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Dampfdruckko chtopf Die Erfindung bezieht sich auf einen Dampfdruckkochtopf
mit am Topfrand nach außen und am Deckelrand nach innen vorstehenden Segmenten,
welche derart zusammenwirken, daß sie bei einer Drehung des Deckels auf dem Topf
nach Art eines Bajonettverschlusses eine gegenseitige Verriegelung bzw. Lösung der
beiden Teile herbeiführen. Der hermetische Absdiluß des Topfes wird hierbei durch
einen im allgemeinen aus Gummi od. dgl. bestehenden Dichtungsring bewirkt, der zwischen
Deckel- und Topfrand eingelegt wird.
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Es ist bekannt, zum Festhalten des Dichtungsringes in der Umfangszone
des Deckels eine ringförmige Nut einzudrehen-, in die der obere Teil des Dichtungsringes
maigesetzt wird, während der aus der Ringnut herausragende Teil des Dichtungsringes
durch den Innendruck des Gefäßes gegen eine innere Randfläche des Topfes gepreßt
wird.
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Die bisher üblichen Deckel für Dampfdruckkochtöpfe dieser Art s:imrd
in der Herstellung teuer und bedingen einen erheblichen. -.Materialverbrauch sowie
einen verhältnismäßig großen Arbeitsaufwand, welcher durch die Ausbildung der Segmente
und der Ringnut verursacht wird. Der Deckelrand muß ent--sprechend stark und schwer
gehalten werden, um die Ringnut eindrehen zu können. Daher werden solche Deckel
meist als Gnßstücke hergestellt und haben ein umerwünscht hohes Eigengewicht, welches
die Handhabung des Druckkochers erschwert. Man hat auch schon vorgeschlagen, den
Deckel aus Blech zu pressen, jedoch sind die bekannten Ausführungen dieser Art kompliziert
und in der Herstellung teuer und benötigen besondere Teile zum Festhalten des Dichtungsringes.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, diese Mängel der bekannten Dampfdruckkochtöpfe
durch eine besonders einfache, billige und vorteilhafte Ausbildung des Deckels zu
beseitigen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die den Dichtungsring
aufnehmende Nut von einem in der Randzone des aus Blech gepreßten Deckels nach oben
herausgedrückten Ringwulst gebildet wird, dessen Querschnitt nach der Wulstöffnung
hin verengt ist.
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Dadurch wird erreicht, daß der Dichtungsring keilärtig in dem Ringwulst
festgeklemmt wird, ohne daß zum Halten des Dichtungsringes besondere Mittel erforderlich
sind. Der Dichtungsring erhält zweckmäßig einen etwa dolchförmigen Querschnitt,
dessen oberer Teil etwas stärker als der Querschnitt des Ringwulstes ist, während
der untere, die Abdichtung an der inneren Topfrandfläche bewirkende Teil sich nach
unten verjüngt.
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Der Deckel kann durch geeignete Preßvorgänge ohne Materialverlust
und ohne spanabhebende Bearbeitung aus einem Blechstück hergestellt werden. Da die
krallenartigen Segmente vom Deckelrand her nach innen eingebogen, aber nicht eingeschnitten
werden; tritt keinerlei Schwächung.des Deckelrandes ein.
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Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Deckels
der.vorstehenden .Art. Zu diesem Zweck wird zunächst ein-etwa hutförmiger Blechkörper
gepreßt oder gezogen, welcher durch Wölben des Bodens und Umkrempeln der Seitenwand
nach innen mit einem Ringwulst versehen wird, worauf der Krempenrand des hutförmigen
Körpers nach unten gebogen und schließlich die. Segmente dieses Randes nach innen
eingebogen werden. In einem geeigneten Zeitpunkt wird der.untere Teil des Ringwulstes
durch einen Druck auf den gewölbten Deckelboden verengt. Dar Dichtungsring kann
vor diesem Verengen in den Ringwulst eingelegt werden, so daß er nach dem Verengungsvorgang
keilartig .in dem Wulst festgehalten wird. Dadurch wird zugleich eine Abdichtung
des Dichtungsringes in dem Wulst erzielt, so daß der Dampfdruck nicht hinter den
Dichtungsring in den Wulst eindringen und dadurch den Dichtungsring herausdrücken
kann. Die Form der krallenartigen Segmente kann je nach der Ausbildung des Topfes
verschieden gewählt werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt einen Dampfdruckkochtopf gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
von der Griffseite her gesehen; Fig. 2 zeigt den Topf im vertikalen Längsschnitt;
Fig. 3 zeigt den Topf von oben gesehen mit teilweise abgebrochenem Deckel; Fig.
4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt des Topf- und Deckelrandes; Fig.
5, 6 und 7 zeigen im 'Peilschnitt verschiedene weitere Ausführungsformen der Deckel-
und Topfsegmente, und
Fig. 8, 9, 10 und 11 schließlich zeigen schematisch
verschiedene Stufen des Herstellungsverfahrens des Deckels.
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Ein. Dampfdruckkochtopf gemäß der Erfindung besteht aus zwei Hauptteilen,
nämlich einem Topf 1, der aus emailliertem Stahlblech; aus plattiertem Blech oder
aus Metallguß hergestellt sein kann, und einem Deckel 2, der in allen Fällen aus
Stahlblech gepreßt ist. Am Topf und am Deckel sind zusammenpassende Griffe 3 bzw.
4 befestigt, und der Deckel kann mit einem Sicherheitsventil 5 und einer Regulierpfeife
6 versehen sein. -Der Topf 1 ist nach seinem oberen Rand hin konisch erweitert und
bildet innen eine Dichtungsfläche 7. Der Topfrand selbst ist, wenn der Topf aus
Stahlblech hergestellt ist, nach außen umgebogen und mit durch entsprechende Zwischenräume
getrennten Segmenten 8 versehen. Diese können gemäß Fig. 1 bis 4 senkrecht nach
unten ragen oder z. B. bei den aus emailliertem Stahlblech bestehenden Töpfen gemäß
Fig. 5 und 6 radial nach außen stehen (s. Segmente 8' in Fig: 5) bzw. schräg abwärts
nach außen gerichtet sein (s. Segmente 8" in Fig. 6). Ein aus Guß hergestellter
Topf kann z. B. gemäß Fig. 7 angegossene Segmente 8"' erhalten.
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Der aus Blech gepreßte Deckel 2 ist in seiner Randzone mit einem nach
außen gedrückten bzw. gepreßten Ringwulst 9 versehen, der zur Aufnahme des oberen
Teiles eines im Querschnitt etwa dolchförmigen Dichtungsringes 10 aus Gummi oder
ähnlichem elastischem Material dient. Wie aus Fig. 4 deutlich ersichtlich ist, wird
der Ringwulst 9 nach seiner unteren Öffnung hin etwas verengt, so. daß der Dichtungsring
10 keilartig in dem Wulst festgeklemmt wird. Der Querschnitt des Dichtungsringes
erweitert sich beim Austritt aus dem Ringwulst zunächst etwas, um sich gut an die
Öffnungsränder des Wulstes. 9 anlegen zu können, und verjüngt sich dann nach unten
zu einem elastischbiegsamen Teil, welcher sich unter der Wirkung des Dampfdruckes
im Innern des Druckkochers dicht schließend gegen die Dichtfläche 7 des Topfes 1
anlegen kann.
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Der Rand des Deckels 2 ist ringsum nach unten gebogen und an, bestimmten,
in gleichmäßigen Abständen voneinander vorgesehenen Stellen zu krallenartigen Segmenten
11 nach innen eingebogen. Gemäß Fig. 1 bis 4 ragen die Deckelsegmente 11 radial
nach innen. Die Deckelsegmente 11' gemäß Fig. 5 sind nach innen und senkrecht nach
oben gebogen, um sich von unten gegen die Topfsegmente 8' legen zu können. Die Deckelsegmente
11" gemäß Fig. 6 ragen nach innen und schräg aufwärts zwecks Zusammenarbeit mit
den schräg abwärts gerichteten Topfsegmenten 8". Die Deckelsegmente 11"' gemäß Fig.
7 sind ähnlich wie diejenigen nach Fig. 1 bis 4 gestaltet. Alle diese Deckelsegmente
sind nicht durch Einschnitte des Deckels, sondern durch entsprechendes Einbiegen
des Deckelrandes hergestellt, so daß der Deckelrand nicht geschwächt wird.
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Das Verfahren zur Herstellung eines Deckels gemäß der Erfindung ist
beispielsweise in den Fig. 8 bis 11 veranschaulicht, wobei der Deckel in umgekehrter
Lage dargestellt ist, wie sie zweckmäßig beim Pressen eingenommen wird.
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Es wird zunächst ein hutförmiger Deckelkörper 2' durch Ziehen oder
Pressen hergestellt (s. Fig. 8). Durch Einpressen des Deckelbodens nach dem Umfang
zu nach innen und durch entsprechendes Umkrempeln der Seitenwand nach innen wird
die Form des Deckels 2" gemäß Fig. 9 erzeugt, wobei der Ringwulst 9' gebildet wird,
dessen Seitenwände zunächst noch parallel verlaufen. Durch einen Druck auf den Deckelboden
in Richtung des Pfeiles 12 (Fig. 10) wird der Ringwulst 9' nach seiner Mündung hin
zusammengedrückt, so, daß sich sein Querschnitt verjüngt, wie Fig. 10 und auch Fig.
4 bis 7 erkennen lassen. Wenn der Dichtungsring 10 vorher eingelegt worden ist,
wird er dadurch in dem Ringwulst festgeklemmt. Der Dichtungsring kann aber auch
späten in den Ringwulst 9 eingedrückt werden..
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Fig. 10 zeigt ferner, daß der äußere Rand . des Deckels umgebogen
wird. Durch besondere Werkzeuge wird schließlich gemäß Fig. 11 an bestimmten Stellen
in gleichmäßigen Abständen der Deckelrand nach innen zu krallenartigen Segmenten
eingebogen. Der Deckel 2 ist damit fertiggestellt, soweit es sich um den Gegenstand
der Erfindung handelt.
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Es versteht sich von selbst, daß die Form des Deckels und sein Herstellungsverfahren
von den beschriebenen Ausführungsformen abweichen können, ohne daß dadurch der Rahmen
der Erfindung überschritten wird. Insbesondere kann die Form der Deckelsegmente
je nach der Ausbildung des Topfes variiert werden. Wesentlich ist vor allem die
überaus einfache Ausbildung und Herstellung des Deckelringwulstes zur Aufnahme des
Dichtungsringes, welche bei allen Ausführungsformen praktisch gleichbleibt.
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Diejenige Lage des Deckels, in welcher die Segmente des Bajonettverschlusses
gelöst sind und der Deckel vom Topf abgehoben oder auf denselben aufgesetzt werden
kann, ist durch zwei auf dem Deckel angeordnete, z. B. eingeschlagene Pfeilmarken
gekennzeichnet (Fig: 3). Je nach Drehung des Deckels nach rechts oder nach links
wird die eine oder andere Pfeilmarke mit dem am Topf angebrachten Handgriff 3 in
gleiche Richtung gebracht, worauf der Deckel abgehoben oder aufgesetzt werden kann.