-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bereitstellung von bebilderten
oder von bebilderten und unbebilderten Flexodruckzylindern und/oder
Flexodruckhülsen
(sleeves).
-
In
der
WO 00/13839 A1 ist
eine Vorrichtung zur direkten Lasergravur von Druckformen, insbesondere
auch von Flexodruckformen, vorzugsweise Flexodruckzylindern, offenbart,
mit der also Flexodruckformen bebildert werden können.
-
Bei
Flexodruckzylindern wird häufig
ein Zylinderkern, eine sogenannte Mandrille, wieder verwendet, während die
eigentliche Flexodruckform als Flexodruckhülse, auch englischsprachig
sleeve genannt, auf die Mandrille axial aufgezogen, bebildert, in
einer Druckmaschine verwendet und anschließend wieder abgezogen wird
und danach entweder entsorgt oder für eine spätere Wiederverwendung gelagert
wird. Da die Flexodruckformen für
unterschiedliche Druckformate unterschiedliche Umfänge und entsprechend
unterschiedliche Innendurchmesser haben können, aber nach Möglichkeit
nicht zu viele verschiedene Mandrillen verwendet werden sollen, werden
zwischen Mandrille und Flexodruckhülse häufig Abstandshalterhülsen, sogenannte
spacer, gesetzt. Das Aufziehen und Abziehen der Flexodruckhülsen und/oder
spacer geschieht zumeist manuell in speziellen Montageeinrichtungen.
Eine solche Montageeinrichtung ist zum Beispiel in der
EP 0787 597 A2 offenbart
worden.
-
Weiter
offenbart die
US 5 583
647 A eine Vorrichtung zum Beschicken einer Graviervorrichtung
mit einem Tiefdruckzylinder, der in der Graviervorrichtung automatisch
rotierend einspannbar ist, wobei eine zum Einspannen des Tiefdruckzylinders dienende
Einspanneinrichtung in stirnseitige Öffnungen des Tiefdruckzylinders
einfahrbare Konen aufweist. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
ist der Tiefdruckzylinder mit Wellenzapfen versehen, die beim Ein-
oder Ausfahren der Wellenzapfen in gegenüberliegende Triebstöcke der
Graviermaschine von Unterstützungseinrichtungen
abgestützt
werden.
-
Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass in den
stirnseitigen Öffnungen
der Flexodruckzylinder festsitzende Konen auf einfache Weise gelöst werden
können.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Unterstützungseinrichtung
einen klauenartigen Anschlag zum Hintergreifen eines Rezesses in
dem Zapfen aufweist. Dies hat den Vorteil, dass mit Hilfe des Hintergreifens
der Flexodruckzylinder notfalls auch zwangsweise von den Konen gelöst wird,
auch wenn zum Beispiel ein Konus zu fest in einem Einführungsloch
sitzen sollte. Dann hält nämlich durch
die Ausfahrbewegung asymmetrisch die Klaue im Bereich des schon
gelösten
Konus den Zylinder fest und setzt dem anderen Konus einen ausreichenden
Widerstand entgegen, durch den sich dann auch der andere Konus schließlich aus
dem Flexodruckzylinder löst.
Derselbe Rezess in dem jeweiligen Zapfen des Flexodruckzylinders
kann vorzugsweise auch zum Halten und Verriegeln des Flexodruckzylinders
in der im Vorhergehenden genannten Flexodruckhülsen-Montagestation genutzt
werden.
-
Als
Bebilderungsvorrichtung kann prinzipiell eine Vorrichtung nach Art
der aus der
WO 00/13839 A1 bekannten
Vorrichtung verwendet werden. Diese wird mittels einer entsprechenden
Beschickungseinrichtung automatisch mit Flexodruckzylindern beschickt,
um den Durchsatz und damit deren Produktivität zu erhöhen. Unabhängig davon könnte zur
Produktivitätssteigerung
natürlich
auch die Zahl der Gravierwerkzeuge erhöht werden und/oder es könnten mehrere
Bebilderungsvorrichtungen verwendet und beschickt werden.
-
Damit
ein zur Bebilderungsvorrichtung angelieferter Flexodruckzylinder
auch automatisch erfasst und bearbeitet werden kann, ist vorgesehen,
dass ein Flexodruckzylinder in der Einspannvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
automatisch rotierend antreibbar eingespannt wird, wozu die Einspannvorrichtung
erfindungsgemäß in stirnseitige Öffnungen
des Flexodruckzylinders einfahrbare Konen aufweist. Bei diesem Flexodruckzylinder
kann es sich um einen Flexodruckzylinder handeln, wie er später auch
in einer Druckmaschine verwendet wird, es kann aber auch ein spezieller
Zylinder für
eine Gravur mit dem zu bebildernden Sleeve bereitgestellt werden,
so dass das bebilderte Sleeve später
auf einen anderen, für
den Druck vorgesehenen Zylinder aufgezogen wird.
-
Erfindungsgemäß kann zudem
vorgesehen sein, dass eine Flexodruckhülsen-Montagestation bereitgestellt
wird, an der Sleeves auf oder von einer Mandrille auf- und abziehbar
sind, wobei vorzugsweise die Mandrille in der Flexodruckhülsen-Montagestation
einseitig eingespannt wird.
-
Ein
Beschicken oder Beladen der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Kran
von oben wird erfindungsgemäß dadurch
erleichtert, dass für
wenigstens einen der Konenbereiche eine einen Zapfen eines Flexodruckzylinders
bei einem Ein- oder Ausfahren des Konus unterstützende Unterstützungseinrichtung
vorgesehen ist, die bevorzugt tablettartig über den zugeordneten Konus
vorragt. Insbesondere kann die Unterstützungseinrichtung eine Aufnahmemulde
zum Einlegen des Zapfens aufweisen. Diese erfindungsgemäße Ablagemöglichkeit
sichert den Flexodruckzylinder auch bevor der Flexodruckzylinder
eingespannt wird und nachdem er wieder frei gegeben ist, vorzugsweise positionsgenau
zum Aus- und Einfädeln
der Konen, insbesondere auch, wenn die Konen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten in die jeweiligen Enden des Flexodruckzylinders einfahren.
-
Zusätzlich kann
die Unterstützungseinrichtung
wenigstens eine Lagerrolle mit einer parallel zur Zapfenachse orientierten
Rollenachse aufweisen, um den Zapfen zu zentrieren und/oder lunettenartig zu
halten.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann eine Nuterkennungseinrichtung zur Erkennung der Drehstellung
eines Flexodruckzylinders aufweisen, wie sie für Tiefdruckgravurzylinder prinzipiell
in gegebenenfalls vergleichbarer Art aus der
DE 101 07 192 A1 bekannt
ist.
-
Wie
bereits erwähnt,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Flexodruckhülsen-Montagestation, an
der Sleeves auf oder von einer Mandrille oder einem sogenannten
Luftzylinder auf- und abziehbar sind, aufweisen, wobei diese eine
Einspanneinrichtung für
die einseitige Einspannung eines Zapfens einer Mandrille und/oder
eines Flexodruckzylinders oder Luftzylinders umfassen könnte. Insbesondere
könnte
die Einspanneinrichtung eine Art Überwurfmuffe aufweisen, mit
der der Zapfen kräftefrei verriegelbar
ist, und zwar bevorzugt eventuell auch unter Einbeziehung des im
Vorhergehenden erwähnten
Rezesses des Zapfens.
-
Die
zum Teil verwendete Bezeichnung Luftzylinder soll darauf hinweisen,
dass zum Aufziehen oder Abziehen eines spacer oder eines sleeve
Druckluft verwendet wird, die zum Beispiel radial aus und/oder axial
zu dem Luftzylinder ausströmt,
um ein Luftkissen zu erzeugen, auf dem die entsprechende Hülse besser
gleiten kann, durch das sie insbesondere aber auch aufgeweitet werden
kann. Erfindungsgemäß könnte es
insbesondere auch in der Montagestation vorgesehen sein, derartige
Luft, zum Beispiel mit Hilfe einer Art Deckel so umzuleiten, dass
sie wahlweise für
einen spacer oder ein sleeve verwendet werden kann.
-
Eine
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass eine Trageinrichtung für einen Flexodruckzylinder
um eine lotrechte Achse verschwenkbar ist, so dass der Flexodruckzylinder einer
bequemeren Montage zugänglich
ist, insbesondere, wenn die Montagestation in eine Bebilderungsvorrichtung
selbst integriert ist, was durchaus möglich ist.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. eine Arbeitslinie kann einen mit einer fertig bebilderten Flexodruckform
automatisch beschickbaren Wascher aufweisen, der vorzugsweise mit
einem automatisch zu öffnenden
und zu schließenden,
insbesondere flüssigkeitsdicht
schließenden
Deckel ausgerüstet
ist. Materialreste nach der Bebilderung, insbesondere nach einer
direkten, ablativen Lasergravur, können dort automatisch ausgewaschen
werden, um so die bebilderte Flexodruckform zu konfektionieren und
druckfertig bereit zu stellen.
-
Des
Weiteren kann vorzugsweise ein Lager für unbebilderte und/oder teilbebilderte
und/oder bebilderte Flexodruckformen, insbesondere Fiexodruckzylinder,
vorgesehen sein, das beispielsweise als Flachrack ausgebildet ist,
und es kann ein Lager für
Flexodruckhülsen
und/oder Abstandshalterhülsen (Spacer)
und/oder Mandrillen vorgesehen sein, das zum Beispiel als Stelllager
ausgebildet ist.
-
Wie
bereits im Vorhergehenden erläutert, kann
sich das erfindungsgemäße Konzept
dadurch auszeichnen, dass wenigstens einige Arbeitsstationen zu
einer Arbeitslinie angeordnet sind, wobei die Lager ganz oder teilweise
einbezogen sein könnten. Insbesondere
könnten
einige Arbeitsstationen über einen
Kranarbeitsweg miteinander verbunden sein, der zum Beispiel als
Laufkran ausgebildet ist. Vor allem könnte aber bevorzugt vorgesehen
sein, dass die Arbeitsstationen und Arbeitsschritte logistisch und
in ihrem Ablauf, auch zum Beispiel bezüglich eines Abarbeitungszeitplanes
gesteuert sind, insbesondere durch eine Steuerungseinrichtung zur
Steuerung eines Arbeitsablaufs, insbesondere über verschiedene Arbeitstationen,
mittels eines in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung
erstellten und verarbeiteten Jobtickets. Bevorzugt kann dazu die
Steuerungseinrichtung auch mit einer Liniensteuerung für in einer
Linie angeordnete Arbeitsstationen und/oder mit einer RIP-Station
(Raster Image Prozessor) verbunden oder gekoppelt sein.
-
Ausführungsbeispiele
zur vorliegenden Erfindung, aus denen sich auch weitere erfinderische Merkmale
ergeben können,
auf die die Erfindung in ihrem Umfang aber nicht beschränkt ist,
sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine
schematische, perspektivische Übersicht über ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Arbeitslinie,
-
2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einspanneinrichtung für einen
Flexodruckzylinder an einem Ende des Flexodruckzylinders,
-
3 eine
erfindungsgemäße Montagestation
für Sleeves
in einer schematischen, perspektivischen Ansicht,
-
4 eine
Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung eines Endes eines Flexodruckzylinders
in der Montagestation gem. 3 und
-
5 einen
Verriegelungsblock der Verriegelungseinrichtung gem. 4 in
einer perspektivischen Ansicht.
-
1 zeigt
in einer schematischen perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Arbeitslinie.
-
Einer
Graviermaschine 1 für
Flexodruckzylinder 2 ist ein Wascher 3 zugeordnet,
in dem ein fertig gravierter Flexodruckzylinder 2 für seine
Druckbereitschaft ausgewaschen werden kann. Sowohl die Graviermaschine 1 als
auch der Wascher 3 sind automatisch mit einem Flexodruckzylinder
versorgbar. Dazu ist insbesondere ein Kran 4 vorgesehen,
der über
einen großen
Teil der Arbeitslinie verfahrbar ist. Der Wascher ist zudem mit
einem automatisch zu öffnenden
und zu verschließenden
Deckel 5 versehen. In der Graviermaschine 1 ist
ein Flexodruckzylinder 2 automatisch einspannbar und freigebbar,
was mit 2 näher erläutert wird.
-
In
dem Bereich der in 1 dargestellten Arbeitslinie
sind insbesondere auch ein Flachlagerregal 6 für fertig
gravierte oder halbfertige Flexodruckzylinder mit oder ohne Sleeve
und ein Stelllager 7 für Sleeves
und Abstandshülsen
(Spacer) vorgesehen.
-
Zudem
sind der Arbeitslinie eine Liniensteuerung 8, eine Jobticketstation 9 und
eine RIP-Station 10 zugeordnet, die per elektronischer
Datenverarbeitung arbeiten.
-
Außerdem ist
etwa im Zentrum der Arbeitslinie, zwischen der Graviermaschine 1 und
den Lagern 6, 7 eine Montagestation 11 platziert,
in der ein Sleeve auf einen Flexodruckzylinder 2 gezogen
oder von diesem abgezogen werden kann.
-
2 zeigt
eine Seitenansicht einer Einspanneinrichtung einer Graviermaschine 1 für ein Ende
eines Flexodruckzylinders 2. Die Einspanneinrichtung umfasst
einen Einspannkonus 12, der in eine offene Stirnseite des
Flexodruckzylinders 2 einfährt, um diesen zu halten und
zu spannen. Unterhalb des Konus 12 ist an einem Kragarm 13 vorragend
ein muldenförmiges
Ablagetablett 14 für
einen Zapfen 15 des Flexodruckzylinders 2 angeordnet.
Auf diesem Ablagetablett 14 liegt der Zapfen 15 auch
dann sicher auf, wenn der Konus 12 noch nicht in ihn eingefahren ist,
um ihn zu halten oder wenn der Zapfen 15 schon wieder von
dem Konus 12 zur Entnahme des Flexodruckzylinders 2 freigegeben
worden ist. Auf das Ablagetablett 14 kann der Zapfen 15 insbesondere
mit dem Kran 4 sicher und einfach aufgelegt oder von diesem
abgehoben werden. Das andere Ende des Flexodruckzylinders 2 wird
gleichermaßen
spiegelsymmetrisch eingespannt.
-
Insbesondere
bei der Freigabe des Flexodruckzylinders 2 und dem Ausfahren
des jeweiligen Konus 12 kann es vorkommen, dass der Konus 12 zu fest
in dem Zapfen 15 sitzt und nicht sofort freikommt. Geschieht
dies an einem Ende des Flexodruckzylinders 2 und an dem
anderen Ende nicht, so löst
sich der eine Konus 12, der andere Konus 12 aber
nicht, so dass der noch nicht gelöste Konus bei seinem weiteren
Einfahren den Flexodruckzylinder in Axialrichtung mitnimmt und verschiebt.
Dadurch verschiebt sich der Zapfen 15 an dem anderen Ende
des Flexodruckzylinders 2 auf dem dortigen Ablagetablett 14. Dies
geschieht so lange, bis dort ein Kragen 16 des Zapfens 15 an
einem nicht näher
dargestellten Anschlag des Ablagetabletts 14 anschlägt, der
an dem freien Ende 17 des Ablagetabletts 14 aufragt
und in einen durch den Kragen 16 begrenzten Rezess 18 des
Zapfens 15 eingreift. Die Länge des Rezess 18 bietet
also Spielraum für
das Freikommen des Konus 12 am anderen Ende.
-
An
dem freien Ende 17 des Ablagetabletts 14 sind
zudem Lagerrollen 19 für
den Zapfen 15 angeordnet.
-
3 zeigt
eine Montagestation 11 in einer schematischen, perspektivischen
Ansicht. Wichtig dabei ist, dass ein Ende des Flexodruckzylinders 2 frei
sein kann, während
der Flexodruckzylinder an dem anderen sicher gehalten wird. Über das
freie Ende können
dann eine Abstandshülse
und/oder ein Sleeve auf eine Mandrille eines Flexodruckzylinders 2 aufgezogen
oder davon abgezogen werden, wobei die Weitung der Hülsen und
deren axiale Gleitung durch Druckluftzufuhr unterstützt werden
kann.
-
4 zeigt
im Schnitt eine Verriegelungseinrichtung für eine Montagestation 11,
in der ein Zapfen 15 eines Flexodruckzylinders 2 sicher
verriegelt werden kann. Ein Verriegelungsblock 29 kann
in Richtung eines Doppelpfeils 20, der parallel zur Achse des
Flexodruckzylinders 2 verläuft, zum Verriegeln und Entriegeln
hin- und hergeschoben werden. Diese Verschiebung 20 erfolgt
auf einer fixen Unterlage 21, auf der der Kran 4 den
Zapfen 15 zunächst
auflegen kann. Dabei greift ein Anschlag 22 der Unterlage 21 in
den Rezess 18 des Zapfens 15 ein und begrenzt dessen
Bewegungsspielraum axial. Ist der Verriegelungsblock 29 in
seine Verriegelungsposition verschoben (in der Zeichnung nach rechts), übergreift
er den Zapfen 15. Kommt jetzt das andere Ende des Flexodruckzylinders 2 frei,
so verkantet sich der verriegelte Zapfen 15 schon durch
das Eigengewicht des Flexodruckzylinders 2 selbst und der
Flexodruckzylinder 2 wird einendig sicher gehalten.
-
5 zeigt
den Verriegelungsblock 29 gemäß 4 in einer
perspektivischen Ansicht.