DE4228611A1

DE4228611A1 - Papierführung bei Rollenrotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE4228611A1
Application number: DE4228611A
Authority: DE
Inventors: Horst-Walter Hauer
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1992-08-28
Filing date: 1992-08-28
Publication date: 1994-03-03
Also published as: GB2270036A; SE9302470L; FR2695067A1; US5483886A; ITMI931753A1; SE9302470D0; GB9317262D0; FR2695067B1; ITMI931753A0; JPH06206299A

Description

Die Erfindung betrifft eine Papierführung bei Rollenrotationsdruckmaschinen entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Entsprechend der DE 35 35 992 A1 ist es bekannt, Flexodruckfarben, die auf Wasserbasis hergestellt sind, auch für den Zeitungsrotationsdruck einzusetzen. Als Druckträger wird dabei ungestrichenes oder Naturpapier eingesetzt. So können neben Schwarzdruck auch noch mehr Farben zur Anwendung kommen, ohne daß es Komplikationen beim Luft-Trockenprozeß dieser Farben während des Druckes gibt.

Nachteilig ist es jedoch, wenn aufgrund einer gewünschten höheren Bildqualität sogenanntes "gestrichenes Papier" eingesetzt werden soll, welches dem Druckprodukt, z. B. einer mehrfarbigen Tageszeitung, mehr Farbbrillanz verleiht. Dieses gestrichene Papier besitzt weniger Saugfähigkeit, so daß der Trockenprozeß durch Trocknungsanlagen beschleunigt werden muß. Da im Normalfall wenig Raum zur Verfügung steht, ist die Trocknungsanlage auch in ihrer Dimensionierung begrenzt, was in der Praxis nur durch die Reduzierung der Produktionsgeschwindigkeit kompensiert werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine trocknerlose Papierbahnführung für Hochdruck mit einer weichelastischen Druckplatte unter Verwendung von Druckfarben auf Wasserbasis, einer soeben einseitig mit einer oder mehreren Druckfarben bedruckten Papierbahn aus gestrichenem Papier, zu schaffen.

Erfindungsgemaß wird diese Aufgabe entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch eine lange Papierbahnführung, bei welcher die Leitwalzen nicht sofort mit der frisch bedruckten Seite in Berührung kommen, es möglich ist, die aufgebrachte Farbe luftzutrocknen, ohne daß ein zusätzlicher Aufwand für die Trocknung, z. B. Heizung und/oder Belüftung erforderlich ist. Es wird ein abschmierfreier brillanter Farbdruck auf gestrichenem Papier erzielt. Dabei wird mit einer Maschinendrehzahl gefahren, die der Produktionsgeschwindigkeit bei der Verwendung von Naturpapier entspricht. Ohne Wechsel der Druckfarben kann entweder auf gestrichenem oder auf Naturpapier gedruckt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine. In einem insgesamt mit 1 bezeichneten Gerüst mit drei Etagen zur Aufnahme von Leitwalzen sind in nicht dargestellten Seitengestellen insgesamt sechs Druckwerke 3 bis 8 angeordnet. Dabei sind die Druckwerke 3, 4 für Schwarzdruck und die Druckwerke 5 bis 8 für Farbdruck vorgesehen. Jedes Druckwerk 3 bis 8 besteht aus einem Plattenzylinder 11 mit einer nicht dargestellten weichelastischen Hochdruck-Druckplatte und einem aus hartem Metall hergestellten Gegendruckzylinder 12. Der Plattenzylinder 11 arbeitet jeweils mit einer nicht dargestellten Rasterwalze zusammen, die die Druckfarbe jeweils über eine ebenfalls nicht dargestellte Kammerrakel erhält und auf die weichelastische Druckplatte des jeweiligen Plattenzylinders 11 überträgt. Je Etage I bis III sind zwei Druckwerke 3, 4; 6, 7; 5, 8 angeordnet mit einem horizontalen Abstand a der Plattenzylinder 11 zueinander. Aus einer Etage oder Ebene O, z. B. aus dem Unterbau einer Rollenrotationsdruckmaschine wird von einem nicht dargestellten Rollenstern eine Papierbahn 13 in Pfeilrichtung C zugeführt, passiert Leitwalzen 14, 16 und durchläuft das erste Druckwerk 3 für Schwarzdruck. Anschließend wird die Papierbahn 13 über eine Leitwalze 17 umgelenkt und vertikal in Richtung untere Ebene O geführt, über eine Leitwalze 18 umgelenkt und über eine weitere Leitwalze 19 dem zweiten Druckwerk 4 für Schwarzdruck zugeführt. Das zweite Druckwerk 4 für den Schwarzdruck kann entweder entfallen oder als zusätzliches Bunt-Farbwerk verwendet werden. Ohne die Verwendung des zweiten Druckwerkes 4 als Bunt-Farbwerk wird nachfolgend ein 4/0-Farbdruck erzeugt. Nachfolgend wird die so beidseitig mit Schwarzdruck versehene Papierbahn 13 über am Ende der I. Etage befindlichen Leitwalze 21 in horizontaler Richtung einer in vertikaler Richtung verlaufenden Stütze 22 des Gerüstes 1 geführt und dort um eine Leitwalze 23 herum über zwei Etagen bis zu einer am Ende der III. Etage befindlichen Leitwalze 24 geführt und über eine weitere Leitwalze dem ersten in der III. Etage befindlichen Druckwerk 5 für Farbe zugeleitet. Dort einseitig mit einer ersten Farbe bedruckt, läuft die Papierbahn 13 in vertikaler Richtung zu dem in der II. Etage befindlichen Druckwerk 6 für die zweite Farbe. Über einer Leitwalze 27 wird die Papierbahn 13 zum in der gleichen Etage befindlichen Druckwerk 7 zum Aufbringen der dritten Farbe geleitet.

Danach gelangt die Papierbahn 13 wieder in vertikaler Richtung nach oben zu dem in der III. Etage befindlichen Druckwerk 8 zum Aufbringen der vierten Farbe auf einer Papierseite. Nun verläuft die so mit 4/0 Farbdruck versehene Papierbahn 13 über eine oberhalb der Druckwerke 5, 8 befindliche Leitwalze 28 etwa in horizontaler Richtung über eine Strecke einer halben Breite des Gerüstes 1 zu einer an der senkrechten Stütze 22 befindlichen Leitwalze 29 und wird in vertikaler Richtung über drei Etagen zu einer Leitwalze 31 gebracht, dort auf der farbbedruckten Seite umgelenkt und wieder über drei Etagen vertikal nach oben bis zu einer am Ende der III. Etage auf der Stütze 22 angebrachten Leitwalze 33 gebracht, über welche die Papierbahn 13 dann in Pfeilrichtung einem nicht dargestellten Falzapparat zugeführt werden kann. Die Leitwalze 31 kann als Papierumlenkeinrichtung ausgeführt sein in Form einer beblasbaren Wendestange. Dies bedeutet, daß die Papierbahn 13 nach dem Verlassen des letzten Druckwerkes 8 für die vierte Farbe in Laufrichtung gesehen, mit ihrer farbbedruckten Seite erst wieder Kontakt bekommt beim Passieren der Leitwalze 31, also nach Durchlaufen einer Lufttrockenstrecke von der halben Breite des Gerüstes 1 und drei Etagen des Gerüstes 1. Die Leitwalze 31 könnte auch an der Oberseite der Etage I neben der Leitwalze 23 angeordnet sein. Weiterhin ist es auch möglich, einen Abstand d zwischen den in vertikaler Richtung verlaufenden Papierbahnen zu vergrößern, den Papierlauf von Leitwalze 31 über eine daneben befindliche Leitwalze 37 oder Papierumlenkumlenkeinrichtung und anschließend über eine am Ende der Etage III befindliche Leitwalze 38, und dann erst über die Leitwalze 33 zu führen.

Es ist auch möglich, den Papierlauf ab der Leitwalze 21 - in gestrichelter Darstellung - auf einer auf einer zweiten senkrecht verlaufenden Stütze 34 des Gerüstes 1 vorzunehmen, so daß die Papierbahn nach Durchlaufen der Druckwerke 8, 7, 6 und 5 zur Trockenstrecke auf die linke Stütze 34 gebracht wird. Somit wird ein 0/4-Farbdruck erzeugt. Alle genannten Leitwalzen sind gestellfest angeordnet. Die Oberfläche aller Leitwalzen kann aus wasserabweisendem Material, z. B. Kunststoff, (z. B. Teflon) bestehen. Das Gerüst 1 mit den darin befindlichen Druckwerken und der dazugehörigen Führung der Papierbahn über Leitwalzen kann auch zweifach nebeneinander oder übereinander angeordnet werden.

Der Lauf der Papierbahn 13 durch die Druckwerke 5 bis 8 erfolgt in der Art, daß die soeben frisch bedruckte Seite der Papierbahn 13 keine Berührung hat mit den Leitwalzen 27, 28, 29. Dies gilt von der letzten Druckstelle im Druckwerk 8 bis zur Leitwalze bzw. Papierumlenkeinrichtung 31. Ausgehend von einer Anzahl von n Druckfarben beträgt die minimale Wegstrecke der Papierbahn 13 ab einer letzten Druckstelle des letzten Druckwerkes 8 bis zur nächsten mit der soeben bedruckten Seite der Papierbahn 13 zusammenwirkenden Papierumlenkeinrichtung 31 mindestens (n + 1) mal einem horizontalen Abstand a zwischen zwei benachbarten Plattenzylindern 11 unmittelbar benachbarter Druckwerke 8, 5 oder 7, 6. Es kann auch gelten Wegstrecke Papierbahn = (n + 2)·a. Dies wird der Normalfall sein und bedeutet z. B. bei einem 4/0-Druck in den Druckwerken 5 bis 8, daß die abschmierfreie Wegstrecke zwischen der letzten Druckstelle im Druckwerk 8 und der Leitwalze 31 insgesamt sechs mal den Abstand a der Plattenzylinder 11 der benachbarten Druckwerke 5, 8 beträgt. Bei dem Aufbringen von nur zwei Farben würde die Wegstrecke der Papierbahn 13 nach Verlassen des Druckwerkes 8 viermal den Abstand a der Plattenzylinder 11 voneinander betragen. Es ist auch möglich, die Wegstrecke der Papierbahn 13 zu bemessen nach einer Formel (n + 3)·a, insbesondere dann, wenn eine hohe Sicherheit für einen abschmierfreien Druck garantiert werden muß. Der Abstand a kann 1,15 m betragen.

Teileliste

1 Gerüst
2 -
3 Druckwerk
4 Druckwerk
5 Druckwerk
6 Druckwerk
7 Druckwerk
8 Druckwerk
9 -
10
11 Plattenzylinder
12 Gegendruckzylinder
13 Papierbahn
14 Leitwalze
15 -
16 Leitwalze
17 Leitwalze
18 Leitwalze
19 Leitwalze
20 -
21 Leitwalze
22 Stütze
23 Leitwalze
24 Leitwalze
25 -
26 Leitwalze
27 Leitwalze
28 Leitwalze
29 Leitwalze
30 -
31 Leitwalze
32 Leitwalze
33 Leitwalze
34 Stütze
35 -
36 Leitwalze
37 Leitwalze
38 Leitwalze
0 Etage
I Etage
II Etage
III Etage
a horizontaler Abstand benachbarter Plattenzylinder 11
C Durchlaufrichtung (13)
d Abstand
n Anzahl der Druckfarben

Claims

1. Papierführung in einer Hochdruck-Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Mehrzahl von Druckwerken mit weichelastischen Hochdruck-Druckplatten und unter Verwendung von Druckfarben auf Wasserbasis zum einseitigen, mehrfarbigen Bedrucken einer Papierbahn mit n Druckfarben, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Weg der Papierbahn (13) durch mehrere Druckwerke (5, 6, 7, 8) der Druckeinheit die soeben bedruckte Seite der Papierbahn (13) ohne Berührung irgendwelcher Papierleiteinrichtungen (26, 27, 28) geführt angeordnet ist, daß ab einer letzten Druckstelle des letzten Druckwerkes (8) bis zur nächsten mit der soeben bedruckten Seite der Papierbahn (13) zusammenwirkenden Papierumlenkeinrichtung (31) eine Strecke von mindestens (n + 1) mal einem horizontalen Abstand (a) zwischen zwei benachbarten Plattenzylindern (11) unmittelbar benachbarter Druckwerke (8, 5 oder 7, 6) vorgesehen ist.

2. Papierführung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (31) aus einer beblasenen Wendestange besteht.

3. Papierführung nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Leitwalzen (14, 16, 18, 19, 21, 23, 24, 26 bis 29, 31, 33) aus wasserabweisendem Material, z. B. Kunststoff, besteht.

4. Papierführung nach Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die übereinander angeordneten Druckwerke (3, 4 und 6, 7 und 5, 8) mit dazugehöriger Führung der Papierbahn (13) über Leitelemente (23, 24, 29, 31, 33, 37, 38) zweifach nebeneinander oder übereinander angeordnet sind.