DE20919C - Instrument und Verfahren zur direkten Messung von Luftlinien, Höhen, Tiefen und horizontalen Entfernungen - Google Patents
Instrument und Verfahren zur direkten Messung von Luftlinien, Höhen, Tiefen und horizontalen EntfernungenInfo
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- DE20919C DE20919C DENDAT20919D DE20919DA DE20919C DE 20919 C DE20919 C DE 20919C DE NDAT20919 D DENDAT20919 D DE NDAT20919D DE 20919D A DE20919D A DE 20919DA DE 20919 C DE20919 C DE 20919C
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- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C3/00—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders
- G01C3/26—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object
- G01C3/28—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object with provision for reduction of the distance into the horizontal plane
- G01C3/30—Measuring distances in line of sight; Optical rangefinders using a parallactic triangle with fixed angles and a base of variable length, at, near, or formed by the object with provision for reduction of the distance into the horizontal plane with adaptation to the measurement of the height of an object, e.g. tacheometers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom ig. März 1882 ab.
An dem nachfolgend beschriebenen Instrumente ist als neu zu betrachten:
i. Zur Messung der Luftlinie.
Die Verwendung eines Quadrates, welches um einen seiner Eckpunkte A drehbar ist und welches
einen beweglichen Arm B G in dem Punkte B besitzt, aus dessen Abweichung von dem Punkte C
beim Einvisiren des gesuchten Punktes mit Zuhilfenahme der Quadratseite selbst die Luftlinie
in der angeführten Weise direct berechnet und gefunden werden kann.
Bei den bis jetzt bekannten Verfahrungsweisen zur Messung von Luftlinien war die Verwendung
einer Dreiecksbasis erforderlich, welche dadurch gebildet wurde, dafs das Mefsinstrument in zwei
verschiedenen, in genügender und bekannter Entfernung von einander liegenden Punkten aufgestellt
wurde, wobei es nöthig war, dafs der gesuchte Punkt nebst den beiden zur Dreiecksbasis gewählten Punkten in einer Ebene lagen,
welche normal auf dem Horizont stand. Die beiden Punkte der Basis selbst mufsten in einer
horizontalen Linie liegen.
Aus dem so gebildeten und bestimmten Dreieck, in welchem eine Seite und zwei Winkel bekannt
sind, liefsen sich alsdann die anderen Theile des Dreiecks berechnen und ebenso auch
die horizontale Entfernung und Höhenlage des gesuchten Punktes bestimmen.
2. Zur Messung von Höhen, Tiefen und
horizontalen Entfernungen.
Die Verwendung des eben beschriebenen Quadrates in Verbindung mit einer feststehenden Horizontalen und Verticalen Z Z bezw. V V, Fig. i, sowie eines ebenfalls in dem Punkte B drehbaren zweiten Schenkels, durch dessen horizontale Lage beim Einvisiren auf der Verticalen V V und der in B beweglichen Horizontalen selbst Dimensionen ermittelt werden können, welche ebenfalls wieder in Verbindung mit der Seitenlänge des Instrumentes die Berechnung und Ermittelung der Höhenlage bezw. der horizontalen Entfernung über bezw. von dem Beobachtungspunkte aus in der angedeuteten Weise zuläfst.
Die Verwendung des eben beschriebenen Quadrates in Verbindung mit einer feststehenden Horizontalen und Verticalen Z Z bezw. V V, Fig. i, sowie eines ebenfalls in dem Punkte B drehbaren zweiten Schenkels, durch dessen horizontale Lage beim Einvisiren auf der Verticalen V V und der in B beweglichen Horizontalen selbst Dimensionen ermittelt werden können, welche ebenfalls wieder in Verbindung mit der Seitenlänge des Instrumentes die Berechnung und Ermittelung der Höhenlage bezw. der horizontalen Entfernung über bezw. von dem Beobachtungspunkte aus in der angedeuteten Weise zuläfst.
Das unter No. 16657 patentirte Instrument: combinirter Distanz-, Höhen- und Tiefenmesser
und damit verbundene Terrainaufnehme- und Feldmefsinstrument stimmt mit dem nachfolgend
beschriebenen, dem gleichen Zwecke dienenden Instrumente insofern überein, als die Messungsmethode hier wie dort auf der Aehnlichkeit
zweier rechtwinkligen Drfeiecke beruht, von denen das eine stets bekannt, das andere mit
einer stets bekannten Basis berechnet werden kann.
Die Handhabung des Instrumentes beruht auf dem Gebrauche eines Rechteckes mit constanten
Seitenlängen, 5/4 und a/4 m, sowie zweier
seitlich nebeneinander liegenden Fernrohre.
Die bei dem Einvisiren des gesuchten Punktes durch das Hauptfernrohr entstehende Abweichung
derselben von der gegebenen Normalen, welche Abweichung, nachdem sie bestimmt ist, die Berechnung
der Luftlinie und hieraus die Ermittelung der Höhen und Tiefen ermöglicht, wird bestimmt durch die Vorrichtung V und die
damit verbundene Walze W.
/ Ό Ό
Ί
'.J' ■■■*/
In vorliegendem Falle liegen die beiden Fernrohre über einander, und ist an Stelle des
Rechteckes von constanter Seitenlänge 5/4 und
J/4 m das Quadrat eingeführt, dessen Seitenlänge
in vorliegendem Falle = ι m angenommen ist, jedoch von beliebiger Gröfse sein kann, je
nachdem die Anforderungen an die Genauigkeit der Resultate gestellt werden. Zur Bestimmung
der Luftlinie A E, Fig. 5, oder der directen Entfernung des gesuchten Punktes von dem
Beobachtungspunkte aus, sowie auch der Höhen, Tiefen und horizontalen Entfernungen ist stets
die Kathete C G des Dreieckes BCG erforderlich,
und diese Kathete bildet die Abweichung des beweglichen Schenkels B G von der normalen
Lage B C beim Einvisiren des gesuchten Punktes.
Diese Abweichung wird in vorliegendem Falle genau dadurch bestimmt, dafs der bewegliche
Schenkel B G in geeigneter Weise mit einem Grofs mann'sehen Mikrometer in Verbindung
gebracht wird, dessen Einrichtung die Messung von sehr geringen Dimensionen gestattet. Hier
müfste das Mikrometer folgendermafsen angewendet werden.
Sobald der mit dem Mikrometer verbundene bewegliche Schenkel einen Weg von 1 mm
zurückgelegt hat, durchläuft der Zeiger des Mikrometers einmal die ganze kreisförmige
Scala. Bei einem Durchmesser von . 20 cm läfst sich die äufsere Peripherie leicht und genau
in 1000 Theile theilen, wobei die einzelnen Theilstriche nahezu um 1 mm von einander
entfernt liegen. Es kann alsdann die Stellung des Mikrometerzeigers bis auf einen halben Theilstrich
genau ermittelt werden. Würden beispielsweise die beiden Fernrohre auf eine Entfernung
von 7000 m noch die genaue Einvisirung eines Punktes gestatten, so wäre nach dem in
der vorausgegangenen Beschreibung Gesagten
die Abweichung aus der Formel χ = ■
>
b*
a = > wobei χ die gesuchte Entfernung (hier
OC
zu 7000 m angenommen) und b die Seitenlänge des Instrumentes bedeutet, zu bestimmen,
und würde = 0,1428 mm sein. Der Zeiger des
Mikrometers würde also nahezu an dem i43.Theilstrich
der Scala stehen müssen. Hätte man angenommen, dafs der Zeiger genau auf dem 143. Theilstrich gestanden und somit ein Fehler
in der Ablesung von 0,0002 mm begangen wäre, so hätte diese Ablesung an Stelle 7000 m
einer Entfernung von 6993 m entsprochen. Es wäre also ein Fehler von 7 m bei einer Entfernung
von 7000 m begangen worden, welche Differenz selbst bei Landesvermessungen noch zulässig ist.
Bei einer ganzen Umdrehung des Scalazeigers, also bei einer Abweichung des beweglichen
Schenkels von 1 mm würde auf dieselbe Weise eine Luftlinie von 1000 m gefunden. Hieraus
geht hervor, dafs zwischen dem 143. Theilstriche und dem erreichten Nullpunkte nach einem einmaligen
Umlauf des Zeigers alle Luftlinien von 7000 m bis 1000 m liegen müssen. Die Resultate
der gefundenen Luftlinien nehmen nun keineswegs mit jedem Theilstriche gleichmäfsig
ab, sondern es entspricht vielmehr z. B. dem Theilstrich 143 eine Distanz = 6993 m, dem
Theilstrich 144 6944 m, dem Theilstrich 145 6896 m, dem Theilstrich 146 6849 m u. s. w.,
so dafs, wenn man die Bruchtheile unberücksichtigt läfst, die Differenzen sich nahezu um
ι m bei jedem Theilstrich vermindern.
Dem Theilstrich 500 der Scala entsprechen 200 m Entfernung, demjenigen von 499 2004 m
Entfernung, dem Theilstrich 498 und 497 die Entfernungen 2008 bezw. 2012 m, so dafs hier
bereits jedem Theistrich nur 4 m entsprechen. Auf dieselbe Weise findet man, dafs bei dem
Theilstrich 1000, also nach der ersten Umdrehung, 1000 m gemessen sind, bei den Theilstrichen
999, 998 je 1001 bezw. 1002 m resultiren,
hier bereits also jeder Theilstrich ca. 1 m Differenz in der Entfernung bedeutet.
Auf diese Weise läfst sich eine Tabelle zusammenstellen, in welcher alle Werthe der einzelnen
Theilstriche event, der halben Theilstriche enthalten sind. Die Resultate der Tabelle
lassen sich ebenso auf der Scala einzeichnen.
Messungen von 7000 m dürften in der Praxis kaum vorkommen oder doch nur in Ausnahmefällen
bei dem Gebrauche der schwersten Belagerungsgeschütze zu finden sein. Da sich halbe Theilstriche immer noch mit genügender
Genauigkeit ablesen lassen, so kann man in solchen Fällen die Distanzen immer noch auf
ca. 25 m genau bestimmen.
Bei 500 m Entfernung hat der bewegliche Schenkel eine Abweichung von 2 mm durchlaufen
und gleichzeitig hat der Mikrometerzeiger wiederum eine ganze Umdrehung zurückgelegt.
Der zweiten Umdrehung entsprechen also die Distanzen von 1000 bis 500 m.
Bei 3 mm Abweichung, also bei vollendetem 3. Umlauf des Zeigers, resultirt eine Distanz
von 333,3 m, so dafs dem 3. Umlauf des Mikrometerzeigers die Entfernungen von 500 bis 333,3 m
entsprechen.
Geht man nun bis zu 50 m Distanz zurück, so entspricht dieser eine Abweichung des beweglichen
Schenkels von 20 mm. Es mufs also der Mikrometerzeiger 20 mal die Scala abgelaufen
haben.
Um nun zu erkennen, in welcher Umdrehung man operirt, erhält das Mikrometer einen zweiten
kleinen Zeiger, welcher sich, in demselben Punkte wie der erste Zeiger bewegt und eine
in 20 Theile getheilte Scala abläuft. Die beiden
Zeiger sind ähnlich wie bei der Uhr derart durch Zahnradgetriebe mit einander verbunden,
dafs bei jeder einmaligen Umdrehung des grofsen Zeigers der kleine Zeiger um einen Theilstrich
der 20 theiligen Scala vorrückt und dadurch den Umlauf des grofsen Zeigers bestimmt.
Die Ermittelung der Höhen und Tiefen mittelst des Instrumentes von Görgens &Ro fsbach
geschieht durch Verwendung des dem Instrumente beigefügten Sphärometers. In dem hier beschriebenen Distanzmesser genügt hierfür
die Ablesung auf der Horizontalen H, Fig. 1 und 4, nach der in der früheren Beschreibung
angegebenen Weise. Die Messung von horizontalen Entfernungen, welche bei der Landesvermessung
vorkommen, kann mit Benutzung der Verticalen V, Fig. 1, 2, 3 und 4, nach der in
der Beschreibung angegebenen Weise ausgeführt werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Ein Instrument zur directen Messung von Luftlinien, Höhen, Tiefen und horizontalen Entfernungen und der damit verbundenen Landesvermessungen, begründet auf die Aehnlichkeit zweier Dreiecke, von denen das eine Dreieck stets bekannt ist, das andere mit einer stets constanten Basis berechnet werden kann.
i. Die Construction eines Instrumentes zur directen Messung von Luftlinien, ohne Winkelberechnung, bestehend aus einem um den Punkt A, Fig. 1, vertical und horizontal drehbaren Quadrate ABCD in Verbindung mit einem beweglichen Schenkel B G und zweier Fernrohre LL und L1L1 zum sofortigen Ablesen der Distanzen an der Bewegung von zwei Zeigern auf der Scala eines Gr ο fsmann 'sehen Mikrometers, hervorgerufen durch die Abweichung bezw. Bewegung des beweglichen Schenkels B G, Fig. 1, des Instrumentes beim Einvisiren des gesuchten Punktes mittelst des Fernrohres L1 L1, Fig. 1, so dafs hierdurch die beiden ähnlichen Dreiecke BCG und ABE, Fig. 5, entstehen, woraus die Linie A E jedesmal aus dem Quadrate der constanten Seitenlänge des Instrumentes durch Division mit der Seite CG bestimmt und auf der Mikrometerscala oder einer für alle Theilstriche der Scala aufzustellenden Tabelle abzulesen ist, derart, dafs einer bestimmten Stellung des beweglichen Schenkels B G und infolge dessen einer bestimmten Lage der Mikrometerzeiger jedesmal die bestimmte Entfernung des durch die Fadenkreuze der beiden Fernrohre L L und L1 L1 einvisirten Punktes entspricht.Die Construction einer mit dem unter 1. beschriebenen Instrumente verbundenen" Einrichtung zur Messung von Höhen und Tiefen, bestehend aus einem in dem Punkte B, Fig. 1, drehbaren, beweglichen Arm BHH, bei dessen horizontaler Lage und der verticalen Stellung des mit dem Instrument verbundenen Theiles V nach Einvisirung des gesuchten Punktes die beiden ähnlichen Dreiecke Av B und AFE entstehen, so dafs aus letzterem die Seite E F oder die gesuchte Höhe, Fig. 5, event, gesuchte Tiefe, Fig. 8, dadurch gefunden werden kann, dafs man die Seitenlänge A B des Instrumentes mit der ablesbaren, durch die Verticale V auf dem horizontal gelegten Arm B HH abgeschnittenen Länge multiplicirt und durch die Abweichung des beweglichen Schenkels B G von der normalen Lage B C, Fig. 5, dividirt.
Die Construction einer mit dem unter 1. beschriebenen Instrumente verbundenen Einrichtung zur Messung von horizontalen Entfernungen, bestehend aus den unter 2. erwähnten Theilen B HH und VV, Fig. 1, bei deren horizontaler bezw. verticaler Stellung wiederum nach Einvisiren des gesuchten Punktes die beiden ähnlichen Dreiecke AvB und AFE entstehen, so dafs aus letzterem die Seite A F oder die gesuchte horizontale Entfernung dadurch gefunden werden kann, dafs man die Seitenlänge A B des Instrumentes mit der ablesbaren, durch die Horizontale HH auf der Verticalen V abgeschnittenen Dimension multiplicirt und durch die Abweichung des beweglichen Schenkels B G von der normalen Lage B C dividirt.Die Construction einer mit dem unter 1. beschriebenen Instrumente verbundenen Einrichtung zur Ermittelung von Dreiecksinhalten und der horizontalen Entfernung zweier aufserhalb des Beobachtungspunktes liegenden Punkte von einander dadurch, dafs bei der horizontalen Drehung des Instrumentes um den Punkt A, Fig. 1, der Zeiger H auf der Scala Q Q, Fig. 1 und 2, jedesmal den Winkel a1, Fig. 10, anzeigt, um welchen das Instrument sich bei der Drehung bewegt hat, und welcher Winkel, in Verbindung mit den beiden vorher zu ermittelnden directen Entfernungen bezw. horizontalen Entfernungen A E und A E1, Fig. 10, die Inhaltsberechnung des Dreieckes AEE1 aus zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel möglich macht, woraus alsdann gleichzeitig die dritte Seite des Dreieckes oder die Entfernung der beiden gesuchten Punkte von einander bestimmt werden kann.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE20919C true DE20919C (de) |
Family
ID=297632
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT20919D Active DE20919C (de) | Instrument und Verfahren zur direkten Messung von Luftlinien, Höhen, Tiefen und horizontalen Entfernungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE20919C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2889630A (en) * | 1953-05-09 | 1959-06-09 | Zeiss Carl | Telemeter |
-
0
- DE DENDAT20919D patent/DE20919C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2889630A (en) * | 1953-05-09 | 1959-06-09 | Zeiss Carl | Telemeter |
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