DE10051377B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Gravieren eines Druckformzylinders - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Gravieren eines Druckformzylinders (6; 10) mittels wenigstens einer Graviereinheit (2), die für das Gravieren in die räumliche Nähe der Oberfläche des Druckformzylinders zu bringen ist, dadurch gekennzeichnet, daß für das Gravieren der Druckformzylinder (6; 10) auf die Graviereinheit (2) zu bewegt und dieser dadurch zugestellt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gravieren eines Druckformzylinders, insbesondere für den Tiefdruck, mittels wenigstens einer Graviereinheit, die für das Gravieren in die räumliche Nähe der Oberfläche des Druckformzylinders zu bringen ist.
  • Des weiteren betrifft die Erfindung eine Graviermaschine für die Gravur eines Druckformzylinders, insbesondere für den Tiefdruck, mit wenigstens einer Graviereinheit bzw. einem Gravierkopf.
  • Eine Bebilderungsmaschine für Druckformzylinder ist beispielsweise der DE-A-198 48 455 zu entnehmen.
  • Beim Gravieren eines Druckformzylinders, sei es bspw. für den Tiefdruck, den Flexodruck oder auch das direkte Bebildern eines Druckformzylinders einer Off-Set-Druckmaschine, wird wenigstens eine Graviereinheit oder ein Gravierkopf in die räumliche Nähe der zu gravierenden Oberfläche gebracht. Die Graviereinheit kann bspw. einen Gravurlaser umfassen, oder speziell beim Tiefdruck noch häufiger einen Diamantstichel. Dabei wird häufig ein mehrkanaliges Gravursystem verwendet, bei dem mehrere Graviereinheiten oder Gravierköpfe nebeneinander angeordnet sind, und zwar insbesondere entlang eines Abschnittes des Druckformzylinders.
  • Vor allem bei der Gravur von sogenannten Näpfchen in die Oberfläche eines Tiefdruck-Formzylinders kommt es sehr genau auf den Abstand zwischen der Graviereinheit bzw. dem Diamantstichel und der Oberfläche des Druckformzylinders vor dem Beginn der Gravur an. Von diesem Abstand und dem Amplitudenausschlag des mit einer Vibrationsschwingung angetriebenen Diamantstichels hängt letztlich die maximale Tiefe des Näpfchens in der Oberfläche des Druckformzylinders, und wegen der etwa Pyramidenform des Näpfchens auch dessen Durchmesser ab. Von dem Volumen des Näpfchens hängt aber auch dessen Kapazität für die spä ter aufzunehmende Farbe, und damit das Ausmaß des gedruckten Punktes ab, welches für lichte und tiefe Töne unterschiedlich sein muß.
  • Bei der Gravur graviert der Diamantstichel auf einer helixförmig um den Druckformzylinderumlaufenden Linie, indem der in radialer Richtung zum Druckformzylinder vibrierende Diamantstichel in axialer Richtung wandert, während der Druckformzylinder um seine Längsachse rotiert. Mit einem schrittweisen Vorschub kann der Diamantstichel alternativ auch auf Kreisbahnen um den Druckformzylinder gravieren.
  • Aus Gründen der Zeitersparnis gravieren in der Regel, wie bereits erwähnt, gleichzeitig mehrere in axialer Richtung nebeneinander angeordnete Diamantstichel, die herkömmlicherweise auf Supporten gelagert sind und dem Druckformzylinder in radialer Richtung vor dem Beginn einer Gravur zugestellt werden. Es ist durchaus üblich, bis zu 16 Supporte, also Graviereinheiten, zu verwenden, und diese einzeln mittels eigener Führungen, Spindeln, Lagerungen und Antriebe auf den Druckformzylinder zuzufahren. Dabei muß die Ausrichtung der Supporte zueinander im Hinblick auf ihre axiale Bewegung und die Rotation des Druckformzylinders beim Gravieren genauso stimmen wie der absolute Abstand jeder Graviereinheit zur Oberfläche des Druckformzylinders. Dies bedingt also eine große Anzahl notwendiger präziser Bewegungs- und Justierabläufe und zugehöriger technischer Einrichtungen bzw. Organe.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ökonomischeres und gezielteres Zustellen der wenigstens einen Graviereinheit zu ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht dadurch gelöst, daß für das Gravieren der Druckformzylinder selbst auf die vorzugsweise ruhende Graviereinheit zu bewegt und dieser dadurch zugestellt wird.
  • Diese erfindungsgemäße Verfahrensweise hat bei der Verwendung mehrerer Graviereinheiten ganz erhebliche ökonomische Vorteile, da ein Bewegungsablauf des Druckformzylinders viele Bewegungsabläufe der Graviereinheiten ersetzt und daher unnötig macht. Dadurch können aber auch mehrfache technische Einrichtun gen zur Bewegung der Graviereinheiten entfallen. Aber auch bei der Verwendung nur einer Graviereinheit hat das erfindungsgemäße Verfahren Vorteile. Die Graviereinheit mit ihrer relativ empfindlicheren Feinwerktechnik kann für das Gravieren vorbereitet werden und danach erfindungsgemäß in Ruhe verbleiben, ohne daß die Gefahr besteht, daß durch eine Zustellbewegung Vorjustierungen, Aufhängungen oder dergleichen empfindliche Parameter oder Mechaniken beeinträchtigt werden. Demgegenüber muß erfindungsgemäß lediglich der Druckformzylinder bewegt, vorzugsweise parallel verschoben, werden, was mit robusten Führungen und einfachem Antrieb in sehr präziser Weise möglich ist.
  • In selbständiger Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich die erfindungsgemäße Graviermaschine durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 aus.
  • Der Bewegungsweg ist dabei prinzipiell gleichgültig. Wenn auch eine Verschiebung des Druckformzylinders zu bevorzugen sein dürfte, könnte bspw. auch eine Verschwenkung in Betracht kommen. Die Zylinderbewegung könnte eventuell ökonomisch mit einem Wechsel des Druckformzylinders kombiniert werden, so daß ein nächster, zu gravierender Druckformzylinder schnell bzw. schon bereitgestellt werden kann.
  • Für seine Bewegung kann der Druckformzylinder auf einem Träger gelagert sein, der seinerseits bewegbar ist. Auch eine Bewegung der Rotationsantriebsverbindung stellt grundsätzlich kein Problem dar.
  • Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die wenigstens eine Graviereinheit derart angeordnet ist, daß eine Rückweichbewegung bei Anlagedruck oder Anschlagdruck des Druckformzylinders möglich und vorgesehen ist.
  • Eine Beschädigung der Graviereinheit kann damit vermieden werden, insbesondere mittels einer vorzugsweise vorgesehenen Sensoreinrichtung oder Registriereinrichtung, die die Rückweichbewegung registriert und bspw. einen weiteren Vor trieb des Druckformzylinders abschaltet oder eine Rückbewegung und Einregelung der Position einleitet. Dazu kann eine Lichtschranke oder auch ein anderes Sensororgan, z.B ein Dehnungssensor oder dergleichen, verwendet werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, auf das aber die Erfindung nicht beschränkt ist, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen schematisch:
  • 1 eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Graviermaschine mit einem ersten Druckformzylinder,
  • 2 die Graviermaschine gemäß 1 mit einem zweiten Druckformzylinder
  • 3 die Graviermaschine gemäß den 1 und 2 in der Draufsicht.
  • 1 zeigt in einer schematischen Querschnittsansicht den prinzipiellen, der Übersichtlichkeit halber stark vereinfachten Aufbau einer erfindungsgemäßen Graviermaschine, und zwar zur Gravur von Druckformzylindern für den Tiefdruck per Diamantstichel mit mehreren Graviereinheiten bzw. Graviersupporten.
  • Die dargestellte Graviermaschine weist einen Unterbau oder ein Untergestell 1 auf, auf dem Graviereinheiten 2 auf einem Träger 3 gelagert sind, mit dem die Graviereinheiten 2 auf einer Führungsstange 4 in Längsrichtung der Graviermaschine, also in der Darstellung der 1 in die Zeichnungsebene hinein und heraus gemeinsam bewegbar und antreibbar sind. Parallel zu der Führungsstange 4 ist auf einem Träger 5 ein Druckformzylinder 6 gelagert, der um seine Längsachse 7 rotierend antreibbar ist.
  • Der Träger 5, und damit auch der Druckformzylinder 6, ist in Richtung des Doppelpfeiles 8 auf dem Unterbau 1 hin und her verschiebbar, so daß der Druckformzylinder 6 in seiner radialen Richtung den Graviereinheiten 2 entsprechend seines Durchmessers zugestellt werden kann, bis die Graviereinheiten 2 zum Gravieren in der räumlichen Nähe der Oberfläche des Druckformzylinders 6 sind, und zwar in der Größenordnung von etwa 1 – 40 um und mit einer dazu erforderlichen Genauigkeit. Für den Graviervorgang selbst werden dann die nicht dargestellten Diamantstichel der Graviereinheiten 2 in Vibrationsschwingungen in radialer Richtung zum Druckformzylinder 6, der Druckformzylinder 6 in Rotation um seine Achse 7 und die Graviereinheiten 2 in Bewegung entlang der Führungsstange 4, also entlang des Druckformzylinders 6, versetzt. Zusätzlich oder alternativ zur Bewegung der Graviereinheiten 2 entlang der Führungsstange 4 könnte auch der Druckformzylinder entlang einer dazu parallelen Führungsstange 9 bewegt werden.
  • 2 zeigt die Graviermaschine gemäß 1 noch einmal, diesmal mit einem Druckformzylinder 10 mit einem deutlich geringeren Durchmesser als der Druckformzylinder 6. Auch der Druckformzylinder 10 kann um seine Achse 11 rotieren.
  • Da der Druckformzylinder 10 einen relativ kleinen Durchmesser hat, muß zum Zustellen des Druckformzylinders 10 zu den Graviereinheiten 2 der Träger 5 dichter an die Graviereinheiten 2 in Richtung des Doppelpfeiles 8 verfahren werden. Mit einem Kreis 12 ist angedeutet, daß der Druckformzylinder selbstverständlich auch irgendeinen anderen, insbesondere mittleren Durchmesser haben kann.
  • 3 zeigt eine Draufsicht der Graviermaschine gemäß den 1 und 2.
  • Gleiche Bauelemente sind mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in den vorhergehenden Figuren.
  • Erkennbar sind insbesondere die Graviereinheiten 2, die nebeneinander entlang des Druckformzylinders angeordnet sind, und zwar in Form von 16 Graviersupporten.
  • In der 3 sind beide Druckformzylinder 6 und 10 mit ihren unterschiedlichen Durchmessern angedeutet, für die der Träger 5 zur Zustellung der Druckformzy linder an die Graviereinheiten 2 entlang des Doppelpfeiles 8 dichter oder weniger dicht herangefahren werden muß. Die beiden beispielhaften Stellungen sind durch Stellungen 13, 13' von Achslagern für die Achsen 7 und 11 der Druckformzylinder 6, 10 in der 3 angdeutet. Zu sehen ist, daß der Druckformzylinder 10 auch kürzer sein kann, so daß die Achslagen 13' näher aneinander gefahren sind.

Claims (6)

  1. Verfahren zum Gravieren eines Druckformzylinders (6; 10) mittels wenigstens einer Graviereinheit (2), die für das Gravieren in die räumliche Nähe der Oberfläche des Druckformzylinders zu bringen ist, dadurch gekennzeichnet, daß für das Gravieren der Druckformzylinder (6; 10) auf die Graviereinheit (2) zu bewegt und dieser dadurch zugestellt wird.
  2. Graviermaschine für die Gravur eines Druckformzylinders (6; 10) mit wenigstens einer Graviereinheit (2), dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformzylinder (6; 10) auf die Graviereinheit (2) zu und wieder von dieser weg bewegbar gelagert ist, um, kombiniert mit einem Wechsel des Druckformzylinders (6; 10), den nächsten zu gravierenden Druckformzylinder (6; 10) der Graviereinheit (2) zuzustellen.
  3. Graviermaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformzylinder (6; 10) auf einem bewegbaren Träger (5) gelagert ist.
  4. Graviermaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Graviereinheit (2) derart angeordnet ist, daß eine Rückweichbewegung bei Anlagedruck oder Anschlagdruck des Druckformzylinders (6; 10) möglich und vorgesehen ist.
  5. Graviermaschine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Registriereinrichtung oder Sensoreinrichtung zur Registrierung der Rückweichbewegung.
  6. Graviermaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Registriereinrichtung eine Lichtschranke umfaßt.
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