CH658222A5 - Rotationsdruckmaschine in reihenbauweise. - Google Patents
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Description
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PATENTANSPRUCH Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit mehreren, jeweils vier übereinanderliegende Druckwerkzylinder umfassenden, synchron antreibbaren Druckwerken, in denen die horizontal zwischen den mittleren Druckwerkzylindern durch die Druckwerke laufende Papierbahn mit Offset-schön- und Widerdruck versehbar ist, sowie mit einem hinter dem letzten Druckwerk angeordneten Trockner, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung des letzten Druckwerkes (6) durch eine diesem vorgeschaltete Drehrichtungsum-kehrvorrichtung (56) umkehrbar ist, dass die Papierbahn (2) in diesem Druckwerk S-förmig um die beiden inneren Druckwerkzylinder (23,24) geführt ist, und dass eine zwischen der Hauptantriebswelle (26) und dem Antriebszug (52, 53) des letzten Druckwerkes (6) vorgesehene Antriebswelle (50) zweiteilig ausgebildet ist und auf dieser eine registerhal-tige Kupplung (51) mit zwei Registersuchstiften (54, 55) zum Einstellen von zwei Längenregisterpositionen (54', 55' bzw. 55', 55") angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit mehreren, jeweils vier übereinanderliegende Druckwerkzylinder umfassenden, synchron antreibbaren Druckwerken, in denen die horizontal zwischen den mittleren Druckwerkzylindern durch die Druckwerke laufende Papierbahn mit Offsetschön- und Widerdruck versehbar ist, sowie mit einem hinter dem letzten Druckwerk angeordneten Trockner.
Rotationsdruckmaschinen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-PS 2 457 509 bekannt. Durch die bisher übliche Führung der Papierbahn durch die Druckmaschine ist lediglich ein beidseitiges Bedrucken der Papierbahn durch die beiden inneren Zylinder eines Druckwerkes nach dem Offset-prinzip möglich. Häufig wäre es jedoch erwünscht, zumindest in einem Druckwerk einen vom Offsetdruck abweichenden Bearbeitungsvorgang der Papierbahn vornehmen zu können. Bekanntlich ist für die mit Offserfarben bedruckte Papierbahn eine verhältnismässig grosse Trocknerleistung durch den den Druckwerken nachgeschalteten Trockner mit anschliessendem Kühlwalzenblock und eventueller sogenannter Nachverbrennung zu erbringen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um wenig saugfahige Papiere, wie beispielsweise satinierte Papiere, handelt, da in diesem Fall die Druckfarbe praktisch nicht in das Papier wegschlagen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rotationsdruckmaschine der eingangs spezifizierten Gattung in der Weise weiterzubilden, dass im Vergleich zu den bekannten Rotationsdruckmaschinen mit einer geringeren Trocknerleistung und somit auch Kühlleistung gearbeitet werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
In einer nach der Erfindung ausgebildeten Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise kann nunmehr das letzte Druckwerk als Flexodruckwerk oder Hochdruck betrieben werden, d.h., dass, da die im Flexodruck verarbeiteten Druckfarben, beispielsweise Anilinfarben, sehr schnell verflüchtigen, die erforderliche Trocknerleistung vermindert wird. Für den Flexodruck können die in dem Offsetdruckwerk vorhandenen Aggregate weitestgehend verwendet werden. So ist beispielsweise das im Offsetbetrieb erforderliche Feuchtwerk für die Aufnahme von dünnflüssigen Flexo-druckfarben geeignet, so dass hier keine zusätzlichen Mittel für diese weitere Betriebsart erforderlich sind. Alternativ ist auch bei der erfindungsgemässen Papierführung im letzten Druckwerk eine Lackierung möglich, wobei in diesem Fall wiederum mit Hilfe des Feuchtwerkes oder des Farbwerkes die Aufbringung des Lackes vorgenommen werden kann. Durch eine Weiterbildung, nach der in allen Druckwerken die Bahn S-förmig um die mittleren Zylinder geführt wird und allen Druckwerken, mit Ausnahme des ersten Druckwerkes, jeweils eine Registereinstellvorrichtung mit mindestens zwei vorgegebenen Längenregisterpositionen zugeordnet ist, kann wahlweise die Druckmaschine bzw. mehrere Druckwerke im Flexodruckbetrieb — also Hochdruck — betrieben werden, wodurch sich insbesondere bei Akzidenzarbeiten zusätzlich eine wesentliche Einsparung von Makulatur ergibt, da der beim Offsetbetrieb erforderliche zeitaufwendige Einstellvorgang bis zur Herstellung des Wasser-Farb-Gleichgewichtes bei der genannten Betriebsart vermeidbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit vier Druckwerken, einem Trockner und einem nachgeschalteten Falzapparat;
Fig. 2 eine Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit vier Druckwerken gemäss der Erfindung und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der in der Druckmaschine gemäss Fig. 2 verwendeten Längenregisterpositionen.
Die in Fig. 1 dargestellte Rotationsdruckmaschine um-fasst einen Rollenstern 1, von dem die zu bedruckende Papierbahn 2 in das erste Druckwerk 3 eingeführt wird. Von diesem läuft die Papierbahn 2 durch die nachgeschalteten Druckwerke 4, 5 und 6, so dass insgesamt ein Vierfarben-schön- und Widerdruck im Offsetdruckverfahren auf die Papierbahn 2 aufgebracht werden kann. Zur Trocknung der Offsetdruckfarben ist ein Trockner 7 vorgesehen, hinter dem eine Kühlvorrichtung 8 angeordnet ist. Am Schluss erfolgt die Weiterverarbeitung der bedruckten Bahn 2 in üblicher Weise in einem Falzapparat 9.
Die in Fig. 1 gezeigte bekannte Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise ist in Fig. 2 in der erfindungsgemässen Weiterbildung gezeigt, wobei die Kühlvorrichtung 8 und der Falzapparat 9 der Einfachheit halber weggelassen wurden.
In Fig. 2 sind die zwischen den einzelnen Druckwerken 3 bis 6 horizontal verlaufenden Abschnitte der Papierbahn 2 mit den Buchstaben a, b, c, d und e bezeichnet. Das Druckwerk 3 umfasst zwei Platten-/Gummizylinderpaare 10,11 und 12,13. Das Druckwerk 4 enthält Platten-/Gummizylin-derpaare 14,15 und 16,17, das Druckwerk 5 die Platten-/ Gummizylinderpaare 18,19 und 20,21 und das Druckwerk 6 schliesslich die Platten-/Gummizylinderpaare 22,23 und 24,25. Bei der erwähnten horizontalen Führung der Papierbahn 2 durch die Druckwerke 3 bis 6 kann durch die jeweils mittleren Druckwerkzylinder, d.h. die Gummizylinder, der erwähnte Vierfarbenschön- und Widerdruck erzeugt werden.
Das letzte Druckwerk 6 der in Fig. 2 gezeigten Druckmaschinenkonzeption kann als Flexodruckwerk verwendet werden. Hierfür wird der zwischen den Druckwerken 5 und 6 verlaufende Papierabschnitt d, der als Offsetdruckweg bezeichnet werden kann, nach oben verlagert, wie bei dx angedeutet, so dass die Papierbahn zwischen den Zylindern 22 und 23 in das Druckwerk 6 gelangt, wie gestrichelt dargestellt, wonach sie etwa S-förmig um die inneren Zylinder 23 und 24 des Druckwerkes 6 geführt wird, zwischen den Zylindern 24 und 25 wieder austritt und über den Weg e i in den Trockner 7 gelangt.
Die im Offsetdruck Offsetdruckplatten tragenden Plattenzylinder 22 und 25 bei vier gleichartigen Druckwerken
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und gegebenenfalls einem weiteren fünften gleichartigen Druckwerk, mit denen wechselweise Vierfarbenschön- und Widerdruck und Lackierauftrag oder Fünffarbenschön- und Widerdruck im Offsetdruck hergestellt werden kann, können nunmehr mit Flexodruckplatten belegt werden und die nur schematisch angedeuteten im Offsetdruck erforderlichen Feuchtwerke dienen nun zur Aufnahme der Flexodruckfar-be. Die mittleren im Offsetdruck als Gummizylinder verwendeten Druckwerkzylinder 23 und 24 dienen im aneinander angestellten oder abgestellten Zustand dem Papierbahntransport. Die Offsetfarbwerke sind dabei abgestellt.
Durch die Führung der Papierbahn 2 entlang des Flexo-druckweges dx ergibt sich zwangsläufig zwischen den Druckwerken 5 und 6 ein längerer Weg, der zur Wiederherstellung der Längsregisterhaltigkeit mit zusätzlichen Mitteln kompensiert wird, was im nachfolgenden noch im einzelnen zu beschreiben ist.
In Fig. 2 ist schematisch der Antrieb der Rotationsdruckmaschine gezeigt. Dieser besteht im wesentlichen aus einer horizontal verlaufenden Hauptantriebswelle 26, welche durch einen vorzugsweise in zwei Richtungen betreibbaren Motor 27 angetrieben wird. Über eine Getriebeabzweigung 28 ist eine zweiteilige Welle 29 gezeigt, die über eine Kupplung 30, ein Kegelrad 31 und ein Zahnrad 32 das Druckwerk 3 antreibt. Die Kupplung 30 kann eine herkömmliche regi-sterhaltige Kupplung sein und aus einer oberen Kupplungsplatte 33 und einer unteren Kupplungsplatte 34 bestehen. In ähnlicher Weise wird über eine Abzweigung 35, eine zweiteilige Welle 36, eine Kupplung 37, ein Kegelrad 38 und ein Zahnrad 39 das Druckwerk 4 angetrieben. Zusätzlich weist die registerhaltige Kupplung 37 zwei Registersuchstifte 40 und 41 auf. Der Antrieb des Druckwerkes 5 erfolgt von einer an der Hauptantriebswelle 26 vorgesehenen Abzweigung 42 über eine zweiteilige Welle 43, eine Kupplung 44, ein Kegelrad 45 und ein Zahnrad 46. Auch diese Kupplung 44 weist Registersuchstifte 47 und 48 auf. Schliesslich erfogt der Antrieb des Druckwerkes 6 über eine Abzweigung 49, eine zweiteilige Welle 50, eine registerhaltige Kupplung 51, ein Kegelrad 52 und ein Zahnrad 53, wobei auch diese Kupplung mit Registersuchstiften 54 und 55 ausgestattet ist.
Zwischen dem Druckwerk 5 und dem Druckwerk 6 ist ein Drehrichtungsumkehrgetriebe 56 vorgesehen, durch das unabhängig von der Antriebsrichtung der Druckwerke 3 bis 5 die Drehrichtung des Druckwerkes 6 geändert werden kann. Ein weiteres Drehrichtungsumkehrgetriebe 57 ist in den Antriebszug des in Fig. 2 nicht mehr gezeigten Falzapparates 9 geschaltet.
Wird nun, wie vorangehend erwähnt, das letzte Druckwerk 6 im Flexodruck — oder als Lackierwerk — verwendet, kann das Längenregister, welches sich durch den im Vergleich zum Offsetweg d verlängerten Hochdruckwerk dx verändert hat, durch die beiden in der Kupplung 51 vorgesehenen Registersuchstifte 54 und 55 wieder hergestellt werden. Die unterschiedliche Durchmesser aufweisenden Registersuchstiften 54 und 55, die beispielsweise in der oberen Platte der Kupplung 51 fest eingebaut sind, können bei gelöster Kupplung in eine der zugeordneten Längenregisterpositionen 54', 55' (Fig. 3) einfallen. Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, dass beim Betreiben des Druckwerkes 6 im Offsetbetrieb der dünnere Kupplunssuchstift 54 in der oberen Platte der Kupplung 51 in die diesem zugeordnete in der unteren Platte der Kupplung 51 vorgesehene Registerposition 54', beispielsweise in Form eines kleineren Loches, einfallen kann. Wird das Druckwerk 6 als Flexodruckwerk verwendet, so kann der Registersuchstift 55 in die dem Flexo-druckbetrieb zugeordnete Längenregisterposition 55' (Fig. 3) einfallen, die beispielsweise als kreisförmige grössere Öffnungen (Fig. 3) in der unteren Platte der Kupplung 51
vorgesehen ist. Durch die umfangsmässige Lage der Kupplungsstifte 54, 55 und der diesen zugeordneten Löcher bzw. Längsregisterpositionen, ist somit eine Kompensation der Wegänderung zwischen den Druckwerken 5 und 6 möglich. Selbstverständlich kann anstelle der beiden in Fig. 2 gezeigten Registersuchstifte 54, 55 auch nur ein Registersuchstift, z. B. 55, verwendet werden, der dann in eine der beiden vorbestimmten Registerpositionen 55', 55" (Fig. 3) einfallen muss. Dabei stellt der Abstand der Löcher den Wegunterschied dx—d dar. Der Aufbau von derartigen registerhalti-gen Kupplungen mit Registersuchstiften ist im einzelnen beispielsweise aus der DE-OS 2 458 772 bekannt.
Die Verwendung des letzten Druckwerkes 6 als Flexodruckwerk und der damit geschaffenen Möglichkeit der Aufbringung von Flexodruckfarben im letzten Druckwerk bietet den Vorteil, dass die leicht flüchtige Flexodruckfarbe einen Film darstellt, der zusammen mit dem Offsetdruck zu einer Trocknung ohne Trockner oder eine mit geringerer Trockenleistung beiträgt, wobei bereits auf dem Weg zu einem Trockner eine Trocknung erfolgt.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass sämtliche Druckwerke, also auch die Druckwerke 3,4 und 5, in der gleichen Weise wie das Druckwerk 6, nämlich als Flexodruckwerk, verwendet werden. In diesem Fall erfolgt die bereits beschriebene S-förmige Bahnführung in der gleichen" Weise in den Druckwerken 3,4 und 5. Ausserdem müssen mit Hilfe der Registersuchstifte 40,41; 47,48; 54, 55 bzw. der nunmehr in den Kupplungen 37,44 und 51 vorgesehenen Längenregisterpositionen die durch die Flexodruckwege b[5 Ci und di auftretenden, sich durch das Druckwerk summierenden Wegänderungen zur jeweiligen Herstellung des Längenregisters kompensiert werden.
Anstelle der in Fig. 2 gezeigten mechanischen Registereinstellvorrichtungen können auch z.B. elektronische Mittel unter Verwendung von beispielsweise optisch abtastbaren, synchron mit den Antriebswellen umlaufenden geschlitzten Scheiben und elektronischen Vergleichsschaltungen verwendet werden.
Die vorangehend beschriebene Verwendung der in Fig. 2 gezeigten Maschine für den Flexodruck bringt den zusätzlichen Vorteil, dass z.B. bei häufig wechselnden Akzidenzaufträgen neben der Einsparung von Trocknerleistung auch zusätzlich Makulatur eingespart werden kann, da die nach einem jeden Maschineneinstellvorgang erforderlichen Makulaturproduktionen, die bis zur Herstellung des Wasser-Farb-Gleichgewichtes beim Offsetdruck unvermeidlich sind, wesentlich reduziert werden können, denn der vom Prinzip her einfachere Flexodruck benötigt kein Feuchtmittel.
Wenn die in Fig. 2 gezeigte Maschine für Flexodruck eingesetzt werden soll, ist eine Umkehrung der Drehrichtung der Hauptantriebswelle 26 erforderlich, was durch die Verwendung eines in zwei Richtungen betreibbaren Motors 27 möglich ist. Falls ausschliesslich das letzte Druckwerk 6 im Flexodruck und die vorangehenden Druckwerke 3 bis 5 im Hochdruck betrieben werden, so ist die erforderliche Umkehr der Drehrichtungen der Druckwerkzylinder im Druckwerk 6 durch das eingeschaltete Drehrichtungsumkehrgetriebe 56 möglich. Da auch der nachgeschaltete Falzapparat 9 (Fig. 1) unabhängig von der Drehrichtung der Druckwerkzylinder der verschiedenen Druckwerke 3 bis 6 stets in der gleichen Richtung angetrieben werden muss, wird hinter dem letzten Druckwerk 6 ein weiteres Drehrichtungsumkehrgetriebe 57 verwendet. Mit den Drehrichtungsumkehrgetrieben 56 und 57 und einem in beiden Richtungen betreibbaren Motor 27 können somit die für die verschiedenen Betriebsbedingungen erforderlichen Drehrichtungen eingestellt werden.
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