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Die
Erfindung betrifft ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
solches gattungsbildendes Druckwerk ist in
DE 88 17 227 U1 beschrieben.
Bei diesem Druckwerk des Standes der Technik dient die Öffnung in der
Seitenwand zum Hindurchschieben einer Hülse, die auf den Zylinder aufzubringen
ist.
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In
BRAUN, A.: „Der
Tiefdruck, seine Verfahren und Maschinen."
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In:
Polygraph-Verlag, 1952, Seiten 171 bis 172 ist ein Druckwerk mit
einer Öffnung
in einer Seitenwand beschrieben, wobei die Öffnung einen Entnahmebereich
umfasst.
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In
DE 683 910 C ist
ein Druckwerk mit einer Öffnung
in der Seitenwand beschrieben, wobei die Öffnung einen Lagerungsbereich
und einen Entnahmebereich und eine mit den beiden Bereichen kommunizierende
Aussparung umfasst.
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Aus
US 5,142,979 A ist
eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der an einer nach dem Satellitenprinzip
arbeitenden Rotationsdruckmaschine die Farbwerke in separat verschiebbaren
Seitenwänden aufgenommen
sind. Zwei bedruckstofführenden Druckwerkzylindern
und jeweils mehrere mit deren Mantelflächen zusammenarbeitende Zylinder
sind ortsfest gelagert. Der Zugang zu den Zylindern wird dadurch
ermöglicht,
dass die auf Kugel- oder Rollenführungen
gelagerten Seitenwände,
die die Farbwerke enthalten, von den ortsfest gelagerten Komponenten
weggefahren werden, so dass der Drucker den sich ergebenden Freiraum
betreten kann. Ist der Freiraum betretbar, wird durch eine Sicherheitsanordnung
verhindert, dass die die Farbwerke aufnehmenden Seitenwände bewegt
werden können,
wenn sich Bediener im Freiraum befinden.
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Um
den Zugang zu den ortsfest gelagerten Zylindern zu ermöglichen,
um Servicearbeiten o. ä. auszuführen, müssen große Baukomponenten
aus genau definierten Einstellpositionen, was beispielsweise die
Positionen der Farbauftragwalzen zu den farbführenden Druckwerkzylindern
betrifft, herausbewegt werden. Nach Durchführung der Servicearbeiten fahren
die Seitenwände
mit den darin aufgenommenen Farbwerken wieder in die Positionen,
die sie ursprünglich
innehatten. Mit größter Wahrscheinlichkeit
wird es danach zusätzlicher
Justageoperationen bedürfen,
bis der ursprüngliche
Zustand wiederhergestellt ist.
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Bei
Rotationsdruckmaschinen, die mit einer Laser-Belichtungseinheit
ausgestattet sind, erfolgt die Druckformbelichtung direkt in der
Maschine; die Laser-Belichtungseinheit ist zuvor sehr genau in der Rotationsdruckmaschine
ausgerichtet worden. Soll nun ein Austausch von Druckwerkzylindern
erfolgen, ist zu gewährleisten,
die Laser-Belichtungseinheit
in ihrer Position zu belassen, um an die auszutauschenden Komponenten
zu gelangen. Eine nach der Durchführung von Servicearbeiten erforderlich
werdende Neujustage der Laser-Belichtungseinheit ist aus Gründen zu
langen Maschinenstillstandes nicht vertretbar, insbesondere dann
nicht, wenn der Austausch kompletter Druckformzylinder häufiger nötig sein
sollte.
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Ausgehend
vom skizzierten Stand der Technik und dem aufgezeigten Problemfeld
bei Rotationsdruckmaschinen mit einer Laser-Belichtungseinheit, liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen einfachen und schnellen
Austausch von Druckwerkzylindern gegen bereits komplett vormontierte
Baukomponenten zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Druckwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Damit
ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, einen Austausch von Druckwerkzylindern
so vornehmen zu können,
dass ein minimaler Demontageaufwand mit einem Höchstmaß an Beibehaltung bereits vorgenommener
Einstellung verbunden werden kann. Da die auszutauschenden Komponenten – Gummituch-
und Plattenzylinder – bereits
komplett vormontiert verfügbar
sind, ist der Austausch der Druckwerkzylinder durch die Bemessung
der bedienseitigen Öffnung
innerhalb kürzester
Zeit möglich, ohne
andere Baugruppen innerhalb der Maschine abbauen zu müssen oder
ihre Einstellung so verändern
zu müssen,
dass nach dem Austausch eine neue Justage dieser Baugruppen erforderlich
wird. Da eine seitliche Entnahmemöglichkeit für die Druckwerkzylinder besteht,
kann eine einfache Montage und Demontage auf engstem Bauraum erfolgen, ohne
dass eine Verstellung von Druckbeistellungen oder von Laser-Belichtungseinheiten
erforderlich wäre.
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In
weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens
enthält
eine Seitenwand Öffnungen,
aus welchen Lagerungsvorrichtungen des weiteren Druckwerkzylinders
entnehmbar sind. So kann nach seitlicher Entnahme des Übertragungszylinders
der Schwenkbereich eines nachfolgend auszubauenden weiteren Druckwerkzylinders innerhalb
der Maschine erweitert werden. Des Weiteren weist der weitere Druckwerkzylinder
Zylinderzapfen von unterschiedlicher Länge auf. Der bedienseitige
Zylinderzapfen ist zwecks besserer Führbarkeit des auszutauschenden
weiteren Druckwerkzylinders während
der Schwenkbewegung verlängert
ausgeführt.
Demgegenüber
ist der in der antriebsseitigen Seitenwand aufgenommene Zylinderzapfen
verkürzt ausgeführt, um
den Schwenkpunkt des weiteren Druckwerkzylinders möglichst
nah an die antriebsseitige Seitenwand zu verlegen. Ferner können die
Lagerungsvorrichtungen des weiteren Druckwerkzylinders in den Öffnungen
der antriebsseitigen Seitenwand verschwenkbar sein. Da die in der
antriebsseitigen Seitenwand ausgeführten Öffnungen einen länglichen
Fortsatz aufweisen, ist nach der seitlichen Entnahme des Übertragungszylinders
das antriebsseitige Ende des weiteren Druckwerkzylinders von Laser-Belichtungseinheiten
wegbewegbar, bis der antriebsseitige Zylinderzapfen am Ende des
Fortsatzes anliegt. Erst dann beginnt die Schwenkbewegung des weiteren
Druckwerkzylinders in seine Entnahmeposition gegenüber dem
Entnahmebereich der bedienseitigen Öffnung. In geneigter Position kann
der weitere Druckwerkzylinder aus der Maschine entnommen werden,
wodurch eine Beschädigung der
Laser-Belichtungseinheiten mit Sicherheit vermieden wird.
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Anhand
einer Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detailliert erläutert.
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Es
zeigt:
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1 einen
schematisch dargestellten Querschnitt durch eine Rotationsdruckmaschine;
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2 eine
Seitenansicht der Seitenwand auf der Bedienseite;
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3 eine
Seitenansicht der Seitenwand auf der Antriebsseite und
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4 auf
einem Grundgestell angeordnete Seitenwände von Antriebs- und Bedienseite
mit Lagerstellen der Druckwerkzylinder.
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Die
Darstellung gemäß 1 zeigt
einen schematisch dargestellten Querschnitt durch eine Rotationsdruckmaschine.
Ein bedruckstofführender Druckwerkzylinder 3 – hier in mehrfachgroßer Ausführung vorgesehen – ist in
Seitenwänden 1 und 2 auf
Antriebs- und Bedienseite aufgenommen. Ein Übertragungszylinder 4,
dessen Zylinderzapfen 5 antriebs- und bedienseitig gleiche
Längen
aufweisen, arbeitet sowohl mit der Mantelfläche des bedruckstofführenden
Druckwerkzylinders 3 als auch mit einem weiteren Druckwerkzylinder 6 zusammen.
Der weitere Druckwerkzylinder 6 verfügt über zwei Zylinderzapfen 7 und 8,
von denen der antriebsseitige Zylinderzapfen 7 kürzer bemessen
ist als der bedienseitige Zylinderzapfen 8. In der Seitenwand 1 sind
die antriebsseitigen Zylinderzapfen 5 und 7 des Übertragungszylinders 4 sowie
die des weiteren Druckwerkzylinder 6 aufgenommen. Dabei
befindet sich in der Lageröffnung 9 auf
der Antriebsseite eine insbesondere von außen entnehmbare Lagerungsvorrichtung für den weiteren
Druckwerkzylinder 6. In der Seitenwand 2 auf der
Bedienseite ist eine Öffnung 10 ausgebildet,
die von den Zylinderzapfen 5 und 8 des Übertragungszylinders 4 und
des weiteren Druckwerkzylinders 6 durchsetzt ist.
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Eine
Entnahme des Übertragungszylinders 4 kann
parallel zu seiner Rotationsachse 16 erfolgen, in Richtung
des in horizontaler Richtung weisenden Pfeiles. Der Übertragungszylinder 4 kann
im kompletten Zustand aus der Rotationsdruckmaschine entnommen werden,
ohne daß eine
Demontage bestimmter Baugruppen – beispielsweise einer Gummituchspannvorrichtung
oder ähnlichem – innerhalb
der Maschine erforderlich wäre.
Nach erfolgter Entnahme des Übertragungszylinders 4 kann – nach Entfernung
der entnehmbaren Lagerungsvorrichtung für den Zylinderzapfen 7 des
weiteren Druckwerkzylinders 6 – dieser an seinem verlängert ausgeführten Zylinderzapfen 8 ergriffen
und in der Maschine in eine Position gemäß seiner Rotationsachse 20' gebracht werden.
Während
dieser Schwenkbewegung von Position 6.1 in Position 6.2 liegt
der Zylinderzapfen 7 an einer Begrenzungswand des Fortsatzes
der Öffnung 9 in
der Seitenwand 1 an. Eine Entnahme des weiteren Druckwerkzylinders 6 erfolgt
dann in Richtung des abwärts
gerichteten Pfeiles – parallel zur
Rotationsachse 20' des
weiteren Druckwerkzylinders 6.
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Die
in 2 dargestellte Seitenansicht der Seitenwand auf
der Bedienseite, zeigt die Orientierung aller in dieser Seitenwand
ausgeführten Öffnungen 10, 11, 12 und 13.
Am Beispiel der Öffnung 10 sei deren
Konfiguration näher
erläutert.
Die Öffnung 10 umfaßt einen
Entnahmebereich 10.1, eine als Verbindungskanal fungierende
Ausnehmung 10.2 sowie eine Lagerbuchsenöffnung 10.3.
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Das
Zentrum des Entnahmebereiches 10.1 wird durch die Rotationsachse 16 eines Übertragungszylinders
definiert. Der Entnahmebereich ist so bemessen, daß ein komplett
montierter Druckwerkzylinder den Entnahmebereich 10.1 problemlos
passieren kann. Ist dieser entnommen, kann der Zylinderzapfen 8 (siehe 1)
von der Position 20 in die Position 20' bewegt werden,
also eine Schwenkung des weiteren Druckwerkzylinders erfolgen; dies
ist dank des Verbindungskanales 10.2 möglich, welcher auf der Verbindungslinie
der Rotationsachse 20 des weiteren Druckwerkzylinders 6 mit
der Rotationsachse 16 des Übertragungszylinders 4 liegt.
Der an seinem verlängerten
Zylinderzapfen 8 ergriffene weitere Druckwerkzylinder 6 wird
so durch denselben Entnahmebereich 10.1 aus der Maschine
entnommen, wie der bereits entnommene Übertragungszylinder 4.
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Nach
erfolgtem Austausch eines oder mehrerer Druckwerkzylinder geht man
selbstverständlich in
umgekehrter Reihenfolge vor; nach Einschieben des weiteren Druckwerkzylinders 6 in
die Maschine, wird dessen verlängerter
Zylinderzapfen 8 durch die jeweilige als Verbindungskanal
fungierende Ausnehmung 10.2 in die Lagerbuchsenöffnung 10.3 auf
der Bedienseite geschwenkt.
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Anschließend erfolgt
die Montage der Lagerungsvorrichtungen für den Zylinderzapfen 7 in
der Öffnung 9.
Danach erfolgt die Fixierung des Zylinderzapfens 8, bevor
der Übertragungszylinder 4 zwischen
dem bedruckstofführenden
Druckwerkzylinder 3 und dem montierten weiteren Druckwerkzylinder 6 plaziert
wird. Da der Entnahmebereich 10.1 ausreichend bemessen
ist, können
die Druckwerkzylinder im komplett vormontierten Zustand ausgetauscht werden,
was das Hantieren an schwer zugänglichen Stellen
innerhalb der Maschine überflüssig macht.
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Um
eine Lagerung 14 des Druckwerkzylinders 3 sind
in der Seitenwand 2 mehrere Öffnungen 10, 11, 12 und 13 nach
dem Satellitenprinzip gruppiert. Jede der Öffnungen 10, 11, 12 und 13 weist
einen Entnahmebereich, sowie einen Verbindungskanal und eine Lagerbuchsenöffnung auf,
wie anhand der Öffnung 10 bereits
erläutert.
Die Zentren der einzelnen Entnahmebereiche der Öffnungen 11, 12 und 13 sind
jeweils durch die Rotationsachsen 17, 18 und 19 von Übertragungszylindern
definiert, während
die Rotationsachsen 21, 22 und 23 weiterer
Druckwerkzylinder jeweils die Mitten von Lagerbuchsenöffnungen
entsprechend Position 10.3 definieren.
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In 3 ist
die Seitenwand 1 dargestellt, in welcher analog zu 2,
um die Lagerung 14 des Druckwerkzylinders 3 nach
dem Satellitenprinzip die Rotationsachsen 16, 17, 18 und 19 der Übertragungszylinder
angeordnet sind. Die antriebsseitigen Zylinderzapfen 7 der
weiteren Druckwerkzylinder 6 sind in Öffnungen 9 in der
Seitenwand 1 gelagert. Mit Bezugszeichen 20, 21, 22 und 23 sind
die Rotationsachsen der weiteren Druckwerkzylinder angedeutet. In
dieser Darstellung ist die Orientierung der Öffnungen 9 in der
Seitenwand deutlich erkennbar. Der längliche, sich an den kreisförmigen Teil
der Öffnung anschließende Bereich
ist so orientiert, daß die
weiteren Druckwerkzylinder 6 in der Maschine so verschwenkt
werden können,
daß sich
ihre Mantelflächen
von den Laser-Belichtungseinheiten wegbewegen. Damit ist eine Berührung der
Belichtungsköpfe ausgeschlossen,
wodurch deren justierte Positionen nicht beeinträchtigt werden. Die Konfiguration
der Öffnungen 9 ermöglicht nach
Entfernen der jeweiligen Lagerbuchsen eine Verschwenkung des dort
antriebsseitig gelagerten weiteren Druckwerkzylinders.
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4 zeigt
eine perspektivisch wiedergegebene Anordnung der Seitenwände 1 und 2 auf
einem Grundgestell 24. Die auf dem Grundgestell 24 befestigten
Seitenwände 1 und 2 werden
durch Traversen 25 verbunden, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit
lediglich eine wiedergegeben ist. Die Traversen 25 sind
an jeweils in den Seitenwänden 1 und 2 vorgesehenen
Traversenaufnahmen 27 bzw. 28 aufgenommen. Aus
der Darstellung gemäß 4 geht
hervor, daß um
die Rotationsachse 15 des bedruckstofführenden Druckwerkzylinders 3 die Öffnungen 10, 11, 12 und 13 in
der Seitenwand 2 angeordnet sind. Die Öffnung 11 in der Seitenwand 2 dient
zur Aufnahme von Rotationsachsen 17 und 21 der
dort gelagerten Druckwerkzylinder. Die Öffnung 10, die im Zusammenhang
mit der Erläuterung
der 2 bereits detailliert beschrieben wurde, nimmt
die bedienseitigen Zylinderzapfen der durch die Rotationsachsen 16 und 20 schematisch
angedeutetem Druckwerkzylinder auf. Die Rotationsachsen 18 und 22 der Druckwerkzylinder
durchsetzen bedienseitig die Öffnung 12;
die Öffnung 13 nimmt
die Zylinderzapfen der Druckwerkzylinder auf, die durch die Rotationsachsen 19 und 23 angedeutet
sind.
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Demnach
arbeiten vier nach dem Satellitenprinzip angeordnete Paare von Druckwerkzylindern mit
der Mantelfläche
des bedruckstofführenden Druckwerkzylinders 3 zusammen.
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- 1
- Seitenwand
AS
- 2
- Seitenwand
BS
- 3
- bedruckstofführender
Druckzylinder
- 4
- Übertragungszylinder
- 5
- Übertragungszylinderzapfen
(AS + BS)
- 6
- Druckwerkzylinder
- 7
- Druckwerkzylinderzapfen
AS
- 8
- Druckwerkzylinderzapfen
BS
- 9
- Lagerbuchsenöffnung
- 10
- Öffnung BS
- 10.1
- Entnahmebereich
- 10.2
- Verbindungskanal
- 10.3
- Lagerbuchsenöffnung
- 11
- Öffnung BS
- 12
- Öffnung BS
- 13
- Öffnung BS
- 14
- Lagerung
Druckzylinder
- 15
- Rotationsachse
Druckzylinder
- 16
- Rotationsachse Übertragungszylinder
- 17
- Rotationsachse Übertragungszylinder
- 18
- Rotationsachse Übertragungszylinder
- 19
- Rotationsachse Übertragungszylinder
- 20
- Rotationsachse
Druckwerkzylinder
- 20'
- Ausgelenkte
Lage
- 21
- Rotationsachse
Druckwerkzylinder
- 22
- Rotationsachse
Druckwerkzylinder
- 23
- Rotationsachse
Druckwerkzylinder
- 24
- Grundgestell
- 25
- Traverse
- 26
- Traversenaufnahme
AS
- 27
- Traversenaufnahme
BS