DE498165C - Optische Entfernungs-Messvorrichtung - Google Patents

Optische Entfernungs-Messvorrichtung

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DE498165C
DE498165C DEO17386D DEO0017386D DE498165C DE 498165 C DE498165 C DE 498165C DE O17386 D DEO17386 D DE O17386D DE O0017386 D DEO0017386 D DE O0017386D DE 498165 C DE498165 C DE 498165C
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Description

  • Optische Entfernungs-Meßvorrichtung Das Messen von Entfernungen mittels optischer Meßvorrichtungen beruht auf der bekannten Distanzgleichung D K - L + k für waagerechte Visuren und D K - L C0S2 k - cos T für schräge Visuren, wobei D die zu messende Entfernung, L der im Fernrohr erscheinende Lattenabschnitt zwischen den beiden parallelen distanzmessenden Fäden, K die Multiplikationskonstante, k eine additionelle Konstante und #q den Winkel gegen die Horizontale bedeutet. Ist die Multiplikationskonstante z. B. ioo, so ist der Lattenabschnitt L, wenn von der additionellen Konstanten k abgesehen wird, der hundertste Teil der zu messenden Distanz.
  • Der beim Ablesen des Lattenabschnittes begangene Fehler wird für die wirkliche Entfernung selbstverständlich hundertmal größer. Wird nun der Lattenabschnitt mit der ablesbaren Genauigkeit von Zentimeter und schätzungsweise von Millimeter angegeben, so erhält man die waagerechte Entfernung, auso# -t in Meter und schätzungsweise in "edrück Dezimeter. Abschnitte, die kleiner sind als die kleinste Maßstabteilung, lassen sich nun bekanntlich durch einen Nonius genauer bestimmen. Da aber die im Fernrohr wahrzunehmende Lattenteilung mit der Entfernung sich ändert, so könnte ein im Okular des Fernrohres angebrachter gewöhnlicher Nonius seinen Zweck nicht erfüllen, weil er ja nur bei einer ganz bestimmten Größe der Lattenteilung die ihm eigentümliche Ablesung ermöglichen würde.
  • Gegenständ der Erfindung ist eine Noniuseinrichtung, die die Ablesung bei jeder beliebigen Entfernun 'g zuläßt. Dieser Nonius besteht aus einem System von zehn in einer Querebene liegenden, gegen einen Punkt konvergierenden Fäden oder Strahlen, . deren relativer Winkelabstand voneinander so bemessen ist, daß sie auf jeder beliebigen, senkrecht zu den distanzmessenden Fäden stehenden Geraden gleiche Abschnitte erzeugen. Dieses System von zehn gegen einen Punkt konvergierenden Strahlen ist sowohl in lotrechter als auch in waagerechter Richtung an dem Fernrohr beweglich und es ist klar, daß man durch die waagerechte Verschiebung in dem einen oder anderen Sinn an einem feststehenden, zu den distanzmessenden Fäden senkrechten Faden Nonien von verschieden großer Teilung erhalten kann. Die waagerechte Einstellung dieses Strahlensystems muß dabei der jeweils zu messenden Entfernung entsprechen, die durch das Bild der Lattenteilung im Fernrohr wahrnehmbar wird, und man kann daher dieses Strahlensystem auch kurz als Perspektiviionius bezeichnen. Die Abb. i zeigt schematisch den Nonius in Verbindung mit dem Fadenkreuz des Fernrohres.
  • Dieses Fadenkreuz besteht in bekannter Weise aus dem unteren, dem oberen und. dem mittleren distanzmessenden Faden a, b, c und einem lotrechten Faden d. Der Nonius besteht aus einem System von io gegen den Punkt e konvergierenden Strahlen, deren unterster im vorliegenden Fall waagerecht ist, weil hierdurch die Einstellung erleichtert wird. Die zehn Strahlen liegen in einer Ebene, die senkrecht auf der optischen Achse des Fernrohres steht, und sind so angebracht, daß sie auf jeder Geraden, die senkrecht zu den distanzmessenden Fäden a, b, c steht, untereinander gleich große Stücke abschneiden.
  • Die Strahlen des Nonius können durch Fäden, die in einem Rahmen gespannt sind, oder auch durch in eine Glasplatte eingeritzte Linien gebildet werden. Sie sind von unten nach oben oder auch von oben nach unten oder nach beiden Richtungen mit den Zahlen o bis io bezeichnet.
  • Die Abb.:2 und 3 zeigen die Art und Weise des Arbeitens mit dem Nonius. Die distanzmessenden Fäden a, b begrenzen ein Stück des Bildes ' der Distanzlatte und die Distanz wird so gemessen, daß das Lattenstück zwischen den beiden Fäden a, b an der Lattenskala, abgelesen und das gefundene Maß in dieDistanzgleichung eingesetzt wird. Beim Ablesen der Stellen der Lattenskala, an welcher diese von den distanzmessenden Fäden geschnitten wird, er,-eben sich selbstverständlich nicht immer ganze Teilungseinheiten, wie sie auf der Latte angebracht sind, weil ja die distanimessenden Fäden nicht immer gerade durch einen Teilstrich hindurchgehen. Man kann also nur die ganzen Teilungseinheiten unmittelbar ablesen und die vorhandenen Bruchteile schätzen. Kann man also auf der Latte Meter, Dezimeter und Zentimeter unmittelbar ablesen, so müßte man Millimeter bereits schätzen, so daß, wenn die Multiplikationskonstante ioo ist, für die wirkliche Entfernung Dezimeter geschätzt werden müssen. Mit Hilfe einer Noniusablesung kann man aber die Millimeter des Lattenbildes unmittelbar ablesen und Zehntelmillimeter schätzen, was für die wirkliche Entfernung eine genaue Messung bis auf Dezimeter und eine Schätzung auf Zentimeter bedeutet.
  • Der ' Nonius wird nun folgendermaßen"gehandhabt: Nach genauer Einstellung des Meßinstrumentes liegen sowohl die distanzmessenden Fäden a, b, c als auch der untere Randstrahl des Nonius vollkommen waagerecht. 'Nun kann man in der üblichen Weise an dem oberen und unteren und auch an dem mittleren distanzinessenden Faden das Skalenbild der Latte ablesen und erhält auf diese Weise drei Werte. Dann wird durch lotrechtes Verschieben des Nonius sein unterer Randstrahl mit einem beliebigen Teilstrich der Meßlatte, vorteilhaft mit einem Dezimeterstrich, zum Zusammenfallen -,-bracht. Dann zählt man auf dem Skalenbild der Latte von dem unteren Randstrahl des Nonius aufwärts 9 cm und faßt den Schnittpunkt f des am Ende dieses gcm liegenden Teilstriches mit dem lotrechten Faden d des Fadenkreuzes ins Auge, der mit der lotrechten Linie g auf der Latte h zum Zusammenfallen gebracht worden ist (vgl. Abb.:2). Hierauf wird der Nonius, der in der Abb. 2 nur durch seinen unteren und oberen Randstrahl dargestellt ist, in waagerechter Richtung so weit verschoben, bis der obere schräge Randstrahl durch den Punkt f hindurchgeht, der 9 cm vom unteren Randstrahl entfernt liegt. Die beiden Randstrahlen schneiden also auf der lotrechten Linie g der Latte h je eine Strecke von 9 cm ab und diese Strecke wird durch dieZwischenstrahlen des Nonius in zehn gleicht Teile geteilt, so daß man nun in der Lage ist, an dein Bildder Lattenskala eine Noniusablesung vorzunehmen.
  • Nach der eben geschilderten Einstellung des Nonius in waagerechter Richtung kann der untere waagerechte Randstrahl des Nonius nunmehr aufeinanderfolgend mit jedem Distanzfaden zum Zusammenfallen ge- bracht werden und man kann anden drei Stelfen unter Benutzung des Nonius auf der Linie g die Zehntel der Skalenteilung unmittelbar ablesen und die Hundertstel schätzen, so daß man den bereits früher ge- fundenen, direkt ablesbaren zwei Dezimalstellen noch zwei weitere Dezimalstellen hinzufügen kann.
  • Es ist klar, daß die waagerechte Einstellung des Nonius sich mit der zu messenden Entfernung ändert, weil das Bild einer Strecke von 9 cm der Latte bei größeren Entfernungen kleiner und bei kleineren Entfernungen größer ist. Der Winkel zwischen den beiden Randstrahlen des Nonius soll so angenommen werden, daß die nötigen waagerechten Verschiebungen einerseits eine möglichst ernpfindliche Einstellung gestatten, andererseits soll aber die Handhabung des Nonius nicht allzu umständlich werden. Bei größeren Entfernungen, wo der Nonius in waagerechter Richtung so weit verstellt werden müßte, daß der Konvergenzpunkt sich der Linie g auf der Latte allzusehr nähert und daß infolgedessen die Noniusteilung zu klein wird, empfiehlt es .sich, anstatt einer Strecke von 9 cm auf der Lattenteilung größere Strecken zu wählen, die von den beiden Randstrahlen auf der Linie g abgeschnitten werden, also etwa ig, 29, 39 cm usf. und schließlich 99 cm. In letzterem Falle würde also z. B. eine Strecke von 99 cm durch den Nonius in zehn gleiche Teile geteilt werden. So weit wird man natürlich erst gehen, wenn die zu messende Entfernung so groß geworden ist, daß die Strecke von 99 cm im Lattenbild etwa so groß geworden ist, wie die Strecke von 9 cm im Sinne der Abb. 3 bei einer kleineren Entfernung. In diesem Falle wird dann mit dem Nonius gleichermaßen genau gearbeitet werden können.
  • In baulicher Beziehung kann die geschilderte Einrichtung in mannigfacher Weise ausgeführt werden.

Claims (2)

  1. PATrNTANSPRÜCHE: i. Optische Entfernungs-Meßvorrichtung mit einem Fernrohr mit parallelen distanzmessenden Fäden im Okular, dadurch gekennzeichnet, daß am Okular ein lotrecht und waagerecht verschiebbares System von zehn in einer Querebene liegenden, gegen einen Punkt konvergierenden Fäden oder Strahlen angeordnet ist, deren relativer Winkelabstand voneinander so bemessen ist, daß sie auf jeder senkrecht zu den distanzmessenden Fäden stehenden Geraden -gleiche Abschnitte erzeugen, womit ein für jede beliebige Größe des im Fernrohr erscheinenden Lattenabschnittbildes verwendbarer Nonius gebildet ist, indem durch Verschieben dieses konvergierenden Strahlensystems parallel zu den distanzmessenden Fäden durch die beiden Endstrahlen j eweils das gewünschte, für die Noniusablesung geeignete Endmaß des im Fernrohr sichtbaren Lattenbildes abgeschnitten werden kann.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Randstrahlen des Noniusstrahlensysteins zu den distanzmessenden Fäden parallel liegt. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder:2, dadurch gekennzeichnet, daß das Noniusstrahlensystem durch in einem Rahmen gespannte Fäden oder durch in eine durchsichtige Platte (Glasplatte) geritzte Linien ,gebildet ist.
DEO17386D 1927-12-01 1928-06-17 Optische Entfernungs-Messvorrichtung Expired DE498165C (de)

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