DE1008481B

DE1008481B - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Schaumgummi durch Tauchen

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Publication number: DE1008481B
Application number: DES36254A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-11-10
Filing date: 1953-11-10
Publication date: 1957-05-16

Description

Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Schaumgummi durch Tauchen Es ist bekannt, durch Eintauchen von heißen Formen in wärmesensibilisierte Natur- oder Kunstgummi-Latex-Mischungen auf den Formen eine gelierte Gummihaut zu erzeugen, deren Stärke je nach der Tauchzeit und der Temperatur der Form verschieden ausfällt. Beim Herausziehen der Formen aus der Gummimasse wird dabei etwas nichtgelierte Latexmsischu,ng in die Höhe mlitgezogen, die aber durch die anhaltende Wärmewirkung sofort geliert, so daß von den herausgezogenen Formen kein Latex abtropft.
Einwandfreie Schaumgummigegenstände konnten bisher nicht nach diesem Verfahren, sondern nur durch Gießen hergestellt werden, weil bleim Eintauchen heißer Formen in eine gelierbare, zu Schaum geschlag,elle Latexmischullg durch dic Wärmeeinwirkung gegebenenfalls in der wäßrigen Phase gelöste Gase, z. B. Ammoniak, in die dispergierte Gasphase ausgetrieben werden und so das Strukturbild der Schaummasse stören, wobei zu dieser Störung noch diejenige durch Wärmeausdehnung der Gase hinzukommt. Außerdem ist die Wärmeleitfähigkeit des Latexschaumes derart gering, daß eine aus physikalisch-chemischen Gründen nicht traghar lange Tauchzeit erforderlich wäre, um nur eine einigermaßen brauchbare gelierte Schaumgummischicht auf der Form zu erhalten. Neben diesen Nachteilen besteht die grundsätzliche Schwierigkeit in der Herstellung von Schaumgummigegenständen durch Eintauchen heißer Formen darin, daß die mit der Form aus der Schaumgummimasse hochgezogene Schaummasse nicht augenblicklich geliert, weil die Wärmeleitfähigkeit derselben zu gering ist um innerhalb) einer angemessenen Frist das Gelieren der hoellgezogenen ungeherten Masse zu bewirken. Diese Schaummasse tropft deshalb von der Form al>, wobei ein Teil der abtropfenden Schaummasse in großen Tropfen an der Form hällgenl)leibt und das hergestellte Stück unbrauchbar macht.
Es ist schon vorgeschlagen worden, durch Eintauchen von Formen in eine koagulierbare, zu Schaum geschlagene Latexmischung mit niedriger Oberflächenspannung auf den Formen eine schaulnige Latexschicht zu erzeugen und dann das Koagulieren dieser Latexschicht durch Trocknen oder mit I Hilfe eines Koagulierungsmittels zu bewirken. Auf diese Weise lassen sich keine einwandfreien Schaumgummigegenstände herstellen, da die genannten Maßnahmen kein Gelieren der Latexschicht unter Erhaltung ihrer schaumigen Struktur bewirken; vielmehr sind mit dem Koagulieren starke Veränderungen der Struktur der Schicht und ihrer Oberfläche verbunden.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung bzw.
Umgehung der geschilderten tlvelstände beim Her- stellen von Gegenständen aus Schaumgummi durch Eintauchen entsprechender Formen in eine Schaumgummimasse. Es wurde gefunden, daß dies möglich ist, wenn die Formen nach dem Herausziehen aus der Schaumgummimasse sofort in eine heiße Atmosphäre oder in ein Hochfrequenzfeld oder in beides gebracht und anschließend auf Vulkanisationstemperatur erhitzt werden. Duroh das Einbringen der Formen in eine heiße Atmosphäre und ein Hochfrequenzfeld oder in beides wird die anhaftende Schaumgummischirht durch Gelierung auf der Form fixiert und das Abtropfen des Schaumgummis unmöglich gemacht. Als heiße Atmosphäre kann dabei erhitzte Luft oder ein erhitztes Gas oder auch Dampf verwendet werden oder eine Kombination der genannten Medien, wobei die Temperatur dieser Atmosphäre mindestens so hoch wie die Geliertemperatur der Schaumgummimasse ist.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, einer derartigen Atmosphäre saure Dämpfe, wie z. B. Ameisensäure-oder Essigsäuredämpfe beizumischen, welche die Fixierung bzw. Gelierung weiterhin begünstigen und beschleunigen.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, in einwandfreier Weise innerhalb 10 bis 30 Sekunden eine gelierte Schaumgummischicht zu erzeugen, wobei die Form für die Aufbringung einer zweiten oder dritten usw. Schicht sofort wieder in die Schaumgummimasse getaucht werden kann, bis die gewünschte Endstärke der Gesamtschicht erreicht ist. Im Gegensatz zu Schaumgummigegenständen, die nach dem Gießverfahren hergestellt werden, weist die Oberfläche der erfindungsgemäß hergestellten Gegenstände keine störende Oberflächenhaut auf, denn die erzielte Oberfläche entspricht annähernd der inneren Struktur der Schaumgummimasse und ist von schöner, samtartiger Beschaffenheit. Nach der Gelierung des Schaumgummis können gegebenenfalls einzelne Stelllen des erzeugten Gegenstandes durch Verdichten oder Prägen des Schaumgummis verstärkt werden. Zum Vulkanisieren der erzeugten Gummiwaren wird die Foün mit dem gelierten Schaumgummi schließlich auf Vulkanisationstemperatur gebracht.

Claims

PATENTANsPRÜcHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Schaumgummi durch Eintauchen von Fo.rmen in eine Schaumgummimasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Formen nach dem Herausziehen aus der Schaumgummimasse sofort in eine heiße Atmosphäre oder in ein Hochfrequenzfeld oder in beides gebracht und anschließend auf Vulkanisationstemperatur erhitzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der heißen Atmosphäre saure Dämpfe beigemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch wiederholtes Tauchen und anschließendes Gelieren mehrere Schichten bis zur gewünschten Endstärke auf der Form erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Gelieren des Schaumgummis einzelne Stellen des erzeugten Gegenstandes durch Verdichtung oder Prägen des Schaumgummis verstärkt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche t bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form mit dem gelierten Schaumgummi schließlich auf Vulkanisationstemperatur gebracht und der Schaumgummi hierbei vulkanisiert wird.