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Gehäuse für Zerkleinerungsvorrichtungen Für die Zerkleinerung von
Stoffen, wie Getreide, Samen, Seife, Kunststoffen, Leder, Hartgummi, Farbstoffen
u. dgl., werden vorzugsweise Mühlen benutzt, bei denen die genannten Stoffe durch
in einem Gehäuse urilaufende mit Zähnen oder Rippen versehene Schlagscheiben oder
durch umlaufende Hämmer u. dgl. zerkleinert werden. Dabei kann man die Elemente,
durch die die Zerkleinerung des Mahlgutes bewirkt wird, in der Mühle so anordnen,
daß sie in horizontaler oder vertikaler Richtung umlaufen und unterscheidet daher
Horizontal-und Vertikalmühlen, von denen jede ihre besonderen Vorteile und Nachteile
hat.
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So haben Horizontalmühlen, d. h. Mühlen mit senkrechter Welle, gegenüber
Vertikalmühlen, d. h. Mühlen mit waagerechter Welle, beispielsweise den Nachteil,
daß sie, falls ihr Antrieb, wie üblich, durch Elektronotoren mit horizontal gelagerter
Antriebswelle erfolgt, zwei Wellen, senkrechte Mühlenwelle und waagerechte Motorwelle,
mit zugehöriger Lagerung und für die Kraftübertragung die Verwendung von Kegelrädern
erfordern, wodurch der Aufbau kompliziert und verteuert wird und die genannteKraftübertragungbekanntermaßen
einen erhöhten Materialverschleiß bedingt.
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Ein weiterer Nachteil der Horizontalmühlen besteht auch darin, daß
sie einen verhältnismäßig unruhigen Lauf haben, da, bedingt durch ihren Bau, der
Schwerpunkt der Zerkleinerungsmittel und das Fundament der Mühle verhältnismäßig
weit auseinanderliegen, so daß bei dem schnellen Umlauf derartiger Mühlen Erschütterungen
der Vorrichtung nicht zu verhindern sind.
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Ein weiterer sehr wesentlicher Nachteil der Horizontalmühlen besteht
endlich noch darin, daß in dem bisher üblichen Mühlengehäuse, das in horizontaler
Richtung die Zerkleinerungselemente mit gleichbleibendem Abstande umschließt, immer
ein
großer Teil des zerkleinerten Mahlgutes zurückbleibt und durch den erzeugten Luftstrom
nicht in der gewünschten Weise aus der Mühle ausgetragen wird, da in dem Gehäuse
hierfür nachteilige Luftwirbel entstehen.
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Da bei diesen Horizontalmühlen die Antriebsmittel jedoch unterhalb
der Zerkleinerungselemente angeordnet sind, haben sie den Vorteil, daß die Mühlen
im Aufbau eine gewisse Höhe erhalten, so daß der Mahlgutauslauf je nach der Größe
der Vorrichtung etwa 6o bis ioo cm über dem Fußboden oder dem Fundament der Mühle
liegt und somit leicht Auffangbehälter für das Mahlgut, wie Säcke, Kästen oder Rohrleitungen
u. dgl., am Mahlgutaizslauf angebracht werden können.
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Im Gegensatz hierzu haben Vertikalmühlen, obgleich sie im Aufbau materialsparender
und daher einfacher und billiger als Horizontalmühlen und im Umlauf ruhiger als
diese sind; den großen Nachteil, daß sich bei ihnen der Mahlgutauslauf stets am
tiefsten Punkt des Mühlengehäuses befindet und oft sogar in den Gehäusefuß eingebaut
ist. Derartige Mühlen erfordern daher zum Absacken des Mahlgutes ein entsprechend
hohes Fundament oder einen Aufstellungsbock. Eine Anbringung des Mahlgutauslaufes
an einer höheren Stelle der bisher bekanntenMühlengehäuse, diewie bei denHorizontalmühlen
die Zerkleinerungselemente mit gleichem Abstande umschließen, ist jedoch nicht möglich,
da einerseits die durch mit den Zerkleinerungselementen umlaufenden Windflügel erzeugte
Luftströmung nicht ausreichen würde, das zerkleinerte Mahlgut aus einem am Mühlengehäuse
hoch angeordneten Mahlgutauslauf in der gewünschten Weise auszutragen, und da anderseits
in diesen Mühlengehäusen ebenfalls wie bei den Horizontalmühlen Luftwirbel entstehen.
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Die Erfindung vereinigt die Vorteile der Horizontal- und Vertikalmühlen,
indem sie für letztere ein Mühlengehäuse in Vorschlag bringt, an dem der Mahlgutauslauf
in beliebiger Höhe und vorzugsweise sogar an der höchsten Stelle angeordnet werden
kann, so daß die Mühle ohne besonderes Fundament mit einhergehendem ruhigem Gang
aufgestellt werden kann und der Mahlgutauslauf für die Anbringung von Säcken oder
Rohrleitungen u. dgl. leicht zugänglich ist, und bei deren Verwendung ferner auch
die Bildung von Luftwirbeln unterbunden wird, so daß ein einwandfreies Austragen
des zerkleinerten Mahlgutes gewährleistet ist. Diese Vorteile werden erfindungsgemäß
dadurch erzielt, daß ein Mühlengehäuse benutzt wird, bei dem der Mahlgutraum, d.
h. der Abstand der Innenwandung des Gehäuses von den Zerkleinerungselementen, sich
in Richtung des Umlaufes der letzteren bis zum Mahlgutauslauf spiralförmig erweitert.
Um ferner für die Abführung des zerkleinerten Mahlgutes eine durch die mit den Zerkleinerungselementen
umlaufenden Flügel bewirkte kräftige Luftführung zu ermöglichen, die auch das Auftreten
von durch Vakuum gebildeten Luftwirbeln verhindert, sind ferner an der Rückwand
des Mühlengehäuses Luftansaugelöcher vorgesehen. Zweckmäßig wird das Mühlengehäuse
gemäß der Erfindung so ausgeführt, daß an dessen Mahlgutauslauf ein Flansch angeordnet
und an diesen ein im rechten Winkel zum Mahlgutauslauf stehender, oben und unten
offener T-förmiger Rohrstutzen angeschlossen wird, so daß der Mahlgutauslauf von
der Seite her in diesen Rohrstutzen einmündet. Das zerkleinerte und durch den durch
den Umlauf der Zerkleinerungselemente bewirkten Luft-! strom aus der Zerkleinerungsvorrichtung
herausgeschleuderte Gut trifft dann auf die dem Mahlgutauslauf gegenüberliegende
als Prallfläche wirkende Innenwandung des Rohrstutzens, wodurch die Bewegung des
Gutes aufgehoben und dieses in den unten an dem genannten Rohrstutzen angeordneten
Auffangbehälter fällt, während der Luftstrom nach oben hin durch den Rohrstutzen
entweicht. Um aus diesem Luftstrome das von diesem etwa noch mitgeführte staubfeine
Gut abzuscheiden, kann auf dem genannten Rohrstutzen gegebenenfalls auch ein Filter
angeordnet werden, durch den dann der Luftstrom zwecks Reinigung hindurchgeschickt
wird.
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Der äußeren Rückwand des Mühlengehäuses wird ferner im Längsschnitt
zweckmäßig die Form einer Parabel gegeben, wodurch einerseits eine gute Lagerungsmöglichkeit
für die Antriebswelle der Mahlscheibe und anderseits außer guter Reinigungsmöglichkeit
des Gehäuses auch ein größer Luftkühlraum für die Mahlscheibe erzielt wird.
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Es sind zwar bereits Vorrichtungen zum Mischen, Emulgieren, Homogenisieren,
Verreiben und Zerkleinern bekannt, bei denen die Zerkleinerungselemente für die
Grobzerkleinerung, wie Mahlscheiben oder Schleuderräder in einem Gehäuse angeordnet
sind, dessen innerer Abstand von den Zerkleinerungselementen sich nach dem Austrittsende
der Zerkleinerungsvorrichtung hin gebläseartig erweitert. Bei diesen bekannten Vorrichtungen
wird jedoch das durch die Mahlscheiben grob vorzerkleinerte Gut von diesen durch
den genannten nach oben gerichteten und sich spiralförmig erweiternden Schleuderkanal
in einen darüber angeordneten Behälter und in diesem in eine Gutschicht oder gegen
Prallflächen geschleudert, wodurch die verlangte Feinzerkleinerung, Mischung, Verreibung
odeF Homogenisierung erzielt werden soll. Das so zerkleinerte oder gemischte Gut
gelangt dann durch Rücklauf von neuem zwischen die Mahlscheiben oder Schleuderräder
und wird von diesen wieder in den Behälter mit den Prallflächen geschleudert, und
dieser Vorgang wird im Kreislauf so lange wiederholt, bis die verlangte Mischung,
Homogenisierung oder Zerkleinerung erzielt worden ist.
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Bei der Erfindung handelt es sich dagegen um eine Vorrichtung zum
Zerkleinern von Stoffen aller Art, bei welcher durch einmaligen Durchgang des zu
zerkleinernden Gutes durch die Mahlscheiben oder Hammerscheiben u. dgl. die verlangte
Zerkleinerung bewirkt wird, und die beschriebene Ausgestaltung des Mühlengehäuses
hat hierbei den Zweck, einerseits eine einwandfreie fortlaufende Austragung des
zerkleinerten Gutes zu ermöglichen
und anderseits hierbei den Mahlgutauslauf
am Gehäuse so hoch anbringen zu können, daß an oder unter diesem ein Auffangbehälter,
wie ein Sack, ein Kasten oder ein Abzugsrohr, angebracht werden kann, ohne daß die
Zerkleinerungsvorrichtung auf einem besonderen Gestell oder Sockel aufgestellt werden
muß.
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Eine Vertikalmühle gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung in einer
Ausführungsform im Querschnitt (Fig. i) und im Längsschnitt (Fig. 2) beispielsweise
veranschaulicht.
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Das Miihlengehäuse gemäß der Erfindung besteht aus der schalenförmig
gestalteten Wandung i, an deren Rückseite eine im Längsschnittparabelförmig gestaltete
Wandung 2 vorgesehen ist, die zugleich den Fuß 3 der Zerkleinerungsvorrichtung bildet.
In diesen Rückwandungen ist die durch eine Riemenscheibe d anzutreibende Welle 5
gelagert, auf der die umlaufende, mit Mahlzähnen 6 oder Rippen besetzte Mahlscheibe
8 befestigt ist und an deren Peripherie gegebenenfalls auch noch Schlaghämmer g
u. dgl. angeordnet sein können. Diese Mahlscheibe arbeitet mit der ebenfalls mit
Zähnen oder Rippen io versehenen feststehenden Mahlscheibe i i zusammen, die beispielsweise
am Gehäusedeckel 12 befestigt ist. An diesem Deckel ist auch der Fülltrichter
13 angeordnet, durch den das Mahlgut den Zerkleinerungselementen zugeführt
wird. Das durch die genannten Zerkleinerungselemente zerkleinerte Gut wird durch
das gegebenenfalls vorgesehene Sieb 1,4 hindurchgetrieben, das kreisbogenförmig
um die Mahlscheiben angeordnet ist, und gelangt dann in den Mahlgutraum 15.
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An der Rückseite der Mahlscheibe 8 sind ferner Windflügel 16 und an
der Rückwand i des Gehäuses Luftlöcher 17 angeordnet, so daß durch den Umlauf der
Windflügel 16 Luft angesaugt und ein kräftiger Luftstrom erzeugt wird, durch den
das zerkleinerte Gut im Mahlgutraum 15 vorwärts bewegt und dem Mahlgutauslauf
18 zugeführt wird.
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Wie insbesondere aus Fig. i ersichtlich ist, erweitert sich der Mahlgutraum
15, d. h. der Abstand der Innenwandung des Gehäuses von der Peripherie der Mahlscheiben,
spiralförmig nach dem Mahlgutauslauf 18 hin mit derWirkung, daß durch den durch
die Flügel 16 bewirkten kräftigen Luftzug das zerkleinerte Mahlgut in einwandfreier
Weise aus dem Mahlgutraum nach dem Mahlgutauslauf 18 befördert wird, der nun erfindungsgemäß
z. B. an der höchsten Stelle des Gehäuses angeordnet werden kann, so daß er für
das Anschließen von Säcken oder Rohrleitungen u. dgl. .leicht zugänglich ist. Bei
entsprechender Ausbildung der Windflügel 16 kann das Mahlgut auch gleich in einen
Silo eingeblasen werden, ohne daß hierfür, wie bisher, ein besonderer Ventilator,
Exhaustor o. dgl. notwendig ist.
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Zweckmäßig wird das Ende des Mahlgutauslaufes mit einem Flansch i9
versehen und an diesen ein im rechten Winkel zur Strömungsrichtung des auszutragenden
Gutes und lotrecht stehender T-förmiger Rohrstutzen 2o angeschlossen. Das auszutragende
Gut trifft somit unter dem Druck der durch den Umlauf der Flügel 16 bewirkten Luftströmung
auf die Innenwandung des genannten Rohrstutzens, die somit als Prallfläche wirkt
und die Bewegung des auszutragenden Gutes aufhebt. Letzteres fällt dann in die am
Rohrstutzen befestigte Auffangvorrichtung, beispielsweise einen Sack 21, während
die für die Austragung des zerkleinerten Gutes benutzte Luft durch ein oben am Rohrstutzen
angeordnetes Filter hindurchstreicht und durch dieses von etwa mitgeführtem Gut
befreit wird.
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Die Erfindung ist auf die beschriebene Zerkleinerungsvorrichtung nicht
beschränkt, sondern das beschriebene spiralförmig sich erweiternde Gehäuse kann
bei allen Zerkleinerungsvorrichtungen Verwendungfinden,bei denen rotierende Zerkleinerungselemente
in einem sie allseitig umschließenden Mühlengehäuse arbeiten.