DE3614029C1

DE3614029C1 - Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit einem Druckwerk fuer fliegenden Plattenwechsel

Info

Publication number: DE3614029C1
Application number: DE3614029A
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl-Ing Theilacker; Johann Dipl-Ing Meitinger
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1986-04-25
Filing date: 1986-04-25
Publication date: 1987-04-02
Also published as: CA1304259C; JPS62257846A; EP0243721B1; EP0243721A2; JP2541549B2; EP0243721A3; US4753168A

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit einem Druckwerk für fliegenden Plattenwechsel, in dem ein Plattenzylinder-/ Gummituchzylinderpaar für den Plattenwechsel stillgesetzt und das andere an einen gemeinsamen rotierenden Gegendruckzylinder angestellt werden kann, wobei beim Schöndruck-/Widerdruckbetrieb der Gegendruckzylinder als Papierleitwalze für die zwischen den Gummituchzylindern geführte Bahn verwendbar ist und auf der Achse des Gegendruckzylinders zwei Zahnräder positioniert sind, die über eine erste oder zweite Kupplung den auf den Gegendruckzylinder wirkenden Hauptantrieb wahlweise mit einem der beiden Gummituchzylinderantriebsräder verbinden.

In der älteren, nicht vorveröffentlichten DE-PS 35 10 823 ist ein Druckwerk der vorgenannten Art beschrieben. Bei diesem Druckwerk ist der Antriebsräderzug an einer Seite der Maschine angeordnet, für die einzelnen Betriebsarten bedarf es der Verschiebung von Zahnrädern. Die Zahnräder weisen zumindest teilweise eine Profilverschiebung auf.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine der eingangs bezeichneten Gattung mit einem Antrieb aufzuzeigen, bei dem die Zahnräder keine Profilverschiebung aufweisen und stets miteinander kämmen, so daß eine Verschiebung derselben nicht erforderlich ist.

Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigt jeweils schematisch

Fig. 1 das erfindungsgemäße Druckwerk im Schön-/Widerdruckbetrieb,

Fig. 2 das erfindungsgemäße Druckwerk im Zweifarben-Schöndruckbetrieb,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Druckwerkes gemäß Fig. 1 und 2 und

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Druckwerkes gemäß Fig. 1 bis 3.

Die Fig. 1 und 2 lassen ein Druckwerk, bestehend aus fünf Zylindern, erkennen, in dem eine Bedruckstoffbahn 1 wahlweise beidseitig, d. h. mit einem Schön- und Widerdruck (Fig. 1) oder von einer Seite mit einem zweifachen Schöndruck (Fig. 2), versehen werden kann. Wird die Bedruckstoffbahn 1 lediglich mit einem Schöndruck versehen, so kann das dargestellte Druckwerk im sogenannten "fliegenden Plattenwechsel" arbeiten, bei dem bekanntlich ein Gummituchzylinder-/Plattenzylinderpaar jeweils für den Plattenwechsel stillgesetzt werden kann, während das andere Gummituchzylinder-/Plattenzylinderpaar zum Aufbringen eines Schöndruckes verwendet wird.

Das Druckwerk umfaßt zwei Gummituchzylinder 2, 3, an die jeweils ein Plattenzylinder 4, 5 anstellbar ist. Bei der Betriebsweise gemäß Fig. 1 wird die Bedruckstoffbahn 1 mit einem Schön- und einem Widerdruck versehen, wobei der Aufdruck zwischen den beiden Gummituchzylindern 2, 3 erfolgt und der Gegendruckzylinder 6, wenn gewünscht, als Papierleitwalze fungiert. Der Gegendruckzylinder 6 kann dabei an den oberen Gummituchzylinder 2 an gestellt oder geringfügig abgestellt sein. Bei der Betriebsweise gemäß Fig. 2 wird auf einer Seite der Bedruckstoffbahn 1 ein zweifacher Schön druck aufgebracht, wobei der gemeinsame Gegendruckzylinder 6 sowohl an den oberen Gummituchzylinder 2 als auch an den unteren Gummituchzylinder 3 angestellt ist. Die Gummituchzylinder 2, 3 müssen voneinander beabstandet sein.

Die dargestellten Zylinder 2 bis 6 weisen jeweils Gruben 7 und 11 auf, die jeweils bei den verschiedenen Betriebsarten eine bestimmte Position zu benachbarten Zylindern aufweisen müssen. Wenn bei der Betriebsart gemäß Fig. 1 im Schön- und Widerdruck gearbeitet wird, muß die Grube 8 des unteren Gummituchzylinders 3 der Grube 7 des oberen Gummituchzylinders 2 gegenüberstehen. Bei Wechsel auf Produktion gemäß Fig. 2 muß der untere Gummituchzylinder 3 so verdreht werden, daß seine Grube 8 der Grube 11 des Gegendruckzylinders 6 gegenübersteht.

Die Sicherung dieser Stellungen geschieht bei dem erfindungsgemäßen Druckwerk durch die Verwendung von drei Kupplungen, die in bestimmten Positionen die Antriebszüge miteinander kuppeln, also Kupplungen mit Festpunktschaltung.

Die Fig. 3 und 4 zeigen die Zylinder 2 bis 6, auf deren jeweiligen Wellen bzw. Wellenstummeln 13 bis 17 Zahnräder positioniert sind. Der Hauptantrieb von einem Zahnrad 18 aus gelangt auf ein Zahnrad 19, das drehfest auf der Welle 17 des Gegendruckzylinders 6 angeordnet ist. Auf der gleichen Welle 17 ist ein weiteres Zahnrad 20 positioniert, das mit Hilfe einer Kupplung 21 mit der Welle 17 verbindbar ist. Mit dem Zahnrad 20 kämmt ein Zahnrad 22, das auf der Welle 13 des oberen Gummituchzylinders 2 angeordnet ist. Mit dem Zahnrad 22 kämmt wiederum ein Zahnrad 23 auf der Welle 15 des oberen Plattenzylinders 4. Bei Betätigen der Kupplung 21 können somit der gemeinsame Gegendruckzylinder 6 und das obere Zylinderpaar 2, 4 angetrieben werden, während das untere Zylinderpaar 3, 5 für einen Plattenwechsel bei abgestelltem Zylinderpaar 3, 5 stillgesetzt werden kann.

Im Ausführungsbeispiel ist auf der anderen Seite des Gegendruckzylinders 6 ein weiteres Zahnrad 24 angeordnet, das durch Betätigen einer Kupplung 25 mit der Welle 17 des Gegendruckzylinders 6 verbunden werden kann. Das Zahnrad 24 kämmt mit einem im Ausführungsbeispiel vorzugsweise doppeltbreiten Zahnrad 26 auf der Welle 14 des unteren Gummituchzylinders 3. Außerdem kämmt mit dem doppeltbreiten Zahnrad 26 ein Zahnrad 27, das auf der Welle 16 des unteren Plattenzylinders 5 angeordnet ist. Wird anstelle der Kupplung 21 die Kupplung 25 aktiviert, so kann gemeinsam mit dem Gegendruckzylinder 6 das untere Zylinderpaar 3, 5 angetrieben werden, während bei gelöster Kupplung 21 das obere Zylinderpaar 2, 4 für einen Plattenwechsel stillgesetzt werden kann.

Es bietet sich auch die Möglichkeit, durch Betätigen der beiden Kupplungen 21, 25 bei entsprechender Anstellung beider Zylinderpaare 2, 4 und 3, 5 an den Gegendruckzylinder 6, sowohl das obere als auch das untere Zylinderpaar 2, 4 und 3, 5 anzutreiben, so daß bei einer Führung der Bedruckstoffbahn 1 gemäß Fig. 2 um den Gegendruckzylinder 6 ein zweifacher Schöndruck möglich ist.

In erfindungsgemäßer Weise wird auf der Welle eines Gummituchzylinders, beispielsweise auf der Welle 13 des oberen Gummituchzylinders 2, ein weiteres Zahnrad 28 positioniert, das mit Hilfe einer dritten Kupplung wahlweise an die Welle 13 des oberen Gummituchzylinders 2 ankuppelbar ist. Das Zahnrad 28 kämmt stets direkt oder indirekt mit dem Zahnrad 26, mit dem auch das Zahnrad 24 kämmt. Das Zahnrad 26 ist deshalb vorzugsweise doppeltbreit.

Soll das erfindungsgemäße Druckwerk im Schön- und Widerdruckbetrieb arbeiten, bei dem die Bedruckstoffbahn 1 gemäß Fig. 1 zwischen den beiden Gummituchzylindern 2, 3 hindurchgeführt wird, wobei der Gegendruckzylinder 6 lediglich als Papierführungswalze dienen kan, so müssen die dritte Kupplung 29 und im Ausführungsbeispiel die Kupplung 21 aktiviert werden, während die Kupplung 25 gelöst ist. Dadurch gelangt der Antrieb von den Zahnrädern 18, 19, 20, 22, 28 kommend auf das doppeltbreite Zahnrad 26 und die Zahnräder 27 und 23. Somit werden sämtliche Zylinder 2 bis 6 an getrieben, wobei eine Drehrichtungsumkehr für das im Ausführungsbeispiel untere Zylinderpaar 3, 5 erreicht wird.

Im zweifachen Schöndruckbetrieb sowie im einfachen Schöndruckbetrieb, d. h. beim fliegenden Plattenwechsel, sind die Kupplungen 21 und 25 bzw. 21 oder 25 aktiviert, während bei beiden Betriebsarten die Kupplung 29 nicht ein geschaltet ist. Das Zahnrad 28 wird durch das doppeltbreite Zahnrad 26 mitgenommen und dreht frei auf der entgegengesetzt rotierenden Welle 13, falls das untere Zylinderpaar 3, 5 aktiviert ist.

Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, können die verwendeten Zahnräder bei allen Betriebsarten stets im Eingriff verbleiben. Somit ist keine Profilverschiebung erforderlich. Es versteht sich, daß unter Anwendung des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips der Antrieb für den zweifachen Schöndruck und für den Plattenwechsel auch variiert werden kann, wobei entsprechende, im Einzelfall gewünschte Anordnungen der Kupplungen und der Zahnräder auf anderen Seiten der Zylinder 2 bis 6 ebenso möglich sind.

Die Zahnräder 24, 26, 28 können direkt, wie im Ausführungsbeispiel miteinander kämmen. Es ist jedoch auch besonders bei entsprechend großen Maschinen möglich, zwischen diesen weitere Zahnräder bzw. Zahnräderpaare anzuordnen, so daß die Zahnräder indirekt miteinander in Zahneingriff stehen.

Claims

1. Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit einem Druckwerk für fliegenden Plattenwechsel, in dem ein Plattenzylinder-/Gummituchzylinderpaar für den Plattenwechsel stillgesetzt und das andere an einen gemeinsamen rotierenden Gegendruckzylinder angestellt werden kann, wobei beim Schöndruck-/Widerdruckbetrieb der Gegendruckzylinder als Papierleitwalze für die zwischen den Gummituchzylindern geführte Bahn verwendbar ist und auf der Achse des Gegendruckzylinders zwei Zahnräder positioniert sind, die über eine erste oder zweite Kupplung den auf den Gegendruckzylinder wirkenden Hauptantrieb wahlweise mit einem der beiden Gummituchzylinderantriebsräder verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf der Welle (14) eines unteren Gummituchzylinders (3) angeordnetes Zahnrad (26) mit einem auf der Welle (13) des oberen Gummituchzylinders (2) freilaufend angebrachten Zahnrad (28) und mit einem (24) der auf der Welle (17) des Gegendruckzylinders (6) angeordneten Zahnräder (20, 24) in Zahneingriff steht, daß durch eine dritte Kupplung (29) das Zahnrad 28) mit der Welle (13) des oberen Gummituchzylinders (2) verbindbar ist, wobei im Schön- und Widerdruckbetrieb (1/1) eine (21) der beiden Kupplungen (21, 25) aktiviert wird und den an den Gegendruckzylinder (6) angelegten Hauptantrieb (18, 19) über ein Zahnrad (22) an den oberen Gummituchzylinder (2) legt, von dem bei aktivierter dritter Kupplung (29) über das Zahnrad (28) der Antrieb an den unteren Gummituchzylinder (3) gelangt und daß die drei Kupplungen (21, 25, 29) solche mit Festpunktschaltungen sind.

2. Rollenrotations-Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kupplungen (21, 25) auf unterschiedlichen Seiten des Gegendruckzylinders (6) angeordnet sind und daß auf einer Seite des Gegendruckzylinders (6) das mit einer Kupplung (25) zusammenwirkende Zahnrad (24) mit einem doppeltbreiten Zahnrad (26) auf der Welle (14) des unteren Gummituchzylinders (3) stets kämmt.