DE1004375B - Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln

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DE1004375B
DE1004375B DEST6328A DEST006328A DE1004375B DE 1004375 B DE1004375 B DE 1004375B DE ST6328 A DEST6328 A DE ST6328A DE ST006328 A DEST006328 A DE ST006328A DE 1004375 B DE1004375 B DE 1004375B
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard
    • D21J1/08Impregnated or coated fibreboard

Landscapes

  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vom, Lederersatzstoffen aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln.
  • Künstliches Leder und künstliche Häute wurden bisher nach verschiedenen Verfahren hergestellt, die auf der Verwendung vom. natürlichen, vorher zerkleinerten Lederabfällen beruhen, denen man Gummi oder Kunstharze zusetzte: Man imprägnierte auch dünn Bänder von üblicher Art hergestelltem Fließpapier mit Latex oder emulgierten Kunstharzen, wobei Gummi, Latex oder die Kunstharze in allen Fällen als Bindemittel wirken.
  • Diese bekannten Ersatzstoffe haben, selbst wenn sie je nach Art der Bindemittel sehr gut sind, wegen ihrer ungenügenden Kohäsion verschiedene Nachteile, wie geringe Wasserfestigkeit, Elastizität und Verschleiß- und Reißfestigkeit. Andererseits kann die Kohäsion nicht durch Steigerung der Bindemittelmenge über 50 bis 55 % verbessert werden. Tatsächlich wird bei Zugabe einer größeren Bindemittelmenge der 50 bis 551/o überschreitende Anteil ausgefällt, und bei imprägnierten Bändern, ist die Imprägnation unzureichen,d.
  • Nach der Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Die so hergestellten Lederersatzstoffe sind wasserdicht, sind ein gutes Dielektrikum und haben einen. hohen elektrischen Widerstand, und es kann, wenn ein im wesentlichen aus Bindemittel bestehendes Endprodukt hergestellt werden soll, der Anteil der Bindemittel bis zu 85 % gesteigert werden, ohne daß eine Koagulation auftritt oder die Imprägnierung mangelhaft wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird zur Herstellung von Lederersatzplatten beträchtlicher Dicke angewandt, die z. B. über 0,1 mm Stärke haben.
  • Gemäß der Erfindung werden auf ein aus Papierrohstoff bis zur Auftrennung in Einzelfasern. aufbereitetes, mit bekannten Aufschlußmitteln enge quollenes Cellttlosematerial in feuchten, Zustand 10 bis 65 %, bezogen auf das Trockengewicht des Fertigproduktes, übliche, in Wasser gelöste oder dispergierte Bindemittel auf Kautschuk-, Kunst- oder Naturharzgrundlage ausgefällt, worauf die Masse abgesaugt, in Formen gepreßt und getrocknet wird.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Behandlung des Cellulosematerials mit denn. Bindemittel sowie die Entwässerung der Masse in dünner Schicht auf einer Langsiebvorrichtung kontinuierlich.
  • Als besonders zweckmäßig hat sich erwiesen, die Oberflächen der in. dünner Schicht entwässerten., noch feuchten Masse vor denn Trocknen mit einer Lösung oder Emulsion von bekannten Weichmachungsmitteln zu behandeln. Als Rohmaterial findet ein Fasermaterial Verwenrdung, das, wie oben erwähnt, aus einem aus Holzabfällen oder Lumpen bestehenden Stoffbrei besteht, der gereinigt und aufbereitet wird und dem gegebenenfalls Füllstoffe, wie organische oder anorganische Farbstoffe, Ruß, Talkum und feine Pulver aus Naturleder oder Kork zugesetzt werden, wenn das Endprodukt bestimmte Eigenschaften haben soll. Als Quellungs- oder Aufschlußmittel für den Holzstoff können Zinkchlorid, Sulfate, Ammoniumrhodan,id od. dgl. verwendet werden. Als Bindemittel eignen sich Latexemulsionen und Kunstharze, wie Polyvinylacetat, Polyvinylehlorid, in. Mengen von 10 bis 65% und unter eventuellem Zusatz verschiedener Mengen von, Kasein, Gelatine usw. und Weichmachern, wie Butylphthalat, Trikresylphthalat, zur Verbesserung der Elastizität und Weichheit der erhaltenen Produkte. Schließlich kann man trocknende und wasserabstoßende Öle, wie Rizinusöl, Leinöl, Rüböl, zugeben.
  • Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den Zeichnungen eine Vorrichtung zur Herstellung von Lederersatzstoffen dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen. Teil einer Anlage zur Herstellung dicker Platten oder dünner Bänder, Fig. 2 einen Teil einer Anlage zur Herstellung dicker Platten, Fig. 3 einen Teil einer- Anlage zur Herstellung von Folien oder dünnen Bändern, Fig. 4 einem. Teil der Anlage zur eventuellem. weiteren Behandlung der Bänder. In den Mischholländern mit den Zylindern 1, 2, 3 (Fig. 1) wird Fasermaterial mit Füllstoffen, Bindemitteln und Quellungs- und Aufschlußmitteln entsprechend den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes gemischt, so daß die Gesamtmenge an trockenem, nicht faserförmigem Material zwischen 10 bis 8511/o beträgt. Die Mischholländer dienen, gleichzeitig zum Aufbereiten des Holzstoffes und sorgen für innigen Kontakt des Holzstoffes mit den anderen Rohstoffen und insbesondere mit den, Aufschlußmitteln.. Nach völliger Durchmischung wird der so erhaltene wäßrige Holzbrei in die Mischer 4 und 5 gegeben, die gleichzeitig als Vorratsbehälter Verwendung finden und in denen die sogenannte Fällung stattfindet, wobei man Aluminiumsulfat- oder Chromsulfatemulsionen., Formaldehyd, Gallusgerbsäure oder ähnliche Chemikalien verwendet Der so behandelte Holzbrei wird gefiltert, und die zur folgenden Behandlung verwendete Maschine gleicht praktisch dem sogenannten Naßteil von Papiermaschinen und besteht aus einem oder mehreren Vorrichtungen, wie einem Vorratsbehälter und einem Auflaufkasten. 6, einem Langsieb 8 und einer ersten Naßpresse 9. Diese Vorrichtungen dienen zur Aufbereitung und Verarbeitung des Holzbreies und zur Bildung einer nassen Lage und sind die gleichen, wenn Platten großer Dicke oder Bahnen bzw. Bänder verhältnismäßig geringer Dicke hergestellt werden. Von hier ab, unterscheiden sich jedoch. die Verfahrensschritte.
  • Dicke Lederersatzplatten werden durch Aufeinanderschichten von Einzelbahnen in der Presse 9 hergestellt, anschließend geschnitten und auf eine Plattform 10 (Fig. 2) gelegt, wo sie mit einer Formaldehydlösung behandelt werden. Die Platten werden dann unter der hydraulischen Presse 11 gepreßt und schließlich in den Trockenofen 12 geschoben. Die trockenen Platten werden in üblicher Weise kalandert, poliert usw.
  • Will man Bahnen oder Bänder herstellen, so fallen die aus der Presse 9 kommenden Lagen auf einen Filz 13 (Fig. 3), der von einem Rahmen 14 getragen wird. Von dort kommen sie bei 15 auf den Tisch 16 und zu den Saugwalzen 17, an die sich zwei Walzenpressen 18 und 19 anschließen, wo die Bänder mit Formaldehydlösung behandelt werden. Die Trocknung der Bänder erfolgt in einer Anlage 20, hinter der die Bänder bereits als verkäufliches Produkt auf eine Haspel 21 aufgewickelt werden. Manchmal kann man die Bänder jedoch nicht in dieser Form verkaufen, sondern muß sie weiterbehandeln und polieren. Diese Behandlung erfolgt in der in Fig. 4 dargestellten Anlage, wo die von der Haspel 21 kommenden Bänder durch den Filz 22 zu den Zylindern 23, 24, 25, 26 und 27 geführt werden. In dem Tank 28 erfahren sie eine erste Imprägnierbehandlung mit einer Erweichungs-Lösung, die beispielsweise aus Wasser, Tier- oder synthetischem Leim, Glycerin und verschiedenen Erweichungsölen besteht. Vollständig imprägniert werden, sie dann; in der Maschine 29, die im wesentlichen aus Saugzylindern. 30 und 31 besteht und eine Speziallösung aus Formaldehyd, Zinkchlorid, tierischem Leim, Glycerin,- Äthylenglycol u. dgl. enthält. Diese Mischung wird dauernd durch die Pumpe 38 umgewälzt. Die Lösung wird im Tank 33 bereitet, der die Maschine über die Leitung 34 und die Pumpe 35 versorgt, so daß eine harmonische Zirkulation, gesteuert durch Sog und Druck, entsteht und die Leimlösung in die äußersten Teile der Lage eindringen kann. Daraufhin läuft das Band auf die Zylinder 36, 37, 38, 39 und 40 auf und durch eine Lösung aus Bichromat, Gallusgerbsäure und Formaldehyd im Tank 41, die die in der Maschine 29 erzeugte Leimimprägnierung unlöslich machen. Das in der Presse 42 gepreßte Band ge-. langt schließlich in einen Ofen 43, in dem es fertig bearbeitet wird, und wird dann auf eine Haspel 44 aufgewickelt.
  • Die Bearbeitung der Bänder durch die Maschinen 28, 29, 30, 41, 42 und 43 ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Bänder wenig Bindemittel, d. h. unter 101/o enthalten. Mit diesem Verfahren. erhält man die beste Politur und einen Lederersatz, der dem echten Leder völlig gleicht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen, aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein aus Papierrohstoff bis zur Auftrennung in Einzelfasern aufbereitetes, mit bekannten Aufschlußmitteln angequollenes Cellulos-elnaterial in feuchten Zustand 10 bis 651/o, bezogen auf das Trockengewicht des Fertigprodukts, übliche, in Wasser gelöste oder dispergierte Bindemittel auf -- Kautschuk-, Kunst oder Naturharzgrundlage ausgefällt werden, die Masse abgesaugt, in Formen gepreß.t und getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennrzeichnet, daß die Behandlung des Cellulosematerials mit dem Bindemittel so-,vie die Entwässerung der Masse in dünner Schicht auf einer Langsiebvorrichtung kontinuierlich erfolgt. - --3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der in dünner Schicht entwässerten, noch feuchten Masse vor dem Trocknen mit einer Lösung oder Emulsion, von bekannten Weichmachtungsmitteln behandelt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 216 629, 364 928, 743 104; Fischer, »Die Lederaustauschstoffe«, München-Berlin, 1942, S. 36 bis 38; K i rch n e r, »Ratgeber für den. Betrieb«, Biberach, 1942, S. 360, 361, 366.
DEST6328A 1948-10-28 1953-04-28 Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen aus aufbereiteten, angequollenen Cellulosefasern und Bindemitteln Pending DE1004375B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE216629C (de) *
DE364928C (de) * 1919-10-31 1922-12-04 Karl Knopf Verfahren zur Herstellung von Ersatzstoffen fuer Leder und hornartige Massen
DE743104C (de) * 1939-06-24 1944-12-01 Dr Oswald F Wyss Verfahren zur Herstellung holzartiger, homogener, poroeser Formkoerper aus waesserigen Dispersionen von Faserstoffen und thermisch erhaertbaren Bindemitteln

Patent Citations (3)

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