DE10053989A1 - Katalysator für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Gasen, Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid und Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem unter Verwendung des Katalysators - Google Patents
Katalysator für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Gasen, Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid und Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem unter Verwendung des KatalysatorsInfo
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Abstract
Ein Katalysator für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Gasen wird beschrieben, wobei der Katalysator aus Ruthenium auf einem Aluminiumoxidhydratträger besteht. Dieser Katalysator besitzt eine hohe selektive Oxidationsaktivität für Kohlenmonoxid. Ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid unter Verwendung dieses Katalysators wird ebenfalls beschrieben. Bei diesem Verfahren wird einem Gas, das mindestens Wasserstoff und Kohlenmonoxid und bezogen auf das Volumen mehr Wasserstoff als Kohlenmonoxid enthält, Sauerstoff in einer für die Oxidation mindestens eines Teils des in dem Gas vorhandenen Kohlenmonoxids erforderlichen Menge zugegeben, und anschließend wird das Gas, dem Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem vorstehend beschriebenen Katalysator in Kontakt gebracht. Ebenfalls beschrieben wird ein Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem, das mit diesem Verfahren arbeitet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katalysator, der in der
Lage ist, das in wasserstoffhaltigen Gasen, die der Anode einer
Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle zugeführt werden, vorhan
dene Kohlenmonoxid selektiv zu oxidieren, ein Verfahren zur Ent
fernung von Kohlenmonoxid unter Verwendung eines solchen Kataly
sators und ein Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem un
ter Verwendung des Katalysators.
Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellen haben eine hohe Leis
tungsdichte, sind bei niedriger Temperatur betreibbar und können
wenige schadstoffhaltige Abgase freisetzen, was sie interessant
macht als Energiequelle für Transportmittel, die anstelle her
kömmlicher Verbrennungsmotoren eingesetzt werden kann.
In Brennstoffzellen werden Wasserstoffgas oder ein wasserstoff
haltiges Brenngas einer Brennstoffelektrode (der Anode) und Luft
oder sauerstoffhaltiges Gas einer Oxidationselektrode (der Kato
de) zugeführt, wobei der Wasserstoff wie in den folgenden Glei
chungen gezeigt zur Erzeugung von elektrischem Strom oxidiert
wird.
- - Anodische Reaktion:
H2 → 2H+ + 2e- - - Katodische Reaktion (im Falle von Wasserstoff):
1/2O2 + 2H+ + 2e- → H2O - - Gesamtreaktion (im Falle von Wasserstoff):
H2 + 1/2O2 → H2O
An der Anode und Katode werden Elektrodenkatalysatoren verwen
det, um die jeweiligen Elektrodenreaktionen zu beschleunigen. Zu
den herkömmlich verwendeten Elektrodenkatalysatoren gehören sol
che, die aus Platin allein oder einer Kombination von Platin mit
mindestens einem aus den Edelmetallen Palladium, Rhodium, Iri
dium, Ruthenium, Osmium und Gold ausgewählten Edelmetall oder
einer Kombination von Platin mit mindestens einem aus den Grund
metallen Wolfram, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel und Kup
fer ausgewählten Grundmetall bestehen, die in der Form von Me
tall- oder Legierungspulvern verwendet werden. Auch solche aus
einem dieser Metall- oder Legierungspulver, aufgebracht auf
leitfähige Kohlenstoffpartikel, sind verwendet worden.
In Brennstoffzellen werden meist mit Wasserstoff angereicherte
Gase verwendet, die durch vorherige Reformierung eines Brenn
stoffs, z. B. eines Alkohols oder Kohlenwasserstoffs, mittels ei
nes Reformers gewonnen werden. Bei Elektroden von Festpolymer-
Elektrolyt-Brennstoffzellen, die bei einer Temperatur von 120°C
oder darunter betrieben werden können, kann das in solchen mit
Wasserstoff angereicherten Gasen vorhandene Kohlenmonoxid das in
dem Anodenelektrodenkatalysator enthaltene Platin vergiften und
damit eine starke Polarisation bewirken, was zu einer Verminde
rung der Leistung führt. Um dies zu verhindern, ist vorgeschla
gen worden, das in dem Anodenelektrodenkatalysator enthaltene
Platin in Form seiner Legierung mit Rhodium, Iridium, Ruthenium
oder dergleichen zu verwenden (D. W. McKee und A. J. Scarpellio
Jr., J. Electrochem. Tech., 6 (1969), S. 101). Aber auch diese
Methode hat ihre Grenzen hinsichtlich der Verbesserung der Anti-
CO-Vergiftungsleistung des Anodenelektrodenkatalysators. Eine
durch die Vergiftung mit Kohlenmonoxid verursachte Anodenpolarisation
kann in erheblichem Umfang auftreten, wenn das in dem mit
Wasserstoff angereicherten Gas vorhandene Kohlenmonoxid in einer
Konzentration von über 100 ppm vorliegt.
Reformierte Gase, die dadurch gewonnen werden, dass man sauer
stoffhaltige Kohlenwasserstoffe wie Methanol oder Kohlenwasser
stoffe wie Benzin und Methan einer Dampfreformation, autothermi
schen Reformation oder partiellen Oxidationsreformation in Anwe
senheit von Wasser und/oder Luft unterzieht, enthalten ebenfalls
Kohlenmonoxid in Anteilen von wenigen Prozent bis zu einigen
-zig Prozent. Dieses Kohlenmonoxid wird zu Wasserstoff und Koh
lendioxid umgesetzt, indem man es mithilfe eines Konvertierungs
reaktors, der in einem Reformer installiert ist, oder in einer
späteren Stufe des Reformers mit Wasser reagieren lässt. Eine
solche Konvertierungsreaktion ist jedoch eine Gleichgewichtsre
aktion, und je nach Reaktionstemperatur kann es zu einer Umkehr-
Konvertierungsreaktion kommen, bei der Kohlenmonoxid und Wasser
aus Wasserstoff und Kohlendioxid entstehen. Daher enthalten die
Gase am Auslass (Auslassgase) des Konvertierungsreaktors im All
gemeinen neben den Hauptkomponenten Wasserstoff und Kohlendioxid
Tausende von ppm bis 1 Prozent Kohlenmonoxid und, in manchen
Fällen, Stickstoff. Um die Vergiftung des Anodenelektrodenkata
lysators der Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle durch Koh
lenmonoxid zu verhindern, muss die Konzentration dieses Kohlen
monoxids auf 100 ppm oder weniger, vorzugsweise auf 50 ppm oder
weniger, verringert werden.
US-Patent Nr. 5.248.566 beschreibt ein Verfahren zur selektiven
Oxidation, bei dem zur Senkung der Kohlenmonoxidkonzentration
Luft, die Sauerstoff in einer Menge enthält, die im wesentlichen
äquimolar zu dem in den Auslassgasen des Konvertierungsreaktors
enthaltenen Kohlenmonoxid ist, diesen Auslassgasen zugesetzt
wird und das so entstandene Gas mit einem Katalysator aus Rho
dium/Ruthenium auf einem Aluminiumoxidträger in Berührung ge
bracht wird, um das Kohlenmonoxid selektiv zu oxidieren, ohne
den Wasserstoff in den Gasen zu oxidieren. Als Katalysatoren für
die selektive Oxidation von in Wasserstoffgas enthaltenem Kohlenmonoxid
sind Katalysatoren, die aus einem Edelmetall wie Pla
tin, Rhodium oder Ruthenium auf einem Metalloxidträger wie Alu
miniumoxid und Siliciumdioxid bestehen, als jene bekannt, die
den für die Ammoniaksynthese verwendeten Wasserstoff reinigen
können (japanische Nach-Prüfungs-Veröffentlichung (Kokoku) Nr.
39-21742). Erst kürzlich sind neben dem in vorstehend genanntem
US-Patent Nr. 5.248.566 beschriebenen Katalysator auch für das
Gebiet der Brennstoffzellen für Kraftfahrzeuge ein Katalysator
aus Ruthenium auf einem Titandioxidträger (japanische Offenle
gungsschrift (Kokai) Nr. 8-295503) und ein Katalysator aus Ru
thenium auf einem Zircondioxidträger (japanische Offenlegungs
schrift (Kokai) Nr. 10-101302) beschrieben worden.
Solche herkömmlichen Katalysatoren für die selektive Oxidation
von Kohlenmonoxid haben jedoch eine unzureichende Aktivität und
Selektivität und müssen in ihrer Leistung verbessert werden. Um
einen kohlenmonoxid-selektiven Oxidationsreaktor in dem begrenz
ten Platz in einem Auto unterzubringen, ist im Falle von Brenn
stoffzellen für Kraftfahrzeuge ein Katalysator erforderlich, der
möglichst klein ist und trotzdem eine hohe Kohlenmonoxid-Entfer
nungsrate aufweist. Bei den vorstehenden herkömmlichen Katalysa
toren hat der Versuch zur Erzielung einer hohen Kohlenmonoxid-
Entfernungsrate zu einem zu großen Katalysator und der Versuch
zur Verkleinerung des Katalysators zu einer unzureichenden Koh
lenmonoxid-Entfernungsrate geführt. Darüber hinaus wird bei den
herkömmlichen Katalysatoren die Kohlenmonoxid-Oxidationsaktivi
tät durch das in den reformierten Gasen enthaltene Wasser oder
durch das Zurückbleiben von sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstof
fen oder Kohlenwasserstoffen in Spurenmengen eingeschränkt.
Selbst wenn sie daher eine hohe Aktivität bei beliebigen simu
lierten Gasen aufweisen können, die nur Wasserstoff, Kohlen
monoxid und Sauerstoff enthalten, haben sie eine absolut unzu
reichende Aktivität bei tatsächlichen reformierten Gasen.
Die vorliegende Erfindung wurde gemacht, um die vorstehend ge
nannten Probleme im Stand der Technik zu lösen. Dementsprechend
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung
eines Katalysators für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid
in wasserstoffhaltigen Gasen, eines Verfahrens zur Entfernung
von. Kohlenmonoxid und eines Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoff
zellensystems unter Verwendung eines solchen Katalysators.
Zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe beschreibt die vor
liegende Erfindung erstens einen Katalysator für die selektive
Oxidation von Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Gasen, wobei
der Katalysator aus Ruthenium auf einem Aluminiumoxidhydratträ
ger besteht.
Zweitens beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren
zur Entfernung des in wasserstoffhaltigen Gasen vorhandenen Koh
lenmonoxids, das aus den folgenden Schritten besteht:
dem Zugeben von Sauerstoff in einer für die Oxidation mindestens eines Teils des in dem Gas vorhandenen Kohlenmonoxids erforder lichen Menge zu einem Gas, das mindestens Wasserstoff und Koh lenmonoxid und bezogen auf das Volumen mehr Wasserstoff als Koh lenmonoxid enthält, und
dem anschließenden In-Kontakt-Bringen des Gases, dem Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem vorstehend genannten Katalysator für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid.
dem Zugeben von Sauerstoff in einer für die Oxidation mindestens eines Teils des in dem Gas vorhandenen Kohlenmonoxids erforder lichen Menge zu einem Gas, das mindestens Wasserstoff und Koh lenmonoxid und bezogen auf das Volumen mehr Wasserstoff als Koh lenmonoxid enthält, und
dem anschließenden In-Kontakt-Bringen des Gases, dem Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem vorstehend genannten Katalysator für die selektive Oxidation von Kohlenmonoxid.
Drittens beschreibt die vorliegende Erfindung außerdem ein Fest
polymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem, das aus einem Brenn
stoffvorratsbehälter, einem Reformer, einem Konvertierungsreak
tor, einem kohlenmonoxid-selektiven Oxidationsreaktor unter Ver
wendung des vorstehend genannten erfindungsgemäßen Katalysators
und einer Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle besteht, die in
dieser Reihenfolge angeordnet sind.
Der erfindungsgemäße Katalysator, der aus Ruthenium auf einem
Aluminiumoxidhydratträger besteht, besitzt eine überlegene se
lektive Oxidationsaktivität für Kohlenmonoxid in wasserstoffhal
tigen Gasen. Daher kann der kohlenmonoxid-selektive Oxidationsreaktor
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators
leicht und klein ausgeführt werden. Aufgrund der Verwendung des
erfindungsgemäßen Katalysators können Gase mit einer niedrigen
Kohlenmonoxidkonzentration auch in die nachgeschaltete Brenn
stoffzelle eingeleitet werden, wodurch eine Vergiftung des Ano
denelektrodenkatalysators der Brennstoffzelle mit Kohlenmonoxid
verhindert werden kann und der Anodenelektrodenkatalysator eine
längere Lebensdauer aufweist.
Das Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem unter Verwen
dung des erfindungsgemäßen Katalysators ist als Brennstoffzel
lensystem für Kraftfahrzeuge geeignet.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt
Fig. 1 den Aufbau des erfindungsgemäßen Festpolymer-Elektrolyt-
Brennstoffzellensystems und
Fig. 2A ein Beugungsdiagramm eines Katalysatorpulvers gemäß Bei
spiel 1, gemessen mittels Röntgen-Diffraktionsanalyse des Pul
vers, und Fig. 2B ein Beugungsdiagramm eines Katalysatorpulvers
gemäß Vergleichsbeispiel 1, gemessen mittels Röntgen-Diffrak
tionsanalyse des Pulvers.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend in obiger Reihenfolge
detailliert beschrieben.
Der erfindungsgemäße Katalysator besteht aus Ruthenium auf einem
Aluminiumoxidhydratträger.
Das als Träger verwendete Aluminiumoxidhydrat enthält Verbindun
gen mit der chemischen Formel Al2O3.nH2O, wobei n eine ganze Zahl
zwischen 1 und 3 ist, die bei der Dehydratisierung von Alumi
niumhydroxid durch Brennen zur Umwandlung in Aluminiumoxid ent
stehen.
Verbindungen, bei denen n = 3 ist, sind z. B. Bayerit, Gibbsit
und Nordstrandit. Verbindungen, bei denen n = 2 ist, sind nach
dem Stand der Technik in klarer Kristallform nicht bekannt, und
hierzu können auch gelförmige Verbindungen gehören. Verbindun
gen, bei denen n = 1 ist, sind z. B. Diaspor und Böhmit. Von die
sen Verbindungen können Böhmit, Böhmitgel und Pseudo-Böhmit oder
ein Gemisch von zwei oder mehr dieser Verbindungen vorzugsweise
verwendet werden.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Aluminiumoxidhydrat
kann vorzugsweise eine spezifische Oberfläche nach BET von
150 m2/g oder größer, jedoch nicht speziell hierauf beschränkt,
und besonders bevorzugt von 200 m2/g oder größer aufweisen. In
der Praxis kann sie zwischen 200 und 400 m2/g betragen.
Das Ausgangsmaterial Aluminiumoxidhydrat kann durch herkömmlich
bekannte Methoden wie Neutralisation von Aluminiumsulfat und
Hydrolyse von Aluminiumalkoholaten gewonnen werden. Es kann be
vorzugt durch Hydrolyse von Aluminiumalkoholaten erhalten wer
den, die Aluminiumoxidhydrate ohne Verunreinigungen liefern kön
nen und eine große spezifische Oberfläche nach BET aufweisen.
Der erfindungsgemäße Katalysator besteht aus Ruthenium (Ru) auf
einem Aluminiumoxidhydratträger. Für den Zustand des Rutheniums
auf dem Träger gelten keine besonderen Einschränkungen. Es kann
vorzugsweise in metallischer Form vorliegen oder als niederwer
tiges Oxid, etwa als RuO, Ru2O3 oder RuO2 oder als Ru(OH)3. Zwei
oder mehr dieser Verbindungen können auch in Form eines Gemischs
vorliegen. Dabei ist der Zustand als Metall besonders bevorzugt.
Das Ruthenium kann vorzugsweise in einer Menge von, jedoch nicht
speziell hierauf beschränkt, 0,1 bis 20 Masseprozent und beson
ders bevorzugt von 0,5 bis 10 Masseprozent metallisches Ruthe
nium, bezogen auf die Masse des Katalysators, auf dem Träger
vorliegen.
Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators gelten
keine besonderen Einschränkungen. Alle üblichen Verfahren wie
Imprägnieren, Wasseraufnahme und Eindampfen zur Trockne können
verwendet werden. Der Katalysator kann beispielsweise hergestellt
werden, indem man eine Lösung oder Suspension einer Ru
thenium-Ausgangsverbindung zu einem Trägerpulver gibt, gefolgt
von Eindampfen zur Trockne, anschließendem Unlöslichmachen mit
einer Säure oder Alkali und weiter gefolgt von einer Reduktions
behandlung zur Aktivierung der Trägerkomponente.
Bei der als Ausgangsmaterial verwendeten Rutheniumverbindung
kann es sich z. B. um Rutheniumoxid, Rutheniumhydroxid, Ruthe
niumhalogenide wie Rutheniumchlorid, Rutheniumbromid und Ruthe
niumjodid, Halogenidsäuren wie Chlorrutheniumsäure, Bromruthe
niumsäure und Jodrutheniumsäure, Oxosäuren wie Rutheniumsäure,
Alkalimetallsalze oder Ammoniumsalze von Chlorrutheniumsäure
oder Rutheniumsäure wie etwa Natriumchlorruthenat und Natrium
ruthenat, Rutheniumsalze anorganischer Säuren wie Ruthenium
nitrosylnitrat und Rutheniumsulfat und Koordinationskomplexe wie
Tetrammin-Rutheniumhalogenide handeln.
Das Unlöslichmachen, das erfolgt, nachdem eine dieser Verbindun
gen auf das Trägerpulver aufgebracht worden ist, kann ebenfalls
mit üblichen Verfahren erfolgen. Handelt es sich bei der Ruthe
niumverbindung um eine saure Rutheniumverbindung, kann sie mit
einer Base behandelt werden, und im Falle einer basischen Ruthe
niumverbindung kann sie mit einer Säure behandelt werden, um ein
Neutralisieren und Ausfällen zu bewirken.
Als Methoden für die Reduktionsbehandlung zur Aktivierung der
auf dem Trägerpulver unlöslich gemachten Trägerkomponente eignen
sich ein Nassreduktionsverfahren in Form einer Behandlung mit
einem Reduktionsmittel wie Ameisensäure, Formalin oder Hydrazin
und ein Gasphasenreduktionsverfahren in Form einer Behandlung in
einem wasserstoffhaltigen Strom.
Bei Verwendung der Nassreduktion kann die Behandlung bei einer
Temperatur von im Allgemeinen Raumtemperatur bis 100°C und für
eine Dauer von im Allgemeinen 10 Minuten bis 24 Stunden, vor
zugsweise 30 Minuten bis 4 Stunden, erfolgen. Bei Verwendung der
Gasphasenreduktion kann der Wasserstoffgehalt im Gas 5 bis 20
Volumenprozent, jedoch nicht hierauf beschränkt, betragen (der
Rest ist Stickstoff). Ein solches Gas kann bevorzugt verwendet
werden. Die Behandlung kann bei einer Temperatur von im Allge
meinen Raumtemperatur bis 400°C, vorzugsweise von 100 bis
250°C, und für eine Dauer von im Allgemeinen 10 Minuten bis 4
Stunden, vorzugsweise 30 Minuten bis 2 Stunden, erfolgen.
Der Katalysator, an dem die Reduktionsbehandlung vorgenommen
worden ist, kann so wie er ist oder vorzugsweise nach Waschen
verwendet werden. Das Waschen erlaubt die Entfernung von uner
wünschten Zersetzungsprodukten der Rutheniumverbindungen und
Zersetzungsprodukten der Reduktionsmittel.
Der erfindungsgemäße Katalysator kann bevorzugt bei Temperaturen
von nicht mehr als 400°C und besonders bevorzugt von nicht mehr
als 250°C während des gesamten Produktionsprozesses behandelt
werden. Erfolgt die Behandlung bei Temperaturen über 400°C kann
das Aluminiumoxidhydrat des Trägers in ein Aluminiumoxid der γ-,
δ-, η-, θ-, κ- oder χ-übergangsform übergehen. Erfolgt eine wei
tere Behandlung bei Temperaturen über 900°C, kann das Alumi
niumoxidhydrat unerwünschterweise in α-Aluminiumoxid übergehen.
Die Form, die der erfindungsgemäße Katalysator für den Gebrauch
einnehmen muss, kann z. B., jedoch nicht speziell hierauf be
schränkt, eine Form sein, bei der ein gegebener Raum mit dem Ka
talysator gefüllt ist, oder eine Form, bei der der Katalysator
durch Formen in eine gegebene Form gebracht wird. Wird er durch
Formen in eine angegebene Form gebracht, kann dies nach Mischen
des Katalysators mit einem geeigneten Bindemittel oder ohne Bin
demittel erfolgen. Der Träger kann in eine angegebene Form ge
bracht werden, bevor die Behandlung zur Aufnahme der Ruthenium
verbindung erfolgt. Mögliche Formen, in die der Katalysator
durch Formen gebracht werden kann, sind unter anderem eine Ku
gel, Pellets, ein Zylinder, eine Wabe, eine Spirale, Granulat
oder ein Ring. Form und Größe können entsprechend den Einsatzbe
dingungen gewählt werden.
Alternativ kann der Katalysator auf die Oberfläche eines mono
lithischen Trägermaterials aufgebracht werden, um eine mit Kata
lysator beschichtete Konstruktion zu erhalten. Ein solches mono
lithisches Trägermaterial können z. B. Keramikwerkstoffe wie Cordierit
und Mullit sowie Metalle wie Edelstahl, Inconel und
Hastelloy in einstückiger Form von Waben, Schäumen oder Wellla
minaten sein.
Die Trägermaterialien umfassen ein monolithisches Trägermate
rial, das an der Innen- oder Außenseite mit einem Strömungskanal
für ein Wärmeübertragungsmedium zur Regelung der Reaktionstempe
ratur versehen ist, der durch eine gasundurchlässige Wand von
einem Gasströmungskanal, der ebenfalls auf dem Trägermaterial
vorgesehen ist, abgetrennt ist.
Zur Herstellung der mit Katalysator beschichteten Konstruktion
kann der erfindungsgemäße Katalysator zusammen mit einem geeig
neten Bindemittel oder ohne Bindemittel durch ein Verfahren wie
das Wash-Beschichten auf die Oberfläche des Trägermaterials auf
gebracht werden. Alternativ kann nur der Träger zuerst auf das
Trägermaterial und anschließend die Rutheniumverbindung darauf
aufgetragen werden, um die mit Katalysator beschichtete Kon
struktion zu erhalten.
Als Bindemittel geeignet sind übliche Bindemittel wie z. B. Alu
miniumoxidsol, Kieselsäuresol, Aluminiumnitrat und Aluminiumace
tat.
Das Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Katalysators wird nachstehend beschrieben.
Dieses Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid (CO) besteht
aus dem Zugeben von Sauerstoff in einer für die Oxidation min
destens eines Teils des in dem betreffenden Gas vorhandenen CO
erforderlichen Menge zu einem Gas, das mindestens H2 und CO und
bezogen auf das Volumen mehr H2 als CO enthält, und dem an
schließenden In-Kontakt-Bringen des entstehenden Gases mit dem
erfindungsgemäßen Katalysator, um im Wesentlichen ohne Oxidation
von H2 nur das CO selektiv zu oxidieren. Dieses Verfahren wird
auf das aus einem Konvertierungsreaktor austretende Gas angewen
det, z. B. in einem weiter unten beschriebenen Festpolymer-
Elektrolyt-Brennstoffzellensystem.
Der bei diesem Verfahren zugegebene Sauerstoff wird im Allgemei
nen als Luft zugegeben. Zur Oxidation von CO ist es vorteilhaft,
die Sauerstoffkonzentration zu erhöhen, aber ein etwaiger Sauer
stoffüberschuss bewirkt auch eine Oxidation von H2. Um eine hohe
CO-Entfernungsrate zu erzielen und die Wasserstoffrückgewinnung
zu verbessern, die durch die nachstehende Gleichung definiert
ist, kann das Verhältnis von O2 zu CO, O2/CO (Molverhältnis), be
vorzugt auf 0,5 bis 2,5, und besonders bevorzugt auf 0,7 bis
1,5, eingestellt werden, wenn das Gas mit dem Katalysator in
Kontakt gebracht wird.
Wasserstoffrückgewinnung (%) =
(Trockenkonvertierungs-Wasserstoffkonzentration im Auslass
gas des CO-selektiven Oxidationsreaktors)/(Trockenkonver
tierungs-Wasserstoffkonzentration im Einlassgas desselben
Reaktors) × 100
Das Gas kann mit dem Katalysator bevorzugt bei einer Temperatur
von 60 bis 220°C, besonders bevorzugt bei 100 bis 170°C, in
Kontakt gebracht werden. Das Gas kann im Allgemeinen mit einer
Gas-Stundenraumgeschwindigkeit (GHSV) von 5.000 bis 150.000 pro
Stunde und bevorzugt von 10.000 bis 100.000 pro Stunde fließen.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Entfernungsverfahren kann die
CO-Konzentration im Gas auf 100 ppm oder weniger und bei Bedarf
auf 50 ppm oder weniger und weiter auf 30 ppm oder weniger ge
senkt werden, und auch eine Wasserstoffrückgewinnung von bis zu
98% oder mehr kann erreicht werden.
Eine höhere CO-Entfernungsrate als mit herkömmlichen Methoden
kann auch erreicht werden, wenn ein zu behandelndes Gas einige
wenige Prozent unreformierte Komponenten, z. B. Kohlenwasserstof
fe wie Methan und sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe wie Me
thanol enthält, zusammen mit 20 bis 30% H2O oder CO2 und N2.
Das Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem unter Verwen
dung des erfindungsgemäßen Katalysator wird nachstehend anhand
von Fig. 1 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellen
system besteht aus einem Speicherbehälter 1 für einen Brennstoff
aus Kohlenwasserstoffen und/oder sauerstoffhaltigen Kohlenwas
serstoffen, einem Reformer 2, in den der Brennstoff und Wasser
und außerdem optional auch Luft eingeleitet und mit einem Refor
mingkatalysator zur Erzeugung von H2, CO und CO2 in Kontakt ge
bracht werden, einem Konvertierungsreaktor 3, in dem dem refor
mierten Gas, das in Reformer 2 erzeugt wird, Dampf (Wasserdampf)
zugegeben und das entstehende Gas mit einem Katalysator in Kon
takt gebracht wird, um die CO-Konzentration auf 2 Vol.-% oder
weniger zu senken, einem kohlenmonoxid-selektiven Oxidationsre
aktor 4, in dem dem im Konvertierungsreaktor 3 erzeugten Gas
Luft in einer bestimmten Menge zugegeben und das entstehende Gas
mit dem erfindungsgemäßen Katalysator in Kontakt gebracht wird,
um die CO-Konzentration auf 100 ppm oder weniger zu senken, und
einer Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle 5.
Einige dieser Komponenten können miteinander kombiniert oder an
dere Komponenten hinzugefügt werden, um das erfindungsgemäße
System zu ergeben. Wird z. B. Methanol als Brennstoff verwendet,
kann der Konvertierungsreaktor 3 in den Reformer 2 einbezogen
werden, um eine integrierte Einheit zu erhalten. Da 10 bis 20%
H2 im Anodenabgas der Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle 5
verbleiben, können die erfindungsgemäßen Komponenten weiterhin
mit einer katalytischen Verbrennungseinheit (nicht gezeigt) ver
sehen werden, wobei das Anodenabgas und Luft in die katalytische
Verbrennungseinheit eingeleitet werden und der restliche Wasser
stoff verbrannt wird, sodass seine Verbrennungswärme z. B. für
die Verdampfung des Brennstoffs Methanol genutzt werden kann.
Das erfindungsgemäße Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellen
system verwendet im kohlenmonoxid-selektiven Oxidationsreaktor 4
den erfindungsgemäßen Katalysator, der eine überlegene CO-
selektive Oxidationsaktivität aufweist, wodurch der Katalysator
und der kohlenmonoxid-selektive Oxidationsreaktor leichter und
kleiner ausgeführt werden können und in die nachgeschaltete
Brennstoffzelle 5 auch ein Gas mit einer niedrigen CO-Konzen
tration eingeleitet werden kann. Dadurch kann eine Vergiftung
des Anodenelektrodenkatalysators mit Kohlenmonoxid verhindert
und die Lebensdauer des Anodenelektrodenkatalysators verlängert
werden.
Die vorliegende Erfindung soll nachstehend anhand von Beispielen
detaillierter beschrieben werden. Die vorliegende Erfindung ist
in keiner Weise auf diese Beispiele begrenzt. In den nachstehen
den Beispielen und Vergleichsbeispielen steht "%" für "Massepro
zent", soweit nicht anders angegeben.
6,3 kg Aluminiumoxidhydratpulver (erhältlich bei Kondea K. K.,
Handelsname PURAL SB) mit einer spezifischen Oberfläche nach BET
von 310 m2/g wurden in eine Quarzpfanne gegeben und bei 400°C
eine Stunde lang in einem Elektroofen unter Luft gebrannt. Das
so gebrannte Pulver hatte eine spezifische Oberfläche nach BET
von 210 m2/g, und die Röntgen-Diffraktionsanalyse des Pulvers
ergab, dass es sich um Böhmit handelte. Zu 235,2 g dieses Pul
vers wurden 2,0 Liter vollentsalztes Wasser zugegeben und zu ei
nem Schlamm vermischt. Diesem Schlamm wurden 200 ml einer wäss
rigen Rutheniumchloridlösung mit 4,8 g Ruthenium zugegeben; die
erhaltene Mischung wurde in eine Abdampfschale überführt und an
schließend durch Erwärmen für 5 bis 6 Stunden bis zur Trockne
eingedampft. Der so erhaltene Feststoff wurde bei 120°C für 16
Stunden getrocknet und danach pulverisiert. Das erhaltene pulve
risierte Produkt wurde nach und nach zu 3,2 Liter einer wässri
gen Lösung mit 9,5 g Natriumhydroxid zugegeben und 4 Stunden
lang bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden über einen Zeit
raum von 30 Minuten 166 ml einer wässrigen Lösung mit 14,8 ml
Hydrazinhydrat und 80% Wasser tropfenweise zugegeben, gefolgt
von erneutem Rühren für 4 Stunden bei Raumtemperatur. Der erhal
tene Schlamm wurde gefiltert und das erhaltene Filtrat gewa
schen, bis das gewaschene Filtrat einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5,
eine elektrische Leitfähigkeit von 5 µS/cm oder weniger und kei
ne Chlorionen mehr aufwies. Der so erhaltene Feststoff wurde 16
Stunden lang bei 120°C getrocknet, um 240 g eines (2-prozenti
gen) Ru-Katalysatorpulvers auf einem Aluminiumoxidhydratträger
(A-1) zu erhalten. Die Untersuchung dieses Pulvers mittels Rönt
gen-Diffraktionsanalyse ergab ein für Böhmit spezifisches Beu
gungsmuster mit Peaks bei 2θ = 14,2°, 28,1°, 38,0° und 49,1° ge
mäß Fig. 2A.
240 g desselben gebrannten Aluminiumoxidhydratpulvers wie in
Beispiel 1 wurden in einen Mischer gegeben, dem 200 ml einer
wässrigen Rutheniumchloridlösung mit 12 g Ruthenium unter Rühren
über 20 Minuten zugegeben wurden, gefolgt von einem Trocknen bei
120°C für 16 Stunden und anschließendem Pulverisieren. Das so
erhaltene pulverisierte Produkt wurde nach und nach zu 7,8 Liter
einer wässrigen Lösung mit 23,8 g Natriumhydroxid zugegeben und
4 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, um einen Schlamm zu
erhalten. Danach wurde dieser Schlamm gefiltert und das erhalte
ne Filtrat gewaschen, bis das gewaschene Filtrat einen pH-Wert
von 6,5 bis 7,5, eine elektrische Leitfähigkeit von 5 µS/cm oder
weniger und keine Chlorionen mehr aufwies. Der so erhaltene
Feststoff wurde 16 Stunden lang bei 120°C getrocknet und danach
pulverisiert. Anschließend wurde das erhaltene pulverisierte
Produkt in eine Quarzpfanne gegeben und bei 200°C für eine
Stunde in einem quarzummantelten Wasserstoffreduzierofen unter
Einleitung eines Gasgemischs aus 5 Vol.-% Wasserstoff und dem
Rest Stickstoff reduziert, um 240 g eines (5-prozentigen) Ru-
Katalysatorpulvers auf einem Aluminiumoxidhydratträger (A-2) zu
erhalten.
Dasselbe Aluminiumoxidhydratpulver wie in Beispiel 1 wurde in
eine Quarzpfanne gegeben und bei 300°C eine Stunde lang in einem
Elektroofen unter Luft gebrannt. Das so gebrannte Pulver
hatte eine spezifische Oberfläche nach BET von 240 m2/g, und die
Röntgen-Diffraktionsanalyse des Pulvers ergab, dass es sich um
Böhmit handelte. Zu 216 g dieses Pulvers wurden 2,0 Liter voll
entsalztes Wasser zugegeben und zu einem Schlamm vermischt. Die
sem Schlamm wurden 200 ml einer wässrigen Rutheniumchloridlösung
mit 240 g Ruthenium zugegeben; die erhaltene Mischung wurde in
eine Abdampfschale überführt und anschließend durch Erwärmen für
5 bis 6 Stunden bis zur Trockne eingedampft. Der so erhaltene
Feststoff wurde bei 120°C für 16 Stunden getrocknet und danach
pulverisiert. Das so erhaltene pulverisierte Produkt wurde in
eine Quarzpfanne gegeben und bei 200°C für eine Stunde in einem
quarzummantelten Wasserstoffreduzierofen unter Einleitung eines
Gasgemischs aus 5 Vol.-% Wasserstoff und dem Rest Stickstoff re
duziert. Als nächstes wurde das durch Reduktionsbehandlung er
haltene Pulver einer wässrigen 0,5-prozentigen Natriumhydroxid
lösung zugegeben und bei Raumtemperatur 4 Stunden lang gerührt,
um einen Schlamm zu erhalten. Danach wurde dieser Schlamm gefil
tert und das erhaltene Filtrat gewaschen, bis das gewaschene
Filtrat einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5, eine elektrische Leitfä
higkeit von 5 µS/cm oder weniger und keine Chlorionen mehr auf
wies. Der so erhaltene Feststoff wurde 16 Stunden lang bei
120°C getrocknet, um 240 g eines (10-prozentigen) Ru-Kataly
satorpulvers auf einem Aluminiumoxidhydratträger (A-3) zu erhal
ten.
200 g des in Beispiel 2 erhaltenen Katalysatorpulvers (A-2),
100 g Aluminiumoxidsol (Aluminiumoxidgehalt 20%), 250 g voll
entsalztes Wasser und 500 ml Magnetkugeln wurden in eine Magnet
kugelmühle gegeben und 6 Stunden lang mit Wasser pulverisiert,
um einen Schlamm zu erhalten. Als nächstes wurde ein Wabenkörper
mit 2,54 cm Durchmesser und 3 cm Länge, hergestellt aus einem
handelsüblichen Wabenkörper aus Cordierit (Zelldichte 400 Zel
len/Quadratzoll), in den Schlamm eingetaucht und wieder hochge
zogen. Überschüssiger Schlamm wurde mit einem Luftmesser entfernt,
gefolgt von einem 4-stündigen Trocknen bei 200°C. Dieses
Eintauch- und Trocknungsverfahren wurde unter Einstellung der
Schlammkonzentration dreimal wiederholt, um einen Wabenkatalysa
tor (H-1) mit einer Katalysatordeckung von 100 g/Liter Waben
volumen zu erhalten.
Ein handelsüblicher Wabenkörper aus aluminiumhaltigem Edelstahl
(Zelldichte 400 Zellen/Quadratzoll) mit 2,5 cm Durchmesser und
6 cm Länge wurde zweimal mit vollentsalztem Wasser bei 98°C ge
kocht und anschließend 4 Stunden lang bei 120°C getrocknet.
Dieser Wabenkörper wurde in Aluminiumoxidsol (Aluminiumoxidge
halt 20%) eingetaucht und wieder hochgezogen. Überschüssiger
Schlamm wurde mit einem Luftmesser entfernt, gefolgt von einem
4-stündigen Trocknen bei 200°C und einem 30-minütigen Einbren
nen bei 400°C unter Luft in einem Elektroofen, um einen alumi
niumoxidbeschichteten Wabenkörper mit einer Aluminiumoxiddeckung
von 20 g/Liter Wabenvolumen zu erhalten. Danach wurde das Ver
fahren aus Beispiel 4 wiederholt, jedoch mit diesem aluminium
oxidbeschichteten Wabenkörper und 200 g des in Beispiel 1 erhal
tenen Katalysatorpulvers (A-1), um einen Wabenkatalysator (H-2)
mit einer Katalysatordeckung von 200 g/Liter Wabenvolumen zu er
halten.
Das Verfahren aus Beispiel 5 wurde wiederholt, jedoch mit dem in
Beispiel 3 erhaltenen Katalysatorpulver (A-3), um einen Waben
katalysator (H-3) mit einer Katalysatordeckung von 100 g/Liter
Wabenvolumen zu erhalten.
240 g eines (5-prozentigen) Ru-Katalysatorpulvers auf einem Alu
miniumoxidträger wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2 her
gestellt, wobei jedoch das dort verwendete Aluminiumoxidhydrat
durch 228 g handelsübliches aktiviertes Aluminiumoxidhydratpul
ver mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 150 m2/g er
setzt wurde. Die Untersuchung dieses Pulvers mittels Röntgen-
Diffraktionsanalyse ergab ein durch γ-Aluminiumoxid oder χ-Aluminiumoxid
verursachtes Beugungsmuster mit Peaks bei 2θ = 45,4°
und 67,0° gemäß Fig. 2B. Ein Wabenkatalysator (C-1) wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel 4 hergestellt, jedoch unter Ver
wendung dieses Katalysatorpulvers.
240 g eines (5-prozentigen) Ru-Katalysatorpulvers auf einem Alu
miniumoxidträger wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2 her
gestellt, wobei jedoch das, dort verwendete Aluminiumoxidhydrat
durch 228 g eines Pulvers mit einem Teilchendurchmesser von
200 µm oder weniger ersetzt wurde, das durch Pulverisieren von
aktivierten Aluminiumoxidkugeln (erhältlich von Sumitomo Chemi
cal Co., Ltd., Handelsname NKHD) mit einer spezifischen Oberflä
che nach BET von 340 m2/g in einem Mörser und anschließendes
Sieben erhalten wurde. Die Untersuchung dieses Pulvers mittels
Röntgen-Diffraktionsanalyse ergab ein durch γ-Aluminiumoxid ver
ursachtes Beugungsmuster mit Peaks bei 2θ = 45,4° und 66,8°. Ein
Wabenkatalysator (C-2) wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4
hergestellt, jedoch unter Verwendung dieses Katalysatorpulvers.
240 g eines (5-prozentigen) Ru-Katalysatorpulvers auf einem Alu
miniumoxidträger wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2 her
gestellt, wobei jedoch das dort verwendete Aluminiumoxidhydrat
durch ein Titandioxidpulver vom Anatastyp (erhältlich von Ishi
hara Sangyo Kaisha, Ltd., Handelsname MC-90) mit einer spezifi
schen Oberfläche nach BET von 90 m2/g ersetzt wurde. Ein Waben
katalysator (C-3) wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4 her
gestellt, jedoch unter Verwendung dieses Katalysatorpulvers.
240 g eines (5-prozentigen) Ru-Katalysatorpulvers auf einem Zir
kondioxidträger wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2 her
gestellt, wobei jedoch das dort verwendete Aluminiumoxidhydrat
durch ein Zirkondioxidpulver (erhältlich von Shin Nippon Kinzoku
Kagaku Co., Ltd., Handelsname ZrO2-C) mit einer spezifischen
Oberfläche nach BET von 90 m2/g ersetzt wurde. Ein Wabenkatalysator
(C-4) wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4 herge
stellt, jedoch unter Verwendung dieses Katalysatorpulvers.
Der in Beispiel 6 erhaltene Wabenkatalysator H-3 wurde hinsicht
lich seiner Aktivität für die selektive Oxidation des in wasser
stoffhaltigen Gasen enthaltenen Kohlenmonoxids wie folgt bewer
tet.
Ein Wärmeisolierungsmaterial wurde außen um den Wabenkatalysator
H-3 gewickelt, und dieser wurde in ein Reaktionsrohr von 27 mm
Innendurchmesser aus Quarz eingesetzt.
H2-Gas, CO2-Gas, CO und Dampf wurden mit Durchflussmengen von
9,75 Liter/Minute, 3 Liter/Minute, 150 ml/Minute bzw. 1.350 ml/
Minute bei Normtemperatur und Normdruck (was auch für die weite
re Beschreibung gilt) vermischt, um ein simuliertes reformiertes
Gas zu erhalten.
Außerdem wurde ein simuliertes reformiertes Gas hergestellt, das
aus O2 mit einer Durchflussmenge von 150 ml/Minute und N2 mit
600 ml/Minute bestand. Dieses Gas wurde dem simulierten refor
mierten Gas zugegeben, um ein Einsatzgas zu erhalten. Die Ein
leitungsmenge des Einsatzgases in das Reaktionsrohr wurde auf
15 Liter/Minute eingestellt.
Vor der Leistungsmessung wurde ein Gas, das durch Entfernen von
CO2 und CO aus dem genannten Einsatzgas erhalten wurde, in einem
Infrarot-Spiegelofen erwärmt und in das Reaktionsrohr eingelei
tet, wobei die Wabenkatalysator-Einlassgastemperatur 20 Minuten
lang auf 300°C gehalten und danach innerhalb von 20 Minuten auf
80°C abgesenkt wurde, um den Wabenkatalysator vorzubehandeln.
Danach wurde das genannte, in einem Infrarot-Spiegelofen erwärm
te Einsatzgas mit einer Gas-Stundenraumgeschwindigkeit (GHSV)
von 60.000 pro Stunde in das Reaktionsrohr eingeleitet und die
Wabenkatalysator-Einlassgastemperatur mit einer Geschwindigkeit
von 10°C pro Minute kontinuierlich von 80°C auf 300°C erhöht,
wobei der CO-Gehalt im Wabenkatalysator-Einlassgas mit einem CO-
Konzentrationsmesser kontinuierlich gemessen wurde. Als CO-Kon
zentrationsmesser wurde ein für hohe Wasserstoffkonzentrationen
modifiziertes Messgerät (Hersteller: Besuto Sokki K. K., Handels
name BEX2201B) verwendet, bei dem keine durch hohe Wasserstoff
konzentrationen bedingte Interferenzen auftreten. Das Wabenkata
lysator-Auslassgas wurde ebenfalls aufgefangen, um mittels TCD-
Gaschromatografie die H2-Konzentration zu messen. Im Wabenkata
lysator-Einlassgastemperaturbereich von 110 bis 160°C betrug
die Trockensubstanz-CO-Konzentration am Wabenkatalysator-Auslass
als niedrigster Wert 10 ppm und die Wasserstoffrückgewinnung
99%.
Als nächstes wurde unter denselben Bedingungen wie oben ein Ver
such durchgeführt, jedoch unter Verwendung eines Einsatzgases,
das durch Zugabe von Methanol zu dem simulierten reformierten
Gas mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/Minute erhalten wurde.
Im Wabenkatalysator-Einlassgastemperaturbereich von 110 bis
160°C betrug die Trockensubstanz-CO-Konzentration am Wabenkata
lysator-Auslass als niedrigster Wert 13 ppm und die Wasserstoff
rückgewinnung 99%.
Der Vergleichs-Wabenkatalysator C-1 wurde unter denselben Bedin
gungen wie oben geprüft. Ohne Zugabe von Methanol betrug die
Trockensubstanz-CO-Konzentration am Wabenkatalysator-Auslass im
Wabenkatalysator-Einlassgastemperaturbereich von 120 bis 170°C
als niedrigster Wert 100 ppm und die Wasserstoffrückgewinnung
97%. Bei Zugabe von Methanol betrug die Trockensubstanz-CO-Kon
zentration am Wabenkatalysator-Auslass im Wabenkatalysator-Ein
lassgastemperaturbereich von 120 bis 170°C als niedrigster Wert
480 ppm und die Wasserstoffrückgewinnung 95%.
Die Wabenkatalysatoren H-1, H-2, C-3 und C-4 wurden ebenfalls
unter denselben Bedingungen wie oben geprüft. Die niedrigsten
Werte der Trockensubstanz-CO-Konzentration am Wabenkatalysator-
Auslass sind in Tabelle 1 angegeben.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, zeigen die erfindungsgemäßen Ka
talysatoren, bei denen Aluminiumoxidhydrat als Träger verwendet
wird, bei Verzicht auf eine Zugabe von Methanol im Vergleich zu
den Vergleichskatalysatoren mit Aluminiumoxid, Titandioxid oder
Zirkondioxid als Träger eine überlegene CO-selektive Oxidations
aktivität. Auch die Zugabe von Methanol hat wenig Einfluss auf
die erfindungsgemäßen Katalysatoren, was ihre CO-selektive Oxi
dationsaktivität angeht. Andererseits führen die Katalysatoren
aus den Vergleichsbeispielen aufgrund der Zugabe von Methanol zu
einer deutlich geringeren CO-selektiven Oxidationsaktivität.
Somit besitzen die erfindungsgemäßen Katalysatoren eine überle
gene Wirkung auf die Aktivität für die selektive Oxidation von
Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Gasen.
Claims (20)
1. Ein Katalysator für die selektive Oxidation von in wasser
stoffhaltigen Gasen enthaltenem Kohlenmonoxid, wobei der Kataly
sator aus Ruthenium auf einem Aluminiumoxidhydratträger besteht.
2. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei dieser eine spezifi
sche Oberfläche nach BET von 150 m2/g oder größer aufweist.
3. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei dieser eine spezifi
sche Oberfläche nach BET von 200 m2/g oder größer aufweist.
4. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Aluminium
oxidhydrat eine Verbindung mit der chemischen Formel Al2O3.nH2O
ist, wobei n eine ganze Zahl zwischen 1 und 3 ist.
5. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Aluminium
oxidhydrat mindestens eine aus den Verbindungen Böhmit, Pseudo-
Böhmit und Böhmitgel ausgewählte Verbindung ist.
6. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Ruthenium
in metallischer Form, als niederwertiges Oxid oder als Ru(OH)3
oder in Form eines Gemischs von zwei oder mehr dieser Verbindun
gen vorliegt.
7. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Ruthenium
in einer Menge von 0,1 bis 20 Masseprozent metallisches Ruthe
nium, bezogen auf die Masse des Katalysators, vorliegt.
8. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Ruthenium
in einer Menge von 0,5 bis 10 Masseprozent metallisches Ruthe
nium, bezogen auf die Masse des Katalysators, vorliegt.
9. Der Katalysator nach Anspruch 1, der durch Formen in eine be
stimmte Form gebracht wurde.
10. Der Katalysator nach Anspruch 1, wobei das besagte Alumi
niumoxidhydrat durch Formen in eine bestimmte Form gebracht und
das besagte Ruthenium auf das geformte Aluminiumoxidhydrat auf
gebracht wurde.
11. Eine mit dem Katalysator beschichtete Konstruktion für die
selektive Oxidation von Kohlenmonoxid in wasserstoffhaltigen Ga
sen, wobei diese Konstruktion aus einem monolithischen Trägerma
terial und dem auf das Trägermaterial aufgebrachten Katalysator
nach Anspruch 1 besteht.
12. Die Konstruktion nach Anspruch 11, wobei es sich bei dem ge
nannten monolithischen Trägermaterial um einen Keramikwerkstoff
oder ein Metall handelt.
13. Ein Verfahren zur Entfernung des in wasserstoffhaltigen Ga
sen vorhandenen Kohlenmonoxids, bestehend aus den folgenden
Schritten:
dem Zugeben von Sauerstoff in einer für die Oxidation mindestens eines Teils des in dem Gas vorhandenen Kohlenmonoxids erforder lichen Menge zu einem Gas, das mindestens Wasserstoff und Koh lenmonoxid und bezogen auf das Volumen mehr Wasserstoff als Koh lenmonoxid enthält, und
dem anschließenden In-Kontakt-Bringen des Gases, dem Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem Katalysator nach Anspruch 1.
dem Zugeben von Sauerstoff in einer für die Oxidation mindestens eines Teils des in dem Gas vorhandenen Kohlenmonoxids erforder lichen Menge zu einem Gas, das mindestens Wasserstoff und Koh lenmonoxid und bezogen auf das Volumen mehr Wasserstoff als Koh lenmonoxid enthält, und
dem anschließenden In-Kontakt-Bringen des Gases, dem Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem Katalysator nach Anspruch 1.
14. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Konzentration von
Kohlenmonoxid in den Gasen auf mindestens 100 ppm oder darunter
verringert wird.
15. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei der besagte Sauerstoff
in Form von Luft zugegeben wird.
16. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei der besagte Sauerstoff
so zugegeben wird, dass das Molverhältnis O2 zu CO in dem Gas,
dem der Sauerstoff zugegeben worden ist, im Bereich von 0,5 bis
2,5 liegt.
17. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei der besagte Sauerstoff
so zugegeben wird, dass das Molverhältnis O2 zu CO in dem Gas,
dem der Sauerstoff zugegeben worden ist, im Bereich von 0,7 bis
1,5 liegt.
18. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei das besagte Gas, dem
Sauerstoff zugegeben worden ist, mit dem genannten Katalysator
bei einer Temperatur von 60 bis 220°C und einer Gas-Stunden
raumgeschwindigkeit (GHSV) von 5.000 bis 150.000 pro Stunde in
Kontakt gebracht wird.
19. Das Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Konzentration von
Kohlenmonoxid in dem Gas auf 100 ppm oder weniger verringert
wird.
20. Ein Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzellensystem bestehend
aus einem Brennstoffvorratsbehälter, einem Reformer, einem Kon
vertierungsreaktor, einem kohlenmonoxid-selektiven Oxidations
reaktor unter Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 und
einer Festpolymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle, die in dieser Rei
henfolge angeordnet sind.
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