DE10049576B4

DE10049576B4 - Einrichtung zur Herstellung von Druckformen

Info

Publication number: DE10049576B4
Application number: DE10049576.1A
Authority: DE
Inventors: Thomas Hartmann; Josef Göttling; Godber Petersen
Original assignee: Manroland Web Systems GmbH
Current assignee: Manroland Web Systems GmbH
Priority date: 2000-10-06
Filing date: 2000-10-06
Publication date: 2014-07-24
Anticipated expiration: 2020-10-07
Also published as: GB0123994D0; GB2367786A; GB2367786B; JP2002178481A; JP3512768B2; US20020040653A1; DE10049576A1; US6945169B2; CH695554A5; CA2358410A1; CA2358410C

Abstract

Einrichtung ausschließlich zur Herstellung von Druckformen (16) mit einem Trägerzylinder (1), auf dessen äußerer Mantelfläche eine unbebilderte Druckform (16) angeordnet ist, die mit einer längs des Trägerzylinders (1) verfahrbaren Bebilderungsvorrichtung (15) bebilderbar ist, wofür eine Traverse (13) vorgesehen ist, die parallel zur Drehachse des Trägerzylinders (1) angeordnet ist, und die Bebilderungsvorrichtung (15) auf einem Wagen (14), der auf der Traverse (13) verfahrbar ist, befestigt ist sowie mit einer in einem Gestell (2) angeordneten Lagerung (3), mit der der Trägerzylinder (1) ausschließlich fliegend gelagert und an der der Lagerung (3) abgewandten Seite stirnseitig für einen Wechsel der Druckform (16) frei zugänglich ist, sowie mit einem den Trägerzylinder (1) antreibenden Motor (8).

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Herstellung von Druckformen, bei der eine zu bebildernde Druckform auf einem Trägerzylinder angeordnet ist und bei Rotation des Trägerzylinders von einer längs des Trägerzylinders verfahrbaren Bebilderungsvorrichtung bebildert wird.
Es ist eine Einrichtung bekannt, bei der ein zu bebildernder Zylinder in Reitstöcke eines Führungsbetts eingespannt wird. In diesen Zylinder wird mittels einer Bebilderungsvorrichtung in Form eines elektronisch gesteuerten Stichels eine Tiefdruckform graviert. Zur Entnahme des Zylinders ist zumindest ein Reitstock seitlich zu verrücken. Dies beansprucht insbesondere bei der Entnahme einer hülsenförmigen Druckform viel Platz. Außerdem ist der Wechsel zeitaufwendig und umständlich.
Aus der DE 198 45 711 A1 ist eine Vorrichtung zur Belichtung eines belichtenden Substrats wie Druckplattenrohlingen bekannt. Diese Vorrichtung weist eine in Drehrichtung der Trommel stationäre Laserbelichtungseinheit sowie eine in Umfangsrichtung antreibbare Trommel auf, wobei die rotierbare Trommel einen an wenigstens einer Stirnseite von außen zugänglichen Innenraum aufweist, die Innenoberfläche der Trommel ist die Aufnahmefläche für das zu belichtende Substrat.
Die DE 196 24 394 C1 offenbart einen fliegend gelagerten Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mit einer Seitenwand, in welcher der Zylinder fliegend gelagert ist und wobei der Zylinder an einer Spindel angeordnet ist, die in einem Tragrohr gelagert ist, welches in der Seitenwand gelagert ist und einen eigenmotorischen Antrieb aufweist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Herstellung von Druckformen zu schaffen, bei der eine Druckform, insbesondere eine hülsenförmige Druckform, bei geringem Aufwand und Platzbedarf wechselbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die Einrichtung ermöglicht es, auf platzsparende Weise und schnell eine Druckform axial auf den bzw. von dem Trägerzylinder zu schieben. Der Wechsel ist dank der fliegenden Lagerung des einseitig zugänglichen Trägerzylinders einfach möglich. Insgesamt werden Voraussetzungen für ein schnelles Bebildern der Druckform geschaffen.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit den Zeichnungen.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
1: eine Einrichtung zur Herstellung einer Druckform in perspektivischer Darstellung,
2: den Schnitt II-II nach 1,
3: den Schnitt III-III nach 2.
Die in 1 gezeigte Einrichtung zur Herstellung von Druckformen enthält einen Trägerzylinder 1, der fliegend in einer in einem Gestell 2 angeordneten Lagerung 3 gelagert ist. Im einzelnen enthält die Lagerung 3 ein Tragrohr 4, in dem eine mit dem Trägerzylinder 1 verbundene Spindel 5 in Wälzlagern 6, 7 gelagert ist. In dem Tragrohr 4 ist weiterhin ein den Trägerzylinder 1 antreibender Motor 8 untergebracht. Letzterer ist vorteilhaft als Bausatzmotor ausgeführt und auf der Spindel 5 befestigt. Im Tragrohr 4 stützt sich der Motor 8 über eine Hülse 9 ab. Weiterhin ist vorteilhaft auf der Spindel 5 ein Drehgeber 10 befestigt, der sich an einem an der Hülse 9 befestigten Hebel 11 abstützt. Nicht dargestellt kann der Trägerzylinder 1 auch von einem im Gestell 2 befestigten Motor über einen Hülltrieb, beispielsweise einen Zahnriemen, angetrieben werden.
Der Trägerzylinder 1 ist an einem aus dem Tragrohr 4 herausragenden Ende der Spindel 5 angeschraubt (2). Er trägt hierzu einen Boden 12, der einen Innenkegel aufweist, der mit einem Außenkegel der Spindel 5 gepaart wird. Statt dessen könnte die Aufnahme des Trägerzylinders 1 auch mittels eines Passungssitzes oder einer Hirth-Verzahnung erfolgen. Der Boden 12 des Trägerzylinders 1 ist etwa in dessen Mitte angeordnet. Es wird dadurch eine stabile, schwingungsarme Lagerung des Trägerzylinders 1 erreicht.
Das Gestell 2 beherbergt weiterhin eine Traverse 13, die parallel zur Drehachse des Trägerzylinders 1 angeordnet ist. Auf der Traverse 13 ist ein Wagen 14 verfahrbar, auf dem eine Bebilderungsvorrichtung 15 befestigt ist.
Auf den Trägerzylinder 1 ist eine hülsenförmige Druckform 16 von der frei zugänglichen Stirnseite her aufschiebbar. Das Aufschieben unterstützend bzw. ermöglichend wird aus Bohrungen 17 Luft gegen die innere Wandung der Druckform 16 geblasen, wodurch diese elastisch aufgeweitet wird. Möglichkeiten für die Einspeisung von Druckluft sind in der Patentanmeldung DE 199 61 866 A1 aufgezeigt. Nachfolgend wird durch Aktivieren und Verfahren der Bebilderungsvorrichtung 15 auf der Traverse 13 längs des Trägerzylinders 1 sowie Drehung des Trägerzylinders 1 durch Antrieb mittels des Motors 8 die hülsenförmige Druckform 16 bebildert werden. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der hülsenförmigen Druckform 16 um eine Offset-Druckform, die beispielsweise nach dem in der DE 198 11 029 A1 beschriebenen Verfahren bebildert wird. Auf dem Trägerzylinder 1 kann aber auch eine Flexodruckform 16.1, die beispielsweise nach einem Verfahren gemäß der DE 43 42 954 C2 bebildert wird, oder eine Tiefdruckform 16.2 angeordnet werden, die beispielsweise nach einem Verfahren gemäß der DE 196 24 441 C1 bebildert wird.
Auf einem Trägerzylinder 1.1 können auch endliche Druckformen 16.3 angeordnet sein, wenn der Trägerzylinder 1.1 eine entsprechende Spannvorrichtung 18 aufweist. In 3 ist beispielhaft eine schlitzförmige derartige Spannvorrichtung 18 gezeigt. Auf einen mit der Spannvorrichtung 18 ausgestatteten Trägerzylinder 1.1 ist ggf. auch eine hülsenförmige Druckform 16 spannbar. Die endliche Druckform 16.3 ist von der frei zugänglichen Stirnseite des Trägerzylinders 1.1 durch axiales Aufschieben bzw. Abziehen wechselbar. Ggf. kann auch bei einer Ausstattung des Trägerzylinders 1.1 mit einer geeigneten Spannvorrichtung 18 eine endliche Druckform 16.3 radial zum Trägerzylinder 1.1 zu- und von ihm abgeführt werden.
Der Trägerzylinder 1 ist auch gegen einen Trägerzylinder 1.2 eines anderen Durchmessers austauschbar, wodurch mit der Bebilderungseinrichtung Druckformen 16.4 verschiedener Formate bebilderbar sind. Je nach dem Durchmesser des Trägerzylinders 1, 1.2 wird die Bebilderungsvorrichtung radial zum Trägerzylinder 1 bzw. 1.2 hin bzw. von diesem weg verfahren. Der Wagen 14 besitzt hierfür einen Quersupport 19 und ist als sogenannter Kreuzschlitten ausgeführt.
Es sind auf einem Trägerzylinder 1.3 auch Druckformen 16.4 unterschiedlicher Formate spannbar, wenn der Trägerzylinder 1.3 eine Zwischenhülse 20 trägt (in 2 dünn eingezeichnet), auf der die Druckform 16.4 gespannt wird. Nach dem axialen Abziehen der Zwischenhülse 20 und Aufschieben einer Zwischenhülse 20.1 mit einem anderen Außendurchmesser ist auf dem Trägerzylinder 1.3 eine entsprechend andersformatige Druckform 16.4 spannbar. Zur Realisierung der Formatvariabilität können auf den Trägerzylinder 1.3 auch hülsenförmige Druckformen 16.5 unterschiedlicher Dicke aufgebracht werden. Die aufzuspannenden Druckformhülsen 16, 16.1, 16.2, 16.4, 16.5 können nahtlos oder nahtbehaftet ausgeführt sein. Die Druckform kann auch direkt in die Oberfläche eines Trägerzylinders 1.4 eingraviert sein, beispielsweise als Tiefdruckform. Der Trägerzylinder 1.4 wird dann nach der Bebilderung aus der Bebilderungseinrichtung entnommen und in das Druckwerk einer Druckmaschine eingesetzt. Die Positionsziffern für einige angesprochene Alternativvarianten wurden in den Figuren in Klammern gesetzt eingetragen.
An den Trägerzylinder 1 können weitere Vorrichtungen für die Druckformerzeugung anstellbar sein, beispielsweise eine Löschvorrichtung 21, eine Fixiervorrichtung 22 und/oder eine Auftragvorrichtung 23 für zur Druckformherstellung erforderlichen Schichten.
Die in der Beschreibung zu weiteren Erklärungen genannten Schutzrechte sind als zur Beschreibung gehörend anzusehen.
Bezugszeichenliste

1: Trägerzylinder
1.1–1.4: Trägerzylinder
2: Gestell
3: Lagerung
4: Tragrohr
5: Spindel
6: Wälzlager
7: Wälzlager
8: Motor
9: Hülse
10: Drehgeber
11: Hebel
12: Boden
13: Traverse
14: Wagen
15: Bebilderungsvorrichtung
16: Druckform
16.1–16.5: Druckform
17: Bohrung
18: Spannvorrichtung
19: Quersupport
20: Zwischenhülse
20.1: Zwischenhülse
21: Löschvorrichtung
22: Fixiervorrichtung
23: Auftragvorrichtung

Claims

Einrichtung ausschließlich zur Herstellung von Druckformen (16) mit einem Trägerzylinder (1), auf dessen äußerer Mantelfläche eine unbebilderte Druckform (16) angeordnet ist, die mit einer längs des Trägerzylinders (1) verfahrbaren Bebilderungsvorrichtung (15) bebilderbar ist, wofür eine Traverse (13) vorgesehen ist, die parallel zur Drehachse des Trägerzylinders (1) angeordnet ist, und die Bebilderungsvorrichtung (15) auf einem Wagen (14), der auf der Traverse (13) verfahrbar ist, befestigt ist sowie mit einer in einem Gestell (2) angeordneten Lagerung (3), mit der der Trägerzylinder (1) ausschließlich fliegend gelagert und an der der Lagerung (3) abgewandten Seite stirnseitig für einen Wechsel der Druckform (16) frei zugänglich ist, sowie mit einem den Trägerzylinder (1) antreibenden Motor (8).
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung (3) ein im Gestell (2) befestigtes Tragrohr (4) enthält, in dem eine mit dem Trägerzylinder (1) verbundene Spindel (5) gelagert ist, dass außerdem der Motor (8) im Tragrohr (4) angeordnet und mit der Spindel (5) antriebsmäßig verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (8) am Gestell (2) befestigt und über einen Hülltrieb mit einem Zapfen des Trägerzylinders (1) in Antriebsverbindung steht.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Trägerzylinder (1) eine hülsenförmige Druckform (16) spannbar ist, wobei im Mantel des Trägerzylinders (1) Bohrungen (17) angeordnet sind, durch die für einen Druckformwechsel Druckluft gegen die innere Wandung der Druckform (16) blasbar ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (1.1) eine Spannvorrichtung (18) zum Spannen einer endlichen Druckform (18.3) aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (1) gegen einen Trägerzylinder (1.2) eines anderen Durchmessers durch Lösen der Verbindung zwischen Trägerzylinder (1) und Spindel (5) austauschbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (1.3) eine Zwischenhülse (20) trägt, auf der die hülsenförmige Druckform (16.4) spannbar ist, und dass die Zwischenhülse (20.1) gegen eine Zwischenhülse (20.1) mit einem anderen Außendurchmesser austauschbar ist, wobei der radiale Abstand der Bebilderungsvorrichtung (15) zur Rotationsachse des Trägerzylinders (1) veränderbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Trägerzylinder (1) hülsenförmige Druckformen (16.5) unterschiedlicher Dicke spannbar sind, wobei der radiale Abstand der Bebilderungsvorrichtung (15) zur Rotationsachse des Trägerzylinders (1) veränderbar ist
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerzylinder (1) eine Offsetdruckform (16) oder eine Hochdruck- oder Flexodruckform (16.1) oder eine Tiefdruckform (16.2) angeordnet ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Tiefdruckform in der Oberfläche des Trägerzylinders (1.4) befindet.
Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Trägerzylinder (1) eine oder mehrere Vorrichtungen für die Druckformerzeugung anstellbar sind.
Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehrere Vorrichtungen eine Löschvorrichtung (21), Fixiervorrichtung (22) und/oder Auftragvorrichtung (23) für die Druckformherstellung darstellen.