-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein dielektrisches Keramikmaterial, welches
vorteilhafterweise in einem elektrischen Bauelement zum Einsatz
kommt, zum Beispiel als keramischer Kondensator, der eine aus einem Grundmetall
wie Nickel oder Kupfer geformte Innen-elektrode enthält, sowie
ein elektrisches Bauelement, welches aus dem dielektrischen Keramikmaterial
geformt ist.
-
Miniaturisierung
und Kostenreduzierung bei elektrischen Bauelementen schreiten jetzt
voran. Bei einem solchen elektrischen Bauelement wurde zum Beispiel
eine Keramikschicht dünner
ausgeführt
und ein Grundmetall als Innenelektrode verwendet. Bei einem keramischen
Kondensator, der ein typisches Beispiel eines elektrischen Bauelements
ist, wurde eine nur ca. 3 μm
dünne dielektrische
Keramikschicht geformt und ein Grundmetall wie Nickel oder Kupfer
als Material zur Herstellung einer Innenelektrode verwendet.
-
Es
ist jedoch bekannt, daß,
wenn eine dielektrische keramische Schicht dünn wird, die Schicht von einem
starken äußeren elektrischen
Feld beeinflußt
wird, so daß sie
eine starke Schwankung der Dielektrizitätskonstante je Temperaturwechseleinheit
aufweist. Deshalb bestand Bedarf für ein dielektrisches keramisches Material,
welches in einem starken elektrischen Feld hohe Zuverlässigkeit
aufweist und eine dielektrische Keramikschicht bildet.
-
Eine
solche dielektrische Keramikschicht kann aus einem dielektrischen
ABO3-Perowskit-Keramikmaterial geformt sein.
Das keramische Material enthält
gewöhnlich
Kristallkörner
mit Kernmantelstruktur. Ein Kristallkorn mit Kernmantelstruktur
enthält
einen Kernteil und einen Außenflächen-Mantelteil,
die in Kristallstruktur und Zusammensetzung unterschiedlich sind.
-
Eine
solche Kernmantelstruktur entsteht beim Sintern eines Keramikmaterials
in der Weise, daß durch Diffusion
eines zusätzlichen
Bestandteils – gewöhnlich eines
Seltenerdelements – von
der Oberfläche
eines Kristallkorns, welches als Kern dient, ein Mantel gebildet
wird. Bei einer herkömmlichen
dünnen
dielektrischen Keramikschicht verbessert die Diffusion eines Seltenerdelements
in einem Mantelteil die Zuverlässigkeit
des Mantelteils. Infolgedessen ist die Zuverlässigkeit der gesamten Keramikschicht
sichergestellt.
-
Nicht
selten jedoch besitzen erzeugte Körner mit Kernmantelstruktur
wegen der ungleichmäßigen Diffusion
oder Dispersion des Seltenerdelements übermäßig dünne Mäntel. Wenn deshalb ein Kristallkörner mit Kernmantelstruktur
enthaltendes Keramikmaterial für
die Ausbildung einer dielektrischen Keramikschicht, die ein elektrisches
Bauelement bildet, eingesetzt wird, weist die Keramikschicht, wenn
diese nur 3 μm
oder dünner
ist, einige Bereiche geringer Zuverlässigkeit auf. Infolgedessen
kann sich die Zuverlässigkeit
des elektrischen Bauelements verringern.
-
Aus
der
US 5,335,139 A ist
ein dielektrisches Keramikmaterial bekannt, das Bariumtitanat als
Hauptkomponente aufweist und dem eine geringe Menge von Yttrium
zugesetzt ist.
-
Dementsprechend
betrifft eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein dielektrisches
Keramikmaterial, welches das vorgenannte Problem lösen kann,
und ein elektrisches Bauelement, welches aus dem dielektrischen
Keramikelement geformt wird, zum Beispiel einen Keramikkondensator.
-
Eine
besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrifft ein dielektrisches
Keramikmaterial ohne Kernmantelstruktur, bei dem die Änderung
der Dielektrizitätskonstante
mit der Temperatur gering ist, sowie ein elektrisches Bauelement,
welches eine dünne
dielektrische Keramikschicht mit einer Dicke von 3 μm oder weniger
enthält,
eine geringe Größe, hohe
Kapazität
und hohe Zuverlässigkeit
aufweist und mit geringen Kosten herstellbar ist.
-
Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung ein dielektrisches Keramikmaterial,
welches einen durch die Formel ABO3 dargestellten
primären
Bestandteil und ein als zusätzlicher
Bestandteil fungierendes Seltenerdelement enthält, wobei A in der Formel Ba
und optional Ca und/oder Sr darstellt, B in der Formel Ti und optional
Zr und/oder Hf darstellt und O in der Formel Sauerstoff darstellt.
-
Wenn
die mittlere Dichte eines Seltenerdelements in einem beliebigen
Kristallkorn i der das Keramikmaterial bildenden Kristallkörner durch
Di, die mittlere Dichte des Seltenerdelements
im gesamten Keramikmaterial durch D, die Standardabweichung der
Dichte des Seltenerdelements im Kristallkorn i durch Si,
die Zahl der der Relation 0,5 ≤ Di/D entsprechenden Kristallkörner durch
M, die Zahl der das Keramikmaterial bildenden Kristallkörner durch
N und die Zahl der den Relationen 0,5 ≤ Di/D
und Si/D ≤ 0,3
entsprechenden Kristallkörner
durch L dargestellt wird, entspricht das Keramikmaterial folgenden
Relationen:
0,7 ≤ M/N
(d.h. die Dichte des Seltenerdelements ist unter den Kristallkörnern einheitlich)
und
0,8 ≤ L/N
(d.h. die Dichte des Seltenerdelements ist innerhalb eines Kristallkorns
einheitlich).
-
Zu
beachten ist, daß das
vorgenannte Kristallkorn i kein spezielles Kristallkorn, sondern
ein beliebiges Kristallkorn im dielektrischen Keramikmaterial ist.
Dies bedeutet, daß,
wenn die Zahl der im Material vorhandenen Körner N ist, i eine ganze Zahl
von 1 bis einschließlich
N sein kann. Somit können
für jedes
der ein dielektrisches Keramikmaterial bildenden Kristallkörner (Zahl
der Körner:
N) die mittlere Dichte des Seltenerdelements (Di)
in den Kristallkörnern
und die Standardabweichung der Dichte des Seltenerdelements in den
Kristallkörnern
berechnet werden.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen dielektrischen
Keramikmaterial beträgt
die mittlere Größe der Kristallkörner vorzugsweise
0,05-0,70 μm,
und die Standardabweichung der Größe der Kristallkörner beträgt 30% der mittleren
Korngröße oder
weniger.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein elektrisches Bauelement,
welches aus dem vorgenannten dielektrischen Keramikmaterial geformt
wird. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein elektrisches Bauelement,
welches ein Laminat aus einer Vielzahl laminierter dielektrischer
Keramikschichten und Innenelektroden enthält, die an spezifischen Grenzflächen zwischen
zwei aneinander angrenzenden dielektrischen Keramikschichten ausgebildet
sind, wobei die dielektrische Keramikschicht aus dem dielektrischen
Material geformt wird.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen elektrischen
Bauelement enthält
die Innenelektrode vorzugsweise Nickel oder Kupfer oder eine Legierung
aus diesen.
-
Die
vorliegende Erfindung kann vorteilhafterweise insbesondere bei einem
Keramikkondensator Anwendung finden. In einem derartigen Fall enthält das erfindungsgemäße elektrische
Bauelement weiterhin erste und zweite Außenelektroden, die an der Außenfläche eines
Laminats ausgebildet sind, worin eine Vielzahl von Innenelektroden
in der Weise ausgebildet sind, daß die Innenelektroden einander
im Verhältnis
zur vertikalen Richtung (Stapelrich-tung) des Laminats überlappen,
und die elektrisch mit der ersten Außenelektrode verbundenen Innenelektroden
und die elektrisch mit der zweiten Außenelektrode verbundenen Innenelektroden
sind abwechselnd in Stapelrichtung angeordnet.
-
Wie
oben beschrieben, sind bei dem erfindungsgemäßen dielektrischen Keramikmaterial
Kristallkörner – in denen
ein eine Verbesserung der Zuverlässigkeit
bewirkendes Seltenerdelement nahezu einheitlich dispergiert ist – im gesamten
dielektrischen Keramikmaterial vorhanden und daher kommt es nicht
zu lokaler Entmischung. Deshalb weist das Keramikmaterial hohe Zuverlässigkeit
auf und die Zuverlässigkeit
kann von Produkt zu Produkt sichergestellt werden.
-
Bei
dem dielektrischen Keramikmaterial beträgt die mittlere Größe der Kristallkörner 0,05-0,70 μm und die
Standardabweichung der Größe der Kristallkörner beträgt 30% der
mittleren Korngröße oder
weniger, so daß die
Abhängigkeit
der Dielektrizitätskonstante
des Materials vom elektrischen Feld entfällt. Außerdem kann für den Fall,
daß das
Keramikmaterial bei einem elektrischen Bauelement Anwendung findet,
selbst wenn die Dicke eines dielektrischen Keramikmaterials 3 μm oder weniger
beträgt,
die Temperaturabhängigkeit
der Dielektrizitätskonstante
des elektrischen Bauelements aufgehoben werden.
-
Weitere
Einzelheiten, Merkmale und viele damit verbundene Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden besser verständlich
mit Hilfe der folgenden detaillierten Beschreibung der vorzuziehenden
Ausführungsformen
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
Schnittansicht eines Keramikkondensators 1 einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und
-
2 eine
Explosionszeichnung eines Laminats 2, welches der Bestandteil
des in 1 abgebildeten Keramikkondensators 1 ist.
-
Wie
oben beschrieben, enthält
das erfindungsgemäße dielektrische
Keramikmaterial einen durch die Formel ABO3 dargestellten
primären
Bestandteil und ein als zusätzlicher
Bestandteil dienendes Seltenerdelement und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die
Dichte des Seltenerdelements zwischen den Kristallkörnern einheitlich
ist, so daß der
Relation 0,7 ≤ M/N
entsprochen wird, und die Dichte des Seltenerdelements ist in nerhalb eines
Kristallkorns einheitlich, so daß der Relation 0,8 ≤ L/N entsprochen
wird.
-
Rohmaterialpulver
des dielektrischen Keramikmaterials kann mit Hilfe jedes beliebigen
Prozesses hergestellt werden, solange die Mikrostruktur ausgebildet
werden kann, die den oben beschriebenen Relationen hinsichtlich
der Dichte des Seltenerdelements entspricht.
-
So
kann das Rohmaterialpulver des dielektrischen Keramikmaterials beispielsweise
durch einen Prozeß hergestellt
werden, bei dem BaCO3 und TiO2 mit
einem Teil eines zusätzlichen
Bestandteils gemischt werden und das Gemisch zwecks Reaktion zwischen
BaCO3 und TiO2 mit
dem zusätzlichen
Bestandteil einer Wärmebehandlung
unterzogen wird und dann das daraus resultierende Produkt mit dem
verbleibenden Teil des zusätzlichen
Bestandteils gemischt wird.
-
Die
Erfinder haben bestätigt,
daß die
oben beschriebene Mikrostruktur selbst dann ausgebildet werden kann,
wenn BaTiO3 anstelle von BaCO3 und
TiO2 verwendet wird.
-
Bei
der Herstellung eines Rohmaterialpulvers des dielektrischen Keramikmaterials
wird ein primärer Bestandteil
nicht notwendigerweise mit einem Anteil eines zusätzlichen
Bestandteils im voraus gemischt. Eine ausreichende Menge des zusätzlichen
Bestandteils kann dem primären
Bestandteil in der Weise zugesetzt werden, daß die oben beschriebene Mikrostruktur
entsteht, und die Bedingungen für
das Brennen des daraus resultierenden Gemischs können während des Sinterns geregelt
werden.
-
Die
oben beschriebene Mikrostruktur kann durch ein Naßsyntheseverfahren
wie ein hydrothermisches Syntheseverfahren, ein Hydrolyseverfahren
oder ein Sol-Gel-Verfahren ausgebildet werden.
-
Das
dielektrische Keramikmaterial kann durch Brennen des Rohmaterialpulvers
gemäß obiger
Beschreibung hergestellt werden. Das dielektrische Keramikmaterial
findet vorteilhafterweise Anwendung in einem elektrischen Bauelement
wie einem Keramikkondensator 1 gemäß 1.
-
1 ist
eine Schnittansicht eines Keramikkondensators 1 einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und 2 ist eine
Explosionszeichnung eines Laminats 2, welches ein Bestandteil
des in 1 abgebildeten Keramikkondensators 1 ist.
-
Der
Keramikkondensator 1 enthält das rechtwinkligparallelflache
Laminat 2 mit einer Vielzahl von laminierten dielektrischen
Keramikschichten 3 und 4 und einer Vielzahl von
Innenelektroden 5 und 6, die an speziellen Grenzflächen zwischen
den dielektrischen Keramikschichten 4, die sich in Stapelrichtung
in mittlerer Position befinden, so ausgebildet sind, daß die Elektroden 5 und 6 einander
in Stapelrichtung des Laminats 2 überlappen.
-
Eine
erste Außenelektrode 7 und
eine zweite Außenelektrode 8 sind
an den jeweiligen Außenflächen des
Laminats 2 ausgebildet. Die Außenelektroden 7 und 8 sind
elektrisch mit den spezifischen Innenelektroden 5 bzw. 6 verbunden.
Die elektrisch mit der ersten Außenelektrode 7 verbundenen
Innenelektroden 5 und die elektrisch mit der zweiten Außenelektrode 8 verbundenen
Innenelektroden 6 sind abwechselnd angeordnet.
-
Erste
Plattierschichten 9, die beispielsweise eine Nickel- oder Kupferplattierung
umfassen, können
an den Außenelektroden 7 und 8 ausgebildet
sein. Zweite Plattierschichten 10, die beispielsweise eine
Lotschicht oder eine Zinnschicht enthalten, sind an den ersten Schichten 9 ausgebildet.
-
Der
Prozeß zur
Herstellung des laminierten Keramikkondensators 1 wird
in der Reihenfolge der Produktionsschritte als nächstes beschrieben.
-
Zuerst
wird das Rohmaterialpulver des dielektrischen Keramikmaterials gemäß obiger
Beschreibung hergestellt, und aus dem Pulver wird ein Brei gebildet.
Der resultierende Brei wird so zu einer Platte ausgeformt, daß grüne Keramikplatten
für dielektrische
Keramikschichten 3 und 4 entstehen.
-
Anschließend werden
Innenelektroden 5 und 6 mit einem Grundmetall
wie Nickel, einer Nickellegierung, Kupfer oder einer Kupferlegierung
als leitendem Bestandteil auf der Hauptfläche jeder der grünen Keramikplatten
ausgeformt, die als dielektrische Keramikschichten 4 dienen,
welche im mittleren Teil eines Laminats vorgesehen sind. Die Innenelektroden 5 und 6 können mit
Hilfe eines Verfahrens wie Siebdruck, Aufdampfen oder Plattieren
ausgebildet werden.
-
Anschließend werden
grüne Keramikplatten,
die als dielektrische Keramikschichten 4 mit den Innenelektroden 5 oder 6 dienen,
nach Wunsch laminiert, und das daraus resultierende laminierte Produkt
wird zwischen zwei grünen
Keramikplatten eingeklemmt, die keine Innenelektrode aufweisen und
als die in 2 dargestellten dielektrischen
Keramikschichten 3 dienen, wobei die Schichten 3 am äußeren Teil
vorgesehen sind. Dann wird das Produkt komprimiert, so daß ein grünes Laminat
entsteht.
-
Das
grüne Laminat
wird bei einer festgelegten Temperatur in oxidationsfreier Atmosphäre zu dem
Laminat 2 gebrannt.
-
Danach
werden an den jeweiligen Seitenflächen des Laminats 2 Außenelektroden 7 und 8 in
der Weise ausgebildet, daß sie
elektrisch mit den spezifischen Innenelektroden 5 und 6 verbunden
sind. Die Außenelektroden 7 und 8 können aus
einem Material ausgebildet werden, welches mit dem der Innenelektroden 5 und 6 identisch
ist. Beispiele des anwendbaren Materials sind u.a. Nickel, eine
Nickellegierung, Gold, Kupfer, eine Kupferlegierung, Silber, Palladium,
eine Silber-Palladium-Legierung
und Pulver aus jedem dieser Metalle, dem Glasfritte aus B2O3-SiO2-BaO-Glas
oder Li2O-SiO2-BaO-Glas
zugesetzt wird. Das Material wird unter Berücksichtigung des Verwendungszwecks
des Keramikkondensators 1 oder des Orts der Anwendung entsprechend ausgewählt.
-
Die
Außenelektroden 7 und 8 werden
typischerweise durch Auftragen einer Metallpulverpaste als Elektrodenmaterial
auf das Laminat 2 ausgebildet, welches durch Brennen und
weiteres Einbrennen hergestellt wird. Alternativ können die
Elektroden durch Auftragen der Paste auf das ungebrannte Laminat 3 und
anschließendes
gleichzeitiges Einbrennen und Brennen des Laminats 3 ausgebildet
werden.
-
Anschließend werden
die Außenelektroden 7 und 8 mit
Nickel oder Kupfer plattiert, so daß erste Plattierschichten 9 entstehen.
Abschließend
werden auf den ersten Plattierschichten 9 zweite Plattierschichten 10, bestehend
aus Lot oder Zinn, ausgebildet, um so den Keramikkondensator 1 herzustellen.
-
Der
so hergestellte Keramikkondensator enthält die dielektrischen Keramikschichten 3 und 4,
die aus dem oben beschriebenen dielektrischen Keramikmaterial ausgebildet
werden.
-
In
dem dielektrischen Keramikmaterial ist die Menge eines als zusätzlicher
Bestandteil dienenden Seltenerdelements, welches in den Kristallkörnern dispergiert
ist, nicht besonders begrenzt, und die Menge kann so reguliert werden,
daß die
für das
Keramikmaterial gewünschten
Eigenschaften erzielt werden.
-
Die
Feinregulierung der dielektrischen Eigenschaften des dielektrischen
Keramikmaterials kann durch Variieren der Typen und Mengen von Zusätzen bewirkt
werden, die dem Material in sehr kleinen Mengen zugesetzt werden.
So kann dem Material zum Beispiel eine Mn-Komponente, eine Mg-Komponente,
eine Ba-Komponente
oder ein hauptsächlich
Si enthaltender Sinterbeschleuniger zugesetzt werden.
-
Beispiele
-
Das
dielektrische Keramikmaterial und der Keramikkondensator gemäß der vorliegenden
Erfindung werden als nächstes
mit Hilfe von Beispielen genauer beschrieben.
-
Bariumkarbonat
(BaCO3), Kalziumkarbonat (CaCO3),
Strontiumkarbonat (SrCO3), Titandioxid (TiO2), Zirkondioxid (ZrO2),
Hafniumdioxid (HfO2) und Bariumtitanat (BaTiO3), die als primäre Bestandteile dienen und eine
Reinheit von mindestens 99,0% aufweisen, sowie Dysprosiumoxid (Dy2O3), Neodymiumoxid
(Nd2O3), Gadoliniumoxid
(Gd2O3), Erbiumoxid
(Er2O3) und Ytterbiumoxid
(Yb2O3), die als
zusätzliche
Bestandteile dienen, wurden hergestellt. Diese Verbindungen wurden
so abgewogen, daß die
in Tabelle 1 genannten Molanteile erzielt wurden, den abgewogenen
Verbindungen wurde Wasser zugesetzt und das daraus resultierende
Gemisch wurde in einer Kugelmühle
während
eines Zeitraums, wie er in der Spalte "Mischzeit" von Tabelle 1 angegeben ist, naß gemischt.
Anschließend
wurde das daraus resultierende Gemisch durch Verdampfung getrocknet,
um so die in Tabelle 1 dargestellten Pulvergemische A bis W herzustellen.
-
Die
Pulvergemische wurden in natürlicher
Atmosphäre
bei Kalziniertemperaturen während
der in Tabelle 1 dargestellten Verweilzeiten wärmebehandelt, um so verschiedene
Arten von modifiziertem BaTiO
3 (nachstehend
als "modifiziertes
BT" bezeichnet)
herzustellen, die ein Seltenerdelement in Form einer festen Lösung enthalten. Tabelle 1
Identität von modifiziertem BT | Art
des Seltenerdelements | Zugesetzte Menge des
Seltenerdelements (Molteile) | BaCO3 (Molteile) | TiO2 (Molteile) | BaTiO3 (Molteile) | Andere als BaCO3, TiO2 und BaTiO3 | Mischzeit
(h) | Kalziniertemperatur (°C) | Verweilzeit
(h) |
A | Dy | 0,1 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1050 | 5 |
B | Dy | 0,25 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1100 | 5 |
C | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1125 | 5 |
D | Dy | 0,75 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1150 | 5 |
E | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1050 | 5 |
F | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1150 | 5 |
G | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1200 | 5 |
H | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1225 | 5 |
I | Dy | 0,5 | Entfällt | Entfällt | 100 | Entfällt | 50 | 1100 | 5 |
J | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 5 | 1100 | 5 |
K | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1100 | 0,5 |
L | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1150 | 0,5 |
M | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1000 | 5 |
N | Dy | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1250 | 5 |
O | Dy | Entfällt | Entfällt | Entfällt | 100 | Entfällt | Entfällt | Entfällt | Entfällt |
P | Nd | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1175 | 5 |
Q | Gd | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1150 | 5 |
R | Er | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1125 | 5 |
S | Yb | 0,5 | 100 | 100 | Entfällt | Entfällt | 50 | 1100 | 5 |
T | Dy | 0,5 | 95 | 100 | Entfällt | CaCO3 (5 Molteile) | 50 | 1150 | 5 |
U | Dy | 0,5 | 99 | 100 | Entfällt | SrCO3
(1 Molteil) | 50 | 1150 | 5 |
V | Dy | 0,5 | 100 | 99 | Entfällt | ZrO2
(1 Molteil) | 50 | 1150 | 5 |
W | Dy | 0,5 | 100 | 99 | Entfällt | HfO2
(1 Molteil) | 50 | 1150 | 5 |
-
Anschließend wurde
jedem der in Tabelle 1 dargestellten modifizierten BTs Dy2O3, MnCO3, MgCO3 oder SiO2 (Menge: gemäß Angabe in Tabelle 2) zugesetzt.
Dem daraus resultierenden Gemisch wurden ein organisches Polyvinylbutyral-Bindemittel
und ein organisches Lösungsmittel
wie Toluol oder Ethylalkohol zugesetzt, um damit einen Brei herzustellen.
Der Brei wurde nach einem Rakelverfahren auf einem organischen Film
so zu einer dünnschichtigen,
grünen
Keramikplatte ausgeformt, daß die
Dicke der Platte nach dem Brennen 3 μm wurde.
-
Dann
wurde auf eine Oberfläche
der spezifischen grünen
Keramikplatte eine hauptsächlich
Nickel enthaltende leitende Paste so aufgedruckt, daß eine als
Innenelektrode dienende leitende Pastenschicht entstand.
-
Danach
wurden die grünen
Keramikplatten mit leitenden Pastenschichten so laminiert, daß die vorderen
Enden der leitenden Pastenschichten auf der grünen Keramikplatte abwechselnd
angeordnet waren. Das daraus resultierende Laminat wurde in grüne Keramikplatten
ohne leitende Pastenschicht eingeklemmt und dann zusammengepreßt, so daß ein grünes Laminat
entstand.
-
Anschließend wurde
das grüne
Laminat in Stickstoffatmosphäre
auf 350°C
erwärmt,
um das Bindemittel zu entfernen, und bei einer Temperatur gemäß Angabe
in Tabelle 2 für
zwei Stunden in einer reduzierenden, sauerstoffhaltigen Atmosphäre von H2N2-H2O-Gas
bei einem Teildruck von 10–9-10–12 MPa
gebrannt, um so ein Sinterlaminat herzustellen.
-
Danach
wurde eine Glasfritte aus B
2O
3-LiO
2-SiO
2-BaO und Silberpulver
enthaltende leitende Paste auf die Oberfläche jeder Seite des Sinterlaminats
aufgetragen und das Laminat wurde in Stickstoffatmosphäre bei 600°C eingebrannt,
so daß elek trisch
mit den Innenelektroden verbundene Außenelektroden entstanden, um so
einen monolithischen Keramikkondensator der gewünschten Art herzustellen. Tabelle 2
Probennummer | Identität des modifizierten
BT sowie Mischungsverhältnis | Additivmenge
(Molteile) | Sintertemperatur (°C) | Mittlere Korngröße (μm) | Standardabweichung der Korngroße (μm) |
| | Dy2O3 | MnCO3 | MgCO3 | SiO2 | | | |
1* | J
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1275 | 0,30 | 0,07 |
2* | O
100 Molteile | 0,5 | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1200 | 0,30 | 0,06 |
3* | C
70 Molteile
O 30 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,06 |
4* | C
50 Molteile
A 50 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1225 | 0,30 | 0,06 |
5Δ | K
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | Entfällt | 2,0 | 1200 | 0,30 | 0,18 |
6Δ | L
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | Entfällt | 2,0 | 1275 | 0,50 | 0,25 |
7Δ | M
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 2,0 | 2,0 | 1150 | 0,04 | 0,01 |
8Δ | N
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | Entfällt | 3,0 | 1325 | 1,00 | 0,25 |
9 | A
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,06 |
10 | B
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,05 |
11 | C
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
12 | D
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,05 |
13 | E
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 2,0 | 2,0 | 1150 | 0,07 | 0,01 |
14 | F
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1200 | 0,15 | 0,03 |
15 | G
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | Entfällt | 2,0 | 1250 | 0,50 | 0,12 |
16 | H
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | Entfällt | 2,0 | 1275 | 0,65 | 0,17 |
17 | I
100 Molteile | Entfällt | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1225 | 0,30 | 0,07 |
18 | O
100 Molteile | 0,5 | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 1300 | 0,30 | 0,06 |
19 | C
95 Molteile
O 5 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1225 | 0,30 | 0,06 |
20 | P
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
21 | Q
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
22 | R
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
23 | S
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
24 | T
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
25 | U
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,06 |
26 | V
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,07 |
27 | W
100 Molteile | Entfällt | 1,0 | 1,0 | 2,0 | 1250 | 0,30 | 0,06 |
-
In
den nachstehenden Tabellen 2 sowie den Tabellen 3 und 4 liegen mit
einem * bezeichnete Proben außerhalb
des Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung. In den Tabellen
2 bis 4 liegen mit einem Δ bezeichnete
Proben innerhalb des Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung,
jedoch außerhalb
des vorzuziehenden Anwendungsbereichs der Erfindung. Und zwar liegen
die Proben Nr. 1 bis 4 außerhalb
des Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung und dienen als
Vergleichsbeispiele. Demgegenüber
liegen die Probennummern 5 bis 27 innerhalb des Anwendungsbereichs
der vorliegenden Erfindung und dienen als Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung. Von diesen liegen die Probennummern 9 bis 27 innerhalb des
vorzuziehenden Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung.
-
Bei
dem gemäß obiger
Beschreibung hergestellten monolithischen Keramikkondensator wurde
die dielektrische Keramikschicht so poliert, daß sie dünn wurde, und die Schicht wurde
unter einem Transmissions-Elektronenmikroskop (TEM) beobachtet.
Die Beobachtung zeigte, daß in
den Probennummern 5 bis 27 (Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung) keine Kernmantelstruktur in einem Kristallkorn
erscheint, die bei einer herkömmlichen
Keramik-Mikrostruktur beobachtet wird.
-
Von
dem monolithischen Keramikkondensator jeder Probennummer wurden
20 Kristallkörner
stichprobenartig entnommen, und 10 Teile wurden stichprobenartig
von jedem der Kristallkörner
entnommen. Die Teile wurden einer Messung der Menge eines Seltenerdelements
je Volumeneinheit (di,j)(i = 1-20, j = 1-10) mittels energiedispersiver
Röntgenspektroskopie
(EDX) unterworfen. Die mittlere Dichte des Seltenerdelements in
jedem der 20 Kristallkörner
(Di), die Standardabweichung der Dichte
des Seltenerdelements in jedem der 20 Kristallkörner (Si)
und die mittlere Dichte des Seltenerdelements im gesamten dielektrischen
Keramikmaterial (D) wurden nach folgenden Formeln berechnet.
-
-
Anschließend wurde
aufgrund der wie oben berechneten Werte D
1,
S
1 und D unter den wie oben gemessenen 20
Kristallkörnern
die Anzahl der der Relation 0,5 ≤ D
i/D entsprechenden und die Anzahl der den Relationen
0,5 ≤ D
i/D und S
i/D
i ≤ 0,3
entsprechenden Kristallkörner
bestimmt. Außerdem
wurden folgende Verhältnisse
ermittelt: das Verhältnis
zwischen der Anzahl der Relation 0,5 ≤ D
i/D
entsprechenden Kristallkörner und
den 20 Kristallkörnern
(M/N); und das Verhältnis
zwischen der Anzahl der den Relationen S
i/D
i ≤ 0,3
und 0,5 ≤ D
i/D entsprechenden Kristallkörner und
der der Relation 0,5 ≤ D
i/D (L/M) entsprechenden Kristallkörner unter
den 20 Kristallkörnern.
Die Resultate sind in Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle 3
Probennummer | Anzahl
der der Relation 0,5 ≤ Di/D entsprechenden Kristallkörner unter den
20 Kristallkörnern (Prozentsätze in Klammern
bezeichnen das Verhältnis
(M/N)) | Anzahl
der den Relationen 0,5 ≤ Di/D und Si/Di ≤ 0,3
entsprechenden Kristallkörner
unter den 20 Kristallkörnern | Verhältnis zwischen
der Anzahl der den Relationen 0,5 ≤ Di/D und Si/Di ≤ 0,3
entsprechenden Kristallkörner
und derjenigen der der Relation 0,5 ≤ Di/D
(L/M) entsprechenden Kristallkörner |
1* | 17(85%) | 10 | 59% |
2* | 19(95%) | 14 | 74% |
3* | 13(65%) | 11 | 85% |
4* | 12(60%) | 11 | 92% |
5Δ | 18(90%) | 15 | 83% |
6Δ | 19(95%) | 16 | 84% |
7Δ | 18(90%) | 15 | 83% |
8Δ | 18(90%) | 16 | 89% |
9 | 19(95%) | 18 | 95% |
10 | 18(90%) | 16 | 89% |
11 | 19(95%) | 16 | 84% |
12 | 18(90%) | 17 | 94% |
13 | 17(85%) | 14 | 82% |
14 | 19(95%) | 16 | 84% |
15 | 18(90%) | 17 | 94% |
16 | 19(95%) | 16 | 84% |
17 | 19(95%) | 18 | 95% |
18 | 18(90%) | 15 | 83% |
19 | 18(90%) | 15 | 83% |
20 | 18(90%) | 16 | 89% |
21 | 19(95%) | 16 | 84% |
22 | 18(90%) | 15 | 83% |
23 | 19(95%) | 17 | 89% |
24 | 18(90%) | 15 | 83% |
25 | 18(90%) | 17 | 94% |
26 | 19(95%) | 16 | 84% |
27 | 18(90%) | 16 | 89% |
-
Der
monolithische Keramikkondensator jeder einzelnen Probennummer wurde
unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM) nach Belichtung der
dielektrischen Keramikschichten beobachtet. Während der Beobachtung wurde
jedes der 300 stichprobenartig entnommenen Kristallkörner im
Hinblick auf die Korngröße r
i (i = 1-300) gemessen. Die mittlere Korngröße und die
Standardabweichung der Korngröße wurden
nach folgenden Formeln berechnet:
worin
r die mittlere Korngröße bezeichnet.
-
Die
mittlere Korngröße und die
Standardabweichung der Korngröße für jede einzelne
Probennummer sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Wie
in Tabelle 4 gezeigt, wurde der monolithische Keramikkondensator
jeder einzelnen Probennummer im Hinblick auf Dielektrizitätskonstante
(εr), dielektrischen Verlust (tan δ), temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität,
spezifischen Widerstand ρ (log ρ) und durchschnittliche
Lebensdauer ausgewertet.
-
Insbesondere
zur Ermittlung der Dielektrizitätskonstante,
des dielektrischen Verlusts und der temperaturabhängigen Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität
wurde die Kapazität
entsprechend "JIS
C5102" mit Hilfe
eines automatischen Brücken instruments
gemessen. Die so gemessene Kapazität diente als Basis für die Berechnung
der Dielektrizitätskonstante,
des dielektrischen Verlusts und der temperaturabhängigen Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität.
-
Dielektrizitätskonstante
und dielektrischer Verlust wurden für 20 Kondensatoren jeder Probennummer ermittelt.
Die Mittelwerte von Dielektrizitätskonstante
und dielektrischem Verlust sind in Tabelle 4 dargestellt. Die temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität
wurde für
vier Kondensatoren jeder Probennummer ermittelt. Die entsprechenden
Mittelwerte sind in Tabelle 4 dargestellt.
-
Dielektrizitätskonstante
und dielektrischer Verlust wurden auf der Basis der bei Raumtemperatur
gemessenen Kapazität
ermittelt. Die Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität
wurde aufgrund der Kapazität
ermittelt, die innerhalb eines Temperaturbereichs von –25°C bis 85°C aufgrund
der Kapazität
bei 20°C
gemessen wurde.
-
Der
spezifische Widerstand ρ wurde
wie folgt ermittelt. An den Kondensator wurde bei 20°C eine Gleichspannung
in der Weise angelegt, daß eine
Gleichspannung von 10 Volt an eine dielektrische Keramikschicht
von 1 μm
angelegt wurde, der Isolationswiderstand des Kondensators wurde
120 Sekunden nach Anlegen der Spannung gemessen und der spezifische
Widerstand ρ (log ρ) wurde mit
Hilfe des so gemessenen Isolationswiderstandes berechnet. Dieser
Vorgang wurde bei 20 Kondensatoren jeder Probennummer ausgeführt. Die
Mittelwerte des spezifischen Widerstandes sind in Tabelle 4 dargestellt.
-
Die
durchschnittliche Lebensdauer des Kondensators wurde durch Anlegen
einer Gleichspannung bei 150°C
in der Weise gemessen, daß eine
Gleichspannung von 10 Volt an eine dielektrische Keramikschicht
von 1 μm
angelegt wurde. Der Vorgang wurde bei 36 Kondensatoren jeder Probennummer
ausgeführt.
Die Zeit bis zum Auftreten eines Kurzschlusses nach Beginn des Anlegens
der Spannung wurde als die Lebensdauer angesehen. Die durchschnittliche
Lebensdauer wurde aufgrund der Lebensdauerwerte von 36 Kondensatoren ermittelt. Tabelle 4
Probennummer | Dielektrizitätskonstante εr | Dielektrischer Verlust
tan δ (%) | Temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit der
Kapazität |ΔCmax/C20°C| (%) | Spezifischer Widerstand ρ, log ρ (ρ: Ω·cm) | Durchschnittliche
Lebensdauer (150°C, 10
V/μm) (h) |
1* | 2980 | 1,9 | 6,9 | 12,1 | 7 |
2* | 2750 | 1,2 | 7,5 | 12,1 | 4 |
3* | 2500 | 1,1 | 12,1 | 11,0 | 1 |
4* | 2720 | 1,3 | 11,1 | 11,3 | 8 |
5Δ | 3120 | 1,4 | 14,5 | 11,9 | 42 |
6Δ | 3450 | 1,7 | 15,3 | 11,4 | 71 |
7Δ | 1210 | 0,4 | 12,5 | 13,8 | 130 |
8Δ | 4330 | 3,5 | 20,5 | 11,5 | 50 |
9 | 2570 | 1,2 | 6,5 | 13,1 | 51 |
10 | 3010 | 1,5 | 6,3 | 13,3 | 62 |
11 | 3230 | 1,6 | 6,1 | 13,5 | 73 |
12 | 3130 | 1,1 | 6,4 | 13,2 | 69 |
13 | 2020 | 0,5 | 4,5 | 13,9 | 101 |
14 | 2530 | 0,9 | 5,7 | 13,7 | 89 |
15 | 3430 | 1,9 | 7,1 | 13,1 | 52 |
16 | 3510 | 2,1 | 7,9 | 12,7 | 41 |
17 | 3170 | 1,4 | 7,2 | 13,0 | 69 |
18 | 3090 | 1,5 | 7,3 | 13,1 | 59 |
19 | 3120 | 1,4 | 6,8 | 13,2 | 52 |
20 | 3410 | 1,9 | 7,8 | 13,1 | 65 |
21 | 3230 | 1,2 | 7,1 | 13,3 | 81 |
22 | 3830 | 1,8 | 7,2 | 13,7 | 71 |
23 | 3750 | 1,6 | 6,5 | 13,5 | 93 |
24 | 3650 | 1,7 | 5,8 | 13,1 | 88 |
25 | 3420 | 1,5 | 6,1 | 13,5 | 75 |
26 | 3830 | 1,6 | 7,1 | 13,3 | 93 |
27 | 3570 | 1,7 | 6,9 | 13,2 | 85 |
-
Wie
in Tabelle 4 dargestellt, besitzen die Probennummern 5 bis 27, die
in den Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung fallen, eine
vergleichsweise lange durchschnittliche Lebensdauer von 40 Stunden
oder mehr, obgleich die Dicke einer dielektrischen Keramikschicht
des Kondensators nur 3 μm
beträgt.
-
Demgegenüber besitzen
die Probennummern 1 und 2, die außerhalb des Anwendungsbereichs
der vorliegenden Erfindung liegen, eine vergleichsweise kurze durchschnittliche
Lebensdauer gemäß Angabe
in Tabelle 4. Der Grund liegt darin, daß L/M bei diesen Proben (gemäß Angabe
in Tabelle 3) weniger als 0,8 beträgt, obschon diese Proben der
Relation 0,7 ≤ M/N
entsprechen.
-
Wie
in Tabelle 4 dargestellt, besitzen die Probennummern 3 und 4, die
außerhalb
des Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung liegen, außerdem eine
vergleichsweise kurze durchschnittliche Lebensdauer. Der Grund liegt
darin, daß M/N
in diesen Proben (gemäß Angabe
in Tabelle 3) weniger als 0,7 beträgt, obschon diese Proben der
Relation 0,8 ≤ L/M
entsprechen.
-
Die
Probennummern 5 bis 8 liegen im Anwendungsbereich der vorliegenden
Erfindung, jedoch außerhalb
des vorzuziehenden Anwendungsbereichs derselben.
-
Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich, ist insbesondere bei den Probennummern
5 und 6 die Standardabweichung der Korngröße höher als 30% der mittleren Korngröße. Wie
in Tabelle 4 darge stellt, ist deshalb die temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität
relativ hoch.
-
Wie
in Tabelle 2 dargestellt, ist die mittlere Korngröße bei Probennummer
7 kleiner als 0,05 μm.
Deshalb ist, wie in Tabelle 4 dargestellt, die Dielektrizitätskonstante
relativ niedrig und die temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit der
Kapazität
ist relativ hoch, obgleich die durchschnittliche Lebensdauer unter
allen Proben die längste
ist.
-
In
Probennummer 8 ist, wie in Tabelle 2 dargestellt, die mittlere Korngröße höher als
0,70 μm.
Deshalb ist, wie in Tabelle 4 dargestellt, die temperaturabhängige Änderungsgeschwindigkeit
der Kapazität
relativ hoch, obgleich die Dielektrizitätskonstante hoch ist.
-
Demgegenüber erfüllen die
Probennummern 9 bis 27 das in JIS vorgeschriebene B-Merkmal und
diese Proben weisen eine hohe Dielektrizitätskonstante auf.
-
Im
obigen Ausführungsbeispiel
sind Eigenschaften nur des monolithischen Keramikkondensators beschrieben.
Die Erfinder haben jedoch bestätigt,
daß andere
elektrische Bauelemente ähnliche
Eigenschaften aufweisen wie der Keramikkondensator.
-
Wie
oben beschrieben, haben die das Material bildenden Kristallkörner bei
dem erfindungsgemäßen dielektrischen
Keramikmaterial eine andere Mikrostruktur als eine Kernmantelstruktur.
Außerdem
ist, wie oben beschrieben, die Dichte eines Seltenerdelements unter
den Kristallkörnern
gemäß der Relation
0,7 ≤ M/N
einheitlich und die Dichte eines Seltenerdelements ist in einem
Kristallkorn gemäß der Relation
0,8 ≤ L/M einheitlich
und damit kann die Zuverlässigkeit
des Materials in einem starken elektrischen Feld verbessert werden.
-
Insbesondere
können
die vorgenannte Zuverlässigkeit
und die Temperatureigenschaften der Dielektrizitätskonstante bei dem erfindungsgemäßen dielektrischen
Keramikmaterial, wenn die mittlere Größe der Kristallkörner in
einem Bereich von 0,05-0,70 μm liegt und
die Standardabweichung der Korngröße höchstens 30% der mittleren Korngröße beträgt, verbessert
werden.
-
Wenn
daher das erfindungsgemäße dielektrische
Keramikmaterial in einem elektrischen Bauelement wie einem monolithischen
Keramikkondensator Anwendung findet, kann die dielektrische Keramikschicht
in dem Bauelement im Vergleich zu einer herkömmlichen dielektrischen Keramikschicht
problemlos dünner
ausgeführt
werden, und somit läßt sich
das Bauelement dünner
ausführen
und zu niedrigen Kosten herstellen. Außerdem kann, wenn das dielektrische
Keramikmaterial in einem monolithischen Keramikkondensator Anwendung
findet, die Kapazität
des Kondensators erhöht
werden.
-
Gleichzeitig
kann das Elektronikelement, wenn ein Grundmetall. in einer Innenelektrode
des elektrischen Bauelements eingesetzt wird, zu weiter reduzierten
Kosten hergestellt werden.