DE1007998B - Verfahren zur Herstellung von benzinfesten, elastischen Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von benzinfesten, elastischen MischpolymerisatenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß man aus Vinyläthern und anderen Monomeren, z.B. Acrylsäureestern oder Acrylsäurenitril,
Mischpolymerisate herstellen kann (Deutsche Patentschrift 634 408, USA.-Patentschrift 2 436 204). Es
sind auch schon Mischpolymerisate aus mindestens 55 % Acrylsäurenitril und Vinyläthern beschrieben worden,
die gegebenenfalls auch Acrylsäureester enthalten sollen.
Es wurde nun gefunden, daß man Mischpolymerisate mit technisch besonders wertvollen Eigenschaften erhält,
wenn man Mischungen aus 3 bis 40% Acrylnitril, 10 bis 52 % Vinylmethyläther und 87 bis 8 °/„ eines Acrylsäureester
eines Alkohols mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen mischpolymerisiert. Derartige Mischpolymerisate sind
elastisch und kautschukähnlich und besitzen neben einer guten Alterungsbeständigkeit eine ausgezeichnete Beständigkeit
gegenüber Benzinkohlenwasserstoffen.
Als Beispiele für geeignete Acrylsäureester seien die Ester des Äthanols, des 1- oder 2-Propanols, des 1- oder
2-Butanols und des 2-Methyl-l-propanols genannt. Die
Polymerisation wird in bekannter Weise, zweckmäßig ao
in wäßriger Emulsion, durchgeführt. Als Emulgatoren kann man z.B. α-oxyoctodecansulfonsaures Natrium, die
Verseifungsprodukte von sulfohalogenierten langkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen und Arylsulfonate
verwenden. Als Polymerisationsbeschleuniger verwendet man vorzugsweise Persulfate, z.B. Kaliumpersulfat und
Natriumpersulfat. Zur Einstellung und Aufrechterhaltung eines schwach alkalischen Mediums während der Polymerisation
kann man die üblichen Puffersubstanzen, wie Natriumpyrophosphat oder Ammoniumbicarbonat, verwenden.
Die Anwesenheit von anorganischen oder organischen Reduktionsmitteln, z. B. Triäthanolamin, aktiviert
die Polymerisation und ermöglicht die Durchführung der Polymerisation bei niedriger Temperatur. Die Polymerisationstemperatur
liegt im allgemeinen zwischen 20 und 100°, vorzugsweise jedoch zwischen 40 und 70°.
Die Polymerisation wird wegen der Flüchtigkeit des Vinylmethyläthers zweckmäßig in einem Druckgefäß
durchgeführt. Es ist zweckmäßig, zu Beginn der Reaktion die gesamte Vinylmethyläthermenge vorzulegen und die
anderen Komponenten zufließen zu lassen. Aus der erhaltenen Dispersion kann man durch Eindampfen oder
Ausfällen mit den üblichen Fällungsmitteln, wie Säuren, Kochsalz oder Aluminiumsulfat, oder durch Ausfrieren
das Polymerisat abscheiden. Zur Beseitigung der vorhandenen Fremdstoffe, wie Emulgiermittel, Katalysator
oder Puffer, kann das Polymerisat auf einer geriffelten Walze gewaschen und getrocknet werden.
Mischpolymerisate, welche die bereits geschilderten wertvollen Eigenschaften besitzen und dazu noch vulkanisierbar
sind, erhält man, wenn man den nach dieser Erfindung zu verwendenden Monomeren noch 1 bis 5 %
einer Verbindung mit zwei olefinischen Gruppen zusetzt. Derartige Verbindungen sind z.B. Butadien, Isopren,
Verfahren zur Herstellung
von benzinfesten, elastischen
Mischpolymerisaten
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktienges ells chaft, Ludwigshafen/Rhein
Aktienges ells chaft, Ludwigshafen/Rhein
Dr. Hans Fikentscher, Ludwigshafen/Rhein,
Dr. Hans Peter Siebel, Ludwigshafen/Rhein-Oppau,
Dr. Walter Daniel und Dr. Fritz Rieder,
Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Chlorbutadien und Äthylenglykoldiacrylat. Diese Mischpolymerisate lassen sich in der üblichen Weise vulkanisieren.
Zur Erhöhung der Alterungsbeständigkeit kann man ihnen Antioxydantien, z.B. Phenyl-/?-naphthylamin
oder Di-(para-tert.-butyl-phenol)-sulfid, zusetzen.
Die Mischpolymerisate können auf der Walze im Kneter und durch Pressen verarbeitet werden und mit
Füllstoffen, wie Talkum, Kieselkreide, Ruß, Tonerdegel oder Schiefermehl, versetzt werden. Die Zusätze von
Füllstoffen verbessern in vielen Fällen die mechanischen Eigenschaften. Aus den nicht vulkanisierbaren Produkten
kann man Gegenstände, besonders Folien, herstellen, die wegen ihrer Beständigkeit gegenüber Benzinkohlenwasserstoffen
als Dichtungen, zum Auskleiden von Behältern und Schläuchen, in der Elektroindustrie und
als Fußbodenbelag Verwendung finden können.
Die vulkanisierbaren Produkte können, nachdem gegebenenfalls Füllstoffe oder Weichmacher eingearbeitet
wurden, nach der Formgebung vulkanisiert werden. Sie liefern Vulkanisate, die als benzinfeste kautschukähnliche
Produkte auf allen hierfür in Frage kommenden Gebieten verwendet werden können.
Die Erfindung ist in den nachstehenden Beispielen näher erläutert. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
In einen emaillierten Rühr-Druckkessel wird eine Lösung aus 10 Teilen Wasser, 0,25 Teilen alkylsulfonsaurem
Natrium (C14 bis C18) und 0,025 Teilen der
Additionsverbindung von Formaldehyd an Natriumsulf oxylat gegeben. Darauf werden in den unter Stickstoff
stehenden Kessel 3,37 Teile Vinylmethyläther ein-
709 508/503
gedrückt. Der Kesselinhalt wird auf eine Temperatur von 55° gebracht. Im Verlauf von 3 Stunden wird eine
Mischung aus 2,31 Teilen Acrylsäureäthylester und 1,84 Teilen Acrylsäurenitril sowie eine wäßrige Lösung
von 0,075 Teilen Natriumpersulfat und 0,130 Teilen Natriumpyrophosphat nachgedrückt. Das Ende der
Reaktion erkennt man am Rückgang des Druckes im Kessel. Durch Zufügen einer Lösung von 1,5 Teilen
Natriumchlorid in 10 Teilen Wasser wird die entstandene Polymerisatdispersion koaguliert. Das Koagulat wird auf
einer geriffelten Walze mit Wasser gewaschen, bis das ablaufende Wasser kein Emulgiermittel mehr enthält,
und getrocknet. Dann werden 0,020 Teile Di-(para-tert.-butyl-phenol)-sulfid in das Polymerisat eingearbeitet.
Das erhaltene Mischpolymerisat läßt sich mit Füllstoffen im Verhältnis 1: 2 zu Folien mit folgenden Eigenschaften
verarbeiten:
Füllstoff . | Bruch festigkeit kg/cm2 |
Bruchdehnung % |
Benzin aufnahme an 1 mm dicken Proben V. |
Schiefermehl.. Kieselkreide .. Kaolin Tonerdegel ... |
85 150 220 290 |
100 30 50 40 |
0,4 0,2 0,2 0,5 |
In einen emaillierten Rühr-Druckkessel wird eine Lösung aus 10 Teilen Wasser, 0,25 Teilen alkylsulfonsaurem
Natrium (C14 bis C18) und 0,025 Teilen Triäthanolamin
gebracht. In den unter Stickstoff stehenden Kessel werden 3,12 Teile Vinylmethyläther gedrückt. Die Temperatur
des Kesselinhalts wird auf 60° gebracht. Im Verlauf von 3 Stunden werden eine Mischung aus 3,23
Teilen Acrylsäureäthylester und 1,14 Teilen Acrylsäurenitril sowie eine wäßrige Lösung von 0,075 Teilen
Natriumpersulfat und 0,042 Teilen Ammoniumbicarbonat nachgedrückt. Das Ende der Reaktion erkennt man durch
den Rückgang des Druckes im Kessel. Die Emulsion wird durch Zufügen einer Lösung von 1,5 Teilen Natriumchlorid
in 10 Teilen Wasser zur Koagulation gebracht. Das Koagulat wird auf einer geriffelten Walze mit Wasser
gewaschen, bis das ablaufende Wasser keine Seife mehr enthält, und getrocknet. Es hat ähnliche Eigenschaften
wie das nach Beispiel 1 hergestellte Mischpolymerisat.
Die Durchführung der Polymerisation erfolgt wie im Beispiel 2, nur werden zusammen mit der Acrylsäurenitril-Acrylsäureäthylester-Mischung
auch noch 0,150 Teile Butadien zugeführt. Es wird wie im Beispiel 2 aufgearbeitet. Zur Vulkanisation werden folgende
Mischungen verwendet:
I II
TeUe Teile
Mischpolymerisat 100 100
Stearinsäure 5 5
Zinkoxyd 5 5
Schwefel 3 3
Tetramethylthiuramdisulfid 2 2
Mercaptobenzthiazol 1 1
Gasruß — 40
Die Vulkanisation wird während 60 Minuten bei 147° durchgeführt. Über die mechanischen Eigenschaften sowie
über die Benzinaufnahme gibt die folgende Tabelle Aufschluß:
Mischung I .
Mischung II
Mischung II
Bruchfestigkeit
kg/cm2
138
197
197
Modul
für 300%
Dehnung
für 300%
Dehnung
kg/cm2
96
275
275
Bruchdehnung
360
200
200
Rück-
prall-
elastteität
Mischung I .
Mischung II
Mischung II
Shorehärte A
57
77
Benzinaufnahme in 4 Tagen an 1 mm dicken Proben
0,2
0,4
Die Herstellung des Mischpolymerisates erfolgt wie im Beispiel 3. An Stelle von 0,150 Teilen Butadien werden
0,188 Teile Isopren verwendet. Man erhält ein Mischpolymerisat mit ähnlichen Eigenschaften wie im Beispiel 3.
2,93 Teile Vinylmethyläther, 4,04 Teile Acrylsäureäthylester und 0,53 Teile Acrylsäurenitril werden wie im
Beispiel 2 mischpolymerisiert. Das erhaltene Mischpolymerisat läßt sich mit silikatischen Füllstoffen gut verarbeiten.
Die gleichen Mengen von Vinylmethyläther, Acrylsäureäthylester und Acrylsäurenitril wie im Beispiel 5 werden
unter Zugabe von 0,130 Teilen Butadien mischpolymerisiert. Das erhaltene benzinfeste Mischpolymerisat ist
vulkanisierbar. _,..._
Man mischpolymerisiert wie im Beispiel 2 1,53 Teile Vinylmethyläther, 4,41 Teile Acrylsäureäthylester und
1,56 Teile Acrylsäurenitril. Das erhaltene Mischpolymerisat unterscheidet sich in seinen Eigenschaften nicht wesentlich
von dem im Beispiel 2 beschriebenen.
In einen emaillierten Rühr-Druckkessel wird eine Lösung
aus 9 Teilen Wasser, 0,27 Teilen alkylsulfonsaurem Natrium (C14 bis C18), 0,090 Teilen Kaliumpersulfat und
0,180 Teilen Natriumacrylat gegeben. In den unter Stickstoffdruck stehenden Kessel werden 1,8 Teile Vinylmethyläther
eingedrückt. Der Kessel wird auf 70° geheizt und während 2 Stunden eine Mischung aus 4,5 Teilen Acrylsäurebutylester
und 2,7 Teilen Acrylsäurenitril nachgedrückt. Die entstehende Dispersion wird durch Zugabe
einer Lösung von 1,2 Teilen Natriumchlorid in 10 Teilen Wasser gefällt. Das Koagulat wird gewaschen. Man erhält
ein Polymerisat mit einem Ä-Wert 73, das weniger als 1 °/0 Benzin aufnimmt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von benzinfesten, elastischen Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet,
daß Mischungen aus 3 bis 40 °/0 Acrylsäurenitril, 10 bis
52 °/0 Vinylmethyläther und 87 bis 8 % eines Acrylsäureester
eines Alkohols mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen mischpolymerisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu polymerisierenden Mischung noch
1 bis 5°/0 einer Verbindung mit zwei olefinischen Gruppen zugesetzt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 436 204.
USA.-Patentschrift Nr. 2 436 204.
© 709 508/503 4.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB32100A DE1007998B (de) | 1954-08-03 | 1954-08-03 | Verfahren zur Herstellung von benzinfesten, elastischen Mischpolymerisaten |
US524586A US2835657A (en) | 1954-08-03 | 1955-07-26 | Elastic gasoline-resistant copolymers |
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DEB32100A DE1007998B (de) | 1954-08-03 | 1954-08-03 | Verfahren zur Herstellung von benzinfesten, elastischen Mischpolymerisaten |
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DE (1) | DE1007998B (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE1296802B (de) * | 1962-12-19 | 1969-06-04 | Basf Ag | Thermoplastische Formmassen |
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-
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- 1954-08-03 DE DEB32100A patent/DE1007998B/de active Pending
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Also Published As
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