-
Verfahren zur Gewinnung von reinen konzentrierten wäßrigen Lösungen
von Eiweißkondensationsprodukten und den bei der Kondensation entstandenen Nebenprodukten
Die bekannten Eiweißfettsäurekonden.sationspro: dukte, die z. B. nach den. Verfahren
der deutschen Patentschriften 688633, 692070 oder 702386 hergestellt
werden können, enthalten außer dem eigentlicheii Kondensationsprodukt, also: dem
Alkalisalz der Eiwe:ißfettsäure!, noch von der Schotten, Bauma.nn-Reaktio:n herrührendes
Alkalich,lorid und Eiweißabbauprodukte, die durch die Kondensation nicht erfaßt
wurden. Das Vorhandensein dieser Nebenprodukte ist für manche Anwendungsgebiete
nicht nur kein Nachteil, sondern mitunter, z. B. für den Einsatz als Färbehilfsmittel,
erwünscht. Für andere Anwendungsgebiete, wie für die Wäscherei und Kosmetik., werden
dagegen möglichst reine Eiweißfettsäurekondensationsprodukte bevorzugt.
-
Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen eine IZeindarstellung
von Eiweißfettsäurekondensationsprodukten. dadurch erreicht wird, daß das technische
Erzeugnis in wäßriger Lösung mit starken Säuren unter Zusatz verschiedener Stoffe
behandelt, die dadurch ausgefällte freie Eiweißfettsäure abgetrennt und in der äquivalenten.
Menge einer AlkaIihyd.roxydlösung wieder gelöst wird (vgl. die deutschen Patentschriften
691411 und 842 -191).
-
Diese Verfahren weisen verschiedene Nachteile auf. So wird. das Eiweiß
durch die! Behandlung bei erhöhter Temperatur mit Säure in häufig unerwünschter
Weise abgebaut, außerdem werden die in der Ablauge befindlichen Eiweißa,bbauprodukte,
ins Abwasser geleitet, da die- Aufarbeitung auf Grund der starken Verdünnung und
des durch die Säurezugabe noch vermehrten Salzgehalts zu unwirtschaftlich ist.
-
Es wurde gefunden., da.ß sich nach dem Vermischen der technischen
Eiweißfettsäureko:ndensa.tionsprod.ukte, die gewöhnlich in Form einer wäßrige.n
Lösung mit 45 bis 50 % Trocken.substanzgehalt anfallen, mit niedermolekularen, aliphatischen.,
einwertigen. Alkoholen, wobei die Anwendung von Isopropylalkoho:l auf Grund der
geringsten Einsatzmengei am günstigsten ist, sich das Gemisch nach einigem Stehen
in zwei scharf begrenzte Schichten scheidet. Die: beiden Schichten lassen sich leicht
voneinander trennen. Die obere, helle Schicht besteht aus der alkoholischen Lösung
des reinen Alka,lisalzes der Eiweißfettsäure, während die untere, dunklere Schicht
in konzentrierter Lösung die nicht umgesetzten Eiweißabbauprodukte, Alkalich.lorid,
Spuren eines hochmolekularen und demzufolge säurebeständigen Eiweißfettsäureko:ndensa,-tionsproduktes
und geringe, Menge des verwendeten Alkohols enthält.
-
Nach lern Abdestillieren des Alkohols aus der oberen Schicht erhält
man ein reines, hellgelbes Eiweißfettsäurekondensationsprodulct und aus der unteren
Schicht eine konzentrierte Lösung der Eiweißabba,uproduktei, die säurebeständig
ist und oberflächenaktive Eigenschaften besitzt. Diese Lösung läßt sich als Färbereihilfsmittel
einsetzen, wobei der erhöhte Salzgehalt nicht störend wirkt.
-
Das Verfahren der Erfindung besitzt die obenerwähnten. Nachteile der
bekannten Verfahren nicht und ist auch. äußerst wirtschaftlich, da, der eingesetzte
Alkohol wieder verwendet werden kann und keine nicht verwendungsfähigen Nebenprodukte
anfallen.
-
Es wurde weiter gefunden, daß das Verfahren der Erfindung auch zur
Reinigung anderer Eiweißkondensatio:nsprodukte, bei denen eine, Rein.darstellung
erwünscht ist, angewendet werden kann; was um so beachtlicher ist, als für die bisher
bekannten Eiweißfettsäureko:nden:sationsprodukte, außer den schon e@rwähntenEiweißfettsäurekondensationsprodukten,keine
anderen Verfahren zur Reinda.rstellun.g bekannt sind. Bei allen bisher bekannten
Eiwe:ißkondensation.sprodukten läßt sich durch Behandeln mit den genannten Alkoholen
eine Trennung in eine das eigentliche Kondensationsprodukt enthaltende, stark alkoholische:
Lösung und eine konzentrierte, überwiegend wäßrige bzw. schwach alkoholische Lösung,
die die übrigen; Bestandteile des Rohproduktes enthält, erreichen. Als Eiweißkondensationsprodukte
seien hier beispielsweise solche von Eiweißa.bba.uprodukten mit Paraffinsulfon.säurem,
Alkylarylsulfo:nsäuren, Harzsäuren, Naphthensäuren, Naphthalinsulfansäuren und Halogenfettsäuren.
genannt.
-
Es ist allgemein bekannt., daß man zur Reinigung oder Abtrennung organischer
Verbindungen. von. anorganischen Salzen deren. Unlöslichkeit in Lösungsinitteln,
wie Alkoholen, benutzt. So wird in der
britischen. Patentschrift
475075 ein Verfahren beschrieben, bei welchem die wäßrigen Lösungen. oberflächenaktiver-
Verbindungen. zur Pastenforin eingedickt, mit Propylalkohol versetzt, und weiter
eingedickt werden, bis die unerwünschten anorga.-nischen Salze,. als. Niederschlag
ausfallen. Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen höhermolekulare Sulfonsäuren
von den nichtumgesetzten. Bestandteilen, dem sogenann.teri. Unverseifbaren" gereinigt
werden" indem die rohen Sulfonsäuren in, wäßrigen Alkohol gelöst und diese Lösungen
mit den. verschiedensten, wasserunlöslichen Lösungsmitteln behandelt werden (vgl.
die deutschen Patentschriften 907 0'52 und 913419).
-
Aus diesen bekannten Verfahren und den bisher üblichem. chemischen.
Arbeitsmethoden kann. aber nicht auf das Verfahren, der Erfindung geschlossen werden,
da die Bestandteile der nicht gereinigten Eiweißkondensationsprodukte, also die
eigentlichen Kondensationsprodukte, die nicht umgesetzten Eiweißabbauprodukte und
das aus der Kondensationsreaktion stammende Alkalichlorid, jeder, für sich allein
sowohl in Wasser als auch in. Alkohol löslich sind mit Ausnahme des Alkalichlorids,
das sich in Alkohol nur in Spuren löst. Auch ist es bisher nur bekannt, daß die
Eiweißkondensationsprodukte während oder nach der Herstellung mit bestimmten Mengen
Alkohol zur Verminderung der Viskosität oder zur Verbesserung des Aussehens versetzt
werden: können (vgl. die USA.-Patentschrift 2 015 912), da,ß die Eiweißkon.densationsprodukte
also demzufolge mit den bisher üblichen Alkoholzusätzen homogene Mischungen ergeben.
Es war deshalb in keiner Weise zu erwarten, daß beim Vermischen der rohen, etwa
50%igen wäßrigem Lösungen der Eiweißkon.densationsprodukte mit bestimmten größeren
Mengen von vorzugsweise Isopropylalkohol eine scharf begrenzte Schichtenbildung
auftritt., die zur Trennung der reinen Kondensationsprodukte von den Nebenprodukten
benutzt werden kann.
-
Das Verfahren der Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen,
in denen die Reindarstellung von Eiweißfettsäurekon.densationsprodukten und Eiweißalkylsulfonsäurekondensatiomsprodukten
be#-schrieben wird., näher erläutert. Beispiel 1 1000g eines technischen. Eiweißfettsäurekom:densationsprodukts,
das in. bekannter Weise durch Umsetzung einer 50%igen Lösung von lysalbinsaurem
Natrium mit Ölsäurechlo@rid erhalten wurde und einen Trockensubstanzgehalt von etwa
45 bis 50 Wo besitzt, werden im Scheidetrichter mit 2000 ccm Isopropylalkohol gut
durchgeschüttelt. Nach etwa lstün.digem Stehen hat sich das Gemisch in zwei scharf
begrenzte Schichten getrennt. Die untere, dunklergefärbte Schicht wird abgelassen
und durch Destillation vom Alkohol befreit.
-
Man erhält 350 g eines F-iweißabbauprodukts mit etwa 50 % Trockensubstanzgehalt
und einem Salzgehalt von etwa 13 %; die Menge des abdestillierten Alkohols beträgt
50 ccm.
-
Darauf wird aus der oberen Schicht der Alkohol abdestilliert, und
man erhält 600 g reines Eiweißfettsäurekondensationsprodukt (Na,triumverbindung)
in Form einer hellgelben., blanken wäßrigen Lösung mit etwa 50 % Trockensubstanzgehalt.
Die Menge des abdestillierten Alkohols beträgt 1950 ccm.
-
Das reine Eiweißfettsäurekondensationsprodukt kann je nach der Art
seines Fettsäurerestes als kosmetisches, dermatologisches oder textiles Wasch- oder
Reinigungsmittel verwendet werden, während das bräunlichgefärbte, säurebeständige
Eiweißabbauprodukt sehr gut als Dispergier- und Egalisiermittel in der Textilfärberei
geeignet ist. Beispied2 500g eines Eiweißsulfonsäurekondensationsprodukts. das nach
dem Verfahren der Patentschrift 440 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen. in
der sowjetischen Besatzungszone, Deutschlands durch Umsetzung von 600 g einer etwa
50%igen. Lösung eine Eiweißabbauprodukts mit 500 g Paraffinsulfonsäurechlorid, bekannt
unter der Handelsbezeichnung »Mersol H«, und anschließender Abscheidung des Unverseifbaren
erhalten wurde, werden mit 1000 ccui Isopropylalkohol im Scheidetrichter gut durchgeschüttelt.
Nach etwa lstündigern Stehen hat sich das Gemisch in. zwei scharf begrenzte Schichten
getrennt, die durch entsprechendes Ablassen voneinander getrennt und durch Destillation
vom Alkohol befreit werden.
-
Aus der oberen, hellen stark alkoholischen Lösung erhält inan 340g
reines Eiweißsulfonsäurekondensationsprodukt in Form einer hellgelben wäßrigen Lösung
mit etwa 50% Trockensubstanzgeha.lt; die Menge des abdestillierten Alkohols beträgt
980 ccni. Aus der unteren., dunklergefärbten, schwach alkoholischen Lösung gewinnt
man nach dem Entfernen des Alkohols ein Eiweißabbauprodukt in etwa. 50%igeiwäßriger
Lösung; die Menge des abdestillierten Alkohols beträgt 20 ccm.