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Perspektivischer Entfernungsmesser Die Erfindung betrifft einen perspektivischen
Entfernungsmesser, der bei Einstellung auf ein Ziel bekannter Abmessungen ein unmittelbares
Ablesen der Entfernung gestattet.
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Es sind Entfernungsmesser dieser Art bekannt, bei denen zur Eingrenzung
des Zieles konvergierende Meßlinien dienen, deren Träger in der Längsrichtung verschiebbar
ist. Zur Anzeige der Entfernung dient in diesem Fall eine drehbare Skala mit einer
Anzahl von Entfernungsteilungen, die den Abmessungen der hauptsächlich verwendeten
Ziele angepaßt sind, so daß die Meßergebnisse in direkter Abhängigkeit von dem betreffenden
Ziel angezeigt werden und keine Umrechnungen erforderlich sind. Der Nachteil dieser
Einrichtungen besteht darin, daß infolge der räumlichen Beschränktheit die konvergierenden
Meßlinien unter einem verhältnismäßig großen Winkel zueinander geneigt sein müssen
und die Meßergebnisse daher verhältnismäßig ungenau sind.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
bei einem Entfernungsmesser der behandelten Art die Träger für die Meßlinien und
die Skalen als Bänder ausgebildet sind. Da diese Bänder auf Spulen aufgewickelt
werden können, erfordern sie keinen größeren Raum, so daß sie beliebig lang gewählt
werden können. Es ist infolgedessen möglich, Profilmeßlinien äußerst geringer Steigung
und Anzeigeskalen mit sehr feinstufigen Entfernungsteilungen zu verwenden, wodurch
man eine sehr hohe Meßgenauigkeit erhält.
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Sowohl das Profilmeßband als auch die Skalenbänder (bzw. auch nur
das Profilmeßband allein) werden vorzugsweise aus einem durchsichtigen Filmmaterial
hergestellt. Die Profilmeßlinien können auf das entsprechende Band in beliebiger
geeigneter Weise, z. B. durch Aufdrucken, sätzen od. dgl., aufgebracht werden. Dabei
kann, um das Anvisieren des Zieles zu erleichtern, der zwischen den Meßlinien befindliche
Teil des Bandes herausgeschnitten werden.
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Um eine gute bildliche Wiedergabe des anzuzielenden Objektes zu erhalten,
kann dem Profilmeßband in Richtung des Betrachters eine Scheibe vorgesetzt werden,
die vorzugsweise als Farbscheibe, insbesondere Gelbfilterscheibe, ausgebildet ist.
Diese Scheibe kann auch das für die Messung erforderliche Mittenmeßkreuz tragen,
doch kann das letztere auch auf einer der Rückseite des Profilmeßbandes gegenüberliegenden
Klarscheibe angeordnet werden.
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Der Gebrauch eines perspektivischen Entfernungsmessers erfordert
bekanntlich einen immer gleichbleibenden Abstand vom Auge zu den Meßmarken, der
vorzugsweise durch einen Tragriemen des wie ein Fotoapparat oder Fernglas getragenen
Meßgerätes erreicht wird. Der Entfernungsmesser wird in
üblicher Weise zur Messung
in Augenhöhe angehoben und so weit abbewegt, bis der Tragriemen, dessen Länge dem
Abstand vom Auge zum Meßgerät entspricht, gespannt ist.
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Der Entfernungsmesser nach der Erfindung eignet sich infolge seiner
hohen Meßgenauigkeit bei gleichzeitig geringer Größe sowohl für militärische als
auch zivile Zwecke der verschiedensten Art. Da das Gerät leicht mitgeführt werden
kann, erschließt es zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten, die mit den. bekannten
Entfernungsmessern gleicher Meßgenauigkeit auf Grund des großen Gewichtes und Umfanges
derselben nicht erfaßt werden können. Unter anderem kann das Gerät nach der Erfindung
für die Einhaltung bestimmter Abstände bei in einer Kolonne fahrenden Fahrzeugen
verwendet werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. 1 den nach der Erfindung ausgebildeten Entfernungsmesser im Aufriß,
Abb. 2 einen Seitenriß des Gerätes im Schnitt.
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Der Entfernungsmesser besteht aus einem Gehäuse 1 mit rechts- und
linksseitigen Kopfnieten 2 und 3 zur Befestigung eines Tragriemens und einer Durchblicköffnung,
die durch eine Gelbfilterscheibe 4 mit einem Mittenkreuz und eine einfache Klarscheibe
5 abgedeckt ist, zwischen denen ein Profilmeßband 6 und drei voneinander getrennte
schmale Entfernungsmeßbänder 7, 8 und 9 geführt sind. Das Meßband 6 trägt zwei unter
einem sehr geringen Winkel zueinander geneigte Meßlinien, die für den Betrachter
praktisch als parallel zueinander erscheinen. Die Bänder 7, 8 und 9 sind mit Teilungen
versehen, welche in Abhängigkeit zum Keilwinkel der Meßlinien des Profilmeßbandes
6 und einer bekannten Abmessung des an. zuzielenden Objektes stehen. Die auf Spulen
10, 11, 12 und 13 laufenden Meßbänder 6 bis 9 können durch
Drehen
des unteren Kordeiknopfes 14 gemeinsam auf-oder abrollend bewegt werden, wobei die
Bewegung durch ein elastisches Zugfederkabel 17 von den unteren auf die oberen Spulen
übertragen wird. Mittels des oberen Kordelknopfes 15 können die Meßbänder 6 bis
9 gestrafft werden, wenn gleichzeitig der untere Kordelknopf 14 festgehalten wird.
Die Entfernungsteilungen der Bänder 7, 8 und 9 entsprechen der Längs-, Schräg- und
Frontalansicht des zu messenden Objektes.
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Zur Durchführung einer Messung wird das im allgemeinen mittels umgehängten
Tragriemens getragene Gerät in Augenhöhe angehoben und so weit abgehalten, bis der
Tragriemen den konstanten Augenabstand ergibt, der etwa bei 30 bis 50cm liegt. Es
kann jedoch auch eine Auflage oder ein dreh- und schwenkbares Stativ benutzt werden.
Dann wird das Mittenkreuz der Gelbfilterscheibe 4 auf das Zielobjekt gerichtet und
der untere Kordelknopf 14 so weit gedreht bis die Meßlinien des Profilbandes 6 mit
den äußeren Bildgrenzen des Objektes übereinstimmen.
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Unter - Berücksichtigung der jeweiligen Lage des Objektes wird dann
die gemessene Entfernung bei 16 an dem entsprechenden Band 7, 8 oder 9 abgelesen.
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Das vorstehend beschriebene Gerät kann leicht so abgewandelt werden,
daß es für verschiedene Ziel arten verwendet werden kann. Diese für den Fachmann
ohne weiteres gegebenen Möglichkeiten sind nicht besonders beschriehen, da sie nicht
zur Erfindung gehören.
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PATENTANSPRtJCHE: 1. Perspektivischer Entfernungsmesser mit in der
Längsrichtung verschiebbaren konvergierenden Profilmeßlinien und entsprechend dem
jeweiligen Ziel einstellbaren Entfernungsteilungen
gekennzeichnet durch die Verwendung
von Bändern als Träger für die Profilmeßlimen und Skalen.