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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Gravieren eines Druckformzylinders, insbesondere für den Tiefdruck,
mittels wenigstens einer Graviereinheit, die für das Gravieren in die räumliche
Nähe der Oberfläche des
Druckformzylinders zu bringen ist.
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Des weiteren betrifft die Erfindung
eine Graviermaschine für
die Gravur eines Druckformzylinders, insbesondere für den Tiefdruck,
mit wenigstens einer Graviereinheit bzw. einem Gravierkopf.
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Eine Bebilderungsmaschine für Druckformzylinder
ist beispielsweise der
DE-A-198
48 455 zu entnehmen.
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Beim Gravieren eines Druckformzylinders, sei
es bspw. für
den Tiefdruck, den Flexodruck oder auch das direkte Bebildern eines
Druckformzylinders einer Off-Set-Druckmaschine,
wird wenigstens eine Graviereinheit oder ein Gravierkopf in die
räumliche Nähe der zu
gravierenden Oberfläche
gebracht. Die Graviereinheit kann bspw. einen Gravurlaser umfassen,
oder speziell beim Tiefdruck noch häufiger einen Diamantstichel.
Dabei wird häufig
ein mehrkanaliges Gravursystem verwendet, bei dem mehrere Graviereinheiten
oder Gravierköpfe
nebeneinander angeordnet sind, und zwar insbesondere entlang eines Abschnittes
des Druckformzylinders.
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Vor allem bei der Gravur von sogenannten Näpfchen in
die Oberfläche
eines Tiefdruck-Formzylinders kommt es sehr genau auf den Abstand
zwischen der Graviereinheit bzw. dem Diamantstichel und der Oberfläche des
Druckformzylinders vor dem Beginn der Gravur an. Von diesem Abstand
und dem Amplitudenausschlag des mit einer Vibrationsschwingung angetriebenen
Diamantstichels hängt letztlich
die maximale Tiefe des Näpfchens
in der Oberfläche
des Druckformzylinders, und wegen der etwa Pyramidenform des Näpfchens
auch dessen Durchmesser ab. Von dem Volumen des Näpfchens hängt aber
auch dessen Kapazität
für die
spä ter
aufzunehmende Farbe, und damit das Ausmaß des gedruckten Punktes ab,
welches für
lichte und tiefe Töne
unterschiedlich sein muß.
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Bei der Gravur graviert der Diamantstichel auf
einer helixförmig
um den Druckformzylinderumlaufenden Linie, indem der in radialer
Richtung zum Druckformzylinder vibrierende Diamantstichel in axialer
Richtung wandert, während
der Druckformzylinder um seine Längsachse
rotiert. Mit einem schrittweisen Vorschub kann der Diamantstichel
alternativ auch auf Kreisbahnen um den Druckformzylinder gravieren.
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Aus Gründen der Zeitersparnis gravieren
in der Regel, wie bereits erwähnt,
gleichzeitig mehrere in axialer Richtung nebeneinander angeordnete
Diamantstichel, die herkömmlicherweise
auf Supporten gelagert sind und dem Druckformzylinder in radialer Richtung
vor dem Beginn einer Gravur zugestellt werden. Es ist durchaus üblich, bis
zu 16 Supporte, also Graviereinheiten, zu verwenden, und diese einzeln
mittels eigener Führungen,
Spindeln, Lagerungen und Antriebe auf den Druckformzylinder zuzufahren.
Dabei muß die
Ausrichtung der Supporte zueinander im Hinblick auf ihre axiale
Bewegung und die Rotation des Druckformzylinders beim Gravieren genauso
stimmen wie der absolute Abstand jeder Graviereinheit zur Oberfläche des
Druckformzylinders. Dies bedingt also eine große Anzahl notwendiger präziser Bewegungs-
und Justierabläufe
und zugehöriger
technischer Einrichtungen bzw. Organe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ökonomischeres
und gezielteres Zustellen der wenigstens einen Graviereinheit zu
ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht
dadurch gelöst,
daß für das Gravieren
der Druckformzylinder selbst auf die vorzugsweise ruhende Graviereinheit
zu bewegt und dieser dadurch zugestellt wird.
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Diese erfindungsgemäße Verfahrensweise hat
bei der Verwendung mehrerer Graviereinheiten ganz erhebliche ökonomische
Vorteile, da ein Bewegungsablauf des Druckformzylinders viele Bewegungsabläufe der
Graviereinheiten ersetzt und daher unnötig macht. Dadurch können aber
auch mehrfache technische Einrichtun gen zur Bewegung der Graviereinheiten
entfallen. Aber auch bei der Verwendung nur einer Graviereinheit
hat das erfindungsgemäße Verfahren
Vorteile. Die Graviereinheit mit ihrer relativ empfindlicheren Feinwerktechnik
kann für das
Gravieren vorbereitet werden und danach erfindungsgemäß in Ruhe
verbleiben, ohne daß die
Gefahr besteht, daß durch
eine Zustellbewegung Vorjustierungen, Aufhängungen oder dergleichen empfindliche
Parameter oder Mechaniken beeinträchtigt werden. Demgegenüber muß erfindungsgemäß lediglich
der Druckformzylinder bewegt, vorzugsweise parallel verschoben,
werden, was mit robusten Führungen
und einfachem Antrieb in sehr präziser
Weise möglich
ist.
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In selbständiger Lösung der gestellten Aufgabe
zeichnet sich die erfindungsgemäße Graviermaschine
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 aus.
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Der Bewegungsweg ist dabei prinzipiell gleichgültig. Wenn
auch eine Verschiebung des Druckformzylinders zu bevorzugen sein
dürfte,
könnte
bspw. auch eine Verschwenkung in Betracht kommen. Die Zylinderbewegung
könnte
eventuell ökonomisch
mit einem Wechsel des Druckformzylinders kombiniert werden, so daß ein nächster,
zu gravierender Druckformzylinder schnell bzw. schon bereitgestellt
werden kann.
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Für
seine Bewegung kann der Druckformzylinder auf einem Träger gelagert
sein, der seinerseits bewegbar ist. Auch eine Bewegung der Rotationsantriebsverbindung
stellt grundsätzlich
kein Problem dar.
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Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht
vor, daß die
wenigstens eine Graviereinheit derart angeordnet ist, daß eine Rückweichbewegung
bei Anlagedruck oder Anschlagdruck des Druckformzylinders möglich und
vorgesehen ist.
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Eine Beschädigung der Graviereinheit kann damit
vermieden werden, insbesondere mittels einer vorzugsweise vorgesehenen
Sensoreinrichtung oder Registriereinrichtung, die die Rückweichbewegung registriert
und bspw. einen weiteren Vor trieb des Druckformzylinders abschaltet
oder eine Rückbewegung
und Einregelung der Position einleitet. Dazu kann eine Lichtschranke
oder auch ein anderes Sensororgan, z.B ein Dehnungssensor oder dergleichen, verwendet
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich
weitere erfinderische Merkmale ergeben, auf das aber die Erfindung
nicht beschränkt
ist, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen schematisch:
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1 eine
Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Graviermaschine mit einem
ersten Druckformzylinder,
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2 die
Graviermaschine gemäß 1 mit einem zweiten Druckformzylinder
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3 die
Graviermaschine gemäß den 1 und 2 in der Draufsicht.
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1 zeigt
in einer schematischen Querschnittsansicht den prinzipiellen, der Übersichtlichkeit
halber stark vereinfachten Aufbau einer erfindungsgemäßen Graviermaschine,
und zwar zur Gravur von Druckformzylindern für den Tiefdruck per Diamantstichel
mit mehreren Graviereinheiten bzw. Graviersupporten.
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Die dargestellte Graviermaschine
weist einen Unterbau oder ein Untergestell 1 auf, auf dem Graviereinheiten 2 auf
einem Träger 3 gelagert
sind, mit dem die Graviereinheiten 2 auf einer Führungsstange 4 in
Längsrichtung
der Graviermaschine, also in der Darstellung der 1 in die Zeichnungsebene hinein und heraus
gemeinsam bewegbar und antreibbar sind. Parallel zu der Führungsstange 4 ist
auf einem Träger 5 ein
Druckformzylinder 6 gelagert, der um seine Längsachse 7 rotierend
antreibbar ist.
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Der Träger 5, und damit auch
der Druckformzylinder 6, ist in Richtung des Doppelpfeiles 8 auf dem
Unterbau 1 hin und her verschiebbar, so daß der Druckformzylinder 6 in
seiner radialen Richtung den Graviereinheiten 2 entsprechend
seines Durchmessers zugestellt werden kann, bis die Graviereinheiten 2
zum Gravieren in der räumlichen
Nähe der
Oberfläche
des Druckformzylinders 6 sind, und zwar in der Größenordnung
von etwa 1 – 40
um und mit einer dazu erforderlichen Genauigkeit. Für den Graviervorgang
selbst werden dann die nicht dargestellten Diamantstichel der Graviereinheiten 2 in
Vibrationsschwingungen in radialer Richtung zum Druckformzylinder 6,
der Druckformzylinder 6 in Rotation um seine Achse 7 und
die Graviereinheiten 2 in Bewegung entlang der Führungsstange 4,
also entlang des Druckformzylinders 6, versetzt. Zusätzlich oder
alternativ zur Bewegung der Graviereinheiten 2 entlang der
Führungsstange 4 könnte auch
der Druckformzylinder entlang einer dazu parallelen Führungsstange 9 bewegt
werden.
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2 zeigt
die Graviermaschine gemäß 1 noch einmal, diesmal mit
einem Druckformzylinder 10 mit einem deutlich geringeren
Durchmesser als der Druckformzylinder 6. Auch der Druckformzylinder 10 kann
um seine Achse 11 rotieren.
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Da der Druckformzylinder 10 einen
relativ kleinen Durchmesser hat, muß zum Zustellen des Druckformzylinders 10 zu
den Graviereinheiten 2 der Träger 5 dichter an die
Graviereinheiten 2 in Richtung des Doppelpfeiles 8 verfahren
werden. Mit einem Kreis 12 ist angedeutet, daß der Druckformzylinder selbstverständlich auch
irgendeinen anderen, insbesondere mittleren Durchmesser haben kann.
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3 zeigt
eine Draufsicht der Graviermaschine gemäß den 1 und 2.
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Gleiche Bauelemente sind mit den
gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in den vorhergehenden Figuren.
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Erkennbar sind insbesondere die Graviereinheiten 2,
die nebeneinander entlang des Druckformzylinders angeordnet sind,
und zwar in Form von 16 Graviersupporten.
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In der 3 sind
beide Druckformzylinder 6 und 10 mit ihren unterschiedlichen
Durchmessern angedeutet, für
die der Träger 5 zur
Zustellung der Druckformzy linder an die Graviereinheiten 2 entlang des
Doppelpfeiles 8 dichter oder weniger dicht herangefahren
werden muß.
Die beiden beispielhaften Stellungen sind durch Stellungen 13, 13' von Achslagern
für die
Achsen 7 und 11 der Druckformzylinder 6, 10 in
der 3 angdeutet. Zu sehen
ist, daß der Druckformzylinder 10 auch
kürzer
sein kann, so daß die
Achslagen 13' näher aneinander
gefahren sind.