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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Blech mit zwei Schneidrädern, die einander zugeordnete Schneidkanten aufweisen, wobei wenigstens ein Schneiddraht mit dem Antrieb verbunden ist. Eine ähnliche Anordnung ist in der
WO 92/10320 gezeigt. In dieser Druckschrift ist eine Vorrichtung zum Schneiden von Blech mit zwei Schneidrädern dargestellt.
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Derartige Vorrichtungen werden in metallverarbeitenden Betrieben, wie z. B. Spenglereien, eingesetzt und sind üblicherweise als relativ große Einrichtungen ausgeführt, die an Führungsschienen an Tischen od. dgl. angeordnet sind. Zum Antrieb der Schneidvorrichtung an den Führungsschienen sind Zahnstangentriebe, Ketten oder Seilzüge vorgesehen, die einen relativ hohen technischen Aufwand darstellen und auch regelmäßig gewartet und in Stand gehalten werden müssen. Da diese Vorrichtungen des Weiteren sehr groß und sperrig sind, ist es nicht möglich, diese unmittelbar an Baustellen zu transportieren und einzusetzen, so dass dort meist handbetätigte Blechscheren und dgl. eingesetzt werden müssen, die nur ein langsames, mühsames und ungenaues Arbeiten ermöglichen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die möglichst klein und handlich ist und dennoch ein problemloses und schnelles Schneiden von Blech ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der Antrieb bzw. Vortrieb der Vorrichtung relativ zum Blech od. dgl. direkt durch das Schneidrad mit der Reibfläche durchgeführt wird, so dass die erwähnten Zahnstangen, Ketten oder Seiltriebe entfallen können. Die Reibfläche greift direkt am zu schneidenden Blech od. dgl. an und sorgt somit für einen einfachen und sicheren Antrieb der Vorrichtung gegenüber dem Blech.
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Als Antrieb kann z. B. eine über ein Getriebe mit dem Schneidrad mit der Reibfläche verbundene Bohrmaschine verwendet werden, wodurch sich eine besonders einfach zu handhabende Vorrichtung ergibt. In der
GB 784 449 ist eine Schneidvorrichtung mit einer elastischen Fläche enthalten. Die elastische Fläche liegt neben dem Messer. Sie greift nicht unmittelbar an das zu schneidende Blech an. Vielmehr dient sie ausschließlich dazu, zu verhindern, dass sich das geschnittene Blech nach den Schneiden einringelt. Zweck dieser elastischen aus Gummiringe bestehenden Bereiche ist es zu verhindern, dass sich das geschnittene Blech verformt. Diese Gummiringe dienen jedoch nicht als reibungserhöhende Reibflächen, die für den Vorschub des Bleches dienen. Auch ist die Schneidkante nicht im Mittelbereich der Umfangsfläche des Schneidrades angeordnet. Das Schneidrad selber weist im Bereich der Fläche keinen abgesetzten Durchmesser auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass beim zweiten Schneidrad ebenfalls ein auf einer Seite der Schneidkante liegender Bereich der Umfangsfläche als Reibfläche ausgebildet ist, wobei in diesem Fall besonders bevorzugt ist, wenn die Reibflächen des ersten und zweiten Schneidrades auf gegenüberliegenden Seiten der Schneidkanten liegen. Diese Ausführungsform bietet nicht nur den Vorteil, dass sie durch die auf beiden Seiten des Bleches vorgesehenen Reibflächen für einen verbesserten Vortrieb der Vorrichtung sorgen, sondern auch den Vorteil, dass die Vorrichtung auch bei schmalen, von einer Blechtafel abzuschneidenden Streifen von beiden Seiten an die Blechtafel angesetzt werden kann, da immer ein Schneidrad mit der gesamten Reibfläche an der Blechtafel angreifen wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidrad im Bereich der Reibfläche einen abgesetzten Durchmesser aufweist und dass in diesem abgesetzten Durchmesserbereich ein Einsatz aus dem Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten angeordnet ist und bevorzugt weiter dadurch, dass der Einsatz aus elastischem Werkstoff besteht.
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Wenn mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Blechtafel geschnitten wird, dann wird der elastische Bereich aus dem Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten zusammengedrückt, während die Blechtafel zwischen diesem Bereich und dem gegenüberliegenden Schneidrad durchgeführt wird, so dass sich ein hoher Anpressdruck zwischen Reibfläche und Blechtafel ergibt, der zu einem sehr sicheren Vorschub führt. Es ergibt sich des Weiteren eine automatische Anpassung des Anpressdruckes an die Dicke der Blechtafel in der Form, dass bei dickeren Blechtafeln der elastische Bereich stärker zusammengedrückt wird, wodurch die erforderliche, höhere Vortriebskraft für die Schneidräder bei dickeren Blechtafeln automatisch gegeben ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann entweder als tragbare Vorrichtung ausgeführt sein, die sich bevorzugt direkt auf Baustellen einsetzen lässt oder als stationäre Vorrichtung, z. B. innerhalb von Betriebsstätten.
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Bei der erstgenannten Ausführungsform ist bevorzugt, wenn sie wenigstens ein Laufrad, vorzugsweise zwei oder drei Laufräder aufweist. Die Laufräder können dann einfach am Boden oder einer Arbeitsfläche aufgesetzt werden und die Vorrichtung rollt dann beim Schneiden auf den Laufrädern auf den Arbeitsfläche dahin.
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Bei der alternativen Ausführungsform einer stationären Vorrichtung ist bevorzugt, wenn am Rahmen wenigstens zwei Rollen befestigt sind, die an oder in einer Schiene laufen und weiter, wenn die Schiene ein etwa C-förmiges Profil aufweist und die freien Schenkel des C-Profiles in den Nuten der als Nutenrollen ausgeführten Rollen eingreifen. Die Schiene kann entweder stationär an einem Tisch in einer Betriebsstätte befestigt sein, alternativ bietet sich aber auch die Möglichkeit, eine Schiene tragbar auszuführen, um sie vor Ort an einer Baustelle aufzustellen, wodurch die Vorteile einer Führungsschiene auch dort in Anspruch genommen werden können. Bei Bedarf können auch mehrere Führungsschiene aneinander befestigt werden, so dass sich weitgehend beliebig lange Führungsstrecken für die erfindungsgemäße Vorrichtung auch im Baustellenbetrieb schaffen lassen.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von drei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung.
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Es zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine Seitenansicht auf die Darstellung von 1;
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3 und 4 die Ausführungsform der 1 und 2, aber mit einem Rädergestell;
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5 eine dritte Ausführungsform der Erfindung im Schnitt, die an einer Führungsschiene angeordnet ist; und
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6 eine Seitenansicht auf die Darstellung von 5.
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In den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die zwei Schneidräder 1 und 2 aufweist, wobei ein Schneidrad 2 über ein Getriebe 3 von einem Antrieb 4, z. B. einer Bohrmaschine, angetrieben wird. Die Schneidräder 1 und 2 drehen sich um parallele Achsen 5 und 6 und weisen Schneidkanten 7, 8 auf, aneinander anliegen bzw. sich in Richtung einer Schneidebene 9 geringfügig geringfügig überlappen.
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Die Schneidräder 1 und 2 weisen durch die Schneidkanten 7, 8 geteilte Umfangsflächen 10, 11 bzw. 12, 13 auf, wobei die Umfangsflächen 10 und 12 aus dem Grundwerkstoff der Schneidräder 1 und 2, z. B. Stahl, bestehen und die Umfangsflächen 11 und 13 aus einem elastischen Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten, z. B. Gummi oder Polyurethan. Die Schneidräder 1 und 2 weisen zu diesem Zweck im Bereich der Reibflächen 11 und 13 einen abgesetzten Durchmesserbereich 14, 15 auf, in den ringförmige Einsätze 16, 17 aus dem elastischen Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten eingelegt sind. Der Außendurchmesser der Reibflächen 11 und 13 ist im Allgemeinen etwa gleich groß wie der Durchmesser der Schneidräder 1, 2 im Bereich der Schneidkanten 7, 8, kann aber in Einzelfällen auch etwas größer oder kleiner sein, um den Anpressdruck der Reibflächen 11 und 13 an die Umfangsflächen 10, 12 der Schneidräder 1, 2 anpassen zu können.
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Die Schneidräder 1, 2 sind an Führungseinrichtungen 18, 19 gelagert. An den Führungseinrichtungen 18, 19 sind Führungsflächen 20, 21 angeordnet, an denen ein zu schneidendes Blech 22 mit den abgetrennten Abschnitten 23, 24 auslaufseitig, d. h. nach den Schneidrädern 1, 2 entlang gleitet. Diese Führungsflächen 20 und 21 sind dabei in einem Winkel α und β kleiner 90° bezüglicher einer Ebene 25, in der die Achsen der Schneidräder 1, 2 liegen, geneigt. Es wird festgehalten, dass es auch genügen würde, wenn nur einer der beiden Winkel α oder kleiner 90° ist, und der andere Winkel 90° beträgt.
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In dem V-förmigen, in 2 dargestellten Abschnitt 26 zwischen den Führungsflächen 20 und 21 überlappen einander die Führungseinrichtungen 18 und 19 und diese sind in diesem Bereich 26 miteinander verbunden. Die Führungseinrichtungen 18, 19 können einstückig, z. B. aus einem massiven Block herausgefräst, hergestellt sein oder aus zwei Teilen, die miteinanderverbunden, z. B. verschweißt, sind.
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Wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Blechtafel od. dgl. geschnitten, dann werden die elastischen Bereiche 16 und 17 beim Einlaufen des Bleches zwischen die Schneidräder 1 und 2 zusammengedrückt und die Blechtafel 22 gleichzeitig zwischen den Schneidkanten 7 und 8, auseinandergeschnitten, worauf die abgetrennten Abschnitte 23 und 24 der Blechtafel 22, wie in 2 gezeigt, durch die Führungsflächen 20 und 21 auseinandergebogen werden.
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Grundsätzlich wäre es denkbar, dass nur das angetriebene Schneidrad 2 mit einer Umfangsfläche 13 mit einem hohen Reibungskoeffizienten und gegebenenfalls aus elastischem Werkstoff hergestellt ist, sofern eine ausreichende Vorschubkraft im Zusammenhang mit den jeweils zu schneidenden Werkstoff gewährleistet ist. Bevorzugt ist allerdings die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen der Erfindung, bei denen jedes Schneidrad 1, 2 mit einer Reibfläche 11, 13 ausgestattet ist.
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Um die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erleichtern, ist gemäß einer in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ein Rädergestell 27 vorgesehen, das im Wesentlichen aus einem an der Führungseinrichtung 18 befestigten Träger 28 und drei daran gelagerten Rädern 29, 30 und 31 besteht. Die Vorrichtung kann dann beim Schneiden auf dem Boden oder einer Arbeitsfläche aufgestellt werden, was sich insbesondere bei größeren bzw. schwereren Vorrichtungen, aber auch größeren zu schneidenden Blechtafeln od. dgl. bewährt, da sich die Bedienungsperson dann ganz auf eine exakte Führung der erfindungsgemäßen Vorrichtung entlang der vorgegebenen Schneidbahn konzentrieren kann und nicht durch das Hochheben bzw. Hochhalten der Vorrichtung behindert wird.
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Die in den 5 und 6 dargestellte Vorrichtung gleicht, soweit die Anordnung und Ausführung der Schneidräder 1, 2 und deren Lagerung bzw. Antrieb betroffen ist, den in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform. Zur Führung der Vorrichtung ist bei der in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsform aber eine Führungsschiene 32 vorgesehen, die ein im Wesentlichen C-förmiges Profil aufweist. Zwischen den freien Schenkeln 33 und 34 sind drei Nutenrollen 35 und 36 angeordnet, in deren Nuten 37 die Enden der Schenkel 33 und 34 eingreifen. Die Nutenrollen 35, 36 sind an der unteren Führungseinrichtung 18 gelagert, an der auch das untere Schneidrad 1 gelagert ist. Zwei Nutenrollen 36 sind dem unteren Schenkel 34 zugeordnet, der in deren Nuten 37 eingreift, und in der Mitte zwischen den beiden Nutenrollen 36 ist eine Nutenrolle 35 vorgesehen, in deren Nut 37 der obere Schenkel 33 eingreift. Auf diese Weise ist eine spiel- und klemmfreie Führung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der Führungsschiene 32 gewährleistet.
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Die obere Führungseinrichtung 19 weist bei dieser Ausführungsform ein verlängerte Form auf, so dass in Bewegungsrichtung vor und hinter dem Schneidrad 2 zwei Reib- bzw. Führungsräder 38 und 39 gelagert werden können. Die Räder 38, 39 bestehen im Wesentlichen aus dem gleichen Material wie die elastischen Bereiche 16 und 17 an den Schneidrädern 1 und 2. Diese Reib- bzw. Führungsräder 38, 39 laufen, wenn keine Blechtafel vorgesehen ist, an der oberen Lauffläche 40 der Schiene 32 ab. Wenn sich die zu schneidende Blechtafel bis in den Bereich zwischen den Rollen 38 und 39 und der Führungsschiene 32 erstreckt, wird die Blechtafel dort gut geklemmt und ein Verrutschen verhindert. Durch die stationäre Anordnung kann die Vorrichtung bei dieser Ausführungsform auch größer ausgeführt und somit zum Schneiden von stärkeren Blechtafeln od. dgl. herangezogen werden, wobei in diesem Fall die Rollen 38 und 39 über den Antrieb angetrieben werden können und somit eine stärkere Vortriebskraft erzeugt werden kann.