DE10051545B4 - Bodenbelag mit dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art - Google Patents

Bodenbelag mit dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art Download PDF

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Abstract

Textiler Bodenbelag mit einer Grundkette (1) mit mindestens einer Füllkette (2) und mindestens einer Bindekette (3) sowie mit einer oder mehreren Polketten (5), wobei die Polketten (5) in ein Grundgewebe (10), vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden sind, ein Teil der Polketten (5) nach oben in ein Oberfach (17) gehoben sind zur Bereitstellung von Oberflächengewebe (20) zur Bildung von Mustern, teilweise die Polketten (5) in einem Mittelfach zur Bereitstellung von Spiegelgründen (11) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den flächenhaften Spiegelgründen (11) Oberflächeneinlagen (7) solche des metallenen Typs ortsfest angeordnet sind, wobei zwischen der Oberflächeneinlage (7) und dem Spiegelgrund (11) eine Klebschicht (9) angeordnet ist,
auf der Oberflächeneinlage (7) auf ihrer dem Grundgewebe (10) abgewandten Seite mindestens eine Farbschicht aufgetragen ist,
der Abstand Z, welcher der Entfernung zwischen einer Oberseite der Oberflächeneinlage (7) und einem Oberschuss (12) entspricht, geringer als der Abstand, welcher der Entfernung der Höhe der...

Description

  • Die Erfindung betrifft einen textilen Bodenbelag mit einer Grundkette mit mindestens einer Füllkette und mindestens einer Bindekette sowie mit einer oder mehreren Polketten, wobei die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden sind, ein Teil der Polketten nach oben in ein Oberfach gehoben sind zur Bereitstellung von Oberflächengewebe zur Bildung von Mustern, teilweise die Polketten in einem Mittelfach zur Bereitstellung von Spiegelgründen angeordnet sind, und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
  • In der DE 197 09 893 C2 wird ein gasdurchlässiger Teppichboden offenbart, welcher die Klimatisierung eines Raums durch den Austausch des in einem Raum befindlichen Gases ermöglicht. Die Luftkonditionierung ist erforderlich, weil aufgrund der Vielzahl an Benutzern in einem Raum die Luft verbraucht ist und des Austausches bedarf. Der herkömmliche gasdurchlässige Teppichboden weist eine Vielzahl von Gasaustrittsöffnungen in seinem Grundgewebe auf, die nach der Herstellung des herkömmlichen gasdurchlässigen Teppichbodens durch die Entfernung der Kett- und/oder Schussfadenanordnung bereitgestellt werden. Die in dem herkömmlichen Teppichboden angeordneten Gasaus trittsöffnungen ermöglichen den Austausch der Luft eines Raums über die große Fläche desselben.
  • Hingegen weist der herkömmliche gasdurchlässige Teppichboden keine unterschiedliche räumliche Strukturen in der Oberseite desselben auf, so dass diesem eine durch die Dreidimensionalität der Oberseite des Bodenbelags hervorgerufene und verstärkte Farb- und Mustergestaltung mit Tiefenwirkung fehlt.
  • Im Stand der Technik sind auch Verfahren zur Herstellung von textilen Bodenbelägen bekannt, welche in Rutenwebtechnik hergestellt werden. So beschreibt die EP 0424 635 A1 ein Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge in Rutenwebtechnik, bei denen jeweils eine Füllkette und eine Bindekette, sowie eine Polkette dem Riet zugeführt werden, ein oder mehrchorige Teppichbindungen in Rutenwebtechnik die gesamte aus Polkettfäden bestehende Teppichoberfläche bilden, einen feineren Zusatzfaden, der wesentlich dünner als die Polkettfäden ausgeführt ist, über zwei oder mehrere Chore der Teppichoberfläche zusätzlich hinzugefügt wird, damit die Webdichte erhöht wird.
  • Es zeigt sich aber, dass der Stand der Technik unberücksichtigt lässt die Bereitstellung von textilen Bodenbelägen, welche Dessins und Strukturen nicht nur farbig wiedergeben durch Einfügung unterschiedlich gefärbter Polketten und/oder Zusatzfäden. Der ästhetische Gesamteindruck, welcher durch die ses herkömmliche Verfahren bereitgestellt wird, führt nicht zu einer tiefen Wirkung und der von dem Benutzer erwünschten dreidimensionalen Wiedergabe von farbigen räumlichen Strukturen des Bodenbelags.
  • Gerade Bodenbeläge sollen nicht nur eine platte textile Optik vermitteln, sondern hinzukommend aufgrund der Anordnung räumlicher Strukturen der Teppichoberfläche die textile Optik noch deutlich dreidimensional verstärken.
  • Weiterhin ist es erwünscht, dass die durch das herkömmliche Verfahren gezeigte textile Optik durch Einfügung von einem oder mehreren Polchoren zwar Muster und Strukturen zeigt, jedoch diese im Laufe der Zeit und durch auftretende Abnutzung verblassen und deutlich an Farbe verlieren.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung soll es sein, einen textilen Bodenbelag bereitzustellen, welcher unterschiedliche räumliche Strukturen in der Oberseite desselben aufweist, wobei die durch räumliche Strukturen erzeugte Dreidimensionalität der Oberseite des Bodenbelags die nach Wunsch und/oder Erfordernis bedingte Tiefenwirkung durch Farbgestaltung und Musterung zusehends zu verstärken vermag.
  • Zudem soll ein Verfahren bereitgestellt werden, welches nicht nur eine oberflächliche textile Optik bereitstellt von textilen Bodenbelägen, sondern diese besonders verstärkt durch dreidimensionale Strukturen und Versehen solcher Strukturen mit Aufhellern. Die dreidimensionalen Strukturen sollen auch nach dauerhaftem Gebrauch die erwünschte textile Optik unabhängig von der Dauer der Benutzung vermitteln und diese in Verbindung bringen mit der Räumlichkeit, in welcher der Bodenbelag sich befindet.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch und durch den Nebenanspruch. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung.
  • Die Erfindung betrifft einen textilen Bodenbelag mit einer Grundkette mit mindestens einer Füllkette und mindestens einer Bindekette sowie mit einer oder mehreren Polketten, wobei die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden sind, ein Teil der Polketten nach oben in ein Oberfach gehoben sind zur Bereitstellung von Oberflächengewebe zur Bildung von Mustern, teilweise die Polketten in einem Mittelfach zur Bereitstellung von Spiegelgründen angeordnet sind, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass
    auf den flächenhaften Spiegelgründen Oberflächeneinlagen solche des metallenen Typs ortsfest angeordnet sind, wobei zwischen der Oberflächeneinlage und dem Spiegelgrund eine Klebschicht angeordnet ist,
    auf der Oberflächeneinlage auf ihrer dem Grundgewebe abgewandten Seite mindestens eine Farbschicht aufgetragen ist,
    der Abstand Z, welcher der Entfernung zwischen einer Oberseite der Oberflächeneinlage und einem Oberschuss entspricht, geringer als der Abstand, welcher der Entfernung der Höhe der Polnoppen von dem Oberschuss entspricht, ist, sowie
    mindestens eine Polkette ein Metallfaden ist.
  • Eine weitere Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge zur Bereitstellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art, wobei eine Grundkette mit mindestens einer Füllkette, mindestens eine Bindekette, eine oder mehrere Polketten einem Riet zugeführt werden, die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten teilweise durch Mustereinrichtungen nach oben gehoben werden zur Bereitstellung von Oberflächengewebe und die Polketten teilweise im Mittelfach angeordnet werden zur Bereitstellung von Spiegelgründen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
    auf die Spiegelgründe eine Klebstoffschicht aufgetragen und die Oberflächeneinlagen mittels der Klebstoffschicht ortsfest angeordnet werden,
    als Oberflächeneinlagen solche des metallenen Typs verwendet werden,
    als Oberflächeneinlagen solche mit mindestens einer auf ihrer dem Grundgewebe abgewandten Seite aufgetragenen Farbschicht verwendet werden,
    wobei der Abstand Z, welcher der Entfernung zwischen einer Oberseite der Oberflächeneinlage und dem Oberschuss ent spricht, geringer als der Abstand ist, welcher der Entfernung der Höhe der Polnoppen von dem Oberschuss entspricht
    und eine weitere Polkette mittels Mustereinrichtungen ins Oberfach zur Bereitstellung derjenigen Bereiche nach oben gehoben wird, die die Spiegelgründe seitlich begrenzen.
  • Unter Oberflächengewebe wird im Sinne der Erfindung auch das Gewebe eines textilen Bodenbelags verstanden, welches Noppen (= Schlingen) und/oder geschnittene Noppen aufweist und farbige Muster des textilen Bodenbelags oberseitig zu bilden vermag.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt einen textilen Bodenbelag her, welcher vorzugsweise in Rutenwebtechnik hergestellt wird, wobei durch teilweise Nichthebung des Polmaterials ein sogenannter Spiegelgrund entsteht, in welchen als zusätzliche Materialien Oberflächeneinlagen in verschiedenen Formen eingefügt werden. Beispielsweise werden eine oder mehrere Polketten durch herkömmliche Mustereinrichtungen, z. B. Schaftmustereinrichtungen oder Jacquard-Maschinen, an die Oberfläche in das Oberfach gehoben und bilden die Höhe der die Oberflächenmuster des textilen Bodenbelags bildende Nutzschicht, die auch als Oberflächengewebe bezeichnet wird. Das Ausmaß der Schlingenhöhe oder Noppenhöhe, nämlich des Abstandes zwischen Noppenhöhe und Oberschuss, kann durch Ruten bestimmt werden.
  • Ein weiterer Teil der Polketten wird im Mittelfach in der Nähe der Grundkette angeordnet und bildet den flächenhaften Spiegelgrund, welcher zur Aufnahme der Klebstoffschicht und der Oberflächeneinlage dient.
  • Die Grundkette umfasst eine oder mehrere Bindeketten und eine oder mehrere Füllketten, welche vorteilhafterweise eine weitere oder mehrere Polketten zusätzlich aufweisen können. In den Bereichen, in denen die Polketten nicht über die Ruten herausgehoben werden, werden die Spiegelgründe nach Auftragen eines Klebstoffs auf dieselben mit Oberflächeneinlagen versehen, welche solche des metallenen Typs sind. Durch die ortsfeste Anordnung der Oberflächeneinlagen beispielsweise mittels Klebstoffen werden die Muster und Strukturen des Bodenbelags, welche beispielsweise durch farbige hervorgehobene Polketten bereitgestellt werden, in vielfältigster Weise verstärkt und die dreidimensionale Struktur der Dessins in deutlicher Weise verstärkt.
  • Daher wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein solcher textiler Bodenbelag bereitgestellt, der aufgrund seines dreidimensionalen Gesamteindrucks sich an die dreidimensionalen Räumlichkeiten, in welchen er in Gebrauch ist, anpassen und die alleine durch das Gewebe vermittelte zweidimensionale Optik unterstützen kann.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Oberflächeneinlagen mit einer oder mehreren Farbschichten oder sogenannten 3-D-Bildern (= dreidimensionalen Bildern) beschichtet werden, welche die Muster und Strukturen des textilen Belags bzw. des Grundgewebes und der Polketten zu unterstützen oder ggf., falls erwünscht, farblich abzuschwächen vermögen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Oberflächeneinlagen durchgehend gefärbt, um eine hinreichende dauerhafte Farbgebung bereitzustellen.
  • Weiterhin ist es möglich, aus der Grundkette mindestens eine Polkette, vorzugsweise mittels Mustereinrichtungen ins Oberfach zu ziehen, wobei die Ruten deren Höhe bestimmen können. Oberfach ist derjenige Teil, welcher oberhalb der Grundkette zugeordnet ist und der Unterseite des Bodenbelags gegenübersteht.
  • Weiterhin sind die Verwendungen von doppelten Bindeketten möglich, wobei auch der Unterschuss auf Lücke gegenüber dem Oberschuss angeordnet sein kann.
  • Ebenso ist es möglich, als Ruten Zugruten und/oder Schnittruten zu verwenden. Unter Schnittruten werden auch Schneideruten im Sinne der Erfindung zu verstehen sein. Die durch ins Oberfach gehobenen bzw. hervorgehobenen Polketten ausgebildeten Pol- oder Schlingennoppen können durch Schnitt ruten zur Bereitstellung von geschnittenem Flor (Velours) mit unterschiedlicher Höhe geschnitten werden, um die dreidimensionale Struktur und Muster entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen. Ebenso ist es möglich, die Polnoppen geschlossen zu lassen, so dass vorzugsweise Zugruten für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden. Je nach Gewebeart und Rutendichte und Rutenhöhe und der erwünschten Höhe sowie Beabstandungen des die Spiegelgründe umgebenden Oberflächengewebes können zum Hervorheben runde und/oder im Querschnitt eckige Ruten verwendet werden.
  • Das Farbenmuster des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags kann auch dadurch verstärkt werden, dass die in der Grundkette vorhandenen weiteren Polketten als zweites Chor mittels herkömmlicher Mustereinrichtungen zusätzlich ins Oberfach gezogen werden. Ebenso kann die Dicke und das Farbenmuster des textilen Bodenbelags durch die Dicke des Oberschusses und die Höhe des Ruten verändert werden. Eine Polkette kann auch eine Füllkette sein.
  • Die Grundkette des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags kann beispielsweise zwei Füllketten und zusätzlich ein oder mehrere Polchore aufweisen. Die Bereiche, in welchen die Polketten nicht ins Oberfach mittels Mustereinrichtungen gehoben werden, entsprechen den Spiegelgründen. Die Spiegelgründe werden mit einem Klebstoff versehen, welcher dauerhaft auf der Oberfläche des Grundgewebes verbleibt. Der Klebstoff verbindet ortsfest und dauerhaft die auf der der Unterseite des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags abgewandte Seite aufgebrachte Oberflächeneinlage.
  • Die Oberflächeneinlage weist einen Abstand Z auf, welcher gleich oder kleiner ist als der Abstand Y, welcher der Entfernung zwischen der Rute und dem Oberschuß des erfindungsgemäßen Teppichbodenbelags entspricht. Vorzugsweise ist der Abstand Z kleiner als Y, um vorspringende Kanten der Oberflächeneinlage auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags auch nach dauerhaften Gebrauch zu vermeiden.
  • Weiterhin weist der erfindungsgemäße Bodenbelag Polketten auf, die solche des textilen Typs sein können. Ebenso können als Polketten beispielsweise Metallfäden unterschiedlicher Zusammensetzungen verwendet werden, um den Gesamteindruck und damit den dreidimensionalen Eindruck und den Übergang zwischen beispielsweise metallener Oberflächeneinlage und dem die Spiegelgründe seitlich begrenzenden Oberflächengewebe zu bestimmen. Ebenso können die Polketten Mischungen aus textilen Typs und Metallfäden sein.
  • Die Muster des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags können durch gesteuertes Ausheben farblich unterschiedlicher oder materialseits unterschiedlicher Fäden entstehen, die sich voneinander abheben und in der Systematik der Aushebung das Muster ergeben. Das Muster kann durch die Abfolge von Zug- und Schnittruten entstehen, wodurch abwechselnd Reihen von Velours- und Schlingenwebteppichen entstehen, der hierdurch eine Struktur aufzuweisen vermag. Es werden z. B. unterschiedlich hohe Ruten in bestimmten Abfolgen verwendet, was zu unterschiedlich hohen Polreihen führt und dadurch eine Struktur entstehen läßt. Es werden an bestimmten Stellen des textilen Bodenbelags keine Polfäden durch die Mustersteuerung der Mustereinrichtungen angehoben, wodurch sogenannte Tiefgänge entstehen, oder es werden an bestimmten Stellen des Teppichbodens mehrere Polfäden gleichzeitig durch die Mustersteuerung ausgehoben, wodurch eine Struktur durch die Verdichtung der Waren entsteht.
  • Als Klebstoffe können solche verwendet werden, die dauerhaft die Verbindung zwischen den Oberflächeneinlagen und dem Grundgewebe ermöglichen. Beispielsweise können physikalisch abbindende und/oder chemisch abbindende Klebstoffe verwendet werden. Als physikalisch abbindende Klebstoffe können solche wie Schmelzkleber, beispielsweise SB, PA, EVA, PE verwendet werden. Als chemisch abbindende eignen sich solche, wie Epoxidharze und Säureanhydride oder Epoxidharze in Kombination mit Polyamiden, mit Polyolen, Cyanacrylate oder dergleichen.
  • Vorzugsweise wird ein fest elastischer, hochviskoser Ein-Komponenten-Kleb-/Dichtstoff mit hoher Anfangshaftung verwendet auf Basis von silanmodifizierten Polymeren (MS-Polymeren). Vorzugsweise werden silanmodifizierte Polymere verwendet, die durch Luftfeuchtigkeit zu einem elastischen Produkt vernetzt werden bzw. aushärten. Es zeigt sich, dass durch die Erhöhung von Temperaturluftfeuchtigkeit die Durchhärtezeiten verkürzt werden können zwischen der Oberflächeneinlage und dem Grundgewebe. Hingegen zeigt sich, dass niedrige Temperaturen sowie eine geringe Luftfeuchtigkeit die Durchhärtezeit erhöhen. Der ein-Komponenten-Kleb-/Dichtstoff ist besonders standfest, so dass bereits nach dem Zusammenfügen der zu verbindenden Teile, hier der Oberflächeneinlage und dem Gewebe eine hohe Haltekraft erreicht wird. Da der Ein-Komponenten-Kleb-Dichtstoff frei ist von Lösungsmitteln, Isocyanaten, Silikonen, PVC und geruchsneutral, erweist er sich als besonders bevorzugt für die Verklebung der Oberflächeneinlage mit dem Gewebe des erfindungsgemäßen Bodenbelags, so dass dieser sich insbesondere in geschlossenen Räumlichkeiten Verwendung finden kann. Er weist eine gute primerlose Haftung auf und ist hinreichend UV-beständig, was auch wesentlich ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags in ungeschützten Räumlichkeiten. Aufgrund der elastischen Verklebung ist die ortsfeste Verbindung der Oberflächeneinlage mit dem Gewebe hinreichend elastisch und führt nicht zu Versprödung oder Rißbildung innerhalb der Klebschicht oder zu oberflächlichen mechanischen Beschädigungen aufgrund von unterschiedlicher Verhärtungen der Klebschicht.
  • Das Ausmaß der Verklebung kann durch Aufrauhung der zu verklebenden Unterseite der Oberflächeneinlage verstärkt werden.
  • Vorzugsweise wird ein Klebstoff verwendet, welcher geruchlos und/oder feuchtigkeitshärtend ist. Vorzugsweise wird bei niedrigen Materialtemperaturen des Kleb-/Dichtstoffes gearbeitet, was zu einer Erhöhung der Viskosität der Klebschicht führt. Um die Viskosität zu verringern, ist der Klebstoff zu erwärmen.
  • Der Klebstoff zeigt auch eine optimale Lackhaftung, wenn beispielsweise die Oberflächeneinlage beidseitig mit einer Farbschicht versehen ist.
  • Ausführungsbeispiele
  • Die Zeichnung zeigt aufgrund schematischer Vereinfachung, ohne Anspruch auf eine maßstabsgetreue Wiedergabe der Erfindung in
  • 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen textilen Bodenbelag.
  • Der erfindungsgemäße textile Bodenbelag weist Spiegelgründe 11 und Oberflächengewebe 20 auf. Die Grundkette 1 weist eine Bindekette 3, eine Füllkette 2 und eine Polkette 5a auf. In dem Grundgewebe 10 ist die Polkette 5a nicht ins Oberfach 17 mittels Mustereinrichtungen gehoben. Es können auch solche Polketten 5 verwendet werden, welche eine besonders hinreichende Flächenhaftung durch Oberflächenaufrauhung oder – beschichtung mit dem Klebstoff ermöglichen. Eine weitere Polkette 5 ist mittels Mustereinrichtungen (nicht gezeigt) ins Oberfach 17 nach oben (siehe Pfeil) gehoben worden unter Bereitstellung derjenigen Bereiche, die die Spiegelgründe 11 seitlich begrenzen und als Oberflächengewebe 20 bezeichnet werden. Die Ruten 4 bestimmen z. B. die Höhe der hervorgehobenen Schlingen 30.
  • Die von oben gesehen flächenhaft, nicht herausgehobenen Polketten 5, 5a verbleiben in der Mittelstellung, auch Mittelfach bezeichnet, und bilden den Spiegelgrund 11. Der Spiegelgrund 11 wird mit einem Klebstoff 9, hier ein fest elastischer, hochviskoser Ein-Komponenten-Kleb-/Dichtstoff mit hoher Anfangshaftung auf Basis von silanmodifizierten Polymeren beschichtet.
  • Eine Oberflächeneinlage 7, hier eine Metalleinlage, wird dauerhaft und ortsfest mit der Klebschicht 9 verbunden. Der Abstand Z, welcher die Entfernung zwischen Oberseite der Metalleinlage 7 und dem Oberschuss 12 ist, ist geringer als der Abstand, welcher der Entfernung der Höhe der Polnoppen 18 von dem Oberschuss 12 entspricht.
  • Auf der Unterseite 34, oder als Unterfach bezeichnet, kann eine Latexschicht aufgetragen werden (nicht gezeigt). Die Oberseite oder das Oberfach 17 des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags zeichnet sich durch die aufgrund der gehobenen oder auch herausgehobenen Polketten 5 bzw. Polchore unterschiedlicher Farbe dargestellten Strukturmuster des Oberflächengewebes 20, welches dem die Spiegelgründe 11 begrenzenden Gewebe entspricht, und durch die auf den Spiegelgründen 11 aufgetragenen bzw. angeordneten Metalleinlagen 7 aus, was in deren optischen Zusammenspiel einen dreidimensionalen Eindruck bei dem Benutzer hervorruft
  • Auf der Oberflächeneinlage 7 ist auf ihrer dem Grundgewebe 10 abgewandten Seite, also oberseitig, mindestens eine Farbschicht aufgetragen.
  • Hinzukommend kann sich der erfindungsgemäße textile Bodenbelags sowohl durch Metalleinlagen 7 und durch die Verwendung ggf. von elektrisch leitenden Klebstoffen auszeichnen, welche beispielsweise als Leitklebstoffe aus Kunstharzen mit elektrisch leitenden Metall-Pulvern und/oder Pigmenten als Zusatzstoffen versehen sein können. Der erfindungsgemäße textile Bodenbelag leitet elektrische Spannungen oder elektrostatische Aufladungen ab, so dass hinzutretend nicht nur durch die Optik der erfindungsgemäße textile Bodenbelag das Wohlbefinden des Benutzers fördert sondern auch das Raumklima verbessert.
  • Hierdurch eignet sich besonders der erfindungsgemäße textile Bodenbelag nicht nur in Räumlichkeiten des privaten Bereichs, sondern auch in vorteilhafter Weise in gewerblich genutzten, in welchen beispielsweise Datenverarbeitungsgeräte zu finden sind, die ebenso vor statischen Aufladungen zu schützen sind.

Claims (24)

  1. Textiler Bodenbelag mit einer Grundkette (1) mit mindestens einer Füllkette (2) und mindestens einer Bindekette (3) sowie mit einer oder mehreren Polketten (5), wobei die Polketten (5) in ein Grundgewebe (10), vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden sind, ein Teil der Polketten (5) nach oben in ein Oberfach (17) gehoben sind zur Bereitstellung von Oberflächengewebe (20) zur Bildung von Mustern, teilweise die Polketten (5) in einem Mittelfach zur Bereitstellung von Spiegelgründen (11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf den flächenhaften Spiegelgründen (11) Oberflächeneinlagen (7) solche des metallenen Typs ortsfest angeordnet sind, wobei zwischen der Oberflächeneinlage (7) und dem Spiegelgrund (11) eine Klebschicht (9) angeordnet ist, auf der Oberflächeneinlage (7) auf ihrer dem Grundgewebe (10) abgewandten Seite mindestens eine Farbschicht aufgetragen ist, der Abstand Z, welcher der Entfernung zwischen einer Oberseite der Oberflächeneinlage (7) und einem Oberschuss (12) entspricht, geringer als der Abstand, welcher der Entfernung der Höhe der Polnoppen (18) von dem Oberschuss (12) entspricht, ist, sowie mindestens eine Polkette (5) ein Metallfaden ist.
  2. Textiler Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Polketten (5) -nicht in das Oberfach (17) angehoben- in dem Mittelfach in der Grundkette verbleibt.
  3. Textiler Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Polketten (5) ins Oberfach (17) zur Bildung der Nutzschicht als Oberflächengewebe (20) angehoben ist.
  4. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllkette (2) eine weitere oder mehrere Polketten (5) zusätzlich aufweist.
  5. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Grundkette (1) mindestens eine Füllkette (2) als Polkette (5) ins Oberfach (17) gehoben ist.
  6. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Grundkette (1) mindestens eine Polkette (5) ins Oberfach (17) gehoben ist.
  7. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschuss (8) auf Lücke gegenüber dem Oberschuss (12) angeordnet ist.
  8. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächeneinlage (7) eine solche des durchgefärbten Typs ist.
  9. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (34) oder als Unterfach bezeichnet eine Latexschicht aufgetragen wird.
  10. Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge zur Bereitstellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei eine Grundkette (1) mit mindestens einer Füllkette (2), mindestens eine Bindekette (3), eine oder mehrere Polketten (5) einem Riet zugeführt werden, die Polketten (5) in ein Grundgewebe (10), vorzugsweise in Rutenwebtechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten (5) teilweise durch Mustereinrichtungen nach oben gehoben werden zur Bereitstellung von Oberflächengewebe (20) und die Polketten (5) teilweise im Mittelfach angeordnet werden zur Bereitstellung von Spiegelgründen (11), dadurch gekennzeichnet, dass auf die Spiegelgründe (11) eine Klebstoffschicht (9) aufgetragen und die Oberflächeneinlagen (7) mittels der Klebstoffschicht (9) ortsfest angeordnet werden, als Oberflächeneinlagen (7) solche des metallenen Typs verwendet werden, als Oberflächeneinlagen (7) solche mit mindestens einer auf ihrer dem Grundgewebe (10) abgewandten Seite (11) aufgetragenen Farbschicht verwendet werden, wobei der Abstand Z, welcher der Entfernung zwischen einer Oberseite der Oberflächeneinlage (7) und dem Oberschuss (12) entspricht, geringer als der Abstand ist, welcher der Entfernung der Höhe der Polnoppen (18) von dem Oberschuss (12) entspricht und eine weitere Polkette (5) mittels Mustereinrichtungen ins Oberfach (17) zur Bereitstellung derjenigen Bereiche nach oben gehoben wird, die die Spiegelgründe (11) seitlich begrenzen.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächeneinlagen (7) durch einen Klebstoff (9) dauerhaft mit dem Grundgewebe (10) verbunden werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Oberflächeneinlagen (7) solche des durchgefärbten Typs verwendet werden.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Grundkette (1) mindestens eine Füllkette (3) als Polkette ins Oberfach (17) gehoben wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass doppelte Bindeketten verwendet werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschuss (8) auf Lücke gegenüber dem Oberschuss (12) angeordnet wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Ruten (4) Zugruten und/oder Schnittruten verwendet werden.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugruten solche mit runden und/oder rechteckigen Querschnitt verwendet werden.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Polkette (5) aus mehreren Polfäden verwendet werden.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine einfarbige Polkette (5) verwendet wird.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass als Polkette (5) eine solche des textilen Typs und/oder ein Metallfaden verwendet wird.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Grundgewebes (10) latexiert wird.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberschuss (12) unterschiedliche Dicke aufweist.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die durch in das Oberfach (17) gehobenen oder hervorgehobenen Polketten (5) ausgebildeten Pol- oder Schlingennoppen durch Schnittruten zur Bereitstellung von geschnittenem Flor (Velours) mit unterschiedlicher Höhe geschnitten werden, um die dreidimensionale Struktur und Muster entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche, in welchen die Polketten (5) nicht ins Oberfach (17) mittels Mustereinrichtungen gehoben werden, als Spiegelgründe (11) mit einem Klebstoff versehen werden, welcher dauerhaft auf der Oberfläche des Grundgewebes verbleibt.
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