DE10118139A1 - Ereignungsgestütztes Prüfsystem mit Pinkalibrierdatenspeicherung in einem leistungsunabhängigen Speicher - Google Patents
Ereignungsgestütztes Prüfsystem mit Pinkalibrierdatenspeicherung in einem leistungsunabhängigen SpeicherInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein ereignisgestütztes Prüfsystem, das eine kostengünstige, fehlerfreie, sichere und einfache Art der Verwaltung von Kalibrierdaten für alle darin verwendeten Pin-Karten bietet. Das Prüfsystem weist eine große Anzahl von Prüfkanälen zum Prüfen eines Halbleiterbauteilprüflings (DUT) durch Zuführung von Prüfmustern zu Bauteilpins des Bauteilprüfling DUT durch die Prüfkanäle und Bewertung der Ausgangssignale des Bauteilsprüflings DUT auf. Das Prüfsystem enthält eine Vielzahl von Pin-Karten, die jeweils eine Vielzahl von Pin-Einheiten enthalten und so einen Teil der Prüfkanäle bilden, einen leistungsunabhängigen Speicher innerhalb einer jeden Pin-Karte, der zur Speicherung von Kalibrierdaten für die Kompensation von bei den in der entsprechenden Pin-Karte montierten Pin-Einheiten auftretenden Fehlerfaktoren dient, und einen Mikroprozessor in einer jeden Pin-Karte, der zur Verwaltung der Kalibrierdaten und zur Durchführung des Kalibriervorgangs für alle Pin-Einheiten der entsprechenden Pin-Karte dient, wobei jede Pin-Einheit als ein ereignisgestütztes Prüfgerät gestaltet ist, in dem ein Prüfmuster oder ein Strobe-Signal direkt auf der Grundlage von in einem Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisdaten erzeugt wird, welche jegliche Veränderung gegenüber einem vorhergehenden Ereignis unter Bezugnahme auf eine Zeitdifferenz zu diesem vorhergehenden Ereignis angeben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halbleiterprüf
system zum Prüfen von Halbleiterbauteilen, wie etwa in
tegrierten Schaltungen, und insbesondere ein ereignis
gestütztes Halbleiterprüfsystem, bei dem für jede Pin-
Einheit eine Speicherung von Kalibrierdaten für ver
schiedene, die Prüfgenauigkeit beeinflussende Parameter
in einem in einer Pin-Karte angeordneten leistungsunab
hängigen Speicher erfolgt.
Beim Prüfen von Halbleiterbauteilen, beispielsweise von
integrierten und hochintegrierten Schaltungen durch ein
Halbleiterprüfsystem, wie etwa ein Prüfgerät für inte
grierte Schaltungen, werden einem zu prüfenden inte
grierten Halbleiterschaltungsbauteil von einem Prüfge
rät für integrierte Schaltungen an dessen entsprechen
den Prüfgerätpins erzeugte Prüfsignale bzw. Prüfmuster
mit bestimmten Prüfzeitsteuerungen zugeführt. Das Prüf
gerät für integrierte Schaltungen empfängt vom inte
grierten Schaltungsbauteilprüfling in Antwort auf die
Prüfsignale erzeugte Ausgangssignale. Die Ausgangssi
gnale werden mit Hilfe von Strobe-Signalen mit bestimm
ten Zeitsteuerungen abgetastet bzw. abgefragt, um sie
mit SOLL-Ausgangsdaten zu vergleichen und so zu bestim
men, ob das integrierte Schaltungsbauteil korrekt funk
tioniert.
Die Prüfsignale werden dem Bauteilprüfling durch Pin-
Ansteuerungen zugeführt, die die gewünschte Amplitude,
Impedanz und Steigungsraten der Prüfsignale erzeugen.
Die Antwort-Ausgangssignale vom Bauteilprüfling werden
durch analoge Komparatoren mit der jeweiligen Zeit
steuerung der Strobe-Signale abgetastet, um sie mit
festgelegten Schwellenspannungen zu vergleichen. Sowohl
die Pin-Ansteuerung als auch die analogen Komparatoren
sind üblicherweise in einem als Pin-Elektronik bezeich
neten Block montiert. Da in der Pin-Elektronik die
Prüf- und Antwortsignale als analoge Werte vorliegen
und zudem Gleichstrom-Spannungen sowie der jeweilige
Gleichstrom für die Gleichstrom-Parametermessung vor
handen sind, müssen die in der Pin-Elektronik vorkom
menden Parameter zur Gewährleistung einer genauen Mes
sung kalibriert werden. Die vorliegenden Erfindung be
zieht sich auf eine Technologie zur Speicherung ent
sprechender Kalibrierdaten im Halbleiterprüfsystem.
Herkömmlicherweise wird die jeweilige Zeitsteuerung für
die Prüfsignale und Strobe-Signal relativ zu einer
Prüfgerätgeschwindigkeit oder einem Prüfgerätzyklus des
Halbleiterprüfsystems angegeben. Ein entsprechendes
Prüfsystem wird gelegentlich als zyklusgestütztes Prüf
system bezeichnet. Bei einem anderen Prüfsystemtyp, dem
sogenannten ereignisgestützten Prüfsystem, werden die
gewünschten Prüf- und Strobe-Signale mit Hilfe von von
einem Ereignisspeicher gelieferten Ereignisdaten direkt
für jeden Pin erzeugt. Die vorliegende Erfindung läßt
sich in vorteilhafter Weise beim ereignisgestützten
Prüfsystem einsetzen; sie kann jedoch auch für das her
kömmliche zyklusgestützte Halbleiterprüfystem mit einem
auf die einzelnen Pins ausgelegten Aufbau Verwendung
finden.
Bei einem ereignisgestützten Prüfsystem wird auf das
Auftreten von Ereignissen Bezug genommen, wobei es sich
bei den Ereignissen um jegliche Änderungen im Logikzu
stand von zum Prüfen eines Halbleiterbauteilprüflings
zu verwendenden Signalen handelt. Derartige Änderungen
beziehen sich beispielsweise auf ein Ansteigen bzw. Ab
fallen von Flanken der Prüfsignale oder Zeitsteuerungs
flanken von Strobe-Signalen. Die jeweilige Zeitsteue
rung der Ereignisse wird dabei unter Bezugnahme auf
eine Zeitlänge ab einem Referenzzeitpunkt angegeben.
Bei einem solchen Referenzzeitpunkt handelt es sich üb
licherweise um eine Steuerzeit des vorhergehenden Er
eignisses. Stattdessen kann es sich bei einem solchen
Referenzzeitpunkt aber auch um eine konstante Startzeit
handeln, die allen Ereignissen gemeinsam ist.
Da bei einem ereignisgestützten Prüfsystem die in einem
Zeitsteuerungsspeicher (Ereignisspeicher) vorhandenen
Zeitsteuerungsdaten keine komplexen Informationen über
Wellenform, Vektor, Verzögerung etc. für jeden einzel
nen Prüfzyklus enthalten müssen, läßt sich die Be
schreibung der Zeitsteuerungsdaten erheblich vereinfa
chen. Beim ereignisgestützten Halbleiterprüfsystem wer
den, wie bereits erwähnt, üblicherweise die in einem
Ereignisspeicher gespeicherten Zeitsteuerungsdaten
(Ereignisdaten) für jedes Ereignis als ein zeitlicher
Abstand zwischen dem gegenwärtigen Ereignis und dem zu
letzt erfolgten Ereignis wiedergegeben. Üblicherweise
ist ein solcher zeitlicher Abstand zwischen aufeinan
derfolgenden Ereignissen (Deltazeit) - anders als ein
zeitlicher Abstand zu einem konstanten Startzeitpunkt
(Absolutzeit) - nur gering, so daß der Umfang der im
Speicher vorhandenen Daten ebenfalls gering sein kann,
was zu einer Reduzierung der Speicherkapazität führt.
Wie bereits erwähnt, müssen die Pin-Elektronikschaltun
gen im Halbleiterprüfsystem zur Erzielung einer genauen
Messung der Bauteilparameter einer Kalibrierung unter
zogen werden. Zu den verschiedenen Typen von Kalibrier
daten, die in einem Halbleiterprüfsystem unter Umstän
den benötigt werden, gehören beispielsweise Daten zur
(1) Kompensation von Referenzsteuerspannungen, (2) Kom
pensation von Referenzvergleichsspannungen
(Schwellenspannungen), (3) Kompensation der Steuer
stromlast, (4) Kompensation von mit den Prüfpins ver
bundenen parametrischen (Gleichstromspannung- und
Gleichstrom-)Meßschaltungen, (5) Kompensation von für
die Auslösung von Vergleichen verwendeten Zeitsteue
rungs-Strobe-Signalen und (6) Kompensation von für die
Steuerung von Prüfpin-Testimpulsen (Prüfsignalen) ver
wendeten Zeitsteuerungs-Auslösern. Es gibt noch weitere
Fehlerfaktoren, die die Genauigkeit und die Auflösung
des Prüfergebnisses ebenfalls beeinflussen. Diese ande
ren Fehlerfaktoren betreffen Signalausbreitungs-Verzö
gerungszeiten eines Performance-Boards und einer zwi
schen den Pin-Karten und dem Bauteilprüfling angeordne
ten Pin-Halterung.
Es besteht daher ein Bedarf nach einer wirksamen Art
der Kalibrierdaten-Aufbewahrung im Prüfsystem, die eine
Kompensation verschiedener Parameter entweder in einem
bestimmten Zeitintervall oder jedesmal beim Zuschalten
der Versorgungsspannung ermöglicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Halbleiterprüfystem vorzusehen, das eine
Vielzahl von Pin-Karten umfaßt, wobei Kalibrierdaten in
einer Pin-Karte gespeichert sind und jede Pin-Karte
eine Vielzahl von Pin-Einheiten umfaßt und wobei jede
Pin-Einheit als ereignisgestütztes Prüfgerät gestaltet
ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Halbleiterprüfsystem anzugeben, bei dem jede
eine Vielzahl von Pin-Einheiten umfassende Pin-Karte
einen leistungsunabhängigen Speicher zur Speicherung
der Kalibrierdaten verschiedener, bei den Pin-Einheiten
der Pin-Karte auftretender Parameter enthält.
Zudem besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein ereignisgestütztes Halbleiterprüfsystem vor
zusehen, bei dem jede eine Vielzahl von Pin-Einheiten
umfassende Pin-Karte einen leistungsunabhängigen Spei
cher zur Speicherung der Kalibrierdaten verschiedener,
bei den Pin-Einheiten auftretender Parameter sowie eine
Zentraleinheit zur Durchführung eines Kalibriervorgangs
an der Pin-Karte umfaßt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein ereignisgestütztes Halbleiterprüfsystem zu
beschreiben, das eine kostengünstige, fehlerfreie, si
chere und einfache Art der Kalibrierdaten-Verwaltung
für alle im Halbleiterprüfsystem verwendeten Pin-Karten
aufweist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halbleiterprüf
system zur Prüfung eines Elektronikbauteilprüflings
(DUT) durch Erzeugung von Ereignissen mit unterschied
licher Zeitsteuerung für die Zuführung eines Prüfsi
gnals zum Bauteilprüfling DUT und durch Bewertung eines
Ausgangssignals vom Bauteilprüfling DUT mit einer Zeit
steuerung eines Strobe-Signals. Die jeweilige Zeit
steuerung der Ereignisse läßt sich durch eine Verände
rung der Zeitsteuerungsdaten im Ereignisspeicher belie
big verändern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt das Halbleiter
prüfsystem eine große Anzahl von Prüfkanälen zum Prüfen
eines Halbleiterbauteilprüflings (DUT) durch Zuführung
von Prüfmustern zu Bauteilpins des Bauteilprüflings DUT
durch die Prüfkanäle und Überprüfung der Antwort-Aus
gangssignale vom Bauteilprüfling DUT. Das Prüfsystem
enthält eine Vielzahl von Pin-Karten, die jeweils eine
Vielzahl von Pin-Einheiten umfassen und so einen Teil
der Prüfkanäle bilden, jeweils einen leistungsunabhän
gigen Speicher innerhalb einer jeden Pin-Karte, der zur
Speicherung von Kalibrierdaten für die Kompensation von
bei den in der entsprechenden Pin-Karte montierten Pin-
Einheiten auftretenden Fehlerfaktoren dient, und je
weils einen Mikroprozessor in einer jeden Pin-Karte,
der zur Verwaltung der Kalibrierdaten und zur Durchfüh
rung des Kalibriervorgangs für alle Pin-Einheiten der
entsprechenden Pin-Karte dient, wobei jede Pin-Einheit
als ein ereignisgestütztes Prüfgerät gestaltet ist, in
dem ein Prüfmuster oder ein Strobe-Signal direkt auf
der Grundlage von in einem Ereignisspeicher gespeicher
ten Ereignisdaten erzeugt wird, welche jegliche Verän
derung gegenüber einem vorhergehenden Ereignis unter
Bezugnahme auf eine Zeitdifferenz zu diesem vorherge
henden Ereignis angeben.
Die Kalibrierdaten umfassen Daten zur Kompensation von
Fehlerfaktoren für Parameter, die in der entsprechenden
Pin-Karte beim Prüfen des Bauteilprüflings vorkommen.
So beinhalten die Kalibrierdaten beispielsweise Daten
zur Kompensation von Fehlerfaktoren, die etwa Steuer
zeiten und Referenzspannungen der Prüfmuster, Steuer
zeiten der Strobe-Signale und Referenzvergleichsspan
nungen betreffen.
Bei einem weiteren Aspekt umfaßt das erfindungsgemäße
Halbleiterprüfsystem zusätzlich ein dem Bauteilprüfling
DUT speziell angepaßtes Performance-Board, auf dem der
Bauteilprüfling DUT gehaltert wird und das Signalwege
zur Übertragung von Signalen zu und vom Bauteilprüfling
DUT aufweist, sowie eine Pin-Halterung zur Verbindung
der Vielzahl von im Prüfsystem vorgesehenen Pin-Karten
mit dem Performance-Board. Bei einer solchen Anordnung
umfassen die Kalibrierdaten vorzugsweise Daten zur Kom
pensation von Fehlerfaktoren, die Steuerzeiten und Re
ferenzspannungen von Prüfmustern, Steuerzeiten von
Strobe-Signalen, Referenzvergleichsspannungen sowie Si
gnalausbreitungs-Verzögerungen im Performance-Board und
der Pin-Halterung betreffen.
Beim erfindungsgemäßen Halbleiterprüfsystem enthält
jede Pin-Karte einen leistungsunabhängigen Speicher,
der Kalibrierdaten zur Kompensation der Fehlerfaktoren
aller Pin-Einheiten der Pin-Karte speichert. Die Tatsa
che, daß der Speicher zur Speicherung der Kalibrierda
ten der Pin-Karte dauerhaft zur Verfügung steht, ver
einfacht die Verwaltung der Kalibrierdaten durch einen
Hersteller oder Benutzer des Prüfsystems, beispiels
weise bei einem Bestandsermittlungsvorgang, einem Pin-
Karten-Austausch, einer Aktualisierung der Kalibrierda
ten usw. Da die Pin-Karte einen lokalen Mikroprozessor
enthält, vereinfacht sich auch ein Kalibriervorgang,
der eine Datenzuordnung für die Pin-Einheiten der Pin-
Karte beinhaltet. Zudem bietet das ereignisgestützte
Prüfsystem gemäß der vorliegenden Erfindung eine ko
stengünstige, fehlerfreie, sichere und einfache Art der
Kalibrierdaten-Verwaltung aller Pin-Karten.
Im folgenden wird die Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild ei
nes grundlegenden Aufbaus eines erfin
dungsgemäßen ereignisgestützten Halb
leiterprüfsystems;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur genaueren Dar
stellung einer die in Fig. 1 gezeigte
Pin-Elektronik betreffenden Struktur,
bei der Steuerereignisse (Prüfsignal)
und Abtastereignisse (Strobe-Signal)
vom Ereignisgenerator vorkommen;
Fig. 3 ein Schemadiagramm eines Beispiels für
die äußere Erscheinung eines ereignis
gestützten Prüfsystems, bei dem zwi
schen dem Bauteilprüfling und den Pin-
Karten ein Performance-Board und eine
Pin-Halterung vorgesehen sind;
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild zur
Darstellung eines grundlegenden Kon
zepts der vorliegenden Erfindung, wo
bei die Kalibrierdaten in einem in je
der Pin-Karte des Prüfsystems vorgese
henen leistungsunabhängigen Speicher
gespeichert werden;
Fig. 5 ein schematisches Blockschaltbild zur
Darstellung eines weiteren Ansatzes
zur Speicherung der Kalibrierdaten im
Prüfsystem, wobei ein von den Pin-Kar
ten getrennt vorgesehenes, externes
Speicherbauteil die Kalibrierdaten
speichert;
Fig. 6 ein Blockschaltbild eines Beispiels
für den Aufbau des ereignisgestützten
Halbleiterprüfsystems, das eine Viel
zahl von Pin-Karten umfaßt, wobei jede
Pin-Karte eine Vielzahl von Pin-Ein
heiten bzw. ereignisgestützten Prüfge
räten enthält;
Fig. 7 ein schematisches Blockdiagramm zur
Darstellung eines Beispiels für ein
Konzept bei einem anderen erfindungs
gemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem
zu den Kalibrierdaten Daten zur Kom
pensation von in einem Performance-
Board und einer Pin-Halterung auftre
tenden Ausbreitungs-Verzögerungszeiten
gehören; und
Fig. 8 ein Beispiel für ein in "C"-Program-
miersprache geschriebenes Programm,
das einen Kalibriervorgang zu dem
Zeitpunkt auslöst, an dem die Versor
gungsspannung zugeschaltet wird.
Im folgenden wird das bevorzugte Ausführungsbeispiel
detailliert beschrieben.
Das schematische Blockschaltbild gemäß Fig. 1 zeigt ein
Beispiel für einen grundlegenden Aufbau eines Halblei
terprüfsystems, bei dem es sich vorzugsweise um ein er
eignisgestütztes Prüfsystem handelt. Das ereignisge
stützte Prüfsystem umfaßt einen Hauptrechner 12 und
eine Bus-Schnittstelle 13, die beide mit einem System
bus (Pin-Bus) 14 verbunden sind, einen internen Bus 15,
eine Adreß-Steuerlogik 18, einen Fehlerspeicher 17,
einen aus einem Ereignis-Zählspeicher 20 und einem Er
eignis-Feinabstimmungsspeicher 21 bestehenden Ereignis
speicher, eine Ereignissummier- und Skalierlogik 22,
einen Ereignisgenerator 24 und eine Pin-Elektronik
(Pin-Ansteuerung und Komparator) 26. Das ereignisge
stützte Prüfsystem dient zur Bewertung eines Halblei
terbauteilprüflings (DUT) 28, bei dem es sich üblicher
weise um eine integrierte Speicherschaltung, etwa einen
Direktzugriffsspeicher (RAM), einen Festwertspeicher
(ROM), einem Flash-Speicher oder eine integrierte Lo
gikschaltung, beispielsweise einen Mikroprozessor oder
einen digitalen Signalprozessor, oder um einen inte
grierten Systemchip handelt und der mit der Pin-Elek
tronik 26 verbunden ist.
Als Hauptrechner 12 dient beispielsweise ein mit einem
UNIX-, Window-NT- oder Linux-Betriebssystem ausgestat
teter Arbeitsplatz. Der Hauptrechner 12 fungiert als
eine Benutzerschnittstelle, die es einem Benutzer er
möglicht, am Hauptrechner Befehle für die Start- und
Endoperation der Prüfung einzugeben, ein Prüfprogramm
und andere Prüfbedingungen zu laden oder Prüfergebnis
analysen durchzuführen. Der Hauptrechner 12 ist über
den Systembus 14 und die Busschnittstelle 13 mit einem
Hardware-Prüfsystem verbunden. Zudem ist der Hauptrech
ner 12 noch vorzugsweise zum Absenden bzw. Empfangen
von Prüfinformationen von anderen Prüfsystemen oder
Rechnernetzen mit einem. Datenübertragungsnetzwerk ver
bunden, was jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt
ist.
Bei dem internen Bus 15 handelt es sich um einen Bus im
Hardware-Prüfsystem, der üblicherweise mit den meisten
Funktionsblöcken, wie etwa der Adreß-Steuerlogik 18,
dem Fehlerspeicher 17, der Ereignissummier- und Ska
lierlogik 22 und dem Ereignisgenerator 24 verbunden
ist. Als Adreß-Steuerlogik 18 wird beispielsweise ein
nur dem Hardware-Prüfsystem zur Verfügung stehender
Prüfgerätprozessor verwendet, auf den der Benutzer kei
nen Zugriff hat. Die Prüfgerät-Zentraleinheit 18 lie
fert auf der Grundlage der vom Hauptrechner 12 vorgege
benen Bedingungen bzw. des Prüfprogramms entsprechende
Befehle an andere Funktionsblöcke des Prüfsystems. Der
Fehlerspeicher 17 speichert Prüfergebnisse, beispiels
weise Fehlerinformationen über den Bauteilprüfling DUT
28, an den durch die Adreß-Steuerlogik 18 vorgegebenen
Adressen ab. Die im Fehlerspeicher 17 gespeicherten In
formationen werden in der Phase der Fehleranalyse des
Bauteilprüflings verwendet.
Die Adreß-Steuerlogik (Adreßfolge-Steuereinheit) 18
liefert dem Ereignis-Zählspeicher 20 und dem Ereignis-
Feinabstimmungsspeicher 21 Adreßdaten. Bei einem
tatsächlich vorhandenen Prüfsystem ist eine Vielzahl
von aus einem Ereignis-Zählspeicher und einem Ereignis-
Feinabstimmungsspeicher bestehenden Bauteilgruppen vor
gesehen, von denen jede einem Prüfpin des Prüfsystems
entsprechen kann. Der Ereignis-Zählspeicher und der Er
eignis-Feinabstimmungsspeicher speichern die Zeitsteue
rungsdaten für jedes Ereignis der Prüfsignale und
Strobe-Signale. Im Ereignis-Zählspeicher 20 werden da
bei die Zeitsteuerungsdaten gespeichert, die einem
ganzzahligen Vielfachen des Referenztakts entsprechen
(ganzzahliger Datenteil), während im Ereignis-Feinab
stimmungsspeicher 21 Zeitsteuerungsdaten gespeichert
sind, welche einen Bruchteil des Referenztakts wieder
geben (Bruch-Datenteil). Bei dem erfindungsgemäßen Bei
spiel werden die Zeitsteuerungsdaten für jedes Ereignis
durch einen Zeitdifferenz (Verzögerungszeit bzw. Delta
zeit) zum vorhergehenden Ereignis ausgedrückt.
Die Ereignissummier- und Skalierlogik 22 dient zur Er
zeugung von Daten, die eine Gesamtzeitsteuerung der
einzelnen Ereignisse auf der Grundlage der vom Ereig
nis-Zählspeicher 20 und dem Ereignis-Feinabstimmungs
speicher 21 kommenden Delta-Zeitsteuerungsdaten wieder
geben. Im wesentlichen werden derartige Gesamtzeit
steuerungsdaten durch Summierung des ganzzahligen Da
tenteils und des Bruch-Datenteils erzeugt. Im Verlauf
der Summierung der Zeitsteuerungsdaten wird in der Er
eignissummier- und Skalierlogik 22 im übrigen auch eine
Ubertrag-Operation der Bruchteildaten (d. h. eine Ver
schiebung zum ganzzahligen Datenteil) vorgenommen. Zu
dem läßt sich eine Modifizierung der Gesamtzeitsteue
rung erzielen, indem während des Prozesses zur Erzeu
gung der Gesamtzeitsteuerung Zeitsteuerungsdaten mit
Hilfe eines Skalierfaktors entsprechend modifiziert
werden.
Der Ereignisgenerator 24 dient dazu, die Ereignisse auf
der Grundlage der von der Ereignissummier- und Skalier
logik 22 gelieferten Gesamtzeitsteuerungsdaten tatsäch
lich zu erzeugen. Die auf diese Weise erzeugten Ereig
nisse (Prüfsignale und Strobe-Signale) werden dem Bau
teilprüfling DUT 28 durch die Pin-Elektronik 26 zuge
führt. Die Pin-Elektronik 26 besteht im wesentlichen
aus einer großen Anzahl von Baueinheiten, die jeweils
eine Pin-Ansteuerung und einen Komparator sowie Um
schalter enthalten und so der Herstellung von Eingabe-
und Ausgabebeziehungen zum Bauteilprüfling DUT 28 die
nen.
Das Blockschaltbild gemäß Fig. 2 zeigt eine detaillier
tere Darstellung des Aufbaus einer eine Pin-Ansteuerung
35 und einen analogen Komparator 36 umfassenden Pin-
Elektronik 26. Der Ereignisgenerator 24 erzeugt Steuer-
Ereignisse, die durch die Pin-Ansteuerung 35 einem Ein
gangspin des Bauteilprüflings DUT 28 als ein Prüfsignal
(Prüfmuster) zugeführt werden. Zudem erzeugt der Ereig
nisgenerator 24 ein Abtast-Ereignis, das zum Abtasten
eines Ausgangssignals des Bauteilprüflings DUT 28 dem
analogen Komparator 36 als Strobe-Signal zugeführt
wird. Das Ausgangssignal des analogen Komparators 36
wird durch einen Musterkomparator 38 mit den SOLL-Daten
vom Ereignisgenerator 24 verglichen. Falls es zu keiner
Übereinstimmung zwischen beiden kommt, wird ein Fehler
signal an den in Fig. 1 gezeigten Fehlerspeicher 17 ge
sandt.
Die Pin-Elektronik 26 enthält zusätzlich noch eine
Schaltungsanordnung zur Durchführung einer Gleichstrom-
Parameterprüfung, was in der Zeichnung jedoch nicht
dargestellt ist. Die Gleichstrom-Parameterprüfung um
faßt eine Messung eines Gleichstroms, der in einem be
stimmten Bauteilpin fließt, während an diesen Pin eine
Referenz-Gleichstromspannung anliegt, bzw. die Messung
einer Gleichstromspannung an einem bestimmten Bauteil
pin, während diesem Pin ein Referenz-Gleichstrom zuge
führt wird. Die Pin-Elektronik 26 kann zudem eine
Schaltungsanordnung zur Veränderung von an den Bauteil
prüfling angelegten Versorgungsspannungen und zur Ver
änderung von Anschlußwiderständen für Bauteilpins um
fassen.
Da bei der Pin-Elektronik 26, wie erwähnt, verschiedene
analoge Parameter eine Rolle spielen und diese Parame
ter sich je nach den im Prüfsystem eingesetzten Bautei
len, der jeweiligen physikalischen Anordnung und dem
jeweiligen Layout im Prüfsystem sowie bei Temperaturän
derungen und generell im Laufe der Zeit verändern, ist
es notwendig, diese Parameter zu kalibrieren, um die
Gewinnung genauer Prüfergebnisse für den Halbleiterbau
teilprüfling sicherzustellen.
Im folgenden wird nochmals ein Beispiel für verschie
dene Arten von Kalibrierdaten angegeben, die unter Um
ständen in einem Halbleiterprüfsystem benötigt werden,
wobei es sich um Daten zur (1) Kompensation von Refe
renzsteuerspannungen, (2) Kompensation von Referenzver
gleichsspannungen (Schwellenspannungen), (3) Kompensa
tion der Steuerstromlast, (4) Kompensation von mit den
Prüfpins verbundenen parametrischen
(Gleichstromspannungs- und Gleichstrom-)Meßschaltungen,
(5) Kompensation von für die Auslösung von Vergleichen
verwendeten Zeitsteuerungs-Strobesignalen und (6) Kom
pensation von für die Steuerung von Prüfpin-Testimpul
sen (Prüfsignalen) verwendeten Zeitsteuerungs-Auslösern
handelt.
Bei einem tatsächlich vorhandenen Prüfsystem wird das
Prüfsignal dem Bauteilprüfling im übrigen durch ein
Performance-Board und eine Pin-Halterung (Performance-
Board-Anschlußeinheit) zugeführt. Das Schemadiagramm
gemäß Fig. 3 zeigt ein Beispiel für die äußere Erschei
nung eines ereignisgestützten Prüfsystems, bei dem zwi
schen dem Bauteilprüfling und der (auf einer Pin-Karte
montierten) Pin-Elektronik ein Performance-Board und
eine Pin-Halterung vorgesehen sind. Im Performance-
Board und der Pin-Halterung auftretende Signalausberei
tungs-Verzögerungen beeinflussen ebenfalls die Genauig
keit und die Auflösung bei der Halbleiterbauteilprü
fung.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel wird ein Halblei
terbauteilprüfling (DUT) 28 auf einem Performance-Board
48 plaziert, das dem Typ des Bauteilprüflings speziell
angepaßt ist. In einem Zentralprozessor 44 ist eine
Vielzahl von Pin-Karten installiert. Das Performance-
Board und die (nicht dargestellten) Pin-Karten stehen
über eine als Schnittstelle dienende Pin-Halterung
(Performance-Board-Anschlußeinheit) 47 miteinander in
Verbindung. Üblicherweise handelt es sich bei der Pin-
Halterung 47 um einem mechanischen Block, der eine
große Anzahl von der elektrischen Verbindung der Pin-
Karten mit dem Performance-Board 48 dienenden flexiblen
Anschlußstiften, beispielsweise Pogo-Pins, aufweist.
Wie bereits erwähnt, muß zur genauen Messung der Halb
leiterbauteilparameter eine Kalibrierung des Halblei
terprüfsystems im Hinblick auf verschiedene Parameter
vorgenommen werden. Dabei werden Kalibrierdaten vom
Hersteller ermittelt und in einem Speicherbauteil als
Hersteller-Kalibrierdaten gespeichert. Die im Speicher
bauteil vorhandenen Kalibrierdaten können durch einen
Benutzer zu Anwender-Kalibrierdaten modifiziert oder
ergänzt werden. Auf der Grundlage der Kalibrierdaten
werden in verschiedenen Parametern auftretende Fehler
mit einem bestimmten Zeitintervall oder jedesmal beim
Zuschalten der Versorgungsspannung kompensiert.
Das Schemadiagramm gemäß Fig. 4 zeigt das grundlegende
Konzept der vorliegenden Erfindung zur Speicherung der
Kalibrierdaten im Prüfsystem. Bei der vorliegenden Er
findung umfaßt jede Pin-Karte 43 einen Speicher 75 zur
Speicherung der Kalibrierdaten. Bei dem Speicher 75
handelt es sich um einen leistungsunabhängigen Spei
cher, beispielsweise einen Flash-Speicher, wodurch die
Daten auch dann nicht verlorengehen, wenn die Versor
gungsspannung abgeschaltet wird. Der leistungsunabhän
gige Speicher 75 speichert alle Kalibrierdaten für die
zur selben Pin-Karte 43 gehörenden Pin-Einheiten 66.
Ein derartiger leistungsunabhängiger Speicher kann in
unterschiedlicher Weise, etwa als selbständiger Spei
cher oder als Teil eines anderen Speicherbauteils, aus
gebildet sein.
Bevor unter Bezugnahme auf Fig. 4 näher auf Einzelheiten
der vorliegenden Erfindung eingegangen wird, wird im
folgenden ein früherer Ansatz der Erfinder erläutert.
Das entsprechende Beispiel läßt sich dem Blockschalt
bild gemäß Fig. 5 entnehmen, wobei die Kalibrierdaten
für alle Pin-Karten - und somit für alle Pin-Einheiten
des Prüfsystems - in einem externen Speicherbauteil 77
gespeichert sind. Das in Fig. 5 gezeigte Beispiel be
trifft im übrigen interne Kenntnisse bzw. Firmengeheim
nisse der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung, die im
folgenden von den Erfindern bewertet werden. Das Bei
spiel gemäß Fig. 5 ist also der Öffentlichkeit nicht zu
gänglich und stellt somit keinen Stand der Technik zur
vorliegenden Erfindung dar.
Das externe Speicherbauteil 77 speichert Hersteller-
und Anwender-Kalibrierdaten für alle Pin-Einheiten der
Pin-Karten. Beim Speicherbauteil 77 handelt es sich
beispielsweise um eine Diskette oder Kompaktspeicher
platte, die getrennt von den Pin-Karten vorgesehen und
zum Auslesen der Kalibrierdaten in einen Hauptrechner
einer Prüfgerät-Steuereinheit eingeschoben wird. Die
Kalibrierdaten für die einzelnen Pin-Einheiten werden
durch eine beispielsweise im Hauptrechner bereitge
stellte Übersichtsdatei 78 zugeordnet.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung sind der An
sicht, daß der in Fig. 5 gezeigte Aufbau unter Verwen
dung des von den Pin-Karten getrennt vorgesehenen ex
ternen Speichers 77 im Prüfsystem aus den folgenden
Gründen Nachteile aufweist:
Bei der Pin-Karten-Bestandsermittlung, der Installation in einem Prüfsystem und einer Systemwartung ist ein en ger Gleichlauf der zu kalibrierenden Werte und der Ka librierdaten nötig. Die Trennung erhöht die Gesamther stellungs- und Wartungskosten. Zudem erhöht sich auch der Umfang der Software, weil eine komplexere System aufbau-Software benötigt wird, um eine Zuordnung der externen Kalibrierdaten zu den anvisierten Pin-Karten vorzunehmen. Darüber hinaus kommt es bei einer externen Anordnung der Kalibrierdaten gegenüber den Pin-Karten zu den folgenden Nachteilen:
Bei der Pin-Karten-Bestandsermittlung, der Installation in einem Prüfsystem und einer Systemwartung ist ein en ger Gleichlauf der zu kalibrierenden Werte und der Ka librierdaten nötig. Die Trennung erhöht die Gesamther stellungs- und Wartungskosten. Zudem erhöht sich auch der Umfang der Software, weil eine komplexere System aufbau-Software benötigt wird, um eine Zuordnung der externen Kalibrierdaten zu den anvisierten Pin-Karten vorzunehmen. Darüber hinaus kommt es bei einer externen Anordnung der Kalibrierdaten gegenüber den Pin-Karten zu den folgenden Nachteilen:
- 1. Das Prüfsystem muß die Kalibrierdaten in der exter nen Speichereinheit lokalisieren und sie von dort auslesen und die Pin-Karte konfigurieren.
- 2. Falls die externe Speichereinheit beschädigt wird, kann es zu einem Verlust von Kalibrierdaten für alle Pin-Karten kommen, was eine vollkommen neue Herstel ler-Kalibrierung aller Pins im Prüfsystem nötig macht, wobei es sich um einen langwierigen Prozeß handeln kann, der den Transport und das Anschließen spezieller Kalibrierausrüstung erfordert.
- 3. Wird eine Pin-Karte in ein neues Prüfsystem ver setzt, so müssen die Kalibrierdaten kopiert und dem Karten-Steckplatz des neuen Systems zugeordnet wer den.
- 4. Zur Installation einer neuen Pin-Karte am Prüfsystem ist es nötig, die Pin-Karten-Kalibrierdateien zusam men mit der Pin-Karte weiterzugeben und eine Aktua lisierung der Kalibrier-Zuordnung sowie der Dateien des die Pin-Karte aufnehmenden Prüfsystems vorzuneh men.
- 5. Werden mehrere Pin-Karten zu Wartungszwecken aus dem Prüfsystem entfernt, so muß sorgfältig darauf geach tet werden, daß die Pin-Karten wieder in genau die selben Steckplätze plaziert werden, aus denen sie ursprünglich entnommen wurden.
Bei der in Fig. 4 gezeigten erfindungsgemäßen Ausführung
werden die Kalibrierdaten jeweils in dem in jeder Pin-
Karte 43 vorgesehenen Kalibrierspeicher 75 gespeichert.
Beim Kalibrierspeicher 75 handelt es sich um einen lei
stungsunabhängigen Speicher, der die Daten auch dann
bewahrt, wenn die Zuführspannung abgeschaltet wird.
Jede Pin-Karte enthält einen Mikroprozessor, der den
Kalibrierspeicher lesen und ein (nicht dargestelltes)
Pin-Einheits-Register schreiben kann. Die erfindungsge
mäße Speicherung der Kalibrierdaten in einem leistungs
unabhängigen Speicher der zugehörigen Pin-Karte bietet
die folgenden Vorteile:
- 1. Durch das Vorsehen von Karten-Kalibrierdaten an ei ner bestimmten Stelle auf der Pin-Leiterplatte läßt sich die Leiterplatte auf einfache Weise in die Hardware-Anordnung aufnehmen.
- 2. Es ist möglich, jeder Leiterplatte ihre Original- Hersteller-Kalibrierdaten mitzugeben, ohne daß hier für gesondert entsprechende Dateien installiert wer den müßten.
- 3. Eine gesonderte Aufbewahrung von speziellen Zuord nungsdatei-Informationen über Pin-Karten-Steckplätze durch die Benutzer ist nicht nötig. Dies erfolgt vielmehr automatisch durch die Daten, die in dem auf jeder Karte vorhandenen leistungsunabhängigen Spei cher gespeichert sind.
- 4. Benutzer müssen keine speziellen Pin-Karten-Kali brierdatei-Informationen aufbewahren, da dies auto matisch durch die im leistungsunabhängigen, auf je der Karte vorhandenen Speicher gespeicherten Daten erfolgt.
- 5. Die Prüfsystem-Zuverlässigkeit erhöht sich, weil we niger Informationen systemextern aufbewahrt werden müssen und hier eine direkte, enge Kopplung der Ka librierdaten an ihre zugehörige Pin-Karte erfolgt.
- 6. Das Prüfsystem kann den leistungsunabhängigen Spei cher leicht mit Hilfe neuer Kalibrierdaten aktuali sieren, um mit der Zeit auftretende Bauteil-Wertän derungen zu kompensieren.
- 7. Ein Kalibrierspeichersystem speichert die Kalibrier daten in effektiver Weise lokal auf derjenigen Prüf system-Pin-Karte, bei der eine Kompensation vorzu nehmen ist.
- 8. Ein leistungsunabhängiges Speichersystem speichert die Kalibrierdaten, die dann von einer Zentralein heit zur Verwendung bei der Messung und Testimpuls- Erzeugung für einen Bauteilprüfling aufgerufen wer den können.
Das Blockschaltbild gemäß Fig. 6 zeigt einen grundlegen
den Aufbau des ereignisgestützten erfindungsgemäßen
Halbleiterprüfsystems. Das Prüfsystem umfaßt eine Viel
zahl von Pin-Karten 43. Außerdem enthält jede Pin-Karte
eine Vielzahl von Pin-Einheiten (ereignisgestützten
Prüfgeräten) 66, die einer Vielzahl von Prüfgerätpins
entspricht, wobei beispielsweise 32 Pin-Einheiten für 32
Prüfgerätpins vorgesehen sind. Bei dem in Fig. 6 gezeig
ten Prüfsystem wird die Vielzahl an Ereignis-Pin-Karten
43 durch eine Prüfgerät-Steuereinheit, bei der es sich
um einen Hauptrechner des Prüfsystems handelt, über
einen Systembus (Pin-Bus) 14 gesteuert.
Wie sich Fig. 6 entnehmen läßt, führen die Pin-Karten 43
dem Bauteilprüfling 28 Prüfmuster (Prüfsignale) zu und
bewerten durch die Prüfmuster ausgelöste Antwortaus
gangssignale vom Bauteilprüfling. Zwischen den Pin-Kar
ten 43 und dem Bauteilprüfling 28 sind im Prüfsystem
die Pin-Halterung 47 und das Performance-Board 48 ange
ordnet, wie dies in der bereits beschriebenen Fig. 3 ge
zeigt ist.
Jede Pin-Karte 43 umfaßt beispielsweise Pin-Einheiten
66 1 bis 66 32 für 32 Prüfgerätpins, eine Schnittstelle
53, einen Hauptrechner 67 und einen Speicher 75. Jede
Pin-Einheit 66 entspricht dabei jeweils einem Prüfge
rätpin des ereignisgestützten Halbleiterprüfsystems,
wobei die Pin-Einheiten derselben Prüfgerät-Leiter
platte dieselbe interne Struktur aufweisen. Beim vor
liegenden Beispiel umfaßt die Pin-Einheit 66 einen Er
eignisspeicher 60, eine Ereignisausführeinheit
(Ereignissummierung, Skalierung und Ereigniserzeugung)
47, eine Pin-Elektronik (Pin-Ansteuerung und Kompara
tor) 26 und einen Prüfergebnisspeicher (Fehlerspeicher)
57. Der Speicher 75 speichert, wie erwähnt, die Kali
brierdaten sowie andere Daten.
Der Ereignisspeicher 60 speichert Ereignisdaten zur Er
zeugung eines Prüfmusters. Die Ereigniserzeugungsein
heit 47 erzeugt das Prüfmuster auf der Grundlage der
vom Ereignisspeicher 60 gelieferten Ereignisdaten. Das
Prüfmuster wird dem Bauteilprüfling durch die Pin-Elek
tronik 26 zugeführt. Ein Ausgangssignal des Bauteil
prüflings wird durch den Komparator in der Pin-Elektro
nik 26 mit einem SOLL-Signal verglichen und das Ergeb
nis des Vergleichs im Prüfergebnisspeicher 57 gespei
chert.
Wie in Fig. 6 durch die gestrichelte Linie dargestellt
ist, sind der Bauteilprüfling 28 und die Pin-Elektronik
26 durch die als Schnittstelle dienende Pin-Halterung
47 und das Performance-Board 48 miteinander verbunden.
Die von der Pin-Elektronik (Pin-Ansteuerungen) 26 zum
Bauteilprüfling 28 gelangenden Prüfsignale können durch
die Signalausbreitungs-Verzögerungszeit in der Pin-Hal
terung 47 und dem Performance-Board 48 beeinflußt wer
den. In entsprechender Weise kann das vom Bauteilprüf
ling 28 zur Pin-Elektronik (Komparator) 26 gelangende
Ausgangssignal durch die Signalausbreitungs-Verzöge
rungszeit in der Pin-Halterung 47 und dem Performance-
Board 48 beeinflußt werden.
Das schematische Blockdiagramm gemäß Fig. 7 zeigt daher
ein anderes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin
dung, bei dem die Kalibrierdaten Daten zur Kompensation
von im Performance-Board und der Pin-Halterung 47 auf
tretenden Ausbreitungs-Verzögerungszeiten umfassen.
Zwar beziehen sich die Informationen über die Ausbrei
tungs-Verzögerungszeit in der Pin-Halterung 47 und dem
Performance-Board 48 nicht direkt auf die Pin-Karte 43;
sie stehen allerdings in Relation zur Gesamtlänge des
Signalpfads der Pin-Einheit, weshalb es nützlich ist,
im leistungsunabhängigen Speicher 75 der Pin-Karte 43
Kalibrierdaten zu speichern, die (1) Kalibrierdaten für
die spezifische Ausbreitungs-Verzögerungszeit des Per
formance-Boards und (2) Kalibrierdaten über die Aus
breitungs-Verzögerungszeit zwischen Pin-Karte und Pin-
Halterung umfassen.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel für ein in "C"-Programmier
sprache geschriebenes Programm zur Initiierung eines
Kalibrierprozesses beim Zuschalten der Versorgungsspan
nung im Prüfsystem. Bei diesem "C"-Sprachen-Beispiel
wird der leistungsunabh_MEMORY" angesprochen, während
die Pin-Einheiten mit dem Namen "PIN_UNIT" adressiert
werden. Wird am Prüfsystem eine Spannung angelegt, so
führt die in der Pin-Karte eingebettete Zentraleinheit
die Einschalt-Funktionen durch, um sich selbst zu in
itialisieren, und startet den Kalibriervorgang. Die Be
schreibung in Fig. 8 dient nur als ein Beispiel und es
gibt im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch noch
viele andere Möglichkeiten zur Durchführung der Kali
brierung.
Das Halbleiterprüfsystem gemäß der vorliegenden Erfin
dung ist so gestaltet, daß in jeder Pin-Karte ein lei
stungsunabhängiger Speicher vorgesehen ist, der zur
Kompensierung der Fehlerfaktoren in allen Pin-Einheiten
der Pin-Karte Kalibrierdaten speichert. Da der die Ka
librierdaten speichernde Speicher der Pin-Karte dauer
haft zugeordnet ist, vereinfacht sich die Verwaltung
der Kalibrierdaten durch einen Hersteller bzw. einen
Benutzer beispielsweise bei einem Bestandsermittlungs
vorgang, einem Pin-Karten-Austausch, einer Aktualisie
rung der Kalibrierdaten etc. Da die Pin-Karte einen lo
kalen Mikroprozessor enthält, wird auch ein Kalibrier
vorgang vereinfacht, der eine Zuordnung von Daten für
die Pin-Einheiten der Pin-Karte beinhaltet. Zudem bie
tet das ereignisgestützte Prüfsystem gemäß der vorlie
genden Erfindung eine kostengünstige, fehlerfreie, si
chere und einfache Art der Kalibrierdaten-Verwaltung
für alle Pin-Karten.
In der obigen Beschreibung sowie der Zeichnung ist zwar
nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel spezifisch dar
gestellt; im Hinblick auf die obigen Ausführungen und
im Rahmen der beigefügten Ansprüche sind jedoch selbst
verständlich ohne Abweichung vom Grundgedanken und dem
beabsichtigten Schutzbereich der Erfindung viele Modi
fikationen und Abwandlungen der vorliegenden Erfindung
möglich.
Claims (7)
1. Halbleiterprüfsystem zum Prüfen eines Halbleiterbau
teilprüflings (DUT), wobei das Halbleiterprüfsystem
eine große Anzahl von Prüfkanälen umfaßt, zur Prü
fung den Bauteilpins des Bauteilprüflings DUT durch
die Prüfkanäle Prüfmuster zuführt und Antwortaus
gangssignale des Bauteilprüflings DUT beurteilt und
die folgenden Bestandteile enthält:
- - eine Vielzahl von Pin-Karten, die jeweils eine Vielzahl von Pin-Einheiten umfassen und so einen Teil der Prüfkanäle bilden;
- - einen leistungsunabhängigen Speicher innerhalb einer jeden Pin-Karte, der zur Speicherung von Kalibrierdaten für die Kompensation von bei den in der entsprechenden Pin-Karte montierten Pin- Einheiten auftretenden Fehlerfaktoren dient; und
- - einen Mikroprozessor in einer jeden Pin-Karte, der zur Verwaltung der Kalibrierdaten und zur Durchführung des Kalibriervorgangs für alle Pin- Einheiten der entsprechenden Pin-Karte dient;
- - wobei jede Pin-Einheit als ein ereignisgestütz tes Prüfgerät gestaltet ist, in dem ein Prüfmu ster oder ein Strobe-Signal direkt auf der Grundlage von in einem Ereignisspeicher gespei cherten Ereignisdaten erzeugt wird, welche jeg liche Veränderung gegenüber einem vorhergehenden Ereignis unter Bezugnahme auf eine Zeitdifferenz zu diesem vorhergehenden Ereignis angeben.
2. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 1, wobei die Ka
librierdaten Daten zur Kompensation von Fehlerfakto
ren für Parameter umfassen, welche in der entspre
chenden Pin-Karte beim Prüfen des Bauteilprüflings
Verwendung finden.
3. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 1, wobei die Ka
librierdaten Daten zur Kompensation von Fehlerfakto
ren enthalten, die Steuerzeiten und Referenzspannun
gen von Prüfmustern, Steuerzeiten von Strobe-Signa
len und Referenzvergleichsspannungen betreffen.
4. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 1, zusätzlich
enthaltend
- - ein dem Bauteilprüfling speziell angepaßtes Per formance-Board, auf dem der Bauteilprüfling DUT gehaltert wird und das Signalwege zur Übertra gung von Signalen zu und vom Bauteilprüfling DUT aufweist; sowie
- - eine zwischen dem Performance-Board und einem Hauptrechner des Prüfsystems vorgesehene Pin- Halterung zur Verbindung der Vielzahl von im Prüfsystem vorgesehenen Pin-Karten mit dem Per formance-Board.
5. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 4, wobei die Ka
librierdaten Daten zur Kompensation von Fehlerfakto
ren umfassen, die Steuerzeiten und Referenzspannun
gen von Prüfmustern, Steuerzeiten von Strobe-Signa
len, Referenzvergleichsspannungen sowie Signalaus
breitungs-Verzögerungen im Performance-Board und der
Pin-Halterung betreffen.
6. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 1, wobei jede
Pin-Einheit die folgenden Bestandteile enthält:
- - einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeit steuerungsdaten jedes Ereignisses, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereig nisses durch eine Verzögerungszeit ab einem die sem Ereignis unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer bestimmten Anzahl von Da tenbits ausgedrückt werden; und
- - eine Adreßfolge-Steuereinheit zur Erzeugung von Adreßdaten und zur Zuführung der Adreßdaten an den Ereignisspeicher;
- - Mittel zur Erzeugung eines Prüfmusters auf der Grundlage der Zeitsteuerungsdaten vom Ereignis speicher; und
- - eine Pin-Ansteuerungs-/Komparatoreinheit zur Übertragung des Prüfmusters an einen entspre chenden Pin des Bauteilprüflings DUT und zum Empfang eines Antwort-Ausgangssignals vom Bau teilprüfling DUT.
7. Halbleiterprüfsystem nach Anspruch 6, wobei die
Zeitsteuerungsdaten im Ereignisspeicher aus Ereig
nis-Zähldaten, die ein ganzzahliges Vielfaches eines
Referenztaktintervalls (ganzzahliger Datenteil) dar
stellen, sowie Ereignis-Feinabstimmungsdaten gebil
det werden, die einem Bruchteil des Referenztaktin
tervalls (Bruch-Datenteil) wiedergeben.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |