DE10051545A1 - Verfahren zur Herstellung von Bodenbelägen mit dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bodenbelägen mit dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge zur Bereitstellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art, wobei eine Grundkette mit mindestens einer Füllkette, mindestens eine Bindekette, eine oder mehrere Polketten einem Riet zugeführt werden, die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Rutengewebetechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten teilweise nach oben ins Oberfach gehoben werden zur Bereitstellung von Oberflächengewebe und teilweise im Mittelfach verbleiben zur Bereitstellung von Spiegelgründen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass auf die Spiegelgründe eine Klebstoffschicht aufgetragen wird und Oberflächeneinlagen mittels der Klebstoffschicht ortsfest angeordnet werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung tex­ tiler Bodenbeläge zur Bereitstellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art, wobei eine Grund­ kette mit mindestens einer Füllkette, mindestens eine Binde­ kette, eine oder mehrere Polketten einem Riet zugeführt wer­ den, die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Ruten­ gewebetechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten durch Mustereinrichtungen unterschiedlich nach oben gezogen werden können.
Im Stand der Technik sind Verfahren zur Herstellung von textilen Bodenbelägen bekannt, welche in Rutenweb-Technologie hergestellt werden. So beschreibt die EP-A 0424 635 ein Ver­ fahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge in Rutenweb- Technologie, bei denen jeweils eine Füllkette und eine Binde­ kette, sowie eine Polkette dem Riet zugeführt werden, ein o­ der mehrchorige Teppichbindungen in Rutenwebtechnik die ge­ samte aus Polkettfäden bestehende Teppichoberfläche bilden, einen feineren Zusatzfaden, der wesentlich dünner als die Polkettfäden ausgeführt ist, über zwei oder mehrere Chore der Teppichoberfläche zusätzlich hinzugefügt wird, damit die Web­ dichte erhöht wird.
Es zeigt sich aber, dass der Stand der Technik unberück­ sichtigt läßt die Bereitstellung von textilen Bodenbelägen, welche Dessins und Strukturen nicht nur farbig wiedergeben durch Einfügung unterschiedlich gefärbter Polketten und/oder Zusatzfäden. Der ästhetische Gesamteindruck, welcher durch dieses herkömmliche Verfahren bereitgestellt wird, führt nicht zu einer tiefen Wirkung und der von dem Benutzer er­ wünschten dreidimensionalen Wiedergabe von farbigen räumli­ chen Strukturen des Bodenbelags.
Gerade Bodenbeläge sollen nicht nur eine platte textile Optik vermitteln, sondern hinzukommend aufgrund der Anordnung räumlicher Strukturen der Teppichoberfläche die textile Optik noch deutlich dreidimensional verstärken.
Weiterhin ist es erwünscht, dass die durch das herkömmli­ che Verfahren gezeigte textile Optik durch Einfügung von ei­ nem oder mehreren Polchoren zwar Muster und Strukturen zeigt, jedoch diese im Laufe der Zeit und durch auftretende Abnut­ zung verblassen und deutlich an Farbe verlieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung soll es sein, ein Ver­ fahren bereitzustellen, welches nicht nur eine oberflächliche textile Optik bereitstellt von textilen Bodenbelägen, sondern diese besonders verstärkt durch dreidimensionale Strukturen und Versehen solcher Strukturen mit Aufhellern. Die dreidi­ mensionalen Strukturen sollen auch nach dauerhaftem Gebrauch die erwünschte textile Optik unabhängig von der Dauer der Be­ nutzung vermitteln und diese in Verbindung bringen mit der Räumlichkeit, in welcher der Bodenbelag sich befindet.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch und durch den Nebenanspruch. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung tex­ tiler Bodenbeläge zur Bereitstellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art, wobei eine Grundkette mit mindestens einer Füllkette, mindestens eine Binde­ kette, eine oder mehrere Polketten einem Riet zugeführt wer­ den, die Polketten in ein Grundgewebe, vorzugsweise in Ruten­ gewebetechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten teil­ weise nach oben ins Oberfach gehoben werden zur Bereitstel­ lung von Oberflächengewebe und teilweise im Mittelfach verbleiben zur Bereitstellung von Spiegelgründen, welches da­ durch gekennzeichnet ist, dass auf die Spiegelgründe eine Klebstoffschicht aufgetragen wird und Oberflächeneinlagen mittels der Klebstoffschicht ortsfest angeordnet werden.
Unter Oberflächengewebe wird im Sinne der Erfindung auch das Gewebe eines textilen Bodenbelags verstanden, welches Noppen (= Schlingen) und/oder geschnittene Noppen aufweist und farbige Muster des textilen Bodenbelags oberseitig zu bilden vermag.
Eine weitere Erfindung betrifft einen textilen Bodenbelag mit einer Grundkette mit mindestens einer Füllkette, mindes­ tens einer Bindekette, einer oder mehreren Polketten, die Polketten in einem Grundgewebe, vorzugsweise in Rutengewebe­ technik, eingebunden sind, wobei ein Teil der Polketten nach oben gehoben sind zur Bereitstellung eines Oberflächengewebes und ein Teil der Polketten - nicht ins Oberfach angehoben - im Mittelfach in der Grundkette verbleiben bzw. sich befinden zur Bereitstellung von Spiegelgründen, welcher dadurch ge­ kennzeichnet ist, dass auf den Spiegelgründen Oberflächenein­ lagen solche des textilen, kunststoffartigen, holzartigen und/oder metallenen Typs ortsfest angeordnet sind, wobei zwischen der Oberflächeneinlage und dem Spiegelgrund eine Klebschicht angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt einen textilen Bo­ denbelag her, welcher vorzugsweise in Rutenweb-Technologie hergestellt wird, wobei durch teilweise Nichthebung des Pol­ materials ein sogenannter Spiegelgrund entsteht, in welchen als zusätzliche Materialien Oberflächeneinlagen in verschie­ denen Formen eingefügt werden. Beispielsweise werden eine o­ der mehrere Polketten durch herkömmliche Mustereinrichtungen, z. B. Schaftmustereinrichtungen oder Jacquard-Maschinen, an die Oberfläche ins Oberfach gehoben werden und bilden die Hö­ he der die Oberflächenmuster des textilen Bodenbelags bilden­ de Nutzschicht, die auch als Oberflächengewebe bezeichnet wird. Das Ausmaß der Schlingenhöhe oder Noppenhöhe, nämlich des Abstandes zwischen Noppenhöhe und Oberschuß, kann durch Ruten bestimmt werden.
Ein weiterer Teil der Polketten wird im Mittelfach in der Nähe der Grundkette angeordnet und bildet den flächenhaften Spiegelgrund, welcher zur Aufnahme der Klebstoffschicht und der Oberflächeneinlage dient.
Die Grundkette umfaßt eine oder mehrere Bindeketten und eine oder mehrere Füllketten, welche vorteilhafterweise eine weitere oder mehrere Polketten zusätzlich aufweisen können. In den Bereichen, in denen die Polketten nicht über die Ruten herausgehoben werden, werden die Spiegelgründe nach Auftragen eines Klebstoffs auf dieselben mit Oberflächeneinlagen ver­ sehen werden, welche solche des textilen, kunststoffartigen, holzartigen und/oder metallenen Typs sein können. Ebenso können Oberflächeneinlagen sonstige Materialien beispielswei­ se Leder oder dergleichen sein. Durch die ortsfeste Anordnung der Oberflächeneinlagen beispielsweise mittels Klebstoffen werden die Muster und Strukturen des Bodenbelags, welche bei­ spielsweise durch farbige hervorgehobene Polketten bereitge­ stellt werden, in vielfältigster Weise verstärkt und die dreidimensionale Struktur der Dessins in deutlicher Weise verstärkt.
Daher wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein sol­ cher textiler Bodenbelag bereitgestellt, der aufgrund seines dreidimensionalen Gesamteindrucks sich an die dreidimensiona­ len Räumlichkeiten, in welchen er in Gebrauch ist, anpassen und die alleine durch das Gewebe vermittelte zweidimensionale Optik unterstützen kann.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Oberflächeneinlagen mit einer oder mehreren Farbschichten oder sogenannten 3-D-Bildern (= dreidimensionalen Bildern) beschichtet werden, welche die Muster und Strukturen des textilen Belags bzw. des Grundgewe­ bes und der Polketten zu unterstützen oder ggf., falls er­ wünscht, farblich abzuschwächen vermögen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Oberflächeneinlagen durch­ gehend gefärbt, um eine hinreichende dauerhafte Farbgebung bereitzustellen.
Weiterhin ist es möglich, aus der Grundkette mindestens eine Polkette, vorzugsweise mittels Mustereinrichtungen ins Oberfach zu ziehen, wobei die Ruten deren Höhe bestimmen kön­ nen. Oberfach ist derjenige Teil, welcher oberhalb der Grund­ kette zugeordnet ist und der Unterseite des Bodenbelags gege­ nübersteht.
Weiterhin sind die Verwendungen von doppelten Bindeketten möglich, wobei auch Unterschuß auf Lücke gegenüber dem Ober­ schuß angeordnet sein kann.
Ebenso ist es möglich, als Ruten Zugruten und/oder Schnittruten zu verwenden. Unter Schnittruten werden auch Schneideruten im Sinne der Erfindung zu verstehen sein. Die durch ins Oberfach gehobenen bzw. hervorgehobenen Polketten ausgebildeten Pol- oder Schlingennoppen können durch Schnitt­ ruten zur Bereitstellung von geschnittenem Flor (Velours) mit unterschiedlicher Höhe geschnitten werden, um die dreidimen­ sionale Struktur und Muster entsprechend des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens zu erhöhen. Ebenso ist es möglich, die Polnop­ pen geschlossen zu lassen, so dass vorzugsweise Zugruten für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden. Je nach Ge­ webeart und Rutendichte und Rutenhöhe und der erwünschten Hö­ he sowie Beabstandungen des die Spiegelgründe umgebenden O­ berflächengewebes können zum Hervorheben runde und/oder im Querschnitt eckige Ruten verwendet werden.
Das Farbenmuster des erfindungsgemäßen textilen Bodenbe­ lags kann auch dadurch verstärkt werden, dass die in der Grundkette vorhandenen weiteren Polketten als zweites Chor mittels herkömmlicher Mustereinrichtungen zusätzlich ins O­ berfach gezogen werden. Ebenso kann die Dicke und das Farben­ muster des textilen Bodenbelags durch die Dicke des Ober­ schusses und die Höhe des Ruten verändert werden. Eine Pol­ kette kann auch eine Füllkette sein.
Die Grundkette des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags kann beispielsweise zwei Füllketten und zusätzlich ein oder mehrere Polchore aufweisen. Die Bereiche, in welchen die Pol­ ketten nicht ins Oberfach mittels Mustereinrichtungen gehoben werden, entsprechen den Spiegelgründen. Die Spiegelgründe werden mit einem Klebstoff versehen, welcher dauerhaft auf der Oberfläche des Grundgewebes verbleibt. Der Klebstoff ver­ bindet ortsfest und dauerhaft die auf der der Unterseite des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags abgewandte Seite auf­ gebrachte Oberflächeneinlage.
Die Oberflächeneinlage weist einen Abstand Z auf, welcher gleich oder kleiner ist als der Abstand X, welcher der Entfernung zwischen der Rute und dem Oberschuß des erfindungsge­ mäßen Teppichbodenbelags entspricht. Vorzugsweise ist der Ab­ stand Z kleiner als X, um vorspringende Kanten der Oberflä­ cheneinlage auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags auch nach dauerhaften Gebrauch zu vermeiden.
Weiterhin weist der erfindungsgemäße Bodenbelag Polketten auf, die solche des textilen Typs sein können. Ebenso können als Polketten beispielsweise Metallfäden unterschiedlicher Zusammensetzungen verwendet werden, um den Gesamteindruck und damit den dreidimensionalen Eindruck und den Übergang zwi­ schen beispielsweise metallener Oberflächeneinlage und dem die Spiegelgründe seitlich begrenzenden Oberflächengewebe zu bestimmen. Ebenso können die Polketten Mischungen aus texti­ len Typs und Metallfäden sein.
Das Muster des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags können durch gesteuertes Ausheben farblich unterschiedlicher oder materialseits unterschiedlicher Fäden entstehen, die sich voneinander abheben und in der Systematik der Aushebung das Muster ergeben. Das Muster kann durch die Abfolge von Zug- und Schnittruten entstehen, wodurch abwechselnd Reihen von Velours- und Schlingenwebteppichen entstehen, der hier­ durch eine Struktur aufzuweisen vermag. Es werden z. B. unter­ schiedlich hohe Ruten in bestimmten Abfolgen verwendet, was zu unterschiedlich hohen Polreihen führt und dadurch eine Struktur entstehen läßt. Es werden an bestimmten Stellen des textilen Bodenbelags keine Polfäden durch die Mustersteuerung der Mustereinrichtungen angehoben, wodurch sogenannte Tief­ gänge entstehen, oder es werden an bestimmten Stellen des Teppichbodens mehrere Polfäden gleichzeitig durch die Muster­ steuerung ausgehoben, wodurch eine Struktur durch die Ver­ dichtung der Waren entsteht.
Als Klebstoffe können solche verwendet werden, die dauer­ haft die Verbindung zwischen den Oberflächeneinlagen und dem Grundgewebe ermöglichen. Beispielsweise können physikalisch abbindende und/oder chemisch abbindende Klebstoffe verwen­ det werden. Als physikalisch abbindende Klebstoffe können solche wie Schmelzkleber, beispielsweise SB, PA, EVA, PE ver­ wendet werden. Als chemisch abbindende eignen sich solche, wie Epoxidharze und Säureanhydride oder Epoxidharze in Kombi­ nation mit Polyamiden, mit Polyolen, Cyanacrylate oder der­ gleichen.
Vorzugsweise wird ein fest elastischer, hochviskoser Ein- Komponenten-Kleb-/Dichtstoff mit hoher Anfangshaftung verwen­ det auf Basis von silanmodifizierten Polymeren (MS- Polymeren). Vorzugsweise werden silanmodifizierte Polymere verwendet, die durch Luftfeuchtigkeit zu einem elastischen Produkt vernetzt bzw. aushärten. Es zeigt sich, dass durch die Erhöhung von Temperaturluftfeuchtigkeit die Durchhärte­ zeiten verkürzt werden können zwischen der Oberflächeneinlage und dem Grundgewebe. Hingegen zeigt sich, dass niedrige Tem­ peraturen sowie eine geringe Luftfeuchtigkeit die Durchhärte­ zeit erhöhen. Der ein-Komponenten-Kleb-/Dichtstoff ist beson­ ders standfest, so dass bereits nach dem Zusammenfügen der zu verbindenden Teile, hier der Oberflächeneinlage und dem Gewe­ be eine hohe Haltekraft erreicht wird. Da der Ein- Komponenten-Kleb-Dichtstoff frei ist von Lösungsmitteln, Iso­ cyanaten, Silikonen, PVC und geruchsneutral, erweist er sich als besonders bevorzugt für die Verklebung der Oberflächen­ einlage mit dem Gewebe des erfindungsgemäßen Bodenbelags, so dass dieser sich insbesondere in geschlossenen Räumlichkeiten Verwendung finden kann. Er weist eine gute primerlose Haftung auf und ist hinreichend UV-beständig, was auch wesentlich ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags in unschützten Räumlichkeiten. Aufgrund der elastischen Verklebung ist die ortsfeste Verbindung der Oberflächeneinlage mit dem Gewebe hinreichend elastisch und führt nicht zu Versprö­ dung oder Rißbildung innerhalb der Klebschicht oder zu ober­ flächlichen mechanischen Beschädigungen aufgrund von unter­ schiedlicher Verhärtungen der Klebschicht.
Das Ausmaß der Verklebung kann durch Aufrauhung der zu verklebenden Unterseite der Oberflächeneinlage verstärkt wer­ den.
Vorzugsweise wird ein Klebstoff, (z. B. Terostat MS 939) verwendet, welcher geruchlos und/oder feuchtigkeitshärtend ist. Vorzugsweise wird bei niedrigen Materialtemperaturen des Kleb-/Dichtstoffes gearbeitet, was zu einer Erhöhung der Vis­ kosität der Klebschicht führt. Um die Viskosität zu verrin­ gern, ist der Klebstoff zu erwärmen.
Der Klebstoff zeigt auch eine optimale Lackhaftung, wenn beispielsweise die Oberflächeneinlage beidseitig mit einer Farbschicht versehen ist.
Ausführungsbeispiele
Die Zeichnung zeigt aufgrund schematischer Vereinfachung, ohne Anspruch auf eine maßstabsgetreue Wiedergabe der Erfin­ dung in
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen textilen Bodenbelag.
Der erfindungsgemäße textilen Bodenbelag weist Spiegel­ gründe 11 und Oberflächengewebe 20 auf. Die Grundkette 1 weist eine Bindekette 3, eine Füllkette 2 und eine Polkette 5a auf. In dem Grundgewebe 10 ist die Polkette 5a nicht ins Oberfach 17 mittels Mustereinrichtungen gehoben. Es können auch solche Polketten 5 verwendet werden, welche eine beson­ ders hinreichende Flächenhaftung durch Oberflächenaufrauhung oder -beschichtung mit dem Klebstoff ermöglichen. Eine weite­ re Polkette 5 ist mittels Mustereinrichtungen (nicht gezeigt) ins Oberfach 17 nach oben (siehe Pfeil) gehoben worden unter Bereitstellung derjenigen Bereiche, die die Spiegelgründe 11 seitlich begrenzen und als Oberflächengewebe 20 bezeichnet werden. Die Ruten 4 bestimmen z. B. die Höhe der hervorgehobe­ nen Schlingen 30.
Die von oben gesehen flächenhaft, nicht herausgehobenen Polketten 5, 5a verbleiben in der Mittelstellung, auch Mit­ tenfach bezeichnet, und bilden den Spiegelgrund 11. Der Spie­ gelgrund 11 wird mit einem Klebstoff 9, hier ein fest elasti­ scher, hochviskoser Ein-Komponenten-Kleb-/Dichtstoff mit ho­ her Anfangshaftung auf Basis von silanmodifizierten Polymeren (z. B. Terostat MS 939), beschichtet.
Eine Oberflächeneinlage 7, hier eine Metalleinlage, wird dauerhaft und ortsfest mit der Klebschicht 9 verbunden. Der Abstand Z, welcher die Entfernung zwischen Oberseite der Me­ talleinlage 7 und dem Oberschuß 12 ist, ist geringer als der Abstand, welcher Entfernung der Höhe der Polnoppen 18 und dem Oberschuß 12 entspricht.
Auf der Unterseite 34, oder als Unterfach bezeichnet, kann eine Latexschicht aufgetragen werden (nicht gezeigt). Die Oberseite oder Oberfach 17 des erfindungsgemäßen textilen Bodenbelags zeichnet sich durch die aufgrund der gehobenen oder auch herausgehobenen Polketten 5 bzw. Polchore unter­ schiedlicher Farbe dargestellten Strukturmuster des Oberflä­ chengewebes 20, welches dem die Spiegelgründe 11 begrenzenden Gewebe entspricht, und durch die auf den Spiegelgründen 11 aufgetragenen bzw. angeordneten Metalleinlagen 7 aus, was in derem optischen Zusammenspiel einen dreidimensionalen Ein­ druck bei dem Benutzer hervorruft
Auf der Oberflächeneinlage 7 ist auf ihrer dem Grundgewe­ be 10 abgewandten Seite, also oberseitig, mindestens eine Farbschicht aufgetragen.
Hinzukommend kann sich der erfindungsgemäße textile Bo­ denbelags sowohl durch Metalleinlagen 7 und durch die Verwen­ dung ggf. von elektrisch leitenden Klebstoffen auszeichnen, welche beispielsweise als Leitklebstoffe aus Kunstharzen mit elektrisch leitenden Metall-Pulvern und/oder Pigmenten als Zusatzstoffen versehen sein können. Der erfindungsgemäße tex­ tile Bodenbelag leitet elektrische Spannungen oder elektro­ statische Aufladungen ab, so das hinzutretend nicht nur durch die Optik der erfindungsgemäße textile Bodenbelag das Wohlbe­ finden des Benutzers fördert sondern Raumklima verbessert.
Hierdurch eignet sich besonders der erfindungsgemäße tex­ tile Bodenbelag nicht nur in Räumlichkeiten des privaten Be­ reichs, sondern auch in vorteilhafter Weise in gewerblich ge­ nutzten, in welchen beispielsweise Datenverarbeitungsgeräte zu finden sind, die ebenso vor statischen Aufladungen zu schützen sind.

Claims (22)

1. Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge zur Bereit­ stellung von dreidimensionalen Strukturen und Mustern vielfältigster Art, wobei eine Grundkette (1) mit mindes­ tens einer Füllkette (2), mindestens eine Bindekette (3), eine oder mehrere Polketten (5) einem Riet zugeführt wer­ den, die Polketten (5) in ein Grundgewebe (10), vorzugs­ weise in Rutengewebetechnik, eingebunden werden, wobei die Polketten (5) teilweise durch Mustereinrichtungen nach oben gehoben werden zur Bereitstellung von Oberflä­ chengewebe (20) und die Polketten (5) teilweise im Mit­ telfach angeordnet werden zur Bereitstellung von Spiegel­ gründen (11), dadurch gekennzeichnet, dass auf die Spie­ gelgründe (11) eine Klebstoffschicht (9) aufgetragen wird und Oberflächeneinlagen (7) mittels der Klebstoffschicht (9) ortsfest angeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Oberflächeneinlagen (7) solche des textilen, kunst­ stoffartigen, holzartigen und/oder metallenen Typs verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruten (4) mit einem Abstand von einem Ober­ schuß (12) beabstandet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Abstand Z der Oberflächeneinlagen (7) gleich oder kleiner ist als der Abstand X der Ruten (4).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Oberflächeneinlagen (7) durch ei­ nen Klebstoff (9) dauerhaft mit dem Grundgewebe (10) ver­ bunden werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Oberflächeneinlagen (7) solche mit mindestens einer auf ihrer dem Grundgewebe (10) abge­ wandten Seite (11) aufgetragenen Farbschicht verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Oberflächeneinlagen (7) solche des durchgefärbten Typs verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, dass aus der Grundkette (1) mindestens ei­ ne Füllkette (3) als Polkette ins Oberfach (17) gehoben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, dass doppelte Bindeketten verwendet wer­ den.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Unterschuß (8) auf Lücke gegen­ über dem Oberschuß (12) angeordnet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Ruten (4) Zugruten und/oder Schnittruten verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Zugruten solche mit runden und/ oder rechteckigen Querschnitt verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge­ kennzeichnet, dass mindestens eine Polkette (5) aus meh­ reren Polfäden verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine einfarbige Polkette (5) als Polchor verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Polkette (5) eine solche des tex­ tilen Typs und/oder ein Metallfaden verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Unterseite des Grundgewebes (10) latexiert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Oberschuß (12) unterschiedliche Dicke aufweist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Abstände zwischen den Kettfäden des Oberschusses (12) und/oder die zwischen den Kettfä­ den des Unterschusses veränderbar sind.
19. Textiler Bodenbelag mit einer Grundkette 1 mit mindestens einer Füllkette (2), mindestens einer Bindekette (3), ei­ ner oder mehreren Polketten (5), die Polketten (5) in ein Grundgewebe (10), vorzugsweise in Rutengewebetechnik, eingebunden sind, ein Teil der Polketten (5) nach oben gehoben sind zur Bereitstellung von Oberflächengewebe (20) zur Bildung von Mustern, teilweise die Polketten (5) im Mittelfach angeordnet sind zur Bereitstellung von Spiegelgründen (11), dadurch gekennzeichnet, dass auf den Spiegelgründen (11) Oberflächeneinlagen (7) solche des textilen, kunststoffartigen, holzartigen und/oder metallenen Typs ortsfest angeordnet sind, wobei zwischen der Oberflächeneinlage (6) und dem Spiegelgrund (11) eine Klebschicht (9) angeordnet ist.
20. Textiler Bodenbelag nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, dass auf der Oberflächeneinlage (7) auf ihrer dem Grundgewebe (10) abgewandten Seite mindestens eine Farbschicht aufgetragen ist.
21. Textiler Bodenbelag nach Anspruch 19 oder 20, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als Oberflächeneinlagen (7) solche des durchgefärbten Typs verwendet werden.
22. Textiler Bodenbelag nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Polkette (5) eine solche des textilen Typs und/oder ein Metall­ faden ist.
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