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Verschluß für Konservengläser und Verfahren zur Herstellung des Verschlusses
Zum
Verschließen von Konservengläsern benutzt man in neuerer Zeit ,sowohl im Haushalt
als auch in der Konservenindustrie fast ausschl,ießl,ich einteilige, metallische
Verschlüsse, deren membranartig ausgebildete Stirnfläche sich unter Zwischenschaltung
eines Dichtungsrings auf die Stirnfläche des Glashalses auflegt, während der Unterteil
des Deckelrands unter den entsprechend abgesetzten Gefäßhals ,gebördelt wird. Dabei
hat sich insbesondere ein Verschluß bewährt, bei welchem der steif ausgebildete
Deckel am Randunterteil einen waagerecht nach außen gerichteten Flansch besitzt,
welcher mittels eines nur axial beweglichen Schließrings bei einer relativen Axialverschiebung
von Glas und Verschließkopf unter Zusammenpressung des Dichtungsrings nach einwärts
unter die Unterkante des Glaskragens geschwenkt wird.
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Verschlüsse der vorstehenden Art müssen beim Öffnen des Gefäßes stets
zerstört werden. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, diesen Verschluß
zweiteilig z,u gestalten.so, daß dessen Stirnfläche beim Offnen nicht zerstört zu
werden braucht. Zweiteilige Metalldeckel siind als Behälterverschlüsse bereits seit
vielen Jahren bekannt, jedoch sind die bekannten zweiteiligen Verschlüsse für das
Sterilisieren, insbesondere bei hehen Temperatu ren und Drücken, nicht geeignet,
weil sie weder eine entsprechende Befestigung auf dem Gefäßhals noch die erforderliche
Abdichtung ermöglichen, und weil ferner die Gefahr besteht, daß sich zwischen
den
sich übergreifenden Teilen des Verschlusses Schmutz ansammelt. Zu diesen bekannten
Verschlüssen gehören auch solche, bei denen der Randteil nach Art eines Schraubverschlusses
an dem Gefäß'hals befestigt wird. Verschlüsse dieser Art sind außerdem kompliziert.
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Die Erfindung geht unter Vermeidung der geschilderten Nachteile von
dem eingangs beschriebenen steifen Verschluß aus, dessen Stirnfläche in der Randzone
einen sich auf eine im wesentlichen ebene Stirnfläche des Glashalses auflegenden
Dichtun'spring trägt, dessen durch eine Rille od. dgl. gegen die Randzone abgesetzter
Mittelteil eine sich bei Überdruck nach außen wölbende Membran bildet, und dessen
Randunterteil unter den abgesetzten Glashals gebördelt wird Die Lösung der Erfindung
besteht nun darin, daß bei einem Verschluß dieser Art ein als besonderer Körper
von Z-artiger Grundform ausgebildeter Deckeirandteil mit seinem oberen Flansch die
den Dichtungsring tragende Randzone der Deckelstirnfläche übergreift und mit einem
am freien Flanschende vorgesehenen, hakenartig nach abwärts gebogenen Ringkragen
in eine entsprechend geformte Sicke der Deckelstirnfläche federartig eingreift.
Während des Venschließvorgangs wird auf Grund der besonderen Formgebung des im Querschnitt
Z-artigen Deckelrands eine dichtende Verbindung zwischen dem Randteil und der Deckelstirnfläche
sichergestellt, durch sowohl beim Verschließvorgang als auch beim Stenilisienung,sprozeb
jegliche Spaltbildung und damit ein Absetzen von Schmutz zwischen den beiden Teilen
des Verschlusses vermieden wird. Durch den hakenartigen Eingriff des oberen Flansches
des Deckelrands in eine Sicke der Stirnfläche wird außerdem die genaue Lage der
Dteckelstirnfläche auch während der beim Ster,ilisieren auftretenden Druckvorgänge
beibehalten. Bin weiterer Vorteil dieser Art des Eingriffs der beiden Ver.schlußteile
besteht darin, daß dadurch eine erhebliche Verstärkung der Federwirkung während
des Kochvorgangs eintritt. Dies ermöglicht, höhere Sterili sierdrücke, als bislang
wirksam, abzufangen.
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Die Erfindung ist vorzugsweise für diejenigen bekannten Verschlüsse
bestimmt, bei welchen ein waagerecht nach außen gerichteter Flansch des Randunterteil's
des Verschlusses mittels eines axial beweglichen Schließrings bei der relativen
Axialverschiebung von Glas- und Verschließkopf nach einwärts unter die Unterkante
des Glashalses geschwenkt und dadurch untengebördelt wird. Ohne die von der Erfindung
vorgesehene besondere Art des hakenartigen Eingriffs der beiden Verschlußteile würde
bei derartigen Verschlüssen sChon während des Venschließvorgangs die Gefahr einer
Spaltenbildung (Schmutzfang) durch Abheben des oberen Flansches des Randteils bestehen.
Der Erfindungsgedanke ist aber auch bei solchen Verschlüssen anwendbar, bei denen
das Unterbördeln des Randteils auf andere Weise geschieht.
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Gegenstand der Erfindung 1ist ferner ein besonders zweckmäßiges Verfahren
zur Herstellung des zweiteiligen Verschlusses nach der Erfindung. Dieses Verfahren
kennzeichnet sich dadurch, daß zunächst, vorzugsweise aus einer Ronde, ein einteiliger
Versotl mit ewas größerer Randih, insbesondere durch Ziehen, hergestellt, darauf
dessen Stirnfläche einschließlich eines kleinen, den Behälterkragen noch übergreifenden
Randteils zur Bildung der Deckelscheibe abgetrennt und anschließend der Oberteil
des Deckelrands zum Flansch m'it dem nach abwärts abgebogenen Ringkragen nach einwärts
abgewinkelt wird.
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In der Zeichnung, durch die auch das Herstellungsverfahren erläutert
wird, ist der Verschluß nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. I bis 3 erläutern das Herstellungsverfahren des Verschlusses;
Fig. 4 zeigt den Verschluß in zusammengesetztem Zu.stand; Fig. 5; ist eine Draufsicht
zu Fig. 4; Fig. 6 zeigt einen Teil des zusammengesetzten Verschlusses nach dem Aufsetzen
bzw. nach dem Befestigen auf einem Gefäßkragen.
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Der in Fig. I dargestellte Verschluß wird aus einer Ronde gezogen.
Die Höhe H ist größer gewählt als die normale Verschlußhöhe. Gemäß Fig. 2 wird dann
die Deckeischeibe, d. h. die Stirnfläche I von dem Randteil 2 abgetrennt, und zwar
in einer solchen Höhe, daß an der Stirnfläche I noch ein kleiner Rand 1a verbleibt,
welcher den auXs Flig. 6 ersichtlichen Dichtungsring und einen Teil des Gefäßkragens
übergreift. Die Stirnfiäche I ist im Mittelteil als Membran 3 ausgebildet, welche
durch eine ringförmige Sicke 4 von dem Randteil 5 getrennt ist, auf dessen Unterseite
der Dichtungsring 6 (dgl. Fig. 6) aufgebracht ist. Dieser Dichtungsring kann aus
einer plastisch verformbaren Masse bestehen, die in an sich bekannter Weise, z.
B. durch Einbrennen, befestigt wird. Es ist auch möglich, einen elastischen Dichtungsring
aus vollvulkanisiertem Gummi od. dgl. zu verwenden.
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Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, wird der obere Teil,des Deckelrands
2 nach dem Abtrennen der Stirnfläche I, 1a nach einwärts gebogen, derart, daß ein
Flansch 7 entsteht, welcher die Randzone der Deckelstirnfiäche I übergreift. Der
Flansch 7 besitzt an seinem freien Ende einen hakenartig nach abwärts gebogenen
Ringkragen 7a. Wie Fig. 2 zeigt, ist zwischen dem Rand 1a der Deckelstirnfläche
und der Sicke 4 eine weitere Sicke 8 vorgesehen, in welche lim zusammengesetzten
Zustand des Deckels der Ringkragen 7a deslDeckelrands 2 eingreift. Der Deckelrand
'2 besitzt außerdem an seinem unteren Ende einen nach außen abgewinkelten Flansch
9, welcher bei der axialen Relativverschiebung zwischen dem Deckel und dem Gefäß
Io dadurch einen axialen Schließring od. dgl. unter den kantig abgesetzten Gefäßkragen
1I gebogen wird, wie dies aus Fig. 6 zu erkennen ist (vgl. die gestrichelten Linien).
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An einer oder mehreren Stellen des Umfangs des Deckelrands 2 ist
an dem Flansch g ein Abreißlappen I2 vorgesehen, mlittels welchem durch Ansetzen
eines besonderen Werkzeugs der Deckelrand aufgerissen werden kann, wenn das Gefäß
geöffnet
werden soll. Wenn man von der besonderen Herstellungsart
des Verschlusses absieht, könnte der Abreißlappen 12 auch an anderer Stelle vorgesehen
sein. Auch können solche Abreißlappen gänzlich fortfallen. Es ist selbstverständlich
denkbar, die Länge des Flansches 7 größer zu wählen, als dies in der Zeichnung dargestellt
ist. Auch kann selbstverständbich der hakenartige Ringkragen 7a des Flansches 7
eine andere als die dargestellte Form erhalten; das gleiche gilt für die Form der
Sicke 8.