DE1007313B - Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsaeuredinitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsaeuredinitril

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DE1007313B
DE1007313B DEB34695A DEB0034695A DE1007313B DE 1007313 B DE1007313 B DE 1007313B DE B34695 A DEB34695 A DE B34695A DE B0034695 A DEB0034695 A DE B0034695A DE 1007313 B DE1007313 B DE 1007313B
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DE
Germany
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succinic acid
hydrogen cyanide
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acid dinitrile
acrylonitrile
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Application number
DEB34695A
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Keller
Dr Alfred Muenster
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Publication of DE1007313B publication Critical patent/DE1007313B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/08Preparation of carboxylic acid nitriles by addition of hydrogen cyanide or salts thereof to unsaturated compounds
    • C07C253/10Preparation of carboxylic acid nitriles by addition of hydrogen cyanide or salts thereof to unsaturated compounds to compounds containing carbon-to-carbon double bonds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäuredinitril Es ist bekannt, Bernsteinsäuredini¢ril in der Weise herzustellen, daß man Acrylsäu,renitril milt Cyanwasserstoff in Gegenwart alkalischer Katalysatoren umsetzt. Als solche sind z. B. aus der deutschen Patentschrift 707 852 und der USA.-Patentschrit 2 434 606 Alkali- und Erdalkalihydroxyde, Alkalicyanide und -carbonate, andere Alkalisalze schwacher Säuren sowie organische Basen bekannt. Diese bekannten Katalysatoren haben den Nachteil, daß sich das Reaktion,sgemisch dunkelbraun verfärbt und so ein unreines Produkt erhalten wird. Die Ausbeuten sind dabei auch wesentlich geringer, als man auf Grund des Cyanwasserstoffverbrauches erwarten mußte. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahren besteht darin, daß man das Umsetzungsgemisch, selbst im schwach alkalischen oder sauren pH-Bereic.h, nur in kleinen Anteilen destillieren kann, wenn man Zersetzung und Polymerisation vermeiden will. Die Aufarheitung in technischem Maßstab bereitet daher erhebliche Schwierigkeiten. Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man schon versucht (vgl. die deutsche Patentschrift 820 306), Acrylsäurenitril mit der wäßrigen Lösung eines alkalisch reagierenden anorganischen Salzes der Blausäure in Gegenwart solcher Mengen einer anorganischen oder organischen Säure umzusetzen, daß die bei der Reaktion entstehenden Hydroxyde zum überwiegenden Teil neutralisiert werden. Dabei erhält man aber kein reines Bernsteinsäuredinitril, sondern Gemische von Bernsteinsäulredinitril und Succinimid wechselnder Zusammensetzung.
  • Es wurde nun gefunden, daß man reines Bernsteinsäuredinitril in guter Ausheute erhält, wenn man Acrylnitril in Gegenwart von tertiären Alkaliphosphaten oder Alkalipyrophosphaten, vorzugsweise tertiärem Natriumphosphat, mit gasförmigem oder flüssigem Cyanwasserstoff behandelt.
  • Die Alkaliphosphate können wasserfrei oder vorzugsweise kristallwasserhaltig benutzt werden.
  • Zweckmäßig verwendet man sie in der Reinheit, wie sie bei der technischen Herstellung erhalten werden.
  • Auch gemischte Salze, z. B. Dinatrium-Kaliumphosphat und Dikalium-Ammoniumphosphat, sind geeignet. Im allgemeinen sind Mengen von etwa 0,1 bis Solo, bezogen auf das Acrylsäurenitril, ausreichend, um eine glatte und vollständige Umsetzung des Acrylsäurenitrils mit dem Cyanwasserstoff zu erzielen.
  • Vorteilhaft arheitet man mit 0,5 bis 10/o.
  • Das Verfahren führt man zweckmäßig mit wasserfreiem Acrylsäurenitril und Cyanwasserstoff aus, jedoch sind geringe Mengen Wasser, z.B. 1 bis 5 0/0, ohne besonderen Nachteil Größere Mengen Wasser soll man jedoch möglichst vermeiden, da dadurch die Ausbeuten geringer werden. Im übrigen kann das Ver- fahren in üblicher Weise durchgeführt werden. Man kann z. B. in das das tertiäre Natriumphosphat enthaltende Acrylsäurenitril den Cyanwasserstoff gasförmig oder flüssig einbringen. Als zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, etwas weniger als die auf das eingesetzte Acrylsäurenitril berechnete Menge an Cyanwasserstoff zu verwenden, da man dadurch ein besonders hellfarbiges Reaktio,nsprodukt erhält. Die Umsetzung erfolgt unter Wärmeentwicklung. Sie wird vorteilhaft bei Temperaturen von etwa 80 bis 1200 vorgenommen. Das Verfahren wird vorzugsweise bei gewöhnlichem Druck durchgeführt, doch sind auch höhere Drucke, beispielsweise 1 bis 5 atü und darüber, anwendbar. Indifferente Lösungsmittel können mitverwendet werden, z. B. aromatische KohJlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol, sowie Dioxan oder Hexan.
  • Aus dem Umsetzungsgemisch läßt sich der Katalysator leicht abtrennen, z. B. durch Dekantieren, Al>-schleudern oder Filtrieren. Für eine Wiederverwendung ist er jedoch in dieser Form weniger geeignet.
  • Will man ihn wieder voll aktivieren, so löst man ihn zweckmäßig in möglichst wenig heißem Wasser, gibt so viel Natronlauge zu, bis der pH-Wert der Rückbil dung des tertiären Natriumphosphats entspricht, filtriert die Lösung, gegebenenfalls über aktive Kohle und dampft sie ein.
  • Die Aufarbeitung des Umsetzungsgemisches nach Aherennullg des Katalysators kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. durch Destillieren unter vermindertem Druck, zweckmäßig nach Zugabe einer nicht flüchtigen Säure, wie Phosphorsäure oder Oxalsäure, bis zur schwach sauren Reaktion oder in der Weise, daß man nach dem Ansäuern mit Wasserdampf flüchtige Verunreinigungen, insbesondere nicht umgesetztes Acrylsäurenitril, abdestilliert und praktisch reines, nur schwach gefärhtes und bei Raumtemperatur vollständig kristall isiertes Bernsteinsäuredinitril als Rückstand erhält.
  • Eine weitere Verbesserung des rohenBernsteinsäuredinitrils kann durch Behandlung mit A-Kohle oder Bleicherde bei erhöhter Temperatur und anschließende Filtration erfolgen. Derart gereinigtes Berusteinsäuredinitril kann ohne weiteres, z. B. für die Hydrierung zum Tetramethylendiamin, verwendet werden.
  • Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 In einem mit Rührwerk und Rückflußkühler versehenen Gefäß werden 2020 Teile 98,90/ailges Aorylsäurenitril und 20Teile kristallwasserhaltiges tertiäres Natriumphosphat (Na3 P 04 12 H2 0) zum Sieden erhitzt. In die Mischung leitet man ohne weitere Wärmezufuhr unter Rühren 140 Teile Cyanwasserstoffgas ein. Die Temperatur steigt dabei allmählich auf über 1000 an. Insgesamt werden 970 Teile Cyanwasserstoff, entsprechend 96 eo der auf Acrylsäureniftil berechneten Menge, in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Man erhitzt das Gemisch noch etwa 30Minuten unter Wärmezufuhr auf 100 bis 1100 und trennt dann den Katalysator durch Dekantieren ab. Das gelb gefärbte Reaktionsprodukt wird mit konzentrierter Phosphorsäure schwach angesäuert und bei einem Druck von 3 mm destilliert.
  • Neben einem Verlauf von 70 Teilen, der überwiegend aus nicht umgesetztem Acrylsäurenitril und etwas Wasser besteht, erhält man eine farblose Hauptfraktion vom Kp.3 = 1300, die aus 2850 Teilen Bernsteinsäuredinitril (F. = 54 bis 550) besteht. In der Blase bleibt ein dunkler flüssiger Rückstand von etwa 45 Teilen zurück.
  • Bezogen auf umgesetztes Acrylnitril beträgt die Ausbeute an Bernsteinsäuredinitril 97,3 0/o, auf den angewandten Cyanwasserstoff 99 O/o. Der überwiegend aus Acrylnitril bestehende Vorlauf kann erneut verwendet werden.
  • Beispiel 2 Man nimmt die Umsetzung, Abtrennung des Katalysators und Zugabe von Phosphorsäure zu dem Umsetzungsgemisch in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise vor, erwärmt das schwach gefärbte Reaktionsprodukt auf 1200 und bläst bei dieser Temperatur überhitzten Wasserdampf ein. Nach Durchleiten von 100 Teilen Wasserdampf wird die Destillation beendet. Aus dem Destillat werden 57 Teile Acrylsäure nitril zurückgewonnen. Nach dem Erkalten erhält man als Rückstand in der Blase 2900 Teile Bernsteinsäuredinitril von gelbem Aussehen. Das vollständig kristallisierte Produkt ist ohne weite Reinigung für die meisten bekannten Umsetzungen, z. B. zur Her- stellung von Bernsteinsäure oder Bernsteinsäurediäthylester, geeignet.
  • Beispiel 3 In das am Rückflußkühler siedende Gemisch aus 1590 Teilen Acrylsäurenitril und 10 Teilen tertiärem Natriumphosphat bringt man stündlich unter Rühren 125 Teile flüssigen Cyanwasserstoff ein. Die Zugahe wird beendet, sobald insgesamt 780 Teile zugegeben sind. Die Weiterbehandlung und Aufarbeitung des Umsetzungsgemisches erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben. Man erhält 2280 Teile Bernsteinsäufedinitril in farbloser, gut kristallisierter Form. Die Ausbeute, bezogen auf angewandten Cyanwasserstoff, beträgt fast 99 O/o.
  • Der verwendete Cyanwasserstoff wurde vor seiner Verwendung durch einen Bodenkörper von Kobaltoxalat in der Druckflasche stabilisiert.
  • Beispiel 4 In ein 2000 ccm fassendes, zylindrisches, mit Rührwerk versehenes Druckgefäß aus rostfreiem Stahl werden 410g reines Acrylnitril und 5 g tertiäres, kristallwasserhaltiiges Natriumphosphat (Na3 P O4 12 Ho O) eingebracht und auf 1000 erhitze. In Zeitabständen von 10 Minuten preßt man in den Autoklav zehnmal je 20 g flüssigen Cyanwasserstoff ein, wobei die Temperatur bis auf 1250 und der Druck auf etwa 4,5 atü ansteigen. Nach zwei Stunden wird abgekühlt und das erhaltene blaßbraun Reaktionsgemisch, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Man erhält 563 g Bernsteinsäuredinitril entsprechend einer Ausbeute von 95 O/o hezo,gen auf angewandten Cyanwasserstoff.
  • Beispiel 5 Man verwendet an Stelle des im Beispiel 1 angegebenen tertiären Nafriumphosphates 25 Teile Kaliumpyrophosphat. Die Umsetzung erfolgt unter sonst gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1. Man erhält ein sehr helles Produkt iln einer Ausbeute von 96 O/o bezogen auf eingesetzten Cyanwasserstoff.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäuredinitril durch katalvtisclae Anlagerung von Cyanwasserstoff an Acrylsäurenitril, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator tertiäre Alkaliphosphate oder Alkalipyrophosphate verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man vorzugsweise kristallwasserhaltiges, z. B. technisches, tertiäres Natriumphosphat verwendet.
DEB34695A 1955-03-01 1955-03-01 Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsaeuredinitril Pending DE1007313B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0016482A1 (de) * 1979-03-01 1980-10-01 Stamicarbon B.V. Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäuredinitril

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0016482A1 (de) * 1979-03-01 1980-10-01 Stamicarbon B.V. Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäuredinitril

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