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Die
Erfindung betrifft eine Testereinrichtung, ein elektronisches Bauelement
und ein Verfahren zum Kalibrieren einer Testereinrichtung.
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Üblicherweise
besteht bei automatischen Testereinrichtungen die Notwendigkeit,
die Pegel und Timing der von der Testereinrichtung erzeugten Testsignale
zu kalibrieren. Die Signallaufzeiten der Signale, die zum Testen
eines Bauelementes notwendig sind, weichen aufgrund von baulichen
Unterschieden innerhalb der Testereinrichtung und aufgrund unterschiedlicher
Signalpfade von der Endstufe der Testereinrichtung bis zum zu testenden
Bauelement regelmäßig erheblich
voneinander ab. So führen
z. B. voneinander abweichende Kabellängen im so genannten Hi Fix,
dem Bindeglied zwischen Testkopf und Bauelementsockel, zu Laufzeitunterschieden.
Zudem müssen
auch die Signallaufzeiten der vom zu testenden Bauelement ausgehenden
Signale zurück
in die Testereinrichtung berücksichtigt
werden.
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Die
Abweichungen liegen in einem Zeitbereich, dessen Größenordnung
im Bereich der Periodendauer des Arbeitstaktes der zu testenden
Bauelemente liegt. Deshalb ist eine Kalibration der Testereinrichtung
dringend notwendig, um die Bauelemente korrekt zu testen. In der
Testereinrichtung sind dazu üblicherweise
variable Verzögerungselemente eingebaut,
die so eingestellt werden können,
um die unterschiedlichen Signallaufzeiten auszugleichen. Die Verzögerungselemente
werden gemäß zur Verfügung gestellter
Kalibrationsverfahren eingestellt. Da die Kalibration durch vielfältige Einflüsse (Temperatur,
Tausch von Testerbestandteilen usw.) verloren geht, muss sie in
bestimmten Abständen
immer wieder erneut durchgeführt
wer den und stellt daher einen Personal-, Zeit- und Kostenaufwand
dar.
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Beispielsweise
werden von dem Testerhersteller ADVANTEST zwei Kalibrationsverfahren,
AUTOCAL und HICAL zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren AUTOCAL bietet den Nachteil, dass es den Signalpfad
von der Testerendstufe durch das Hi Fix bis zum Sockel für das zu
testende Bauelement nicht in den Kalibriervorgang einbezieht. Dies
ist insbesondere dann ein erheblicher Nachteil, wenn auf älteren Testersystemen
neue Speicherproduktgenerationen mit höheren Geschwindigkeitsanforderungen
getestet werden sollen.
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Das
Kalibrationsverfahren HICAL berücksichtigt
die Signallaufzeitunterschiede über
den Signalpfad. Es ermöglicht
somit zwar ein sehr gutes Kalibrierergebnis, es ist jedoch nicht
als Routinekalibrationsverfahren geeignet, da eine zusätzliche
Einrichtung erforderlich ist. Die zusätzliche Einrichtung muss jeweils
in die Testereinrichtung eingebaut werden, so dass der regelmäßige Testbetrieb
unterbrochen wird. Dazu muss auf dem Testkopf ein so genannter Kalibrierroboter
montiert werden. Diese Methode ist sehr zeitintensiv und nicht automatisch,
da Einbau und Kontrolle durch einen Benutzer erfolgen muss.
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Aus
Feldman, R. K. „A
novel instrument for accurate time measurement in automatic calibration of
test systems", Int.
Test Conferecne, 1993, Proceedings, International, 1993, SEiten
544 bis 551 ist ein analoger Phasendetektor bekannt, der als Referenzinstrument
für eine
automatische Kalibrierung von Testsystemen dient. Der Phasendetektor
kann dabei auf einer Platte ausgeführt sein, um die Eingangs- und
Ausgangszeiten eines zu testenden Bauelements in speziellen Applikationen
zu messen.
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Aus
der
US 5,703,489 A ist
eine Testeinrichtung mit einem Testerkanal bekannt, auf den ein
periodisches Kalibriersignal anlegbar ist. Die Testeinrichtung weist
weiter eine Empfangseinrichtung auf, um die Phasendifferenzinformation
vor dem Anschluss eines zu testenden elektronischen Bauelements
zu empfangen. Die Rückkopplungsschleife dient
zur Kalibrierung indem der Einfluss der Signalverzögerung auf
den Testerkanal durch eine Verzögerungseinrichtung
kompensiert wird.
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Aus
der
DE 199 22 907
A1 ist eine Testeinrichtung bekannt, bei der Signalverzögerungen
auf Zufuhrleitungen in zu testenden Bauelementen kalibriert werden.
Die Testeinrichtung weist hierzu eine Phasendifferenzschaltung auf,
die mit der Zufuhrleitung und mit einem Referenztaktsignal verbunden
ist. Die Phasendifferenzschaltung wird so geregelt, dass die resultierende
Phasendifferenz am Ausgang der Phasendifferenzschaltung auf 0 eingestellt
wird.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache, genaue
und Zeit sparende Kalibration einer Testereinrichtung vorzusehen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein elektronisches Bauelement nach Anspruch 1,
eine Testervorrichtung nach Anspruch 17 und durch das Kalibrierverfahren nach
Anspruch 22 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein elektronisches
Kalibrier-Bauelement zur Kalibrierung einer Testereinrichtung vorgesehen.
Das elektronische Kalibrier-Bauelement
weist einen Signaleingang auf, der mit einer Zuführungsleitung an die Testereinrichtung
anschließbar
ist. Es ist weiterhin eine Phasendifferenzschaltung vorgesehen,
die an den Signaleingang anschließbar ist und die mit einem
Referenztaktsignal verbunden ist. Die Phasendifferenzschaltung ermittelt
eine Phasendifferenzinformation zwischen einem an den Signaleingang
anliegenden periodischen Kalibriersignal und dem Referenztaktsignal.
Das elektronische Kalibrier-Bauelement weist ferner eine Ausgabeeinrichtung auf,
um die Phasendifferenzinformation an die Testereinrichtung auszugeben.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Testervorrichtung
vorgesehen, mit der ein Testvorgang für ein erfindungsgemäßes elektronisches
Bauelement betrieben werden kann. Die Testervorrichtung weist einen
Testerkanal auf, auf den ein periodisches Kalibriersignal anlegbar ist.
Der Testerkanal kann an das elektronische Bauelement angeschlossen
werden. Die Testervorrichtung weist eine Empfangseinrichtung auf,
um die Phasendifferenzinformation bezüglich der Phasendifferenz zwischen
dem periodischen Kalibriersignal und dem Referenztaktsignal zu bestimmen.
Die Testervorrichtung weist eine Verzögerungseinrichtung auf, die
mit dem Testerkanal verbunden ist, um auf dem Testerkanal zu sendende
Signale abhängig
von der Phasendifferenzinformation zu verzögern.
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Im
regelmäßigen Produktionsbetrieb
testet eine Testereinrichtung elektronische Bauelemente nacheinander
oder in Losen zu einer bestimmten Anzahl von Bauelementen.
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Das
erfindungsgemäße elektronische
Kalibrier-Bauelement wird in den bestehenden Testablauf eingebunden,
wodurch das Kalibrieren der Testereinrichtung vollautomatisch durchgeführt wird.
Dazu wird das elektronische Kalibrier-Bauelement z. B. in ein Los
zu testender Bauelemente eingefügt,
so dass eine Kalibration dann durchgeführt wird, sobald die Testereinrichtung über einen
der Testerkanäle
mit dem erfindungsgemäßen Kalibrier-Bauelement
verbunden wird. Auf diese Weise kann zu beliebigen Zeitpunkten und
mit durch die Anzahl der verwendeten Kalibrier-Bauelemente wählbaren
Häufigkeiten während des
Testens von zu testenden Bauelementen die Testereinrichtung kalibriert
werden. Es ist sogar möglich,
mehrere Kalibrier-Bauelemente in ein Los einzufügen. Dies ist insbesondere
dann besonders einfach möglich,
wenn die Bauform des erfindungsgemäßen Kalibrier-Bauelementes
der Bauform der zu testenden Bauelemente entspricht, so dass das
Kalibrier-Bauelement
an jede für
ein zu testendes Bauelement vorgesehene Position auf einem Bauelementträger angeordnet
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße elektronische
Kalibrierbauelement misst eine Phasendifferenz zwischen einem an
einem Signaleingang anliegenden periodischen Kalibriersignal und
einem Referenztaktsignal. Die Phasenverschiebung zwischen den beiden
Signalen kann als Maß für die Signallaufzeit
von der Testereinrichtung zu dem elektronischen Bauelement angesehen
werden.
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Damit
die Testereinrichtung die Verzögerungseinrichtung
entsprechend der bestimmten Phasenverschiebung einstellt, muss das
elektronische Kalibrier-Bauelement eine Phasendifferenzinformation
an die Testereinrichtung ausgeben. Dadurch kann die Testereinrichtung
die Einstellung in der Verzögerungseinrichtung
entsprechend der Signallaufzeit anpassen.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen elektronischen
Kalibrier-Bauelementes
liegt darin, dass ein kontinuierlicher Testvorgang ermöglicht wird,
bei dem das erfindungsgemäße Kalibrier-Bauelement zu einer
Anzahl zu testender Bauelemente eingefügt wird, die kontinuierlich
nacheinander oder in Losen zum parallelen Testen einer Testereinrichtung
zugeführt werden.
Sobald die Testereinrichtung ein angeschlossenes elektronisches
Kalibrier-Bauelement erkennt, wird eine Kalibrierung durchgeführt. Dies
spart Zeit und ein Eingreifen eines Benutzers ist nicht erforderlich.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Kalibrier-Bauelement
eine sehr exakte Messung der Signallaufzeiten vornimmt, indem es eine
Phasendifferenz zwischen einem Signal, das von einer Testereinrichtung
zu dem elektronischen Bauelement über die Zuführungsleitung gesendet wurde,
und einem Referenzsignal misst. Da eine manuelle Bedienung der Testereinrichtung
zum Kalibrieren nicht länger
notwendig ist, sind die Bedingungen, unter denen kalibriert wird,
sehr ähnlich
den Bedingungen, unter denen die zu testenden Bauelemente getestet
werden.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das elektronische Kalibrier-Bauelement eine Referenztaktsignal-Erzeugungseinrichtung
aufweist, die das Referenztaktsignal erzeugt, zu dem die Phasendifferenz zu
dem Kalibriersignal ermittelt wird. Die Phase des Differenztaktsignals
muss dann jedoch exakt bestimmt oder zu den am Signaleingang anliegenden periodischen
Signalen angepasst werden, bevor das Kalibrieren beginnt, um eine
absolute Phasendifferenzinformation zu erhalten. Besonders vorteilhaft
ist jedoch, wenn die an das elektronische Kalibrier-Bauelement angeschlossene
Testereinrichtung dem Kalibrier-Bauelement
das Referenztaktsignal über
einen Referenztaktsignaleingang zur Verfügung stellt. Auf diese Weise
ist der zeitliche Bezug der Phasen von Referenztaktsignal und periodischem
Signal durch die Testereinrichtung bestimmt.
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Vorzugsweise
weist das Kalibrier-Bauelement einen Datenspeicher auf, um die Phasendifferenzinformation
zu speichern. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn mehrere
Testerkanäle
an das Kalibrier-Bauelement angeschlossen sind, wobei zunächst für jeden
Testerkanal eine Phasendifferenzinformation ermittelt und gespeichert
wird, bevor diese Informationen zu einer Testereinrichtung übertragen werden.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das Kalibrier-Bauelement eine Referenzsignal-Schalteinrichtung
aufweist, um den Signaleingang mit dem Referenztakt-Signaleingang
zu verbinden. Auf diese Weise ist es möglich, den Skew zwischen den
Signalpfaden, auf denen beim späteren
Bauelement Testsignale vom zu testenden Bauelement zur Testereinrichtung
laufen, zu bestimmen. Die Testereinrichtung kann für jeden
Testerkanal die Abweichung zum Sollwert bezüglich des Eintreffens der Signalflanke
des über
den Signaleingang empfangenen Referenztaktes bestimmen und die jeweiligen
Verzögerungseinrichtungen
dementsprechend anpassen.
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Um
mehrere Testerkanäle
zu kalibrieren, weist das Kalibrier-Bauelement mehrere Signaleingänge auf,
die jeweils mit einer Phasendifferenzschaltung verbunden sind. Die
Messung der Phasendifferenz kann damit gleichzeitig auf mehreren
Testerkanälen
durchgeführt
werden, wodurch Zeit zum Kalibrieren eingespart werden kann. Als
weitere Möglichkeit
können
die mehreren Testerkanäle
kalibriert werden, indem mit Hilfe einer Schaltvorrichtung jeder
der Testerkanäle
mit der Phasendifferenzschaltung verbunden wird, um die Phasendifferenzinformation
zu ermitteln. Die Phasendifferenz-Information für jeden Testerkanal wird dann
vorzugsweise in einem Datenspeicher abgelegt, bis alle Phasendifferenzinformationen
ermittelt wurden. Die zweite Möglichkeit
hat den Vorteil, dass die elektronische Kalibrierschaltung, die
auf dem Kalibrier-Bauelement vorgesehen sein muss, einfach gehalten
werden kann, so dass Substratfläche
bei einer integrierten Aufbauweise eingespart werden kann.
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Um
das Eingangsverhalten des Kalibrier-Bauelementes an das zu testende
Bauelement anzupassen, können
Abstimmeinrichtungen an den Signaleingängen vorgesehen sein, wodurch
Impedanz, Schaltverzögerung
oder Ähnliches
an die entsprechenden Parameter des zu testenden Bauelements angepasst
werden können.
Eine solche Abstimmeinrichtung kann ein Verzögerungselement, Kapazitätsbauelement
oder anderes enthalten.
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Die
Phasendifferenzinformation kann eine Information über Betrag
und Vorzeichen der Phasendifferenz umfassen, die seriell über einen
Signaleingang oder parallel über
mehrere Signaleingänge
an die Testereinrichtung übertragen
wird. Dort werden die entsprechenden Verzögerungseinrichtungen gemäß der übertragenen
Phasendifferenzinformation eingestellt. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass lediglich das Vorzeichen der Phasendifferenz als Phasendifferenzinformation übertragen
wird, so dass inkrementelles durch Anpassen der Verzögerungseinrichtung
in der Testereinrichtung die Verzögerungseinrichtung die zeitliche
Verzögerung
iterativ einstellen kann. Dies wird durchgeführt, indem die Verzögerung in
der Verzögerungseinrichtung
so lange in einem bestimmten Betrag erhöht bzw. erniedrigt wird, bis
sie die gewünschte
Verzögerung
aufweist.
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Das
Kalibrier-Bauelement gemäß der Erfindung
weist vorzugsweise eine Steuereinheit auf, um das elektronische
Bauelement in einem ersten Modus oder in einem zweiten Modus zu
betreiben. Im ersten Modus ist vorgesehen, Daten über den
Testerkanal zu empfangen und/oder zu senden, wie z. B. die Phasendifferenzinformation.
Beim zweiten Modus ist vorgesehen, dass über den Testerkanal und über den
Signaleingang das Kalibriersignal angelegt wird und die Phasendifferenz
bestimmt wird. Bei diesem Modus werden keine Daten übertragen,
sondern lediglich Kalibriersignale angelegt. Dies ist deswegen vorteilhaft,
da alle Testerkanäle
für eine
Kalibrierung zugänglich
sein müssen,
so dass das jeweilige Kalibriersignal an jedem der Signaleingänge des
Kalibrier-Bauelements bzw. unter Umständen sogar an dem Referenztakt-Signaleingang
zeitweise anliegt. Liegt das Kalibriersignal an einem Testerkanal
an, so können über diesen
Testerkanal keine Daten übertragen
werden. Das Umschalten zwischen dem ersten Modus und dem zweiten
Modus wird mit Hilfe der Steuereinrichtung durchgeführt. Erhält die Steuereinrichtung
eine Aufforderung von der Testereinrichtung, die Kalibrierung jetzt
zu starten, so wird für
eine vorbestimmte Zeitdauer die Phasendifferenzmessung durchgeführt, indem
an alle Testerkanäle
periodische Kalibriersignale angelegt werden, bevor Daten von und
zu dem Tester übertragen
werden können.
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Die
erfindungsgemäße Testervorrichtung
ist in der Lage, eine externe Phasendifferenzinformation zu erhalten
und die Verzögerungseinrichtung
an dem Testerkanal demgemäss
einzustellen. Eine solche Testervorrichtung hat den Vorteil, dass
sie die Signallaufzeit eines Testerkanals nicht selbst bestimmen muss,
wobei Signalverzögerungen,
die in dem zu testenden Bauelement hervorgerufen werden, nicht berücksichtigt
werden könnten.
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Die
Testereinrichtung kann so vorgesehen sein, dass sie einen weiteren
Testerkanal dazu benutzt, um ein Referenztaktsignal zu übertragen.
Dies erleichtert es, aus der Phasendifferenzinformation die exakte
zeitliche Verzögerung
zu ermitteln, die in der Verzögerungseinrichtung
eingestellt werden soll. Es kann in diesem Fall nämlich darauf
verzichtet werden, eine Phase eines im Kalibrier-Bauelement generierten
Referenztaktsignals vor dem Beginn des Kalibrierens festzulegen.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin
vorgesehen sein, dass die Testereinrichtung eine Phasendifferenzschaltung
aufweist, um zwischen einem auf dem Testerkanal empfangenen Signal
und dem auf dem weiteren Testerkanal angelegten Referenztaktsignal
eine weitere Phasendifferenz zu bestimmen. Auf diese Weise kann
die Testereinrichtung auch den Skew zwischen den Signalpfaden, auf
denen beim späteren
Bauelementtest Signale vom zu testenden Bauelement zur Testereinrichtung
laufen, zu minimieren. Über
ein in der Testervorrichtung ablaufendes Kalibrierprogramm kann
die Abweichung zum Sollwert des Eintreffens der Signalflanke über das
Kalibrier-Bauelement laufende Referenztaktsignal bestimmt werden
und dann die entsprechende Verzögerungseinrichtung
angepasst werden.
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Damit
das zum Kalibrieren vorgesehene elektronische Bauelement erkannt
werden kann, ist die Testereinrichtung so vorgesehen, dass sie ein
Anfragesignal aussendet, worauf das Kalibrier-Bauelement ein Erkennungssignal
ausgibt, wodurch das Kalibrierverfahren gestartet werden kann. Zu
testende Bauelemente werden dann auf das Anfragesignal nicht oder
auf unterschiedliche Weise antworten, so dass die Testervorrichtung
mit dem Testvorgang für die
zu testenden elektronischen Bauelemente beginnen kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der
Zeichnungen der bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Kalibrier-Bauelementes gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung; und
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2 ein
Blockdiagramm einer Testereinrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Kalibrier-Bauelementes gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Ein solches Kalibrier-Bauelement ist vorgesehen,
um eine Testereinrichtung, die bestimmte Bauelemente testen soll,
zu kalibrieren. Das Kalibrieren soll auf einfache Weise ermöglicht sein,
was dadurch erreicht wird, dass das Kalibrier-Bauelement unter die
zu testenden Bauelemente eingefügt
wird. Jedes Mal, wenn im Zuge des Testvorgangs an die Testereinrichtung
ein Kalibrier-Bauelement angeschlossen wird, wird ein Kalibriervorgang
durchgeführt.
Auf diese Weise ist es möglich,
ohne einen kontinuierlichen Testablauf zu unterbrechen, ein Kalibrieren
einer Testereinrichtung durchzuführen.
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Dazu
ist das Kalibrier-Bauelement vom äußeren Aufbau her den zu testenden
Bauelementen angepasst. Das Kalibrier-Bauelement weist die gleiche
Bauform auf, wie die zu testenden Bauelemente, wobei ebenfalls auf
die Pinbelegung der zu testenden Bauelemente Rücksicht genommen wird. D. h.
an den Pinpositionen des zu testenden Bauelementes, die als Signal eingänge verwendet
werden, werden zum Kalibrieren von eingehenden Signalen, die Ausgangspins
werden zum Testen von Ausgangssignalen verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Kalibrier-Bauelement
weist als wesentliche Bestandteile eine Phasendifferenzeinheit 1 und
eine Steuereinheit 6 auf. An einem ersten Eingang 2 der
Phasendifferenzeinheit 1 wird ein Eingangssignal, das über einen
zu testenden Testerkanal E empfangen wird, über eine Pinauswahlschaltung 4 angelegt.
An einem zweiten Eingang 3 der Phasendifferenzeinheit 1 liegt
ein Referenztaktsignal an, das über
den Takteingangspin CLK des Kalibrier-Bauelementes von einer angeschlossenen
Testereinrichtung (siehe 2) empfangen wird.
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Die
Phasendifferenzeinheit 1 kann so gestaltet sein, dass sie
die Phasendifferenz quantifiziert und als Zahlenwert zur Verfügung stellt
oder es kann eine Schaltung sein, die lediglich angibt, ob das jeweils
anliegende Kalibriersignal gegenüber
dem Referenztaktsignal vorauseilt oder zurückbleibt. Der entsprechende
Messwert der Phasendifferenz wird in einem dafür vorgesehenen Phasendifferenzregister 5 abgespeichert.
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Das
Phasendifferenzregister 5 weist vorzugsweise eine Anzahl
von Speicherplätzen
auf, die der Anzahl von zu testenden Testerkanälen E entspricht. Das Phasendifferenzregister 5 ist
durch die Steuereinheit 6 auslesbar.
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Die
PIN-Auswahlschaltung 4 wird über die Steuereinheit 6 so
gesteuert, dass nacheinander jeder zu testende Testerkanal E an
die Phasendifferenzeinheit 1 angelegt wird und deren Phasendifferenz bezüglich des
Referenztaktsignals bestimmt wird.
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Sind
alle Phasendifferenzwerte für
alle Signaleingänge
bestimmt, so werden diese ebenfalls gesteuert von einer Steuereinheit 6 an
die angeschlossene Testereinrichtung (siehe 2) gesendet.
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Für den Fall,
dass die Phasendifferenzeinheit 2 nicht einen Zahlenwert
ermittelt, sondern lediglich, ob das Kalibriersignal dem Referenztaktsignal vorauseilt
oder zurückbleibt,
so wird der oben beschriebene Vorgang mehrfach wiederholt, und so
die entsprechenden Verzögerungseinrichtungen
in der Testervorrichtung iterativ eingestellt.
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Auf
diese Weise können
alle systematischen zeitlichen Abweichungen zwischen Signalpfaden,
auf denen beim späteren
Bauelementtest Signale von der Testervorrichtung zum zu testenden
Bauelement laufen, minimiert werden.
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Eine
zweite Eigenschaft des Kalibrier-Bauelementes ermöglicht es
der Testereinrichtung, die systematische zeitliche Abweichung zwischen
Signalpfaden, auf denen beim späteren
Bauelementetest Signale vom zu testenden Bauelement zur Testereinrichtung
gesendet werden, zu minimieren. Hierzu ist vorgesehen, dass die
Steuereinheit 6 der Reihe nach jeden relevanten Signalausgang
A des Kalibrier-Bauelements mit dem Referenztaktsignal CLK verbindet.
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Dies
wird mit Hilfe einer Referenztaktsignalschalteinrichtung 7 durchgeführt. Die
Referenztaktsignalschalteinrichtung 7 ist mit der Steuereinheit 6 verbunden,
wodurch diese gesteuert wird. Die Referenztaktsignalschalteinrichtung 7 legt
gesteuert durch die Steuereinheit 6 das Referenztaktsignal
auf die Signalausgänge
A. Die Testereinrichtung kann dann die Abweichung zwischen dem zum
Sollwert des Eintreffens der Signalflanke des durchgeschalteten
Referenztaktsignals bestimmen und eine entsprechende Verzögerungseinrichtung
in der Testervorrichtung entsprechend anpassen.
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Die
Testereinrichtung weist für
jeden Testerkanal ein Verzögerungsglied
auf. Das Verzögerungsglied
ist variabel einstellbar, so dass es ein Signal, das auf den Testerkanal
ausgegeben wird, entsprechend einem einstellbaren Wert ver zögert. Nachdem die
Testereinrichtung für
jeden Signaleingang E den entsprechenden Verzögerungswert empfangen hat, werden
die Verzögerungseinrichtungen
entsprechend eingestellt.
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Um
beim Testen verwendet zu werden, sollte das Kalibrier-Bauelement dieselbe
Bauform wie die zu testenden Bauelemente, d. h. gleiche Gehäuse oder
gleiche Anschlussbelegung, aufweisen. Das Kalibrier-Bauelement kann
dann in entsprechende Bauelementhalterungen o. ä. auf die gleiche Weise eingesetzt
und kontaktiert werden wie die zu testenden Bauelemente. Ebenso
ist es in diesem Fall möglich,
dass für
verschiedene zu testende Bauelemente mit gleicher Bauform diesselben
Kalibrierbauelemente verwendet werden können. Somit ist zum Kalibrieren
einer Testereinrichtung beim Testen von Bauelementen nur jeweils
ein Typ von Kalibrier-Bauelementen
für unterschiedliche
Bauformen erforderlich, so dass nicht für jeden Bauelementtyp gleicher
Bauform neue Kalibrier-Bauelemente entwickelt werden müssen.
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Eine
Ausführungsform
einer möglichen
Testervorrichtung ist in 2 gezeigt. Eine Testervorrichtung 20 weist
eine Testablaufsteuerungseinheit 21 auf, die den Vorgang
des Testens eines zu testenden Bauelements steuert. Die Ein- und
Ausgänge
der Testablaufsteuerungseinheit 21 sind über Verzögerungseinrichtungen 22 mit
den Testerkanälen 23 verbunden.
Es ist weiterhin eine Kalibriersteuereinrichtung 24 vorgesehen,
die ebenfalls über
die Verzögerungseinrichtung 22 mit
den Testerkanälen 23 verbunden
ist.
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Soll
eine Kalibrierung durchgeführt
werden, wird der Testvorgang durch die Testablaufsteuerungseinheit 21 unterbrochen
und die Kalibrierungssteuereinheit 24 übernimmt das Kalibrieren der
Testerkanäle 23.
Nach dem Kalibriervorgang wird die Steuerung des Testvorgangs an
die Testablaufsteuerungseinheit 21 zurückgegeben.
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Damit
die Testereinrichtung feststellen kann, ob ein zu testendes Bauelement
oder ein Kalibrier-Bauelement an den Testerkanälen 23 angeschlossen
ist, ist vorgesehen, dass nachdem ein neues zu testendes Bauelement
bzw. ein Kalibrier-Bauelement an
die Testerkanäle 23 angeschlossen
wurde, zunächst
ein vorbestimmtes Anfragesignal über
einen oder mehrere der Testerkanäle 23 gesendet
wird. Ist an den Testerkanälen 23 ein
Kalibrier-Bauelement angeschlossen, so kann dieses über ein
Erkennungssignal der Testervorrichtung 20 mitteilen, dass im
Folgenden eine Kalibrierung durchgeführt werden soll. In diesem
Fall übergibt
die Testablaufsteuerungseinheit 21 die Steuerung des Kalibriervorgangs an
die Kalibriersteuerungseinheit 24.
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Das
Erkennungssignal wird in dem Kalibrierbauelement durch die Steuereinheit 6 generiert
und über
die Signaleingänge
bzw. -ausgänge
an die Testereinrichtung übertragen.
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Die
Kalibriersteuerungseinheit 24 teilt dem angeschlossenen
Kalibrier-Bauelement mit, dass im Folgenden eine Kalibrierung durchgeführt wird.
Anschließend
legt es auf alle Testerkanäle 23,
die mit Signaleingängen
E der zu testenden Bauelemente verbunden sind, ein Kalibrierungssignal
und auf den Testerkanal 23, der mit dem Takteingang CLK
der zu testenden Bauelemente verbunden ist, ein Referenztaktsignal
an. Wie zuvor beschrieben, ermittelt nun das angeschlossene Kalibrier-Bauelement
eine Phasendifferenzinformation für jeden der Testerkanäle B, die
im regelmäßigen Testbetrieb
mit einem Signaleingang E des zu testenden Bauelements verbunden sind.
Das Kalibriersignal wird für
eine vorbestimmte Zeitdauer von der Testereinrichtung zur Verfügung gestellt.
Nach Ablauf der Phasendifferenzmessungen für jeden Signalausgang E empfängt die
Kalibriersteuerungseinheit 24 über einen oder mehrere der
Testerkanäle 23 Phasendifferenzinformationen für jeden
der vermessenen Testerkanäle 23.
Die Verzögerungseinrichtungen 22 der
Testerkanäle 23,
an denen sich die Signaleingänge
E des zu testenden Bauelements befinden, werden entsprechend der empfangenen
Phasendifferenzinformation eingestellt, so dass zu sendende Daten,
die entweder von der Testablaufsteuerungseinheit 21 oder
von der Kalibriersteuerungseinheit 24 gesendet werden,
gemäß der eingestellten
Verzögerungszeit
verzögert
werden.
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Zum
Testen der Testerkanäle 23,
die im regelmäßigen Testbetrieb
mit den Signalausgängen bzw.
mit den bidirektionalen Anschlüssen
der zu testenden Bauelemente verbunden sind, wird anschließend gesteuert
durch die Steuereinheit 6 im Kalibrier-Bauelement das Referenztaktsignal über das
Kalibrier-Bauelement mit den Signalausgängen A verbunden und liegt
somit auf den Testerkanälen 23 an. Auf
diese Weise kann die systematische zeitliche Abweichung zwischen
den Signalpfaden auf den beim späteren
Bauelementetest Signale vom zu testenden Bauelement zur Testervorrichtung
laufen, bestimmt werden. Das Kalibrier-Bauelement wird dazu so gesteuert,
dass nacheinander oder gleichzeitig jeder Signalausgangsanschluss
A mit dem Referenztaktsignal CLK verbunden wird. Die Verzögerungseinrichtungen 22,
die mit denjenigen Testerkanälen 23 verbunden
sind, die mit den Signalausgängen
A des Kalibrier-Bauelements verbunden sind, werden abhängig von
der gemessenen systematischen zeitlichen Abweichung der jeweiligen
Testerkanäle 23 eingestellt.
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Die
Testereinrichtung 20 wird so gesteuert, dass sie beim Kalibriervorgang
in einem ersten Modus Kalibriersignale auf den jeweiligen Testerkanal 23 legt
und in einem zweiten Modus die entsprechenden Phasendifferenzinformationen über einen
oder mehrere der Testerkanäle 23 empfängt. Dies
ist notwendig, da eine Übertragung
von Daten auf einem Testerkanal 23, auf dem ein Kalibriersignal
anliegt, nicht möglich
ist. Nach dem Einstellen aller relevanten Verzögerungseinrichtungen 22 wird
der Kalibriervorgang beendet und an die Testerkanäle 23 das nächste zu
testende Bauelement angeschlossen. Stellt die Testereinrichtung 20 fest,
dass dieses neu angeschlossene Bauelement kein Kalibrier-Bauelement
ist, so wird ein von der Testablaufsteuerungsvorrichtung 21 vorgegebener
Testvorgang durchgeführt.
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Der
innere Aufbau des Kalibrier-Bauelementes ist so gewählt, dass
keine wesentlichen Verfälschungen
der Signallaufzeiten durch das Kalibrier-Bauelement auftreten können. Dazu
werden diverse Trimm-Elemente vorgesehen und diese entsprechend
der Gegebenheiten, die in den zu testenden Bauelementen vorliegen,
abgestimmt, wobei interne Signalpfadlängen berücksichtigt werden. Trimm-Elemente
können
beispielsweise Eingangskapazitäten und
Verzögerungselemente
sein. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Verhalten der Signaleingänge und
Signalausgänge
des Kalibrier-Bauelements mit dem Verhalten der Signaleingänge und
Signalausgänge
der zu testenden Bauelemente im wesentlichen übereinstimmt.
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Anstelle
der Pinauswahleinrichtung 4, die gesteuert durch die Steuereinheit 6 im
Kalibrier-Bauelement jeweils den entsprechenden Signaleingang E
mit der Phasendifferenzeinheit 1 verbindet, kann auch vorgesehen
sein, für
jeden der Signaleingänge E
eine eigene Phasendifferenzeinheit 1 bereit zu stellen.
Dadurch kann der Vorgang des Messens der Phasendifferenzen der Signaleingänge parallelisiert und
somit beschleunigt werden.
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Das
Referenztaktsignal kann durch eine Taktgeneratorschaltung, die sich
integriert auf dem Kalibrierbauelement befindet, erzeugt werden.
Es ist lediglich notwendig, vor dem Messen der Phasendifferenzen
des Referenztaktsignals mit den an den Signaleingängen E anliegenden
Kalibriersignalen einen Abgleich des intern erzeugten Referenztaktes vorzunehmen.
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Die
Erfindung bietet eine genaue und zugleich im Produktsprozess einfach
zu integrierende Kalibriermethode, die es ermöglicht, auch altere Testereinrichtungen
für neue
Produktgenerationen verfügbar
zu halten. Das Kalibrieren der Testereinrichtung erfolgt durch das
Zusammenwirken des Kalibrier bausteins mit der entsprechend modifizierten
Testereinrichtung und einem speziellen auf der Testereinrichtung
ablaufenden Kalibrierprogramm.
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- 1
- Phasendifferenzeinheit
- 2
- erster
Eingang der Phasendifferenzeinheit
- 3
- zweiter
Eingang der Phasendifferenzeinheit
- 4
- Pinauswahleinrichtung
- 5
- Phasendifferenzregister
- 6
- Steuereinheit
- 7
- Referenztaktsignal-Schaltereinrichtung
- 20
- Testereinrichtung
- 21
- Testablaufsteuerungseinheit
- 22
- Verzögerungseinrichtung
- 23
- Testerkanal
- 24
- Kalibriersteuereinheit
- A
- Signalausgänge
- CLK
- Referenztaktsignaleingang
- E
- Signaleingänge