DE2457509C3 - Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-Druckmaschine - Google Patents
Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-DruckmaschineInfo
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Description
Um einen störungsfreien Ablauf des Druckvorganges bei Rotations-Offsetdruckmaschinen zu gewährleisten,
ist auf eine Reihe von Faktoren Rücksicht zu nehmen, wie zum Beispiel auf die atmosphärischen Bedingungen
und auf das Feuchtwerk, wobei wiederum die Zusammensetzung des Wischwassers einen Einfluß ausübt Oes
weiteren spielt das Trocknen der Druckfarben, deren Einschlag und Verharzungsgeschwindigkeit eine gewisse Rolle. Diesen Einflüssen der Druckfarben konnte
zwar durch Verwendung wassersparender Offsetfarben wirkungsvoll begegnet werden, jedoch konnten die vom
Feuchtwasser bedingten Mängel, d. h. das Einwandern desselben in das Farbwerk und das zunehmende
Anreichern der Farbe mit dem Feuchtwasser, noch nicht in vollem Umfang behoben werden. Die allgemeine
Auffassung, daß sich Wasser und Farbe wegen der hohen Grenzflächenspannung zwischen beiden abstoßen und daher nicht vermischen, hat nicht schlechthin
allgemeine Gültigkeit, daß erfahrungsgemäß unter gewissen Bedingungen ein Anziehen von Fett und
Wasser eintritt Durch das Vermischen bildet sich demnach eine Emulsion, zu deren Verteilung eine
Vielzahl von Farbwalzen im Farbwerk erforderlich ist, wobei die Emulsion bis zu einem bestimmten Vermischungsgrad zwar notwendig, darüber hinaus aber
unerwünscht ist
Da der größte Teil der auf die Platte aufgetragenen Feuchtflüssigkeitsmenge vom Druckträger aufgenommen wird, muß der Platte so viel Wasser zugeführt
werden, daß der Offsetdruckvorgang gewährleistet ist und der Druckträger selbst einen gewissen Sättigungsgrad erhält Für den Fall des gegenseitigen Abstoßens
ergeben sich daraus keine nachteiligen Folgen; hingegen sollte in Fällen, in denen das Feuchtwasser ins
Farbwerk wandert der wasserhungrige Druckträger nicht über das Farbwerk gesättigt werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, zur Erzielung einer kürzeren Bauweise der einzelnen
Farbwerke von Offset-Rollen-Rotations-Druckmaschinen die zu bedruckende Bahn an Stellen mit großen
Farbflächen vor dem Druck mit mehr Feuchtflüssigkeit zu versehen, als in solchen mit weniger Farbe.
Durch diese Maßnahme soll dem an sich flüssigkeitshungrigen Druckträger bereits vor dem Druck so viel
Wasser zugeführt werden, daß er einerseits eine gewisse
Flüssigkeitsmenge auf der Gummituchoberfläche und
somit auf der Platte beim Passieren der Dnicklinie, und
zum anderen eine sujetbedingte Vorfeuchtung ermöglicht Da die Druckträgerbahn beim Passieren der
Dnicklinie gesättigt ist wird somit dem Gummi- bzw. Plattenzylinder weniger Wasser entzogen, so daß im
Feuchtwerk mit weniger Wasser gefahren werden kann und damit ein Anreichern des Wassers im Farbwerk
vermieden wird. Erleichtert wird dieser Vorgang
dadurch, daß flächenartige Sujets für einen tonfreien
Abdruck an sich sehr wasserhungrig sind, insbesondere
flächenartige Sujets mit kleiner Negativschrift
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß vor dem ersten Druckwerk beidseits
der Bahn Sprühvorrichtungen über die Maschinenbreite
verteilt angeordnet sind, deren Sprühmengen zonenweise von Hand einstellbar sind und die in Abhängigkeit
von der Erstreckung des Druckbildes in Umfangsrichtung taktmäßig steuerbar sind.
Dabei weist die US-PS 36 86 771 bereits auf die allgemein auftretende Problematik des Offsetdruckes in
Verbindung mit Papierfeuchte hin. Doch ist dieser Druckschrift eine ähnliche Aufgabenstellung nicht zu
entnehmen. Die Teilbefeuchtung von Papierbahnen im
18 73 232 zeigt jedoch diente diese Teilbefeuchtung
einem anderen Zweck, nämlich hier der besseren
Bogenbahn verwendete Sprüheinrichtung, bei der die Sprühvorrichtungen über die Maschinenbreite verteilt
angeordnet sind. Aber auch diese Sprühvorrichtung dient einem anderen Zweck, nämlich der Vorkonditionierung des Papiers. Schließlich zeigt die DI-GS
JS 19 68 139 eine Anordnung einer Reihe nebeneinander
quer zur Förderbahn montierte Sprüh- und Feuchtdüsen, wobei die Sprühmengen zonenweise über die Breite
der Bahn gesehen von Hand einstellbar sind. Diese Anordnung ist jedoch nicht bei Druckmaschinen
eingesetzt
Ausgestallungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert
Es zeigt
F i g. 1 eine Rollenrotationsdruckmaschine mit vier
Druckwerken schematisch,
Fig.2 einen Druckträger in Draufsicht nach vier
Umdrehungen des Plattenzylinders,
F i g. 3 und 4 Diagramme für verschiedene Fewchtverteilungen,
F i g. 5 eine Feuchtvorrichtung in Draufsicht schematisch.
gelangt über ein Streckwerk 3 in die Druckwerke 4, S, 6,
7, die in bekannter Weise als Schön- und Widerdruckwerk benutzbar und mit je zwei Plattenzylindern und
zwei aneinanderliegenden Gummizylindern versehen sind. Nach dem Auftragen der Farben passiert die
bedruckte Bahn 2 einen Trockner 8 und gelangt über ein Zugwerk 9 zu einem Falzapparat 10 zwecks Herstellung
einzelner Druckexemplare.
Unter der Annahme einer Sujetverteilung nach Fig. 2, in der also nur die eine Hälfte der Bahn
h1) durchgehend viel Farbe erfordernde Sujets aufweist die
andere hingegen ein Sujet in lückenhafter Verteilung, wird nach der Erfindung die Feuchtflüssigkeit auf den
Druckträger nach F i g. 3 verteilt aufgetragen, d. h. auf
die linke Bahnhälfte mehr Feuchtflüssigkeit als auf der
rechten. Die Feuchtflüssigkeitsverteilung auf dem Druckträger 2, wobei auf der rechten Hälfte das
Aufsprühen im Abstand der Sujets erfolgen kann, vor dem Einlauf in die Druckwerke mit über die ganze s
Bahnbreite gleichmäßig verteilt einzufärbenden Rächen zeigt die F i g. 4, wobei mit Q die Feuchtflüssigkeitsmenge
und mit β die Bahnbreite bezeichnet ist
Um eine derartige Feuchtmittelauftragung auf dem
Druckträger vor dem Einlauf in die Druckwerke zu ermöglichen, sind zwischen dem Streckwerk 3 und dem
ersten Druckwerk 4 beidseits der Bahn Sprühvorrichtungen U, 12 vorgesehen, die zweckmäßigerweise als
sogenannte Schleuderfeuchtwerke ausgebildet sind, da deren Regelung entsprechend der jeweiligen Sujetverteilung
auf der Platte einfach durchzuführen ist Diese bestehen wie aus der Draufsicht in F i g. 5 zu erkennen
ist aus einer Reihe kegelstumpfförmiger Teller 15, auf deren Innenmantel die Feuchtflüssigkeit einzeln durch
Zuführleitungen 16, die von einer Sammelleitung 17 abzweigen, fließt. Durch die hohe Drehzahl der Teller
15, die von einem gemeinsamen endlosen Riemen durch einen Elektromotor angetrieben sind, wird die Feuchtflüssigkeit
vom oberen, einen größeren Durchmesser aufweisenden Rand der Teller abgeschleudert und tritt
durch Schlitze 18 des jeden Teller 15 umschließenden Gehäuses 19 aus, wobei durch den gegenseitigen
Abstand über die Breite verteilt ein ununterbrochener, sich nicht überschneidender Feuchtfilm auf die Bahn,
sowohl auf deren Oberseite als auch auf deren Unterseite auftragbar ist Die Bemessung des jeweiligen
Feuchtmittelbedarfs geschieht mit Hilfe der Ventile 20, die von Hand einstellbar sind. Zusätzliche Ventile 21,22,
23, 24 wirken mit Unrundscheiben 25 bis 28 beispielsweise am Plattenzylinder zusammen und sind auf die
Umfangsverteilung der Sujets auf der Platte abgestimmt, um eine entsprechende Unterbrechung der
Feuchtmittelzufuhr beim Fehlen der Sujets zu ermöglichen. Selbstverständlich kann die Leitungsführung auch
zu jedem Schleuderteller in der für jeweils vier Teller gezeigten Weise ausgebildet sein.
Außer dem Vorteil, zufolge der Anreicherung des Druckträgers mit Feuchtmittel vor dem eigentlichen
Druckvorgang die Farbwerke weniger aufwendig bauen zu können, kann durch die erfindungsgemäße Maßnahme
auch die Registersteuerung insofern verbessert werden, als die üblicherweise von den Walkkräften des
Gummituches herrührenden Passerdifferenzen vorweggenommen werden, weil durch das Aufsprühen des
Feuchtmittels vor dem Einlauf in das erste Druckwerk bereits Dehnungen in Laufrichtung der Bahn auftreten
und damit auch eine Beeinflussen des Seitenregisters erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem ersten Druckwerk beidseits der
Bahn Sprühvorrichtungen (11,12) über die Maschinenbreite verteilt angeordnet sind, deren Sprühmengen zonenweise von Hand einstellbar sind und di^ in
Abhängigkeit von der Erstreckung des Druckbildes in Umfangsrichtung taktmäßig steuerbar sind.
2. Vorfeuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtungen {11,12)
als Schleuderfeuchtwerke ausgebildet sind.
3. Vorfeuchtwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Zulaulleitungen für
die Sprühvorrichtungen (11, 12) Ventile (21 bis 24) vorgesehen sind, die von Unrundscheiben (25 bis 28)
steuerbar sind, welche der Umfangserstreckung des
Sujets am Plattenzylinder entsprechen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742457509 DE2457509C3 (de) | 1974-12-05 | 1974-12-05 | Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-Druckmaschine |
IT5237475A IT1052389B (it) | 1974-12-05 | 1975-11-24 | Perfezionamento nelle macchine da stampa offset |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742457509 DE2457509C3 (de) | 1974-12-05 | 1974-12-05 | Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-Druckmaschine |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2457509A1 DE2457509A1 (de) | 1976-06-10 |
DE2457509B2 DE2457509B2 (de) | 1978-01-05 |
DE2457509C3 true DE2457509C3 (de) | 1978-09-07 |
Family
ID=5932582
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742457509 Expired DE2457509C3 (de) | 1974-12-05 | 1974-12-05 | Vorfeuchtwerk an einer Rollen-Rotations-Offset-Druckmaschine |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2457509C3 (de) |
IT (1) | IT1052389B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3112775A1 (de) * | 1981-03-31 | 1982-10-07 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | "rotationsdruckmaschine in reihenbauweise" |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0247337A3 (de) * | 1986-05-30 | 1989-03-29 | M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Vorbehandlung einer Druckträgerbahn |
DE29713744U1 (de) * | 1997-08-01 | 1998-12-03 | Planatol Klebetechnik GmbH, 83101 Rohrdorf | Leim- und/oder Befeuchtungseinrichtung |
-
1974
- 1974-12-05 DE DE19742457509 patent/DE2457509C3/de not_active Expired
-
1975
- 1975-11-24 IT IT5237475A patent/IT1052389B/it active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3112775A1 (de) * | 1981-03-31 | 1982-10-07 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | "rotationsdruckmaschine in reihenbauweise" |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2457509B2 (de) | 1978-01-05 |
IT1052389B (it) | 1981-06-20 |
DE2457509A1 (de) | 1976-06-10 |
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