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Die Erfindung betrifft ein Gestell
einer Rotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Rotationsdruckmaschinen weisen üblicherweise
zumindest ein Feuchtwerk und zumindest ein Farbwerk auf, mit denen
Feuchtmittel bzw. Farbe zu den Plattenzylindern gefördert wird.
Feuchtwerk, Farbwerk und die verschiedenen Komponenten der Rotationsdruckmaschine
werden in einem Gestell montiert. Dieses Gestell wird häufig von
zwei seitlichen Gestellteilen gebildet, zwischen denen sich die verschiedenen
Walzen und Zylinder der Druckmaschine erstrecken. Zur Befestigung
des Feuchtwerks und des Farbwerks sind am Gestell bzw. an den Gestellteilen
Befestigungseinrichtungen, beispielsweise Durchgangsbohrungen oder
Lagerhebel vorgesehen, so dass die verschiedenen Komponenten des Feuchtwerks
bzw. Farbwerks am Gestell montiert werden können.
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Bei bekannten Rotationsdruckmaschinen werden
die Befestigungseinrichtungen spezifisch auf das Feuchtwerk bzw.
das Farbwerk angepasst. Das heißt
die Durchgangsbohrungen und andere Befestigungselemente in den Befestigungseinrichtungen werden
derart angeordnet und konstruktiv gestaltet, dass entweder die Komponenten
eines Feuchtwerks oder die Komponenten eines Farbwerks an der entsprechenden
Stelle befestigt werden können.
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Aus der WO 02/07973 A1 ist ein Feuchtwerk bekannt,
das wahlweise um eine Übertragwalze
und eine Auftragwalze erweiterbar ist. Die Seitengestelle der Rotationsdruckmaschine
weisen dazu zusätzliche
Bohrungen für
die Aufnahme dieser nachrüstbaren Übertragwalzen
und Auftragwalzen auf.
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Die
DE 44 06 573 A1 beschreibt eine Vorrichtung
zur Entnahme von Druckwerkzylindern aus Rotationsdruckmaschinen,
deren Seitenwände Öffnungen
aufweisen, durch welche eine Lagerstelle eines Druckwerkzylinders
freilegbar ist. Durch eine dieser Öffnungen ist nach Entnahme
eines Übertragungszylinders
ein weiterer Druckwerkzylinder austauschbar.
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Die gattungsgemäße
DE 86 30 456 U1 zeigt Lagerungen
zu changierenden Farb- und Feuchtwerkwalzen.
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Die
DE 29 28 538 A1 offenbart Exzenterlagerungen
für Übertragungszylinder,
die wahlweise für vertikalen
oder horizontalen Bahnlauf verwendet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Gestell für
unterschiedliche Varianten für
Rotationsdruckmaschinen zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren
Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Befestigungseinrichtungen
für das
Feuchtwerk und das Farbwerk derart ausgebildet und angeordnet sind,
dass in den Befestigungseinrichtungen wahlweise ein Feuchtwerk oder
ein Farbwerk befestigt werden kann. Dadurch wird es möglich, das
Gestell variantenunabhängig
zu produzieren. Das heißt,
dass mit ein und demselben Gestell unterschiedliche Varianten einer Rotationsdruckmaschine
montiert werden können. Durch
diese Maßnahme
wird die Variantenvielfalt bei der Produktion der Gestelle verringert
und somit Produktionskosten eingespart.
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Üblicherweise
weisen die Befestigungseinrichtungen für das Farbwerk und das Feuchtwerk Durchgangsbohrungen
am Gestell auf, die von bestimmten Achsen des Farb- oder Feuchtwerkes durchgriffen
werden. Dadurch wird es möglich,
die entsprechenden Achsen mit einer Antriebseinrichtung, die auf
der gegenüberliegenden
Seite der Gestellwandung angeordnet ist, zu verbinden. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden diese Durchgangsbohrungen derart gestaltet,
dass in ihnen wahlweise eine dem Feucht- oder Farbwerk zugeordnete
Achse durchgeführt
werden kann. Insbesondere ist es denkbar, dass die verschiedenen
Durchgangsbohrungen für
das Farb- bzw. Feuchtwerk jeweils den gleichen Durchmesser aufweisen.
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Besondere Vorteile bietet die Ausbildung
eines Gestells dann, wenn am Gestell nicht nur ein Druckwerk sondern
mehrere Druckwerke mit jeweils einem Gummizylinder, einem Farbwerk
und einem Feuchtwerk vorgesehen sind. Bei derartigen Druckmaschinen
ist es dann möglich
die zu bedruckende Bedruckstoffbahn in unterschiedlichen Förderrichtungen
und/oder entlang verschiedener Förderwege durch
die Druckwerke zu fördern
und zu bedrucken. Üblicherweise ändert sich
durch die Änderung
der Förderrichtung
bzw. des Förderweges
die Drehrichtung der Plattenzylinder, so dass dementsprechend bei
verschiedenen Varianten zuerst die Druckfarbe und danach das Feuchtmittel
aufgetragen werden kann.
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Durch die Möglichkeit der variantenabhängigen Montage
der Feucht- bzw. Farbwerke ist es möglich, jeweils abhängig von
der eingestellten Förderrichtung
bzw. des eingestellten Förderweges
dafür zu sorgen,
dass in Drehrichtung des Plattenzylinders zuerst Feuchtmittel und
daran anschließend
Farbe auf den Plattenzylinder aufgetragen wird. Im Ergebnis kann
somit eine in vielen Anwendungsfällen
erwünschte
Vorfeuchtung der Plattenzylinder durch entsprechende Montage der
Feucht- bzw. Farbwerke im Gestell erreicht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine
schematisch dargestellte Rotationsdruckmaschine mit vier Druckwerken
und einer in eine erste Förderrichtung
geförderten
Bedruckstoffbahn;
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2 die
Rotationsdruckmaschine gemäß 1 mit einer in entgegengesetzte
Förderrichtung geförderten
Bedruckstoffbahn.
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Die in 1 und 2 schematisch dargestellte Rotationsdruckmaschine 01 weist
ein aus zwei Seitengestellteilen gebildetes Gestell 02 auf,
wobei die verschiedenen Walzen und Zylinder der Rotationsdruckmaschine 01 sich
parallel zueinander zwischen den beiden Seitengestellteilen des
Gestells 02 erstrecken.
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Im Gestell 02 der Rotationsdruckmaschine 01 sind
vier Druckwerke 03; 04; 06; 07 mit
jeweils einem Gummituchzylinder 08; 09; 11; 12,
mit jeweils einem Plattenzylinder 13; 14; 16; 17,
mit jeweils einem Farbwerk 18; 19; 21; 22 und
mitjeweils einem Feuchtwerk 23; 24; 26; 27 vorgesehen.
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Die schematisch dargestellte Bedruckstoffbahn 28 wird
vertikal nach oben durch die Rotationsdruckmaschine 01 gefördert, wobei
die Förderrichtung 29 der
Bedruckstoffbahn 28 durch einen Bewegungspfeil angedeutet
ist. Die Gummituchzylinder 08; 09; 11; 12 kommen
jeweils paarweise auf den gegenüberliegenden
Seiten der Bedruckstoffbahn 28 zur Anlage, so dass im Ergebnis
die Bedruckstoffbahn 28 auf beiden Seiten zweifarbig bedruckt
werden kann. Die paarweise angeordneten Gummituchzylinder 08 und 09 bzw. 11 und 12 wirken
dabei jeweils wechselseitig als Gegendruckzylinder.
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In 1 sind
entsprechend der Förderrichtung 29 der
Bedruckstoffbahn 28 die Drehrichtung der verschiedenen
Gummituchzylinder 08; 09; 11; 12,
Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 und
Zylinder bzw. Walzen in den Feuchtwerken 18; 19; 21; 22 bzw. Farbwerken 23; 24; 26; 27 angedeutet.
Man erkennt, dass bei der Förderrichtung 29 die
beiden linken Plattenzylinder 13 und 16 im Uhrzeigersinn
rotieren, wohingegen die beiden rechten Plattenzylinder 14 und 17 entgegen
dem Uhrzeigersinn rotieren. Um zu erreichen, dass an allen Plattenzylindern 13; 14; 16; 17 vorgefeuchtet
wird, das heißt,
dass Feuchtmittel vor der Farbe auf die Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 aufgetragen
wird, sind die Farbwerke 18; 19; 21; 22 bzw. die
Feuchtwerke 23; 24; 26; 27 entsprechend
im Gestell 02 befestigt. Durch diese Befestigung relativ zum
Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 wird
erreicht, dass jeweils in Drehrichtung des entsprechenden Plattenzylinders
zuerst die Auftragswalze des Feuchtwerks 23; 24; 26; 27 auf
dem Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 zur
Anlage kommt und das Feuchtmittel überträgt. Erst nach Auftrag des Feuchtmittels
kommen die beiden Auftragswalzen der verschiedenen Farbwerke 23; 24; 26; 27 auf
dem jeweiligen Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 zur
Anlage und übertragen
die Druckfarbe.
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In 2 ist
die Rotationsdruckmaschine 01 mit dem Gestell 02 in
einer Ausführungsvariante
dargestellt, bei der die Bedruckstoffbahn 28 in entgegengesetzte
Förderrichtung 31,
die ebenfalls durch einen Bewegungspfeil angedeutet ist, gefördert und
bedruckt wird. Entsprechend der entgegengesetzt gerichteten Förderrichtung 31 der
Bedruckstoffbahn 28 rotieren die Gummituchzylinder 08; 09; 11; 12 und
die Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 bei
dieser Ausführungsvariante
in entgegengesetzter Drehrichtung. Um zu erreichen, dass auch bei
dieser geänderten Drehrichtung
der Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 diese jeweils
vorgefeuchtet werden, werden die Farbwerke 18; 19; 21; 22 und
die Feuchtwerke 23; 24; 26; 27 entsprechend
am Gestell 02 umgebaut. Dies bedeutet, dass in den Druckwerken 03; 04; 06; 07 die
jeweils zugeordneten Farbwerke 18; 19; 21; 22 und Feuchtwerke 23; 24; 26; 27 den
Platz tauschen. Die Feuchtmittelreibwalzen bzw. Farbreibwalzen,
die aktiv angetrieben werden und somit das Gestell 02 in entsprechenden
Durchgangsbohrungen durchgreifen, werden jeweils miteinander vertauscht.
Da die Anzahl der Feuchtmittelreibwalzen und der Farbreibwalzen
nicht miteinander übereinstimmt,
werden außerdem
einige der Durchgangsbohrungen mit Blindstopfen verschlossen. Die
unterschiedlichen Abstände
zwischen den Farbreibwalzen bzw. Feuchtmittelreibwalzen zum Plattenzylinder 13; 14; 16; 17,
die auf den unterschiedlichen Durchmessern der Farbreibwalzen bzw.
Feuchtmittelwalzen beruhen, werden durch entsprechende Anordnung
der anderen Walzen und Zylinder im Farbwerk 18; 19; 21; 22 bzw. Feuchtwerk 23; 24; 26; 27 ausgeglichen.
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Neben der in 1 und 2 dargestellten Änderung
der Förderrichtung 31 der
Bedruckstoffbahn 28 ist es auch denkbar, die Bedruckstoftbahn 28 entlang
eines anderen Förderweges,
beispielsweise horizontal zwischen den Druckwerken 03; 04; 06; 07 durchzufördern und
zu bedrucken. Dafür
müssen
die Gummituchzylinder 08; 09; 11; 12 entsprechend
am Gestell 02 umgebaut werden, damit die Gummituchzylinder 08 und 09 bzw. 11 und 12 jeweils
paarweise an der horizontal durchlaufenden Bedruckstoffbahn 28 zur
Anlage kommen. Außerdem
können
die verschiedenen Farbwerke 18; 19; 21; 22 und Feuchtwerke 23; 24; 26; 27 wieder
jeweils entsprechend am Gestell 02 umgebaut werden, um
jeweils eine Vorfeuchtung der Plattenzylinder 13; 14; 16; 17 zu
ermöglichen.
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- 01
- Rotationsdruckmaschine
- 02
- Gestell
- 03
- Druckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
-
- 06
- Druckwerk
- 07
- Druckwerk
- 08
- Gummituchzylinder
(03)
- 09
- Gummituchzylinder
(04)
- 10
-
- 11
- Gummituchzylinder
(06)
- 12
- Gummituchzylinder
(07)
- 13
- Plattenzylinder
(03)
- 14
- Plattenzylinder
(04)
- 15
-
- 16
- Plattenzylinder
(06)
- 17
- Plattenzylinder
(07)
- 18
- Farbwerk
(03)
- 19
- Farbwerk
(04)
- 20
-
- 21
- Farbwerk
(06)
- 22
- Farbwerk
(07)
- 23
- Feuchtwerk
(03)
- 24
- Feuchtwerk
(04)
- 25
-
- 26
- Feuchtwerk
(06)
- 27
- Feuchtwerk
(07)
- 28
- Bedruckstoftbahn
- 29
- Förderrichtung,
erste (28)
- 30
-
- 31
- Förderrichtung,
zweite (28)