur sehr wenig Platz.
Wenn man das Übungsgerät nach der Erfindung dazu benutzen will, um die Übungen im Bett auszuführen,
dann werden nach der Erfindung an der Befestigungsstange in der Höhe versteilbare und mittels Schrauben
festklemmbare Befestigungsklemmen zur Befestigung am Bettgestell angebracht, und am unteren Ende der
Befestigungsstange wird ein Haken zum Einhaken in einen Matratzenrahmen vorgesehen. Auf diese Weise
kann das Übungsgerät leicht montierbar und demontierbar an Bettgestellen der verschiedensten Abmessungen
befestigt werden.
Um das Übungsgerät besonders leicht verpacken und später dann verstauen zu können, und um auch die
Möglichkeit zu haben, Seilzüge mit unterschiedlichem Elastizitätskoeffizienten austauschen zu können, werden
die Umlenkrollen, über welche die Seilzüge laufen, zweckmäßig mittels Karabinerhaken an den auf dem
Querrohr verschiebbaren und feststellbaren Schiebehül- j5
sen befestigt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt Dabei zeigt
F i g. 1 ein Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in ihre Einzelteile zerlegt,
F i g. 2 die Vorrichtung gemäß F i g. 1 nach dem Zusammenbau, die nun in einen Türrahmen eingespannt
werden kann und
F i g. 3 ein weiteres Beispiel zum Befestigen an einem Bettgestell.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 1 besteht aus zwei Rohren 1 und 2, die mittels eines Verbindungsstückes 3
zu einem zusammenhängenden Querrohr verbunden werden. Das Rohrstück 1 trägt an seinem äußeren Ende
ein Gewinde 4, auf das ein Druckstück 5 mit einem Innengewinde 6 aufgeschraubt wird. Das freie Ende des
anderen Rohres 2 trägt ebenfalls ein Druckstück 7, welches auf das Rohrende aufgesteckt ist. Durch das
Mittelstück 3 ist eine Befestigungsstange 8 geschoben, so daß diese senkrecht zum Querrohr angeordnet ist.
Nach Durchstecken der Befestigungsstange durch das Mittelstück wird diese mittels einer Flügelmutter
festgeschraubt, oder die Befestigungsstange weist einen Schlitz auf, durch den ein Sicherungsbolzen 9 gesteckt
wird. Am unteren Ende der Befestigungsstange ist eine Gegenhalterung 10 für die Seilzüge 11 und 12
angeordnet.
Auf die Rohre 1 und 2 werden Schiebehülsen 13, 14 geschoben, die mittels Sicherungsbolzen 9 auf dem
Querrohr arretiert werden. Die Schiebehülsen 13, 14 tragen Löcher, in die Umlenkrollen 15, 16 mittels
Karabinerhaken angehängt werden.
Zur Übung wird die so zusammengesetzte Vorrichtung mit dem Druckstück 7 auf den linken Türpfosten
aufgesetzt. Das Druckstück 5 wird nun aus dem Rohr 1 herausgeschraubt, bis eine gewisse Vorspannung erreicht
ist und das Gerät nicht mehr herunterfallen kann. Bevor die Befestigungsstange 8 durch die Bohrung in
das Mittelstück eingeführt wird, wir' dieses mittels eines Hebeis gedreht und die beiden "öhre 1 und 2
dadurch weiter verspannt. Dazu weisen das Mittelstück und die beiden Rohrenden Gewinde auf. Danach wird
die Befestigungsstange von unten eingesetzt und die Enden der Seilzüge in die Gegenhalterung 10 eingehakt.
Die anderen Enden der Seilzüge für die Beinbewegung werden nun mittels Karabinerhaken in ösen von
Schuhen eingeklinkt.
Das Gerät kann nun für Übungen benutzt werden.
Ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig.3 dargestellt. An einem
Querrohr 17 ist senkrecht dazu in der Mitte eine Befestigungsstange 18 angeordnet. Das Querrohr trägt
Schiebehülsen 19, in die die Umlenkrollen und Seilzüge gemäß Fig. 1 eingeklinkt v/erden. Das eine Ende der
Seilzüge wird zur Gegenhalterung in eine öse 20 geklinkt, die in der Höhe verstellbar an der Befestigungsstange
18 befestigt ist und mittels einer Flügelmutter gehaltert werden kann.
Auf der Befestigungsstange sind ebenfalls in der Höhe verste.ibar Befestigungsklemmen 21, 22 angeordnet.
Diese Befestigungsklemmen tragen je ein schwenkbares Prisma 23, 24, welches auf das Bettgestell aufgesetzt
wird. Mittels Schrauben 25 oder mittels Sicherungsbolzen werden nun die Befestigungsklemmen fest an der
Befestigungsstange arretiert. Das untere Ende der Befestigungsstange 18 weist einen Haken 26 auf, der in
den Matratzenrahmen eingehakt werden kann. Damit ist die Vorrichtung unverrückbar am Bettgestell
befestigt.
Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden nun die Umlenkrollen mittels Karabinerhaken in die
Schiebe1·ü!sen eingeklinkt und die Seilzüge angebracht.
Das Gerät ist nun übungsbereit.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Übungsgerät zur Stärkung der Muskulatur, mit zwei elastischen Seilzügen, die an ihrem einen Ende
befestigt und an ihrem anderen Ende mit den Gliedern einer übenden Person verbindbar sind und
über Umlenkrollen laufen, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand oberhalb einer
Liegefläche für die übende Person ein Querrohr (1,2,
17) angebracht ist, daß die Umlenkrollen (15,16) an dem Querrohr verschiebbar sind und daß im
Abstand unterhalb des Querrohrs Gegenhalterungen (10,20) für die Seilzüge angeordnet sind.
2. Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß senkrecht zum Querrohr eine Befestigungsstange
(8, 18) angeordnet ist, welche die Gegenhalterungen für die Seilzüge trägt.
3. Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Querrohr an seinen Enden
Druckslücke (5, 7) mit Verstellhülsen (6, 3) zum Einklemmen in einen Türrahmen aufweist.
4. Übungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkrollen (15,16) an auf dem Querrohr (1,2,17)
verschiebbaren Schiebehülsen (13, 14, 19) angeordnet sind.
5. Übungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Querrohr aus zwei lösbar miteinander verbundenen Hälften (1,2) best tht
6. Übungsgerät nach Anspruch ? dadurch gekennzeichnet, daß an der Befestipungsstange (18) in der
Höhe verstellbare und mittels Schrauben (25) festklemmbare Befestigungsklemmen (21, 22) zur
Befestigung am Bettgestell angebracht sind und die Befestigungsstange an ihrem unteren Ende einen
Haken (26) zum Einhaken in einen Matratzenrahmen trägt.
7. Übungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (15,16) am Querrohr
(1, 2, 17) mittels Karabinerhaken an den auf dem Querrohr (1,2,17) verschiebbaren und feststellbaren
Schiebehülsen (13,14,19) befestigbar sind.
2(1
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